Das Ende einer Ära

Die EU wird auch wirtschaftlich nicht mehr ernst genommen

Derzeit scheitert ein Projekt für Handelsabkommen der EU nach dem anderen. Die EU gerät auch wirtschaftlich so sehr ins Hintertreffen, dass viele Regionen der Welt lieber auf Handelsabkommen mit der EU verzichten, als sich von Europa weiterhin von oben herab behandeln zu lassen.

Das (neo)koloniale Denken ist in der EU Teil der politischen Kultur. Jahrzehnte lang hat die EU allen Staaten, mit denen sie über wirtschaftliche Zusammenarbeit gesprochen hat, immer auch politische Vereinbarungen abgepresst. Das lief nach dem Motto, dass die EU ja zivilisiert und demokratisch sei und dass sich daher alle andere ihren Wünschen zu beugen hätten. Die EU war arrogant und sogar rassistisch, wenn es um die Länder der „Dritten Welt“ ging.

Und so ist die EU auch heute noch, wie beispielsweise EU-Chefdiplomat Borrell mit seinem Ausspruch, die EU sei ein Garten und der Rest der Welt sei ein Dschungel, der in den Garten eindringen wolle, erst vor kurzem wieder gezeigt hat. Kritik aus europäischen Medien und Regierungen gab es an der Äußerung nicht, Borrell hatte nur ausgesprochen, was alle denken.

Früher war die EU wirtschaftlich so stark, dass die anderen Länder sich dem Druck beugen mussten, wenn sie Abkommen mit der EU abschließen wollten. Die Zeiten sind offenbar vorbei.

MERCOSUR in der Sackgasse

Verhandlungen zu Freihandelsabkommen mit den Ländern des südamerikanischen MERCOSUR stecken schon länger fest. Der Vertragstext für das Handelsabkommen mit Südamerika liegt seit 2019 auf dem Tisch, aber unter anderem weil einige EU-Staaten verbindliche Klauseln für den Schutz des Regenwaldes – inklusive möglicher Sanktionen bei Verstößen – festschreiben wollen, wurde er immer noch nicht unterschrieben.

Der Schutz des Regenwaldes ist wichtig, keine Frage, aber wenn er den EU-Staaten so wichtig ist, dann sollten sie darüber getrennt verhandeln und den betroffenen Staaten Hilfe beim Schutz des Regenwaldes anbieten, anstatt ihnen Vorschriften machen zu wollen. Und vor allem wäre das ein getrenntes Abkommen, denn was hat der Erhalt des Regenwaldes mit dem Freihandel zu tun?

Im Handelsblatt ist zu den gescheiterten Freihandelsabkommen der EU ein Kommentar mit der Überschrift „EU-Handelspolitik: Runter vom hohen Ross“ erschienen, in dem sogar noch hinzugefügt wird:

„Zumal Forderungen etwa aus Frankreich nach gleichen Umwelt- und Lebensmittelstandards leicht als das enttarnt werden, was sie in Wahrheit ja auch sind: Protektionismus zugunsten der eigenen Landwirtschaft.“

Es ist diese offensichtliche Arroganz der EU, anderen Staaten und Staatenbünden in Verträgen alles mögliche aufzwingen zu wollen, wird international längst offen abgelehnt, was auch erklärt, warum der Westen – also die EU und die USA – so einen schlechten Stand im globalen Süden haben, während Russland und China, die solche Zwänge nicht ausüben, dort willkommen und angesehen sind. Dass die EU-Staaten dabei auch noch frech einseitige Vorteile beispielsweise für die eigene Landwirtschaft festschreiben wollen, kommt hinzu.

Australien beendet Verhandlungen

Die Verhandlungen mit Australien über ein Freihandelsabkommen sind nun sogar gescheitert. Die EU wollte sich dort vor allem Lithium sichern, das sie dringend für ihre energiepolitischen Pläne braucht. In Bolivien, wo es gigantische Lithium-Vorräte gibt, ist die EU nicht zum Zuge gekommen, weil die Angebote aus Russland und China für den Lithium-Abbau und dessen Verarbeitung besser waren.

