Menschenrechte

Verhaftungen in Riga für den Kampf um das Gedenken an das Kriegsende

In Riga ist ein Streit um ein Denkmal für die russischen Soldaten entbrannt, die Riga von den Nazis befreit haben. Das Denkmal, das auch als Denkmal für das Kriegsende steht, soll nun trotz massiver Proteste abgerissen werden.

In Riga gibt es ein großes Denkmal für die russischen Soldaten, die Riga befreit haben. Da das Denkmal auch als Symbol des Kriegsendes gilt und dort am Jahrestag der deutschen Kapitulation jedes Jahr Blumen niedergelegt werden, gab es in diesem Jahr Streit. Die Stadtreinigung hat die Blumenberge am nächsten Morgen mit Baggern entfernen lassen. Als daraufhin erneut Blumen dort abgelegt wurden, hat das lettische Parlament in aller Eile den Teil des russisch-lettischen Abkommens gekündigt, in dem der Schutz von Gedenkstätten geregelt ist. Die Stadt Riga unmittelbar danach den Abriss des Denkmals beschlossen.

Bei den Protesten gegen diese Entscheidung wurden Menschen regelrecht wahllos verhaftet, sogar eine Abgeordnete des Europaparlamentes hat es erwischt. Und während pro-ukrainische Demonstranten ungestraft Nazi-Symbole ukrainischer Bataillone zeigen durften, reichte das Mitführen einer russischen Fahne aus, um verhaftet zu werden und ein Strafverfahren zu bekommen.

In Riga, wo bis heute die Veteranen der SS-Divisionen ihren Jahrestag in SS-Uniformen begehen dürfen, ist das nicht einmal verwunderlich. Allerdings macht der Streit um das Denkmal und die aktuelle Eskalation in Russland Schlagzeilen und das russische Fernsehen berichtet täglich darüber. Ich habe einen Bericht des russischen Fernsehens von Freitagabend übersetzt.

Beginn der Übersetzung

In Lettland werden Andersdenkende verfolgt

Der Oblast Leningrad ist bereit, die Gedenkstätte für sowjetische Soldaten aufzunehmen, die die Behörden in Riga abbauen wollen. Der Stadtrat von Riga stimmte für den Abriss des Denkmals der Befreier: 39 Abgeordnete sprachen sich dafür und 13 dagegen aus. Zuvor hatte das Parlament des Landes den Boden bereitet, indem es den Artikel des lettisch-russischen Abkommens über die Erhaltung von Gedenkstätten gekündigt hatte. Und das lettische Außenministerium hat eine neue „schwarze Liste“ von Russen zusammengestellt, denen die Einreise ins Land untersagt ist. Zu ihnen gehören die Schauspieler Alexander Pankratov-Cherniy, Igor Petrenko und der Regisseur Yuri Kara.

Ein Bericht aus Riga.

„Ich bitte Sie nur, hier wegzugehen“, sagt der Polizist.

Die Polizei in Riga ließ den Worten schnell Taten folgen. Die Verhaftungen auf dem blockierten Rathausplatz im Zentrum der lettischen Hauptstadt begannen und sogar eine Europaabgeordnete, die Vorsitzende der Russischen Union Lettlands, Tatjana Schdanok, wurde in einen Polizeiwagen verfrachtet. Der Vorsitzende des lettischen Anti-Nazi-Komitees Aleksej Scharipow und die Abgeordnete Tatjana Andriets wurden ebenfalls auf die Polizeiwache gebracht. Auf einfache Aktivisten hat ohnehin niemand gehört.

Die Kundgebung der Verteidiger des Denkmals für die sowjetischen Soldaten und Befreier von Riga wurde von den Behörden im Vorwege verboten.

