Korea

Eine Analyse der Lage zwischen Nord- und Südkorea

Die koreanische Halbinsel ist ein geopolitisch interessantes Gebiet, wird in den westlichen Medien aber recht stiefmütterlich behandelt. Daher habe ich eine Analyse über die Lage zwischen den beiden verfeindeten Staaten übersetzt.

Die Lage auf der koreanischen Halbinsel ist sehr spannend. Nordkorea rückt vor dem Hintergrund der Konfrontationspolitik der USA gegenüber China und Russland immer näher an diese beiden Länder heran und unterstützt Russlands Vorgehen in der Ukraine offen.

Südkorea hat sich als eines der wenigen westlichen Länder den anti-russischen Sanktionen nicht angeschlossen, weil es traditionell recht gute Beziehungen zu Russland hat und Russland auch ein wichtiger Handelspartner ist. Auch Waffen hat Südkorea der Ukraine offiziell nicht geliefert, aber es hat seine 155-Millimetermunition an die USA geliefert, weshalb man durchaus von einer indirekten Lieferung an Kiew sprechen kann, denn dass die Munition nach Kiew „durchgereicht“ wird, ist ein offenes Geheimnis.

Der südkoreanische Präsident ist radikal pro-amerikanisch. Bei seinem letzten US-Besuch hat er sich von Joe Biden auffordern lassen, sein Lieblingslied zu singen und natürlich war das kein koreanisches, sondern ein amerikanisches Lied, das der Mann auch auf Englisch vorgetragen hat. Die für einen Staatspräsidenten eines angeblich souveränen Landes in meinen Augen ziemlich peinliche Aktion sah so aus.

South Korean President Yoon sings 'American Pie' at Biden's US state dinner

Außerdem gab es kürzlich einen Abhörskandal in Südkorea, als bekannt wurde, dass die USA die südkoreanische Regierung abhören. Der pro-amerikanische Präsident versucht den Skandal, der in Korea große Wellen gemacht hat, unter den Teppich zu kehren.

Wegen der spannenden Lage auf der koreanischen Halbinsel fand ich die Analyse, die der Korea-Korrespondent der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht hat, interessant und habe sie übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Korea: Seouls Beziehungen zu Pjöngjang: „Verbeugung vor den USA“ oder „mutige Initiative“?

Igor Ivanov, TASS-Korrespondent in Südkorea, über die heutigen Beziehungen zwischen Nordkorea und Südkorea

Anlässlich des Jahrestags des Beginns des Koreakriegs veröffentlichte das Institut für US-Studien des nordkoreanischen Außenministeriums am 25. Juni einen Bericht, in dem es die USA für alle Missstände des 20. und 21. Jahrhunderts verantwortlich macht und Washington als Auslöser des Konflikts und Hauptbedrohung des Friedens bezeichnet. In dem Bericht wird Südkorea als willenslose „Marionette“ bezeichnet und der derzeitige Präsident beschuldigt, „sich vor den USA zu verbeugen“. Diese Haltung ist typisch für Pjöngjang: Über die Denuklearisierung (nukleare Abrüstung) ist es nur mit USA bereit, zu verhandeln.

Seoul hat natürlich eine diametral entgegengesetzte Sicht auf die Situation: für die einen sind die USA ein Intervenierer, für die anderen ein Verbündeter, der seine militärische Verbrüderung mit Blut zementiert hat. Im Großen und Ganzen wäre die Episode bedeutungslos, gäbe es nicht die Stimmen der südkoreanischen Opposition, die eine versöhnlichere Politik gegenüber Nordkorea fordert und sich über die einseitige Position der gegenwärtigen Regierung im Konflikt zwischen den USA und China sorgt.

