UN-Vollversammlung

Lawrows Rede und was Spiegel-Leser nicht erfahren

Der russische Außenminister Lawrow hat am Samstag seine Rede bei der UN-Vollversammlung gehalten, die wieder heftige Kritik an der Politik des Westens und vor allem aus Sicht des globalen Südens hochinteressant war. Die Kernaussagen der Rede hat der Spiegel seinen Lesern jedoch verschwiegen.

Der Spiegel hat am Sonntag unter der Überschrift „Uno-Generaldebatte – Sergej Lawrow wirft Westen Eskalation vor“ über die Rede des russischen Außenministers Lawrow berichtet. Der Spiegel hat seinen Lesern jedoch nur einige aus dem Zusammenhang gerissene Zitate von Lawrow gezeigt, die Kernaussagen von Lawrows Rede hat er hingegen verschwiegen.

Natürlich war der Kern von Lawrows Rede Kritik an der Politik des US-geführten Westens, aber der Spiegel hat seinen Lesern wie üblich die Argumente von Lawrow verschwiegen. Wieder haben deutsche Leser nicht erfahren, was Lawrow gesagt hat und wie die russische Regierung argumentiert. Es ist bezeichnend, dass die westlichen Medien die russischen Argumente konsequent verschweigen. Sie könnten sie ja nennen und dann widerlegen, wenn Russland falsch liegen oder gar lügen sollte. Aber nichts dergleichen geschieht, offenbar hat der Westen keine Argumente für die eigene Position.

Noch wichtiger aber ist, dass es in Lawrows Rede tatsächlich nicht konkret um die Ukraine ging, schließlich war das eine Rede vor der UN-Vollversammlung, also eine Rede an alle Staaten der Welt . In der Rede ging es um die globalen Probleme, die die Länder des globalen Südens beschäftigen, denen der Ukraine-Konflikt relativ egal ist. Sie sorgen sich um ihre Probleme, also die Lebensmittelpreise oder die Versuche des Westens, ihnen seinen Willen aufzuzwingen.

Der Spiegel-Artikel ist nicht hinter der Bezahlschranke, weshalb ihn jeder lesen kann. Ich habe die Rede von Lawrow übersetzt, damit jeder selbst entscheiden kann, ob er sich vom Spiegel umfassend über die Rede informiert fühlt. Beim Lesen der Rede ist es wichtig, sie aus der Sicht der Länder des globalen Südens und ihrer Probleme zu lesen, denn ganz offensichtlich waren diese Länder die wichtigsten Adressaten von Lawrows Rede.

Beginn der Übersetzung:

Ehrenwerter Herr Vorsitzender, meine sehr verehrten Damen und Herren,

In den Reden vieler meiner Vorredner wurde bereits der Gedanke geäußert, dass unser gemeinsamer Planet unumkehrbaren Veränderungen unterworfen ist. Vor unseren Augen wird eine neue Weltordnung geboren. Die Konturen der Zukunft entstehen im Kampf. Im Kampf zwischen der globalen Mehrheit, die für eine gerechtere Verteilung des globalen Reichtums und der zivilisatorischen Vielfalt eintritt, und den wenigen, die mit den neokolonialen Methoden der Unterwerfung an der ihnen entgleitenden Vorherrschaft festhalten.

Das Markenzeichen des „kollektiven Westens“ ist seit langem die Abneigung gegen den Grundsatz der Gleichheit und die völlige Vertragsuntreue. Gewohnt, auf den Rest der Welt herabzuschauen, geben Amerikaner und Europäer Versprechen und Verpflichtungen ab, auch schriftliche und rechtsverbindliche. Danach halten sie sie einfach nicht ein. Wie Präsident Wladimir Putin feststellte, ist der Westen ein wahres „Imperium der Lügen“.

Russland weiß das, wie viele andere Länder auch, aus erster Hand. Im Jahr 1945, als Washington, London und wir gemeinsam den Feind an den Fronten des Zweiten Weltkriegs vernichteten, bereiteten unsere Verbündeten in der Anti-Hitler-Koalition bereits Pläne für die Militäroperation „Unthinkable“ gegen die Sowjetunion vor. Und vier Jahre später, 1949, entwickelten die Amerikaner die Operation Dropshot, um massive Atomschläge gegen die UdSSR durchzuführen.

