Wer raubt Länder aus?

USA rauben syrisches Öl und unterstützen den Kampf der Kurden gegen die Türkei

Der Westen wirft Russland vor, Getreide der Ukraine zu "rauben", verschweigt aber, dass die USA in Nordsyrien seit Jahren Öl und Getreide rauben.

Die USA halten seit Jahren illegal einen Teil Nordsyriens besetzt, in dem sich wichtige Ölquellen befinden und wo auch Getreide angebaut wird. Die USA rauben diese Bodenschätze Syriens und bringen sie in den Irak. Das ist auch Mainstream-Medien wie dem Spiegel bekannt, denn 2019 hat der Spiegel darüber berichtet.

Die USA haben die syrischen Ölfelder vom IS erobert und besetzen sie seitdem. Das Öl transportieren sie in den Irak und verkaufen es, wobei nicht bekannt ist, wofür das dabei eingenommene Geld verwendet wird. Auch an dem Getreide der Region halten sich die USA schadlos.

Der Raubzug der USA

Ich habe darüber 2019 berichtet, damals konnte man im Spiegel lesen:

„Am Mittwoch hatte Trump noch gesagt, zunächst werde „eine kleine Anzahl“ von US-Truppen bei den Ölfeldern bleiben. Die USA würden das Öl schützen, „und wir werden in der Zukunft entscheiden, was wir damit machen werden“.“

Daran hat sich, obwohl Trump längst nicht mehr US-Präsident ist, bis heute nichts geändert. Die USA plündern weiterhin die Reichtümer Syriens, jedoch stören sich die westlichen Medien nicht daran, während sie Russland vorwerfen, ukrainisches Getreide zu „rauben“. Dass das unwahr ist, habe ich berichtet, denn ich habe einen landwirtschaftlichen Betrieb in Lugansk besucht. Dort wurde mir mitgeteilt, dass die Russen gar nichts rauben, sondern dass der Betrieb sein Getreide wie immer selbst verkauft. Das ist keine Erfindung von mir, denn bei dem Besuch war auch ein Team des ZDF dabei, dass das ebenfalls bestätigt hat.

Während westliche Medien und Politiker den Raubzug der USA in Syrien nicht kritisieren, ist das im Rest der Welt anders. Das chinesische Außenministerium hat die USA gerade erst ein weiteres Mal aufgefordert, seine Truppen, die illegal Teile Syriens besetzt halten, abzuziehen. In der chinesischen Erklärung hieß es:

„Die USA besetzen weiterhin willkürlich wichtige Gebiete in Syrien, die für die Getreide- und Ölproduktion wichtig sind, und plündern die nationalen Ressourcen Syriens, was für die Einheimischen eine humanitäre Krise nach der anderen verursacht. (…) Die USA müssen die Souveränität und territoriale Integrität Syriens respektieren, auf die Forderungen der Syrer eingehen, die einseitigen Sanktionen gegen das Land aufheben und die Plünderung der syrischen Ressourcen beenden.“

USA unterstützen Kurden gegen die Türkei

Die Türkei ist mit der PKK und ihrem syrischen Ableger YPG im Krieg. Die USA unterstützen die Kurden jedoch seit Jahren im Rahmen des „Train and Equip“ („Ausbilden und ausrüsten“), wobei sich diese Unterstützung offiziell gegen den IS richtet, den es in der Region aber schon seit vielen Jahren nicht mehr gibt. Im Plan für das Haushaltsjahr 2022 hat das Pentagon akribisch die millionenschwere Hilfe aufgelistet, die die YPG und andere Gruppierungen in Syrien von den USA bekommen, darunter waren auch tausende Granaten und Maschinengewehre.

Wenn man bedenkt, dass die USA und die Türkei im Rahen der NATO Bündnispartner sind, dann ist es mehr als merkwürdig, dass ein Bündnispartner den Feind des anderen Bündnispartners unterstützt. Die NATO ist offensichtlich bei weitem keine so einige „Wertegemeinschaft“, wie die Medien uns glauben machen wollen.

Hinzu kommt, dass ein im Donbass einsitzender Kriegsgefangener, der früher auch auf Seiten der YPG gekämpft hat, in einem Interview erzählt hat, dass moderne westliche Waffen, die an die Ukraine geliefert werden, von korrupten ukrainischen Offizieren unter der Hand an die YPG weiterverkauft werden, wobei die USA der YPG das Geld für die Waffenkäufe geben. Im offiziellen Pentagonbericht steht darüber nichts, aber die USA könnten der YPG dafür zum Beispiel einen Teil des Geldes geben, das sie am Verkauf von syrischem Öl und Getreide verdienen.