Das Handelsblatt schreibt zu den gescheiterten Verhandlungen mit Australien in aller Deutlichkeit:

„Jetzt auch noch Australien. Seit fünf Jahren verhandelt die EU mit dem Land über ein Freihandelsabkommen. Nun erklärte der Verhandlungspartner die Gespräche für vorläufig gescheitert. Den Australiern gehen die Zugeständnisse bei der Öffnung des europäischen Marktes für australische Agrarprodukte nicht weit genug.“

Und das Handelsblatt fügt hinzu:

„Das Scheitern der Gespräche reiht sich ein in eine ganze Reihe von Rückschlägen der EU bei Handelsdeals. Das Abkommen mit Südamerika steht auf der Kippe, die Verhandlungen mit Indien verlaufen zäh und der jüngste US-EU-Gipfel endete ohne jedes Ergebnis.“

Westliche Arroganz

In der Tat endete der US-EU-Gipfel ergebnislos. Dabei war die EU in der schwächeren Position und die USA verhalten sich gegenüber der EU genauso arrogant, wie die EU sich gegenüber den Ländern anderer Regionen verhält. Die EU will von den USA die Aufhebung gewisser Sanktionen auf europäische Metallerzeugnisse, die noch unter Trump eingeführt wurden, und sie will, dass die USA ihre mit 370 Milliarden Dollar geförderten Programme zur Abwerbung europäischer Industriekonzerne zumindest abschwächen, weil die USA damit die Wirtschaft der EU abtöten. Aber den USA sind die Einwände aus Brüssel so egal, wie Brüssel Einwände aus beispielsweise Kinshasa egal sind.

Die westliche Arroganz ist von Egoismus geprägt und von der „Position der Stärke“. Wer stark ist, zwingt dem Schwächeren den eigenen Willen auf. Nach dem Motto geht der Westen seit Jahrhunderten vor, aber diese Ära scheint sich dem Ende zu nähern. Nur begreifen die westlichen Politiker das nicht und machen unbeirrt weiter, auch wenn sie sich inzwischen eine Abfuhr nach der anderen abholen. Es sei nur an die letzten Gipfeltreffen erinnert: EU-CELAC ist gescheitert, die BRICS haben niemanden aus dem Westen zu ihrem Gipfel gelassen, bei dem sie ihre Version der neuen Weltordnung besprochen haben, dafür stand der Rest der Welt dort Schlange, und bei den G20 ist der Westen ebenfalls gescheitert.

Im Handelsblatt wird das so formuliert:

„Die EU-Staaten glauben immer noch, anderen Teilen der Welt ihre Konditionen diktieren zu können. „Werteimperialismus“ durch die Hintertür nennen das einige. Doch diesen Luxus kann sich Europa nicht mehr leisten.“

Die westliche Doppelmoral wird bestraft

Der Rest der Welt, also die Länder außerhalb der westlichen Medienblase, sehen beim Westen mindestens eine eindeutige Mitschuld an den Ereignissen in der Ukraine und daher hat sich auch kein nicht-westliches Land den Russland-Sanktionen angeschlossen. Beim EU-CELAC-Gipfel musste die EU im Sommer sogar den schon eingeladenen Selensky wieder ausladen, weil die Süd- und Lateinamerikaner sich seine Tiraden nicht anhören wollten. Mit der einseitigen Unterstützung der Ukraine und den dreisten Forderungen, sich auf die Seite des Westens und gegen Russland zu stellen, hat der Westen sich im globalen Süden isoliert.

Das wiederholt sich nun bei dem Krieg in Israel, bei dem der Westen der rechtsradikalen israelischen Regierung bedingungslose Solidarität schwört und gleichzeitig die Augen vor den Völkerrechtsbrüchen und Kriegsverbrechen Israels verschließt, während eine Mehrzahl der Länder der Welt das völkerrechtswidrige und brutale Vorgehen Israels in Gaza verurteilt. Mehrere Länder haben bereits ihre Botschafter aus Israel nach Hause gerufen.

Die westliche Arroganz wird für den Westen gefährlich

Das Problem ist, dass diese Arroganz langsam gefährlich wird. Die EU und die USA können zwar Geld drucken, aber wirtschaftlich autark sind sie bei weitem nicht. Im Zuge der von ihnen gehypten Globalisierung haben sie in den letzten Jahrzehnten bei sich Produktionen geschlossen und in billigere Länder ausgelagert, außerdem müssen sie fast alle Rohstoffe importieren. Wenn der Westen, vor allem die EU, den globalen Süden nun aber weiter verärgert, stellt sich die Frage, wo man all die Rohstoffe herbekommen will, die man braucht.

