Farbrevolution?

Seit Tagen Proteste in der Mongolei

In der Mongolei kommt es seit einigen Tagen zu Protesten, bei denen auch schon Regierungsgebäude gestürmt, aber dann wieder friedlich geräumt wurden. Der Grund sind Meldungen über Korruption.

Die Mongolei ist kein Land, auf dem der Fokus der Medien ruht. Da der von den USA geführte Westen momentan jedoch bemüht ist, rund um Russland Spannungsherde zu schaffen, um Russland zu schwächen, sind Proteste in der Mongolei durchaus ein potenziell interessantes Thema.

Die Proteste haben begonnen, nachdem in dem Land bekannt wurde, dass Kohle im großen Stil unter Umgehung des Zolls nach China exportiert worden ist. Das ist ein Fall von Korruption, bei dem sich irgendwer die Differenz in die Tasche gesteckt hat. Die Demonstranten vermuten, dass Regierungsmitglieder daran beteiligt waren und fordern die Veröffentlichung der Namen der Verdächtigen. Die Regierung mauert in der Frage bisher, vermeidet aber auch ein hartes Vorgehen gegen die Demonstranten, die sogar schon in den Regierungssitz eingedrungen waren, ihn dann aber wieder friedlich verlassen haben.

Hier übersetze ich zwei aktuelle Meldungen der russischen Nachrichtenagentur TASS über die jüngsten Ereignisse.

Beginn der Übersetzung:

Medien: 13 verletzte Polizisten bei Protesten in der Hauptstadt der Mongolei

Ein Beamter wird mit gebrochener Nase ins Krankenhaus eingeliefert

Mindestens 13 Angehörige der Sicherheitskräfte wurden bei Protesten auf dem Hauptplatz der mongolischen Hauptstadt verletzt. Das berichtete das mongolische Nachrichtenportal Isee am Dienstag unter Berufung auf die Polizei von Ulaanbaatar.

Demnach wurden 12 Polizeibeamte vor Ort medizinisch behandelt. Ein Beamter wurde mit einer gebrochenen Nase ins Krankenhaus eingeliefert. Die Polizei ging jedoch nicht mit Gewalt gegen die Demonstranten vor.

„Bei dem Angriff auf das Regierungsgebäude verloren zehn Bürger das Bewusstsein und wurden medizinisch versorgt“, heißt es in dem Bericht.

Die Strafverfolgungsbehörden untersuchen außerdem 19 Verbrechen und Verstöße, die während der Proteste begangen wurden. Insbesondere wurden die Fenster der Post und die Glastür des Regierungsgebäudes eingeschlagen, ein Teil des Zauns um das Gebäude wurde zerstört, und ein Weihnachtsbaum auf dem Platz wurde verbrannt.

Die Proteste in Ulaanbaatar begannen am 4. Dezember aus Unzufriedenheit über die Untersuchung von Kohleexporten nach China unter Umgehung des Zolls. Am 5. Dezember versuchten Demonstranten, das mongolische Regierungsgebäude zu stürmen. Die Demonstranten forderten die Bekanntgabe der Namen der Verdächtigen, zu denen nach Ansicht der Demonstranten auch hochrangige Politiker gehören könnten. Die Regierung hat eine Arbeitsgruppe für den Dialog mit den Demonstranten eingerichtet, die vom Leiter der Regierungsverwaltung und Vorsitzenden der regierenden Mongolischen Volkspartei, Dashzegwijn Amarbayasgalan, geleitet wird. Das mongolische Parlament hat auf einer Dringlichkeitssitzung die Verhängung des Ausnahmezustands in Ulaanbaatar beraten, nachdem die Menschen das Regierungsgebäude friedlich verlassen hatten, jedoch entschieden, dass diese Maßnahme noch nicht notwendig sei.

Ende der Übersetzung

Diese Meldung kam etwas später am gleichen Tag.

