Machtverlust der USA

Iran und Saudi-Arabien arbeiten an einer strategischen Partnerschaft

Der Iran und Saudi-Arabien arbeiten an einer strategischen Partnerschaft. Das war noch vor wenigen Monaten undenkbar, denn die beiden Länder waren Rivalen. Die schnelle Annäherung der Länder ist beeindruckend und dürfte vielen in Washington schlaflose Nächte bereiten.

Erst im April haben der Iran und Saudi-Arabien unter chinesischer Vermittlung vereinbart, wieder diplomatische Beziehungen aufzunehmen und inzwischen haben sie wieder Botschaften im jeweils anderen Land eröffnet. Schon das war eine unerwartet schnelle Entwicklung, denn noch kurz zuvor haben sich beide Länder als Rivalen angesehen und de facto einen Stellvertreterkrieg im Jemen geführt.

Den USA war das nur recht, denn solange es am Persischen Golf die Rivalität zwischen den Saudis und dem Iran gab, konnten die USA damit ihre militärische Präsenz in der Region begründen. Sollte in der Golfregion jedoch Frieden und Stabilität einkehren, dürften die Araber beginnen, zu fragen, warum die US-Truppen in ihren Ländern stationiert sind, schließlich ist die Anwesenheit der „Ungläubigen“ aus den USA für viele Menschen dort ein Sakrileg und ein Entweihung des heiligen Landes.

Aber in dem Maße, wie Saudi-Arabien sich von den USA emanzipiert, nähert es sich auch dem Iran an. Hinzu kommt, dass die Saudis zusammen mit den Russen – und gegen den ausdrücklichen Wunsch der USA – immer wieder die Reduzierung der Ölförderquoten beschlossen haben, um den Ölpreis stabil zu halten. Ebenfalls gegen den ausdrücklichen Wunsch der USA hat Saudi-Arabien die Rückkehr Syriens in die Arabische Liga unterstützt. Und dass die Saudis ihr Öl inzwischen für Yuan an China verkaufen und so den ersten Schritt aus dem Petro-Dollar unternommen haben, dürfte in Washington alle Alarmglocken zum Klingeln gebracht haben.

Kurz gesagt, für die Dominanz der USA in der arabischen Welt sieht es derzeit ziemlich düster aus.

Der iranische Außenminister in Saudi-Arabien

Deutsche Medien berichten nicht gerne darüber, wenn geopolitisch Entwicklungen passieren, die den USA nicht gefallen und zeigen, dass der Einfluss des US-geführten Westens in der Welt rapide abnimmt. Daher findet man in deutschen Medien auch kaum Berichte darüber, dass der iranische Außenminister am Donnerstag zu einem mehrtägigen Saudi-Arabien-Besuch angereist ist. Lediglich im Handelsblatt habe ich einen recht kurzen Artikel darüber gefunden.

Dabei war der Besuch offensichtlich eine weitere geopolitische Sensation, denn die eben noch bis aufs Blut verfeindeten Staaten, haben beschlossen, eine strategische Zusammenarbeit zu beginnen. Das sagte der iranische Außenminister Hosein Amir Abdollahian, als er über die Ergebnisse seines Besuchs in Saudi-Arabien sprach. Demnach hat der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman Al Saud angeordnet, das Konzept eines Dokuments zu entwickeln, das die wichtigsten Bereiche der Zusammenarbeit zwischen den Ländern regeln soll, wie der iranische Außenminister der Presse sagte:

„Mohammed bin Salman hat den saudischen Außenminister angewiesen, erste Schritte zur Vorbereitung eines langfristigen strategischen Partnerschaftsabkommens zu unternehmen. Wir werden es unterzeichnen, sobald das Dokument ausgearbeitet ist“

Abdollahian sagte auch, dass der Iran und Saudi-Arabien eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Wirtschaft, Handel, Tourismus, Wissenschaft und Technologie vereinbart haben:

„Die saudische Seite (…) hat gezeigt, dass sie bereit ist, eine neue Seite in den Beziehungen zum Iran aufzuschlagen. In Zukunft werden wir uns auf eine nachhaltige Zusammenarbeit und praktische Schritte konzentrieren, die im Interesse der Völker beider Länder unternommen werden“

Was die USA besonders ärgern dürfte, ist, dass die beiden Länder sogar schon über die Gewährleistung der Sicherheit in der Region ohne ausländische, also US-amerikanische, Kräfte gesprochen haben. Darüber sei bei dem Treffen mit dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman Al Saud gesprochen worden, wie der iranische Außenminister mitteilte:

„Wir sind zu der gemeinsamen Auffassung gelangt, dass die Sicherheit in der Region ohne die Beteiligung ausländischer Kräfte gewährleistet werden sollte. Beide Seiten waren sich einig, dass wir die Aufgaben im Zusammenhang mit der Sicherheit und der nachhaltigen Entwicklung der Region selbst erfüllen müssen“

Das dürfte man in Washington gar nicht gerne hören…


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch
Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

14 Antworten

    1. Der interessanteste Ansatz ueberhaupt. Wobei der Denkansatz des Autors ueber die Anwesenheit der „Ungläubigen“ hier eine weit groessere Rolle spielt als jedweder finanzieller Ansatz. Das haben die Chinesen >> mit den Russen<< sehr gut hinbekommen.

      1. Ja, eine Meisterleistung der chinesischen Diplomatie. Und mE der optimale Weg, dem US-amerikanischen Größenwahn zu begegnen. Kriege dagegen sind immer im Interesse der USA, weil sich dabei zwei andere schwächen.

  1. Es ist eben ein Unterschied, ob man mit destruktiven oder konstruktiven Absichten durch die Welt geht. Diese Grundweisheit richtet sich an die US-Amerikaner und Briten, aber auch an die Berliner Regierung mit solchen Koryphäen wie Baerbock.

    Ich wünsche Iranern wie Arabern eine gute Zusammenarbeit nach der langen, von außen eingeschleppten Feindseligkeit.

  2. Endlich wieder einmal eine gute Nachricht!
    Vielleich gelingt es der Arabischen Liga die
    USA zu „überzeugen“ Syrien zu verlassen
    und die damit einhergehende Piraterie zu
    beenden?

    In Sachen Ukraine lassen gute Nachrichten
    auf sich warten. Trotz der massiven Ver-
    luste auf ukrain. Seite, sieht es derzeit nicht
    nach Aufgabe aus. Die Soldaten haben offen-
    sichtlich nicht verstanden, dass sie nur
    nützliche Idioten und Kanonenfutter sind,
    um US-Interessen zu bedienen. Ich nehme
    an, dass die russische Seite daraufhin
    arbeitet, damit dieses Verständnis wächst.

  3. ….sehr gute Politik von China, dem Iran und SA.. …NUR so geht es, den Angelsachsen und Vasallen, immer weiter weltweit das „Wasser“ abgraben !!.. …NUR so sind die weltweiten Kriege der Globalisten, um IHRE „Weltherrschaft“ zu etablieren, zu beenden !!..😎😈

  4. Ich weis nicht ob bereits ein weiterer Krieg begonnen hat, der Krieg der Medien!
    Die Organisation nennt sich Human Rights Watch (HRW). Wo stammt sie her , klar aus New York.
    Die engen Beziehungen der Organisation HRW mit der Regierung der Vereinigten Staaten stellen jedoch ihre Unabhängigkeit in Frage.

    Tom Malinowski etwa, leitender Direktor von HRW in Washington, arbeitete zuvor als Sonderberater von Bill Clinton.
    Susan Manilow, Vizepräsidentin des Vorstandes von HRW, beschreibt sich selbst als eine „alte Freundin von Bill Clinton“. Sie sei „sehr engagiert“ in seiner Partei und habe in dutzenden von Veranstaltungen für das Nationalkomitee der Demokratischen Partei „als offizielle Gastgeberin fungiert“
    Gegenwärtig besteht das Beraterkomitee von „HRW Amerika“ aus Myles Frechette, früherer Botschafter der USA in Kolumbien, und Michael Shifter, früherer Direktor der „Nationalen Stiftung für die Demokratie“ (NED) in Lateinamerika, die von der US-Regierung finanziert wird. Miguel Diaz, Analytiker der CIA in den 1990er Jahren, arbeitete von 2003 bis 2011 als Berater der HRW-Amerikaabteilung. Heute ist Diaz im US-Außenministerium als „Vermittler zwischen der Geheimdienstgemeinde und den Experten aus Nichtregierungsorganisationen“ tätig.
    Diese Organisation sagt nun Saudi Arabien ermordet an ihrer Grenze Emigranten aus Äthiopien! Will die USA damit klar stellen, Saudi Arabien und Iran das geht gar nicht? Für die USA ist es eine Katastrophe wenn irgendwo Frieden einkehrt! Was da noch kommt ?

Schreibe einen Kommentar