Wirtschaftlicher Suizid

Warum der Ölpreisdeckel die EU-Wirtschaft endgültig tötet

Die EU hat eine Obergrenze für russisches Öl beschlossen und Politik und Medien feiern das als Erfolg. Dabei ist die Wahrheit, dass dieser Beschluss die Wirtschaft der EU-Staaten endgültig vernichten wird. Hier zeige ich auf, warum das so ist.

Die deutsche Presse feiert seit dem 2. Dezember, dass die EU einen Höchstpreis für russisches Öl, das mit Tankern in die EU transportiert wird, beschlossen hat. Dieser Beschluss ist für die Wirtschaft – und damit für den Wohlstand – in der EU jedoch ein Todesurteil. Das kann jeder schnell verstehen, wenn er sich die nackten Fakten anschaut.

Europa und das russische Öl

Die EU importierte im Jahr 2021 2,2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag, davon 0,7 Millionen Barrel pro Tag über Pipelines, sowie 1,2 Millionen Barrel pro Tag an raffinierten Ölprodukten, wie aus Daten der IEA hervorgeht. 2019 kamen 25 Prozent des in die EU importierten Öls aus Russland. Russland war damit der mit Abstand größte Öl-Lieferant für die EU. Auf Platz zwei folgte mit großem Abstand Norwegen mit etwa zehn Prozent, auf Platz drei der Irak mit knapp neun Prozent, auf Platz vier Nigeria mit acht Prozent und auf Platz fünf Kasachstan mit ebenfalls knapp acht Prozent. Übrigens sind die kasachischen Ölexporte stark von Russland abhängig, weil sie über russisches Hoheitsgebiet laufen.

Um die aktuelle Lage zu verstehen, muss man zwischen Pipeline-Öl und Tanker-Öl unterscheiden, denn der Ölpreisdeckel richtet sich nur gegen Tanker-Öl. Für russisches Öl, das über Pipelines in die EU fließt, gilt der Ölpreisdeckel nicht. Diese Ausnahme hat Ungarn zur Bedingung für seine Zustimmung zu der Maßnahme gemacht, weil Ungar nicht weiß, wie es fehlendes russisches Öl ersetzen könnte und für den ungarischen Ministerpräsidenten Orban – im Gegensatz zu allen anderen Regierungschefs der EU – das Wohl seines eigenen Volkes (und nicht die geopolitischen Interessen der USA) an erster Stelle steht.

Ungarn importiert etwa 120.000 Barrel Rohöl pro Tag, das ist angesichts der Gesamtzahlen der EU sehr wenig und kann fast schon vernachlässigt werden. Da davon auszugehen ist, dass die anderen EU-Länder, die russisches Öl über Pipelines bezogen haben, dieses Öl nun ablehnen (wie zum Beispiel von der deutschen Bundesregierung beschlossen wurde), dürfte die EU insgesamt vor der Aufgabe stehen, für knapp ein Viertel ihrer Öl-Importe neue Lieferanten finden zu müssen, wie wir gleich sehen werden.

Der Ölpreisdeckel

Die EU hat beschlossen, das für russisches Öl ab sofort ein Höchstpreis von 60 Dollar pro Barrel gelten soll. Jeder Volswirtschaftsstudent weiß, dass staatlich festgelegte Höchstpreise noch nie funktioniert haben. Sobald sich im Spiel von Angebot und Nachfrage ein höherer Preis bildet, wird derjenige, der einen Höchstpreis festgesetzt hat, keine Ware mehr bekommen, weil niemand sie unter Wert verkauft.

In der Praxis wird das beim Ölpreisdeckel der EU dazu führen, dass Öl in Europa knapp wird, weil es fast unmöglich ist, spontan ein Viertel des europäischen Bedarfs an Öl woanders zu aufzutreiben. Die EU wird sicherlich Öl beziehen können, aber erstens dürfte sich, dank der Maßnahme der EU, der Ölpreis auf den Weltmärkten erhöhen und zweitens wird es in der EU in jedem Fall zu wenig Öl geben, was innerhalb der EU zwangsläufig zu einem höheren Preis für Ölprodukte wie Benzin führen wird.

Russland hat von Anfang an mitgeteilt, dass den Export von Öl an jedes Land unterbinden wird, das sich einer Deckelung der Ölpreise anschließt. Sobald der Ölpreisdeckel, dem sich auch die G7 anschließen wollen, in Kraft tritt, werden die betroffenen Staaten kein Öl mehr per Tanker aus Russland bekommen.

Wie die EU ab heute bis zu 25 Prozent ihres importierten Öls ersetzen will, hat Brüssel übrigens nicht mitgeteilt.

Die Folgen für Russland

Um den Ölpreisdeckel weltweit durchzusetzen, haben die EU und die G7 unter anderem auch beschlossen, dass sie die Versicherung von Öltankern, die russisches Öl, das für mehr als 60 Dollar verkauft werden soll, transportieren, verbieten. Auch Reedereien drohen Strafen, wenn sie russisches Öl, das für mehr als 60 Dollar verkauft werden soll, transportieren. Diese Maßnahmen werden eine gewisse Wirkung haben, weil Russland bisher kaum eigene Tanker hatte.

Russland ist in den letzten Monaten jedoch nicht untätig geblieben und hat laut Medienberichten mehr als 100 Öltanker gekauft, um sich von der Abhängigkeit westlicher (oder generell ausländischer) Reedereien zu befreien. Diese Flotte kann zwar nicht das gesamte bisher von Russland exportierte Öl transportieren, aber sie ist ein erster Schritt in die Richtung.

Russland ist gezwungen, auf eine eigene Tankerflotte zu setzen und geht den Weg konsequent. Der Zwang resultiert auch daraus, dass Russland bei den Ölexporten durchaus von der EU abhängig war, denn etwa die Hälfte des russischen Öls und der russischen Rohölerzeugnisse sind bisher in die EU gegangen. So, wie die EU nun neue Lieferanten finden muss, muss Russland auch neue Abnehmer finden.

Das Thema Versicherung der Öltransporte ist ebenfalls problematisch, denn Öltanker werden auf dem internationalen Markt rückversichert. Das Risiko wird also auf mehrere Versicherungsgesellschaften verteilt, weil die Folgen zum Beispiel einer Ölpest nach einem Tankerunfall zu teuer sind, als das eine Versicherungsgesellschaft sie alleine übernehmen könnte. Aber da die russische Versicherungswirtschaft durch die westlichen Sanktionen ohnehin von den westlichen Rückversicherungsmärkten abgeschnitten ist, hat Russland auch dafür bereits eine eigene Lösung gefunden und einen staatlichen Rückversicherer eingeschaltet, der die Risiken übernimmt, die bisher international platziert wurden. Das wird zwar zu einem Anstieg der Versicherungsprämien führen, ist aber insgesamt kein ernsthaftes Problem.