Der Türkei ist all das natürlich bekannt, der türkische Präsident Erdogan hat sich am 21. Juli mit folgenden Worten erneut darüber beschwert:

„Sie sehen, dass das amerikanische Personal dort Mitglieder der terroristischen Organisation ausbildet. Während dieser Ausbildung schwenken sie die Flagge des dortigen Regimes. Und warum? Ihre Aufgabe ist es, einen terroristischen Akt gegen die türkischen Soldaten dort zu begehen. Auch hier denken sie, dass sie die türkische Armee täuschen, indem sie dort die Flagge des Regimes schwenken. Wir werden uns nicht täuschen lassen.“

Am 22. Juli hat auch Erdogan die USA aufgefordert, die illegale Besetzung von Teilen Syriens endlich zu beenden:

„Amerika muss jetzt den Osten des Euphrat verlassen. Das ist ein Ergebnis des Astana-Prozesses. Die Türkei erwartet dies auch, weil es Amerika ist, das die terroristischen Gruppen dort fördert.“

Ist die geplante NATO-Erweiterung in Gefahr?

Die USA wollen Finnland und Schweden in die NATO aufnehmen, aber die Türkei stellt sich quer. Sie verlangt von den beiden Ländern, dass sie die PKK und andere kurdische Organisationen, die die Türkei als terroristisch einstuft, zu verbieten und über 70 Kurden an die Türkei auszuliefern. Erdogan wiederholt immer wieder, dass das türkische Parlament den NATO-Beitritt der beiden Staaten nicht ratifizieren wird, solange sie diese Bedingungen nicht erfüllen.

Die Aktivitäten der USA, die ganz offen kurdische Gruppen unterstützen, die die Türkei als Terrororganisationen ansieht, dürften das türkische „Ja“ zum NATO-Beitritt nicht erleichtern. Wenn sich tatsächlich bestätigen würde, dass die USA die YPG heimlich mit Waffen beliefern, die ursprünglich an die Ukraine gegangen sind, dürfte das die Lage auch nicht vereinfachen.

Jedenfalls ist es bemerkenswert, dass Erdogan das Thema der US-Präsenz in Nordsyrien und die amerikanische Unterstützung für die YPG nun fast täglich öffentlich anspricht und die USA zum Abzug aus der Region auffordert.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

27 Antworten

      1. „Von wegen gewöhnlicher Verbrecher“

        Dann eben ein „gewöhnlicher“ Massenmörder, ein Krimineller halt und kein Kriegsgefangener!
        Mir wäre dennoch lebenslange Zwangsarbeit für den Wiederaufbau lieber.

  1. Na Erdogan hat selbst syrisches Oel das der IS gestohlen hat jahrelang dem IS abgekauft und ueber die rollende Pipeline in Tuerkischen Hafen transportiert. Die USA haben dem Treiben zugeschaut bis russische Kampfflieger dem Oelra. ub ein Ende gemacht und tausende Tankwagen zerstört haben. Der Organisator dieses Oelraubs war der Sohn von Erdogan der damit Milliarden verdient hat

  2. Solange Erdogan von einem großosmanischen Reich träumt kann man und darf man der Türkei kein Stück trauen. Erdogan will eine Auseinanderbrechen Russlands und unter anderem die Turkvölker innerhalb Russlands mit der Türkei vereinen.

    So hinterhältig wie Erdogan ist höchstens der Westen.

  3. „Die USA unterstützen die Kurden, wobei sich diese Unterstützung offiziell gegen den IS richtet,“ das erinnert irgendwie an die von US-Präsident Bush in Auftrag gegebene Aufstellung der „Abwehr-Raketen“ in Polen und Tschechien gegen den Iran und seiner Zusicherung, dass sich das Raketenabwehrsystem nicht gegen Russland richten werde.

    Wie wird sich diese Unterstützung wohl auf die Entscheidung der Türkei über die Aufnahme von Schweden und Finnland in die Nato auswirken?

  4. Ich verstehe hier etwas nicht so ganz:
    USA befindet sich illegal auf syrischem Territorium (wahrscheinlich seit über 10 Jahren) und plündert die syrischen Ölquellen, obwohl der Krieg Syrien/Russland gegen den IS eigentlich 2017 oder spätestens 2018 beendet wurde.
    Seit also mindestens 4 Jahren plündern die Amis die syrischen Ölquellen und stecken das Geld für den Verkauf des selbigen in die eigene Tasche (wahrscheinlich noch wesentlich länger).
    Dann lese ich gestern auf dieser Plattform, dass „künftig“ wohl „erwogen wird“, den Handel zwischen Iran und Russland in Landeswährungen statt in Dollar abzuwickeln.

