Blutige Proteste

Die Hintergründe der Unruhen in Pakistan

In Pakistan finden seit der Verhaftung des ehemaligen Premierministers des Landes seit Tagen blutige Proteste statt. Hier beleuchten wir die Hintergründe.

Über die Proteste in Pakistan habe ich schon berichtet, allerdings ohne die Hintergründe zu beleuchten. Ich kenne mich, wie wohl die meisten von uns, in Pakistan zu schlecht aus, um eine Beurteilung zu treffen. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat mit Experten gesprochen und über die Vorgeschichte der Proteste berichtet. Ich habe den TASS-Bericht übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

„Wir werden ihn wieder verhaften“: Warum Pakistan zur Unterstützung von Imran Khan protestiert

Die Inhaftierung des ehemaligen pakistanischen Premierministers Imran Khan in einem Korruptionsverfahren hat Tausende dazu veranlasst, in den großen Städten des Landes zu protestieren. Diese Proteste haben sich sehr stark ausgeweitet und bereits dazu geführt, dass der Oberste Gerichtshof in Islamabad den Politiker vorübergehend auf Kaution freigelassen hat. Die TASS berichtet darüber, wie sich die Situation im Lande entwickeln wird und ob eine ausländische Spur darin zu finden ist.

In Pakistan ist ein politischer Skandal ausgebrochen, nachdem der ehemalige Premierminister und Vorsitzende der oppositionellen Partei der Gerechtigkeitsbewegung Imran Khan festgenommen wurde.

Der Oberste Gerichtshof Pakistans hat seine Festnahme bereits für rechtswidrig erklärt und die Freilassung des Oppositionspolitikers aus der Untersuchungshaft angeordnet. Khan wurde gegen Kaution für zwei Wochen freigelassen, aber Innenminister Rana Sanaullah hatte zuvor gewarnt, dass die Regierung ihn wieder verhaften würde.

„Wir werden ihn wieder verhaften. Wenn er morgen vor dem Obersten Gerichtshof gegen Kaution freigelassen wird, werden wir abwarten, bis seine Kaution aufgehoben wird, und ihn erneut verhaften“, sagte Sanaullah am 11. Mai.

Die Fälle des Ex-Premierministers

Der frühere pakistanische Regierungschef wurde wegen Korruption und der Nutzung des Al Qadir Trusts, der dem ehemaligen Premierminister gehört, zur Geldwäsche verhaftet. Die Ermittler gehen davon aus, dass der Politiker während seiner Zeit als Premierminister rund 175,5 Millionen Dollar von einer Immobilienfirma in Großbritannien gewaschen hat.

Vor pakistanischen Gerichten sind derzeit Dutzende von Strafverfahren gegen den Parteivorsitzenden wegen verschiedener Anschuldigungen anhängig, darunter Terrorismus und Aufruhr. Unter anderem wird ihm vorgeworfen, teure Geschenke, die er während seiner Amtszeit von ausländischen Staatsoberhäuptern erhalten hat, verkauft und damit 36 Millionen pakistanische Rupien (137.700 US-Dollar) verdient zu haben.

Imran Khan stand von 2018 bis 2022 pakistanischer Regierungschef. Am 10. April 2022 trat er nach einem Misstrauensvotum des Parlaments als Premierminister zurück. Im Oktober 2022 wurde er von der pakistanischen Wahlkommission von der Teilnahme an den Wahlen suspendiert und wegen während seiner Amtszeit als Premierminister nicht ordnungsgemäß eingereichter Einkommensteuererklärungen für fünf Jahre von der Ausübung öffentlicher Ämter ausgeschlossen.

Proteste finden im ganzen Land statt

Als Reaktion auf die Verhaftung hat die Partei der Gerechtigkeitsbewegung ihre Anhänger und Aktivisten zu einem landesweiten Protest aufgerufen.

„Der 9. Mai wird, so Gott will, Pakistans Unabhängigkeitstag sein und nicht die Verhaftung von Imran Khan. Die Menschen sollen zum Liberty Chowk in Lahore kommen. Dort wird der Aktionsplan erklärt werden“, schrieb Generalsekretär der Partei der Gerechtigkeitsbewegung der Provinz Punjab Hammad Azhar auf Twitter.