Der Ölpreisdeckel wird Russland finanziell wohl vorübergehenden Schaden zufügen, aber für Russland ist das „nur“ ein überschaubarer finanzieller Schaden. Die EU hingegen wird einen konkreten Mangel an Öl haben, was erstens die Preise innerhalb der EU in die Höhe treiben wird und zweitens sogar zu einem echten Mangel an Öl führen kann. Die wirtschaftlichen Folgen davon wären vielleicht noch verheerender als das, was wir bei der derzeitigen Gaskrise erleben.

Russland stoppt die Exporte

Russland hält Wort und hat nach dem Beschluss der EU und der G7 über den Ölpreisdeckel einen Exportstopp an die teilnehmenden Länder verkündet. Der Ständige Vertreter Russlands bei den internationalen Organisationen in Wien, Michail Uljanow, schrieb auf Twitter:

„Ab diesem Jahr wird Europa ohne russisches Öl auskommen müssen. Moskau hat bereits klargestellt, dass es kein Öl an die Länder liefern wird, die eine marktfeindliche Preisobergrenze unterstützen“

Welchen Unsinn der Spiegel über das Thema schreibt

Der Spiegel hat am 5. Dezember einen Artikel mit der Überschrift „Sanktionen im Ukrainekrieg – DIW-Chef Fratzscher rechnet Ölpreisdeckel gute Erfolgschancen aus“ veröffentlicht. Angesichts der geschilderten Tatsachen ist es auf den ersten Blick unverständlich, wie ausgerechnet der Chef des renommierten DIW dem Ölpreisdeckel „gute Erfolgschancen ausrechnen“ kann. Aber so überraschend ist das gar nicht, wenn man weiß, wer DIW-Chef Marcel Fratzscher ist.

Ich will hier daher nur kurz auf das eingehen, was dieser angebliche Wirtschaftsexperte als Begründung für seine Fantastereien von sich gibt. Der Spiegel schreibt:

„DIW-Präsident Marcel Fratzscher befürwortet den Preisdeckel westlicher Staaten für russisches Öl. Dies sei »ein Experiment mit guten Chancen auf Erfolg«, sagte der Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) der Nachrichtenagentur Reuters. Zwar habe Russland angekündigt, den seit Wochenbeginn geltenden Preisdeckel von 60 Dollar nicht zu akzeptieren, aber die meisten Marktakteure würden diese Drohung nicht für realistisch halten.“

Selbst wenn Fratzscher selbst glaubt, was er erzählt, ist es in meinen Augen unverantwortlich, die europäische Wirtschaft und den Wohlstand der Menschen in Europa einem „Experiment mit guten Chancen auf Erfolg“ auszusetzen, denn so ein Experiment kann auch gewaltig in die Hose gehen. Aber das zeigt eindrücklich, wie verantwortungslos Politiker und sogenannte Experten in der EU inzwischen sind. „Nach mir die Sinnflut“ ist als Beschreibung für deren „Verantwortungsbewusstsein“ noch harmlos ausgedrückt.

Fratzscher ist ein Propagandist

Fratzscher dürfte sich seinen Job als DIW-Chef durch seine politischen Einstellungen und nicht durch sein wirtschaftliches Fachwissen verdient haben. Man muss wissen, dass Fratzscher ein „Claqueur der SPD“ ist, wie es die FAZ 2017 formuliert hat, und dass er Schlagzeilen gemacht hat, als er in einer ziemlich sinnfreien Studie vorgerechnet hat, dass die Einwanderungswelle von 2015 wirtschaftlich positiv sei. Fratzscher nimmt seine Arbeit als Wirtschaftswissenschaftler nicht allzu ernst, wenn es darum geht, Themen, die SPD und Grünen am Herzen liegen, als wirtschaftlich sinnvoll darzustellen, auch wenn sie es nicht sind.

Mir ist Fratzscher das erste Mal in diesem Jahr aufgefallen. Erinnern Sie sich noch, wie Bundesinkompetenzminister Habeck in der ARD-Sendung „Maischberger“ erzählt hat, dass Firmen, die ihre Tätigkeit wegen der hohen Energiepreise einstellen müssen, „nicht automatisch insolvent“ seien, sondern sie „vielleicht aufhören, zu vekaufen„? Das war so ein peinlicher Beleg für Habecks komplette Unkenntnis in wirtschaftlichen Themen, dass sogar die den Grünen gegenüber treu ergebenen „Qualitätsmedien“ nicht wussten, wie sie damit umgehen sollten.

Der Spiegel hat damals eine Lösung gefunden und einen Artikel mit der Überschrift „DIW-Chef Fratzscher – »Ich verstehe die Kritik an den Aussagen von Habeck zu Insolvenzen nicht, denn sie sind zutreffend«“ veröffentlicht. Um seinen Liebling Habeck zu unterstützen, hat der Spiegel ausgerechnet den „Wirtschaftsexperten“ Fratzscher zitiert, der immer alles so hindreht, dass sogar von Grünen geäußerter Unsinn sinnvoll erscheint.

Und dieser „Wirtschaftsexperte“ durfte im Spiegel nun erklären, dass der Ölpreisdeckel eine gute Idee ist. Ich wünsche viel Spaß dabei, abzuwarten, ob das „Experiment mit guten Chancen auf Erfolg“ auch tatsächlich ein Erfolg wird.

Wenn es kein Erfolg wird, dann gilt in der EU: Mach’s gut, lieber Wohlstand, es war schön mit Dir…


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

71 Antworten

  1. Kann mir einer mal folgende Frage korrekt beantworten…:

    Sind diese „eu“-europäischen Politiker wirklich so blind und dumm, daß sie sehenden Auges ganz Europa den Allüren der yankee’s opfern – oder sind es die klingenden Dollarzeichen in deren Augen, die eine reale Wahrnehmung permanent verhindern?!?