    Mal ne Frage in die Runde, vielleicht kann sie jemand beantworten:

    1. was hindert Syrien und Russland daran, die Amis zum einen aus Syrien rauszuschmeißen und zum anderen sie endlich daran zu hindern, schamlos syrisches Eigentum zu stehlen?
    2. ich habe zum ersten Mal 2015 gelesen, dass Russland und einige Partnerländer „erwägen, künftig“ ihren Handel in Landeswährungen abzuwickeln.

    Jetzt, (mindestens) 5 Jahre später, hören wir die gleichen Sprüche immer noch. Hören wir diese Absichtserklärungen in 5, 10 oder 20 Jahren immer noch? Also ich kann das Ganze langsam nicht mehr ernst nehmen. Entweder Syrien und USA haben einen verdeckten deal von dem keiner was weiß, oder Russland UND Syrien sind dermaßen bescheuert, dass sie es JETZT (vor ein paar Jahren sah die Lage noch anders aus) nicht auf die Reihe kriegen.

    Ich würde mich freuen, wenn mir das jemand erklären könnte, denn in meinen Augen machen sich in dieser Frage Russland UND Syrien langsam aber sicher zum Idioten.

    @some1, Blumenkraft und andere: auf eure etwaigen Antworten möchte ich bitte verzichten. Danke

      1. Tja „Multipolarität“ heißt eben Multipolarität. Da ist man mit verschiedenen, ggf. divergiernden Interessen konfrontiert, die alle irgendwie „Legitimität“ beanspruchen – ob zu recht, ist dabei oft überhaupt nicht einfach zu entscheiden – und das mußt du irgendwie „händeln“ – und das dauert.
        Und die Amerikaner kann man ja nun nicht einfach so abtun, und man sollte keinen Staat demütigen, schon gar nicht die Amerikaner – das sollte man denen schön selbst überlassen – obwohl am Ende daran selbstverständlich auch wieder Rußland schuld ist … nur „Verrückte mit Atombomben“ ist eine sehr unangenehme Kombination …

    1. > 1. was hindert Syrien und Russland daran, die Amis zum einen aus Syrien rauszuschmeißen und zum anderen sie endlich daran zu hindern, schamlos syrisches Eigentum zu stehlen?
      dasselbe, was Russland (noch) daran hindert, den in der Nähe der Ukraine stationierten Flugzeugträgerverband zu schrotten.
      Beide, USA und RUssland, haben bislang akribisch versucht, eine direkte militärische Konfrontation zu vermeiden, weil das Ende unabsehbar ist.
      So versperrt russische Militärpolizei zwar öfters amerikanischen Patruillen in Syrien den Weg (wobei die Amerikaner dann versuchen, die Sperren durch fahrerische Kunststückchen zu umgehen (davon gibt es Videos), aber es fällt kein Schuss.

      Auch bei dem russischen Angriff auf Al-Tanf wurde sorgfältig darauf geachtet, dass nur die vor der Festung befindlichen Lager getroffen wurden, keinesfalls aber die Festung selbst, also kein US-Soldat angekratzt wurde.

    2. Warum Russland sich so demütigen lässt und der Westen so siegesgewiss auftritt, erklärt die Web Site „fkt valeriy pyakin“ sehr gut anhand der 5ten Kolonne und den damit verbundenen NGO’s.
      Laut Pyakin : Seit ca. 2013 hat die Säuberung gegen die westlichen Agenten im russischen Staatsapparat zwar begonnen, aber hat erst richtig Fahrt Ende 2021 aufgenommen. Dennoch haben diese Agenten noch sehr viel Macht.
      Daher sind selbst Staaten die total auf russischer Seite stehen würden, unsicher ob sie sich einem Russland anschließen sollen, in dem bald westliches Personal / Verräter l das Sagen hat / haben.
      Man bedenke nur wie Gorbatschow verbündete Länder und Politiker übelst verraten hat. (Stichworte: Kuba, nordkoreanische Hungersnöte, Gefängnisstrafen für DDR Politiker …)
      Manchmal kann man auch auf dem deutschen Saker was finden

  5. Ich habe den Beitrag nicht gelesen, weil ‚die Kurden‘ nicht gegen die Türkei kämpfen.

    Erstaunlich genug, dass die PKK/YPG in Russland und China NICHT als die terroristische Vereinigung gelten, die sie auch aus Sicht ‚der (allermeisten) Kurden in Wahrheit sind …

  6. Herr Röper, jetzt sind Sie entweder einseitiger propagaanda aufgesessen oder haben bewusst Informationen vorenthalten.
    Das ist nämlich viel komplexer.