Am selben Tag begannen Demonstrationen in den großen Städten der Islamischen Republik, darunter Abottabad, Islamabad, Lahore, Peshawar, Rawalpindi, Sialkot, Faisalabad und Haripur.

Die Pressestelle der Partei der Gerechtigkeitsbewegung behauptete, dass Medienvertreter nicht über die Proteste berichten durften und Gewalt, einschließlich Tränengas, gegen Parteianhänger eingesetzt wurde.

Oppositionelle Demonstranten randalieren. Allein in Islamabad wurden bis zum 11. Mai 298 Personen festgenommen, die sich „der Brandstiftung und böswilliger Handlungen schuldig gemacht haben“, berichtete die Polizei der pakistanischen Hauptstadt. Die Gesetzeshüter meldeten 16 registrierte Fälle von Brandstiftung und Beschädigung von privatem und öffentlichem Eigentum.

Nach Angaben der Pressestelle der Partei der Gerechtigkeitsbewegung wurden bei den Protesten im ganzen Land etwa 50 Menschen getötet, mindestens 120 wurden verletzt und bis zum 11. Mai wurden zwischen 1.200 und 1.300 Demonstranten von der Polizei festgenommen. Shah Mehmood Qureshi, ehemaliger pakistanischer Außenminister und stellvertretender Vorsitzender der Partei der Gerechtigkeitsbewegung, wurde wegen Anstiftung und Organisation der Proteste festgenommen. Auch der Generalsekretär der Partei der Gerechtigkeitsbewegung Asad Umar und das führende Parteimitglied Fawad Chowdhry wurden am 10. Mai festgenommen. Geo-TV erklärte, das sei der Versuch, „für Recht und Ordnung zu sorgen, da sie den Ton für Veranstaltungen – ob Proteste oder andere subversive Aktivitäten – angeben“.

Der pakistanische Außenminister Bilawal Bhutto-Zardari bezeichnete die Reaktion der Opposition auf die Verhaftung Khans als völlig ungerechtfertigt und forderte die Partei der Gerechtigkeitsbewegung auf, „die Lage im Land nicht zu verkomplizieren“ und die Proteste zu beenden. Er versprach außerdem, dass die Verantwortlichen für die Unruhen vor Gericht gestellt würden.

Langwierige Proteste

Das ist nicht das erste Mal, dass derartige Proteste zur Unterstützung Khans stattfinden. Bereits am 14. März leisteten seine Anhänger Widerstand gegen die Polizei, als diese versuchte, den ehemaligen Premierminister in Lahore festzunehmen. Damals wurde berichtet, dass ein großes Polizeiaufgebot an Khans Wohnsitz eintraf, um ihn in Gewahrsam zu nehmen. Nach Angaben der Pressestelle der Partei der Gerechtigkeitsbewegung setzte die Polizei Wasserwerfer, Tränengas und Gummigeschosse ein, um die Menge zu zerstreuen.

Die Proteste klangen mehrere Tage lang nicht ab. Am 18. März wurde berichtet, dass die Polizei bei einer Aktion zur Festnahme von Anhängern der Partei der Gerechtigkeitsbewegung und zum Abbruch von Zeltlagern der Aktivisten Gewalt angewendet hat. Die Opposition setzte Schusswaffen und Molotowcocktails gegen die Ordnungskräfte ein. Khans Haus wurde durchsucht, wobei die Behörden angeblich Waffen und Munition fanden.

Der Politiker behauptete später, sein Leben sei bedroht, und weigerte sich, zur Verhandlung über die gegen ihn erhobenen Vorwürfe vor Gericht zu erscheinen.

„Mein Leben und meine Sicherheit sind bedroht, warum sollte ich zum Gericht kommen?“, sagte Khan in einer Videobotschaft an den Obersten Gerichtshof Pakistans. „Ich bitte um die Erlaubnis, per Videokonferenz an den Sitzungen des Gerichts teilnehmen zu dürfen. Ich garantiere, dass ich bei allen Sitzungen anwesend sein werde“, betonte er.

Khan hat schon einmal ein Attentat überlebt. Am 3. November 2022 wurde, als er einen Marsch anführte, bei dem er vorgezogene Wahlen forderte, mehrfach mit einer Waffe auf ihn geschossen. Der Politiker befand sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Dach eines Lastwagens. Nach eigenen Angaben wurde Khan zweimal in den rechten und zweimal in den linken Oberschenkel getroffen. Bei dem Anschlag wurde eine Person getötet, 13 weitere wurden verletzt.