Präsident Yoon-Suk-yeol hingegen verfolgt seinen eigenen Kurs ohne Zweifel. Am 28. Juni antwortete er seinen Kritikern in deren Abwesenheit, indem er andeutete, dass unter den derzeitigen Umständen nur „staatsfeindliche Kräfte“ eine Aufhebung der Sanktionen gegen Nordkorea in Erwägung ziehen könnten. Darüber hinaus hat die Präsidialverwaltung die bevorstehende Ablösung des Ministers für Wiedervereinigung, das für die Beziehungen zu Pjöngjang zuständig ist, angekündigt. Die neue Ministerin soll Professorin Kim Yong-ho sein, die für ihre konservativen Ansichten und ihre harte Haltung gegenüber den Nachbarn auf der Halbinsel bekannt ist.

Es scheint also, dass sich der Kurs des amtierenden südkoreanischen Präsidenten auf einer anderen Ebene bewegt, und ich denke, es wäre an der Zeit, die aktuellen innerkoreanischen Beziehungen erneut zu betrachten.

Yin und Yang

Dem vorherigen Präsidenten von Südkorea, Moon Jae-in konnte die Krise auf der koreanischen Halbinsel 2017-2018 auf diplomatischem Wege lösen. Er initiierte und vermittelte eine Reihe von Gipfeltreffen zwischen Seoul und Pjöngjang sowie zwischen Washington und Pjöngjang. Das zweite Treffen zwischen der amerikanischen und der nordkoreanischen Staatsführung in Hanoi endete jedoch ergebnislos. Einige westliche und südkoreanische Experten vermuteten sogar, dass Pjöngjang die Gespräche nutzte, um weiter an Raketen und Atomwaffen zu arbeiten.

Bei den Wahlen 2022 vertrat Yoon Suk-yeol das konservative Lager – die Hauptgegner von Moon Jae-in – und sprach sich für ein verstärktes Militärbündnis mit den USA aus und forderte härtere Maßnahmen gegen Pjöngjang. Nach seinem Amtsantritt wurden die groß angelegten Manöver mit Washington und die Verhängung einseitiger Sanktionen gegen Nordkorea wieder aufgenommen. Im Jahr 2022 wurde eine Rekordzahl von Starts nordkoreanischer ballistischer Raketen (69 gegenüber dem bisherigen Rekord von 25) festgestellt.

Yoon Suk-yeol hat eine eigene „mutige Initiative “ vorgeschlagen, die Wirtschaftshilfe als Gegenleistung für die Denuklearisierung Nordkoreas vorsieht. Niemand in Seoul erwartet jedoch ernsthaft, dass Pjöngjang in absehbarer Zeit einen solchen Schritt unternimmt. Die Schwester des nordkoreanischen Staatschefs Kim Yo-jong erklärte, dass niemand das nationale Gut „für Kuchen“ eintauschen werde und dass Pjöngjang nicht bereit sei, speziell mit Yoon Suk-yeol zu verhandeln.

„Die „mutige Initiative “ hängt in der Luft, obwohl die südkoreanische Seite immer wieder zu Protokoll gibt, dass sie zu Verhandlungen bereit ist. Unterdessen haben die USA versprochen, die „sichtbare Präsenz ihrer strategischen Mittel“ auf der koreanischen Halbinsel zu erhöhen. Yoon Suk-yeol sagte, der Gipfel im April 2023 habe dem Bündnis zwischen Südkorea und den USA eine „nukleare Grundlage“ in Form einer Beratergruppe gegeben.

Eine neue Rolle für das Ministerium für Wiedervereinigung

Es ist wahrscheinlich, dass Südkorea bald verstärkt auf eine bewährte Technik der US-Diplomatie zurückgreifen wird – die Kritik an den Menschenrechten. Der neue Vereinigungsminister Kim Yong-ho hat bereits erklärt, dass die Arbeit des Ministeriums von einem idealistischen Ansatz geleitet werden soll – von Werten wie Freiheit und Menschenrechten. Die Professorin für Politikwissenschaft und Diplomatie an der Sonsin Women’s University hat auch angedeutet, dass Seoul einige Abkommen mit Pjöngjang, darunter das Abkommen über den Abbau der militärischen Spannungen, selektiv überprüfen müsse.

