Wettrüsten

245 Milliarden Dollar: Australien nennt die Kosten für sein Atom-U-Boot-Programm

Australien hat mitgeteilt, dass die Kosten für sein Atom-U-Boot-Programm 245 Milliarden Dollar betragen werden.

Im September 2019 kam es zu einem Skandal in der NATO, den man dann schnell wieder aus den Nachrichten verdrängt hat. Australien hatte für einen hohen Milliardenbetrag konventionelle U-Boote in Frankreich bestellt. Hinter dem Rücken Frankreichs haben die USA und Großbritannien mit Australien aber ein eigenes Militärbündnis namens AUKUS ausgehandelt, zu dem auch der Verkauf von amerikanischen und britischen Atom-U-Booten gehörte. Frankreich wurde ohne Vorwarnung ausgebootet. So gehen NATO-„Verbündete“ mit ihren Partnern um.

Der Ärger in Frankreich aufgrund des Milliardenverlustes war groß, hielt aber nicht lange an. Macron schluckte den Betrug seiner „Verbündeten“, die ihn hintergangen hatten, relativ schnell und tut heute so, als sei nichts passiert.

Das Militärbündnis AUKUS ist gegen eine angebliche chinesische Bedrohung gerichtet, wobei mir keine chinesischen Drohungen gegen Australien bekannt wären. Die Gefahr dabei ist, dass ein Konflikt mit China auf diese Weise zu einem NATO-Krieg mit China führen kann, wenn die NATO-Mitglieder USA und Großbritannien mit AUKUS eine Art „pazifische NATO“ aufbauen.

Die russische Nachrichtenagentur TASS hat über die Kosten für das australische Atom-U-Boot-Programm berichtet und ich habe die TASS-Meldung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Australien will 245 Milliarden Dollar für das Atom-U-Boot-Programm ausgeben

Die Ausgaben für das Atom-U-Boot-Programm werden den Haushalt „ernsthaft unter Druck setzen“, sagte der Finanzminister des Staates Jim Chalmers.

Die australische Regierung wird in den nächsten 32 Jahren rund 245 Milliarden Dollar für das Programm zum Bau einer Atom-U-Boot-Flotte im Rahmen der AUKUS-Allianz (einer trilateralen Partnerschaft zwischen Australien, Großbritannien und den USA) ausgeben und damit den Verteidigungshaushalt des Landes von 2,11 Prozent auf 2,6 Prozent des BIP erhöhen. Das hat Jim Chalmers, dem Finanzminister des Landes, am Dienstag bekannt gegeben.

Laut Chalmers werden die Kosten des U-Boot-Programms für die australische Marine „während seiner gesamten Laufzeit von 2023 bis Mitte der 2050er Jahre jährlich mindestens 0,15 Prozent des BIP des Landes betragen“. „In den nächsten zehn Jahren werden die Kosten im Bereich von 58 Milliarden australischen Dollar [38,6 Milliarden US-Dollar] bleiben, da die Regierung bereits einen Teil der Kosten für den Bau der Atom-U-Boote eingeplant hat, <…> aber danach werden sie ansteigen“, sagte der Finanzminister und merkte an, dass die Gesamtkosten des Programms etwa 368 Milliarden australische Dollar (244,8 Milliarden US-Dollar) betragen werden.

Der Finanzminister sagte, „die Kosten werden hoch sein“ und würden „den Bundeshaushalt ernsthaft unter Druck setzen“, aber er betonte auch, dass „Australien es sich nicht leisten kann, das nicht zu tun“. „Das Programm zum Bau von Atom-U-Booten wird von enormem Nutzen für unsere nationale Sicherheit und unsere Wirtschaft sein“, so Chalmers.

Nach Angaben des australischen Finanzministeriums beläuft sich der derzeitige Verteidigungshaushalt Australiens (einschließlich der Kosten für den Unterhalt des Verteidigungsministeriums und des nationalen Special Communications Office) auf 48,6 Milliarden australische Dollar (32,3 Milliarden US-Dollar) pro Jahr, was 2,11 Prozent des BIP entspricht. Wenn das Atom-U-Boot-Programm realisiert werden soll, müsste dieser Betrag auf mindestens 59,6 Milliarden australische Dollar (39,6 Milliarden US-Dollar) pro Jahr erhöht werden, und der Anteil der Verteidigungsausgaben am BIP würde auf 2,6 Prozent steigen.

Australiens Atom-U-Boot-Flotte

Australien kündigte im Herbst 2021 seine Absicht an, eine eigene U-Boot-Flotte mit Nuklearantrieb zu bauen, nachdem es ein Militärbündnis mit Großbritannien und den USA verkündet hatte. Im März 2023 verabschiedeten die Partner einen Drei-Phasen-Plan, um Canberra mit nicht-nuklearen U-Booten auszustatten. Danach sollen bis 2027 fünf US-amerikanische und britische U-Boote mit Nuklearantrieb in Australien stationiert werden; ab 2033 sollen drei U-Boote der US Virginia-Klasse für die australische Marine beschafft werden; und Anfang der 2040er Jahre wird Großbritannien das erste SSN-U-Boot der AUKUS-Klasse für Australien bauen (die weitere Produktion soll bis 2042 nach Adelaide verlegt werden).