Die Proteste wurden größer

Das Ausmaß der aktuellen Proteste ist viel größer als das der Proteste vor einem Jahr, als Imran Khan von der Macht verdrängt wurde, so Boris Volchonsky, außerordentlicher Professor am Institut für Asien und Afrika der Staatlichen Universität Moskau.

Die New York Times berichtet, die aktuellen Proteste seien ernst. Die Zeitung stellt fest, dass die Verhaftung Khans die Konfrontation zwischen ihm und dem mächtigen pakistanischen Militär verschärft und das Land in „politisches Neuland“ geführt hat. Die Zeitung wies darauf hin, dass noch nie zuvor ein Politiker mit so großer Unterstützung in der Bevölkerung das Militär direkt herausgefordert habe, „das seit Jahrzehnten die unsichtbare Hand hinter der Regierung ist“.

Die Situation wird durch die Wirtschaftskrise in Pakistan noch verschärft. Laut The Guardian ist die Inflation auf 36,4 Prozent gestiegen, was bedeutet, dass sich die Menschen die Grundbedürfnisse nicht mehr leisten können. Die Zeitung stellt fest, dass das Land am Rande der Zahlungsunfähigkeit steht und immer noch auf ein Rettungspaket des IWF in Höhe von 1,1 Milliarden Dollar wartet, obwohl dies kaum Auswirkungen auf die Gesamtverschuldung von 100 Milliarden Dollar haben wird. Der Guardian weist jedoch darauf hin, dass die katastrophale Wirtschaftslage für Khan wohl zur politischen Rettung geworden ist.

„Wenn sich die Lage stabilisiert, wäre es das Richtige, Parlamentswahlen auszurufen. Nach allem, was die Regierung gegen Imran Khan unternommen hat, ist der Sieg seiner Partei garantiert“, sagte Boris Volchonsky gegenüber der TASS.

Es gibt mindestens vier mögliche Szenarien, sagte er. Das wahrscheinlichste ist, dass sich die Armee auf der Seite der amtierenden Regierung einmischt und es ihr gelingt, die Situation schließlich zu stabilisieren.

Bleibt die Armee jedoch untätig, könnte das vor allem zum Rücktritt der Regierung und zur Rückkehr von Imran Khan an die Macht auf einer Welle der Rebellion des Volkes führen, merkt Boris Volchonsky an.

Es ist auch ein Szenario denkbar, in dem die Situation außer Kontrolle gerät und die Armee die Macht übernimmt und eine Militärregierung einsetzt.

„Wenn ein Eingreifen der Armee zu spät kommt, könnte Pakistan, wie indische Kommentatoren betonen, einfach zerfallen. Das ist das Worst-Case-Szenario, denn der Zusammenbruch eines Nuklearstaates bedeutet, dass aus einem nuklearen Pakistan vier oder fünf nukleare Pakistanis werden“, so der Experte.

Sollte man nach einer ausländischen Spur suchen?

Khan selbst behauptete noch vor seinem Rücktritt als Premierminister, seine Regierung sei von den USA und der Opposition bedroht worden. Er hat wiederholt behauptet, der politische Prozess gegen ihn sei aus dem Ausland inspiriert und finanziert worden.

Nach Angaben der Partei der Gerechtigkeitsbewegung wurde Khans Regierung wegen der unabhängigen Außenpolitik und des Besuchs des Premierministers in Russland am 24. Februar, dem Tag, an dem Russland seine Militäroperation in der Ukraine begann, zum Rücktritt aufgefordert.

Außerdem kritisierte Khan im März die EU, weil sie in der UN-Generalversammlung eine Abstimmung über eine Resolution zur Verurteilung des russischen Vorgehens in der Ukraine gefordert hatte. „Sind wir eure Sklaven, die tun sollen, was ihr sagt? Und als Indien im besetzten Kaschmir das Gesetz brach, hat da irgendwer von Ihnen den Handel mit dem Land eingestellt oder die Beziehungen zu ihm abgebrochen?“, fragte er.