Ukrainische Provokateure waren mittendrin: Neben einem Polizisten zeigten sie ungestraft die Symbole des neonazistischen „Asow“-Regiments. Aber diejenigen, die es wagten, ein St.-Georgs-Bändchen mitzubringen, wurden direkt neben dem Denkmal verhaftet. (Anm. d. Übers.: Das St.-Georgs-Bändchen ist für Russen ein Symbol des Sieges über Nazi-Deutschland)

Das Ganze fand am 10. Mai in der Nähe des Denkmals für die sowjetischen Soldaten statt, die Riga befreit hatten. Ein Mädchen wurde verhaftet, weil sie eine St.-Georgs-Schleife im Haar trug und ein anderer verhafteter Mann hatte nur ein Porträt seines Großvaters, eines Kriegsveteranen, dabei.

„Entschuldigen Sie, aber was haben Sie getan?“, fragt ihn ein Journalist.

„Sie wollen mir das Bild meines Großvaters wegnehmen. Ich habe nichts, keine verbotenen Zeichen“, erklärt der Mann und zeigt wieder das Porträt.

Alexander, der eine russische Flagge zum Denkmal gebracht hat, droht ein echtes Strafverfahren. Zunächst gelang es ihm, die Polizei davon zu überzeugen, die Grundrechte der Bürger eines angeblich europäischen Landes zu respektieren, und er hielt eine eindringliche Rede.

„Es ist großartig, dass wir heute alle hier sind, um unsere Großeltern zu ehren, die im Krieg gefallen sind. Das ist sehr wichtig, wir dürfen dieses Erbe nicht verlieren“, sagte Alexander auf dem Podium.

Seine Rede wurde von Beifallsbekundungen begleitet.

Am 13. Mai wurde der Junge dennoch verhaftet und seine Wohnung wurde durchsucht. Man beschuldigt ihn der Rechtfertigung von Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

Svetlana Stefanova, die Mutter des Verhafteten, sagte uns: „Aleksander befindet sich in Untersuchungshaft. Heute wird er in das Zentralgefängnis verlegt. Er wurde 48 Stunden lang festgehalten. Die Anklage stützt sich auf den Paragrafen über Aggression und Unterstützung des Völkermordes. Es gab einen Prozess – zwei Monate Haft. Er befindet sich in der Untersuchungshaftanstalt.“

Die Mutter sagte, ihr Sohn sei lettischer Staatsbürger und studiere an einer russischen Hochschule. Der russische Botschafter in Riga, Michail Vanin, erklärte, die russische Botschaft werde dem inhaftierten Letten Rechtsbeistand leisten. Angesichts des derzeitigen politischen Klimas wird das jedoch äußerst schwierig sein. Das Verbot der Kundgebung zur Verteidigung des Denkmals unterstreicht das nur.

„Das Land war arm, aber relativ frei. Das derzeitige Verbot ist ein Übergang zu einer armseligen, rückständigen nationalen Diktatur“, sagt Miroslav Mitrofanov, Mitglied des Stadtrats von Riga und Mitglied der Oppositionspartei Russische Union Lettlands.

Und hier ist eine weitere auffällige Manifestation der herrschenden Kräfte in Lettland: Der Stadtrat von Riga hat den Abriss des Denkmals der Befreier in Riga beschlossen und sofort die Anweisung erteilt, dessen Zerstörung vorzubereiten. Der Bürgermeister unterstützte sie nachdrücklich.

„Er sagte, es sei eine Frage des nationalen Charakters. Die Leute kamen auf ihn zu und baten ihn, das Denkmal abzureißen. Ich sagte: Was ist, wenn die Leute den Abriss der Brücken und Hochhäuser fordern, die damals gebaut wurden? Was werden wir dann tun?“, empörte sich eine Anwohnerin.

