Experte: Ausweitung der Zahl der Partner im BRICS+-Format kann die Entdollarisierung beschleunigen

Sun Qi, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Russland- und Zentralasienstudien an der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften, wies auf die Attraktivität des BRICS-Formats hin, dessen Kooperationsmechanismus auf dem Streben nach Entwicklung beruht.

Der Beitritt weiterer Länder zur Partnerschaft BRICS+ und die zunehmende Verwendung lokaler Währungen im Zahlungsverkehr werden dazu beitragen, die Entdollarisierung zu beschleunigen. Das erklärte Sun Qi, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Russland- und Zentralasienstudien an der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften, am Freitag gegenüber der TASS.

„Da immer mehr Länder den Reihen der BRICS+-Partner beitreten, wird der Übergang zu Abrechnungen in lokalen Währungen oder Währungen von Drittländern im gegenseitigen Handel deutlich zunehmen und damit die Entdollarisierung beschleunigen“, sagte der Experte.

In Bezug auf das bevorstehende Gipfeltreffen der Vereinigung in Südafrika merkte Sun Qi an, dass eines der wichtigsten Themen des Gipfels die Schaffung einer einheitlichen BRICS-Währung sein dürfte. „BRICS Pay, das für Transaktionen zwischen den BRICS-Ländern verwendet wird, kann umfassend und gründlich diskutiert werden“, so der Experte.

Ein weiteres wichtiges Thema des Gipfels, so Sun Qi, wird die Frage der Erweiterung der Vereinigung sein. In diesem Zusammenhang wies der Experte auf die Attraktivität des BRICS-Formats selbst hin, dessen Kooperationsmechanismus auf dem Streben nach Entwicklung beruht. „In den letzten Jahren wurde das durch die Coronavirus-Pandemie, den russisch-ukrainischen Konflikt und andere Faktoren überschattet. Für die meisten Entwicklungsländer steht die Entwicklung an erster Stelle. Deshalb ist der BRICS-Kooperationsmechanismus für diese Länder so attraktiv“, sagte er.

China hat im Mai 2022 vorgeschlagen, den BRICS-Erweiterungsprozess einzuleiten. Nach dem Gipfel in Peking im Juni desselben Jahres begann der Vorbereitungsprozess. Kurz davor gingen die ersten Bewerbungen von Argentinien und dem Iran ein. Am 1. Juni 2023 prüften die Außenminister der BRICS-Staaten bei einem Treffen in Kapstadt, Südafrika, das Konzept der Erweiterung der Gruppe, beschlossen jedoch, das Dokument zur Überarbeitung zu schicken. Am nächsten Tag fand ein Treffen der „Friends of BRICS“ statt, an dem die Außenminister der Mitgliedsländer der Gemeinschaft sowie 12 weitere Staaten des globalen Südens, darunter die Vereinigten Arabischen Emirate und Saudi-Arabien, teilnahmen.

Der BRICS-Gipfel findet vom 22. bis 24. August in Johannesburg statt und wird von Südafrika geleitet. Nach Angaben der südafrikanischen Ministerin für auswärtige Angelegenheiten und Zusammenarbeit, Naledi Pandor, werden die Staats- und Regierungschefs der BRICS-Staaten auf dem Gipfel über die Erweiterung der Organisation diskutieren. Ihr zufolge haben 23 Länder einen formellen Antrag auf Beitritt zur Organisation gestellt.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

9 Antworten

  1. Auf jeden Fall wird es interessant werden. So bisschen >>VIEL 🙂 < Hoffnung setze ich gerade auf den Hausherr des Anti-Spiegel. Das Thema ist nicht fuer Jedermann geeignet welcher die Zusammenhaenge nicht zuordnen kann. Da fehlt schon ein erfahrener Experte für Finanzdienstleistungen, welcher auch in der Lage ist nicht nur zu denken, sondern das Gedachte auch so rueber zu bringen, dass es ein Grundschueler versteht.

    Wird schon werden, denke ich.

    1. Dann schauen wir mal ob dem Lord am Ende die Lachfalten aus dem Gesicht springen, oder eben er seinen bekannten Wutkopf gegen die Wand haut 😒

      Der Ökonom, der das Akronym BRICS während seiner Zeit bei Goldman Sachs prägte, hat die Idee, dass die Gruppe der Schwellenländer ihre eigene Währung entwickelt, als „lächerlich“ verspottet, da Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika eine Erweiterung des Blocks in Betracht ziehen.

      Lord Jim O’Neill, der den Begriff BRICS 2001 in einer Forschungsnotiz als Chefökonom von Goldman Sachs einführte, behauptete in einem Interview mit der Financial Times, dass die BRICS seit ihrer Gründung außer geopolitischer Symbolik nichts Wesentliches erreicht haben.

      Und ich selbst ?