Die US-Regierung hat eine Verwicklung in den Führungswechsel in dem Land bestritten. Das Weiße Haus reagierte auf Khans Anschuldigungen mit der Aussage, die USA schätzten ihre langjährige Zusammenarbeit mit Pakistan, die für ihre Interessen von entscheidender Bedeutung sei.

Auch in Pakistan selbst seien keine Beweise für ein ausländisches Komplott gegen den ehemaligen Premierminister gefunden worden. Zu diesem Schluss kam der Nationale Sicherheitsausschuss, der die Erkenntnisse der staatlichen Sicherheitsbehörden analysierte.

Selbst wenn es eine ausländische Einmischung in die Situation des Rücktritts von Imran Khan gab, entwickelt sich die Situation mit den aktuellen Protesten nach einer inneren Logik und aus inneren Gründen, sagt Boris Volchonsky.

„Insgesamt kann man sagen, dass alle ein Interesse daran haben, die Situation in Pakistan zu verbessern, denn die Destabilisierung eines Atomstaates ist ein Albtraum für alle“, so der Experte.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

26 Antworten

  1. Die Regionen Pakistan und Indien… – sehr diffizil – sehr viele Intrigen, sehr blutige Konfrontationen… – da wird wohl auch NIE Ruhe reinkommen… – und wenn diverse anglo’s und inzwischen auch yankee’s die schmotzigen Pfoten wieder reinhängen….. – aber interessant wie immer die geographische Lage… – immer schön rund um Russland, und neuerdingens auch China… – das Muster und die Absichten sind klar…

  2. @„Auch in Pakistan selbst seien keine Beweise für ein ausländisches Komplott gegen den ehemaligen Premierminister gefunden worden. Zu diesem Schluss kam der Nationale Sicherheitsausschuss, der die Erkenntnisse der staatlichen Sicherheitsbehörden analysierte.“

    Der entscheidende Absatz. Interessant wäre ein Vergleich der Politik Khans mit der jetzigen – ist sie U.S.-freundlicher geworden, gleich oder sogar distanzierter von den USA?

    Etwa in Brasilien galt Bolsonaro als einer der Top-Feinde des Woken Westens – doch mit Lula wurde das Land nicht US-freundlicher, sondern umgekehrt. Sich gegenseitig was zu schenken, das war auch dort nicht drin.

  3. Dass die USA in Pakistan grosses Interesse daran haben, Instabilität zu verursachen – selbstverständlich wird das Gegenteil behauptet – ist eigentlich klar nach dem Abzug aus Afghanistan.

    Zudem hat Indien starke Verbindungen zu Russland aufgebaut (BRICS) und tanzt nicht mehr nach der Pfeife der USA. Das gefällt den USA natürlich gar nicht. Unruhen im nördlichen Pakistan wären deshalb aus Sicht der USA bestens dazu geeignet, Indien zu schwächen. Denn wenn in Pakistan insbesondere das letzte der von Thomas aus der TASS zitierten Szenarien einträte, käme das den globalen Interessen der USA sehr entgegen. Man kann so den Fokus von den immensen Problemen in den USA zusätzlich ablenken.

  4. Pakistan hat sich eine Großes Ei gelegt, indem es die Taliban – nun man möchte fast meinen – „erfand“, jedenfalls seit den 70ern massiv unterstützt. Das sind Paschtunen, und ein großer Teil Pakistans ist „Paschtunen-Land“.
    Und nun ereilt Pakistan der islamische Fundamentalismus, denn man so wunderbar instrumentalisierte – auch noch, während die Amerikaner Afghanistan übernommen hatten – und der seine Basis in diesen archaischen Zivilisationsverhältnissen hat.
    Gerüchten zufolge ist das Verhältnis zu Afghanistan, seit dem die Amerikaner gegangen sind, nicht mehr eitel Sonnenschein.
    Pakistan ist da m.E. ein Kandidat für „Scheitern“.

    Und der Abzug der Amerikaner sah zwar nicht gerade schön aus, war aber doch „sachdienlich“.
    Chaos in Zentralasien zwischen Rußland und China ist doch ein traumhaftes Szenario für die „Größte Chaos-Queen aller Zeiten“.
    Leider Gottes ist es so, daß „Großes Wasser“ immer noch einen gewissen Schutz bietet …

    1. Zu Zeiten der Befreiung Kabuls hatten die Regierungen Khan und Erdogan ganz ausgezeichnete Beziehungen zu den Taliban. Sie haben PIA-Flugzeuge für die Evakuierung von Ausländern organisiert (konnten wegen der Blockade des Flughafens durch die Besatzungstruppen aber nicht fliegen). Der Handelsverkehr vom Hafen Gwadar (Pak) nach Afghanistan hat während des Vormarschs der Taliban normal funktioniert, die LKW kamen ungehindert durch die Linien.

