G-77 plus China: Das Finanzsystem muss reformiert und Sanktionen müssen aufgehoben werden

In der Abschlusserklärung des Gipfels heißt es, dass einseitige restriktive Maßnahmen negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Gesellschaft und der Wissenschaft haben

Die Teilnehmer des Gipfeltreffens der bei den Vereinten Nationen angesiedelten „G-77 plus China“ halten eine Reform des internationalen Finanzsystems für notwendig, um einen gleichberechtigten Zugang zu Technologie und Innovation für alle Länder zu gewährleisten.

„Wir betonen die dringende Notwendigkeit einer umfassenden Reform der internationalen Finanzarchitektur und eines integrativeren und koordinierteren Ansatzes für die globale Finanzverwaltung mit größerem Akzent auf der Zusammenarbeit zwischen den Ländern, auch durch eine stärkere Vertretung der Entwicklungsländer in den Entscheidungsinstitutionen, die ihre Chancen auf Zugang zu Wissenschaft, Technologie und Innovation fördern“, heißt es in der Abschlusserklärung des Gipfels, die am Samstag auf der Website des kubanischen Außenministeriums veröffentlicht wurde.

Die Mitglieder der Vereinigung weisen auf die negativen Auswirkungen einseitiger restriktiver Maßnahmen auf die Entwicklung der Gesellschaft und der Wissenschaft hin und fordern deren baldige Aufhebung. „Wir lehnen die Einführung von Gesetzen und Vorschriften mit extraterritorialer Wirkung und alle anderen Formen wirtschaftlicher Zwangsmaßnahmen, einschließlich einseitiger Sanktionen gegen Entwicklungsländer, ab und bekräftigen die dringende Notwendigkeit ihrer sofortigen Aufhebung“, heißt es in dem Dokument. „Sie stellen ein ernsthaftes Hindernis für die Entwicklung von Wissenschaft, Technologie und Innovation dar und <…> haben einen negativen und zerstörerischen Einfluss auf die Achtung der Menschenrechte“.

Das Gipfeltreffen in Havanna fand am 15. und 16. September statt, das Thema des Forums lautete „Aktuelle Herausforderungen der Entwicklung: die Rolle von Wissenschaft, Technologie und Innovation“. Erörtert wurden Reformen der internationalen Finanzinstitutionen, die Unterstützung von Entwicklungsländern, die sich nach der Pandemie in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befinden, sowie die Probleme des Klimawandels. Nach Angaben des kubanischen Außenministeriums nahmen an der Veranstaltung Vertreter aus 116 Ländern teil, darunter etwa 30 Delegationen unter Leitung von Staats- und Regierungschefs.

Die Präsidentschaft der G-77 plus China ist zum ersten Mal seit der Gründung der Vereinigung an Kuba übergegangen. Der Beschluss zur Gründung der Vereinigung wurde auf einem Treffen der Minister der Entwicklungsländer Asiens, Afrikas und Lateinamerikas im Jahr 1964 gefasst. Anfänglich waren 77 Länder an der Organisation beteiligt. Heute ist sie die größte zwischenstaatliche Organisation von Entwicklungsländern, die im Rahmen der UNO tätig ist und 134 Staaten mit einer Gesamtbevölkerung von über 6 Milliarden Menschen vereint.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. Bevor man nun ans Finanzsystem geht sollte man erst mal ganz schnell die Länder aufrufen die Waffenlieferungen in die Ukraine zu stoppen. Damit da endlich mal eine Ende absehbar ist. Dann kann man sich dem Finanzsystemen zuwenden und sich um die illegalen Sanktionen kümmern. Warum ist letzteres nicht schon lange geschehen?
    STOPP die Waffenlieferung an die Ukraine und wer sich weigert wird ebenfalls sanktioniert

    1. Ich denke, es ist umgekehrt: die aktuelle Finanzarchitektur liegt dem Ukrainekrieg zugrunde. Also müsste zuerst das System, welches den Krieg hervorgerufen hat und nun weiter am Laufen hält, verändert werden.

      1. Das sehe ich genauso. Das derzeitige einseitige Finanzsystem wird zusammenbrechen, und jedes Land tut gut daran, sich vorher in Sicherheit zu bringen, denn der imperialistische Moloch wird vor dem Aus alles verschlingen wollen. Sehr empfehlenswert dazu das Buch von Dmitry Orlov über die Stufen des Zusammenbruchs.

  2. Wenn ich lese, irgendwas müsste reformiert werden, um das „Imperium“ einzuhegen, muss ich gleichzeitig lachen und weinen.
    Bevor DAS Verbrechersyndikat „USA“ sich irgendwelchen wohlmeinenden Empfehlungen und Beschlüssen unterwirft, lassen die vorher die ganze Welt in Flammen aufgehen, und meinen, nachher „Feuerwehr“ spielen zu können.

    Wodurch könnte man das Imperium enthaupten?
    Vielleicht findet Russland noch einen Weg, wenn es wirklich ernst wird …

  3. Sicher sind dies ganz legitime Forderungen die da von den Entwicklungsländern aufgestellt werden.
    Das Dumme die USA wird alle ungesetzlichen und gesetzlichen Möglichkeiten die sie zur Verfügung haben nutzen um dies zu verhindern. Ja u. sei es mit Gewalt und viel Geld für irgendwelche Bestechungen.
    Die USA hätten längst die Möglichkeit gehabt den Bürgerkrieg in Mexiko zu beenden.
    99,5 % der Waffen die da verwendet werden stammen aus den USA.
    Waffen mit denen Frauen und Kinder erschossen werden!
    Waffen die im Gegenzug für Rauschgift z.B. Kokain verkauft werden!
    Gab es nur einmal eine Grenzstreife der USA, die einen Rauschgifthändler festgenommen hat? Iich konnte dazu nichts finden!

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