In Nigeria wurde erklärt, dass die ECOWAS eine militärische Intervention in Niger nicht überstürzen wird

Die Option einer militärischen Intervention wird als letztes Mittel in Betracht gezogen, sagte Ajuri Ngelale, Sonderberater des nigerianischen Präsidenten für öffentliche Angelegenheiten

PRETORIA, 29. August./ Nigeria und die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) werden eine mögliche Militärintervention in Niger nicht überstürzen, erklärte Ajuri Ngelale, Sonderberater des nigerianischen Präsidenten für Öffentlichkeitsarbeit, in einem Interview mit der nigerianischen Zeitung Independent Nigeria.

„Die Staatsoberhäupter der ECOWAS sind sich einig, dass alle Optionen in Betracht gezogen werden müssen, um sicherzustellen, dass die verfassungsmäßige Ordnung in der Republik Niger wiederhergestellt wird“, betonte er. „Es besteht aber auch Einigkeit darüber, dass die ECOWAS eine militärische Intervention nicht überstürzen wird. Wir werden unserem Nachbarn nicht morgen den Krieg erklären. Eine militärische Option wird als letztes Mittel in Betracht gezogen. Es ist ein letzter Ausweg und nicht der nächste Schritt“.

Ngelale wies darauf hin, dass die von der ECOWAS gegen Niger verhängten Sanktionen in Kraft seien. Gleichzeitig sagte er, die ECOWAS und ihr Mitglied Nigeria seien besorgt über die Auswirkungen der Beschränkungen auf die Bevölkerung des Nachbarlandes. „Die Verhandlungen sind im Gange, um sicherzustellen, dass die Auswirkungen der Sanktionen auf die Bürger Nigers so gering wie möglich gehalten werden“, betonte er. „Wir befinden uns nicht in einem Konflikt mit den Bürgern Nigers. Es handelt sich um einen Konflikt mit einer Rebellengruppe, die aus einer Handvoll Menschen besteht, die den demokratisch gewählten Präsidenten des Landes [Mohamed Bazoum] zusammen mit seiner Familie gewaltsam als Geisel genommen haben, um sich die Macht zu sichern. Wir werden diese Sanktionen so weit wie möglich abmildern, um die Auswirkungen auf die Bürger Nigers so gering wie möglich zu halten.“

Die ECOWAS hat im vergangenen Monat weitreichende Wirtschaftssanktionen gegen Niger verhängt, wo das Militär am 26. Juli durch einen Staatsstreich die Macht übernommen hat. Alle Finanztransaktionen mit Niger wurden gestoppt, auch im Energiesektor, und Nigers Guthaben in den Zentralbanken der ECOWAS wurden eingefroren. Nigeria hat die Stromzufuhr nach Niger unterbrochen.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Die Uhr läuft für sie. Das wissen die Afrikaner. Ein frisch abgesetzter Präsident ist eine Zeit lang immer noch der legitime, da so ein Putsch seiner Natur nach illegal ist. Nach einem Monat außer Amt beginnt er, der ehemalige zu werden. Und Usurpatoren beginnen, wenn sie fest im Sattel sind und das Volk hinter sich haben, zur legitimen Regierung zu werden.

    Die Uhr läuft gegen sie. Das wissen Paris, Berlin und Brüssel, die treibenden Kräfte hinter der „Intervention“. Laut Tinubu machen Kräfte, die nicht zu ECOWAS gehören, einen enormen Druck und sind ständig in der Telefonleitung. Tinubu: „Ich sagte ihnen: Sie sollen warten“.

    Die „dienstbaren Geister“ unserer Regierung, die „islamistischen Rebellen“, spielen überall in Mali verrückt und bedrohen Timbuktu. Es läuft ein enormes PSYOP um Prigoshin, Putin und „Wagner“, die Russen würden Afrika nun aufgeben oder aufgeben müssen.

    Das ist ein Anzeichen, daß „Europa“ inzwischen versteht, von den Afrikanern ausmanövriert zu werden, die Hoffnung, im Mäntelchen von ECOWAS eine „Intervention“ zu bekommen verliert, und nun die Mittel auffährt, die noch bleiben.