    …mir ist das echt zu unverständlich geworden, was in deren „köpfen“ so vorgeht….. 🙄😤

    1. Ich kann nur immer wieder betonen: Diese Leute für „dumm“ zu halten, nur weil sie dauernd dummes Zeug von sich geben, ist mindestens ebenfalls „dumm“, eigentlich sogar gefährlich. Denn die, die diese Sprechpuppen bedienen, sind garantiert nicht dumm, aber blind vor (Macht- und Geld-) Gier. Und DIE glauben, sie kämen damit – wie bisher – immer weiter durch. Aber nur, weil sie noch nicht kapiert haben, dass ihre „Zeitenwende“ sie am stärksten treffen wird. (Ok, vorher uns kleine Würstchen hier … und leider werden wir dann wohl nicht mehr ums Lagerfeuer sitzen und lachen können, wenn wir miterleben, wie die selbst auf ihre eigenen Lügen reingefallen sind. Denn DIE werden am Schluss lieber die Welt vernichten, als sie „den anderen“ – möglicherweise sogar noch andersfarbigen „Untermenschen“ zu überlassen.)
      Nur kurz zur Erläuterung, warum die EU-Marionetten nicht „dumm“ sein können: Wenn jemand „dumm“ ist, dann müsste er sich sozusagen „zufallsgesteuert“ verhalten: mal so, mal so, mal anders … denn er hat ja keine Ahnung und erst recht keine Kontrolle bzw. wenigstens Durchblick zu dem, was er zu „verantworten“ hat. DANN würden die Ergebnisse = ihre Handlungen aber auch einer Zufallsverteilung folgen, d.h. z.B. mal gut für die Reichen (10%, also eigentlich nur 0,01%, die anderen sind „Funktionseliten“ wie z.B. Politiker und Manager) und dann auch mal wieder gut für die Armen (90%). Das ist aber offensichtlich nicht der Fall. Wenn eine Münze hunderte Male geworfen wird, aber immer wieder auf derselben Seite landet, wird man ja auch nicht glauben, die Münze sei eben dumm … oder der, der sie geworfen hat, oder? Und diese „Münze“ fällt im Wertewesten schon seit Jahrzehnten nur noch so, dass auf der oben liegenden Seite steht: „Alles für die (Super-) Reichen!“ – und nie so, dass da mal steht „Auch ein bissl was für die ärmeren 99,9%…“.
      Und deshalb ist „Dummheit“ eben kein taugliches Erklärungsmodell, sondern im Gegenteil sogar gefährlich, weil man sich als „Schaf“ damit einredet, der Metzger würde doch nur aus Dummheit quasi aus Versehen immer die anderen Schafe schlachten … weil er es nicht besser weiß. Doch, er weiß GANZ GENAU, was er tut …

        1. Die Frage müssen Sie sich schon selbst beantworten.

          Da Herr Röper mit seinen Einschätzungen bisher immer daneben gelegen hat, mache ich mir hier kein Sorgen. Die sollten Sie sich auch nicht machen.
          Vielleicht hilft ja andere Lektüre.

          Waren nicht die ersten Sanktionen nicht schon der Sargnagel? Sollte Gas nicht mittlerweile in Europa längst Mangelware und utopisch teuer sein?
          Sollte Russland nicht die Ukraine in nicht mal 2 Wichen spezialoperiert haben?

          Aber kann sich ja jeder selber eine Meinung bilden, welchen Prognosen man glauben schenkt. Traurig ist nur, wenn solche Datenfremden Meinungen als Journalismus ausgegeben werden.

          Ich warte ja zum Beispiel immer noch auf die Milliarden Toten bzw. Impotenten aus der Corona-Impfung. Oder darauf, dass Soros bzw. Bill Gates endlich die Welt erobert haben.
          Ach und irgendwie hat mich die weitestgehende Abschaffung der Corona-Maßnahmen verwirrt. War das nicht Teil des ganzen Plans?
          Fairerweise geht das nicht alles aufs Konto von Herr. Röper, aber die üblichen Verdächtigen hier wissen ja sicher, wovon ich rede.

          1. „…Da Herr Röper mit seinen Einschätzungen bisher immer daneben gelegen hat, mache ich mir hier kein Sorgen….“

            Wo lagen denn die Einschätzungen daneben?
            (Dumme machen sich nie Sorgen, bis es zu spät ist, dann jammern sie über hohe Preise > siehe Bundesmärchenbuch-Minister Habeck 😀 )

            1. PS: Wer hat jemals behauptet, das die russische SO in der Ukraine 2 Wochen dauern würde?

              (so kann man natürlich auch „Falschprognosen“ anzeigen, indem man sie selber erfindet und dann Röper in den Mund legt – bitte Links zu solchen Behauptungen, was sie schreiben ist Unfug)

          2. @Klaus

            Ich bin bestimmt niemand der jedem alles abgekauft nur weil ich mit der Meinung oder Einstellung eines Herrn Röper symphatisiere.

            Und ja, es ist bisher weder auf russischer Seite noch auf EU Seite zu einer Apokalypse gekommen was die gegenseitigen Sanktionen angeht. Im Alltag in DE spüre ich die steigenden Preise im Supermarkt deutlich, ich spüre die 50 % Preiserhöhung für den Strom aber ich habe ein warmes Zuhause und genug zu Essen und auch sonst bin ich gut versorgt.
            Auch aus Russland wo einige Bekannte wohnen bekomme ich keine großen Schwierigkeiten im großen und ganzen mit.
            Ich gehe aber stark davon aus, dass die Schwierigkeiten sehr bald kommen werden. In DE, Blackouts, noch höhere Inflation, Stilllegung und Abwanderung von Teilen der Industrie. In RU, orientiert man sich um in Richtung Bricks. Ich denke die Beziehungen zum Westen bzw. zur EU sind größtenteils erledigt, ganz besonders zu Deutschland. Da wird wohl nie wieder was an Rohstoffen kommen. Sie können sich ja wohl denken, dass sich die Produktion nicht mehr lohnen wird bei mehrfach Erhöhungen der Produktionskosten. Sowas passiert nicht von heute auf morgen.

          3. @ Klaus

            „Sollte Gas nicht mittlerweile in Europa längst Mangelware und utopisch teuer sein?“

            Gas und Strom sind utopisch teuer. Grob gesagt 1000% des Preises, den die eurasische Konkurrenz bezahlt, je nach Vergleichsland auch mehr.

            „Vielleicht hilft ja andere Lektüre.“

            Ja, die hilft. Auf der ganzen Welt wird über die krachende Niederlage der EU im Sanktionskrieg berichtet. In afrikanischen Zeitungen ist zu lesen, in Europa würden im Winter – laut Hochrechnung von „The Economist“ – mehr Menschen in der EU an der Kälte, den Folgen schlecht geheizter, klammer, schimmelnder Wohnungen sterben als im ukrainischen Krieg selber. In Indien ist zu lesen, daß Indien seine Stellung in der Welt neu orientieren müsse, da mit der EU in Zukunft weder als industrieller noch als geopolitischer Faktor zu rechnen sei.