Diese verrückten Pläne blieben auf dem Papier. Die UdSSR schuf ihre Vergeltungswaffen. Es bedurfte jedoch der Kubakrise von 1962 und des Balanceaktes am Rande des Atomkriegs, damit die Idee, ihn zu entfesseln, und die Illusion, ihn zu gewinnen, nicht länger die Grundlage der amerikanischen Militärplanung bildeten.

Am Ende des Kalten Krieges spielte die Sowjetunion eine entscheidende Rolle bei der Vereinigung Deutschlands und der Vereinbarung der Parameter einer neuen Sicherheitsarchitektur in Europa. Dabei wurden der sowjetischen und dann der russischen Führung konkrete politische Zusicherungen gegeben, dass der NATO-Militärblock nicht nach Osten ausgedehnt wird. Die entsprechenden Verhandlungsprotokolle sind in unseren und westlichen Archiven verfügbar. Sie sind frei zugänglich.

Aber diese Zusicherungen der westlichen Führer erwiesen sich als Täuschung, sie hatten nicht die Absicht, sie einzuhalten. Dabei hat es sie nie gestört, dass sie mit der Annäherung der NATO an die Grenzen Russlands auch die auf höchster Ebene eingegangenen offiziellen Verpflichtungen im Rahmen der OSZE, die eigene Sicherheit nicht auf Kosten der Sicherheit anderer zu stärken und nicht zuzulassen, dass ein Land, eine Gruppe von Ländern oder Organisationen in Europa militärisch und politisch dominieren, eklatant verletzen.

Im Jahr 2021 wurden unsere Vorschläge zum Abschluss von Verträgen über gegenseitige Sicherheitsgarantien in Europa unter Beibehaltung des blockfreien Status der Ukraine arrogant abgelehnt. Der Westen setzte die systematische Militarisierung des russophoben Kiewer Regimes fort, das durch einen blutigen Staatsstreich an die Macht gebracht und zur Vorbereitung eines hybriden Krieges gegen unser Land benutzt wurde.

Die USA und ihre europäischen NATO-Verbündeten haben in jüngster Zeit eine Reihe gemeinsamer Manöver durchgeführt, die seit dem Ende des Kalten Krieges ohne Beispiel sind und bei denen auch der Einsatz von Atomwaffen auf dem Gebiet der Russischen Föderation geprobt wird. Das erklärte Ziel ist es, Russland eine „strategische Niederlage“ beizubringen. Diese Besessenheit hat die unverantwortlichen, an ihre eigene Straffreiheit glaubenden Politiker, die gleichzeitig ihren elementaren Selbsterhaltungstrieb verloren haben, endgültig geblendet.

Die von Washington geführten NATO-Staaten bauen nicht nur ihre Offensivfähigkeiten aus und modernisieren sie, sondern versuchen auch, die bewaffnete Konfrontation in den Weltraum und den Informationsraum zu verlagern.

Eine neue gefährliche Erscheinungsform des NATO-Expansionismus ist der Versuch, den Zuständigkeitsbereich des Blocks auf die gesamte östliche Hemisphäre auszudehnen, und zwar unter der verlogenen Parole der „Unteilbarkeit der Sicherheit der transatlantischen und der indo-pazifischen Region“. Zu diesem Zweck schafft Washington unter seiner Kontrolle militär-politische Minibündnisse wie AUKUS, die „Troika“ USA-Japan-Südkorea, das „Quartett“ Tokio-Seoul-Canberra-Wellington, die ihre Teilnehmer zur praktischen Zusammenarbeit mit der NATO bewegen, die ihre Infrastruktur im pazifischen Raum aufbaut. Die unverhohlene Ausrichtung dieser Bemühungen auf Russland und China und der Zusammenbruch der integrativen regionalen Architektur, die sich um die ASEAN gebildet hat, birgt die Gefahr eines neuen explosiven geopolitischen Spannungsherdes, der zu dem bereits überhitzten europäischen hinzukommt.

Es entsteht der starke Eindruck, dass die USA und das ihnen vollständig unterstellte „westliche Kollektiv“ beschlossen haben, der „Monroe-Doktrin“ eine globale Projektion zu geben. Die Pläne sind ebenso illusorisch wie äußerst gefährlich, aber das hält die Ideologen der Neuauflage der „Pax Americana“ nicht auf.