Dass die Bundesregierung mit Baerbock ein Radikale zur Außenministerin gemacht hat, die es auf jeder ihrer Reisen in nicht-westliche Länder geschafft hat, sich mit ihrem arroganten Auftreten unbeliebt zu machen, kommt für Deutschland erschwerend hinzu. Baerbocks „feministische und werteorientierte“ Außenpolitik ist genau der arrogante Neokolonialismus, der im globalen Süden auf so massive Ablehnung stößt. Vor kurzem erst hat sie Katar im Zuge des Israel-Krieges de facto zu einem Sponsor des Terrorismus erklärt, was angesichts eines geplanten Treffens mit dem Emir von Katar fast zum Eklat geführt hätte.

Zur Erinnerung: Die Bundesregierung will das böse russische Gas durch Gas aus Katar ersetzen, aber Baerbock benimmt sich auf der internationalen Bühne wie eine Irre, die mit brennender Fackel in einer Scheune herumläuft, was die deutsche Position bei Verhandlungen mit Katar kaum verbessert haben dürfte.

Russland ist vom Westen komplett sanktioniert und der globale Süden will sich nicht mehr vom Westen herumschubsen und ausbeuten lassen. Im Gegensatz zu Euro kann man Öl, Gas, Lithium, seltene Erden, Uran, etc. aber nicht von der EZB drucken lassen.

Ob die Politik und Medien in der EU merken, in was für einer Lage sie in Wirklichkeit sind, bevor es zu spät ist?


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Naja , das passt zum Besuch Uschi von den Laien beim irischen Parlament , wo ein Abgeordneter Uschi mal so richtig die Meinung gegeigt hat .
    Das hat Uschi sich so zu Herzen genommen , das im Nachgang ein neues Sanktionspaket gegen Russland geschnürt wurde ! 😀
    Man kann ja die EU soviel kritisieren wie man will , aber nur die Zerstörung der kriminelle/korrupten Strukturen werden was in der EU ändern !
    Für Kritik reicht die Arroganz in der EU auch noch locker aus , bewirken wird man damit nichts .

  2. Ein bemerkenswerter Artikel. Danke hierfür.

    Nein, die Politik und die Medien in der EU bemerken Realitäten nicht.
    Warum?
    Alter Hut, aber dennoch: weil sie nicht souverän sind und von daher überhaupt nicht selbstständig denken k ö n n e n; das bleibt eben alles im Bereich des Machbaren/des Möglichen.

    Und das ist nicht viel.
    Dass sich gerade die Bundesrepublik Deutschland hier besonders hervorhebt, weil die Regierungsmitglieder durch die Bank eine Grenzdebilität an den Tag legen, die in der Tat bereits jetzt als historisch zu bezeichnen ist, ist für mich persönlich zwar sehr erschreckend, spiegelt jedoch zu 100% den geistigen Zustand der ‚Insassen‘ wider.

    Schade eigentlich und per dato auch noch hoffnungslos.

    P.S. Da Sie, Herr Röper, in Ihrem Artikel eine ‚Doppelmoral‘ monieren, gehe ich indes weiter:
    DA IST KEINERLEI MORAL.
    In den Köpfen: Altes Betriebssystem ohne jegliches Update.

  3. Das halbe Deutschland war die zweitstärkste Volkswirtschaft der Welt. Die politische Union ist auf das halbe Deutschland und die starke DM gesetzt worden. Deutschland hat den Laden mit seinen Beiträgen finanziert.
    Das war wie mit dem Asyl, die Anreiner haben einen Antrag gestellt und schon flossen die Milliarden.
    Es gab die ganzen Jahrzehnte kein organisches Wachstum. Politisch wurde einfach bestimmt, was „modern“ ist und „zukunftsfähig“. Dummköpfe machen Planwirtschaft. Die haben die Milliarden nur versenkt.
    Schröder kam aus einfachen Verhältnissen, Fischer war ein Taxifahrer und ein Idiot. Und Merkel war eine Ideologin aus der Stasi. Eine Gehirnwäschespezialistin.
    Wahrscheinllich hätten wir mehr von dem Geld gehabt, wenn wir jeden Tag fett Essen gegangen wären und alles so gelassen hätten, wie es war.
    Woher sollten die wissen, was eine Volkswirtschaft ausmacht?

