Schicksalswahl

Türkische Opposition will im Falle des Wahlsieges IWF-Kredite beantragen

Die türkische Opposition will nach Medienberichten im Falle eines Wahlsieges bei den im Mai anstehenden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen sofort Kredite des IWF beantragen.

Der IWF ist bekanntlich ein im Zuge des Bretton-Woods-Systems geschaffenes Instrument der US-Regierung, mit dem andere Staaten kontrolliert werden sollen. Kredite des IWF sind immer an politisches Wohlgefallen gegenüber der US-Politik gebunden und enthalten immer Bedingungen, die zur Privatisierungen profitabler Staatsbetriebe führen, bei denen in aller Regel westliche – vor allem US-amerikanische – Konzerne den Zuschlag erhalten.

Da die Türkei unter Erdogan den USA gegenüber politisch ausgesprochen ungehorsam ist, ist Erdogan den USA schon lange ein Dorn im Auge und es gab viele Versuche der USA, Erdogan von der Macht zu verdrängen. Bisher waren die Versuche – inklusive des von der CIA gesteuerten Putschversuches 2016 durch die Gülen-Bewegung – erfolglos. Nun setzen die USA große Hoffnungen in die im Mai anstehenden türkischen Präsidentschafts- und Parlamentswahlen.

Eine Möglichkeit der USA, schnell umfassenden Einfluss auf die türkische Politik zu bekommen, wären an entsprechende Bedingungen geknüpfte Kredite des IWF. Jedoch ist Erdogan gegen jede Zusammenarbeit mit dem IWF. Nun wurde gemeldet, dass die türkische Opposition im Falle eines Wahlsieges schnell IWF-Kredite aufnehmen will.

Der Türkei steht also tatsächlich eine Schicksalswahl bevor, denn offenbar will die türkische Opposition im Falle eines Wahlsieges eine gänzlich andere Politik machen als Erdogan.

Die russische Nachrichtenagentur TASS hat über die Berichte über die von der türkischen Opposition geplanten IWF-Kredite berichtet und ich habe die TASS-Meldung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Medien: Die türkische Opposition kann im Falle ihres Wahlsieges Kredite beim IWF aufnehmen

Laut der Zeitung Aydinlik ist das notwendig, um das Zahlungsbilanzdefizit zu decken

Die türkische Opposition könnte im Falle ihres Wahlsiegs einen Kredit beim Internationalen Währungsfonds (IWF) aufnehmen, um das Zahlungsbilanzdefizit zu decken, berichtete die Zeitung Aydinlik am Samstag.

Das Leistungsbilanzdefizit des Landes ist aufgrund der wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie und infolge steigender Energiepreise einschließlich der Situation in der Ukraine stark angestiegen. Im Jahr 2022 belief es sich auf fast 49 Milliarden Dollar. Der Zeitung zufolge könnte die Zentralbank das Defizit durch Kredite aus dem Ausland oder durch die Auffindung einer Quelle für „heißes Geld“ decken. Die Zentralbank beschloss, keine Auslandsschulden aufzunehmen, und verpflichtete neben einer Reihe anderer Maßnahmen die Exporteure und den Tourismussektor, bis zu 40 Prozent der Devisenerlöse in die Landeswährung umzutauschen.

Aydinlik hält diese Maßnahme für eine gute Möglichkeit, das Zahlungsbilanzdefizit teilweise auszugleichen, da die Zentralbank nicht auf externe Kredite zurückgreifen musste. Die Allianz der Oppositionsparteien verspricht jedoch, die Praxis der Umwandlung von 40 Prozent der Einnahmen in Lira sofort abzuschaffen, sollte sie die kommenden Wahlen gewinnen. Die Zeitung geht daher davon aus, dass die Quelle zur raschen Deckung des Defizits der IWF wäre, der ein Darlehen gewähren und die Türkei damit in eine Abhängigkeit treiben würde. Daran sind auch die westlichen Länder, vor allem die USA, interessiert.

Nach Ansicht von Aydinlik verfolgt die derzeitigen türkische Regierung auch eine ineffektive Wirtschaftspolitik. Neben den Maßnahmen zur Stützung der nationalen Wirtschaft versäumt sie es, eine wirksame Strategie und Lösungen für die Entdollarisierung umzusetzen, was das Land auf einen riskanten und gefährlichen Weg führt. Die Krisenphänomene in den Volkswirtschaften des NATO-Blocks, so Aydinlik, hören nicht auf und werden sich in Zukunft mit steigender Inflation, steigenden Zinssätzen und dem Abzug von Geld aus den Märkten noch verschärfen. All dies wird sich unmittelbar auf die Türkei auswirken und ihre Führung, unabhängig vom Ausgang der Wahlen, in eine sehr schwierige Lage bringen.