Die Weltminderheit versucht ihr Bestes, um den natürlichen Lauf der Dinge zu verlangsamen. In der Erklärung der NATO von Vilnius wird die „wachsende Partnerschaft zwischen Russland und China“ als „Bedrohung für die NATO“ bezeichnet. In einer Rede vor seinen Botschaftern im Ausland brachte Präsident Macron kürzlich seine große Besorgnis über die Erweiterung der BRICS zum Ausdruck und betrachtete dieses Ereignis als Beweis für „die zunehmende Komplexität der internationalen Arena, die das Risiko einer Schwächung des Westens und insbesondere Europas birgt“.

Die Grundsätze und verschiedenen Organisationsformen der Weltordnung, in der der Westen dominant war und ist, werden revidiert. Solche neuen Dinge erfährt man: Wenn sich irgendjemand ohne uns irgendwo versammelt, ohne uns oder ohne unsere Erlaubnis Freundschaften schließt, wird das als Bedrohung unserer Vorherrschaft angesehen. Das Vordringen der NATO in den asiatisch-pazifischen Raum ist eine „gute Sache“, während die Expansion der BRICS gefährlich ist.

Die Logik des historischen Prozesses ist jedoch unerbittlich. Der wichtigste Trend ist der Wunsch der Staaten der Weltmehrheit, ihre Souveränität zu stärken und ihre nationalen Interessen, Traditionen, Kulturen und Lebensweisen zu verteidigen. Sie wollen nicht mehr unter dem Diktat von irgendwem leben, sie wollen Freunde sein und untereinander, aber auch mit der ganzen Welt, Handel treiben – aber nur auf gleicher Augenhöhe und zum gegenseitigen Nutzen. Verbände wie die BRICS und die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit sind auf dem Vormarsch und bieten den Ländern des globalen Südens Möglichkeiten zur gemeinsamen Entwicklung und zur Verteidigung ihres würdigen Platzes in der objektiv entstehenden multipolaren Architektur.

Vielleicht besteht zum ersten Mal seit 1945, als die Vereinten Nationen gegründet wurden, die Chance auf eine echte Demokratisierung des Weltgeschehens. Das stimmt alle optimistisch, die an die Herrschaft des Völkerrechts glauben und die UNO als zentrales Koordinationsorgan der Weltpolitik wiederbelebt sehen wollen. Als Ort, an dem man sich bei Verhandlungen darüber einigt, wie man Probleme gemeinsam auf der Grundlage eines fairen Interessenausgleichs lösen kann.

Für Russland ist es offensichtlich, dass es keinen anderen Weg gibt. Die USA und das ihnen unterstellte „westliche Kollektiv“ schüren jedoch weiterhin Konflikte, die die Menschheit künstlich in feindliche Blöcke aufteilen und das Erreichen gemeinsamer Ziele behindern. Sie tun alles, um die Bildung einer wirklich multipolaren, gerechten Weltordnung zu verhindern. Sie versuchen, die Welt zu zwingen, nach ihren berüchtigten und engstirnigen „Regeln“ zu spielen, die nur ihrem eigenen Vorteil dienen.

Ich möchte die westlichen Politiker und Diplomaten auffordern, die UN-Charta noch einmal sorgfältig zu lesen. Der Eckpfeiler der im Ergebnis des Zweiten Weltkriegs geschaffenen Weltordnung ist das demokratische Prinzip der souveränen Gleichheit großer und kleiner Staaten, unabhängig von ihrer Regierungsform, ihrer inneren politischen oder sozioökonomischen Struktur.

Der Westen hält sich immer noch für dem Rest der Menschheit überlegen – ganz im Sinne der bereits berüchtigten Aussage des EU-Chefdiplomaten Borrell, dass „Europa ein blühender Garten und alles um ihn herum ein Dschungel ist“. Es ist ihm nicht peinlich, dass in diesem Garten die Islamophobie und andere Formen der Intoleranz gegenüber den traditionellen Werten aller Weltreligionen grassieren. Koranverbrennungen, Beleidigungen der Thora, Verfolgung orthodoxer Geistlicher und andere Verhöhnungen der Gefühle von Gläubigen sind in Europa buchstäblich an der Tagesordnung.

Die Anwendung einseitiger Zwangsmaßnahmen durch den Westen ist ein eklatanter Verstoß gegen den Grundsatz der souveränen Gleichheit der Staaten. Die Länder, die Opfer illegaler Sanktionen geworden sind – und es werden immer mehr -, wissen sehr wohl, dass die Beschränkungen in erster Linie die schwächsten Teile der Bevölkerung treffen. Sie provozieren Krisen auf den Lebensmittel- und Energiemärkten.

