Umsturzversuch

Prigoschin hat sich verrechnet

Prigoschin hat anscheinend darauf gebaut, dass sein "Marsch der Gerechtigkeit" Unterstützung beim russischen Volk und bei Teilen der russischen Eliten findet. Damit lag er falsch.

Prigoschin ist anscheinend derartig in seiner Blase gefangen, dass er der Meinung war, mit seinem „Marsch der Gerechtigkeit“ eine Welle der Sympathie und Unterstützung beim russischen Volk und zumindest bei Teilen der russischen Eliten auszulösen. Dass er damit falsch lag, ist nun – keine 24 Stunden nach Beginn seines Putschversuches – offensichtlich. Alle einflussreichen Personen in Russland, die sich bisher geäußert haben (und das sind sehr viele) verurteilen Prigoschins Handeln scharf und fordern eine harte Strafe für ihn, weil er mit seiner Aktion nur den Gegnern Russlands in die Hände spielt, wie die erfreuten Kommentare aus Kiew zeigen. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, hat auf Telegram wahrscheinlich den meisten Russen aus dem Herzen gesprochen:

„Jedes Problem in Russland entspricht unseren Interessen, sagte der ukrainische Außenminister Kuleba.
Jeder sollte sich an diesen Satz erinnern. Besser kann man es nicht sagen, darum konnte man schlechteres nicht tun.“

„Prigoschin in der Sackgasse“

Im Schweizer SRF ist unter der Überschrift „Aufstand in Russland – Prigoschin in der Sackgasse“ eine gute Einschätzung der Lage veröffentlicht worden, die ich so ähnlich selbst gerade schreiben wollte. Um zu zeigen, dass das nicht nur meine Meinung ist, werde ich hier ausführlich daraus zitieren. Die Autorin schreibt:

„Die Worte von Wladimir Putin hätten deutlicher nicht sein können. In seiner Ansprache im Staatsfernsehen sprach er von Verrat und einem Dolchstoss in den Rücken der Armee. Den Namen des Putsch-Initiators, Jewgeni Prigoschin, nannte er nicht. Dies alleine spricht Bände, wie Wladimir Putin zu Prigoschin, seinem ehemaligen Koch und verurteilten Kriminellen, nun steht. Denn der russische Präsident pflegt die Namen seiner Gegner nicht zu nennen. In der Nacht auf heute ist Prigoschin zu einem der grössten Feinde Putins geworden.“

Das ist offensichtlich richtig, denn wer sich mit Putin beschäftigt hat, der weiß, dass er kein Problem damit hat, wenn jemand anderer Meinung ist oder ihm widerspricht, im Gegenteil, denn Putin hat gezeigt, dass man gute Lösungen nur finden kann, wenn man vorher kontrovers diskutiert und alle Meinungen hört. Was Putin aber bekanntlich gar nicht verzeihen kann, ist Verrat. Und Prigoschin hat Putin verraten, das ist eine offensichtliche Tatsache, auch wenn Prigoschin selbst das vielleicht anders sieht und gar nicht verstanden hat.

Weiter schreibt SRF:

„Zwischen dem Anführer der Söldner-Gruppe Wagner und der russischen Militärführung tobt seit Monaten ein Machtkampf. Putin hat dem lange zugesehen, doch nun ist Prigoschin zu weit gegangen. Sein Putschversuch ist kein Zeichen von Stärke, sondern der Schritt eines Getriebenen, dem sein Einfluss bei Putin entglitten ist.“

Genau so sehe ich das auch. Das Ziel von Prigoschin ist wahrscheinlich nicht Putins Sturz, sondern die Ablösung von Verteidigungsminister Schoigu. In der Tat hat Putin in dem offen ausgetragenen Streit der beiden nie ein öffentliches Machtwort gesprochen, allerdings wissen wir nicht, was hinter verschlossenen Türen gesagt wurde.

Dass Prigoschins Putschversuch eine Verzweiflungstat ist, denke ich auch. Sei es, weil er tatsächlich seine schwindende Macht retten wollte, oder warum auch immer. Allerdings hat Prigoschin in seiner Zeit im Donbass offensichtlich jeden Bezug zu den Realitäten in Russland verloren, denn auch wenn das Verteidigungsministerium unter Schoigu von vielen kritisiert wurde, sehen selbst Schoigus Gegner die Aktion von Prigoschin als Verrat an Russland und dem russischen Volk an. Prigoschin, dessen Wagner-Truppe in Russland sehr populär ist (oder war?), steht plötzlich ganz alleine da.

Das sieht auch die Autorin des SRF-Artikels so:

„Wenn Prigoschin hofft, mit seinem «Marsch der Gerechtigkeit» gegen die Führung der Armee eine Mehrheit der Russen hinter sich zu versammeln, hat er sich verrechnet. (…) Prigoschins Chancen stehen schlecht. Zu gross ist der Sicherheitsapparat, der hinter dem Präsidenten steht. Ein Rückhalt für Prigoschin innerhalb der Eliten zeichnet sich nicht ab. Prigoschin dürfte scheitern“

Wie schlimm wird es?

Ich bin auch der Meinung, dass Prigoschin keinen Erfolg haben wird. Die Frage ist allerdings, wie weit er gehen will. Es ist klar, dass ihn eine harte Bestrafung erwartet, weshalb er nicht mehr allzu viel zu verlieren hat.

Daher ist es möglich, dass er seine Wagner-Soldaten in einen sinnlosen Kampf gegen die reguläre russische Armee oder gegen die tschetschenischen Einheiten schickt, die schon vor Rostow stehen.

Wenn es wirklich sein Ziel ist, etwas Gutes für Russland zu tun, hat er das exakte Gegenteil erreicht. Die Frage ist nur, ob er so sehr von den Realitäten in Russland abgeschnitten ist, dass er das gar nicht erkennt.

Ohne Propaganda geht es im Westen nicht

Leider wird die (teilweise) gute Analyse bei SRF dadurch getrübt, dass sie nicht ohne Propaganda auskommt. So schreibt die Autorin zum Beispiel:

„Verlässliche Umfragen sind in Zeiten des Krieges nicht verfügbar, doch alleine die Emigrationswelle nach Ausrufung der Teilmobilisierung zeigte, wie es um die Kampfbereitschaft in weiten Teilen der russischen Bevölkerung steht.“

Nach Schätzungen haben einige hunderttausend Russen nach dem Beginn des russischen Eingreifens in den seit 2014 andauernden Krieg im Donbass Russland verlassen. Das sind nicht viele, wenn man bedenkt, dass Russland inzwischen fast 150 Millionen Einwohner hat. Außerdem sind viele, die das Land zunächst verlassen haben, inzwischen wieder zurückgekehrt.