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

26 Antworten

  1. Australien ist trotz Fläche ein relativ kleines Land mit gerade mal 26 Millionen Einwohnern – kaum mehr als NRW oder die Niederlande und weit weniger als Polen. Es ist absurd, wenn die meinen, für viel Geld eine ganze Atom-U-Boote-Flotte zu brauchen.

    Kann man sich wundern, dass China sich bedroht fühlt?

    https://de.rt.com/asien/165247-china-nimmt-am-grossen-asiatischen-wettruesten-teil-weil-es-keine-andere-wahl-hat/

    „… China nimmt am großen asiatischen Wettrüsten teil, weil es keine andere Wahl hat …“

    1. Genau wie Putin keine Wahl hatte, in die Ukraine einzumarschieren.
      Wer kann sich nicht daran erinnern, was die Amis 1962 für ein Tamtam veranstaltet haben, als Chruschtschow Atomraketen auf Cuba stationieren wollten.
      Es wird allerhöchste Zeit, dass der Westen, allen voran die Amis mal so richtig auf die Fresse bekommen.

  2. Für uns ist es verständlich: Viele Staaten der Erde werden von Strippenziehern des Kommitees der 300 regiert. Sie wurden im Weltwirtschaftsforum auf Linie gebracht und vertreten die Interessen des US Deepstates.

  3. Ähnlich wie unsere Tierwelt, müssen auch wir in Australien, so giftig wie nur möglich werden, um abschreckend auf ausländischen Mächte zu wirken. Das ist bisher nicht der fall. Darum befürworte ich die Anschaffung, und würde wetten, dass früher oder später (vermutlich heimlich) mit Atombomben bestückt wird.

    Es gibt übrigens sehr wohl Probleme mit den Chinesen, nicht nur für uns, aber vor allem für die Anrainer. Diesen gilt es frühzeitig zu begegnen – was wir tun.

    1. In der Tat ist Australien prädestiniert für ein Atombombenprogramm. Verfügt es doch über eine riesige Wüste, die förmlich nach oberirdischen Tests schreit, zumal dabei auch noch massig gutmenschliche Narrative generiert werden könnten, weil die Ureinwohner natürlich der Vergewaltigung des Landes ihrer Ahnen eher ablehnend gegenüber ständen.

      Und wenn jetzt schon atomar angetriebene U-Boote geordert werden, dann gehören natürlich auch Atomraketen in die Silos. Wenn schon, denn schon.

      Selbstverständlich ist das ganze nichts weiter als ein großer Schwindel basierend auf einer 77 Jahre alten Ami Lüge. Nicht die U-Boote und nicht die Raketen, sondern die Atombombe.

      https://t.me/Atombombe/81

  4. Das Entscheidende ist eben, dass diese Uboote lediglich Nuklearantrieb, aber keine Atomsprengköpfe an Bord haben. Begriffsverwirrung. Und ob die Anschaffung wirklich 200+ Milliarden Dollar wert ist, sei dahingestellt. Man kann sowas auch für Größenwahn halten und ebenso als Riesenbetrug am eigenen Volk. Oder sollte es in Australien wirklich nichts Besseres geben, wo man so eine Summe inverstieren könnte/müsste? Klar ist auf jeden Fall, dass Australien von niemandem bedroht wird, außer von den USA und GB (falsche Freunde sind schlimmer als Todfeinde).
    Dass Macron trotz des Skandals das Maul hält, ist nachzuvollziehen. Er fühlt sich 24/7 alleingelassen von dem Müllhaufen EU und muss sich nachder Decke strecken. Die EU ist obsolet. Dabei bräuchte es heute mehr als je zuvor einen starken europäischen Block, der erfolgreich den USA+GB Widerstand leisten und globale Friedens- und Handelspolitik durchsetzen kann. Vielleicht bei Orban nachfragen?!

    1. @ Karl.dalheimer
      also über Monsieur Macron brauchen Sie sich wirklich keine Sorgen zu machen.
      Der bekommt genauste Anweisungen und darf dafür ein Fürstenleben genießen.
      Der entscheidet, wie alle anderen auch, rein gar nichts selbst.
      Auch wenn es für manchen evtl. so aussieht als ob man es hier mit weisen Staatenlenkern
      zu tun hätte.

      1. @Evamaria: Also für einen klugen Staatenlenker halte ich ihn nun gerade nicht, und eigentlich hat er bei mir seit der Geschichte mit den Gelbwesten verschiss…. Trotzdem ist französ. Politik niemals mit deutscher zu vergleichen. Mir ist das seit deGaulle klar (den ich seinerzeit noch vor vielen Tausenden habe reden hören, übrigens in gutem Deutsch). Seine Position zur Nato kennen Sie gewiss. Leider haben seine Nachfolger nicht mehr soviel Standfestigkeit bewiesen. Aber etwas querköpfig sind sie immer, die Franzosen, und die Amerikaner mögen sie einfach nicht. Es ist ein völliger, wenn auch bequemer Trugschluss, dass alles in Washington/Langley gerichtet würde und die Europäer sich selbstzufrieden zurücklehnen dürften. Offenbar haben da viele, vor allem Deutsche, einen Komplex. Kein Franzose, kein Pole, kein Italiener oder Grieche wird das von sich geben.