Kim Yong-ho war früher in der Präsidialverwaltung unter Lee Myung-bak (2008-2013) für die Vereinigungspolitik zuständig und fungierte 2012-2013 auch als Menschenrechtsbeauftragte des Außenministeriums.

Die Nachrichtenagentur Yonhap wies darauf hin, dass die Beamten bisher dem innerkoreanischen Austausch und den Bemühungen um eine Annäherung an Pjöngjang Vorrang gegeben hätten. Yoon Suk-yeol sagte am 2. Juli, dass das Vereinigungsministerium seine Rolle als „Hilfsabteilung“ für Nordkorea aufgeben solle, und das gesamte Ministerium müsse sich nun auf die neuen Aufgaben einstellen. Ein Beamter der Präsidialverwaltung stellte klar, dass sie sich auf die Analysen der Tendenzen und die Menschenrechte in Nordkorea konzentrieren wird.

Die Standpunkte der Andersdenkenden

Nicht alle teilen die harte Haltung gegenüber Pjöngjang. Am Jahrestag der innerkoreanischen Erklärung vom 15. Juni 2000 sagte Lee Jae-myung, Vorsitzender der führenden oppositionellen Deobureo-minju-Partei, die Regierung solle ihre „konfrontative und voreingenommene“ Außenpolitik und ihren „einseitigen Kurs gegenüber“ Pjöngjang völlig überdenken und Raum für Verhandlungen lassen. Er beklagte die rasche Verschlechterung der Beziehungen zu China und Russland, die er als „eine der zentralen Säulen für Frieden und Stabilität auf der koreanischen Halbinsel“ bezeichnete.

Der Sprecher der Deobureo-minju-Partei, Park Sungjoong sagte am Jahrestag des Ausbruchs des Koreakrieges, die Regierung Yoon Suk-yeol habe zu den zunehmenden militärischen Spannungen in der Region beigetragen, und die Beziehungen zum nördlichen Nachbarn sollten auf Diplomatie beruhen. Moon Jae-in und die Demokraten hatten sich zuvor für die Unterzeichnung eines Friedensvertrags mit Nordkorea ausgesprochen.

„Die Deobureo-minju-Partei zeigte sich auch äußerst unzufrieden mit der Reaktion der Regierung auf den Skandal um die mögliche Abhörung der Präsidialverwaltung durch US-Geheimdienste. Die Regierung versucht de facto, den Vorfall zu vertuschen, indem sie behauptetet, die USA hätten „keine bösen Absichten“. Yoon Suk-yeol sagte sogar, in den zwischenstaatlichen Beziehungen gebe es nichts zu kritisieren. Die Opposition erinnerte den Präsidenten daraufhin daran, dass er das Oberhaupt eines souveränen Staates sei und sich öffentlich hätte empören müssen. Und die Deobureo-minju-Partei schloss nicht aus, dass nur die „Spitze des Eisbergs“ aufgedeckt worden sei und schlug vor, den Staatsbesuch des Präsidenten in den USA im Juni aus Protest abzusagen.

In der südkoreanischen Presse wird immer wieder darauf hingewiesen, dass Seoul in der Konfrontation zwischen China und den USA eine ausgewogenere Haltung einnehmen sollte, da die Bereitschaft von Yoon Suk-yeol, den Forderungen Washingtons nachzukommen, den Interessen der südkoreanischen Wirtschaft schade. In der Regel gehe es jedoch nicht so sehr um die Frage, auf wessen Seite Seoul stehen sollte, sondern vielmehr darum, wie weit man bei der Unterstützung der US-Interessen gehen sollte.

Zuvor hatte auch der Vorsitzende von der Deobureo-minju-Partei, Lee Jae-myung, die derzeitige Regierung scharf für die unpopuläre Annäherung der Südkoreaner an Tokio im Sicherheitsbereich kritisiert, die Yoon Suk-yeol zu verdanken ist. Ein Teil der südkoreanischen Öffentlichkeit hat heftig auf Schritte reagiert, die als Zugeständnisse oder Angriffe auf den Nationalstolz im Umgang mit den „ehemaligen Kolonialisten“ erscheinen. Die Reaktion der südkoreanischen Gesellschaft auf die Entscheidung der Regierung, die Kontroverse über die Entschädigung der Opfer von Zwangsarbeit zu beenden, war ebenfalls gemischt.