    1. Ich denke mal, daß die Wagner Gruppe, so tragisch das im Moment auch klingen mag, auch ohne
      Prigoschin, Tschekalow und Utkin weiter bestehen wird.
      Ansonsten stimme ich Ihnen zu: Jeder Tag, den sie durchstehen ist ein guter Tag und verschafft Abstand.
      Es wird zwar noch ein langer Prozess werden, aber das Spiel ist gelaufen.
      Es könnte jedoch sein, daß es eine gewisse Weile dauern wird, bis so einige das begriffen haben.
      Das erinnert mich immer an die Wort von Xi Jingping bei Putins Abschied, dass eine seit 100 Jahren beispiellose Veränderung bevorstehe.
      Der russische Präsident antwortete: „Ich stimme zu“, worauf Xi sagte: „Pass auf dich auf, mein lieber Freund, bitte“

      1. Prigoshins Tod ist ein schwerer Schlag. Aber solche Krieger sind nicht nur Helden, sie können auch fallen. Das wußte nicht zuletzt er selber. Als ich die Tage gelesen habe, welches PSYOP nun deshalb im Sahel, besonders Mali, betrieben wird, begleitet vom Sturmlauf der Terrorbanden, sind die EU-Interventionisten als Verdächtige an dessen Ermordung bei mir deutlich nach oben gerückt.

        (Allerdings hat auch Soros bei seiner Rede in Davos Prigoshin als den Faktor bezeichnet, der den erhofften Kollaps Rußlands vereitelt hat. Gewisse Kreise in den USA sind geradezu besessen von Prigoshin, und für die ist es normal, Feinde, die sie für besonders gefährlich halten, umbringen zu lassen. Siehe unter cia.gov, freigegebene Akten.)

        Prigoshins Verdienste um Afrika sind groß, sein Genie wird fehlen. Auf dessen Mitstreiter Dugin und Malofeev. alles „russische Panafrikaner“, gab es übrigens auch Mordanschläge. Es schockiert, es demoralisiert, aber nun haben wir in Burkina Faso Ibrahim Traoré und Kyelém de Tambèla, die vor einem Jaht noch keiner kannte.

        Prigoshin war Genie als Organisator, als Stratege und im Informationskrieg. Militär war er nicht. In dem Bereich wird nach meiner Einschätzung bei den „Wagnern“ in Afrika alles völlig normal weiter funktionieren.

        1. Jewgenij Prigoschin Tod ist ein Pyrrhussieg für den Westen, er ist tot, aber dafür rücken zehn andere aus der zweiten Reihe nach. Das ist das Gleiche, wie mit der Hydra in der griechischen Mythologie. Was bekämpft wird, wird stärker.

  2. Haben es diese Staaten hoffentlich erkannt das sie sich nur zum Werkzeug ihrer ehemaligen Kolonialherren machen und ihre Völker auf die Schlachtbank schicken. Das sie bezahlte Söldner sind ist kein Geheimnis, aber das Jüngste Gericht wird in der heutigen Zeit auch auf sie warten un ich hätte nicht einmal Mitleid mit ihnen.

  3. Gut so. Also wird daraus wohl nichts.
    Wäre aber ohnehin nichts draus geworden, den „verfassungsmäßige Ordnung“ ist schön und gut. Man kann auch wieder ein paar Hunderttausend dafür umbringen um sie wieder herzustellen. Aber das nutzt nichts, wenn man sich nicht für die Gründe der Störung interessiert.

    Westliche Universaltaktik: Große Empörung, Alles wegbomben, Blöd aus der Wäsche schauen oder sich gleich schnell wieder verpissen und alles in Trümmern zurücklassen.

    Hat noch nie funktioniert. Es reicht auch einfach nur große Empörung. Gestern habe ich z.B. gehört es fehlen trotz Rechtsanspruch immer noch KiTa-Plätze. Empörung als Dauerzustand, egal welches Thema, da gibt die eine Empörung der Nächsten die Klinke in die Hand. Dies allein funktioniert, der ganze Westen wird so reagiert.

    1. Das Paradoxe dabei ist, daß es unter Bazoum keine „verfassungsmäßige Ordnung“ gegeben hat. Die neokolonialistischen Betrügereien in Niger durch französische Konzerne, die unter Bazoum üblich waren, sind nach der nigrischen Verfassung höchst verboten und unter Strafe zu stellen. Da hat sich keiner drum geschert. Und diese Betrügereien sind nicht nur bei afrikanischen Autoren zu lesen, sondern auch bei französischen.

  4. «Nigers Militärjunta wird vom Pentagon unterstützt»
    … Kunststück!
    Dem Ökonomen Michel Chossudovsky zufolge ist die «antiimperialistische Volksbewegung» von Washington gesteuert. Das unausgesprochene Ziel sei es, Frankreich aus Afrika zu entfernen. Mes chèrs amis! Hab’s euch ja immer gesagt! Kikerikiiiii! 🤭😅😂🤣

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