            Die Sonderoperation dauert aus gutem Grund etwas länger. Auf so bescheuerte Art wie die EU hat sich noch kein Feind selber erledigt. Ziel der Russen ist derzeit die Minimierung der eigenen Verluste, um das noch lange so weiterführen zu können. Nach diesem Winter kommt der nächste, und so weiter. Die Russen sehen zu, bis die weiße Fahne kommt.

            „Die zivilisierte Welt braucht diese Organisation [NATO] nicht. Sie muß vor der Menschheit Buße tun und als kriminelles Gebilde aufgelöst werden.“

            „Unsere Feinde müssen gezwungen werden, in einer verlorenen wirtschaftlichen Schlacht um Gnade zu bitten. Und beenden wir es mit ihrer vollständigen und bedingungslosen Kapitulation.“
            — Dimtrij Medvedev, Sicherheitsrat der RF
            t.me/medvedev_telegram/188

            1. Ja. aber ganz so einfach ist es denn doch nicht.
              Das Öl, das Russland bisher in die EU exportiert hat, geht jetzt auf die anderen Märkte, muss dort also jemanden verdrängen, der dann dafür die EU beliefert.
              Mal schauen, ob die OPEC+ die Fördermengen weiter wesentlich kürzt, dieser Kampf Abnehmer gegen Erzeuger hat immer einen ungewissen Ausgang, immerhin planen alle erdölexportierenden Staten ja mit gewissen Öleinanhmen. Einer, der seine Ölproduktion garantiert nicht drosseln wird und die hohen Weltmarktpreise einkasieren wird, ist die USA. Da ist dann nur das Problem, dass Frackingöl eher Leichtöl ist und das russische Schweröl nicht ersetzen kann.
              Beim Gas hat die EU noch den Fehler gemacht einen allgemeinen Gaspreisdeckel einzuführen. Um die US Gewinne nicht zu gefährden wurde dieser auf 3000 Euro/MWh gesetzt, zwichenzeitlich auf 2800 Euro abgesenkt. Beim Öl wird nun explizit russisches Öl sanktioniert oder gedeckelt. Die Polen haben ihre Lösung schon gefunden, sie bestellen russisches Pipeline Öl und mischen es zur Verschiffung dann mit norwegischen Öl im Verhältnis 49/51% …

    2. Sie arbeiten doch gut, sie machen alles, was das Herrchen in Washington befiehlt: „Zerstört die Wirtschaftskraft der EU“. Das machen sie sehr effektiv!

      Ist wie beim Gas: Danach tun sie so, als wären sie ganz überrascht (Habeck) von den neuen Gaspreisen für LNG. Dabei hat ihnen Monatelang jeder gesagt, das das 4-5 mal so teuer ist, wie das russische.

      So ähnlich wirds auch beim Öl sein. Von den Laien wird danach wieder „ganz überrascht“ sein, das es keinen Ersatz für das Russische Öl gibt.

      Ist auch das wirklich EINZIGE, was die EU bisher sehr konsequent und effektiv gemacht haben: die substantielle Zerstörung der Ökonomie in der EU. Danach brauchen sie keine Larifari-Gesetze a la „Normgrößen für Gurken und Bananen“ zu beschließen. Gibts alles bald nicht mehr 😀

    3. Vlad
      Vieleicht ist es ja wirklich so, wie ich mal irgendwo gelesen habe, das Russland schon im Vorfeld in Claims unterteilt hat.
      Wer bekommt welches Stück vom Kuchen.
      Und die Akteure jetzt nur von einer Talsohle ausgehen und dahinter der grosse Gewinn quasi schon fast mit blosen Händen greifbar ist.
      Wie beim Goldrausch damals, wo auch viele ihr Gehirn an der Gaderobe abgegeben haben.

    4. Blind und dumm – na ja. Jeder ist sich selbst der nächste.

      Habeck, Baerbock, von der Leyen sind nicht die ersten deutschen Politiker, bei denen man den Eindruck hat, dass deren Kompass eher die US-Verfassung sein könnte denn das Grundgesetz.

      Fischer (der den Dammbruch für eine „stärkere internationale Rolle der Bundeswehr“ herbeigeführt hat, von und zu Guttenberg (der diesen Pfad zu einer Autobahn ausgebaut hat), Kramp-Karrenbauer (die die Fundamente gebaut hat für die Waffenkäufe in den USA mit dem 100 Milliarden-Paket) „arbeiten“ inzwischen alle in den oder für die USA. Frau Kramp Karrenbauer für einen „think tank“, der direkt von zwei großen Waffenschmieden finanziert wird.

      Wie die Zukunft Deutschlands und Europas aussieht – wer weiß.

      Die Prognose sei aber gewagt, dass die Damen und Herrn Habeck, Scholz, Baerbock und von der Leyen sich keine Sorgen machen müssen.

    5. @Vlad Tepes
      Ja die sind so blind und dumm.
      Wer diesen etwas anderes unterstellt, der neigt zu Verschwörungstheorien.
      Das gilt auch noch für weitere ,,Heldenvereine“ Zb. WEF und BILDERBERGER usw.
      Zur Umsetzung dessen was diesen angedichtet oder unterstellt wird sind
      die einfach zu blöd und zu einfältig.
      Der auf Naturgesetzen basierende Lauf und Umstände der jeweiligen Zeit,
      sind unvergleichlich, wesentlich machtvoller als so gewisse durchgeknallte
      Geister und angebliche Genie. (Echte Genies sind zudem sehr selten.)

    1. Ja, warte mal, lass es diesen Winter richtig kalt werden und dann zu einem Black Out kommen…dann hat es sich ausgeampelt…

      Aber was Anderes, was passiert da gerade in Moskau? Dort soll es auf 2 Militärstützpunkten zu gewaltigen Explosionen gekommen sein. Solangsam bliebe wirklich nu rzu Hoffen das dahinter irgendwelche Anti Putin Russen dahinter stecken, weil wenn nicht und da steckt ebenfalsl der Westen hinter wird Putin solangsam auch mal reagieren müssen.

      1. @„weil wenn nicht und da steckt ebenfalsl der Westen hinter wird Putin solangsam auch mal reagieren müssen“

        Endlich mal den Krieg abschließen, wenn man denn wirklich einen Vorschlaghammer parat hat? Je eher, desto besser. Siehe der heute zitierte UncutNews-Artikel.