„Staatsfeindliche Kräfte“

Unterdessen glauben einige Analysten, dass Yoon Suk-yeol keine klare Strategie zur Lösung der Situation auf der koreanischen Halbinsel hat, außer „abzuwarten, bis Nordkorea von selbst zusammenbricht“ und Pjöngjang, wenn möglich, das Leben ein wenig schwerer zu machen. Diese Lesart lässt die Position der Liberalen attraktiver und aktiver erscheinen, denn der Dialog hat eine größere Aussicht auf Erfolg als das Nichtstun. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass Nordkorea selbst wiederholt angedeutet hat, dass es nicht die Absicht hat, sich das zu einigen, was seine Gegner der Regierung in Seoul möchten: Pjöngjangs Atomwaffengesetz besagt, dass es keinen Verzicht auf Atomwaffen geben wird, solange diese nicht weltweit vollständig abgeschafft sind.

Yoon Suk-yeol sagte am 28. Juni auch, dass „staatsfeindliche Kräfte mit einem verzerrten Geschichtsverständnis und einem unverantwortlichen Umgang mit dem Staat“ um die Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Nordkorea bettelten. Der südkoreanische Staatschef wies darauf hin, dass eine Erklärung zur Beendigung des Koreakrieges dazu führen würde, dass Südkorea die Unterstützung des UN-Kommandos und dessen militärische Macht verlieren würde. Jetzt sei das Bündnis mit den USA gestärkt und eine Annäherung an Japan erreicht worden, wodurch die nationale Sicherheit gestärkt worden sei, die durch das Streben der vorherigen Regierung nach einem „falschen Frieden, der von den falschen guten Absichten des Feindes abhängt“, ernsthaft untergraben worden sei.

Zugegebenermaßen muss man dem amtierenden südkoreanischen Präsidenten für seine proamerikanische Haltung zugute halten, dass er trotz des Drucks der USA und der EU noch nicht bereit ist, Waffen an die Ukraine zu liefern. Obwohl Washington die anderen Verbündeten, mit wenigen Ausnahmen, bereits überreden konnte.

Betrachtet man die Ergebnisse von Meinungsumfragen, so sind diese nicht so positiv für den amtierenden Staatschef. Laut einer Realmeter-Umfrage vom 3. Juli befürworten 42 Prozent der Befragten die Politik von Yoon Suk-yeol (wobei in letzter Zeit ein Anstieg zu verzeichnen ist) und 55 Prozent lehnen sie ab. Diese Ergebnisse scheinen bestenfalls durchschnittlich zu sein, vor allem vor dem Hintergrund seines Vorgängers, dessen Beliebtheit als außergewöhnlich bezeichnet werden kann: während seiner fünfjährigen Amtszeit lag die durchschnittliche Zustimmungsrate von Moon Jae-in bei 51,9 Prozent.

Auf der anderen Seite sind die Werte der Regierungspartei „Macht der Staatsbürger“ und der führenden oppositionellen Deobureo-minju-Partei vergleichbar: 34 Prozent gegenüber 33 Prozent laut Gallup Korea und 31,2 Prozent gegenüber 33,1 Prozent laut Metrix. Das könnte auf eine Spaltung der südkoreanischen Gesellschaft in zwei etwa gleich große Lager oder sogar auf eine Ermüdung der beiden Parteien hindeuten.