Leider verschweigen die westlichen Medien immer, wie die Lage in der Ukraine ist. Die „Kampfbereitschaft“, wie die Autorin es formuliert, ist in der Ukraine ungleich schlechter, denn dort haben Millionen Menschen das Land verlassen und seit Monaten werden Männer in ukrainischen Städten auf offener Straße gewaltsam von Rekrutierungskommandos abgeführt und in die Kasernen gebracht. Davon aber hört man in westlichen Medien nichts.

Die Autorin beendet ihren Artikel mit zwei Sätzen, die ich zum Teil schon zitiert habe. Komplett lauten sie:

„Prigoschin dürfte scheitern – wie Putin im Krieg gegen die Ukraine auch scheitern dürfte. Es ist nur eine Frage der Zeit.“

Dass Prigoschin scheitern wird, sehe ich auch so. Ob allerdings Putin scheitern wird, das werden wir erst noch sehen, denn die gleichen westlichen Journalisten, die nun Putins Scheitern prophezeien, haben schon 2014 und 2022 aufgrund der westlichen Sanktionen den Zusammenbruch der russischen Wirtschaft prophezeit und uns vor einigen Monaten erzählt, dass die Ukraine mit ihrer Offensive sogar die Krim erobern würde.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

84 Antworten

  1. Auf Twitter wurde zu diesen Ereignissen eine Radio-Diskussion eröffnet in der sogar Elon Musk in seinen Account zuhörte. Ich hoffe das diese Angelegenheit schnellstmöglich und unblutig geregelt wird. Söldnern kann niemals vertraut werden, weil diese nur unter entsprechenden Zahlungen kämpfen. Möglicherweise wollte das Verteidigungsministerium damit die eigenen Soldaten schonen.

  2. Thomas du bist fixiert auf Prigoschin und lässt dich vom Kreml einlullen.

    Erst heute hat mich die Situation an Dagestan 1999 erinnert. Dagestan ist eine Teilrepublik in Russland und 1999 kam es zu einer Invasion ausländischer und tschetschenischer Islamisten in Richtung Dagestan. Von den Bewohnern wurden sie entgegen der Erwartungen der Islamisten bekämpft. Jedenfalls führte diese Invasion anschließend zu dem 2. Tschetschenienkrieg.

    Jetzt schau mal wann bzw. was alles in dem Zusammenhang passiert ist:

    – Dagestan Invasion und der Beginn des 2. Tschetschenienkriegs: 07. August 1999
    – Jelzin ernennt völlig überraschend Putin zum Ministerpräsidenten: 09. August 1999
    – Präsidentschaftswahl: 26. März 2000 (Putin gewinnt nach einem unfairen Wahlkampf)

    Im Nachhinein wurde bekannt, dass der Kreml von der bevorstehenden Invasion nach Dagestan im vornherein wusste und mit Absicht nichts gemacht haben.

    Wer hat davon profitiert? Der neue starke Mann im Kreml: Putin
    Zwischen dem 07. August 1999 und 26. März 2000 wurde der Nobody Putin zu einem der beliebtesten Politiker neben dem Vorsitzenden der k0mmunistischen Partei Gennadi Sjuganow, dem Jelzin 1995/1996 den Sieg gestohlen hat mit Hilfe der Amis.

    2024 steht die Präsidentschaftswahl an.

    1. @transatlantifa behauptet: (Putin gewinnt nach einem unfairen Wahlkampf)

      Da hilft Erinnerung zum Widerlegen als Fake:
      Jelzin tritt überraschend DEZ 99 zurück. Drei Monate später erreicht W.Putin 53% gegen Sjuganow 29% bei einem immensen Wahlinteresse 69% und gewinnt die Wahl. Sjuganow gewinnt nur in den angrenzend mittel-asiatischen Regionen. Was soll da in diesen knapp drei Monaten unfair gewesen sein?
      Meines Wissens gab es überhaupt keinen Wahlkampf, der in der Föderation nach Jahren der Wahlenthaltung schmerzend-wachrüttelnd gewesen wäre? Nur. Etwa, dass Washington nicht noch einmal wie 1996 den russischen Präsidenten wählen durfte? Ja dass war nun etwas wirklich unfair. Aber sowas von auch, atlantif m/w/d.

      1. Natürlich war der Wahlkampf unfair. Denn Putin hat kurz nach seiner Ernennung als Ministerpräsident durch Jelzin eine Kooperation mit den damaligen Plutokraten „Oligarchen“ wie z.B. dem Medienmogul und Jelzins Berater Beresovksi abgeschlossen. Aufgrund dessen waren die Medien von Anfang an zugunsten Putins eingestellt und andere Konkurrenten wie z.B. Sjuganow kamen gar nicht mehr vor.

        Ich habe das doch alles selber erlebt. Dazu gibt es ebenso zahlreiche Dokus die Wahlkampfteam Putins von Innen begleitet haben bis zum Wahlsieg.

        1. NATÜRLICH. – Uups! Natürlich! … ist nur Einsteins: ‚bin ich mir nicht ganz sicher!‘

          In Russland reichen 3 Monate, einen Wahlkampf für unfair zu erklären? Und im Land Berlin schafft ein solches ein Verfassungsgericht in der Vierfachen von 12 Monate lang nicht?

          Mache sich jeder seinen Reim. Für mich: Fake in Moskau = Fake in Berolinum!

          Spare Dir Dein unFair für’s nächste Leben: bei den 800 Jungfrauen auf!

          1. @ Beate-Maria (YT: Putin rettet die Firma Proletarsky)

            Ich hatte Null-Ahnung, wie der leibhaftige -Hl.Georg tötet Lindwurm- im russischen Wappen echt in Natura aussieht. Erklär’ mir bitte: Ist dies der Hl. Georg ? Oder eine Nachspielung aus zdf Die Anstalt?

            Putin gezogenes Mimenspiel gehört ab sofort in jede Schauspiel-Klasse! Klasse.
            Curt Goetz hätte nicht besser … !!!

            Der ‚Konferenz‘raum – auch echt nostalgisch! Die Welt des Katharinensaals 2022 wäre damals ein krachender Kulturschock geworden.

            1. ???

              Das Video ist alt.
              Ich hab das damals gespeichert, als ich begann, mich zu informieren, ob Putin wirklich so böse ist, wie er dargestellt wurde/wird.

            2. @ patria.novaya_siempre

              Ich kenne das Video auch. Habe es vor etlichen Jahren das erste Mal gesehen und dann immer mal wieder.