    1. Ich darf noch ergänzen: der Größenwahn und die „Weltoffenheit“ sogenannter Manager hat auch „geholfen“: ich darf nur an die großartige Chrysler-Übernahme durch Daimler erinnern und die unglaubliche Anzahl an Joint-Ventures mit China (gestartet von VW), die nur zum Abfluß von Know-How geführt haben. Dann noch die EU-Spielchen mit „Ansiedlungsprämien“, die dazu führten, dass es lukrativer war, Produktionsstätten alle paar Jahre durch die EU-Mitgliedsstaaten wie Dominosteine durchzuschieben, als längerfristig irgendwo vor Ort zu bleiben. Das Spiel erweiterte sich bis in die Ukraine…

    2. Brutto Inlands Produkt nach Weltentwicklungsbericht von 1987/1988
      Zahlen in Milliarden DOLLAR von 1986 / (1985)

      1) USA 4.185,5 (3964,5),
      2) Japan 1.955,7 (1.327,9),
      3) UDSSR 1.700,0 (1.500,0)
      4) BRD 892,0 (625),
      5) Frankreich 724,2 (510,3)
      Beim BSP pro Kopf stand die BRD an etwa 15ter Stelle und die DDR an etwa 23ter

  4. Teil 1: Der Kakaokrieg der EU

    — Actu Cameroun – par Modeste Dossou – 2022-12-01:

    Kakao – Streit zwischen afrikanischen Ländern und dem Westen: „Wir leben nicht mehr in der Zeit der Sklaverei“.

    Während ein Kräftemessen zwischen afrikanischen Kakaobauern und multinationalen Konzernen begonnen hat, hat die Europäische Union den Kakao produzierenden Ländern gedroht, keinen Zugang mehr zum europäischen Markt zu haben.
    […]
    Die Elfenbeinküste und Ghana haben ein Ultimatum gestellt, damit die großen internationalen Firmen die Prämien zahlen, die sie den Kakaobauern zugesagt haben. Für den Präsidenten der ivorisch-russischen Industrie- und Handelskammer Henri Doué Tai ist es an der Zeit, daß der afrikanische Kontinent die Dinge selbst in die Hand nimmt.

    „Wir leben nicht mehr in der Zeit der Sklaverei. … Wir müssen den Preis für unsere Rohstoffe selbst bestimmen … Wenn die multinationalen Unternehmen ihre Verpflichtungen nicht erfüllen. Man muß die Nabelschnur durchtrennen. Man muß die wirtschaftlichen Verbindungen kappen. Man muß den Kauf von Kakao und den Export für europäische und amerikanische Käufer verbieten.“…

    Doué Tai erinnerte daran, daß nicht nur der Westen Schokolade esse. … Wir möchten darauf hinweisen, daß die Elfenbeinküste, Ghana und Kamerun die größten Kakaoproduzenten der Welt sind.

    Cacao – Bras de fer entre pays africains et l’Occident: « nous ne sommes plus au temps de l’esclavage »
    https://actucameroun.com/2022/12/01/cacao-bras-de-fer-en-pays-africains-et-loccident-nous-ne-sommes-plus-au-temps-de-lesclavage/

  5. Teil 2: Kakaokrieg – Sanktionen wegen der Prämien und Mindestpreise im Namen des Regenwaldes.

    Anzumerken ist, daß es dabei nicht um den Regenwald selber geht, sondern um Wald-Zertifikate. Die können die Konzerne kaufen, auch wenn sie abholzen, und die Kleinbauern haben keine und ihnen fehlen die Mittel, welche zu kaufen.

    — Sputnik Africa, 08.12.2022:

    Verbot bestimmter Produkte aus Afrika: „Die EU spielt ein doppeltes Spiel“.

    Die Europäische Union hat beschlossen, die Einfuhr von Produkten zu verbieten, die zur Entwaldung beitragen. Diese Maßnahme wird die Erzeugerländer, insbesondere die Elfenbeinküste, betreffen. Der ivorische Wirtschaftswissenschaftler Ségui Boka erläutert für „Zone de Contact“ die Gründe und Folgen dieser Entscheidung.