Für Präsident Recep Tayyip Erdogan war die Rückzahlung des IWF-Darlehens eine seiner größten Errungenschaften. Als Erdogans Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung 2002 an die Macht kam, beliefen sich die Schulden der Türkei beim IWF auf über 23 Milliarden Dollar. Acht Jahre später brach die Regierung jegliche Verhandlungen mit dem Fonds über ein neues Darlehen ab, und 2013 überwies Ankara dem IWF in einer Liveübertragung und mit großem Pomp die letzte Tranche des Darlehens.

Am 14. Mai finden in der Türkei Präsidentschafts- und Parlamentswahlen statt. Der wichtigste Kampf um das Präsidentenamt wird zwischen Erdogan und Kemal Kilicdaroglu, dem Vorsitzenden der Republikanischen Volkspartei, ausgetragen, der von der oppositionellen Sechs-Parteien-Volksallianz als gemeinsamer Kandidat nominiert wurde.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

45 Antworten

      1. Im Westen nichts neues.
        Wenn man mit einer Regierung unzufrieden ist, dann sponsert man eben die installierte Opposition. Der nächste Schritt wäre dann das Land in die finanzielle Abhängigkeit zu überführen und dabei haben sich Institutionen wie der IWF besten bewährt.

  1. BRICS: Auf dem Weg zu einer neuen Währung für den internationalen Zahlungsausgleich?

    Die vorgeschlagene Währung könnte nicht nur durch Gold, sondern auch durch andere Waren oder durch Elemente der Seltenen Erden, einer Gruppe von Metallen mit ähnlichen Eigenschaften, besichert werden.

    Die BRICS-Gruppe (Brasilien, Rußland, Südafrika, Indien und China) erwägt die Schaffung einer neuen Währung, die die Dominanz des US-Dollars als wichtigstes Mittel zur internationalen Abrechnung in Frage stellen würde, wie am Freitag in Johannesburg berichtet wurde.

    In einem Schritt, der als Versuch der Gruppe angesehen wird, die Anfälligkeit ihrer Mitglieder für Manipulationen und andere Strafaktionen des Westens zu verringern, sollen Beamte aus den fünf Mitgliedsstaaten an den Modalitäten der vorgeschlagenen Währung arbeiten.

    Laut Alexander Babakow, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Duma (des russischen Parlaments), arbeiten die BRICS-Staaten an der Schaffung einer neuen Form von Währung und werden voraussichtlich auf dem nächsten Gipfeltreffen der Organisation im August in Südafrika Ideen zu ihrer Entwicklung vorbringen.

    „Der Übergang zu Abrechnungen in nationalen Währungen ist der erste Schritt. Der nächste Schritt besteht darin, in naher Zukunft die Zirkulation einer digitalen Währung oder einer anderen grundlegend neuen Form von Geld zu ermöglichen“, versicherte der russische Parlamentarier am Rande des Wirtschaftsforums der Russisch-Indischen Strategischen Partnerschaft für Entwicklung und Wachstum in Neu Delhi.

    JN/fss/ac/APA – APA-Johannesburg (Afrique du Sud) 31/03/2023
    BRICS : Vers une nouvelle monnaie pour les règlements internationaux ?
    https://fr.apanews.net/news/brics-vers-une-nouvelle-monnaie-pour-les-reglements-internationaux/

    1. „die Anfälligkeit ihrer Mitglieder für Manipulationen und andere Strafaktionen des Westens zu verringern“
      ist meines Erachtens einer der wichtigsten Punkte bei dieser Aktion. Denn das könnte das Ganze wieder zum
      Scheitern bringen. Hier muß ein großes Augenmerk drauf gelegt werden.
      Aber die Initiatoren von BRICS sind Gott sei Dank weise und bedachte Menschen. Möge es gelingen.

  2. Sie verkaufen Ihren Verkauf der Türkei sicher Ihren Wählern als die einzige Alternative zur unkontrollierten Inflation, wetten? Und wie überall im Westen werden die Wähler drauf reinfallen. Zumal sicher die Medien das Ganze noch groß propagieren werden. Soros und Co. lassen grüßen.

    1. Nun, wer soll es auch den türkischen Waehlern verdenken?
      Genauso wie in Deutschland ist die tatsaechliche İnflation hier doch nicht die von den
      türkischen Statistikamt herausgebrachten 80-85%, sondern liegt nach meiner
      persönlichen Meinung schon in Bereich von 150% und mehr, Tendenz weiter steigend.