              Jetzt habe ich es mir gespeichert. Danke für den Link.
              Putin sind die Menschen wichtig. Was man von nur sehr wenigen Politikern sagen kann.

        2. Wir werden Heute in Sonneberg einen kleinen Ort in Thüringen ( DDR ) wie “ Fair o. Unfair “ die Stichwahl ausgeht ! Wenn es für die ( Undemokratischen ) Alt- Parteien schlecht aus sieht wird dass passieren was einst in Erfurt passiert ist ! Sind Wahlen überhaupt noch “ Fair “ ?? von Nazi – Sympathisanten regierten Deutschland ! Wir sind weit , weit weg von irgendeiner “ Fairness “ egal in welchem Land ! Macht — Machterhalt u. Interessen das nennt man heute “ Fairness “ Die Klügste – Außenministerin hat es gesagt ! “ Was Interessieren mich die Wehler „

    2. Putin hat im Sinne der russischen Bürger gehandelt, er hat die Armut beendet, er hat das russische Gebiet neu geordnet und hat ganz im Sinne eines stalinistischen Geistes gehandelt. Ausserdem hat er die Macht der Oligarchen eingeschränkt, das ist sehr wichtig zur Bekämpfung der Korruption. In der EU gibt es viel verdeckte Korruption uns der Westen hat auch seine Oligarchen, die werden bloß beschönigt Philanthropen genannt. Aber bei der Dauer-Berieselung der Propaganda fällt es niemanden auf.

    3. Selenskyi war Pimmel Pianist das ist wohl für dich kein Nobody? Oder Ronald Reagan war Schauspieler . Es ist überall das gleiche. Schauspieler hat der Westen bei weitem mehr ,glaube mir.

  3. Einfach mal die Zeitleiste …
    Wagner kämpfte vor allem an den Donbass Fronten und erarbeitete sich Respekt.
    Dann gab es die ersten Vorwürfe gegen den Generalstab und Verteidigungsministerium.
    Nach Artjomosk kamen Beschwerden von Prigoshin, dass seine Offiziere nicht mehr zu Sitzungen der örtlichen Gefechtsstände zugelassen wurden.
    Ebenso beschwerte sich Prigoshin, dass es ihm nicht erlaubt wurde kampferfahrene Kämpfer aus Afrika und Syrien in die Kampfzone einzufliegen.

    Es wurde also schon eine Zeit daran gearbeitet, Prigioshin von strategischen Entscheidungen auszuschließen und eine zu starke Zunahme des Kampfwertes von Wagner zu verhindern.

    Die rekrutierten Häftlinge dürften Wagner verlassen haben, die sechs Monate sind um. Dafür hat Wagner Afghanistanveteranen der dortigen einstigen Armee und auch Afrikaner rekrutiert. Gerade diese Söldner haben nix zu verlieren.

    Nach Artjomosk wurde die PMC aus den Frontabschnitten ausgegliedert und nach hinten verlegt. Erneuter Einsatz eher unwahrscheinlich. Damit war Prigoshin sowohl komplett von Informationen direkt von der front als auch von strategischen Informationen abgeschnitten. In diesem Moment meldete sich der ukrainische Geheimdienst udn bezeichnete Prigoshin als seinen Informanten. Dies wurde von Moskau nicht kommentiert.

    Nun beschließt Prigoshin alles auf eine Karte zu setzen, ich bin gespannt, was im Nachhinein über die Verbindungen Prigoshin – Ukraine denn noch so bekannt wird….

    1. Die Eskalation zwischen Progishin und dem russischen Verteidigungsministerium begann ab dem Moment als das russische Militär die Zentrale von Budanovs Geheimdienst zerbombten und angeblich Budanov töteten oder schwer verletzten.
      Interessanterweise hat Progoshin penibel genau versucht Putin aus seiner Kritik herauszuschließen und stattdessen erzählen wollen, dass Putin falsch informiert werden würde von Schoigu und Gerasimov – damit wollte er vermutlich in der Öffentlichkeit die Beliebtheit von Putin nicht angreifen oder beeinflussen und somit nicht angreifbar sein. Dazu noch, dass Prigoshin und somit Wagner kürzlich komplett von der finanziellen Unterstützung der Regierung ausgeschlossen wurden.

      Thomas kann einem erzählen was er will, aber alles in allem sieht das für mich aus wie ein vom Kreml abgekartetes Spiel mit dem Ziel mehrere Fliegen (den westlichen Agenten Prigshin, große Mobilisierung, Präsidentschaftswahl 2024, große russische Offensive in der Ukraine) mit einem Schlag zu beseitigen/ zu starten. Siehe aber auch oben mein Kommentar zu Dagestan. Denn da sehe ich Parallelen.

      1. Bugdanow hat sich zu dem Vorrücken von Prigishin aktuell geäußert, lebt wohl also noch.
        Die Eskalation begann bereits in Bachmut mit den Vorwürfen, dass Wagners zu wenig Munition bekommen.
        Was genau jetzt wessen Ziele sind, wird man in der Zukunft sehen, sicherlich kann man auch jetzt schon munter spekulieren ….

        1. aber sie kehren ja jetzt erstz einmal in die Feldlager zurück. Das Blutvergießen blieb aus, mal schauen, wie jetzt mit Prigoshin verfahren wird.
          Sicherlich kann man jetzt auch spekulieren, dass Lukaschenko Putin stürzen will (diese Thesen wird ja auch von einigen gestützt) und dass er als „Vermittler“ mit Prigoshin diskutiert hat, dass der zeitpunkt jetzt doch eher ungünstig wäre ….

          1. „Sicherlich kann man jetzt auch spekulieren, dass Lukaschenko Putin stürzen will“

            @hector2: Sorry, was für ein Blödsinn! Sicherlich kann man viel spekulieren, aber nicht gerade das Lukaschenko Putin stürzen wollte. Weißrussland resp. Lukaschenko sind abhängig von Russland. Lukaschenko bekommt gerade die taktischen Atomwaffen von Russland, die Lukaschenko schon seit längerem in seinem Land stationieren will.