Die Meinung der zweitgrößten Gruppe – Russen machen in Riga etwa 50 Prozent aus – wird im Gegensatz zu den Rechten sexueller Minderheiten völlig ignoriert. Die lettische Innenministerin Maria Golubeva, eine prominente LGBT-Vertreterin, ist offiziell mit ihrer Frau verheiratet und befürwortet ebenfalls den Abriss des Denkmals. In der Zwischenzeit sind die Behörden bereits dabei, Andersdenkende strafrechtlich zu verfolgen. In Riga könnte eine Schuldirektorin entlassen werden, weil sie Blumen am Denkmal der Befreier niedergelegt hat. Nachdem sie auf Twitter angeschwärzt wurde, hat sich die Bildungsministerin, die 33-jährige Anita Muižniece, an den Dienst für Qualitätskontrolle im Bildungswesen gewandt und selbst Anzeige erstattet, in der sie eine Bewertung von Ana Vladovas Entscheidung, das Denkmal zu besuchen, fordert.

Der russophobe Eifer wird von den benachbarten baltischen Ländern und natürlich von Polen aktiv unterstützt. Der polnische Premierminister Mateusz Morawiecki bezeichnete Russland im britischen Daily Telegraph als „Krebsgeschwür“, das Europa bedrohe: „Die russische Welt ist ein Krebsgeschwür, das nicht nur einen Großteil der russischen Gesellschaft verschlingt, sondern auch eine tödliche Bedrohung für ganz Europa darstellt. Daher reicht es nicht aus, die Ukraine in ihrem militärischen Kampf mit Russland zu unterstützen. Wir müssen diese monströse neue Ideologie vollständig ausrotten“, sagte der polnische Premierminister.

„Dies ist die Quintessenz des Hasses auf die Russen, der wahrscheinlich wie Metastasen die gesamte polnische Politik, die gesamte polnische Führung und zu unserem Bedauern auch die polnische Gesellschaft in vielerlei Hinsicht infiziert hat“, kommentierte der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow diese Aussage.

Die einfachen Polen beginnen bereits, das unermüdliche Lob für die Ukraine satt zu haben. Die unaufhörlich demonstrierenden Gäste werden aufgefordert, sich einen Job zu suchen oder zur Armee zu gehen.

Doch die offizielle Linie an der osteuropäischen Flanke der EU zielt ausschließlich auf eine Konfrontation mit Russland ab. Die litauische Regierung hat angekündigt, dass sie ihren Botschafter aus Moskau abziehen und das Konsulat in St. Petersburg schließen wird.

„Sie spielen für den aggressivsten russlandfeindlichen Teil sowohl der NATO als auch der Europäischen Union die Rolle des Antreibers. Wie Sie wissen, gibt es bei uns eine wöchentliche Sendung mit dem Titel „Internationaler Rundblick“. Was wir bei den Aktionen des Westens beobachten, würde ich als eine Variante der „internationalen Empörung“ bezeichnen. Das ist ein hartes Wort, aber ich denke, es spiegelt die Handlungen des Westens und die Motive, von denen er sich leiten lässt, sehr deutlich wider“, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow in diesem Zusammenhang. (Anm. d. Übers.: Das war ein Wortspiel, denn die russischen Worte für „Rundblick“ (obosrenie) und „Empörung“ (oborsenie) klingen sehr ähnlich)

Gleichzeitig hat Moskau immer noch wertvolle Partner in der Welt, insbesondere im Osten. Sergej Lawrow war am 13. Mai in Duschanbe zu einem Ministertreffen mit seinen Amtskollegen aus den GUS-Staaten. Propagandisten von Voice of America, die in Russland als ausländischer Agent anerkannt ist, wollten auch ein Gespräch mit dem russischen Außenminister, haben jedoch eine Absage erhalten. Lawrow riet ihnen, mit den in der Residenz herumlaufenden Pfauen zu sprechen.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

50 Antworten

  1. “ Zu ihnen gehören die Schauspieler Alexander Pankratov-Cherniy, Igor Petrenko und der Regisseur Yuri Kara.“

    Und wahrscheinlich gehört Thomas Röper bald auch dazu. Es ist nur noch geisteskrank was im „Westen“ und bei seinen „Verbündeten“ politisch abgeht!🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♂️🤦🏼‍♂️

      1. Darüber kann man sich doch nicht mehr wundern, die Wahrheit interessiert sowieso nur eine Minderheit..
        Wer ich davon beeinflussen lässt, der arbeitet nur mit seinem Resthirn.Also nicht wichtig nehmen!