  2. Inzwischen scheint Macron, nachgeben zu wollen – Russland wird darauf eingehen?

    „Macron: Russland bei Friedensgesprächen Garantien geben“

    https://orf.at/stories/3296332/

    „… Der Westen muss nach Ansicht von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei Friedensverhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Kriegs auch auf Sicherheitsbedürfnisse Russlands eingehen. Europa müsse eine neue Sicherheitsarchitektur vorbereiten, sagte Macron in einem Interview des französischen Fernsehens. …“

    Leider in Deutschland weniger verbreitet berichtet und besprochen…

    „… „Einer der wesentlichen Punkte, auf die wir eingehen müssen, wie Präsident Putin immer gesagt hat, ist die Furcht, dass die NATO an die Türen Russlands heranrückt, und die Stationierung von Waffen, die Russland bedrohen könnten“, sagte Macron. …“

    Warum nicht gleich zum Jahresanfang so?

        1. „Wie spannend ein Stromausfall sein kann“, Titel „Kleine Helden“ , Maerchenonkel Robert H. Es kommen spannende Zeiten. „Unser Zusammenleben muss täglich neu ausgehandelt werden“ Maerchentante Aydan Ö. An der Tanke: Assilant: „Du Kuffar warten, oder isch disch messer“ Russe: „Du verpissen oder isch disch Ak47!“ Fachkräfte wie Master of Knifes etc werden hoechstes Ansehen haben! Wie bestellt, so geliefert. Wie gewählt, so umgesetzt.

    1. Die Franzosen haben, im Gegensatz zu D, den Mut, gegenüber den USA eine eigene Meinung zu haben. Deshalb auch Atomstreitkraefte Force de frappe. Dummerweise ist die D F Verbindung tot, 1914-18, Verdun!!!, Kohl-Mitterant, vergessen, und die Politiker sind transatlatische Schosshunde. Abgesehen davon steht F wegen der maroden AKW, alt und neu, Epr, energiepolitisch das Wasser is zum Hals.

    2. @Hannibalmurkle
      „Warum nicht gleich zum Jahresanfang so?“

      Das fragst du dich zu recht!
      Warum nicht gleich so?
      Macron wusste das alles auch im Februar schon als der in Moskau war.

      Ich denke, er verarscht jetzt wiedereinmal die Franzosen. Er tut so als würde er ernsthaft über Frieden verhandeln und danach wird er behaupten, er hätte alles versucht, aber Putin habe nicht gewollt.
      Macron macht das ständig so. Mit den Gelbwesten, erst auf sie Schießen und dann einen Dialog ankündigen den es aber niemals mit den Gelbwesten gibt. Dafür aber eine eigene Frankreichtourne mit schönen Fotos und Besuchen bei wohlwollenden Bürgermeistern arrangieren.
      Macron ist ein Maulheld und Blender par exelence.

  3. Bei dem Namen Fratscher muss ich mich immer an einen Ausspruch meines Dozenten an der HWP in Mathematik und Statistik erinnern. In Statistik3 rutschte ihm der Satz raus „Fast alle Statistiken des Instituts der Deutschen Wirtschaft sind falsch – weil sie falsch basiert sind.“ Das scheint in der „Wissenschaft“ in Deutschland nun usus zu sein, wie man die letzten 2,5 Jahre erkennen konnte.

  4. „Russland ist gezwungen, auf eine eigene Tankerflotte zu setzen und geht den Weg konsequent. “

    Das ist eine sehr gute Idee, die auch funktionieren wird. Allerdings kann man jetzt schon jedem Tanker, der unterwegs ist ein eigenes U-Boot als Begleitschutz nebenanstellen, denn so wie ich die dreckigen Jungs von drüben kenne, werden die wohl die ein oder andere schmtzige Aktion starten, um den Russen ein Denkzettel zu verpassen..

    Es gäbe auf eine solche Aktion nur „tit for tat“ (LNG-Tanker), aber das ist dann kalter Krieg, wie er leibt und klebt!

    Schade drum! Es hätte alles so viel einfacher und besser sein können!

  5. „Auch Kroatien darf bis Ende kommenden Jahres die Einfuhr von russischem Vakuumgas genehmigen.“

    Quelle: www Tagesschau de/wirtschaft/oel-embargo-russland-faq-101.html

    Vakuumgas ist ja gaaaaaaaaaaanz was neues, Vakuum und doch Gas.

    Vermutlich meinen die Dilletanten der Wochenschau Vakuumgasoel.

    „Das Vakuumgasöl ist ein Zwischenprodukt des Raffinationsprozesses von Erdöl. Es entsteht aus dem mineralischen Rohöl nach der Entsalzung, einer atmosphärischen Destillation sowie einer anschließenden Dampfdestillation“ Wikipedia. Klingt kompliziert, ist es auch.

    Nun ja, abwarten und Tee trinken. Mal sehen, ob der Preisanstieg beim Gas noch getoppt wird. Aktuell ist Sprit billig, weil alle auf Vorrat gehamstert haben. Das dürfte aber nur wenige Wochen reichen. Wenn der Winter streng ist, werden manche auch Heizöl benötigen.

    Jaja, fuer den Poebel muss das 49 Euro Ticket reichen. Sind noch Viehwaggons zur Kapazitätssteigerung beim Stimmviehtransport frei? Die 20 km zum Bahnhof per Pedes.

    Das Problem mit dem Diesel kommt erst noch, wenn Schwedt und ggf Leuna runterfaehrt. Und wirtschaftlich idiotisch, das Oel wird ggf nach Indien gekarrt, da raffiniert, und als indischen Diesel wieder hierher gekarrt. Nicht umsonst und auch nicht kostenlos, gegen saftigen Zuschlag.

    Katar wird wohl auch zukünftig draufhauen, Schmerzensgeld Zuschlag fuer besonders nervende Kunden.

    Die griechischen Reeder verkaufen gegen genügend Cash nicht nur Schiffe, sondern ggf auch die eigene Großmutter. Das ist eine reine Geldfrage.

    Und in der EU sind, die Kassen leer, in Russland voll. Deshalb geifert man ja so.

