Wie berichtet das russische Fernsehen über das Flugzeugunglück in Moskau vom 5. Mai?

Das Flugzeugunglück in Moskau vom 5. Mai war auch Thema in der russischen Nachrichtensendung „Nachrichten der Woche“. Zum Einen ist es interessant, den aktuellen Stand der Ermittlungen zu dem Unglück zu erfahren und wie darüber in Russland berichtet wird. Andererseits sind auch die Bilder interessant, denn es wurden Bilder von der Bruchlandung gezeigt, die ich in westlichen Medien nicht gesehen habe, die aber eine gute Erklärung für das Unglück zeigen.

Ich habe den Beitrag des russischen Fernsehens übersetzt und auch an der entsprechenden Stelle darauf hingewiesen, wo die Bilder von dem Absturz zu sehen sind. Um diese zu verstehen, muss man kein Russisch verstehen.

Beginn der Übersetzung:

Kurz vor dem 9. Mai gab es noch ein anderes Thema, über das wir heute nicht hinweggehen können. Es ist ein schwieriges Thema. Es handelt sich um den Flugzeugabsturz, der sich am 5. Mai in Scheremetevo ereignete. Da landete das Flugzeug vom Typ Suchoi Superjet 100 so hart, dass bei dem folgenden Feuer 40 Passagiere und ein Besatzungsmitglied starben.

Es ist bezeichnend, dass im Netz genau die Leute, die die Feierlichkeiten zum Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg kritisieren, unser Flugzeug und den Staat verfluchten, dem die Menschen angeblich egal sind. Fairerweise muss man sagen, dass die Ursache der Katastrophe nicht im Flugzeug selbst lag. Und bei der Suchoi Superjet 100 gab es bis jetzt noch keine Katastrophe aus technischen Gründen. Nicht eine. Anders als etwa bei Boeing. Das sind die Fakten. Die Ermittlungen laufen. Die Profis werden die Gründe ermitteln.

Der Flug dauerte 28 Minuten. 18:30 Uhr: In den ersten Sekunden nach der Landung steht das Heck des Flugzeuges in Flammen. Es kommt der Befehl: „Alle raus aus dem Flugzeug!“ Die Evakuierung läuft über die Notrutschen. Später wurde nachgemessen: Die Evakuierung dauerte 55 Sekunden.

Zur gleichen Zeit beginnen die Löscharbeiten. Das Flugzeug ist von Feuerwehrfahrzeugen umgeben. Nach 11 Minuten ist das Feuer gelöscht. Es arbeiten die Rettungskräfte. Einer der Fluggäste dankt der Stewardess.

Die Ermittler haben Fragen zur Besatzung, zum Flugzeug und zu den Rettungsdiensten am Boden. Es gibt drei Versionen für das Unglücks, das zum Tod von 41 Menschen führte. Der Kommandant des Flugzeugs Denis Evdokimov sagte: „Wir sind um 18.02 Uhr gestartet und sofort in ein Gewitter geraten. Nach einem Blitzschlag haben wir die Funkkommunikation verloren und mussten das Flugzeugs per Hand fliegen, weil die Computer ausgefallen sind.“

Um 18:12 Uhr meldeten sie die Probleme den Fluglotsen und bekamen Landeerlaubnis.

Um 18:22 Uhr schickt der Flugbegleiter Maxim Moiseev eine SMS an seine Verlobte: „Wir kehren um, mach Dir keine Sorgen.“ Um 18:24 Uhr eine weitere Nachricht: „Ich liebe Dich“. Maxim starb, als er versuchte, die Ausgänge am Heck zu öffnen, sie waren verklemmt.

Volle Treibstofftanks und zu eine zu hohe Geschwindigkeit bei der Landung, was dazu führte, dass das Flugzeug dreimal vom Boden abprallte. (Anm. d. Übersetzers: Diese Bilder von der harten Landung, die es in Deutschland nicht zu sehen gab, zeigen, wie dabei der Treibstofftank aufgerissen sein müssen, was zu dem Feuer geführt hat. Diese Bilder sind ab Minute 3.08 in dem Video zu sehen und auch ohne Russischkenntnisse verständlich)

„Die Fahrgestelle brachen und die Tanks in den Tragflächen des Flugzeugs wurden beschädigt. Zu sagen, dass der Superjet ist schlecht nur, weil er schnell gebrannt hat, ist Unsinn, ich versichere Ihnen, jedes Flugzeug brennt sehr schnell, auch große“ stellt Flugkapitän Andrej Litwinow fest.

Es gibt eine Überprüfung der Aktionen der Fluglotsen und der Rettungskräfte. Ein weiteres Thema ist die Ausbildung der Piloten.

„Ein Fehler mit weltweiter Bedeutung ist es, dass man aus Piloten Computerbenutzer macht. Ein französischer Airbus flog von Brasilien nach Paris und stürzte in den Atlantik, es starben 170 Menschen. Die Schlussfolgerungen der französischen Kommission waren verblüffend: Die Besatzung war nicht dazu ausgebildet, im Falle eines Ausfalls der Elektronik das Flugzeug durch manuelle Kontrolle zu fliegen. An dem Punkt sind wir! Ich befürchte, dass auch wir uns diesem weltweiten Trend angeschlossen haben“ sagte Oleg Smirnov, ein mehrfach ausgezeichneter Pilot der UdSSR.

Die Opfer wurden per Hubschrauber mit dem Flugzeug in die Krankenhäuser transportiert.

„Wir haben fünf Opfer des Unfalls bei uns. Vier von ihnen gehören zur Besatzung, sie sind in einem zufriedenstellenden Zustand. Der Patient, der auf der Intensivstation ist, ist in ernstem Zustand, bisher ohne nennenswerte Veränderungen“ sagte Sergej Petrikov, Direktor des Forschungsinstituts der Notfalldienste im Skklifosovsky-Krankenhaus.

In Moskauer Kliniken sind neun Menschen von dem Unglück.

Das Heck des Flugzeuges ist komplett ausgebrannt, von dem Flugzeug ist eigentlich nur die Nase übrig geblieben. Ermittler analysieren die Trümmer. Eine der Blackboxen ist schwer beschädigt, das verhindert aber nicht, die darin gespeicherten Informationen zu entschlüsseln. Im Internationalen Luftfahrtausschuss heißt es, es werde zwei bis drei Wochen dauern, bis alle Daten ausgelesen und analysiert sind.

Ende der Übersetzung

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Die Aussage, die Bilder der aufprallenden Maschine seien in Deutschland nicht zu sehen gewesen, ist falsch. Ich selbst habe das Video auf WELT LIVE gesehen, wo es auch kommentiert wurde.
    Interessant finde ich, dass es keinen russischen Kommentar dazu gibt, dass Passagiere mit ihren Koffern, die sie aus dem Handgepäckfach genommen haben müssen, aus dem brennenden Flugzeug entkommen sind, wie weitere Videos beweisen. Diese Menschen haben Menschenleben auf dem Gewissen. Jeder Flugreisende wird darauf hingewiesen, dass im Falle einer Evakuierung das Handgepäck an Bord bleiben muss. Wer sein Handgepäck mitgenommen hat, hat wertvolle Zeit beim Öffnen der Klappe und dem Herausholen vergeudet. Diese Zeit hat den nachfolgenden Reisenden gefehlt. Ein Fall für den Staatsanwalt!

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