Wir bestehen weiterhin auf einer sofortigen und vollständigen Beendigung der Handels-, Wirtschafts- und Finanzblockade der USA gegen Havanna, die in ihrer Unmenschlichkeit beispiellos ist, und auf der Aufhebung der absurden Entscheidung, Kuba zu einem Land zu erklären, das den Terrorismus unterstützt. Washington muss seine Politik der wirtschaftlichen Strangulierung Venezuelas ohne jede Vorbedingung aufgeben. Wir fordern die Aufhebung der einseitigen Sanktionen, die von den USA und der EU gegen die Arabische Republik Syrien verhängt wurden und die das Recht auf Entwicklung in eklatanter Weise untergraben. Die Zwangsmaßnahmen, die unter Umgehung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen verhängt werden, müssen ebenso ein Ende haben, wie die vom Westen übernommene Praxis, die Sanktionspolitik des Rates zu manipulieren, um Druck auf Andersdenkende auszuüben.

Ein offener Ausdruck des Egoismus der westlichen Minderheit sind die obsessiven Versuche, die Tagesordnung aller internationalen Diskussionen auf die Ukraine zu verlagern, wodurch eine ganze Reihe ungelöster regionaler Krisen überschattet wird, von denen viele Jahre und sogar Jahrzehnte andauern.

Eine vollständige Normalisierung im Nahen Osten kann nicht erreicht werden, ohne dass das Hauptproblem gelöst wird: die Beilegung des langwierigen palästinensisch-israelischen Konflikts auf der Grundlage der UN-Resolutionen und der von Saudi-Arabien seinerzeit vorgelegten arabischen Friedensinitiative. Die Palästinenser warten seit mehr als 70 Jahren auf den ihnen feierlich versprochenen Staat, aber die Amerikaner, die den Vermittlungsprozess monopolisiert haben, tun alles, um das zu verhindern. Wir rufen alle verantwortungsbewussten Länder dazu auf, sich an den Bemühungen zu beteiligen, die Bedingungen für die Wiederaufnahme direkter palästinensisch-israelischer Verhandlungen zu schaffen.

Es ist ermutigend, dass die Liga Arabischer Staaten einen zweiten Aufschwung erfährt und ihre Rolle in den Angelegenheiten der Region aktiv wahrnimmt. Wir begrüßen die Rückkehr der Syriens in die arabische Familie und den Normalisierungsprozess zwischen Damaskus und Ankara, den wir gemeinsam mit unseren iranischen Kollegen zu unterstützen versuchen. Diese positiven Entwicklungen werden durch die Bemühungen des Astana-Formats gestärkt, eine Lösung für Syrien auf der Grundlage der Resolution 2254 des UN-Sicherheitsrats zu fördern und die Souveränität Syriens wiederherzustellen.

Wir hoffen, dass die Libyer mit Hilfe der Vereinten Nationen in der Lage sein werden, in ihrem leidgeprüften Land, das sich seit mehr als einem Jahrzehnt nicht von den Folgen der NATO-Aggression erholen konnte, die den libyschen Staat zerstörte und die Schleusen für die Ausbreitung des Terrorismus in der Sahara-Sahel-Region und für Wellen von Millionen illegaler Migranten nach Europa und in andere Teile der Welt öffnete, allgemeine Wahlen vorzubereiten. Analysten weisen darauf hin, dass Gaddafi, sobald er sein militärisches Atomprogramm aufgegeben hatte, sofort eliminiert wurde. Damit hat der Westen die gefährlichsten Risiken für das gesamte System der Nichtverbreitung von Kernwaffen geschaffen.

Washington und seine asiatischen Verbündeten sind beunruhigt über die Eskalation der militärischen Hysterie auf der koreanischen Halbinsel, wo sich das strategische Potenzial der USA aufstaut. Russisch-chinesische Initiativen, humanitären und politischen Aufgaben Vorrang einzuräumen, werden abgelehnt.

Die tragische Entwicklung der Lage im Sudan ist nichts anderes als eine weitere Folge der gescheiterten Versuche des Westens, liberal-demokratische Dogmen zu exportieren. Wir unterstützen konstruktive Initiativen, die auf eine baldige Beilegung des innersudanesischen Konflikts abzielen, in erster Linie durch die Ermöglichung eines direkten Dialogs zwischen den Konfliktparteien.

