Ukraine

Drohnenangriffe, F-16, Getreideexporte und Nord Stream: Die Ereignisse des 25. August

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine des 25. August, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung des 25. August.

Beginn der Übersetzung:

Die Ukraine wirft Drohnen in den Kampf und wartet auf Flugzeuge aus dem Westen: Die Ereignisse rund um die Ukraine

Russische Luftabwehrsysteme haben einen massiven Angriff ukrainischer Drohnen auf Objekte auf der Krim erfolgreich abgewehrt und eine S-200-Rakete in der Region Kaluga abgeschossen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Die amtierende niederländische Verteidigungsministerin Kajsa Ollongren erklärte, dass ukrainische Piloten mindestens sechs bis acht Monate brauchen, um für den Einsatz der F-16 ausgebildet zu werden. Die Flugzeuge selbst, so Ollongren, könnten 2023 an Kiew übergeben werden.

Anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstages kündigte die ukrainische Tochter des französischen Unternehmens Danone die Umbenennung ihrer Molkereimarke Prostokvashino in ProstoNashe an. (Anm. d. Übers.: Die Erklärung für das deutsche Publikum, was das bedeutet, folgt weiter unten)

Die TASS hat die wichtigsten Informationen über die Ereignisse rund um die Ukraine zusammengetragen.

Verlauf der Operation

Die russische Marine hat in der Nacht mit Langstrecken-Präzisionswaffen eine Hafeninfrastrukturanlage getroffen, die im Interesse der Streitkräfte der Ukrainegenutzt wird, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums Generalleutnant Igor Konaschenkow mit.

Die russischen Truppen haben in den vergangenen 24 Stunden weiterhin erfolgreich feindliche Angriffe in Donezk, Saporoschschje und anderen Regionen abgewehrt. Die ukrainischen Verluste beliefen sich auf über 620 Soldaten.

15 gepanzerte Fahrzeuge wurden zerstört, darunter drei Panzer, zwei Bradley-Schützenpanzer und zwei gepanzerte Mannschaftstransportwagen aus US-amerikanischer Produktion sowie verschiedene feindliche Artilleriewaffen, darunter sechs Artilleriesysteme des Typs M777 aus US-amerikanischer Produktion, zwei selbstfahrende Artilleriesysteme des Typs Krab aus polnischer Produktion und zwei FH-70-Geschütze aus britischer Produktion. Ein ukrainisches Su-25-Kampfflugzeug wurde in der Nähe des Dorfes Zolotaya Balka (Region Cherson) abgeschossen.

Drohnenangriffe

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums in der Nacht einen massiven Drohnenangriff auf Einrichtungen auf der Krim versucht. Neun der Fluggeräte wurden von russischen Luftabwehrsystemen abgeschossen, die übrigen wurden durch radioelektronische Kampfführung ausgeschaltet und stürzten ab, ohne ihr Ziel zu erreichen. Nach Angaben der Behörden in Sewastopol wurde die zivile Infrastruktur nicht beschädigt.

Darüber hinaus wurde ein Versuch vereitelt, zivile Einrichtungen mit einer modifizierten S-200-Luftabwehrrakete zu treffen. Die Rakete wurde über der Region Kaluga entdeckt und zerstört.

Die russischen Luftabwehrsysteme arbeiten recht effektiv bei der Abwehr ukrainischer Drohnenangriffe, sagte Dmitri Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten.

Nach Angaben der Zeitung Defence Express verfügt die Ukraine über eine eigene Brigade, die mit Kamikaze-Drohnen arbeitet. Zu diesem Schluss kamen die Journalisten nach einer Zeremonie, bei der der ukrainische Präsident Wladimir Selensky Abzeichen an militärische Einheiten überreichte. Unter den in der Liste erwähnten Einheiten befand sich auch eine gewisse „385. separate Brigade von unbemannten Marine-Spezialkomplexen der ukrainischen Marine“. Dem Artikel zufolge ist dies die erste derartige Einheit in der ukrainischen Armee.

Getreideexporte

Der ukrainische Präsident erklärte, er habe mit dem türkischen Außenminister Hakan Fidan in Kiew über den Schwarzmeerkorridor für Getreide gesprochen. Einzelheiten des Treffens wurden nicht genannt.