  6. Ergebnis des Zögerns – der Westen will den Krieg tief ins Innere Russlands ausweiten (genau das, was man eigentlich vermeiden wollte):

    „Der sich immer weiter ausweitende Krieg“

    https://uncutnews.ch/der-sich-immer-weiter-ausweitende-krieg/

    „… „Der lettische Außenminister Edgars Rinkevics forderte die NATO auf, der Ukraine Angriffe auf russisches Territorium zu gestatten, und fügte hinzu, dass die Allianz die Reaktion Moskaus nicht fürchten müsse. Das Weiße Haus hat sich dagegen gewehrt, Kiew Raketen mit einer Reichweite zu schicken, die Ziele innerhalb Russlands treffen können. …“

    „… Die Eskalation schreitet voran wie in Vietnam. Eine Marionette Washingtons hätte ohne dessen Erlaubnis keinen provokativen Vorschlag geäußert. Mit „innerhalb Russlands“ meint Rinkevics ein Gebiet jenseits des Territoriums, das Russland kürzlich wieder eingegliedert hat. Er fordert eine Ausweitung des Krieges und überschreitet damit eine rote Linie, die Präsident Putin nicht ignorieren kann. … es war Präsident Putins Entscheidung für einen langsamen, begrenzten Krieg, der die Fähigkeit der Ukraine, den Krieg zu führen, nicht beeinträchtigte, die es Washington ermöglichte, den Krieg auszuweiten. Washington hatte reichlich Zeit, um das Narrativ zu gestalten und die Erklärung des Krieges zu kontrollieren. Washingtons Propaganda schuf Sympathien für die Ukraine und Hass auf Russland. Was der Kreml benötigte, war ein schneller entscheidender Sieg und eine neue ukrainische Regierung, bevor Washington Zeit hatte zu reagieren. …“

    Und jetzt – westliche Amtspreise für russisches Öl zu verkünden…

      1. Ein Kollege behauptete heute im Meeting, Twitter sei mit Musk „tot“ – wieso er so sehr Zensur braucht, habe ich lieber nicht gefragt. In der Firma versuche ich manchmal, Wokeness-Anflüge zu ignorieren; nicht nach jedem Woken Spruch kann man gleich Tacheles reden.

        Twittergate – ob es bei unfreien Medien überhaupt eine Affäre gibt? Oder nur in engen Kreisen der Unabhängige-Medien-Leser?

    1. uncutnews ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei…. es sind genauso Schreiberlinge, die weit weg von den Quellen sind, über die sie schreiben….Washington hätte immer das „Narrativ“ gestaltet….aber – obwohl man nun alles russische im Westen verboten hat, ist doch die Ausbeute ziemlich mager….nur Wokistan dreht am Rad…

  7. Ist russisches Öl auch dann noch russisches Öl wenn es aus Indien oder der Türkei kommt?
    Und wer möchte kontrollieren ob Öl das für 59,95 ganz offiziell gehandelt wird, nicht als zusätzliche Bezahlung auch noch inoffiziell eine Steige Bananen beinhaltet?

    Dieser bekloppte Ölpreisdeckel taugt wirklich zu gar nichts.
    Aber es wird innerhalb der EU schwer werden zu günstigem russischem Öl zu gelangen.
    Es ist eine Sanktion, die genauso wie die anderen Sanktionen die EU von günstiger russischer Energie abschneidet.
    Nach unten ist der Preis nun gedeckelt und nach oben ist er frei die Profite der USA-Ölmafia.

  8. Europa geht das Öl aus? Wie läuft es eigentlich beim Gas? Da müsste der Tank doch schon längst leer sein.

    Ungelegte Eier!

    Es gilt ohnehin ein Ölembargo in der EU, Ölpreisbremse hin oder her. Da hilft nur die Pipelines auch dicht zu machen. Für die ganze EU! Das könnte noch einen Effekt erzeugen, in einigen Monaten könnte es dafür bereits zu spät sein, wie beim Gas.

    1. Dieses Jahr sind immerhin bisher noch zwei Drittel der üblichen Gasmengen aus Rußland gekommen. Ein Teil davon als Flüssiggas auf seltsamen Wegen.

      So ließ Habeck für Indien bestimmtes Flüssiggas aus Jamal, das in Nordseehäfen von eisfesten Tankern auf normale umgepumpt werden sollte, einfach arisieren und in den ebenfalls arisierten Gazprom-Speicher in Rehden oder an Uniper Rotterdam leiten. Die Geschäfte hat er mit der Arisierung von Gazprom Germania/SEFE übernommen. Den Indern hat er statt des Gases die Vertragsstrafe für Nichtlieferung angeboten, die mußten deshalb ein petrochemisches Kombinat und Düngerfabriken abschalten.

      Auch China verkauft billiges russisches Flüssiggas für teuer weiter an die EU, und Azerbaycan russisches Leitungsgas über die Türkei. Beim Öl gibt es ähnliche Varianten.

      Die Gasspeicher dienen keinesfalls der Vollversorgung. Es sind Puffer, wenn im Winter mehr verbraucht als nachgeliefert wird. Auch Nord Stream diente als Speicher, da es bei 220 bar erhebliche Gasreserven enthielt.

      Diesen Winter fallen die (bis dahin erheblichen) Stromexporte aus der Ukraine weg und aus Frankreich, da 32 der 56 Reaktoren kaputt sind. Macron und Scholz haben sich geeinigt, daß diesen Winter Deutschland Strom an Frankreich liefert und dafür von dort Gas bekommt. Blackouts können laut Macron vermieden werden, wenn die Sparziele (10%) erreicht werden. Die müssen infolge der ukrainischen Stromausfälle wohl erhöht werden.

      Wenn es eng wird, sind da natürlich immer noch die Gaskraftwerke.

  9. diese „Experten“ bei EU und dieser Fratscher stochern im Öl Nebel herum. Der Schuss wird wie beim Gas gewaltig nach hinten los gehen, denn die Förderkürzung der OPEC 2 Millionen Barrel täglich vom Oktober kommt ja hier erst im Dezember in der EU und USA an. Das sind Schlafwandler….

    1. Die fehlen nicht weltweit. Der Ölpreise ist nicht besonders hoch und soll stabil gehalten werden. Infolge der Sanktionen ist der westliche Block in einer schweren Wirtschaftskrise, die auch in weitere Länder durchschlägt, und das bedeutet Minderverbrauch.

      Nun drängt auch noch das viele russische Öl, das die EU nicht mehr will, auf den Weltmarkt, weshalb die Förderung weiter gekürzt werden muß. Dazu verbraucht die EU weniger, da sie so viel Öl der geeigneten Sorten, wie sie braucht, aus anderen Quellen kaum bekommen kann. Auch deshalb muß die Förderung weiter gesenkt werden.

      Die OPEC+ richtet sich nach dem Weltmarkt. Der ist überversorgt mit drohendem Ölpreisverfall. Daneben gibt es den abgeschotteten EU-Markt, der an Mangel und hohen Preisen leidet.

  10. Ein spannendes Experiment, aber auch die logische Fortsetzung des Kriegskurses seit 2014.
    EU Händler müssen also ihr Öl teurer einkaufen wenn der Preis sinkt, während friedliche Länder bzw. deren Händler dann halt russisches Öl kaufen. Das ist wie eine Subvention für Indien und co.
    Russland mit seiner Tankerflotte bekommt einen guten Überblick über die Weltmeere und ersetzt teurere Lieferanten für Entwicklungsländer. Zb in Afrika.
    Es ist ein seltsames Spiel weil es letztlich zu einer Selbstbeschränkung des Westens führt. Gezielte Schrumpfung der Wirtschaft.