      Beispiele gefaellig:
      1.Liter Milch 2009/1.20TL 2023/17.95TL
      1. Weißbrot 2009/0.75TL 2023/ 5.00TL
      2.5 L Coca-Cola

      1. 2.5L Coca-Cola 2009/2.99TL 2023/29.00TL
        500gr Joughurt 2009/2.00TL 2023/13.50TL

        Natürlich sind in dieser Zeit, insbesondere seit 2020, auch die Löhne bzw der Mindestlohn
        drastisch gestiegen, die Umsatzsteuer auf Lebensmittel auf „0“ gesenkt worden, aber
        trotzdem „galoppiert“ die İnflation hier munter weiter und quasi monatlich steigen die Preise.

        Das die Opposition daran etwas aendern könnte, daran glauben viele Türken, insbesondere auch
        meine türkische Frau und deswegen wird diesmal die Wahl sehr eng werden.
        Aendern wird sich nach meiner Meinung aber kaum etwas.
        Ob nun die AKP an der Regierung ist oder ein Bündnis von CHP und Konsorten, die einen sind
        kaum weniger korrupt als die anderen, darin hat die Türkei eine lange „Tradition“.
        Dazu kommt noch die große Abhaengigkeit von Dollar und Euro.
        Wackelt dort etwas, dann wirkt sich dieses meist direkt auch auf die türkische Lira und ihren
        Kurs aus…

        Aber ich gebe ihnen recht, der Waehler wird aus lauter Not auch diesen „rettenden“ Strohhalm
        wieder einmal ergreifen und an ein „Wunder“ glauben…

    1. Nu ja, größer Kredite, besonders natürlich solche des IWF, sind meist gar nicht dafür gedacht, zurück gezahlt zu werden. Im Gegenteil, die potentielle Unmöglichkeit einer Rückzahlung ist Teil der Kreditbedingungen.
      Und wenn sich da einer doch dazu entschließt, verwandelt er sich, wie von Zauberhand, in eine undemokratische Autokratie.
      Diese Erfahrung haben die Russen Anfang der 2000er gemacht, und im Falle der Türken dürfte das ähnlich aussehen …

  3. Sollte Erdogan nicht gewählt werden, wird das wieder ein willkommener Anlass für seine Fans sein in deutschen Städten Randale zu machen. Sollte Erdogan wieder gewählt werden wird das wieder ein willkommener Anlass für seine Fans sein in deutschen Städten Randale zu machen.

  4. Natürlich lässt der TASS Artikel elegant vermissen weshalb die wirtschaft der türkei so am ende ist. Nix Corona, Erdogan hat entgegen jeder lehre in zeiten hoher inflation die zinsen nie angehoben, aus angst vor der wiederwahl. Alles schön und gut, nun raecht sich realwirtschaftlich das haushaltsdefizit wegen der waehrungsabflüsse.

    Klar kann die Türkei auf den IWF verzichten. Dann müsstens halt die Chinesen sein die reinbuttern. Erdogan ist ein Autokrate, aber nicht ganz so doof wie Putin und wird auf lange sicht nicht eine Marionettenvasalle Chinas werden wollen wie es die Russen derzeit erleben.

    Es läuft wohl darauf hinaus das Erdogan zur deckung des defizits und sicherung seiner wiederwahl den westen um geld zu guten Bedingungen bitten wird, im gegenzug darf Schweden in die Nato und Russland darf sich wieder aufregen und zu papa Xi heulen gehen.

    1. Sie haben einige interessante Punkte angesprochen, die eine Diskussion wert sind. Ich stimme Ihnen zu, dass der TASS Artikel nicht die ganze Wahrheit über die wirtschaftliche Situation der Tökkei erzählt. Es ist klar, dass Erdogan einige Fehler gemacht hat, die das Land in eine Krise gestürzt haben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er bereit ist, sich dem Westen anzunähern und seine autoritäre Haltung aufzugeben. Vielleicht hat er andere Pläne, um seine Macht zu erhalten und seine Anhänger zufrieden zu stellen. Ich denke, es ist wichtig, die Entwicklungen in der Region genau zu beobachten und kritisch zu hinterfragen. Was denken Sie, wie es weitergehen wird?