      Nach Angaben aus Pakistan hatte Indien mit Hilfe des Geheimdienstes der alten Kabuler Regierung Ashraf Ghani die pakistanischen Grenzregionen destabilisiert. Allerdings konnte Khan nicht nur mit den Taliban, sondern auch mit den Indern recht gut. Nach Khans Sturz hat die neue Regierung dann Afghanistan mit Bomben angegriffen.

      Die ukrainischen Besatzungstruppen wurden übrigens bei der Evakuierung des Stützpunktes Bagram vergessen, kamen dank Hilfe der Taliban zum Flughafen Kabul und wurden mit Maschinen des russischen Militärs – gemeinsam mit den Russen und Bürgern weiterer CCCP-Republiken – ausgeflogen. Den Briten haben die Taliban geholfen, Ausländer mit Hubschraubern einzusammeln und zum Flughafen zu schaffen.

      Am Tag ihrer Ankunft wurde in China über die deutsche Spitzendiplomatin gar nichts gemeldet, denn es haben sich in Samarkand die Großen getroffen: Die Außenminister des Islamischen Emirats Afghanistan, Rußlands, Irans, Chinas und weiterer Nachbarn. Eine Transafghanische Eisenbahn ist im Bau. Kaschgar (Xinjiang)-Kirgistan-Usbekistan-Afghanistan-Pakistan. Weiter die Gasleitung TAPI Turkmenistan-Indien.

    2. Die Regierungen des IEA (Taliban) und Imran Khan haben Maas auch das „Bundesaufnahmeprogramm“ ermöglicht. Maas hat in Peschawar und Islamabad Tausende von Hotelzimmern gemietet. „NGOs“ haben in Afghanistan Visumberechtigungen an „Ortskräfte“ verteilt. Die wurden von Pakistan als Einreiseerlaubnis anerkannt und konnten in der deutschen Botschaft in Visa eingetauscht werden. Ein Teil der „Ortskräfte“ wurde auch in Ramstein, Albanien und Uganda zwischengeparkt, damit es nicht so eine auffällige „Merkelwelle“ wie 2015 gibt.

      Das Programm läuft noch heute, es ist wohl Teil der „Bestandserhaltungsmigration“:

      „Bundesaufnahmeprogramm für Afghanistan
      Achtung! Wichtige Information!

      Seit der Machtübernahme der Taliban werden viele Menschen in Afghanistan u.a. wegen ihres Einsatzes für Demokratie und Menschenrechte, ihre Zusammenarbeit mit den westlichen Staaten oder internationalen Organisationen oder aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung bedroht und verfolgt.

      Über 40.000 besonders gefährdeten Afghaninnen und Afghanen sowie ihren berechtigten Familienangehörigen hat die Bundesregierung daher eine Aufnahme in Deutschland in Aussicht gestellt. Hierzu zählen insbesondere über 24.800 ehemalige afghanische Ortskräfte und ihre Familienangehörige sowie weitere über 15.300 besonders gefährdete Afghaninnen und Afghanen, die die Bundesregierung mit Hilfe der Zivilgesellschaft identifiziert hat und die wegen ihres Engagements für ein demokratisches Afghanistan einer besonderen individuellen Gefährdung ausgesetzt sind.“

      https://www.bundesaufnahmeprogrammafghanistan.de/bundesaufnahme-de

    3. „Der Verzicht auf Kinder spart massiv CO2“
      — quarks.de

      „Wir sollten alle aufhören, Kinder zu bekommen, das ist egoistisch.“
      — Bento

      „Ein Kind in Deutschland ist aufgrund seines großen Konsums natürlich viel klimaschädlicher als ein Kind, das jetzt in Kenia oder Tansania aufwächst“
      — WDR