  11. Mich würde mal wirklich interessieren, wie die Menschen in Russland zur jetzigen Situation stehen und was sie darüber denken. Die Medien sind ein Teil, der „Volksmund“ ein anderer. Die Russen sind ein stolzes Volk, leidensfähig und patriotisch. Wie immer wird es unterschiedliche Meinungen geben, aber tendenziell müsste doch zu sehen sein, wohin das Pendel für die Unterstützung sich neigt. Was Spiegel schreibt, interessiert mich nicht, was TASS schreibt ist ein Teil der russischen Wahrnehmung. Mir fehlt die „Stimme des Volkes“ und Umfragen sind immer mit Vorsicht zu genießen. Herr Röper hat bestimmt genügend Kontakte, die uns darüber informieren könnten. Ich erwarte keine Lobeshymnen und Heldenverehrung, auch kann ich mit Kritik an dem russischen Vorgehen in gewissen Situationen durchaus leben. Nur mal so ein Stimmungsbild von „Schlafschaf“ zu „Schlafschaf“ oder von informierten und selbstbewussten Bürgern zu Wesen im westlichen Tal der Ahnungslosen.

    1. Die Umfragen auch westlicher Institute sagen 8o% Zustimmung für den Rossijskij Prezident. Sonst können Sie dort Blogs und Foren lesen, die Übersetzer sind sehr gut.

      Sorgen gab es wegen der eigenen Verluste. Deshalb ist derzeit Hauptziel bei Operation Z, die großen militärischen Reserven in der Art zu nutzen, daß die eigenen Verluste minimiert werden. Also die lokalen Rückzüge und die lahme, defensive Art zu kämpfen – das soll so, das erfüllt das derzeitige Hauptziel.

      In Wirtschaft und Versorgung gibt es – geringe – Probleme infolge der Sanktionen, aber mehr Aufbruchstimmung, Importsubstitution. Derzeit startet die eigene Produktion an Großflugzeugen. Hunderte sind bestellt, weitere Modelle folgen. Airbus und Boeing sind passé. Im Export von Energie bis zu Holz und Weizen gibt es höhere Einnahmen bei Lieferung von weniger Ware, so was freut jeden Kaufmann. Die Aussichten ohne den Westen sind überall rosig, man ist viele alte Lasten los.

      Also 100 Mio Russen sind entschieden, entschlossen und stocksauer auf uns. Wir sollten froh sein, daß Putin so bedacht und zurückhaltend ist und nicht immer tut, was die wollen. Die wünschen, daß wir so richtig eingemacht werden. Den übrigen Russen ist teils unbehaglich. Verständlich, die Sache hat auch ihre unschönen Seiten. Западничество – die „Westler“ sind am Ende, eine kleine, reaktionäre, extremistische Minderheit.

  12. „Warum der Ölpreisdeckel die EU-Wirtschaft endgültig tötet“ !!!!!!
    HOFFENTLICH, werden die EU – Kolonien der Angelsachsen weit nach unten gezogen !!.. ..vor Allem, die bisherige Vorzeigekolonie, brd !!.. ….die eingesetzten West – Deutschen Politmarionetten, würden ja lieber Gestern als Heute, „gen Ostland“ reiten um die „Russen zu besiegen“ !!.. …diesen Marionetten wurde beim Programmieren, bewusst die Schlacht auf dem Peipussee 1242 (Vernichtung des Deutschen Ritterheeres) sowie die „Schlacht um Stalingrad 1942/43“ NICHT in ihr Eprom gebrannt !!.. …ich erwähne immer bewusst die WESTDEUTSCHEN Marionetten als Kriegstreiber, weil die DDR – Marionetten der brd – Blockparteien, doch nicht so kriegstreiberisch sind !!.. …Die DDR – Marionetten halten sich da eher zurück, während besonders die SOROS – NATO – GRUENEN der West – brd, in der Reihe der Schreihälse gegen „Russland und dem verbrecherischen Putin“, in der VORDERSTEN Reihe stehen !!..😈😈

    1. Am verfluchten Ilmensee – На проклятом озере Ильмень #ww2

      Прим. пер.: Битва на озере Ильмень в Старорусском районе Новгородской области произошла в феврале 1943 года. В ходе операции якутские стрелки (из числа охотников) в составе четырех лыжных бригад участвовали в освобождении Старой Руссы с севера через озеро Ильмень.

      Vom Ladogasee im Norden
      Zogen wir durch Eis und Schnee.
      Zu Starija Russas Mauern
      Am verfluchten Ilmensee.

      Partisanen rings umlauernd,
      Nachts klingt krächzend ihr Hurrä,
      In Starija Russas Mauern
      Am verfluchten Ilmensee.

      (-) 48 Grad im Schatten
      Setzt sogar der Stuhlgang matt,
      Wenn wir das in Frankreich hatten,
      Fand der Krieg im Sande statt.

      Schöne Frauen, rote Rosen
      Nachtlokale sind uns fremd,
      Aber Läuse und Franzosen (= Küchenschaben),
      Und die Wanzen jeder kennt.

      Nachts die Sowjets-Kaffern ballern,
      Unentwegt knallt die Artillerie,
      Unsere Feldpost ist verschollen,
      Heimaturlaub gibt es nie.

      Mag der Krieg noch zehn Jahre dauern,
      Wir halten durch bei Eis und Schnee,
      Um Starija Russas Mauern
      Am verfluchten Ilmensee.

      https://vk.com/wall-185080268_58

      Eine wunderschöne Gegend. Die hätten auch im Sommer, mit Intourist und Eisenbahn nach Staraja Russa reisen können statt im Winter mit Panzer, Zelt und ohne Visum. Wäre sogar billiger gewesen. Idioten!

      1. Um die Sche…. in der wir mal wieder stecken zu beschreiben, passt am besten eine historische Metapher.
        Wir, bzw. der „Wertewesten“ samt Kiever Rus , stehen mal wieder kurz vor Moskau (jedenfalls in der Propaganda von Fachzeitschriften wie der BLÖD) , dann kommt General Winter und wir stehen in kurzen Hosen im Schnee. Die Schreihälse sind, zumindest in der Ukraine, auch wieder die Gleichen!

