Die ECOWAS-Länder haben sich darauf geeinigt, „so bald wie möglich“ eine Militäroperation in Niger zu starten

Alassane Ouattara, der Präsident der Elfenbeinküste, erklärte, dass die Stabschefs noch mehrere Treffen abhalten werden, um die Einzelheiten festzulegen

PRETORIA, 10. August./ Die Staatsoberhäupter der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) haben sich darauf geeinigt, „so bald wie möglich“ eine Militäroperation in Niger zu starten, erklärte Alassane Ouattara, der Präsident der Elfenbeinküste, bei seiner Rückkehr aus Abuja, wo das Gipfeltreffen der Vereinigung stattfand.

„Die Stabschefs werden noch einige Sitzungen abhalten, um die Einzelheiten festzulegen, aber wir haben die Zustimmung der [ECOWAS-]Staatschefs, die Operation so bald wie möglich zu starten“, zitierte ihn die Nachrichtenagentur AFP.

Alassane Ouattara betonte auch, dass sein Land ein Bataillon von 850 bis 1.100 Soldaten zu der Operation beisteuern werde, und dass Nigeria, Benin und andere Länder an der Operation teilnehmen würden, so die Agentur. „Die Putschisten können beschließen, morgen früh abzutreten, und es wird keine militärische Intervention geben, das liegt an ihnen“, zitierte AFP den der Präsident der Elfenbeinküste. „Wir sind entschlossen, Präsident Bazoum seine Macht zurückzugeben“, fügte Alassane Ouattara hinzu.

Ende Juli meuterte eine Gruppe von Offizieren der Präsidentengarde Nigers und verkündete den Sturz von Präsident Mohamed Bazoum. Der Nationale Rat für die Rettung des Vaterlandes unter der Leitung des Kommandanten der Garde, Abdurahman Tchiani, wurde gebildet, um das Land zu regieren. Bazoum befindet sich weiterhin in seiner Residenz in Haft, hat aber per Telefon mit führenden Politikern und Vertretern anderer Länder kommuniziert.

Die Staats- und Regierungschefs der ECOWAS, zu der auch Niger gehört, haben die Rebellen aufgefordert, Bazoum bis zum 7. August freizulassen, und dabei unter anderem mit Gewaltanwendung gedroht. Die Nachbarländer Burkina Faso und Mali erklärten jedoch, dass sie einen solchen Schritt als einen Angriff auf sich selbst betrachten würden. Da das Ultimatum der ECOWAS nicht eingehalten wurde, trafen sich die Führer der Gemeinschaft am 10. August erneut in Niamey

Die Gemeinschaft erklärte ihr „unerschütterliches Engagement“ für die Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung in Niger. Gleichzeitig räumte der derzeitige Präsident Nigerias, Bola Tinubu, ein, dass das Ultimatum an die nigrischen Rebellen, die die Wiederherstellung der demokratischen Ordnung forderten, sowie die verhängten Sanktionen gescheitert seien. Er rief zum Dialog auf, auch mit den Rebellen, die die Macht ergriffen hatten.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

2 Antworten

  1. Wahrscheinlich muss man selbst so kleine Probleme im eigenen Land haben um hier als Wortführer aufzutreten!
    Alassane Ouattara, der Präsident der Elfenbeinküste – – die Opposition hatte die letzte Wahl boykottiert u. bildet eine Art Gegenregierung. Die Ecowas, die Afrikanische Union und die Europäische Union haben unisono zum Dialog aufgerufen. (November 2020).
    Die Elfenbeinküste ist einer der großen Kakaoexporteure, Kinderarbeit ist da immer noch ganz normal!
    Ob so ein Staat geeignet ist im Niger odgl. etwas zum Besseren zu ändern? Frankreich wird als Neokolonialstaat dahinterstehen u. sich die Hände reiben!
    Es ist erschreckend was da gerade in Afrika abgeht- Libyen – Sudan – Südsudan – Äthiopien. Überall das Gleiche. Wenn man einmal genauer hinschaut, dann taucht überall die Handschrift der EU, USA ja u. da vor allem immer ehemalige Kolonialstaaten (Heute Neokolonialstaaten) auf die die mit Menschenrechten , Demokratie eigentlich gar nichts zu tun haben.

    1. Hast den Finger wohl so richtig auf die Wunde gelegt.
      Es ist zu vermuten, daß die verbliebenen Präsidenten der noch 10 übrig gebliebenen ECOWAS-Länder irgendwie die Hosen voll haben, daß in ihrem Land sich auch das Militär aufmacht und die „demokratisch gewählten“ Präsidenten vom Thron stoßen. Schon die Ankündigung der Militärregierungen von Mali und Burkina Faso Niger bei einem Überfall durch die ECOWAS-Truppen zur Seite zu stehen, dürfte doch wohl den Enthusiasmus des Bündnisses etwas gebremst haben.
      Schließlich geht es doch in erster Linie nicht um das eigene Land, für das das Fell zu Markte getragen wird.

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