In jedem Fall denke ich, dass die südkoreanische Bevölkerung entscheiden muss, ob die Politik von Yoon Suk-yeol eine „Verbeugung vor den USA“ darstellt oder ob sie die Fehler der „staatsfeindlichen Kräfte“ korrigiert.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

26 Antworten

  1. Wäre eigentlich gar kein schlechte Gelegenheit für Nordkorea jetzt anzugreifen.
    Wenn es irgendeine Chance gibt die bestialische NATO auszurotten und ihren Anführer einzudämmen, dann sicherlich durch eine Vielzahl von gleichzeitig geöffneten Fronten auf dem gesamten Globus.

  2. Man ist in Fernost doch ziemlich hart drauf was Karaoke angeht. So ein Ständchen von einem US Pop Song ist dort etwas ganz normales und sooo peinlich war es doch gar nicht. Er hat sogar fast alle Töne getroffen.

    Was die aktuelle politische Lage angeht so hat sich seit dem Koreakrieg nicht wirklich was verändert. Die USA hatte Korea mit einer höheren Bombenlast eingedeckt als im gesamten zweiten Weltkrieg verpulvert wurde. Hinterher stand kein Haus mehr in Korea, aber trotzdem mussten sich die Amis zum Schluss wieder zum 38. Breitengrad zurückziehen. Stalin und Mao wollten Korea nicht den Amis überlassen und die Amis brauchten dort eine Kolonie um den Pazifik beherrschen zu können. Auch geostrategisch hat sich bis heute nichts an den Interessen geändert. Bleibt noch zu bemerken, dass Südkorea wohl immer noch nicht zu 100% allen US Vorgaben folgt, so wie dies das wiedervereinte Deutschland mittlerweile tut.

    1. Den US-Einfluss in Südkorea könnten China und Russland womöglich lockern, würden die mit dem eigenen Einfluss auf Nordkorea garantieren, dass Nordkorea nicht plötzlich Richtung Süden marschiert. Dann bräuchte Südkorea weniger den US-Schutz.

      Kim wollte angeblich wirtschaftliche Reformen nach Chinas Vorbild durchführen (mehr Markt) – ohne politische Macht abzugeben. Wie weit ist er damit?

      1. Es ist genau umgekehrt.
        Wenn die USA, China und Russland sich endlich ganz aus den koreanischen Angelegenheiten heraushalten würden, dann könnten sich auch die Koreaner wieder friedlich die Hände reichen.

  3. Kurz zu mir:
    seit 12 Jahren in Südkorea arbeitend und wohnhaft. Vorher unter vielen andern Ländern auch in Russland arbeitend und wohnhaft. Den unglücklichen Krieg (fast) verstehend und auf Russland’s Seite.
    Zum diesem Artikel:
    Genauso wie wenige Leute das Problem zwischen Russland und der Ukraine verstehen, ist es auch schwierig für Aussenstehende, selbiges zwischen den beiden Koreas zu verstehen.
    Der vorgehende Präsident Moon kam nur durch Wahlfälschung zu seinem Amt. Während seiner Amtszeit hat er Südkorea an den Rand des Ruins gebracht. Der jetzige Präsident Yoon ist auch nicht das gelbe vom Ei, aber wenigstens versucht er, das Land ins Lot zu bringen. Dies auch deshalb, weil die positive Haltung der Bürger zum vorhergehenden Präsidenten Moon nur dadurch zustande kam, dass er Steuergelder damit verschwendete, alle möglichen faule und andersdenkende Bürger mir Gratisgeldern zur Loyalität zu drängen. Eben genau so, wie es in anderen Drittweltstaaten passiert.
    Nordkorea spielt sehr gewagt, aber auch sehr gezielt und professionell, mit dem Feuer. Wäre es in einer anderen geographischen Region als zwischen USA und China, wäre es längst Geschichte. Tatsache ist aber, dass es die einzige Nation ist, die ein Nachbardasein von China mit den USA verhindert (Südkorea ist tatsächlich beeinflusst und abhängig von den USA, so wie die Ukraine und auch andere Staaten).
    Dies aber so auszulegen, als dass Nordkorea auch nur irgend etwas gutes tut, für die eigenen Bürger oder für die Weltpolitik als Gesamtes, ist komplett falsch. So wie in China wird in Nordkorea jegliche Kritik an der Politik der Unterdrückung sofort mit totalen Mitteln (Tod) geahndet.
    Ich mag den Anti-Spiegel und die meisten Thesen, die hier präsentiert werden. Aber bitte Schuster, bleib bei deinen Leisten. Fake News werden von allen immer und überall zu den eigenen Gunsten missbraucht. Nur wenn man selber ein Thema recherchiert hat und beherrscht, soll man es auch präsentieren.

