Londoner Gericht zerlegt die Verschwörungstheorie der russischen Wahleinmischung in die US-Wahlen 2016

Die von den Medien bis heute verbreitete Verschwörungstheorie über die angebliche russische Einmischung in die US-Wahlen 2016 hat einen weiteren Schlag bekommen: Ein Londoner Gericht hat den Steele-Report in der Luft zerrissen und den Klägern Schadenersatz zugesprochen.

Dass es die von den Demokraten um Hillary Clinton erfundene russische Wahleinmischung nicht gegeben hat, ist schon lange offensichtlich. Alle Fakten lagen lange auf dem Tisch, ich habe sie schon vor zwei Jahren zusammengetragen. Damals waren das noch meine Meinungen und Schlussfolgerungen, aber seitdem ist viel passiert und alles hat meine Schlussfolgerungen bestätigt.

Sonderermittler Mueller hat 30 Millionen ausgegeben und nichts gefunden. Und das, was nach seinem Bericht übrig geblieben war, war die Räuberpistole um den Hack gegen den Server der Demokraten 2016, den die – auf Bezahlung der Demokraten – ermittelnde Firma Crowdstrike in die Welt gesetzt hat. Auch das war gelogen, wie wir inzwischen wissen, denn schon 2017 sagte deren Chef unter Eid bei einer Anhörung hinter verschlossenen Türen aus, dass er nichts gefunden habe, was auf Russland hindeutet. Das wurde erst vor kurzem bekannt, als die Akten freigegeben wurden. Allerdings hat er seine Geschichte nach der Aussage unter Eid weiterhin in den Medien anders erzählt, als unter Eid. Im Fernsehen zu lügen ist schließlich nicht strafbar.

Damit sind nur zwei Bausteine übrig geblieben: Erstens die angeblichen Russlandkontakte von Trumps ehemaligen Wahlkampfchef Paul Manafort und zweitens das Dossier des ehemaligen britischen Geheimdienstlers Steele.

Dass es die Russlandkontakte von Manafort nie gegeben hat, ist schon juristisch bestätigt. Er wurde wegen Steuerhinterziehung verurteilt, weil er Beraterhonorare nicht versteuert hat. Allerdings hat er die eben nicht aus Russland bekommen, sondern aus der Ukraine. Und diese Information hat der damalige ukrainische Präsident Poroschenko seinerzeit illegal an die Demokraten durchgestochen, die daraus die Legende um Manaforts Russlandkontakte gesponnen haben.

Dass die Ukraine das illegal durchgestochen hat, konnte man bis Donnerstag auch für ein Produkt meiner reichen Fantasie halten. Aber am Donnerstag wurde in Kiew ein mit geschnittenes Telefonat von Joe Biden und Poroschenko vom August 2016 veröffentlicht, in dem die beiden ganz offen darüber gesprochen und sich diebisch gefreut haben, dass ihre Intrige funktioniert hat. An dem Tag des Telefonates war Manafort wegen der Vorwürfe zurückgetreten.

Bleibt noch das Steele-Dossier. Erinnern Sie sich an die Geschichten in den Medien, Trump bekomme Anweisungen aus Russland und Moskau habe Videos von Trump beim Sex mit Prostituierten, die in Moskauer Hotels aufgenommen worden sein sollen? Das war auch alles frei erfunden und erfunden hat es der ehemalige MI6-Agent Christopher Steele. Das sein Bericht nichts mit der Wahrheit zu tun hat, hat nun ein Gericht in London entschieden. Geklagt hatten russische Geschäftsleute, die Steele in seinem Dossier namentlich erwähnt hat. Sie haben Schadenersatz zugesprochen bekommen.

Da in Deutschland darüber nicht berichtet wurde, übersetze ich den kurzen Bericht des russischen Fernsehens darüber.

Beginn der Übersetzung:

Ein Londoner Gericht befand den Bericht des ehemaligen MI6-Mitarbeiters Christopher Steele für „ungenau und irreführend“. Darin hieß es, das Wahkampfteam von US-Präsident Donald Trump habe „regelmäßig Informationen vom Kreml erhalten, darunter Informationen über Rivalen in der Demokratischen Partei und über andere politische Gegner“.

Der Autor des Dossiers behauptete auch, dass „die Russen Trump vor fünf Jahren zu ihrem Agenten gemacht“ hätten und ihn durch kompromittierende Videos hätten unter Druck setzen können. Und angeblich erhielt Moskau regelmäßig Geld über russische Geschäftsleute von der „Alfa Group“. (Anm. d. Übers.: Die Alfa-Gruppe umfasst unter anderem eine der größten russischen Banken (Alfa-Bank) und eine der größten russischen Versicherungsgesellschaften (Alfa-Versicherung). Von 2003 bis 2006 war ich übrigens Mitglied des Vorstandes der Alfa-Versicherung, damals habe ich einige der in diesem Artikel erwähnten Geschäftsleute auch mal kennengelernt. Aber um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen: Ich habe seit 2005 keinen von ihnen mehr gesehen oder gesprochen und auch zur Alfa-Gruppe habe ich seit 2006 keinen Kontakt mehr gehabt)

Damit entsprach der High Court of London der Klage der Miteigentümer der „Alfa-Bank“, Peter Aven, Michael Friedman und Herman Khan. Jeder von ihnen wird eine Entschädigung von 18.000 Pfund erhalten, berichtet der Fernsehsender Rossiya 24.

Steele hat 2016 ein Dossier über Trump geschrieben. Er warf den Miteigentümern der Alfa-Bank vor, den amerikanischen Staatschef einzuschüchtern und ihn mit angeblich kompromittierendem Material zu erpressen. Im April desselben Jahres haben Aven, Friedman und Khan ihn verklagt und dem Ex-Geheimdienstoffizier vorgeworfen, er habe sie fälschlicherweise beschuldigt, mit dem Kreml zusammenzuarbeiten, um sich in die US-Präsidentschaftswahlen 2016 einzumischen.

Trump selbst nannte dieses Dossier „total fake“.

Ende der Übersetzung

Leider wird über das Londoner Urteil in Deutschland nicht berichtet. Trump selbst hat nach dem Urteil die Auslieferung und Bestrafung von Steele gefordert.

https://twitter.com/realDonaldTrump/status/1281921247950131200

Unrecht hat er damit nicht, schließlich sind ausländische Einmischungen in US-Wahlen in den USA eine Straftat. Das haben wir in den „Qualitätsmedien“ vier Jahre lang gelernt, als es um die angebliche russische Einmischung ging. Aber die Einmischungen aus der Ukraine und aus London finden die „Qualitätsmedien“ im Gegensatz dazu nicht nur nicht schlimm, sie verschweigen ihren deutschen Lesern das einfach.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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