Erdogan hält es für möglich, dass die Türkei „andere Wege als die EU unterschiedliche Wege einschlagen könnte“

Der Präsident sagte, die Europäische Union wolle die Beziehungen zur Türkei abbrechen

ANKARA, 16. September. /TASS/. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte nach der Veröffentlichung des jüngsten Berichts des Europäischen Parlaments über die Situation der europäischen Integrationsprozesse in der Republik, dass Ankara „und die EU unterschiedliche Wege gehen könnten.“

„Die Europäische Union versucht, die Beziehungen zur Türkei abzubrechen. Falls die EU entsprechende Schritte unternimmt, werden wir unsere eigene Bewertung der Entwicklungen vornehmen und danach können wir und die EU gegebenenfalls unterschiedliche Wege gehen“, sagte er auf einer Pressekonferenz in Istanbul vor seinem Flug nach New York, die von Fernsehsendern übertragen wurde.

Am 14. September kritisierte das türkische Außenministerium den jüngsten Bericht des Europäischen Parlaments und bezeichnete ihn als „eine Ansammlung von unbegründeten Anschuldigungen und Vorurteilen, die auf Fehlinformationen aus antitürkischen Kreisen beruhen“. „Die Abgeordneten sind Gefangene einer kurzfristigen populistischen Politik und weit davon entfernt, einen korrekten strategischen Ansatz zu entwickeln“, so das Ministerium.

In dem veröffentlichten EU-Bericht heißt es, Ankara und Brüssel sollten andere Wege der Zusammenarbeit finden, die alternativ zu einem EU-Beitritt der Türkei möglich sind, da der derzeit nicht möglich sei. Die Abgeordneten wiesen darauf hin, dass die Türkei immer noch ein Kandidat für den EU-Beitritt ist, aber der Prozess „nicht wieder aufgenommen werden kann, wenn die türkische Regierung ihren Kurs nicht ändert“.

Die Beitrittsgespräche zwischen der Türkei und der EU wurden im Jahr 2005 aufgenommen. Bislang sind 16 von 35 Punkten des so genannten Verhandlungsdossiers noch nicht geklärt, da sich die beiden Seiten in Fragen wie dem Zypernproblem nicht einigen können.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

20 Antworten

  1. Steht nicht 2024 wieder eine Europawahl an ?
    Das ist auch so eine Wahl die man meiden sollte , man wählt Abgeordnete Die sich nur die Taschen mit Geld vollstopfen , keine wirkliche Macht besitzen und sinnlos auf Unsere Kosten Ihre Zeit im EU-Parlament verschwenden .
    Solange die EU-Kommision dort das Sagen hat , sind diese „gewählte“ Abgeordneten dort überflüssig , im besten Fall werden Die bis auf wenige Ausnahmen eh gegen Uns agieren !

  2. Man mag von Erdogan halten, was man will, aber beim Thema EU-Beitritt würde die Türkei jahrzehntelang verschei.ert. Heute hat sie den Beitritt nicht mehr nötig und sollte eher der BRICS beitreten. Wirtschaftlich geht es mit der Türkei aufwärts, während gerade die EU-Führer kräftig abbauen.

  3. Gerade in Zeiten, wo sich BRICS erweitert und erstarkt, sollte die EU dankbar sein, wenn ihr überhaipt noch einer beitreten will. Die Türkei sollte auf das untergehende Schiff EU verzichten und sich den Gewinnern, BRICS, anschließen. Noch ist die Türkei ja in der NATO. Bin gespannt, wie lange noch.

    1. Die Türkei ist in der SOZ. Bisher als Dialogpartner, aber Erdogan strebt Vollmitgliedschaft an. Aus Sicht der SOZ hat es auch seine Reize, wenn sie einen Beobachter im NATO-Hauptquartier hat.

      Und Erdogan hat bereits klar gemacht, daß es wegen „Ukraine“ keinen NATO-Fall Art.5 geben wird. Länder wie Polen und Deutschland wurden nicht angegriffen, sondern sind selber in den Krieg eingetreten. Eventuelle Folgen sind ihr eigenes Risiko und kein „Verteidigungsfall“. Ein NATO-Fall gegen Rußland könnte leicht atomar werden. Ich bin froh, daß wir die Türken als Vetomacht in der NATO haben.