    1. Letztendlich plappern Sie auch nur nach, was über Nordkorea im Westen berichtet wird. Selbst dort waren Sie anscheinend nicht. Man spürt sofort den Antikommunismus, der die eigene Wahrnehmung verzerrt.

      1. Sie haben völlig recht, ich bin Anti-Kommunist! Aber selbiger wird weder in Nordkorea, noch in China, und schon gar nicht in Russland gelebt. Und in meinem Kommentar wurde Kommunismus gar nicht erwähnt. Also, was soll Ihr Kommentar?

    2. „Dies aber so auszulegen, als dass Nordkorea auch nur irgend etwas gutes tut, für die eigenen Bürger oder für die Weltpolitik als Gesamtes, ist komplett falsch.“

      Dieser Satz entlarvt sie der Ignoranz. Denn auch die scheußlichste Gemeinschaft von Menschen hat keinen Bestand wenn gar nichts Gutes mehr geschieht. Deshalb sollte man über nichts und niemanden so urteilen wie sie es gerade getan haben. Nordkorea ist das Ergebnis eines sehr brutalen Krieges und der bis jetzt bestehenden Interessenlage der daran beteiligten Mächte. Man kann die Politik in Nordkorea nicht verstehen wenn man die äußeren Faktoren nicht berücksichtigt. Ohne die USA wäre Korea schon lange ein geeintes Land und eine freie stolze Nation.

      1. Sie sind aber ein Lustiger! Wenn die Gemeinschaft unterdrückt wird, an Hunger leidet und deshalb keine Kräfte hat, dann können die Despoten alles anrichten, was sie wollen. Waren Sie schon einmal in einem Drittweltland tätig und haben das Leben unter solchen Umstanden erlebt?
        Zur Geschichte: damals wurde der Krieg von China unterstützten Gruppen begonnen und fast auch gewonnen. Die momentane Lage ist tatsächlich bestehender Interessenlagen zu verdanken. Ob ohne die USA Korea frei und stolz wäre, ist hingegen mehr als fraglich. Eher wäre es abgeschottet, von den Chinesen indoktriniert und genauso am verrotten wie momentan Nordkorea unter eben diesen Umständen.

  4. Angesichts der Teilung von Korea ist es mir unerträglich, an die Rolle des geteilten und amputierten Deutschlands zu denken. Aufgeteilt in Einflußsphären. Den Zusammenschluß 1989 haben sie nur erlaubt, weil sie den östlichen Markt erobern wollten, um den Dollar am Leben zu erhalten. 30 Jahre haben die Gauner gewonnen.
    Der eine singt ein Lied vor seinem Besatzer und die Merkel ließ sich von Bush öffentlich die Schulter massieren. Infantil.
    Abgehört wurden beide.
    Beide sind zu schwach, sich zu befreien, wir sind es bis heute nicht. Sollen wir warten, bis die Besatzer von alleine abziehen wie die Russen 1992? Aber auch die waren vertragsbrüchig und zeigten ihre Macht. Statt der versprochenen mitteldeutschen Wohnungsbaufirmen für die Zurückkehrenden beauftragte man Türken. Wir sind eben nichts in der Weltpolitik, ebenso Korea. Daß wir nichts mehr erfinden oder Neues erschaffen, finde ich gut, denn es würde wie die letzten 85 Jahre nur der große Sieger einstecken. Alle Patente aus der bRD gingen zuerst an die uSA, erzählte jemand aus dem Patentamt.