Wenn man die nervöse Haltung des Westens gegenüber den jüngsten Ereignissen in Afrika, insbesondere in Niger und Gabun, beobachtet, muss man sich zwangsläufig daran erinnern, wie Washington und Brüssel auf den blutigen Staatsstreich in der Ukraine im Februar 2014 reagiert haben, bei dem die Opposition die Einigung, die unter EU-Garantien erzielt worden war, einen Tag danach einfach mit Füßen getreten hat. Die USA und ihre Verbündeten unterstützten den Putsch und bezeichneten ihn als „Manifestation der Demokratie“.

Die anhaltende Verschlechterung der Lage in der serbischen Provinz Kosovo kann nur Besorgnis erregen. Die Lieferung von Waffen an die Kosovaren und die Unterstützung der NATO beim Aufbau einer Armee verstoßen in eklatanter Weise gegen die grundlegende Resolution 1244 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen. Die ganze Welt sieht, wie sich die traurige Geschichte des Minsker Abkommens zur Ukraine auf dem Balkan wiederholt. Das Abkommen sah einen Sonderstatus für die Donbass-Republiken vor. Kiew hat es mit Unterstützung des Westens offen sabotiert.

Und auch jetzt will die EU ihre Schützlinge im Kosovo nicht zwingen, die 2013 zwischen Belgrad und Pristina getroffenen Vereinbarungen über die Gründung der Gemeinschaft der serbischen Gemeinden im Kosovo mit Sonderrechten für deren Sprache und Traditionen umzusetzen. In beiden Fällen fungierte die EU als Garant für die Vereinbarungen, und es scheint, dass sie das gleiche Schicksal haben. So, wie der „Sponsor“ ist, so ist auch das Ergebnis.

Jetzt drängt Brüssel Aserbaidschan und Armenien seine „Vermittlungsdienste“ auf und sorgt gemeinsam mit Washington für die Destabilisierung des Südkaukasus. Nachdem die Eriwan und Baku die Frage der gegenseitigen Anerkennung der Souveränität der beiden Länder geklärt haben, ist es nun an der Zeit für ein friedliches Leben, für seine Etablierung und für Vertrauensbildung. Das russische Friedenskontingent wird dazu in jeder erdenklichen Weise beitragen.

Was die Beschlüsse der internationalen Gemeinschaft betrifft, die bisher nur auf dem Papier stehen, so fordern wir die Vollendung des Prozesses der Dekolonialisierung in Übereinstimmung mit den Resolutionen der Generalversammlung und die Beendigung kolonialer und neokolonialer Praktiken.

Ein anschauliches Beispiel für die „Regeln“, nach denen der Westen die ganze Welt leben lassen will, ist das Schicksal der 2009 eingegangenen Verpflichtungen, den Entwicklungsländern jährlich 100 Milliarden Dollar zur Finanzierung von Programmen zur Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung zu stellen. Vergleichen Sie das Schicksal dieser unerfüllten Versprechen mit den Summen, die die USA, die NATO und die EU zur Unterstützung des rassistischen Regimes in Kiew ausgegeben haben: schätzungsweise bis zu 170 Milliarden Dollar in den letzten anderthalb Jahren. Vergleichen Sie das und Sie verstehen die Haltung der „aufgeklärten westlichen Demokratien“ mit ihren berüchtigten „Werten“.

Generell ist es überfällig, die bestehende Architektur der Global Governance so schnell wie möglich zu reformieren. Sie wird den Anforderungen unserer Zeit schon lange nicht mehr gerecht. Die USA und ihre Verbündeten sollten die künstlichen Beschränkungen bei der Umverteilung der Stimmanteile in IWF und Weltbank aufgeben und das tatsächliche wirtschaftliche und finanzielle Gewicht der Länder des globalen Südens anerkennen. Auch die Blockade der Arbeit des WTO-Streitbeilegungsgremiums sollte unverzüglich aufgehoben werden.