      1. @holylord
        Die Türkische Wirtschaft nicht nur die, ist schon lange obermarode.
        ———–
        Wie sagte Putin in einer Rede, man kann nur so viel ausgeben wie man erwirtschaftet.
        ———–
        Da liegt der grosse Hund begraben.
        Die erdrückende Mehrheit will eben mehr an allem möglichen als sie erwirtschaften.
        Das dumme die USA sind ein Paredebeispiel, für Leben über die eigenen möglichkeiten
        da liegt oft, jedoch nicht immer die Ursache für miserable Lebensumstände
        die Ursachen sollten richtigerweise nicht NUR bei anderen gesucht werden.
        Da sollten sich so einige nicht nur die Türken ein Beispiel an Russland nehmen.
        Russland hat innzwischen die wohl tiefste Schuldenrate Weltweit, auch die Schulden
        der UDSSR inklusieve der früheren Teilstaaten inkl.
        AUCH der Ukraine beglichen. ( Soweit das die Schulden der UDSSR betrift.)
        Wer die Entwiklung der Russischen Wirtschaft während der Letzten 20
        Jahre etwas vertiefter beobachtete, der weiss Russland fährt eine klassisch
        solide Wirtschaftspolitik.
        Das gibt jeweils keine grosses Wirtschaftswachstum, dafür Schuldenfreie solide.
        DA steckt das ,,Geheimnis“ warum die Russische Wirtschaft als Volge der
        Sanktionen NICHT kollabierte.
        Das ganze zeigt lediglich der Westen hat längst verlernt solide zu wirtschaften
        Darum glaubten die, die Russische Wirtschaft würde innert Wochen kolabieren.
        Die Russen haben kaum übersehbar, sehr viel aus dem Desaster der UDSSR
        und teilweise nachvolgender Probleme gelernt.
        Das Russland zb. heute der Weltweit grösste Weizenproduzent ist, hat seine Gründe
        Das ist zum einen die Probleme gezielt anzugehen und vor allem das verfügbare
        erwirtschaftete Kapital zielgerichtet da einzusetzen, wo es den besten und notwendigsten
        Volkswirtschaftlichen Ertrag generiert.
        Es ist oft ein Kreuz mit den meisten Menschen, die vermatschen zu oft Ideologie
        und Ökonomie. Die Grundvoraussetzung für nachhaltig gute Lebensverhältnisse
        ist solides kluges Wirtschaften. Ideologiebrunz generiert nicht Wohlergehen.
        Nur solides Arbeiten und Wirtschaften dazu zählt auch der gut überlegte Kapitaleinsatz
        das haben die Russen offensichtlich sehr gut hinbekommen.
        Ganz im gegensatz zur EU, nach der institutionellen Aufgleisung, innzwischen wissen
        wir das kurzlebige Wirtschaftswunder der EU ab 2000 basierte auf einem Schuldenberg
        der 2008 von den USA ausgehend AUCH die EU-Schuldenblase in die Luft-,,sprengte“!
        Davon kann und wird sich die EU sowie die USA auf lange sehr lange sicht nicht mehr
        erholen.
        Von anderen zb.einer Türkei erst recht nicht. So richtig Fleisch am Knochen haben
        die Chinesen, auch die werden nix verschenken und den Westen als Kreditgeber ablösen
        so war und wird der Weltlauf bleiben. Ideologiepampe ändert daran nix, bis in alle Ewigkeit.

        1. Tatsaechlich kann Russland schuldenfrei fahren. Kein wunder auch wenn man die menge an öl und gas zu vergeben hat.

          Nicht jedes land kann schulden frei fahren, nicht jedes land sitzt auf der menge ressourcen.

          Es ist nix schlimmes dran sich als land zu verschulden sofern mann mit waehrungsreserven und intelligenter geldpolitik agiert.

          Tatsaechlich hat russland lange zeit dies gut gemacht. Vor allem die russische zentralbank hatte international immer ein hohes ansehen. Unter anderem auch weil die zentralbank trotz autokratischer russischer innenpolitik stets ihre unabhaengigkeit wahren durfte.

          Putins egomanische invasion hat die fruechte von 20 jahren seriösem wirtschaften zunichtegemacht. Mann siehe sich nur den gesichtsausdruck der russischen zentralbankspraesidentin an, als sie letztes jahr neue schritte als reaktion auf die invasion verkünden musste.

          Die russische wirtschaft geht langsam den bach ab. Die waehrungsreserven und das defizit luegen nicht, da kann noch soviel am BIP, inflation und arbeitsmarktdaten gefaelscht werden.

          1. Selten solchen Unsinn gelesen….man sollte anderen nichts unterstellen was der Westen selber gerade mal so kann…..

            Selbst Ami-Analysten sehen nicht das, was ihre Glaskugel hergeben will….einfach mal putzen – aber nicht mit ideologiegetränkten Lappen….

