Washington Post: USA und Ukraine geben sich gegenseitig die Schuld am Scheitern der Gegenoffensive

Vor allem die Ukrainer beschweren sich, dass der Westen ihnen nicht genügend Waffen zur Verfügung gestellt hat, um die russischen Befestigungsanlagen zu durchbrechen, schreibt der Kolumnist der Zeitung Max Boot

Die ukrainische und die amerikanische Seite geben sich hinter den Kulissen gegenseitig die Schuld daran, dass die Versuche Kiews, eine Gegenoffensive zu führen, erfolglos geblieben sind. Das geht aus einem am Montag veröffentlichten Artikel des Kolumnisten der Washington Post, Max Boot, hervor.

In dem Artikel heißt es, dass Kiews Versuche, eine Gegenoffensive zu führen, „nicht zu dem großen Durchbruch geführt haben, den sich die ukrainische Regierung und ihre Unterstützer im Westen erhofft hatten“. „Warum hat die Ukraine keine großen Fortschritte gemacht? Hinter den Kulissen gibt es gegenseitige Schuldzuweisungen zwischen ukrainischen und amerikanischen Beamten. Die Amerikaner beschweren sich insgeheim darüber, dass es den Ukrainern nicht gelungen ist, eine Allwaffenoffensive im Stile der NATO durchzuführen, und dass sie zu den für die sowjetische Militärstrategie typischen Zermürbungskämpfen zurückgekehrt sind, während sie dringend benötigtes Personal für sekundäre Aktionen rund um Bachmut (der ukrainische Name für Artjomowsk – Anm. TASS) abgestellt haben“, so der Artikel.

„Die Ukrainer wiederum beschweren sich, dass der Westen ihnen nicht genügend Waffen zur Verfügung gestellt hat, um die russischen Befestigungsanlagen zu durchbrechen, und dass viele der Waffen, die sie erhalten haben, nicht funktionsfähig sind“, so der Kolumnist weiter. „Der Ukraine fehlt es an Minenräumgeräten und gepanzerten Fahrzeugen und, was noch wichtiger ist, an ausreichender Luftwaffe, um zu verhindern, dass russische bemannte und unbemannte Flugzeuge vorrückende ukrainische Truppen beim Versuch, Minenfelder zu durchbrechen, angreifen.“

„Die US-Streitkräfte würden befestigte Stellungen niemals ohne Luftüberlegenheit angreifen, aber das Pentagon erwartet, dass die ukrainischen Streitkräfte genau das tun. Und die Regierung von [US-Präsident Joe] Biden hat erst in diesem Herbst M1 Abrams-Panzer und [taktische Raketen] ATACMS in die Ukraine geschickt, was zu spät kam, um die Gegenoffensive im Sommer zu beeinflussen“, betonte Boot.

„Was sollten die Ukraine und die sie unterstützenden Parteien im Westen jetzt tun? Viele werden darauf bestehen, dass es nach dem Scheitern der Gegenoffensive an der Zeit ist, einen Deal mit dem Kreml zu schließen“, heißt es in dem Beitrag. Der Kolumnist argumentiert jedoch, dass die USA stattdessen die Waffenlieferungen an Kiew erhöhen und hoffen sollten, Russland maximalen Schaden zufügen zu können.

Die ukrainische Armee unternimmt seit dem 4. Juni erfolglose Offensivversuche. Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärte am 30. Oktober, Kiew habe in dieser Zeit über 90.000 gefallene und verwundete Soldaten sowie etwa 600 Panzer und 1.900 gepanzerte Fahrzeuge verschiedener Klassen verloren. Am 15. Oktober erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass die Gegenoffensive der Ukraine vollständig gescheitert sei, obwohl Kiew neue aktive Offensivoperationen an bestimmten Teilen der Front vorbereite.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. Nein, General Winter war schuld, wie damals. Das Theater kommt mir vor wie bei einer Scheidung, da ist auch immer der Andere schuld, dabei haben sie in einem Boot gesessen und alle Entscheidungen gemeinsam getroffen. Diese Schmierenkomödie soll nur eins, ihr Totalversagen verschleiern.

  2. Soso,
    „Der Kolumnist argumentiert jedoch, dass die USA stattdessen die Waffenlieferungen an Kiew erhöhen und hoffen sollten, Russland maximalen Schaden zufügen zu können.“ (Artikelauszug Zitat).