            Was um alles in der Welt sollte sich Lukaschenko davon denn versprechen Putin zu stürzen?! Das wäre ja eine völlig irrationale Aktion. Solche Hirnlosen Aktionen sind doch eher im Wertewesten an der Tagesordnung …

            1. Es gibt russische Thinkthanks, die propagieren, dass die Elite, die auch Prigoshin ja jetzt vorgibt zu bekämpfen, am Sturz Putins arbeiten. Allerdings setzen sie den Zeitpunkt des Putsches eher auf März/April nächsten Jahres. Und in den interessierten Kreis der Unterstützer solcher Pläne nehmen sie auch Lukaschenko auf.
              Hier war letztens mal so eine Seite verlinkt, ich hab mir den Link aber auch nicht gemerkt, da nach Beschäftigung mit dieser Seite dafür kein Bedarf vorhanden war. Aber wie oben gesagt … Einiges Russland geht in ganz vielen Bereichen der meinungen sehr in die Breite.

        2. Haben Sie Budanow auch gesehen oder nur gehört? In der Ukraine gibt es ihn leihweise als Pappfigur…

          1. Warst Du bei seiner Beerdigung? Deine Kommentare sie die eines Tagesschauusers ähnlich, nur das Dedine Bibel halt Röper heisst. Das eigenständige Denken wurde dir aber auch nicht in die Wiege gelegt …hauptsache immer den „Guten“ und daas „Gute“ nachplappern

            1. @hector2

              Sie sind doch sonst recht clever… aber jetzt mit Tagesschau kommen nur weil SIE behauptet haben, Budanow hätte was aktuelles erzählt – ist ihrer nicht würdig!

              Budanow ist eben seit Mai nicht lebend gesehen worden..& Sprachnachrichten kann jeder senden….
              Sie sollten auf dem Teppich bleiben…

      2. Das Hr. Putin falsch informiert wurde / ist, fällt mir schwer zu glauben. Er ist dafür bekannt, dass er sich immer selber zusätzlich informiert.
        Seine Art ist es, die Leute vor Ort selber zu fragen. Durch diese Gespräche, auch mit einfachen Soldaten an der Front, ist er stets gut informiert.

    2. @hector2

      Na ja, ich finde die Show schon witzig…

      Weil Wagners ja so sabotiert wurden, durfte Peskows Sohn dort Dienst machen…. der Peskow ist aber auch ein Rabenvater…
      Mag nur eine Kleinigkeit sein – soweit ich mich entsinne, hieß es, das wird von ganz oben geklärt. Und wer hat wohl einen direkten Draht zu Putin?
      Wer glaubt, dass z.B. Peskow seinen Sohn zum Troublemaker Prigoshin schickt glaubt auch an den Weihnachtsmann….

      1. @GMT
        Es hat ja jeder so seine eigene Art von Humor. Für mich hörte der Spass spätestens da auf, als Priogoshin in Artjomosk die Leichen seiner Leute zeigte und dabei Schoigu und Gerassimow übelst als Verantwortliche beschimpfte.
        Die Konsequenz war halt der Abzug seiner Einheiten von der Frontlinie, wer denkt, dass solche kampfstarken Verbände aus Spass mal ins rückwärtige Hinterland verfrachtet werden….
        Aber auch hier… die nächsten Tage werden zeigen, ob dies nur ein „Szenario“ war, oder ob es für die Verursacher ernsthafte Konsequenzen bringt. Aber selbst dann würden hier wahrscheinlich manche meinen, dass Prigoshin gemerkt hat, dass die Frontnähe seinem Herzen nicht gut tut und er sich darum zur Kur nach Sibirien hat versetzen lassen.
        Ich habe es woanders schon geschrieben … die Partei Einiges Russland ist ein Sammelbecken der verschiedensten Ideen, die der Wunsch nach einem starken selbstbestimmten Russland eint. Auch wenn es immer ein schwieriger Balanceakt ist, die Einheit zu wahren, wenn solcherart Unmutsäußerungen wie heute ohne Konsequenzen durchgehen, dann ist die Einheit nichts wert….

        1. @hector2

          Mir waren die „Leichen-Show“ schon zu dick aufgetragen allerdings selbst für Hollywood fast zu clean…

          Der Abzug von der Front war terminisiert & offiziell als „Urlaub“ angekündigt…die rotieren da nach spätestens 6 Monaten….

          Erstaunlich wie man sich so auf Prigoshin einschießt – der Mann ist ’ne Rampensau…
          Der trägt in Filmauftritten eine Uniform & nimmt NICHT an Kämpfen teil. Der ist Geschäftsmann aber kein Feldmarschall.

          Man sollte genauer hinschauen…..

  4. bin gespannt, was er mit dem wagner chef macht, wenn der sich ergibt – wäre die für russland beste variante und auf die wird dieser rechts nationale patriot kommen – alternative wäre ein blutbad, aber solche militärs wissen, wann sie verloren haben

    je nachdem wie er abgeurteilt wird, wird man auch putins charakter erkennen

  5. Wer, was, wann, warum, ich weiß es nicht, ich wünsche nur Russland und den Russen alles Gute. Gott schütze sie in diesen schweren Stunden!

  6. Putins Super-Gau.

    Wie konnte Putin einem Kriminellen, der wegen Diebstahls, Raubüberfalls und anderer Delikte zu 13 Jahren Haft verurteilt wurde, eine so verantwortliche Aufgabe wie die Leitung der Kämpfe in der Ukraine anvertrauen?

    Die Ereignisse sind so unglaublich, dass ich das Gefühl habe zu träumen.

      1. Na, da hat Euch beider der russische Himmel aber schnell erhört!. Lukaschenko im Besonderen. Alles wird nun gut. (nur contra und sodbrenner88 und tietschie-hat-lieb müssen nun schlimm leiden)

  7. je nachdem wie er abgeurteilt wird, wird man auch putins charakter erkennen?!
    Was kann man bei einem Staatsmann für einen Charakter erkennen, der gerade verraten wurden ist, in einem offenen Kampf gegen Nazis? Jeder liebt den Verrat, aber alle hassen den Verräter. Er muss jetzt mit eiserner Faust dagegen angehen.

    In den deutschen Qualitätsmedien wird sogar davon gesprochen das die Wagner-Kämpfer in kürze einen neuen Präsidenten sehen würden.
    https://clicks.aweber.com/y/ct/?l=CiSSD&m=il3kLUWNdGdrWwY&b=osuEENSfcmLWFppbEHSrkw
    Das sollte das Todesurteil für diese Kämpfer sein. Das würde in keinem Land der Welt geduldet werden.