    Das von Ghana und der Elfenbeinküste gestellte Ultimatum, in dem sie von den westlichen multinationalen Unternehmen eine Erhöhung ihrer Prämien forderten, hatte nicht die erhoffte Wirkung. Nach dem EU-Importverbot für Produkte wie Kakao, Kaffee oder Soja, die aus der Abholzung von Wäldern stammen, werden die Bauern in Schwierigkeiten geraten. Für Ségui Boka, einen Wirtschaftswissenschaftler von der Elfenbeinküste und Forscher an der Universität Kursk in Rußland, wurde die Brüsseler Maßnahme unter dem Druck der internationalen Firmen ergriffen.

    „In der aktuellen Situation, in der wir uns befinden, wollen sie die Kontrolle über alles und jeden übernehmen.“

    Auf die Frage nach einer möglichen Erpressung durch Brüssel, die sich hinter dieser Entscheidung verbergen könnte, antwortet Boka mit Bestimmtheit, daß die EU nicht offen ist.

    „Man muß sagen, daß die Europäische Union ein doppeltes Spiel spielt. In der Wirtschaft wurde uns beigebracht, daß der Produzent oder der Verkäufer den Preis festlegt. Wir sind jetzt in einem System angekommen, in dem die Europäische Union jedes Mal den Preis festlegt.“

    Für Boka verstärkt dieses System nur die Abhängigkeit der afrikanischen Länder von Brüssel.

    „Die Einnahmen aus unseren Exporten werden von einem Mitgliedsland eingefroren. Nehmen wir den Fall der Elfenbeinküste. Die Hälfte unserer Exportgewinne wird dort (in der EU, Anm. d. Red.) einbehalten.“

    Interdiction de certains produits en provenance d’Afrique: „l’UE joue un double jeu“
    https://fr.sputniknews.africa/20221208/interdiction-de-certains-produits-en-provenance-dafrique-lue-joue-un-double-jeu-1057215815.html

    1. Hat sehr gut erklärt und genau da haben wir einen weiteren Problem.
      Salopp ausgedrückt sind „multinationalen Unternehmen bzw. transnationalen Unternehmen“ sind mit der Zeit Geisel der Menschheit geworden, die sind eine Bedrohung geworden.

  6. (…) Ob die Politik und Medien in der EU merken, in was für einer Lage sie in Wirklichkeit sind, bevor es zu spät ist? (…)
    Die werden es niemals merken, geschweige denn bemerken. Für diese Menschen kommen jede Hilfe zu spät. denn die haben ihr Gehirn dermaßen zerschossen, das die nicht merken, welchen Scheiß sie angerichtet haben. Wir brauchen mehr Leute wie wir die in der Vergangenheit hatten und um dahin zu kommen sollten diese Leute aufhören an Schulen herumzupfuschen.
    Dieser Autor hat auf seinen Blog https://gaiusbaltar.substack.com/archive?sort=new alles gesagt, was die Ursache und Sache ist. Es wird vermutlich 1 oder 2 Generation um den Mist zu beheben was diese Menschen angerichtet haben.
    Wenn dann brauchen wir eine Revolution a la „Viva la France“.
    Die können die Zeit etwas verkürzen aber mehr nicht. Wichtig an der Geschichte ist, das wir bei gewissen Dogmen in Müll kloppen, sonst wird nicht.

    1. @Barrayar: „Generation um den Mist zu beheben was diese Menschen angerichtet haben“

      Ich weise auf ein phänomenales Paradoxon hin: Der Deutschlandfunk stellt seit drei Jahren ‚Jung-Pioniere‘ mit schülerhaftem Bildungshorizont, Püppy-Allüren und ein für älteres Semester sehr sonderbarem Sozialverhalten ein (bzw. beschäftigt diese in abhängig ‚freier Mitarbeiterschaft‘ – keine Ahnung.)

      Nur: die vielen albernen Gänse – bildlich: Annett Louisan(s) – (Lieber Hörer!, „ich will doch nur – mit Dir – spielen“; und Dir meine Spleens aufdrücken) gehen am Bedarf, den Hörgewohnheiten also summa: intellektuelle Akzeptanz des wirklich letzten Stammhörers ü. 50 völlig vorbei.