    WARUM?
    WARUM sollen die USA darauf ‚hoffen‘, mittels Waffenlieferungen (hier: an Kiew), Russland maximalen Schaden zuzufügen?
    Die Hoffnung stirbt zuletzt, Herr Max Boot – ein Appel russischer, ukrainischer, deutscher, israelischer, polnischer, ungarischer, tschechischer, palästinensischer, (anglo)amerikanischer, etc. Juden?

    Auf Kosten auch eben dieser?
    Schäm dich, du Schmock.

    1. — TASS / Röper, 3. November 2023:

      Die Berechnungen der Staats- und Regierungschefs der EU über die Niederlage Russlands im Konflikt mit der Ukraine und einen Führungswechsel in Moskau seien unbegründet, ihre Strategie sei „völlig gescheitert“, sagte … Viktor Orban in Astana … Er erklärte, die Staats- und Regierungschefs der EU „denken, dass die Ukraine gewinnen und Russland verlieren wird, woraufhin die russische Führung ausgewechselt wird und sie bereits mit einer neuen russischen Führung verhandeln werden“. „Das ist ein gescheiterter Plan“, sagte Orban. Dennoch sei die EU entschlossen, den Konflikt in der Ukraine weiterhin mit Geld und Waffen zu schüren….“

      https://anti-spiegel.com/2023/millionen-statt-in-milliarden-aus-den-usa-panik-in-kiew-und-ein-plan-b-die-ereignisse-des-3-november/

      Ja, das wollten die Schölze. Dank der „gescheiterten Strategie des unberechenbaren Despoten“, also Gerassimows genialer Konterstrategie, war bereits im Frühling 2022 die Niederlage der Schölze ein Faktum. Weshalb wollten die Deutschen den Krieg dennoch fortsetzen? Um den Russen bestmöglich zu schaden. Später nur noch, damit die wenigstens selber so viel abbekommen, daß sie nicht in die Position einer Siegermacht kommen, die am Ende mit „Europa“ abrechnen kann.

      Ein Teil der EU und die „Pro-Europäer“ / Atlantiker in den USA haben das gleiche Motiv, andere Beteiligte andere, wie die Schädigung Chinas über einen Kollaps Rußlands. Aus Sicht der „China-Falken“ war das „Projekt Ukraine“ schon vor einem Jahr gescheitert und Fortsetzung Verschwendung von Ressourcen. Polen wollte die Rzeczpospolita vergrößern und hat abgedreht, als es kurz vor einem offenen Krieg mit Rußland stand.

      Inzwischen ist die Durchhaltefraktion mit den Deutschen und dem Schmock die Minderheit, Waffen und Gelder ebben ab, und sie streiten – wie weiter?

      1. …Russland muss weiterhin „behutsam“ aber wirksam eine „aktive Verteidigung“ durchführen !!.. …Sergei Shoigu hat Recht, wenn er sagt, „…die MSO wird 2025 abgeschlossen sein !!“.. …je länger die MSO, um so mehr „Schmerzen“ für die EU – NATO – Vasallen und die Russische Industrie, hat Zeit gewonnen, zur restlichen Umstellung ihrer Produkte, welche noch nicht zu 100% Russisch sind und gleichzeitig werden die letzten Nischen von Russischen, Chinesischen und anderen Anbietern besetzt !!..😎

  3. Hmm , das muss man nicht verstehen ?
    Die Ukraine hat doch drum gebettelt verarscht zu werden , die Dollarzeichen in den Augen waren größer wie der Verstand , mit einem Clown an der Spitze hatte man leichtes Spiel , mit rotzdoof und saunaiv sollte man kein Präsident spielen in der Ukraine , sowas endet in der Hölle bei den Verbündeten ! 😀

  4. …“…nicht zu dem großen Durchbruch geführt haben, den sich die ukrainische Regierung und ihre Unterstützer im Westen erhofft hatten“..
    ….QUATSCH mit Sosse !!!…
    ….den „US – Planern“ dürfte doch klar gewesen zu sein, dass ein SIEG gegen die Russische Armee unmöglich sein wird !!… …ODER, sie sind „überfordert“ ??..
    …Analysten gehen davon aus, dass die Ukrainer, als „Kanonenfutter“, dem „Russen“ den GRÖSSTMÖGLICHEN Schaden zufügen SOLL !!..
    ….und dieser Plan ging gründlich schief !!…
    ….der Niedergang der EU – NATO – Vasallen ist als GRÖSSTER SIEG für Russland und die Freien Länder der Welt zu bewerten !!.. …der 02.2022, war der BEGINN, der Multipolitarität !!😎

