Der Rückzug vom Abzug: USA setzen angekündigten Truppenabzug aus Deutschland aus

Es kann niemanden überraschen, dass Trumps Initiative, die US-Truppenpräsenz in Deutschland zu reduzieren, von der Biden-Regierung umgehend ausgesetzt wurde.

Was Politik und Medien in Deutschland letztes Jahr in Wallung gebracht hat, war von vorne herein eine Luftnummer, denn die USA werden die Truppen in einer ihrer wichtigsten Kolonien niemals freiwillig reduzieren. Warum ich Deutschland als „Kolonie der USA“ bezeichne, was manch einer provokant finden mag, habe ich öfters ausgeführt. Um hier nicht alles zu wiederholen, verweise ich zum Beispiel auf diesen und diesen Artikel.

Die US-Basen in Deutschland sind viel zu wichtig für die USA, als das sie ihre Truppen abziehen könnten. Gleiches gilt auch für Japan, das einzige Land, in dem nach dem Zweiten Weltkrieg noch mehr US-Besatzungstruppen geblieben sind, als in Deutschland. Man spricht zwar heute nicht mehr von „Besatzungstruppen“, aber da die US-Soldaten und Stützpunkte nicht den Gesetzgebungen der „Gastgeber“ unterliegen, halte ich das Wort für angemessen. Umgekehrt gelten für deutsche Soldaten, die zur Ausbildung in die USA gehen, die amerikanischen Gesetze, was das Machtgefälle zwischen Kolonie und Kolonialmacht deutlich macht.

Schon die Ankündigung von Trump, einen Teil der US-Truppen aus Deutschland abzuziehen, hat 2019 in Politik und Medien für Schnappatmung gesorgt, dabei war absehbar, dass das nie umgesetzt wird, wie ich damals schon geschrieben habe. Und so ist es nun auch gekommen. Die russische Nachrichtenagentur hat gemeldet, dass der Truppenabzug „eingefroren“ worden ist. Ich übersetze hier die Meldung der TASS.

Beginn der Übersetzung:

USA setzen Entscheidung zum Abzug eines großen Teils der Truppen aus Deutschland aus

Verteidigungsminister Lloyd Austin sei „im Prozess der Durchführung einer sehr gründlichen Überprüfung“ der Entscheidung der vorherigen Regierung, sagte der Leiter des Europäischen Kommandos der US-Armee, Tod Walters.

WASHINGTON, 3. Februar. /TASS/. Die neue US-Regierung hat die Entscheidung des vergangenen Jahres, einen erheblichen Teil der US-Truppen aus Deutschland abzuziehen, ausgesetzt. Das gab der Leiter des Europäischen Kommandos der US-Streitkräfte, Tod Walters, am Mittwoch bei einem Telefon-Briefing für Journalisten bekannt.

Ihm zufolge wurde der „vorläufig geplante“ Abzug der amerikanischen Truppen aus Deutschland, „der im Rahmen früherer Initiativen durchgeführt wurde, eingefroren.“ Wie Walters betonte, ist US-Verteidigungsminister Lloyd Austin dabei, „eine sehr gründliche Überprüfung“ der Entscheidung der vorherigen Regierung durchzuführen.

Ende der Übersetzung

Da dürfen wir ja dreimal raten, wie diese Prüfung wohl ausgehen wird.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Die US Besatzer werden nicht gehen, bis die Deutschen, auch noch die Reparationszahlungen, für die Niederlage im II Weltkrieg erarbeitet haben.
    Die für die Niederlage im I Weltkrieg, haben wir ja gerade vor ein paar Jahren, erst abgeschlossen.Die US Army ist und bleibt zur Motivation-förderung der Deutschen, hier im Land.

  2. Na ja müssen wir eben alle die Linke wählen denn die wollen unsere Jungs nach Hause holen und die NATO verlassen. Damit ist dann der Aufenthalt und Stationierungsvertrag auch erledigt.

    Hach ja…. wer dann nach Russland will soll das Schiff nehmen und nicht unseren teuer bezahlten Strassen.

    1. „Na ja müssen wir eben alle die Linke wählen denn die wollen unsere Jungs nach Hause holen und die NATO verlassen. Damit ist dann der Aufenthalt und Stationierungsvertrag auch erledigt.“

      Habe mir gerade vorgestellt, das würde jemand ernst meinen. Selten so gelacht. 😂

    2. Wenn Sie sich da mal nicht irren:

      „Grüne und LINKE: Die Aufweichung der Friedenspolitik“ (25.01.21)
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=69133

      Mit „Ja“ zu Nato und Russland-Distanz endlich regieren? Linkspolitiker will radikalen Kurswechsel (20.01.21)
      https://snanews.de/20210120/linke-debatte-600956.html

      Und die Position von Neu (27.01.21)
      Replik auf das „Diskussionsangebot“ „Linke Sicherheitspolitik“ des Parteimitglieds Matthias Höhn.
      https://www.nachdenkseiten.de/?p=69210

      Auf den hier ausgeführten Beschluß des Parteivorstand vom 23. Januar 2021 (Beschluss 2021/015) möchte ich doch mal eingehen und zwar auf den Punkt:

      „- Wir fordern die Auflösung der NATO und ihre Ersetzung durch ein kollektives Sicherheitssystem unter Beteiligung Russlands, das Abrüstung als ein zentrales Ziel hat.“

      Das klingt nämlich richtig gut, ist aber eine sehr hinterhältige Sache.
      Darauf hat mich vor längerer Zeit auch erst Meister Jung von der Luftpost Kaiserlautern gebacht, das war mir so gar nicht bewußt.

      Denn für eine reale Regierungspolitik ist diese Forderung völlig nutzloses Geschwätz, denn die Bundesrepublik kann die Nato nicht auflösen.
      Was sie aber könnte, ist austreten, und das fordert die sog. Linke gerade nicht.

      Im Übrigen halte ich die Linke seit längerem für eine einzige Katastrophe, das würde hier jetzt aber zu weit führen.
      Nur wenn dieser dämliche Bartsch sofort auch „nach dem Knochen Navalny schnappt“, dann hört bei mir die Freundschaft auf.

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