      2. Ja, Psiram ist ein Rufmordportal, aber auf „Wikipedia“ steht inzwischen der selber Dreck, wahrscheinlich von dort kopiert. Aber das was wirklich nervt ist, dass dieser Artikel sofort angezeigt wird wenn ich „Antispiegel“ im Handy eingebe!

      3. „https://www.psiram.com/de/index.php/Thomas_R%C3%B6per“
        Ach: Überraschung.

        Das ist ja der Zweck von Psiram.

        Man muss sich nur das Umfeld von Psiram ansehen und landet immer bei den gleichen Verdächtigen:

        https://www.youtube.com/watch?v=WsISVpZVQew
        https://www.youtube.com/watch?v=Eb3k23HbG-Y
        https://www.youtube.com/watch?v=TLRhR4iGX1A

        Ganz interessant sind auch die Verbindungen zu transatlantischen Netzwerken, dem „ZK“ der Wikipedia, zur GWUP und dem pädokriminellen Milieu (mutmaßlicher Bereich: rituelle Kinderschändung).

        Und „Ehrenleute“ wie Harald Lesch zitieren Psiram auch noch als seriöse Quelle.

  2. Und wenn die Pro-Nationalistische/ Pro-Nationalsozialistische Politik der Nato/EU zu offensichtlich wird und die Bürger hierzuande es endlich begreifen, dann fragen wieder alle „Wie konnte es nur so weit kommen?“

    Jaja, wie konnte es nur so weit kommen…

    1. Gute Frage – die ihre geschichtlich vorformulierte Antwort jedoch schon in sich trägt… – es haben sich mal wieder nur die Jahreszahlen geändert – sonst nichts…

      Wenn ich mir den neuen/alten „Bildungsstand“ incl. der neuen/alten „Propagandamaschinerie so anschaue – und dazu noch die resistenten „Kinderkrankheiten der Menschheit“ mit all dem vererbten Neid, der Arroganz u.s.w. so anschaue – wundert mich das nicht wirklich…

      Wir können nur das tun – was wir immer getan haben – aufklären – auch auf die Gefahr des gewaltsamen Todes hin – der diejenigen erwartet, die nicht mit dem Strom schwimmen können/wollen – weil wir keine tumben Sklaven sind – sondern selbständig denkende Menschen…

      Hört sich an wie „große Worte“ – sind es aber nicht – sondern es ist wie immer die bittere Wahrheit…

  3. Meines Wissens nach gab es bei den Nazis – konkret bei der Waffen-SS – auch Bataillone lettischer Nazis! War vor gut 10 Jahren noch ein Thema worüber sich die TAZ-Journalisten noch aufregen konnten! Siehe hier:

    https://taz.de/Nazi-Gedenken-in-Lettland/!5099132/

    Es gibt aus dieser Zeit und danach, noch einige Artikel zu diesem Thema in den Medien, sucht einfach mit dem Suchbegriff „lettische Nazis“ im Internet danach! Da werden einige seltsame Geschichten an den Tag gebracht!

  4. Wie konnte es nur soweit kommen…….

    Ich wohne in Österreich. Meine Bekannten sind durchwegs alles intelligente Menschen. Einige von ihnen historisch gut informiert. Ruhige Menschen, die sich um Ausgleich bemühen, helfen falls nötig, bei vielen Themen eine kritische eigene Meinung vertreten, usw.

    Alle der festen Überzeugung: so etwas darf es nie wieder geben.

    Und für alle ist Putin ein neuer Hitler, der Ukrainekonflikt allein seinem grössenwahnsinnigen Hirn entsprungen.
    Alle Sanktionen, die Enteignungen richtig, die allgemeine Russophopie verständlich, die Natoerweiterung notwendig und Nachteile für unser Leben in Kauf zu nehmen.