Bulgarien, Ungarn, Polen, Rumänien und die Slowakei haben sich darauf geeinigt, an die EU-Kommission zu appellieren, das Verbot von Getreideimporten aus der Ukraine bis Ende des Jahres zu verlängern, sagte der polnische Minister für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung Robert Telus. „Das ist unsere feste Position“, betonte er.

Der Minister fügte hinzu, dass die fünf EU-Länder wollen, dass die Liste „elastisch“ ist, was bedeutet, dass die Staaten andere Produkte auf die Liste setzen oder streichen können.

Flugzeuge für Kiew

US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Pressedienstes des Weißen Hauses mit ukrainischen Kollegen über die Übergabe von F-16-Kampfbombern an Kiew und die Ausbildung ukrainischer Piloten gesprochen. Nach Angaben des Pressedienstes des Weißen Hauses wurde während des Gesprächs erörtert, „die frühestmögliche Genehmigung anderer Staaten für die Übergabe ihrer F-16 an die Ukraine sicherzustellen“.

Die ukrainischen Piloten werden mindestens sechs bis acht Monate brauchen, um für den Einsatz der F-16 ausgebildet zu werden, sagte Ollongren. Sie äußerte auch die Hoffnung, dass die Kampfjets, die die Niederlande liefern wollen, „innerhalb des nächsten Jahres“ in die Ukraine geschickt werden könnten. Neben der Ausbildung der Piloten müssen noch viele andere Fragen geklärt werden, sagte sie. Die Ukrainer müssen die notwendige Infrastruktur aufbauen, die Kampfflugzeuge warten können, über Ersatzteile und geeignete Waffen verfügen. Andernfalls mache die Lieferung von F-16 „keinen Sinn“, sagte Ollongren.

Sie nannte keine genaue Zahl, sagte aber, sie wolle „so viele wie möglich“ der 42 Kampfjets, die den Niederlanden zur Verfügung stehen, schicken.

Sprengung der Gaspipelines

Quellen, die mit den Ermittlungen zur Sabotage der Pipelines Nord Stream und Nord Stream 2 vertraut sind, sagen, dass die Spuren in eine Richtung führen: in die Ukraine, berichtete das ZDF. Demnach verdichten sich die Hinweise, dass Personen mit Verbindungen zur Ukraine hinter den Explosionen an den Pipelines stecken könnten. Im Fokus der Ermittler steht nach wie vor die Jacht Andromeda, mit der der Sprengstoff zu den Pipelines gebracht worden sein soll.

Gleichzeitig gibt es nach Angaben des ZDF keine Hinweise auf eine mögliche Beteiligung Russlands an der Sabotage.

Hilfe für Kiew

Wie der ukrainische Premierminister Denis Schmygal auf einer Kabinettssitzung mitteilte, hat die Ukraine seit Anfang 2023 Finanzhilfen in Höhe von fast 30 Milliarden Dollar aus westlichen Ländern erhalten.

Wie der Pressedienst des ukrainischen Energieministeriums nach einem Treffen zwischen Minister German Galuschtschenko und dem norwegischen Ministerpräsidenten Jonas Gahr Støre mitteilte, wird die Ukraine von Norwegen Unterstützung in Höhe von 1,5 Milliarden norwegischen Kronen (ca. 140 Millionen Dollar) für den Kauf von Gas und die Reparatur von Energieanlagen erhalten.

Die finnische Regierung hat beschlossen, der Ukraine ein neues Militärhilfepaket zukommen zu lassen. Der konkrete Inhalt des neuen Pakets und der Lieferplan werden „im Interesse der Sicherheit“ nicht bekannt gegeben.

Korruption im Landwirtschaftsministerium

Das ukrainische Landwirtschaftsministerium hat die Anschuldigungen gegen den Ersten Stellvertretenden Minister Taras Vysotsky im Zusammenhang mit der Veruntreuung von Geldern in Höhe von 62,5 Millionen Griwna (1,7 Millionen Dollar) beim Kauf von Lebensmitteln für die Bevölkerung zurückgewiesen. Nach Angaben des Pressedienstes des Ministeriums unterlief den Ermittlern des Nationalen Antikorruptionsbüros der Ukraine ein Fehler bei der Berechnung des Volumens der gekauften Lebensmittel, und sie haben nicht berücksichtigt, dass die Vertragsbedingungen nicht von den Verdächtigen festgelegt wurden, da sie von Vertretern der regionalen Militärverwaltungen unterzeichnet wurden.