      2. Na ja, sagen wir, an ihm wird mächtig herum gezogen. Auf der einen Seite bekommt er Anweisungen. Auf der anderen Seite steht das sehr kampfeslustige französische Volk. Die füllen schnell mal die Pariser Luxusmeile, um für ihre Interessen zu kämpfen. 2005 standen sie kurz vor einem Putsch. Momentan sind sie in zigtausenden für den Nato Ausstieg und gegen die Rentenversicherung auf der Straße.

  5. Ich staune ob so viel Verteidigungs- und Verschuldungsbereitschaft.
    Die Gefahren sind, so scheint es, ungeheuer. Aber Dank der anglo-zionistischen Gutherzlichkeit wird der gelben und sonstigen Gefahr mannhaft, nicht zu vergessen divers, entgegengetreten.
    Wahrlich, Australien, ein Land mit ungeahntem Potential.

    🥱🥱🥱🥱

  6. Wie war das denn gedacht? Nun, man sollte auch in Südostasien die Möglichkeit haben, der NATO beizutreten. Da wurde schon für Entertainment in der als sicher angenommenen Warteschlange gesorgt, nur wurde daraus nichts: kein einziges Land war bereit, dem Pakt beizutreten. Singapur und Indien wurden intensiv beharkt, ließen sich aber nicht breit schlagen. Mehr als die drei Gründungsmitglieder sind es auch nach vier Jahren nicht. Blamabel.

    Wobei die australischen U-Boote durchaus zum Marketing gerechnet werden können: schaut her, was wir da für eine mächtige Flotte haben. Neue Mitglieder müssen sich um U-Boote nicht kümmern. Aber geholfen hat es nichts.

    In Europa kann man NATO-Mitglieder werben, indem man ihnen mit der EU-Mitgliedschaft winkt. Das wurde fein säuberlich eingehalten: immer erst in die NATO, dann erst in die EU. Aber mit was soll man in Südostasien winken? Irgend etwas, was es dort nicht gäbe, hat diese Koalition nicht.

    Und es wissen eben alle, was das heißt: man wird in einen Konflikt hinein gezogen, den man nicht will. Wahrscheinlich mit China. Niemand will das. Allseitiges Abwinken.

    Verstehe ich.

    1. Das ist vollkommen richtig. Wenn so ein atomar angetriebenes U-Boot zerstört wird, gluggert es einfach ab – und wird bei ausreichender Tiefe auch nicht wieder gesehen. Mehr passiert nicht.

      Und mehr würde auch bei einem Atomkrieg nicht passieren, der eine Fiktion der Propaganda ist, beruhend auf der 77 Jahre alten Lüge von der Atombombe.

      https://t.me/Atombombe/81

      Eben weil die Atombombe nicht funktioniert, wird sie ja auch im Kriege nicht eingesetzt. Einen Bluff kann man einfach nicht einsetzen.

  7. Australier, die Deutschen im Pazifik?

    Toll so Atom U-Boote, also richtig fette Klopper. Ergibt eigentlich nur mit den entsprechenden Raketen drin richtig Sinn. Gebaut wird, wenn die Nachricht korrekt geschrieben wurde, keines davon in Australien. Die armen Australier, es ist bei denen wie bei uns.

  8. Ich war zweimal über mehrere Monate in Australien. Daher weiß ich, dass die Australier allem was nuklear ist, sehr skeptisch gegenüberstehen. Entsprechend kauften sie von Frankreich trotz Angebot, eben keine Atom U Boote. Extra deshalb wurden Diesel U Boote völlig neu geplant, die auch noch eine Menge Arbeitsplätze in Australien geschaffen hätten. Das Vertragsvolumen belief sich auf ca. 50 Mrd und wurde dann während der Planung um einige Milliarden erhöht. Ich hörte zuletzt etwas von insgesamt ca. 60 Mrd. Euro und Lieferung ab 2030. Nun für weniger U Boote 245 Mrd. zu zahlen und sie später zu bekommen, ist ein Schuss durch den Hals in den Hohlraum darüber. …und ganz nebenbei lassen sie sich für US Ziele einspannen.

  9. Ich lese:
    Der Skandal, über den berichtet wird, fand 2019 statt.
    Hinter dem Rücken Frankreichs orderte Australien, das mittlerweile mit UK und US AUKUS gründete, konventionelle U-Boote in Frankreich im Wert von etwa 240 Milliarden Dollar.

    Und darüber war Macron sauer.

    Abgesehen von der gemeinhin bekannten Niedertracht des Westens auch und gerade untereinander, ist es wohl zu früh für mich, Macrons Ärger nachzuvollziehen.

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