  5. War dies eigentlich schon einmal anders? Also hat man schon einmal, wirklich ehrlich gesagt OK wir geben das Geld eher für Schulen aus, als für Waffen?
    Stelle man sich einmal vor Deutschland hat bisher minimal 24 Mrd. € Ausgaben was die Ukraine betrifft. Dazu kommen noch die Unterhaltskosten Miete + Bürgergeld + Medizinische . Versorgung udgl. .
    Dann gibt es eine Übersicht in welche Länder Ukrainer geflohen sind nach Polen 12725000 geflohen insgesamt Richtung Russland und EU insgesamt 24 Mio. aus der Ukraine geflohen.
    Die EU will demnächst einige Balkanländer in die EU aufnehmen z.B. Albanien udgl.. Auch die Ukraine will in die Ukraine. Das heißt die Einzahlungen von Frankreich, Deutschland werden steigen.
    Die Armut in Staaten wie Albanien- irgendwann Serbien.. wird zunehmen weil die EU Sozialabbau immer verlangt! Keine Ahnung wo dies endet! Jedenfalls für die Bevölkerung kein gutes Omen.

  6. Ach halb so wild, war nur ein klassischer Fall des unterschätzten Gegners.
    Die Russen sind also schuld! Hätten sie sich wie um Charkow und Cherson zurückge… umgruppiert, wäre alles nach Plan gelaufen.

  7. Goebbels Sportpalastrede:

    „Es ist verständlich, daß wir bei den groß angelegten Tarnungs- und Bluffmanövern des bolschewistischen Regimes das Kriegspotential der Sowjetunion nicht richtig eingeschätzt haben. Erst jetzt offenbart es sich uns in seiner ganzen wilden Größe.“

    Wer könnte wissen das Russland, moeglicherweise hunderttausende Kilometer“ entfernte Provinzen, so gross ist? Und Gas und Oel und Bodenschätze (meine Rechtschreibkorrektur meinte Hoxxenschaetze) hat? Eine unvorhersehbare schicksalhafte Wendung.

    Jetzt hilft nur noch: „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden. Wir müssen wehrhaft sein. Und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen“

    Oder Goebbels:

    “ Dementsprechend ist auch der Kampf, den unsere Soldaten im Osten zu bestehen haben, über alle menschlichen Vorstellungen hinaus hart, schwer und gefährlich. Er erfordert die Aufbietung unserer ganzen nationalen Kraft. Hier ist eine Bedrohung des Reiches und des europäischen Kontinents gegeben, die alle bisherigen Gefahren des Abendlandes weit in den Schatten stellt. Würden wir in diesem Kampf versagen, so verspielten wir damit überhaupt unsere geschichtliche Mission. Alles, was wir bisher aufgebaut und geleistet haben, verblaßt angesichts der gigantischen Aufgabe, die hier der deutschen Wehrmacht unmittelbar und dem deutschen Volke mittelbar gestellt ist.“

    „Die erste dieser Thesen lautet: Wäre die deutsche Wehrmacht nicht in der Lage, die Gefahr aus dem Osten zu brechen, so wäre damit das Reich und in kurzer Folge ganz Europa dem Bolschewismus verfallen.

    Die zweite dieser Thesen lautet: Die deutsche Wehrmacht und das deutsche Volk allein besitzen mit ihren Verbündeten die Kraft, eine grundlegende Rettung Europas aus dieser Bedrohung durchzuführen.

    Die dritte dieser Thesen lautet: Gefahr ist im Verzuge. Es muß schnell und gründlich gehandelt werden, sonst ist es zu spät.“

    „Die Nation ist zu allem bereit. Der Führer hat befohlen, wir werden ihm folgen. Wenn wir je treu und unverbrüchlich an den Sieg geglaubt haben, dann in dieser Stunde der nationalen Besinnung und der inneren Aufrichtung. Wir sehen ihn greifbar nahe vor uns liegen; wir müssen nur zufassen. Wir müssen nur die Entschlußkraft aufbringen, alles andere seinem Dienst unterzuordnen. Das ist das Gebot der Stunde. Und darum lautet die Parole: Nun Volk steh‘ auf und Sturm brich los!“

    Kein weiterer Kommentar.

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