    Alles nicht ins Narrativ passende sind Verschwörungstheorien und/oder russische Propaganda.

    Keiner bemerkt mit welch Riesenschritten ein neuer Faschismus auf uns zugekommen ist und weiterwächst.
    Es ist zu verzweifeln: einerseites die feste und ehrliche Überzeugung ‚Nie wieder‘ und andererseits mitten drinnen zu stehen ohne es bemerken.

    1. Ich glaube inzwischen verstanden zu haben woran das liegt: Diese Menschen sind zum Sklaven geboren!

      Sie geben treu die Meinung ihrer Obrigkeit wieder, auch wenn diese sich selbst diametral widerspricht, das ist für sie alles kein Problem! Ich würde wetten, dass alle diese Bekannten auch geboostert sind, richtig?

        1. „(bin nicht gespikt)“

          Das dachte ich mir schon, ich frage mich ob abgesehen von den Trollen hier überhaupt einer gepikst ist?Glaube nicht.

          Für mich gibt es aber in der Kommunikation mit Impflingen inzwischen auch 2 absolute Tabu-Themen:
          1. Die Giftspritzen 2. Ukraine/Russland

  5. Allmählich kommt einem Europa vor wie die völlig gespaltenen USA: Statt andere Positionen gelten zu lassen, wird alles, was nicht der eigenen Sichtweise entspricht, verleumdet, angegriffen, angefeindet, ausgelöscht.
    Mit demokratischen Werten hat das nichts zu tun.
    Leider sehe ich diese Art von Feindseligkeit auch in vielen Kommentaren hier, von ach so „Wissenden“ gerichtet gegen unsere Politiker und das „blöde Volk“ im Allgemeinen. Sehr schade. Damit erliegt man der Manipulation durch die Medien, die genau diese Spaltung fördern. Warum wohl? Damit wir unsere Kräfte nicht bündeln, sondern uns verzetteln im Gegeneinander, wo es nichts bringt.
    Wenn man auf die Gemeinsamkeiten schaut, sieht man viel mehr, was uns miteinander verbindet als was uns trennt. Leider wird das zur Zeit kaum noch zugelassen.
    Ich finde, wir sollten sehr darauf achten, eine nicht-feindliche Haltung auch gegenüber Andersdenkenden zu bewahren. Besonders dann, wenn wir überhaupt nicht mit ihre Taten einverstanden sind. Das heißt ja nicht, dass man sie gewähren lässt, sondern sich wehrt, ohne gleich ein Feindbild aufzubauen.
    Wir können davon ausgehen, dass auch die Russenhasser, Kriegstreiber, Neonazis usw. glauben, sie täten das Beste. Es ist sehr wichtig, dass wir einen anderen Weg finden, der uns nicht so werden lässt wie die, die wir für unsere Feinde / Gegner / Widersacher halten. Es gibt schon zu viel Hass und Gewalt auf der Welt.

    1. Hierzu hat der Kieler Kognitions- und Wahrnehmungsforscher Prof. emer. Dr. Rainer Mausfeld zwei hervorragende Bücher verfasst, welche ich jedem Menschen zur dringenden Lektüre empfehlen kann:

      – Rainer Mausfeld – Warum schweigen die Lämmer?, Wie Elitendemokratie und Neoliberalismus unsere Gesellschaft und unsere Lebensgrundlagen zerstören (Studienausgabe)
      – Rainer Mausfeld – Angst und Macht, Herrschaftstechniken der Angsterzeugung in kapitalistischen Demokratien

      Empfehlenswert ist auch noch sein Video-Vortrag:

      Prof. Rainer Mausfeld – Die Angst der Machteliten vor dem Volk (24.06.2021)
      https://www.youtube.com/watch?v=PU9B0I4u-Zc&t=2s (Dauer: 01:38:37)