  8. man sollte nicht zu hart sein, denn dieser wagner ist ja auch als held verkauft worden
    und wenn man nur in extremen denkt und handelt – ist man ein nazi, bzw. nicht besser als das

    sicher muss ein verräter bestraft werden, aber es ist trotzdem eine unangenehme aufgabe gegen jemand, auf den man sich mal verlassen hat …

    auf die im westen ausgelösten träumereien unserer schandpresse gebe ich schon lange – ca. 20 jahre – nichts mehr

  9. Habe gerade die Schweizer „Tagesschau“ gesehen: Christoph Franzen, deutscher Reporter des SRF in Moskau und meistens etwas objektiver als die westliche Journaille (weshalb er wohl nicht mehr fürs ZDF/ARD berichten darf) brachte quasi live Prigoshins Ansage, dass er seine Truppen zurückziehen werde.
    Durch Alina wissen wir, dass Lukaschenko wohl eine wichtige Vermittlerrolle gespielt hat.

    LIEBER THOMAS, LIEBE ALINA!
    WENN WIR EUCH NICHT HÄTTEN!
    IHR ALLEIN ERSETZT DIE GESAMTEN DEUTSCHEN MEDIEN!!!

    1. So isses.
      Bin selber ab und an anderer Meinung und trotzdem gilt:

      Erstmal gucken, was der Anti-Spiegel dazu bringt.
      Ohne Röpers Übersetzungen und Einlassungen und seiner und Alinas Berichterstattung kann der Leser schwerlich zu einer ausgewogenen Meinung über das Geschehen kommen.

  10. ❗️ Die vollständige Erklärung des Pressedienstes von Lukaschenko zur Situation um das Wagner PMC:

    „Heute Morgen hat der russische Präsident Wladimir Putin seinen belarussischen Amtskollegen über die Situation in Südrussland mit dem privaten Militärunternehmen Wagner informiert. Die Staatschefs einigten sich auf gemeinsame Aktionen.

    Im Anschluss an die Vereinbarungen führte der belarussische Präsident, nachdem er die Situation über seine eigenen Kanäle weiter geklärt hatte, im Einvernehmen mit dem russischen Präsidenten Gespräche mit dem Leiter des PMC Wagner, Jewgeni Prigoschin.

    Die Gespräche dauerten einen ganzen Tag lang. Im Ergebnis einigten sie sich auf die Unzulässigkeit eines Blutbades auf dem Territorium Russlands. Jewgeni Prigoschin akzeptierte den Vorschlag von Präsident Alexander Lukaschenko, die Bewegung der bewaffneten Männer der Firma Wagner auf russischem Gebiet zu stoppen und weitere Schritte zur Deeskalation der Spannungen zu unternehmen.

    Derzeit liegt eine absolut günstige und akzeptable Option zur Lösung der Situation auf dem Tisch, die Sicherheitsgarantien für die Wagner PMC-Kämpfer beinhaltet.

    Wie bereits berichtet, hat der belarussische Präsident auch während des heutigen Treffens zwei Sitzungen mit dem Sicherheitsblock des Landes zu dieser Situation abgehalten“.

    Prigoschin:

    „Im Wissen um die Verantwortung, dafür dass russische Blut von einer der Seiten fließen würde, drehen wir unsere Kolonnen um und fahren, übereinstimmend mit dem Plan, zu den Feldlagern in die entgegengesetzte Richtung zurück.“

    1. Hört sich nett an…ich fand & finde es einfach zu dick aufgetragen…… aber im Westen steht man auf Hollywood-Schinken…

  11. „Die Worte von Wladimir Putin hätten deutlicher nicht sein können. In seiner Ansprache im Staatsfernsehen sprach er von Verrat und einem Dolchstoss in den Rücken der Armee.“

    Hat er wortwörtlich „Dolchstoß“ 😉 gesagt oder ist das frei Übersetzt ?

    1. Er hat aber keine Namen genannt! Es kann sich auch um Schoigu und Gerasimov handeln, die der Armee einen Dolchstoß in den Rücken gaben.
      Ich vermute, daß die Übergriffe der regulären russischen Armee auf die Musikanten zu viel wurden. Da denke ich nur an das Syriendesaster, als die Wagnertruppe und syrische Truppen von der USA massakriert wurden. Auch hier spielte die russische Armee eine spezielle Rolle!

    1. In Russland kann er nicht kandidieren, weil er vorbestraft ist.

      Er hat angekündigt, in der Ukraine kandidieren zu wollen. Und vielleicht war die heutige Aktion auch genau die Art von Wahlkampf, die dafür notwendig ist: Der Mann, der Putin entgegengetreten ist und ein gutes Verhältnis zu Lukaschenko hat.

      Dieses Image könnte ihm tatsächlich in dieses Amt verhelfen. Make Ukraine Great Again.

      Irgendwie muss es ja nach Kriegsende in diesem Land auch weitergehen.

  12. Vielleicht hat das Verteidigungsministerium das so eingefädelt, weil sie die Kriege selbst führen wollen und mit Putins Entscheidung das einer Söldner Armee zu überlassen nicht einverstanden sind. Wie bekommt man jemanden weg? Man treibt ihn eine aussichtslose Lage und provoziert damit Handlungen die ihm den Kopf kosten.

    Laut Welt soll er nun seine Einheiten dazu aufgefordert haben in die Stützpunkte zurückzukehren. Der Putschversuch, falls man ihn so bezeichnen möchte, ist damit vorbei. Ich würde ihn mehr als Akt der Selbstverteidigung bezeichnen, da ich mir durchaus vorstellen kann, dass die russische Militärführung genau das gemacht hat, was er ihr vorwirft, um die Söldner aus dem Konflikt zu drängen. Angefangen hat es mit fehlender Lieferung von Militärtechnik, erst als er in die Öffentlichkeit ging und Putin vermutlich ein Machtwort gesprochen hatte, wurden die Wagner Einheiten wieder beliefert. Das Material wurde also bewusst zurückgehalten. Das zeigte ziemlich deutlich, dass die russische Militärführung ein Problem mit Wagner hat.

    1. Anstelle von Putin würde ich ihn halten, da er sich als loyaler Krieger gezeigt hat. Putin muss die Kräfte beseitigen, die gegen ihn agiert haben, denn das sind die wahren Verräter.

  13. Es ging um Verbindlichkeiten, feste Zuweisungen für Frontabschnitte, Finanzen. Sie hatten nie vor zu kämpfen gegeneinander. Wofür auch? Zu welchem Ziel? Sich selbst zu dezimieren?
    Russland kann einen Krieg an der größten Militär-Front von 1400 km führen, welche es jemals in der Militärgeschichte auf der gab. Auf der anderen Seite innenpolitische Spielchen schadlos überstehen. Innerhalb von einem Tag können tausende Militärs verlegt werden, sie nehmen noch nicht einmal an den aktiven Kampfhandlungen an den verschiedenen Frontabschnitten teil.