    Die PKK ist aus türkischer Sicht Terroristen, werden aus der Ukraine mit westlichen Waffen beliefert (Schmuggel), mit Wissen der westlichen Geheimdienste.
    Bezahlen können sie mit den Öl-Schmuggel-Einahmen, die die USA in Syrien beschützen. Die syrischen ölfelder werden von kurdischen Clans unter dem Schutz der USA ausgebeutet und das Öl nach Iraq verschafft.
    Die ISIS-Gruppen sind ebenfalls Terroristen, die von USA aufgebaut und finanziert werden , aber auch von GB. Sie sind primär gegen Syrien aktiv.
    Isreal wiederum unterstützt die ISIS und beschützt (aktiv, mit Panzereinheiten) deren Überfälle auf syrische/christliche Dörfer
    (alles nachlesbar bei https://southfront.org/)

    Die Türkei nutzt die Chance der Vereinbarung von Teheran (Terroristen bekämpfen), um gegen die PKK wieder verstärkt vorzugehen. Bei uns kommen dann die Kroodilstränen und aus PKK werden friedliebende Kurden.
    Unterdrückt wird, dass seinerzeit das Angebt, sich in Syrien wieder einzhugliedern, zurückewiesen wurde, weil die Verlockung der US-Dollars durch geraubtes Öl größer war. Übrigens fordern sie auch keinen Abzug der US-Truppen dort.

  7. Zwei interessante Beiträge dazu:

    https://de.rt.com/der-nahe-osten/144175-erdogan-fordert-usa-auf-nordosten/

    Im Anschluss an ein trilaterales Gipfeltreffen mit den beiden anderen Staaten des Astana-Formats, Iran und Russland, hat die Türkei ihren NATO-Verbündeten Washington aufgefordert, den Osten Syriens zu verlassen und ihre Unterstützung für kurdische Milizen dort einzustellen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan erklärte laut der amtlichen türkischen Nachrichtenagentur Anadolu:

    „Amerika muss jetzt den Osten des Euphrat verlassen. Das ist ein Ergebnis des Astana-Prozesses. Die Türkei erwartet dies auch, weil es Amerika ist, das die terroristischen Gruppen dort fördert.“

    https://www.zeitgeschehen-im-fokus.ch/de/newspaper-ausgabe/nr-12-13-vom-20-juli-2022.html#article_1379

    Sie müssen ein bisschen scrollen um das Interview mit Jacques Baud finden.

    ie lange wird es gehen, bis die beiden Staaten definitiv in die Nato aufgenommen werden?

    Es wird bis zum nächsten Nato-Gipfel im Jahr 2023 dauern. Dann werden die Verbündeten entscheiden, ob sie den tatsächlichen Beitritt von Schweden und Finnland akzeptieren oder nicht. Ich denke jedoch, dass ihr Beitritt planmässig erfolgen wird.

    Welche Rolle spielt die Türkei, die einen Beitritt verhindern wollte?

    Es muss daran erinnert werden, dass die Aufnahme neuer Mitgliedsländer nur mit Einstimmigkeit der Verbündeten erfolgen kann. Mit anderen Worten: Jede Stimme zählt. Die Türkei ist ein treuer Verbündeter des Bündnisses, der sich aber nicht scheut, seine nationalen Interessen geltend zu machen. Während meiner Zeit bei der Nato hatte ich viel mit den Türken zu tun. Man kann mit ihrer Politik einverstanden sein oder nicht, aber man muss zugeben, dass sie wahrscheinlich die konsequentesten Mitglieder sind und am ehrlichsten ihre Interessen innerhalb des Bündnisses behaupten.

    Können Sie ein konkretes Beispiel nennen?

    Ja, als die USA ihre Operation im Irak durchführen wollten, war die Türkei dagegen, weil sie spürte, dass dies Auswirkungen auf die Situation der Kurden und damit auf die eigene nationale Sicherheit haben würde. Doch die Amerikaner hörten nicht auf sie. Heute beruft sich die Türkei auf ihre nationale Sicherheit. Schweden und Finnland haben immer eine sehr kurdenfreundliche Haltung eingenommen und sehr viele Flüchtlinge aufgenommen, darunter auch Mitglieder der PKK, der kurdischen Arbeiterpartei, die in vielen Ländern als terroristische Bewegung eingestuft wird. Übrigens betrachtet sogar die Europäische Union die PKK als terroristische Organisation.¹ Für die Türkei ist dies eine Frage der nationalen Sicherheit. Es war daher ziemlich vorhersehbar, dass die Türkei als Gegenleistung für ihre Stimme ihre eigenen Sicherheitsinteressen einfordert. Was für die nordischen Länder gilt, gilt auch für die Türkei.