      „Hatte Deutschland um 1900 noch etwa zwei Millionen Geburten im Jahre, so ist dies Zahl heute schon auf eine Million herabgesunken. Am drastischsten drückt sich dieser Niedergang unserer Bevölkerungszunahme in der Reichshauptstadt selbst aus. Berlin ist im Verlauf der vergangenen vierzehn Jahre zur geburtenärmsten Stadt Europas herabgesunken. Sie würde ohne Zuwanderung im Jahre 1955 nur noch etwa drei Millionen Einwohner haben.“
      — Joseph Goebbels – Rede vom 18. März 1933

      „Annalena Baerbock propagiert eine, wie sie es nennt, ‚einladende Zuwanderungspolitik‘. … Man wolle ein „modernes Einwanderungsrecht, das neue Zugangswege nach Deutschland schafft“ – und zwar ganz explizit ‚auch im gering- und unqualifizierten Bereich‘.“
      — welt.de

      Überaltertes Humankapital bekommt eine „Impfung“ und neues aus klimafreundlicher (und billiger) Aufzucht läßt sich – auch dank der „Ortskräfte“ – in beliebigen Mengen importieren.

      „Press Release
      UNO-Abteilung für Bevölkerungsfragen:
      Ohne Einwanderung wird die Bevölkerung in fast allen
      europäischen Ländern schrumpfen
      Deutschland bräuchte jährlich 6000 Zuwanderer pro 1 Million Einwohner um den Anteil von Personen im arbeitsfähigen Alter an der Bevölkerung zu halten NEW YORK, 17. März 2000 – Die Abteilung Bevölkerungsfragen der UNO-Hauptabteilung für Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten hat einen neuen Bericht mit dem Titel „Bestandserhaltungsmigration: Eine Lösung für abnehmende und alternde Bevölkerungen?“ veröffentlicht. Der Begriff „Bestandserhaltungsmigration“ bezieht sich auf die Zuwanderung aus dem Ausland, die ein Land benötigt, um zu vermeiden, dass seine Bevölkerung aufgrund niedriger Fruchtbarkeits- und Sterblichkeitsraten abnimmt und überaltert.“

      https://www.un.org/en/development/desa/population/publications/pdf/ageing/replacement-press-ger.pdf

  5. Für eine Einmischung von Außen spricht schon allein die Tatsache das der angeblich korrupte Khan gegen einen angeblich ebenfalls Korrupten ausgetaucht wurde.

    Dann wäre da die Präsenz der Amis im Land gegen deren Vertragsverlängerung Khan war um die nationale Versöhnung voranzutreiben und den von außen installierten terroristischen Nährboden auszutrocknen. Eine klare Kampfansage in erster Linie an USA/GB. Die Orientierung China usw. in dessen Folge Khan die zitierte Aussage macht führte sehr kurze Zeit später zu dem Misstrauensvotum. Kaum war die neue im Amt wurden wie gewünscht erst einmal die Verträge, zu diesen u.a. auch eine Drohnenbasis gehört, unterzeichnet.
    Unter Berücksichtigung dieser Ereignisse verwundert es auch nicht wenn nun keine Spuren äußerer Einmischungen gefunden wurden.

  6. Na ja, da hat wohl bestimmt gewisser Herr Verbrechen begangen und nun soll gleich die ganze Welt, die entsprechend aufgewiegelt wird, die üblen Konsequenzen tragen, anstatt daß besagter Herr diese selber trägt und eingesteht, gefrevelt zu haben, Buse tut nach Verurteilung, die freilich rechtsstaatlichem Prozeß den Abschluß gibt, und die Strafe akzeptiert, um aus der ganzen Sache etwas Vernünftiges, richtiges zu lernen, Demut fortan zu zeigen und zu fühlen und im Zuge der Wiedergutmachung ein besserer, vor allem NICHT GIERIGER Mensch zu werden.

    Darauf gewettet!

  7. Bei allem Respekt, nur weil die Geld- und Einflüsse aus den USA noch nicht gefunden oder bekannt gemacht wurden heißt das noch lange nicht, dass es sie nicht gibt, was bei dieser Resonanz fast sicher ist!
    Insofern ein leider völlig überflüssiger Artikel!
    P

    1. Es gab eine Serie von Briefen mit dem Ziel, Abgeordnete zu kaufen, einzuschüchtern, zu erpressen, bis hin zu Andeutungen, daß Imran Khan nötigenfalls auch ermordet werden könne. Ziel war sein Sturz durch das Parlament, der dann auch durchgeführt wurde.