  14. Würde die zitierte SRF-Journalistin aufmerksam nach Russland schauen, das Geschehen an der Front aufmerksam verfolgen, könnte sie um nichts in der Welt zum Schluss gekommen, dass Putin scheitern dürfte. Das CH-Fernsehen ist ein Sammelbecken von saudummen Propagandisten, von russophoben Ideologen, die nur deshalb von Zeit zu Zeit was Richtiges in Bezug auf Putin schreiben, weil der Zufall es so will (Wahrscheinlichkeitsrechnung). Ich lebe in der Schweiz, ich weiss, wovon ich schreibe. Bis auf die „Weltwoche“ produzieren die Leitmedien hierzulande nur üben riechenden Mist.

  15. Dass ich Herr Schoigu für ein Relikt der Sowjetunion halte,
    hatte ich an anderer Stelle schon geschrieben.

    Nur mal so eine Gedanke, denn „Nix Gwieß woas ma ned“:

    Nicht auszuschließen ist aber auch, ob der Verrat nicht doch
    vom Ministerium begangen wurde?

    Ich denke dabei an den Röhm-Putsch. Dass innerhalb eines
    Systems den einen oder der anderen bestimmte Personen
    oder Organisationen zu mächtig werden, kommt bekanntlich
    in den besten „Demokratien“ vor!

    Natürlich würde auch so ein „Röhm-Putsch“ zur Unzeit statt-
    finden. Aber haben solche Personen jemals auf irgendetwas
    Rücksicht genommen? Die Erfahrung machte Russland
    bereits 1917!

    Der Gedanke kam mir, nachdem Frau Alina Lipp in Rostow
    mit Soldaten der Wagner-Gruppe gesprochen hatte:

    „Alle waren freundlich, offen und gar interessiert. Die sich
    wiederholenden Fragen der Passanten haben sie seelen-
    ruhig beantwortet und viel sogar von sich aus erzählt.
    Soldaten der regulären Armee sind im Vergleich meist
    sehr abweisend und schweigsam. “

    Also entweder wurden die Soldaten von ihrem Chef des-
    informiert und verkauft oder … Wenn uns vorher nicht
    noch eine Atombombe auf das Dach fällt, werden wir es
    vielleicht mitbekommen. Prigoschin ist jedenfalls erledigt.

    1. Es mag in deren Admin Relikte der 90er geben, um diese dürfte es bei diesem Drama eigentlich gehen. Wenn für die Ukraine gilt dass Entnazifizierung gleich De-amerikanisierung ist, dann gilt das für Russland *natürlich* ebenso.

      Selenskys Aufruf an die Russen Prigozhin zu unterstützen war das Eingeständnis, dass Selensky keine prinzipielle politische Trennung zwischen Russland und Ukraine sieht. Er ging in Resonanz, und damit hat diese innerrussische Bewegung auch die Ukraine erfasst. Dazu noch die Vermittlung von Lukaschenka…welcher nun Prigozhin bei sich im Land aufnimmt. Soviel direkte und indirekte Kommunikation im ehemaligen russischen Reich/Sowjetunion und der Westen kann nur zuschauen.
      Angeblich ging auch Israel in Resonanz da dort die Wagner-Flagge gehisst wurde…wollen die auch in Zukunft dazugehören?

  16. > Wenn es wirklich sein Ziel ist, etwas Gutes für Russland zu tun, hat er das exakte Gegenteil erreicht. Die Frage ist nur, ob er so sehr von den Realitäten in Russland abgeschnitten ist, dass er das gar nicht erkennt. <

    Oder er hat sich geopfert, um Russland noch mehr hinter Putin zu vereinen. Mal sehen, wann er begnadigt wird.

    Die Banderas haben nicht besonders viele Panzer losgeschickt – genau kommt es erst im morgigen Bericht.

      1. … wenn man zur Vernunft gezwungen wird, gibt
        es auch pragmatische Lösungen!

        Nicht so im „Wertebesten“. Hier huldigt man
        wie schon in der Steinzeit der Blutrache, wenn
        es sein muss bis zum eigenen Untergang.

        Die Arbeit von Kant, Büchner, Hölderlin, Fichte,
        usw. alles für den Arsch.

        „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu
        bedienen!“

        Der wurde „dem deutschen Volk“ systematisch
        aberzogen und durch betreutes Denken ersetzt.
        Deshalb sind die westlichen Herrscher so scharf
        auf KI?

        Aber Gratulation an Lukaschenko und die russische
        Staatsführung. Sie ließen sich letztendlich nicht
        durch Rache leiten. An oberster Stelle steht das
        Gemeinwohl! Und so muss es sein! Da müssen
        persönliche Eitelkeiten hinten an stehen!

        1. Übrigends, Verteidigungsminister Schoigu und
          Generalstabschef Gerassimov verlieren ihre
          Posten, wie kolportiert wird.

      2. > Er muss also nicht begnadigt werden. <

        Wenn er zurück nach Russland will, schon. Die Einigung gelang, doch es fehlt noch eine Beschleunigung der Panzerschrott-Lieferungen. Mit 5-10 pro Tag dauert die Sache zu lange.

  17. Auch dieser Kommentar ist schon längst überholt. Die Wagners als Kriegshelden von Bachmut wurden in Rostow überwiegend mit Sympathie begrüßt, wie selbst Alina Lipp berichtete, die zufällig dort war. Es sind eben rauhe aber patriotische Gesellen, kein Vergleich zu den vielfach unmotivierten Armeesoldaten aus zumeist rußländischen Provinzen (die Moskauer und St. Petersburger Oberschichten schicken ihre Söhne genauso wenig an die Front wie die ukrainische Nomenklatura die ihrigen) oder jene großsprecherischen Kadyrowzi.

    Daß der mit Nachweisen nur im Katastrophenschutzexperte und als Ingenieur ausgestattete Verteidigungsminister Schoigu im Ukrainekrieg versagt hat, liegt auf der Hand. Im Amt halten ihn wohl nur noch die persönlichen Bande zu Putin aus den gemeinsamen Angeltouren in der Tuwarepublik. Und der hier vergötterte Putin hat sich auch sein Quantum an Fehleinschätzungen in diesem Krieg geleistet, indem er die Ukraine, darunter ehemals eher rußlandfreundliche Städte wie Charkow, ohne Ultimatum angreifen ließ und jene unterbesetzte Attacke auf Kiew genehmigte, in der wohl von den Geheimdiensten gestreuten Illusion, das würde dort einen Putsch gegen Selenskij auslösen.