      Wenn eine überschaubare Gruppe von Menschen dauerhaft über die große Masse Macht ausüben will, ist die Stabilität des Systems nur dann zu erreichen, wenn man die wichtigste Ressource kontrolliert. Wissen.
      Was das Volk nicht weiß, noch nicht einmal erahnt, kann es auch nicht auf die Barrikaden bringen.
      Nach diesem simplen Prinzip herrschen die sogenannten Eliten nun schon seit Tausenden von Jahren über ihre jeweiligen Untertanen. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein System sich „Demokratie“ nennt oder nicht.
      Immer sind es nur sehr wenige, die bestimmen, was offiziell überhaupt gewusst wird. Umso allergischer reagiert jeder Machtapparat auf sogenannte Whistleblower, die man früher abwertend als Verräter bezeichnete. Verräter wie Snowden destabilisieren die Machtpyramide, indem sie dem Volk, den Massen, die Möglichkeit geben zu erkennen, wie man sie beherrscht. Herrschaft kann aber nur effektiv agieren, wenn sie unsichtbar bleibt.
      Vor allem auf dem Feld der Sozialforschung hat die Elite gegenüber dem Bürger einen enormen Wissensvorsprung. Die Machthaber kennen das Wesen „Mensch“ heute derart genau, dass sie ihn bis in die kleinsten Teile zerlegen und manipulieren können und das auch tun. Dass wir alle kaum etwas davon mitbekommen, stützt diese Aussage.
      Wie kann es sein, dass wir z. B. in der BRD den größten Niedriglohnsektor der Welt haben und sich diese Massen nicht zusammenschließen, um den Verteilerschlüssel des Kapitals zu korrigieren? Wie kann es sein, dass 2016 nur acht Personen so vermögend sind wie 3,7 Milliarden, sprich die ärmste Hälfte des Planeten, und dennoch alles so läuft, als gäbe es diese Information nicht.
      Das Machtsystem „Neoliberalismus“ hat es geschafft, nahezu unsichtbar zu werden und zu herrschen. Es ist auf allen Feldern aktiv, während es gleichzeitig so fassbar ist, wie eine grüne Schlange im schlammigen Wasser. War da was?
      Mit der Informationsrevolution werden die Karten neu gemischt. Der Staat bzw. die, die ihn zusammenstellen, haben das Monopol auf veröffentlichtes Wissen verloren.
      Prof. Rainer Mausfeld ist eine Koryphäe, wenn es um das Enttarnen von Eliten-Macht geht. Sein aktueller Vortrag „Die Angst der Machteliten vor dem Volk“ hilft dem einzelnen, die Ohnmacht zu überwinden, die jeden beschleicht, wenn er versucht, im Alleingang das System zu durchschauen. Die Chance auf Veränderung beginnt im Kopf. Wissen ist der Schlüssel. Mehr Wissen bei den Massen.

  6. Das ist ja nun nichts besonderes mehr da passt man sich gern alten deutschen Gepflogenheiten nur an.

    „1945 wurde dort auf Initiative der Sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) ein sieben Meter hohes Mahnmal errichtet. Auf einer daran angebrachten Tafel war in Russisch, Englisch und Deutsch zu lesen: »Hier ruhen 46 000 russische Soldaten und Offiziere. Zu Tode gequält in der Nazigefangenschaft.« 1956 ließ die Landesregierung von Niedersachsen das Denkmal sprengen. Die Begründung: Die Zahl der Opfer sei falsch. Kalte deutsche Gründlichkeit und Genauigkeit eben. Mit Antikommunismus hatte das überhaupt nichts zu tun?“

    https://www.nd-aktuell.de/artikel/1136443.sowjetische-kriegsgraeber-kein-schild-kein-pfeil.html

    Komisch nur, dass selbst heute in der Gedenkstätte zugegeben wird das ca. 70.000 Russen dort interniert waren. Das dort kaum einer von den ersten Internierten überlebt haben kann sollte schon wegen der Sonderbehandlung der „Untermenschen“ klar gewesen sein.