            1. sie wissen’s natürlich am besten 😀 dann mal scharf überlegen ob Finanzanalysten wirklich an falschen infos interessiert sind wenn ein Unternehmen verwaltet werden muss. Es wird in jedem Finanzunternehmen welches am Kapitalmarkt agiert eine Anstrengung erbracht, korrekte quellen zu finden. Das heisst nicht nur westliche quellen natürlich. Und dann wird auf Basis der Datenlage entschieden.

              Der Markt findet und filtert die Information. Jede lüge wird irgendwann entlarvt. Das gilt auch für Russland wenn denn die ersten Löhne nicht mehr ausbezahlt werden, wenn die ersten Pensionen verstaatlicht werden. Und das wird kommen, das kann ich aus völlig rational neutraler Sicht sagen.

    2. Nun, eine kleine Korrektur meinerseits:
      Erdoğan bzw. die türkische Zentralbank hat die Leitzinsen nicht hauptsaechlich wegen
      der Wiederwahl Erdoğans angehoben, sondern um die Wirtschaft des Landes nicht abzuwürgen.
      Mit Waehrungsabflüsse in Dollar und spaeter Euro hatte die Türkei schon immer zu kaempfen,
      dieses ist nun wirklich keine Neuigkeit.
      „Problem“ ist nur, daß aufgrund der Corona-Maßnahmen und der teilweise Zusammenbruch der
      Lieferketten und die danach stark angestiegenen Erzeugerkosten die İnflation aufgrund dieser
      Abhaengigkeit von Dollar stark „galoppiert“ ist.
      Da helfen auch keine Kredite aus den USA, China oder der EU, da diese das Problem nicht lösen,
      sondern nur zeitlich nach hinten verschieben.
      Einzig ein „Waehrungsschnitt“, d.h eine Abwertung der TL würde hier noch helfen.
      Das erste Mal waere es ja nicht, daß dieses hier ın der Türkei passieren würde…

  5. Die türkische Opposition ähnelt Gestalten aus US-Krimi-Serien, die sich Geld von Kredit-Haien »borgen«, das sie nie zurückzahlen können und die deshalb damit rechnen müssen, dass Geldeintreiber ihnen die Beine brechen.

    Allmählich sollte es sich herumgesprochen haben, dass US-Hilfe nie umsonst ist, sie ist stets an Bedingungen geknüpft, die ihre Schuldner restlos ausbeutet.

  6. Ich hoffe, daß Erdogan die Wahl gewinnt. Auch wenn Ich den nicht besonders mag….Ich hab den weder Lieb noch will Ich Ihn Heiraten, aber Geopolitisch ist es wohl eher angebracht, wenn er an der Macht bleibt…..oder wie sehen das andere Mitschreiber?

    1. Ja, ich habe den Erdogan auch nicht lieb!
      Ganz im Gegenteil. Ich halte Erdogan für einen skrupellosen Mörder und einen der korruptesten Staatschefs überhaupt. Allerdings weiß er, wie man eine labile Position zwischen den Blöcken zu seinen eigen Vorteil nutzt und für die Türkei kommt es jetzt wohl eher darauf an, auf des Messers Scheide zu tanzen. Denn wenn jetzt die Türkei auf eine Seite der Machtblöcke kippt, könnte das für die Türkei schnell zu einer Katastrophe werden. Besser ist da schon, sich von beiden Seiten schmieren zu lassen.

      1. @ Mircutux
        Gut geschrieben. Über die Ehrbarkeit des Herrn Erdowahn und seiner Gefolgschaft sollte man sich keine Illusionen machen. Ein Regierungswechsel würde eher neue Schweine (religionstechnisch eher Ziegen und Schafe) an den gut gefüllten Pfründentrog bringen. Herrn Erdowahn gestehe ich, trotz seiner zweifelsohne vorhandenen Schwächen, allerdings eine gewisse Vaterlandsverbundenheit und
        -verantwortung zu. Das muß mir genügen. 🥴🥴🥴

  7. Damit könnte demnächst Schluss sein. Erdogan ist wieder ganz auf der Seite des Westens und gibt Pfötchen:

    https://www.focus.de/politik/ausland/die-folgen-des-bebens-die-seltsame-verwandlung-erdogans-und-was-dahintersteckt_id_189815423.html

    Dass er es damals geschafft hat, sich aus den Klauen des IWF zu befreien, ist ein Verdienst, keine Frage. Aber unter diesen Umständen ist das sehr die Frage, ob er das durchhalten kann.