      Seit 10 Jahre wird der Stammhörer also nicht nur frech ideologisiert geframed und angelogen … aber da fehlte noch dieser emotionale Reflex: ab sofort gehen einem diese Gänse im Radio „nur noch auf den Keks!“ – Man checkt: darf er (Hörer) sich am Zusammenbasteln von vorbildlich cleaner Schüler-Wandzeitung im Radio beteiligen. … naiver geht’s nicht. Denn die dankbare Zielgruppe, die noch Schüler-Wandzeitung fertigen würde, hört DLF in der Regel gar nicht. … ich grübele ständig darüber, finde aber den Fehler nicht …

      … finde aber: Der DLF hat ‚onaniesiert‘ ausgeschissen …

      Nur ein Phänomen, doch ließe sich auf vieles übertragen … ich wüsste nicht … Barrayar, wo da überhaupt noch ein Beginn wäre, da etwas zu beheben.

      1. Wenn Du den einen Links (die ich veröffentlich) aufmerksam durchstudiert hat, haben wir einen schwerwiegenden Problem. Kurz, auf TikTok hat ein „Lehrer“ uns aufmerksam. das kreativen Denken und Problemlösung unerwünscht ist und wenn man Gaius Baltar gelesen hat, ist genau das unerwünscht.

        Wir müssen leider wieder zurück und das kann wie ich eben erwähnt sehr lange dauern, bis wir die ganze Scheisse behoben haben.

        Klar das es nicht von Heute auf Morgen geht und auch nicht wissen wo genau wir damit anfangen können. Fangen wir da an mit Lehrpläne und bei Studium. Die jetztige Lehrer müssen wir sehr genau hinschauen und auf die Finger klopfen, viele von denen sind Trittbrettfahrer oder Uboote. Die müssen entsorgt werden. Da könnten wir auch die alten Lehrer reaktivieren, wenn die Interesse haben und mitmachen wollen.

        Wichtig, das dies nicht mehr Ländersache ist, sonst haben wir wieder die ganze Scheisse mit Nord- und Südgefälle. Wir brauchen auch keine 16 Kultusministerium.
        Es muss zügig angegangen werden, aber solange diese Ampel an der Macht, wird sich nicht ändern. Wir bräuchten schon eine Revolution a la „Viva la France“, sonst wird das
        nie gelöst und wir haben dann auf ewig einen Baerbock/Habeck in dies oder jenes Führungsposition und dazu auch noch die Generation Z.

  7. Während das regalbasierte Baerbock trotzig durch die Welt tingelt mit dem flotten Spruch von „der Stärke des Rechts und nicht das Recht des Stärkeren“ auf den Lippen, fischen europäische Fischer vor den Küsten Afrikas seit Jahrzehnten im industriellen Ausmaß den dortigen Bewohnern alle Fische ab. Also machen sich u.a. Senegalesen auf Seelenverkäufern auf den Weg nach Europa (Kanarische Inseln). In der Arte Reportage [2] berichtet ein Senegalese, dass sie fast nichts mehr fangen und es schon lange nicht mehr zum Leben reicht. Also betätigen sie sich als Schleuser oder machen sich gleich selbst auf den Weg.

    Dazu gibt es ein passendes Sprichwort: Der Berg ruft nicht mehr, er kommt jetzt selber.

    Die EU schmiert die Senegalesische Regierung, die den Europäern im vorauseilendem Gehorsam umfangreiche Fischlizenzen garantiert.

    Vor allem Spanien mit der mit Abstand größten Bruttotonage [4] in der EU wehrt sich mit Händen und Füßen gegen eine Reduzierung.

    „Ein Jahr lang haben Umweltorganisationen mit GPS und Satelliten-Nachverfolgungssysteme die großen Trawler aus China, Russland und der EU beobachtet. Sie haben festgestellt, dass die Großfischer weit mehr fischen als sie offiziell dürfen. Mit mafiösen Methoden versuchen viele, dies zu verschleiern. Senegals Fischer sind arbeitslos. Tausende wollen nach Europa fliehen, dorthin – so sagen sie – wohin ihr Reichtum schon abgewandert ist.“ – [3]