    https://www.stiftung-lager-sandbostel.de/geschichte/stalag-x-b/sowjetische-kriegsgefangene/

    Von 46.000 ermordeten russische Soldaten spricht die Böllstiftung auf ihrer Webseite.

    https://www.boell.de/de/2014/10/23/die-geschichte-von-sandbostel

    Wie aber soll man mediale Aufrufe bewerten die zu Petitionen anstiften in denen man die Demontage von Denkmälern fordert? Man würde meinen, die Medien haben Kenntnis über die Verträge rund um 2+4. Also auch um die Regelungen zu den Kriegsgräbern und Denkmälern. Aber so sind sie, die Selbstgerechten , Altnazis und Neonazis in den Schreibstuben.

  7. (Vorsicht! Zynismus!)
    „Die lettische Innenministerin Maria Golubeva, eine prominente LGBT-Vertreterin…“
    Hm, mir fällt da was ein: Ich bin zwar kein Nazi, aber immerhin Deutscher. Ich könnte ja mal nach Lettland kommen und Frau Golubeva (scheint mir übrigens kein typisch lettischer Name zu sein – ist die etwas nicht „reinrassig“?) samt ihrer Ehefrau so behandeln, wie es die Deutschen von 45 getan hätten … samt „Rosa Winkel“ und so. Z.B. in eine undichte Baracke sperren, auf Holzbohlen schlafen lassen und bei Wasser und verschimmeltem Brot 16h am Tag zuerst einen Duschraum (ohne Wasserzufuhr) und dann ein Krematorium bauen lassen. Wie lange wird es wohl dauern, bis die Dame darum BETTELT, wieder von den ach-so-bösen Russen befreit zu werden…?

  8. Lettland ist ein übles Land. Ähnlich wie Litauen und Polen. In Polen wurde ich verhaftet, weil ich ein Russländisches T-Shirt an hatte. Der zivike Polizist der mich aufhielt, hat mich auch noch am Arm gepackt. Habe den Schwu… Idioten ordentlich verprügelt und wurde am selben Tag ausgewiesen. In lettland wurde ich und mein russischer Begleiter in einem Restaurant angepöbelt weil er Russe ist. Als wir einen dieser Pöbler herausfischten, mussten wir das Lokal verlassen. War dagegen, dass Lettland, Litauen und Polen zur EU gehen. Daran hat sich nichts geändert.

  9. Tja, Russland selbst hat ja die Bedeutung des Denkmals durch seinen Krieg relativiert. Damals haben sie gegen die Aggressoren gekämpft. Heute sind sie es selbst.
    Bald stehen neue Denkmäler in der Ukraine, nur halte eben auch nicht für die Russen.

    1. Ein Denkmal zum Andenken an die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges sollte durch nichts relativiert werden.
      Fakt ist, dass 1945 die Sowjets das 3. Reich besiegt hatten, besagtes Reich hatte für sämtliche Slawen die Endlösung vorgesehen. – Die Niederschlagung dieser Ideologie ist und bleibt unendlich wichtig und ist schlicht nicht zu relativieren.
      Die Soldaten die damals fielen, fielen in dem Kampf gegen die Ausrottung der Juden, Slawen und aller anderer Untermenschen. Jetzt die Denkmäler für diese Toten zu sprengen und abzureißen zeigt, wie wenig man die Geschichte begreift.

      1. Hallo @StillerLeser !

        Was diese pompösen Denkmäler und die entsprechenden Veranstaltungen angeht, so sehe ich das als eine Art säkulare Religion der Russen, eine vereinende nationale Erzählung – mit dem Hintergrund des Leidens im 2. Weltkrieg – und würde diese Veranstaltungen bis hin zum Sowjetkitsch auch nicht stören. Beachtung der Totenruhe gewissermaßen.