    Als nächstes kann noch kommen, dass er die Turkish Stream schließt. Dann hat Putin endgültig mit Zitronen gehandelt.

    Rückblick: als Russland im Oktober 2015 seine Militäroperation in Syrien begann, war Erdogan klar als Feind benannt. Russische Flugzeuge entdeckten die unendlichen Konvois von Öllastern aus dem Gebiet des IS, womit sich dieser finanzierte, natürlich mit Erdogans Billigung und zu dessen Vorteil. Zusammen mit den Kurden deckten die Russen dann weitere Verwicklungen der Türkei auf, zum Beispiel den Antiquitätenhandel. Zu diesem Zeitpunkt war Russland glaubhaft, im Kampf gegen den schlimmsten Terroristen des Planeten, den Völkermörder und Tyrannen Erdogan.

    Dann plötzlich die „Entschuldigung“ Erdogans für einen abgeschossenen russischen Kampfjet. Sie wurde angenommen und RT änderte die Redaktionslinie sofort: nur noch Positives über den Tyrannen. Er hatte eben ein Bonbon: Putin durfte die Turkish Stream in Betrieb nehmen, auf die er angewiesen war, weil die South Stream nach dem Ausstieg Bulgariens erledigt war. Aber eben das könnte der Westen jetzt von Erdogan verlangen: Turkish Stream zu schließen.

    Die Russen sollten froh sein, ihn wieder auf der Gegenseite zu haben. Nichts ist dermaßen blamabel geplatzt wie der Astana-Prozess, wo Russland tatsächlich versucht hat, mit den zwei islamischen Diktaturen eine Friedensordnung hinzukriegen. Er sah einen Abzug von Erdogans Terroristen aus Syrien vor, was aber Erdogan schon vergessen hatte, als die Tinte trocken war.

    Er hat den Konflikt zwischen NATO und Russland eiskalt ausgenützt, zum Schaden beider. Russland sollte froh sein, wenn der wieder auf der Gegenseite ist.

    Oder im Knast. Sobald in der Türkei wieder halbwegs ein Rechtsstaat existiert, kommt er dort nie wieder heraus.

    1. @lothar
      Sie scheinen massive Probleme mit dem Islam zu haben.
      Iran ein ganz böses Land, Erdogan ein ganz böser, Türkei kein Rechtsstaat.
      Entweder sie plappern fremde Gedanken nach, oder ihre ideologische Brille ist schwer beschlagen.

      1. Nein, ich sage nur, was ist. Dass die übelsten Figuren Islamisten sind, habe ich mir nicht ausgesucht. Nur vorgefunden.

        Willst Du denn bestreiten, dass Erdogan den Islamischen Staat logistisch, militärisch und medizinisch unterstützt hat? Da hast Du schlkechte Karten. Dasselbe bei der Al-Nusra-Front. Willst Du den Genozid an den Kurden abstreiten? Willst Du abstreiten, dass die Türkei in allen Bereichen immer mehr dem Dritten Reich ähnelt?

        Der Witz ist ja, dass man die Flüchtline Assad anlastet. Dieser regiert aber schon seit 2000 und elf Jahre lang hatte man keinen einzigen Flüchtling. Die kamen wegen Erdogans Terroristen. Und? Erdogan wird von uns mit 6 Milliarden belohnt. Und bekommt nochmals 35 Milliarden zur Sanierung seiner
        Eisenbahn. Die dann bei der Bundesbahn fehlen.

        Je übler der Diktator, um so wärmer der Regen aus Berlin.

        1. Erdogan war in Syrien anfangs auf EU-Linie, hat dann aber vorsichtig die Position gewechselt. Als dann Obama abging und Trump IS, PKK und al Qaida abserviert hatte und auch bin Salman sich aus dem Kopfabschneiderwesen zurückzog, blieb diesen Banden hauptsächlich noch Unterstützung durch die EU, besonders auch die Regierung Merkel

          IS, PKK / YPG, SDF, al Qaida / Weißhelme, Rechter Sektor und Boko Haram werden von der gleichen „Firma“ betrieben. Da sie für das Fußvolk aber teils als Rivalen auftreten, kommt es bei den Milizen manchmal zu aus Sicht der Betreiber (EU, GB, Clintonisten / Neocons der USA) manchmal unlogisch erscheinenden Allianzen, und auch zu Abspaltungen, die dann unter anderer Kontrolle stehen. So hat einen Teil der „Islamisten“ die Türkei in Dienst genommen, ein anderer Teil hat sich mit der PKK / YPG gegen die Türkei verbündet. Ein weiterer Teil lief durch die Versöhnungszentren, wurde amnestiert und leistet in der syrischen Armee Wehrdienst.