Beginn der Übersetzung:

Mongolische Demonstranten wollen weitermachen, bis die Behörden die Korruptionäre bestrafen

Die Menschen haben bekräftigt, dass sie trotz dreißig Grad Frost weiter protestieren wollen

Die Proteste in der Hauptstadt der Mongolei werden so lange fortgesetzt, bis die Verantwortlichen für die Veruntreuung im großen Stil bestraft sind. Das sagten Teilnehmer der Kundgebung auf dem zentralen Platz in Ulaanbaatar im Gespräch mit einem TASS-Korrespondenten.

„Wir werden auf dem Sukhbaatar-Platz marschieren, bis die Regierung eine klare Entscheidung trifft und die Korruptionäre bestraft“, sagte einer der Demonstranten. Andere, die von dem TASS-Korrespondenten befragt wurden, bestätigten ebenfalls, dass sie beabsichtigen, die Kundgebung am Mittwoch fortzusetzen, trotz der dreißig Grad Frost.

Gegen Mitternacht begannen sich die Menschen zu zerstreuen und die Lichter auf dem Platz gingen aus. Die wenigen verbliebenen Demonstranten skandierten weiterhin Slogans, von denen der wichtigste ein Appell an die Regierung und den Präsidenten war, Verantwortung zu übernehmen.

Die Proteste in Ulaanbaatar begannen am 4. Dezember aus Unzufriedenheit über die Untersuchung von Kohleexporten nach China unter Umgehung des Zolls. Am 5. Dezember versuchten Demonstranten, das mongolische Regierungsgebäude zu stürmen. Die Demonstranten forderten die Bekanntgabe der Namen der Verdächtigen, zu denen nach Ansicht der Demonstranten auch hochrangige Politiker gehören könnten. Die Regierung hat eine Arbeitsgruppe für den Dialog mit den Demonstranten eingerichtet, die vom Leiter der Regierungsverwaltung und Vorsitzenden der regierenden Mongolischen Volkspartei, Dashzegwijn Amarbayasgalan, geleitet wird. Das mongolische Parlament hat auf einer Dringlichkeitssitzung die Verhängung des Ausnahmezustands in Ulaanbaatar beraten, nachdem die Menschen das Regierungsgebäude friedlich verlassen hatten, jedoch entschieden, dass diese Maßnahme noch nicht notwendig sei.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

19 Antworten

    1. Und ja die Bearbock kommt aus einem guten Elternhaus mit viel Kohle, der Vater ist im Vorstand von Wabco und die sind halt nicht mehr ganz so links, weil viel Kohle in der Tasche die sie dir aus deiner Tasche ziehen wollen, aber selbst im Palast wohnen bzw. alleine auf einem riesen Bauernhof, wo nichts angebaut wird, weil der Bauer vertrieben wurde bzw. in die Armut getrieben wurde.

    2. Der weiße Kolonialismus reicht so weit, dass Zensurvorschriften der totalitären EU-Diktatur weltweit angewendet werden sollen:

      „Wie die EU Elon Musks Twitter-Amnestie“ zu Fall brachte“

      https://uncutnews.ch/wie-die-eu-elon-musks-twitter-amnestie-zu-fall-brachte/

      „… Dies bedeutet, dass die Zensurvorschriften der EU nicht nur innerhalb der EU selbst, sondern weltweit angewendet werden sollen. Wie ich bereits in einem früheren Artikel erörtert habe, geschieht dies, ohne dass der Rest der Welt es weiß, auch in den Vereinigten Staaten, wo eine solche gesetzlich vorgeschriebene Einschränkung der Meinungsfreiheit offensichtlich nicht nur mit dem Geist, sondern auch mit dem Buchstaben des ersten Verfassungszusatzes unvereinbar ist. …“

    1. Mir fehlt etwas das Wissen über den notwendigen Hintergrund hinsichtlich der politischen Ausrichtung der momentan herrschenden/regierenden Partei(en) in der Mongolei.