    Prigoschin mag aus dem Spiel sein, die Unfähigkeit des Kreml hat er jedenfalls glasklar aufgezeigt. Und das merken auch viele wehrfähige Bürger Rußlands, die man anders als in der Stalinzeit nicht mehr in eine inkompetente Kriegsführung zwingen wird.

    1. „Daß der mit Nachweisen nur im Katastrophenschutzexperte und als Ingenieur ausgestattete Verteidigungsminister Schoigu im Ukrainekrieg versagt hat, liegt auf der Hand. “
      Schade, dass Du nicht gleich den Nachweis geliefert hast, dass nur ein deutscher Minister für sein Amt durch irgendwelche Qualifikationen befähigt wäre 🙂

      1. Bitte nicht ablenken, wir haben es hier nicht über deutsche Minister. Schoigu ist halt ein Lamettageneral, gut für die Maiparade, aber eben nicht für diesen Krieg. Die Wagners hingegen haben in Afrika unter widrigen Umständen westliche Expeditionskorps schlecht aussehen lassen. Von daher ist die militärische Kritik Prigoschins ja wohl belastbar. Putin hat eine Satrapenriege um sich geschart, aus der etwa sein ehemaliger Präsidentendarsteller Medwedew jetzt nur noch die lose Kanone spielt und damit seinen damals gar nicht so üblen, weil auf Ausgleich und Kooperation bedachten Ruf ruiniert.

  18. Putin hat nun freie Hand in der Armee aufzuräumen, er wird alle Informationen haben die er braucht.
    Zuerst kann er dieses Aufgabe seinen General übertragen.
    Vielleicht hat diese Aktion Russland wachgerüttelt und Lugaschenko hat gute Arbeit gemacht.

  19. Erschreckender Gedanke, dass dieser Putsch Erfolg haben könnte. Wenn man mal überlegt, was aus unserer (westlichen) Welt geworden ist und sich diese total verblödete Politik hier mal anschaut, muss man zwangsläufig dieses System ablehnen.

    Wenn mir das noch einer vor 10 Jahren erzählt hätte, dass ein paar Schulabbrecher unsere ganze Kultur zerstören und antideutsche Verräter im Parlament sitzen, ich hätte ihn ausgelacht und als Spinner abgetan.

  20. Wer sich verrechnet hat, ist noch offen …
    Jenseits des Theaterdonners – was haben wirklich?

    1) Das gesamte Militär, ja fast das gesamte Land, hat sich angesichts einer akuten Bedrohun einhellig hinter Putin gestellt. Politisch ist allein das ein ziemlich ziemlich grandioser Sieg.

    2) Lukaschenko/Weissrussland erhält eine flexibel agierende, extrem kampfstarke Einsatzgruppe. Das dürfte Polens Zündeleien – wo offen Kampf- und Sabotagetruppen für einen Regimechange in Weissrussland ausgebildet werden – und reguläre Truppen sich bereit halten sollen, diese bei Bedarf zu unterstützen – einen wirksamen Dämpfer verpassen.

    3) Wie der Beginn des Krieges gnadenlos aufgedeckt hat, waren die Strukturen der russischen Streitkäffte bis zur teilweisen Dysfunktionalität verkrustet, und ja, auch teilweise korrupt. Wagners konnten ausserhalb diese Strukturen operieren, und völlig eigene Formen der Organisation,Taktik und Interaktion entwickeln, und das äusserst erfolgreich. So gesehen waren waren Wagners -sorry für den Ausdruck – Putins Stock in Shoigus Arsch, damit sich dieser bewegt.

    4) Shoigu und Gerassimov sind faktisch aus dem medialen Raum verschwunden, vielleicht hört man nie wieder von ihnen. Damit wäre einer der „Kremltürme“ gestürzt, die schon seit Jelzins Zeiten im Amt sind, und mit denen sich Putin mehr oder weniger freiwillig arrangieren musste.

    5) Die verbleibenden Wagners – und mit ihnen der Geist und die gewonnenen Erfahrungen – werden von den regulären russischen Streitkräften assimiliert. Frischer Wind also.

    6) Einigen Militärbloggern nach, waren die Truppenbewegungen viel umfangreicher, als fzur Abwehr das Putsches angemessen – ich würde wetten, dass wir in Kürze „überraschende Moves“ der russischen Streitkräfte sehen.

    ————–
    Meine Meinung: wir sehen ein Theaterstück – eine geschickte, als Putsch getarne Rochade. Die nächsten Tage werden es zeigen, oder eben nicht.

  21. Da hatte sich der blutrünstige „Werte-Westen“ schon auf eine „Nacht der langen Messer“ gefreut (Röhm-Putsch 1934, Ende der SA, wo Hitler im Dritten Reich als Sieger hervorging) und hier ging nun der Wagner-Putsch zum Ärger des Westens OHNE Blutvergießen zu Ende.
    Und es gibt 2 Sieger, Putin, pro forma, aber auch Prigoschin, als Sieger der Herzen, der friedlich in Rostow (Militärzentrale der russischen Wehrmacht) empfangen wurde. Er hatte als Kriegsheld Bachmut für Russland gewonnen, wurde aber mit seiner Truppe (des Erfolges wegen?) am Schluß bekämpft und vernachlässigt.
    Und alles endet mit einem geschickten Schachzug: Prigoschin, als russischer Nationalist, wird mit seiner Wagner Truppe in Weißrussland die Ukraine von Norden her bedrängen!!!

  22. Luzia Tschirky: „Prigoschin dürfte scheitern – wie Putin im Krieg gegen die Ukraine auch scheitern dürfte. Es ist nur eine Frage der Zeit.“

    Da ist die Autorin nicht ganz auf der Höhe der Zeit (ebenso wie NATO-Generalsekretär Stoltenberg), welche Propaganda derzeit angesagt ist.
    Denn die USA haben die Niederlage im Krieg gegen Russland und China bereits eingeräumt.
    (https://tkp.at/2023/06/21/usa-raeumen-niederlage-im-krieg-gegen-russland-und-china-ein/)

  23. Das ganze riecht symptomatisch nach einem Spannungsfeld zwischen Praktiker und Theoretiker. Der Frontmann holt die Kohlen aus dem Feuer und sieht dabei Notwendigkeiten, die der entfernte Stratege nicht sieht. Diesem stellt sich eine übergeordnete Sicht und Notwendigkeiten. Wenn es da an einem verständigen Vermittler fehlt fühlen sich bald beide Seiten verarscht. Bei Prigoschin kommt natürlich noch sein Ehrgeiz und sein Ansehen hinzu. Und im Eifer des Gefechts können die Emotionen sich sehr hochschaukeln. Gut, das Lukaschenko vermitteln konnte!