          Die Lage ist noch komplizierter, als das in so einem kurzen Text dargelegt werden kann. Jedenfalls steckt unsere Bundesregierung weit tiefer im Terrorismus, als Erdogan das jemals getan hat, und der hat schon vor Jahren die Position gewechselt. Um das zu stören, haben NATO-Kreise von der Türkei aus das russische Flugzeug abgeschossen, und dann einen Putsch gegen Erdogan versucht.

    2. Entschuldigung, aber gerade die Schließung von „Turk-Stream“ waere quasi
      das Ende der Türkei, sowohl in gesellschaftlicher, aber eben besonders in wirtschaftlicher Sicht.
      Denn gerade von diesen niedrigen russischen Gaspreisen profitiert die Türkei insbesondere,
      die außerdem einen großen Teil der Gasversorgung der Türkei ausmacht (Russland, İran)…

  8. Anbindung zum Westen?
    Heute sagten sie im Radio, dass Orban wegen der westlichen Erdbebenhilfe einen Rutsch in seiner Einstellung gemacht habe. Gab grünes Licht für den Nato Beitritt Finnland. Soll sich klarheimlich den Russlandsanktionen angeschlossen haben. Kommt neu prächtig mit Griechenland aus, das er gerade noch bedroht habe. Und wie er sagte, brauche er auch die S400 Luftabwehr die er vor ein paar Jahren von Russland gekauft habe nicht mehr. Man könne von einer grundlegend anderen Beziehung zwischen den USA und der Türkei reden. Das stehe alles in Verbindung mit dem Erdbeben. Erdogan muss wohl erkannt haben, dass wenn er Hilfe brauche diese vom Westen, der EU und vor allem aus Amerika komme. Und nun, zumindest von der Opposition auch noch Interesse an IWF Gelder.

  9. Egal, was man von Erdogan hält: Schlimmer als der IWF und dessen „Hintermann*innen“ ist er mit Sicherheit nicht.
    Diese „Opposition“ soll nach WARshington D.C. zurückgehen und den Rest der Welt in Ruhe lassen!

  10. (Off Topc, aber einen Post wert, weil es doch irgendwie reinpasst)

    Außenpolitik schlägt Alarm wegen „Überlegenheit der russischen Propaganda im Nahen Osten“

    Ich habe die schmeichelhaftesten Zitate aus dem Artikel der Neider ausgewählt:

    „Es reicht aus, mit Eliten in den Hauptstädten der Staaten des Nahen Ostens zu sprechen – prominenten Diplomaten, Regierungsbeamten, Journalisten und Unternehmern – und Sie werden überrascht feststellen, dass Russlands Position in ihren Herzen nachhallt und Putins Argumente, zu denen Russland gezwungen wurde handeln, um nicht von Nato-Staaten umringt zu werden, wird ihnen Sympathie und Verständnis entgegengebracht .

    „Die russischen Staatsmedien RT Arabic und Sputnik Arabic kamen viele Jahre vor dem Einmarsch in die Ukraine in den Nahen Osten und wurden allmählich als vollwertige Quellen regionaler Nachrichten wahrgenommen.“

    „ Aus wirtschaftlicher Sicht war Russlands Offensive an der Informationsfront erfolgreich: Es gelang, die arabischen Staaten davon zu überzeugen, sich den westlichen Sanktionen nicht anzuschließen . Darüber hinaus sehen einige der Partner Russlands im Nahen Osten (vor allem die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate) sogar eine Zunahme des bilateralen Handels mit Moskau – und dies zu einer Zeit, als der Westen alles in seiner Macht Stehende tat, um Russland zu isolieren.“

    „…Tatsächlich stellt sich heraus, dass die Einstellung zu Russland in vielen Ländern der Welt, darunter so wichtige wie Indien, Südafrika und ein bedeutender Teil der Region des Nahen Ostens, viel besser ist, als die Vereinigten Staaten denken. Und in einem Jahr werden Desinformation und Propaganda, die unter dem Deckmantel ehrlicher Nachrichten und Analysen präsentiert werden, ihre Arbeit erledigen – die warmen Gefühle für Moskau in diesen Ländern werden stärker werden .“

    (Quelle) https://foreignpolicy.com/2023/03/23/russia-ukraine-war-disinformation-middle-east-rt-sputnik-arabic/
    @mayamanna

  11. Ich halte Erdogan auch nicht so ganz für Lupenrein. Aber ich an seiner Stelle würde einfach alle Oppositionskandidaten, die ihm bei der Wahl gefährlich werden könnten, verhaften und ihnen einen Prozess wegen Hochverrat anhängen. Und plötzlich wäre keiner mehr da der ihn herausfordert. Wie es die Demokraten in Amiland machen! Und am besten 1 Tag nach der Wahl alle wieder frei lassen. Ein richtig schönes Schauspiel wie im Wertewesten!