    Warum hat die Türkei vorerst ihr Veto zurückgezogen?

    Zunächst einmal war zu erwarten, dass die Türkei ihr Veto nicht einlegen würde, denn für die Nato stand zu viel auf dem Spiel. Es war klar, dass sie unter Druck gesetzt werden würde, die Kandidatur der beiden Länder zu akzeptieren. Die Türkei ist bereits Gegenstand von Sanktionen seitens der USA, weil sie es «gewagt» hat, russische Luftabwehrraketen zu kaufen. Die USA verhängen automatisch Sanktionen gegen alle Länder, die russisches Militärmaterial kaufen. Das ist der CAATSA Act². Aus diesem Grund wurde die Türkei aus dem F-35-Programm herausgenommen und erhält auch keine Ersatzteile mehr für ihre F-16-Flugzeuge. Es war daher ein leichtes, die Aufhebung der Sanktionen gegen ihre Zustimmung einzutauschen. Aber es zeigt auch, dass die westliche Einheit durch die Androhung von Sanktionen erreicht wird …

    In den westlichen Medien wird der zukünftige Beitritt der beiden Staaten in die Nato als ein grosser Zuwachs an Sicherheit und militärischer Schlagkraft gefeiert. Stimmt diese Einschätzung?

    Nein, dies wird keine radikale Veränderung sein. Schweden wollte in den frühen 1960er Jahren Atomwaffen haben. Die USA ihrerseits wollten das Monopol auf diese Waffen behalten. Um Schweden zum Verzicht zu bewegen, boten die USA ihm an, im Falle eines Angriffs den Schutz durch ihren Atomschirm zu garantieren. Mit anderen Worten: Seit den 1960er Jahren genoss Schweden den gleichen nuklearen Schutz wie die Nato-Mitglieder, ohne im Konfliktfall die gleichen Verpflichtungen zu haben. Schweden hat seine Sicherheit also nicht wesentlich verbessert.

    1. Interview mit Jacques Baud
      https://gesetze-ganz-einfach.de/jacques-baud-interview-zum-militaerkonflikt-in-der-ukraine/
      (Er ist ein pensionierter Offizier der Schweizer Armee und diente in einer Reihe von internationalen Positionen, darunter auch bei der NATO (obwohl die Schweiz nicht Mitglied der NATO ist), wo er den Fluss von Kleinwaffen im Donbass überwachte und an einem NATO-Programm zur Unterstützung der ukrainischen Streitkräfte bei der Wiederherstellung ihrer Kapazitäten und der Verbesserung der Personalverwaltung beteiligt war.) :
      „…. Übrigens betrachtet sogar die Europäische Union die PKK als terroristische Organisation.¹ …… „.
      Das die Eu jemanden als Terrororganisation einstuft, macht DIESE automatisch sympatisch. Da blicke ich schon mal in die BRvonD. JEDER ‚Staat‘ stuft Gegner eines Regimes als Terrorist ein. Da, meine ich, sollte ‚man‘ nicht so viel drauf geben.
      UND, einem NATODoffizier traue niemand.

  8. ….für Erdogan wäre die beste Lösung, die „das neue Syrien kommt aus Wilmersdorf“ und die CIA – Islamisten, welche zusammen in der syrischen Provinz Idlib sitzen, die Ausreise in die EU zu organisieren.. ..besonders in der brd sitzen die ganz grossen Handlanger der Angelsachsen !!..😎😈

  9. Als nächstes kommt Moldawien dran, der Kreig dort wird von der EU geradevorbereitet. Und dann haben die USA ja noch ein Unruhepotential: Serbien und Kosovo. Da lässt sich doch auch trefflich zündeln, zumal dann Kroatien mit ins Boot genommen werden kann und das alles bis nach dem unbeliebten Ungarn schwappt.
    Irgendwie muss man doch den Balkan auch zum Brennen kriegen, „wir schaffen das“.

  10. Das ist nicht wirklich eine Neuigkeit.

    Andererseits ist das nur die Fortführung der situationsbedingten Einnahmequelle aus der westlichen Win-Win Strategie heraus.
    Wer hätte gedacht, dass sich aus der Ukraine Waffen im Wert von 13,8 Mrd. US$ versilbern lassen könnten… Auch ohne die Kenntnis von Selensky. Nach Bekanntwerden tot! Sowohl die Antonow, als auch die Posten des SBU und einer Generalstaatsanwältin. Egal ob Schulfreund, oder nicht Blut ist wohl immer dicker als Wasser, oder?

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