    1. Offenbar hat Russland mittlerweile auch eine WARLORD – Kultur. Die beiden bekanntesten sind dabei wohl Prigoshin und Kadyrow.
      Das was jetzt mit PMC – Wagner passiert(-e) ist das für einen „starken“ Staat unübliche Zulassen der Teilung staatlicher Gewalt.
      Putin hatte es zugelassen, dass sich solche Typen wie Kadyrow und Prigoshin neben der Armee etablieren konnten und sich dann in deren militärstrategischer Ausrichtung einmischen konnten.
      Putin und sein engstes Umfeld haben es zugelassen, dass die eigene Militärführung durch einen „Geschäftsmann“ angepisst wird. Das schafft Unruhe und weckt Eitelkeiten, nicht nur zwischen den Warlords sondern auch innerhalb der Armeeführung und Armeeführung zu den Warlords.

      Kadyrow war doch ganz schnell bereit, seine Kämpfer gegen PMC – Wagner in Stellung zu bringen.

      https://www.youtube.com/watch?v=tBllD6zwybA&list=WL&index=1&t=5s

      So wie Putin einst mit Deripaska und anderen Oligarchen umgegangen ist, hätte er auch Prigoshin zur Unterschrift und damit Einbindung in die Befehlsgewalt und Unterstellung durch die russische Armee
      einbinden sollen. Auch hier ging und geht es um tausende Leben.

      Prigoshin hat man zu lange gewähren lassen. Allein schon die gewährte Ausnahmestellung mit der Anwerbung Strafgefangener und dann deren Entlassung nach sechsmonatiger Pflichterfüllung mit Verfügung von Progoshin – ist schon starker Tobak.

      1. Es ging doch darum, russische Systemjüngelchen vor dem Fronteinsatz zu verschonen. Prigoschin hat sich mit seiner erprobten Söldnerarmee stattdessen geopfert, im Auftrag wohlgemerkt. An ihnen wurde Verrat geübt. Undank ist der Lohn! Deshalb zurecht Prigoschins Ruf nach Gerechtigkeit

  24. ich bin ja immer wieder überrascht wie anscheinend gut informiert einige blog komendatoren über die internen vorgänge des kremel sind oder wie putin nach jelzin präsident wurde. als wenn die daneben gesessen hätten…
    oder über die hintergründen am anfang bei kiew.

    für mich sahen die äußerungen von prigoschin in bachmut mit den gefallenen (33) wagner kämpfern im hintergrund und den granatenmangel nach einer show aus um noch mehr ukrainer an die front zu locken um die schwachen wagner zu vernichten. laut prigoschin waren die 33 die an diesem tag gefallenen kämpfer in bachmut… 33 !!
    im selben zeit raum verlor die ukraine 400-600 soldaten !! besser konnte es eigentlich nicht laufen.
    wie glaubhaft ist da munitionsmangel ??

    auch dieser putsch mit seiner begründung sieht doch eher nach einer show aus. eventuell eine ablenkung um truppen zu verlegen oder um die eigene bevölkerung zu einen oder dem westen etwas zu demonstrieren. für mich sah es nicht nach einem wirklichen putsch aus.

    jetzt geht prigoschin anscheinend nach weißrussland…würde mich nicht wundern wenn er bald wieder irgendwo medial auftaucht…

    achja, prigoschin ist doch eigentlich koch bzw gastronom ohne jede militärische erfahrung. er ist doch nur das offiziele wagner gesicht.

    wir sehen das was wir sehen sollen

  25. es gibt überigens einige interessante berichte über die entstehung der wagner gruppe und auch über verstirckungen zwischen prigoschin und dem fsb

    ich bin mir nicht sicher das das verteidigungsministerium keinen entscheidenden einfluß auf die wagner gruppe hat. aber wie zu sehen werden sie wohl jetzt vertraglich dem verteidigungsministerium unterstellt.

  26. Die alles entscheidende Frage ist: Wurde Wagner/Prigoschin tatsächlich in der Ukraine von russischen Kräften bombardiert und gab es einen Befehl dazu (Schoigu)?
    Dann ergibt die ganze Geschichte Sinn.
    Prigoschin ist in der Ukraine auf dem Präsentierteller, muss also auf russisches Gebiet und hat in Rostow entsprechend eine Verteidigungstellung aufgebaut. Natürlich will er die Angreifer zur Rechenschaft gezogen sehen (Videoankündigungen).
    Das aufbauschen von Ost- und Westmedien, von wegen Putsch und Meuterei kann ich nicht sehen – das war reine Selbstverteidigung.
    Sehr gut, das alles ohne Blutbad geregelt wurde …

  27. Hmm , warten Wir doch einfach mal ab wieviele plötzlich und unerwartete Unfälle es im Nachgang geben wird bei der Führungsriege .
    Auf dieses Schauspiel sind auch hier Viele reingefallen , nichts passiert ohne Grund , Den wird man Uns nicht servieren , also immer schön weiter spekulieren . 😀

  28. Angenommen, die alte Kriegsgurgel Prigoschin und der alte Stratege Putin haben miteinander einen Plan ausgeheckt, um kampfstarke Verbände über Weißrussland in Richtung Moldawien/Transnistrien zu bringen, um die dortigen russischen Truppen zu verstärken, und zwar so, dass es genau danach nicht aussieht … Die Frage ist nur, ob die Wagner-Soldateska ihrem Anführer nachfolgen wird.

  29. Es wäre großartig, wenn dieser Vorfall seitens der russischen Führung genutzt werden könnte, um konsequent aufzuklären, was da tatsächlich zwischen den verschiedenen Truppenteilen schief gelaufen ist (laut Alina scheinen die „Wagner-Jungs“ wirklich davon überzeugt zu sein, dass sie von hinten beschossen wurden – was genau ist da passiert?) und die nötigen Konsequenzen vor allem in Bezug auf deren vertrauensvolles Zusammenwirken in Zukunft zu ziehen. Das wird natürlich, wenn überhaupt, nicht unbedingt unter den Augen der Öffentlichkeit geschehen, aber ich würde mich freuen, Thomas, wenn Du uns diesbezüglich so gut es geht auf dem Laufenden hältst…

  30. Diese Aktion ,die jetzt beendet werden konnte, zeigt ,daß Präsidenten ,egal in welchem Lsnd , nicht allmächtig sind. Auch Putin hat seine Grenzen und das zeigt auch den Widersinn der PutinFanclubs ,die ihn zu einem absoluten Herrscher hochszilisieren. Er eird gar alles verantwortlich gemacht, was seine Gegner mit Kräften unterstützen.

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