    1. Wie soll Deutschland etwas in der Weltpolitik sein? Ein recht kleines Land, mit der halben Einwohnerzahl von Bangladesch. Alle unsere Probleme kommen daher, daß die Deutschen (als Teil von „Europa“ und der atlantischen Allianz) wenigstens eine Art Vize-Weltmacht sein wollen, in „dienender Führung“.

      1. Das stimmt so nicht. Deutschland ist wichtig, weil wir ein Kulturvolk sind. Wir haben in Poesie, Literatur und Musik, in Malerei, Philosophie und Architektur Weltmaßstäbe gesetzt. Russen haben immer mit Deutschen gearbeitet, warum? Das alles wollen Kräfte in Amerika und England vernichten, seit Hunderten von Jahren. Das sind die, die die Völker aussaugen.
        Es kommt nicht auf die Quantität an, sondern auf die Qualität. Wir werden unterdrückt und können uns nicht entfalten zum Schaden der ganzen Menschheit. Vielleicht kapieren die das irgendwann. Und auch die Russen, die militärisch dem US Komplex Paroli bieten könnten.

        1. Das bestreitet niemand, daß wir der Sahel-Zivilisation des negroiden Afrika, Mali, Songhai, Timbuktu, gleichwertig sind. Und daß wir im 19. – 20. Jh. an der Spitze der Technik und der Wissenschaft standen.

          Wir waren zeitweise sogar Vorbild für China, das uns seit 2000 Jahren voraus ist, fast immer, das aber eine Periode der Schwäche hatte. Es ist uns nicht gelungen, das Niveau zu halten. Heute stehen wir wieder hinter der Sahel-Zivilisation.

        2. Man sollte wenn man sich als „Kulturvolk“ begreift, die Geschichte nicht ignorieren.
          Seit 1918 ist es vorbei mit Deutschland. Das ist jetzt schon über 100 Jahre her. Seit dem sind wir im Großen und Ganzen eine Kolonie. Der erste Weltkrieg wurde geführt um zu bestimmen wer England als Weltmacht ablösen kann, Deutschland oder die USA. Und Deutschland wurde es eben nicht. Und das sind die realen Verhältnisse bis heute und die sollte man dann auch endlich mal zur Kenntnis nehmen.

  5. Leider geht die Analyse nicht tief genug.
    Nach der Besatzung und dem Völkermord an Korea durch Japan, der Befreiung durch die Sowjetunion entschied sich das gesamte Volk Koreas mehrheitlich für den Sozialismus.
    Natürlich gefiel das dem Schurkenstaat Usa nicht und besetzte die südliche Hälfte Koreas in Zusammenarbeit mit den ehemaligen koreanischen Kollaborateuren mit Japan die nun mit den Usa kollaborierten.
    1950 startete die Usa mit diesen Vasallen dann den Koreakrieg in dem sie wie Japan einen weiteren Völkermord mit vielen Mio Toten anrichteten, inkl biologischen und chemischen Waffen. Als dann die Usa auch noch chinesische Gebiete bombardierte schlug sich China auf die Seite Nordkoreas und Freiwillige kämpften an der Seite Nordkoreas und besiegte die Usa und ihre koreanischen Kollaborateure.
    Die Bourgeoisie Südkoreas wird stets auf der Seite der Usa bleiben weil sie ansonsten ihre Herrschaft verliert und wie im Norden das Volk regieren würde.
    Ganz besonders wichtig ist folgende Dokumentation über den Wertewesten die (vermutlich) von im Ausland lebenden Nordkoreanern gemacht wurde: https://youtu.be/rjN5ydjzAtY

    1. > und wie im Norden das Volk regieren würde <

      Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis einer der Kommunismus-Freaks mit der Nordkorea-Belobhudelung beginnt – dabei ist es der allerletzte Staat der Erde, in dem ich leben möchte. All die dysotopischen Berichte aus Nordkorea sind weitgehend wahr. Im Ostblock hatte ich einen Kollegen, der persönlich einen kannte, der Nordkorea besuchte – und erschreckende Impressionen mitbrachte. So zahlte etwa jemand von der Gruppe mit einer Banknote, auf der Kim-Fresse (des damaligen Kim – ich glaube, der Großvater des jetzigen) ein wenig bekritzelt war. Gleich gab es eine heftige Untersuchung, als ob wer die Regierung sprengen würde.