      Die Briefe stammen von einer „fremden Macht“, im Verdacht sind auch die USA. Da diese Briefe vom Obersten Gericht Pakistans als Staatsgeheimnis klassifiziert wurden, konnte Khan sie nur auszugsweise vorzeigen und durfte nichts über die Herkunft sagen. Was allerdings sagt, daß es sie wirklich gibt. Erfindungen sind ja keine Staatsgeheimnisse.

      Die USA können also durchaus beteiligt gewesen sein. Die bekannte Initiative gegen Khan ging allerdings von „Gesandten der EU-Mitgliedstaaten sowie Großbritanniens, Kanadas, Japans, Norwegens und der Schweiz“ aus.

  8. Ich glaube, mich zu erinnern, dass der pakistanische Geheimdienst während der Amtszeit von Khan darin verwickelt war, der US-reGIERung mit 9/11 zu helfen…
    Hat da jemand, der zu viel weiss, die Seiten gewechselt?

  9. EU drängt Pakistan zur Unterstützung der UN-Resolution gegen Rußland

    Gesandte der EU-Mitgliedstaaten sowie Großbritanniens, Kanadas, Japans, Norwegens und der Schweiz fordern Islamabad auf, den russischen Krieg gegen die Ukraine während der laufenden Sondersitzung der UN-Generalversammlung zu verurteilen. …

    „Wir fordern Pakistan dringend auf, gemeinsam mit uns die Handlungen Rußlands zu verurteilen und die Einhaltung der UN-Charta und der Grundprinzipien des Völkerrechts zu unterstützen“, heißt es in einer Erklärung, die am Dienstag von den Gesandten der EU-Mitgliedstaaten sowie Großbritanniens, Kanadas, Japans, Norwegens und der Schweiz unterzeichnet wurde.

    An dem Tag, an dem Rußland in die Ukraine einmarschierte, war Khan in Moskau und traf Präsident Wladimir Putin. … „Meine Außenpolitik ist unabhängig und Besuche in China und Rußland werden sich für Pakistan in Zukunft als vorteilhaft erweisen“, sagte er in einer Fernsehansprache.

    China – ein enger Verbündeter beider, Rußlands und Pakistans – hat in den letzten Jahren Milliarden von Dollar in Pakistan gesteckt, um die Infrastruktur des Landes zu stärken.

    EU pressures Pakistan to support UN resolution against Russia – TRT – 1 Mar 2022
    https://www.trtworld.com/asia/eu-pressures-pakistan-to-support-un-resolution-against-russia-55192

  10. „‚Sind wir eure Sklaven‘: Pakistanischer Premier schlägt auf den Westen wegen Rußland-Briefes“

    „Die Leiter von 22 diplomatischen Vertretungen, darunter die der Mitgliedstaaten der Europäischen Union, veröffentlichten am 1. März einen gemeinsamen Brief, in dem sie Pakistan aufforderten, eine Resolution in der Generalversammlung der Vereinten Nationen zu unterstützen, in der die Aggression Rußlands gegen die Ukraine verurteilt wird.

    Der Schritt, den Brief öffentlich zu veröffentlichen, war ungewöhnlich.
    „Was haltet ihr von uns? Wir sind eure Sklaven … was immer ihr sagt, werden wir tun?“…

    In diesem Fall enthielt sich Pakistan, ein traditioneller Verbündeter des Westens, der Stimme … „Ich möchte die Botschafter der Europäischen Union fragen: Haben Sie einen solchen Brief an Indien geschrieben?“ fragte Khan und stellte fest, daß Pakistans Erzrivale sich ebenfalls enthalten hatte. …

    Er sagte, Pakistan habe gelitten, weil es das westliche NATO-Bündnis in Afghanistan unterstützt habe, und sei statt Dankbarkeit mit Kritik konfrontiert worden.

    Khan und seine Regierung standen im Rampenlicht, nachdem er Ende Februar einen Besuch in Moskau unternommen hatte, als die Angst vor einer Invasion wuchs, und traf Wladimir Putin einige Stunden, nachdem der russische Präsident seine Truppen in die Ukraine beordert hatte.