        Das heißt jedoch nicht, daß wir Deutschen die Niederlage als „Sieg“ feiern müßten, von den 77 Jahren Besatzung seither und der Verweigerung eines Friedensvertrages ganz abgesehen. Stattdessen bräuchten wir mehr Forschung / Publikation zur Geschichte dieser Kriege, die wesentlich verwickelter ist als in den Schulbüchern, beispielsweise über das große Leid der Vertriebenen, das kaum noch thematisiert wird. Meine Meinung.

    2. Bring mal die Fakten nicht durcheinander. Vermischen von gestern und heute ist unlogisch. Und Unwissenheit dazu ganz fatal. Ein Provokateur am Werke? Die Russen waren noch nie Aggressoren.

  10. Es wurde wieder einmal das perfekte Chaos geschaffen. Die UdSSR hat im II.WK auf der Seite der Finanzelite gestanden und Millionen Opfer mit bis heute getürkten Zahlen in Kauf genommen, um sich als Opfer und Held zugleich zu geben mit dem Feindbild des Nationalsozialismus. Rußland hat das nie aufgearbeitet oder zugegeben. Nun hat Putins Rußland die Seiten gewechselt und kämpft gegen diese Kräfte, die der Ukraine den Rücken stärken. Da die Medien in den Händen der globalen Finanzelite sind, betreiben sie keine Aufklärung, sondern heizen das Chaos noch an. Daß 50 % Russen dort angesiedelt wurden, ist für die Letten schlimm, Völkermischungen explodieren regelmäßig. Die UdSSR war eben ein Bauwerk der Finanzelite. Warum gibt Putin das bis heute nicht zu? Es geht doch gar nicht um das Denkmal In der FAZ erschien dieser Tage ein aufklärerischer Artikel einer Russin. Aber die Menschen sind so oft belogen worden, daß sie die geschichtlichen Ereignisse nicht mehr richtig einordnen und beurteilen können. Daran hat aber auch Rußland seinen Anteil, weil es sich von der UdSSR-Lüge, die Guten gewesen zu sein, nicht lösen kann.

    1. Es ist für die meisten Menschen sehr schwer sich vorzustellen, dass alles, was in den vergangenen 120 Jahren geschehen ist, nicht einfach vom Himmel fiel, sondern von geostrategen unterschiedlicher Nationalität in gemeinsamen think tanks geplant und von kontaktleuten inszeniert worden ist, so, wie gerade Klaus Schwab sein Werk vollendet, der nur einer von vielen dieser Auftragnehmer ist. Natürlich ging es immer auch um Geld, aber die Macht, die man mit Hilfe koordinierter Medienmogule ausüben könnte – auch lange vor dem Internet – kann und will sich kaut einer vorstellen: man wäre dann ja immer schon manipuliert worden und vieles, an das zu glauben man gelehrt wurde, wäre hinfällig. Das lässt das Ego ungern zu und vielen zieht es den Boden unter den Füßen weg.

      Ungeachtet dessen sind die drakonischen Maßnahmen hier ekelhaft und ein klassisches Beispiel für die westliche Cancel Culture. Der Zweck ist die Demütigung der Russen, denn auch das Baltikum kennt die eigene Wahrheit ja nicht.

  11. Estland und Livland haben seit dem frühen 18. Jahrhundert überdurchschnittliche viele Angehörige der Verwaltungselite Russlands gestellt! (siehe GESCHICHTE DER SOWJETUNION 1917 – 1991 von Manfred Hildermeier; Verlag C.H.Beck, Seite 195). Ein Russland oder vielmehr eine Sowjetunion ist ohne das Baltikum nicht vorstellbar und wäre nicht realisierbar gewesen!

  12. ….aber es besteht noch Hoffnung für das Abendland. Hilfe und Beratung ist schon unterwegs. Die neue gut ausgebildete Hitlerjugend aus dem Osten zeigt sich schon auf den Straßen Mittelland. Es lohnt sich genau hinzuschauen. Man muß nur die Muster und Zeichen richtig deuten können. Stichwort „Heim ins Arier-Reich“.

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