      An der Stelle Russlands würde ich mit solchen Verbündeten nicht prahlen – peinlich wie Bündnis mit Bandera-Schnorrlensky.

      1. Jaja, dein Schwippschwager hat mal jemanden gehört sagen den er persönlich kannte und dem sein Kollege…offensichtlich bist du so sehr in der Brd-Hirnwäsche gefangen daß du deine Naivität nicht mal bemerkst.
        Wer aber noch denken kann findet im verlinkten Kanal mehr als genug Fakten – und keine Brd-Propaganda. Wer dieser Brd-Propaganda aber lieber glaubt sollte nicht vergessen sich mit mRNS-Impfmitteln spritzen zu lassen. Viel Glück.

      2. Ob ich dort leben wollte, weiss ich nicht — sicher aber würde ich gerne einmal hinfliegen, um mir ein eigenes Bild zu machen, weil über Nordkorea fast nichts ausser Propaganda bekannt ist.

        Die Geschichte mit dem verkritzelten Geldschein kann stimmen – aber das kann auch in Ländern passieren, die allgemein als (mehr oder weniger) demokratisch angesehen werden, z.B. sollte man in Thailand besser nicht versehentlich auf einen Geldschein treten, den jemand verloren hat – darauf ist ein Bild des Königs, und das darf nicht auf diese Art beleidigt werden.

  6. Diese Abhöraktion wurde vor der USA-Reise aufgedeckt, aber der koreanische Präsident hat es dort mit keinem Wort erwähnt, geschweige denn kritisiert. Das und diese unsägliche Gesangspartie hat ihn zuhause viele Zustimmungspunkte gekostet.

    Tragisch auch, dass es den USA immer wieder gelingt, buchstäblich Familien zu Feinden zu machen. Sie schaffen es, den natürlichen Instinkt der Zugehörigkeit zum Verstummen zu bringen, wie bei uns Deutschen früher. Beide Koreaner, denken aber sie seien Feinde, der Fremde hinter dem Ozean dagegen sei Freund. Verrückt.

    Noch verrückter, dass sie sich auch noch die wichtigsten Handelspartner verscherzen, und als Startrampe für US-Waffen und somit als Ziel für CN- und RU-Raketen – und das alles für einen feuchten Händedruck aus Warshington. Einfach nur irre. Wie schafft der Ami das nur?

    Und jetzt will Seoul eine moralisch aufgeladene Aussenpolitik betreiben – kommt mir irgendwie bekannt vor… Wie kommen solche Hirnis überall an die Macht? Sie werden sich mit Baerbock bestens verstehen.

    Fazit: Die gegenwärtige Situation wird eingefroren – und die USA freuen sich.

  7. Südkorea profitiert von billigem russischen Öl. Ein wirtschaftlicher Selbstmord ala Deutschland wäre für die Aufrechterhaltung des Status Q äußerst kontraproduktiv und würde die Machtausbreitung der Chinesen begünstigen. Insofern erlauben es die USA, dass Südkorea sich weiter wirtschaftlich entwickeln darf.

  8. Zwischen Nord- und Südkorea gibt es einen Keil, der da nicht hingehört. Das fällt jedem Aussenstehenden auf. Anscheinend nicht den Koreanern. Die wurden anscheinend genau so reichlich mit Zigaretten, Kaugummi und Schokolade versorgt, wie einst die Deutschen.
    Time To Say Goodbye (Con Te Partiro) hiess es in der Filmmusik zu „Untergang der Titanic“.
    Wenn der korianische Präsident so gut English spricht, dann sollte er es mal gegenüber Biden anwenden und im Goodbye sagen.

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