    „Wir sind mit Rußland befreundet, und wir sind auch mit Amerika befreundet; wir sind mit China und mit Europa befreundet; wir sind in keinem Lager“, fügte Khan hinzu und sagte, Pakistan werde „neutral“ bleiben und mit denen zusammenarbeiten, die versuchen, den Krieg in der Ukraine zu beenden.

    Am Freitag sagte ein Sprecher des pakistanischen Außenministeriums, es sei „keine übliche diplomatische Praxis“ für Gesandte, Appelle wie ihren Brief öffentlich zu machen, „und das haben wir deutlich gemacht“.

    TRT – ca. 9.3.2022
    ‚Are we your slaves‘: Pakistani premier hits out at West over Russia letter
    https://www.trtworld.com/asia/are-we-your-slaves-pakistani-premier-hits-out-at-west-over-russia-letter-55313

  11. Außenminister von Pakistan und der Ukraine erörtern aktuelle Situation

    ISLAMABAD, (UrduPoint / Pakistan Point News – 27. Februar 2022): Außenminister Makhdoom Shah Mahmood Qureshi führte am Sonntag ein Telefongespräch mit dem Außenminister der Ukraine, Dmytro Kuleba, und teilte ausführlich die pakistanische Sichtweise mit, wobei er seine ernste Besorgnis über die Situation bekräftigte, die Bedeutung einer Deeskalation betonte und die Unverzichtbarkeit der Diplomatie hervorhob.

    Der Außenminister … betonte, daß ein Konflikt in niemandes Interesse liege und daß die Entwicklungsländer im Falle eines Konflikts wirtschaftlich immer am stärksten betroffen seien. Der Außenminister unterstrich Pakistans Überzeugung, daß Streitigkeiten durch Dialog und Diplomatie beigelegt werden sollten.

    Muhammad Irfan – FMs Of Pakistan, Ukraine Discuss Latest Situation
    https://www.urdupoint.com/en/pakistan/fms-of-pakistan-ukraine-discuss-latest-situa-1477203.html

  12. Indische Überschallrakete beschädigt Mauer im pakistanischen Punjab

    Eine aus Indien stammende Überschallrakete in großer Höhe stürzte in der pakistanischen Stadt Mian Channu ab, bei einem Vorfall, der zivile Passagierflüge gefährdete … [Generalmajor Babar Iftikhar] sagte, das Militär werde keine voreiligen Schlüsse ziehen, bis es eine Erklärung aus Indien erhielte. … „Was auch immer diesen Vorfall verursacht hat, es ist Sache der Inder zu erklären“, sagte er.

    India’s ’supersonic missile‘ damages wall in Pakistan’s Punjab – 11-3-2022
    https://www.trtworld.com/asia/india-s-supersonic-missile-damages-wall-in-pakistan-s-punjab-55429

  13. Imran Khan sagte: „Heute salutiere ich Indien, unserem Nachbarland. Es hat immer eine unabhängige Außenpolitik beibehalten. Indien ist Mitglied der QUAD-Alliance mit den Vereinigten Staaten als einem ihrer Mitglieder. Trotzdem nennt es sich neutral. Indien importiert Öl aus Rußland, das mit Sanktionen belegt ist. Das liegt daran, daß Indiens Außenpolitik für sein Volk ist.”

    Imran Khan kommentierte auch die indische Armee und die indische Regierung. Er sagte: „Indiens Außenpolitik ist besser als Pakistans. Sie arbeiten für ihr Volk. Indiens Armee ist nicht korrupt und mischt sich niemals in die Zivilregierung ein.”

    OpIndia Staff – 20 March, 2022
    Imran Khan praises India’s independent foreign policy, says India gave priority to its people and not western pressure over Russia-Ukraine war
    https://www.opindia.com/2022/03/pakistan-pm-imran-khan-praises-indian-independent-foreign-policy/

    1. …da hat er Recht, er hätte aber wenigstens eine „kleine Säuberung“ durchführen müssen !!.. …da China aber seit Jahren auch sehr gute Beziehung zu „englisch – Pakistan“ hat, ist das letzte Wort sowieso noch nicht gesprochen !!..😎😈

  14. guys, das greift zu kurz. die Lage in Pakistan muss unbedingt stabil gehalten werden, ansonsten bricht das Chaos mit Afghanistan aus und die Stabilität der ganzen Region kollabiert.

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