      Unabhängig davon bin ich neidisch auf so eine politisch aktive/wache Bevölkerung – da kann sich meines Erachtens die deutsche Bevölkerung eine dicke Scheibe (besser drei oder vier) anschneiden!

  1. Als ich das in den „nachrichten“ las, war mein erster Impuls: `cool, die sind noch so sehr mit ihrer Erde verbunden, dass sie sich deren „Eingeweide“ nicht einfach mal so stehlen lassen` – jetzt lese ich erstmal die russischen Meldungen, bin gespannt, was es mit meinem „Bild“ macht.

      1. Mit der Mongolei oder den Mongolen habe ich mich letztmalig im Geschichtsunterricht vor 50 Jahren +X beschäftigt. 🙂 Da war sie noch eine Volksrepublik. Insoweit sehe ich den Artikel erst mal als Einführung- in einen weiteren Artikel. Denn warte ich mal….

  2. Für mich ist bemerkenswert, dass die Mongolen im Gegensatz zu den Deutschen offenbar ein reales Demokratieverständnis haben und von ihren Politikern verlangen Verantwortung für den Mist zu übernehmen, den sie bauen.
    Wann ist das in DE so weit? Erst zu den nächsten Nürnberger Prozessen?

    1. Das Demokratieverständnis der Mongolen in Ehren, aber für mich spielt eine größere Rolle, ob das Zündelimperium die Chance ergreifen wird, dort den Russen noch eine weitere Zecke in den Pelz zu setzen!

      1. Wer weiß, obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass das Zündelimperium dort schon zugange ist,
        um Unruhen anzuzetteln, nach bewährter U.S.-Vorgehensweise. Die Grenze der Mongolei zu
        Russland ist ca. 2500Km lang. Viele Möglichkeiten die Russen zu Stressen, das lassen die sich nicht
        Entgehen.

    2. War von 2015-2019 5x in der Mongolei. Sind ein Naturvolk und friedlich eingestellt. Aber lassen sich nicht gern auf die Füße treten. Soros haben sie vor einigen Jahren raus geschmissen, als er dort vor Ort sein Ding drehen wollte.
      Aber natürlich ist die ganze Welt dort, wegen der vielfältigen und reichhaltigen Bodenschätze. Parlamentarische Demokratie in Theorie 😇

  3. „und ein Weihnachtsbaum auf dem Platz wurde verbrannt.“

    Echt jetzt, Weihnachstbaum in der Mongolei ? Aus dem Harz oder Plaste-Elaste made in China?

    Hollywood vermarktet aber auch alles, überall. Demnächst auch german LGBTQ-Fahnen.

    Und bei Verbrennung derselbigen : Knast -Irre, total irre diese Welt.

    1. Die Mongolen stellen immer einen echten Baum auf. Naturmenschen! Übernommen aus Deutschland. Seit der Weimarer Republik 1924 kommen junge Mongolen nach Deutschland, um eine Berufsausbildung oder ein Studium zu machen. 99% fahren wieder nach Hause, um ihr neues Wissen in ihr Land zu bringen. Dazu ist den Mongolen dieses Deutschland mittlerweile zu hektisch und zu zubetoniert. Physisch und psychisch 🤑

  4. Was ist, wenn die Behauptung mit der Korruption ein Fake ist? Um die Bevölkerung aufzuhetzen?

    Also Kohle nach China – geht gar nicht (aus westlicher Sicht).
    Schließlich steht die Mongolei auch auf dem „Speisezettel“ des Westens, wegen seiner Rohstoffe und der
    geringen Bevölkerung.
    Wenn dann die „richtige Regierung“ das Sagen hat, haben die paar Mongolenhanseln nichts mehr zu melden!

    1. Schon mal die Landkarte betrachtet?
      Die Mongolei steht primär auf der Russischen und Chinesischen Speisekarte. Im Norden die Russen und im Süden die Chinesen, schön sicher eingebettet innerhalb dieser zweier einzigen Grenzländer. Da hat der Westen so gut wie nix zu melden. Schon lange ausgekartelt.

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