Den Ermittlungen zufolge kauften die Teilnehmer des Plans, an dem Vysotsky beteiligt war, Lebensmittel von türkischen und polnischen Herstellern und verkauften sie dann über von ihnen kontrollierte Zwischenhändler doppelt oder dreimal so teuer an den Staat weiter.

Umbenennung von „Prostokvashino“

Die ukrainische Tochter von Danone kündigte anlässlich des ukrainischen Unabhängigkeitstages die Umbenennung ihrer Molkereimarke „Prostokvashino“ an. Wir übergeben die Seite „Prostokvashino“, um den Weg für eine neue ukrainische Marke „ProstoNashe“ freizumachen“, hieß es in einem Beitrag auf der Seite der Unternehmenssparte auf Facebook.

Unter dem Beitrag postete das Unternehmen ein Foto des neuen Logos. Es behält das blau-weiße Farbschema mit den erkennbaren Streifen bei, aber das Bild der Figur aus einer Reihe von sowjetischen Zeichentrickfilmen, die von Eduard Uspensky gezeichnet wurden, Matroskin die Katze, wurde durch die Silhouette einer Karte der Ukraine mit Wiesengräsern ersetzt. (Anm. d. Übers.: In den Filmen geht es darum, wie die Katze Matroskin ihre Liebe für Milch entdeckt, weshalb der Begriff „Prostokvashino“ auf Russisch und Ukrainisch umgangssprachlich für Milchprodukte steht. Nach der Umbenennung heißt die Marke übersetzt nun „einfach unsere„)

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

13 Antworten

  1. Wenn man so einen F16-Jagdbomber „bis Oberkante“ mit Sprengstoff vollpackt und dann einen „Walhall-süchtigen“ Kamikaze-Nazioten hineinsetzt, dann könnte das auch dann noch verheerend klappen, wenn der garnicht gelernt hat, die Maschine zu landen.

  2. @Hartmann
    Abgesehen von Scott Ritters detailierten Umschreibungen zur F-16 kann man ja klar feststellen, das es der ukr. Luftwaffe (so überhaupt noch vorhanden im fliegerischen Sinne) an weit wichtigeren Dingen fehlt. Geeignete Flugplätze, Unterstände nebst Runways, Pflege und Wartungseinrichtungen, Nachschub an Ersatzteilen, Munition usw. sowie einer Vielzahl an Piloten die diesen Vogel fliegen sollen. Dieser Jet ist zwar sehr schön und vielverspechend anzusehen aber kein Ackergaul wie eine Mig-29.
    Die wollen dieses Flugzeug haben um dicke Eier ala Taurus zu transportieren und kurzfristig größtmöglichen Schaden anrichten egal wie nach dem Motto „Schaut – gebt uns das richtige Zeug und wir siegen, also noch mehr bitte !“
    Wie man zurecht erwarten darf wird daraus nichts. Das ru. Militär wird vermutlich sehr bald eine massive Gegenoffensive starten und das Thema ist eh erledigt.

  3. Wie gesagt, ich finde S. Ritters Analysen (auch zu Niger oder Syrien) sehr lesenswert.

    In der Ukraine ist der Drops gelutscht. Das sollte auch im Westen kein Geheimnis mehr sein. Daher verlegt man sich auf Terroranschläge, um medienwirksam etwas vorweisen zu können. Selenskij versucht sicher, so lange wie möglich den Status Quo aufrecht zu erhalten.
    Er ahnt sicher, dass er für Verhandlungen nicht zwingend benötigt wird und er bald entbehrlich sein wird.
    Ich denke, für ihn lohnt es sich nicht, in die Rentenversicherung einzuzahlen … 😉

  4. „Daher verlegt man sich auf Terroranschläge, um medienwirksam etwas vorweisen zu können. Selenskij versucht sicher, so lange wie möglich den Status Quo aufrecht zu erhalten.“

    Exakt, @Hartmann. Besser kann mans nicht umschreiben👍

Schreibe einen Kommentar