      2. …Danke für die Lyrik.. …denke, ist gerade wieder angesagt im Donbass, bei dem Zustand der Schützengräben der Ukros.. …hätte selbst niczt gedacht, „Verdun 1916“ nochmals im Jahre 2022 zu sehen.. …in Verdun, sieht man es ja nicht mehr.. …gestern das erste Video einer Russichen Drohne aufgetaucht, welche zeigt, wie 4 Ukros 3 andere Ukros in einem Waldstreifen erschiessen !!.. ..bei den ganzen Gräueltaten, wird Russland nichts anderes übrigbleiben, als zu „entnazifizieren“ bis zum Schluss !!👿

  13. Wenn der Großteil der im Kapitalismus lebenden Menschen wirklich versteht, wie heute Geld gemacht wird, begreifen sie auch den Ölpreisdeckel. Die verdienen Geld mit Spekulation an Börsen. Ich rede von Billionen. Der wirtschaftliche Zusammenbruch interessiert die wirklich nur minimal. Darauf lässt sich auch spekulieren. Menschenleben sind denen scheiß egal. Ich rede von den 300% a la Marx im Manifest. Langsam freut es mich, die Beirrten beim praktischen Lernen wieder zu finden.
    Übrigens: Unsere Familie wurde durch diese Besatzerfaschisten bereits mehrheitlich ermordet. Jetzt sind Sie dran:-))

    1. Das ist richtig. Das Öl kaufen die auf dem Weltmarkt zu völlig normalen Preisen. Infolge künstlich erzeugten Mangels verkaufen sie es in der EU an den Börsen zu Mondpreisen. Unsere „Mehrheitsgesellschaft“ will das so: „Frieren, um Putin zu ärgern.“ Millionen von kleinen Faschisten, die gut Geld damit „verdienen“, den großen Faschisten dienstbare Geister zu sein.

      „Weniger Fleisch essen, wäre ein Beitrag gegen Putin“
      — Cem Özdemir
      „Aus Bananenschalen wird Erdgas hergestellt, dann brauchen wir weniger Putin-Gas.“
      „In der Restmülltonne sind Schätze vergraben“
      „Das ist unser Gold, der Restmüll.“
      — Grünen-Staatssekretär Baumann
      „…für die Freiheit auch einmal frieren“
      — Joachim Gauck
      „Wir werden ärmer werden-“
      — Habeck

      1. Dennoch wollen die gerne richten:

        „Das Russland-Kriegsverbrechertribunal der EU“

        https://uncutnews.ch/heuchler-und-psychopathen-das-russland-kriegsverbrechertribunal-der-eu/

        „… Am 30. November schlug die Europäische Kommission, die Exekutive der Europäischen Union, „den Mitgliedstaaten Optionen vor, um sicherzustellen, dass Russland für die während des Krieges in der Ukraine begangenen Gräueltaten und Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wird“. … Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, twitterte in gezielter Verurteilung: „Russland muss für seine schrecklichen Verbrechen bezahlen.“
        Die Heuchelei, die von der Leyen und die EU an den Tag legen, ist einfach nur bemerkenswert. Es scheint, dass das EU-Kollektiv der nicht gewählten Bürokraten an Amnesie leidet. Vor vierundzwanzig Jahren haben Bill Clinton und die NATO Jugoslawien gnadenlos bombardiert und dabei die zivile Infrastruktur angegriffen. Rick Rozoff zählt die Kriegsverbrechen auf …“

        „… „Es gab Aspekte der NATO-Kampagne gegen Jugoslawien, die gegen die anerkannten Normen der Kriegsführung verstießen, das beste Beispiel dafür war die Bombardierung des Fernsehsenders. Die NATO zielte absichtlich auf unbewaffnete zivile Nichtkombattanten ab, das ist die Quintessenz“, sagte Duncan Bullivant, Autor eines Berichts über das Kosovo für das Londoner Centre for European Reform, im Jahr 2000 der Irish Times …“

  14. Mich erreichen gerade wertvolle Nachrichten aus dem Bereich der Analysten: Die EU hat im letzten Monat mehr Flüssiggas von Russland bezogen, als in jedem Monat der letzen zwei Jahre.

    Die Sanktionen scheinen zu greifen!

    mobile.twitter.com/A_Schroeder1985/status/1598322913307918338?cxt=HHwWhICwwZWOsa4sAAAA
    handelsblatt.com/unternehmen/energie/milliarden-einnahmen-fuer-putin-lng-importe-aus-russland-steigen-auf-rekordhoch/28848426.html

  15. „Die EU möchte einen Preisdeckel für russisches Öl durchsetzen und außerdem alle Transporteure günstigeren russchischen Öls bestrafen.“ Juhu! Es lebe der Freihandel, aber nur wenn er den Interessen des Westens dient. Bevor ich es vergesse, wie nochmal lautete der Tenor des Freihandelsabkommens namens TTIP?

  16. Ich glaube eher, dass es für Russland schlechter ausgeht… aber nicht wie vielleicht gedacht.

    Weder die erzeugte Menge, noch die verbrauchte Menge wird sich drastisch ändern. D.h. die EU wird nun mehr Öl von anderen Staaten kaufen, die daraufhin weniger an andere Länder verkaufen werden, welche Russland dann beliefern könnte. Damit bleibt aber der Weg & Aufwand für die EU insgesamt gleich, für andere Länder – inkl. Russland – wird es aber umständlicher und risikobehafteter.

    Da hilft es m.M.n. nur, wenn sich die OPEC+ Staaten etwas überlegen. Doch das glaube ich eher nicht.

  17. Es wird wirklich langsam höchste Zeit, dass der Begriff
    „Experte“ offiziell geschützt wird und man mindestens
    einen IQ von 85 – knapp über vollkommener Analphabet –
    nachweisen muss, um sich als „Äxpärte“ über ein Thema
    von öffentlichem Belang ausgeben kann…!
    Die geradezu inflationäre Abnutzung dieses Begriffs hat
    schon zur Hoch-Zeit von medialen Corona-Lügen-Themen
    einen Abnutzungsschaden von mindestens 98% erlitten, der
    in der Ernennung eines von seiner EX-Frau offenbar zu häufig
    auf den Kopf geschlagenen Psychopathen vom Schlage Lauterbach
    zum „Gesundheitsminister“ gipfelte…!!

  18. Wenn die Wirtschaft weiter dem Ende naht, braucht es für einen Neustart keinen Preisdeckel, sondern günstige Kontitionen für Energie…

    Der Preisdeckel nützt nur denen, die sich ohne mit der Wimper zu zucken, bereits und weiterhin alles Leisten können und dabei auch noch Geschäfte tätigen…, die auf den Verschuldeten und Verarmten im nachhinein lastet.

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