      Ihren Sitz in der NATO wird die Türkei nicht ohne Not aufgeben. An BRICS ist die Türkei interessiert. Die Karte EU-Beitritt wird nur noch bei Pokerspielen gezogen. So dumm, ihre Souveränität aufzugeben und sich in Zukunft von Borrell und von der Leyen regieren zu lassen werden die Türken kaum sein.

      1. In der Türkei würde es sowieso keine Mehrheit für einen EU-Beitritt geben.
        Die Eu ist doch eh nur die Marionette der Amis.
        Wir sollten uns weiterhin so gut wie möglich neutral halten und unsere eigenen Intressen vertreten. Selbst die Türken die nicht für Erdogan gestimmt haben, finden seine Aussenpolitik im Ukraine Konflikt gut.
        Mit Putin haben wir einen guten Partner, der mit der Türkei auf Augenhöhe verhandelt.
        Eine Eigenschaft die die EU/USA nicht kennt.

        1. Aus meiner rein eigenen deutschen Sicht ist eine neutrale Türkei, die ein gutes Verhältnis mit Rußland hält, aber auch im „Westen“ Präsenz wahrt, sehr wünschenswert. Erdogan ist ein geschickter Staatsmann und hat Format. Bei seinen Kollegen in Afrika beliebt, deren Völker er als „Brüder“ bezeichnet.

  4. Alle haben sich die Augen gerieben, wieso Erdogan kurz vor dem BRICS-Treffen eine EU-Mitgliedschaft der Türkei so in den Vordergrund brachte. Jetzt wird es klar: Er wollte, das die Absage von Brüssel ausgeht. Viele Bürger der Türkei haben gute Kontakte in die EU. Wenn die Türkei selbst auf die EU verzichtet, würden das viele Türken nicht verstehen. Jetzt sagt die EU nein und der Weg in die BRICS+ ist frei.

  5. Worum ging und geht es bei dem EU-Beitritt der Türkei wirklich?

    Zum einen um Visa-Freiheit, also einfache Einreise aller Tüken nach Deutschland. Gut, das ist heute mit Asyl ja kein Problem mehr, wenn es regulär nicht klappt, macht man halt Asyl. Und auch die Zollschranken wurden weitgehend abgebaut, die Türkei hat da immer gejammert, auf die Tränendrüse gedrückt, aber die Waren fliessen problemlos, wenn überhaupt minimale Zölle, größtes Problem im Handel sind wahrscheinlich die Visa für LKW-Fahrer, kann ich nicht beurteilen.

    Aber der wesentlichere Aspekt, der kaum erwähnt wird, sind die EU-Subventionen, die wurden schon vor 20 Jahren auf 30-40 Milliarden Euro jährlich für die Türkei geschätzt, wenn es zu einem vollständigen Beitritt kommen sollte. Das hatte mit der Schwäche der türkischen Lira zu tun, und weniger mit dem tatsächlichen Wohlstandsniveau oder eventueller Armut, die Türkei ist nicht so arm, da sind Regionen in der Slowakei, etc viel ärmer.

    Die Türkei bekommt heute schon ein paar Miliarden von der EU als „Entwicklungshilfe“. Aber die geschätzten Beträge von damals müsste man heute mindestens verdoppeln, wir reden also über 60-80 Milliarden Euro, und die Lira ist heute noch schwächer. Das war mMn immer das größte Hindernis für die EU.

    Gut, heute würde man die EZB Geld drucken lassen oder ein Sondervermögen machen, aber Erdogan hat sich ja so halb Rußland zugewandt, und das mag die EU halt auch gar nicht.

  6. Erdogan ist nicht mehr in der Lage, klar zu denken!

    Inzwischen haben ihn Iran und Saudi-Arabien und selbst die UAE beim BRICS Beitritt überholt!
    Sein einziges Problem ist sein Festhalten an der NATO!
    Würde die Türkei die NATO verlassen, hätte sie bereits Mitglied der SOZ und der BRICS sein können!
    Selbst Schuld!

    1. Politik scheint nicht so Dein Ding zu sein ? 😀
      In der Politik passiert nichts zufällig , das was die Türkei/Erdogan macht , hat alles Gründe und erfüllt bestimmte Zwecke .
      Bei der NATO sitzt man direkt im Boot vom Feind , besser kann man den Feind dadurch nicht einschätzen .

  7. Der Boss vom Bosporus sollte nur aufpassen das er sich nicht wieder vergaloppiert.
    Wenn er sich für die EU entscheidet ist Schluss mit BRICS.
    Wenn er scih für BRICS entscheidet ist Schluss mit EU.
    Beides geht nicht.

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