  12. Kredit heißt Schulden und Schulden bedeutet Abhängigkeit. Das leichte Geld verleitet zu mehr Schulden, bis jemand anderes Herr im eigenen Haus ist.

    Politik kann so dumm sein.

    (Aber vermutlich wollen sie die Abhängigkeit, damit Tataschen geschaffen werden.)

    Politik kann also auch katastrophal für die Zukunft sein.

    Es gibt nicht viele Politiker, die wirklich das Beste für ihr Land wollen und entsprechend klug handeln und da ich nicht mehr an die Rechtmäßigkeit von Wahlen glaube, werden diese rechtschaffenden Politiker auch immer weniger. Das westliche System korrumpiert sich selbst.

  13. Och da kommt es doch gut wenn die türkische Opposition sich doch auf Bildungsreise nach Sri Lanka aufmacht. Da übt man gerade den Aufstand gegen den Ausverkauf profitabler Unternehmen.

    „Das Programm der Regierung zur Veräußerung von staatlichen Unternehmen wie der Ceylon Petroleum Corporation (CPC) und dem Ceylon Electricity Board (CEB) ist Teil der Verwaltung der Staatsausgaben gemäß den Bedingungen des IWF……Diese Unternehmen umfassen Sinopec, United Petroleum aus Australien und RM Parks aus den USA in Zusammenarbeit mit Shell Plc.“

    Desweiteren ist der Strommarkt von diesen Verkäufen betroffen. Steuern für die Einen rauf, für die Anderen runter, Kürzungen bei den Staatsausgaben um die entgehenden Steuereinnahmen durch die profitablen Unternehmen ausgleichen zu können u.a.m.

    -https://peoplesdispatch.org/2023/03/29/workers-launch-strike-against-privatization-of-sri-lankas-state-run-petrol-corporation/-

    Die Türkei hat jetzt mit den Schattenseiten nicht angegangener Probleme wie Vetternwirtschaft, Korruption, Größenwahn zu tun. Der politische Einfluss auf die Zentralbank tut ihr übriges dazu.

    Auch in Russland läuft nicht so rund wie man in der heimlichen Hauptstadt und Moskau erzählt. Das Hinterland ist je östlicher so chinesischer angehaucht und in der Mitte interagiert der Westen schon wieder wie zu Revolutions-und Kriegszeiten. „Moskau ist weit“ bekommt neuen Schwung und in der Kaukasus Region wird gezündelt wie nie. Wird langsam Zeit das ungelöste Probleme angegangen werden. Ossetien, Transnistrien, Armenien/Aserbeidschan aber auch wirtschaftliche Probleme.

    „A PRO-RUSSIAN propogandist “ oder auch „Ein russischer Militärblogger und Kreml-Kritiker“ wurde vor wenigen Stunden in T.R. Wahlheimat weggebombt. Ist ja nicht der Erste „plötzliche Tod“.

    -https://news.sky.com/story/russian-military-blogger-killed-and-six-injured-in-blast-at-st-petersburg-cafe-reports-12848536-

  14. Lieber Thomas, ich lese regelmäßig deine Beiträge und schaue gerne Tacheles, aber hier liegst du total daneben. Es hat niemals eine Aussage des Oppositionsführers über IWF Krediten geben. Die Quellen die du nennst sind Regierungsnahe Medien um Manipulation zu betreiben. Ich würde dir Raten in dieser Sacher sauberer zu recherchieren. Da das türkische Volk sehr negativ auf IWF anzusprechen ist, ist ein ein Selbstmord von der Opposition soll eine Aussage zu mache. Das wissen die auch. Lediglich hat mal Kilicdaroglu vor 2 Jahre gesagt, das es IWF Geld für die Corona Hilfe ohne Bedingung gibt und das wir es nehmen sollten. Seit seiner Kandidatur hat er erklärt, das die Türkei im Falle seines Sieges viele Optionen hat Kredite bei vielen Institutionen anzunehmen. Er meint im Endeffekt die IWF Alternative aus China.

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