    „In the middle of the night, on the beaches of Senegal, silhouettes climb aboard pirogues with a few belongings and some food for a grueling week-long crossing.
    These men, women and children embark, often armed only with a compass, on one of the world’s most dangerous migratory routes to the Spanish archipelago of the Canaries.
    Some tragedies do not erase the desire to escape. Since the beginning of the year, more than 23,000 migrants have arrived clandestinely on this Spanish archipelago, a record…
    Among the passengers, many Senegalese fishermen are trying their utmost in the hope of a better life. While artisanal fishing used to support one in five Senegalese, fish is becoming increasingly scarce due to competition from industrial trawlers.
    Senegal has signed fishing agreements with the European Union, but has also dubiously awarded licenses to Chinese vessels. As a result, fishermen no longer have the means to support their families and are leaving the country in droves, swelling the ranks of would-be exodus candidates.“ – [2] arte repoortage

    [1] 06.03.2019 Senegal: Wie die EU Fischern die Lebensgrundlage nimmt
    [https://www.sueddeutsche.de/politik/fischerei-senegal-eu-1.4349248]

    [2] 11.11.2023 ARTE REPORTAGE 2023 – SENEGAL: THE EXODUS OF FISHERMEN -11-11-2023
    [https://distribution.arte.tv/fiche/ARTE_REPORTAGE_2023_-_SENEGAL___L_EXODE_DES_PECHEURS_-_11-11-2023]

    [3] 04.10.2016 Senegal: Der aussichtslose Kampf der Fischer
    [https://www.daserste.de/information/politik-weltgeschehen/weltspiegel/sendung/senegal-fischerei-100.html]

    [4] Die europäische Fischerei in Zahlen
    Tabelle I: Die Fischereiflotten der Mitgliedstaaten (EU-27) im Jahr 2023
    [https://www.europarl.europa.eu/factsheets/de/sheet/122/die-europaische-fischerei-in-zahlen]

    [5] 19.07.021 Sorge um die Zukunft: Spaniens Fischer fürchten EU-Plan zum Schutz der Meere
    [https://www.costanachrichten.com/spanien/land-leute/spanien-fischer-eu-schutz-meere-ueberfischung-sorge-zukunft-boot-denia-fischerei-90865067.html]

  8. So dramatisch ist die Sache mit den Freihandelsabkommen nun auch wieder nicht. Es geht auch ohne.
    Die Nummer mit dem Aufdrücken von Werten klappt halt nur nicht mehr. Ein ganz natürlicher Vorgang, denn der Westen ist wirtschaftlich nicht mehr der Nabel der Welt.

    Davon geht die westliche Welt nicht unter. Westeuropa ist aber nun einmal fast frei von relevanten Rohstoffvorkommen, da lebt man von guten Handelsbeziehungen.

    Dies gilt aber auch für die viel autarkeren USA. Die Notwendigkeit gilt dort zwar nur eingeschränkt bezüglich der Rohstoffe (Kanada wird wohl nicht abtrünnig), doch sind sie sehr stark vom Kapitalzufluss abhängig, Westeuropa natürlich in geringerem Maße ebenfalls. All die schönen amerikanischen Aktien werden sehr leiden, wenn die USA das Vertrauen (in ihr kapitalistisches Dauerwachstumssystem) der Welt verlieren.

    Das hat Folgen für alle spekulativen Bereiche dort (u.A. Immobilien) und dann auch auf alle normalen Einkommen usw. Weiteres Gelddrucken wird dann ebenfalls illusorisch und selbst die schönste militärische Machtprojektion ändert daran nichts mehr.

    Das westliche Gelddrucksystem funktioniert schließlich nur, weil immer genug Geld/Gegenwert reinkommt, es ist kein Goldesel wie im Märchen. Auch im Märchen würden dann nämlich irgendwann die Goldpreise sinken.

  9. Das ist gelogen.

    Woher ich das weiß?

    Die „Tiefer-Staat Trompeten“ WaPo und Spiegel behaupten es.

    Sehr billig, so ein armes Würstchen zu beschuldigen, das bereits im Knast sitzt und seiner Rechte beraubt ist.

  10. Die EU wird auch wirtschaftlich nicht mehr ernst genommen

    Naja, es ist doch auch kein Geheimnis mehr, dass Europas Wirtschaft vorsätzlich an die Wand gefahren wird. Das hat spätestens mit den Lockdowns während der Plandemie begonnen..

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