      Beschaeftige mich seit Jahren mit der Materie. Diese rasende Entwicklung gerade in den letzten 6 Monaten macht zwar Mut, jedoch auch Sorgenfalten in Bezug auf die Masse der Friends of BRICS da Masse, nicht unbedingt Klasse bedeuten muss.

      1. Masse ist nicht Klasse aber es geht auch darum welche Währungskonstruktion da benutzt wird. Ist es eine Kopie vom Dollar oder ist das Betriebssystem ein anderes? Mir schwebt da eine umlaufgesteuerte Vollgeldwährung vor, die sich gegenseitg leicht verrechnen lässt. Sie ist von außen kaum manipulierbar, weil der Staat keine Schulden für Geldmenge erzeugt. Eine harte Entschuldung vom Dollar ist dann auch möglich und sie setzen einen neuen Standart in der Welt.
        Das alles hat es schon in Deutschland gegeben, sehr erfolgreich:
        Buch Karl Walker! http://freigeldpraktiker.de/weltenaufgang/blog/article/nur-zwei-buecher

  2. Der ehemalige US-Präsident Donald Trump warnte in einem Interview mit dem Sender Fox Business am Donnerstag davor, dass der US-Dollar seinen Status als Weltreservewährung – und damit die Position der USA an der Spitze des geopolitischen Totempfahls – zu verlieren droht. Laut Trump:

    „Unser Land wird zur Hölle fahren und wir werden nicht mehr der große Junge sein. Wir haben Macht, aber sie schwindet. Sie schwindet in der Tat auch in Bezug auf unsere Währung.“

    Sollte der Dollar aufhören, die Weltreservewährung zu sein, „ist das schlimmer, als jeden Krieg zu verlieren“, so der republikanische Spitzenkandidat weiter. Während dies unter einer Trump-Präsidentschaft „undenkbar“ gewesen wäre, sagte er, „jetzt denken die Leute darüber nach“ – insbesondere China – und bringen die USA in Gefahr, als globaler Hegemon entthront zu werden.

    https://test.rtde.me/nordamerika/178224-trump-ueber-us-dollar-status/

    Wird auch langsam Zeit…………

  3. …“…und damit die Entdollarisierung beschleunigen“, sagte der Experte… …ich denke, Sun Qi, geschäftsführender Direktor des Zentrums für Russland- und und Zentralasienstudien an der Shanghaier Akademie für Sozialwissenschaften, hat vollkommen Recht !!.. ..dem Dollar MUSS es so gehen, wie einst dem Britischen Pfund !!.. …Wladimir Putin sagte schon vor Jahren sinngemäss, „…wenn der Dollar seine beherrschende Stellung verliert, hören auch die Kriege auf !!.. ..DAS wird nochmals spannend, wenn die Globalisten in „Ihren Abgrund“ schauen werden !!.. …die brd – Kolonie, schaut jetzt schon in ihren wirtschaftlichen Abgrund, können auch die brd – Marionetten bis zum Fücks, nicht mehr leugnen !!..
    …jeden Tag schliessen mehr Firmen, Ladenketten usw. !! WEITER so in der brd – Kolonie !!..😎😈

  4. Na ja, solange man im „Wertewesten“ noch reichlich Waren kaufen kann, die man im Rest der Welt in dieser Form (Preis, Masse, Qualität) nicht kaufen kann, solange werden die „wertewestlichen“ Währungen oben bleiben.

    1. ….da ist aber viel „Marketing“ mit dabei und vor allem viele dieser Waren, gerade im Textil – Lederbereich, werden fast alle ausserhalb des „Westen“ hergestellt.. …nehmen sie nur „Adidas und Pume“, welche in der brd fast nichts mehr produzieren !!.. …ist wie beim brd – ler und seinen „Daimler oder BMW !!“… 🤣😈

    2. @Logik Fan

      Man nimmt immer gerne die berühmte BIP als Argument und der nette Wertewesten steht nach diesem riesig da. Wenn man das aber auf die Wertschöpfungskette aufdröselt, fällt auf, dass der Westen sein BIP mittlerweile massiv durch Dienstleistung erzielt außerhalb der Wertschöpfungskette. Das Problem an dieser fehlenden Wertschöpfungskette ist aber, dass dieser elementar von Ressourcen jeglicher Art abhängig ist und durch die militärische Macht der USA diese bisher billig zu erhalten waren. Wenn BRICS sich auf die Beine stellt, dann beinhaltet dieses BIP der BRICS in Zukunft die Positionen Wertschöpfung (billig herstellen) Ressourcen (Wer hat der hat und das sind nicht wir) und auch einen riesigen Markt dafür. (Halbe Weltbevölkerung).

      Ich kann ihrer Logik leider nicht folgen, dass die goldene Milliarde eine goldene Zukunft besitzt.

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