Auch die Erweiterung des Sicherheitsrates wird immer notwendiger, allein schon um der Unterrepräsentation der weltweiten Mehrheit der Länder Asiens, Afrikas und Lateinamerikas entgegenzuwirken. Es ist wichtig, dass die neuen Mitglieder des Sicherheitsrates, sowohl die ständigen als auch die nicht ständigen, in ihren Regionen und in globalen Organisationen wie der Bewegung der Blockfreien, der Gruppe der 77 und der Organisation für Islamische Zusammenarbeit glaubwürdig sind.

Es ist an der Zeit, über gerechtere Methoden für die Besetzung des UN-Sekretariats nachzudenken. Die seit vielen Jahren geltenden Kriterien spiegeln nicht das tatsächliche Gewicht der Staaten im Weltgeschehen wider und sichern künstlich die unzulässige Dominanz von Staatsbürgern aus NATO- und EU-Ländern. Dieses Missverhältnis wird durch das System der unbefristeten Verträge, die ihre Inhaber an die Position der Sitzländer der internationalen Organisationen binden, von denen die meisten in Hauptstädten angesiedelt sind, die eine westliche Politik verfolgen, noch verschärft.

Die Reform der Vereinten Nationen sollte durch eine neue Art von Vereinigungen unterstützt werden, in denen es keine Anführer, keine Lehrer und Schüler gibt und alle Fragen auf der Grundlage von Konsens und Interessenausgleich gelöst werden. In erster Linie handelt es sich dabei um die BRICS, die nach den Ergebnissen des Gipfels von Johannesburg erheblich an Autorität und wirklich globalen Einfluss gewonnen haben.

Auf regionaler Ebene erleben Organisationen wie die Afrikanische Union, die CELAC, die Liga Arabischer Staaten, der Golf-Kooperationsrat und andere Strukturen eine Renaissance. In Eurasien gewinnt die Harmonisierung der Integrationsprozesse innerhalb der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, der ASEAN, der OVKS, der Eurasischen Wirtschaftsunion, der GUS und des chinesischen Projekts „Seidenstraße“ an Schwung. Auf natürliche Weise bildet sich die Große Eurasische Partnerschaft, an der sich ausnahmslos alle Verbände und Länder unseres gemeinsamen Kontinents beteiligen können.

Leider werden diese positiven Tendenzen durch die zunehmend aggressiven Versuche des Westens konterkariert, seine Herrschaft in der Weltpolitik, der Wirtschaft und dem Finanzwesen aufrechtzuerhalten. Es liegt im gemeinsamen Interesse, eine Fragmentierung der Welt in isolierte Handelsblöcke und Makroregionen zu vermeiden. Wenn die USA und ihre Verbündeten jedoch nicht bereit sind, sich auf eine faire und gerechte Gestaltung der Globalisierungsprozesse zu einigen, muss der Rest der Welt Konsequenzen ziehen und über Maßnahmen nachdenken, die ihnen helfen, die Aussichten ihrer sozioökonomischen und technologischen Entwicklung nicht von den neokolonialen Instinkten der ehemaligen Kolonialmächte abhängig zu machen.

Das Hauptproblem liegt im Westen, denn die Entwicklungsländer sind bereit zu verhandeln, auch auf der Plattform der G20, wie der jüngste Gipfel in Indien gezeigt hat. Die wichtigste Schlussfolgerung des Gipfels ist, dass die G20 von der Politisierung befreit werden können und sollten, damit sie das tun können, wofür sie geschaffen wurden: allgemein akzeptable Maßnahmen zur Steuerung der Weltwirtschaft und der Finanzen zu entwickeln. Es gibt Möglichkeiten für einen Dialog und für Vereinbarungen. Es ist wichtig, diesen Moment nicht zu verpassen.

Das UN-Sekretariat, dessen satzungsgemäßer Auftrag es ist, der Suche nach einer Einigung aller Mitgliedstaaten unter dem Dach der UN zu dienen, und nicht irgendwo anders, sollte all diese Trends in seiner Arbeit voll berücksichtigen.

Die UNO wurde auf der Grundlage der Ergebnisse des Zweiten Weltkriegs gegründet und jeder Versuch, diese Ergebnisse zu revidieren, untergräbt die Grundlagen der Weltorganisation. Als Vertreter eines Landes, das entscheidend zur Niederlage des Faschismus und des japanischen Militarismus beigetragen hat, möchte ich die Aufmerksamkeit auf ein so eklatantes Phänomen wie die Rehabilitierung von Nazis und Kollaborateuren in einer Reihe von europäischen Ländern, vor allem in der Ukraine und den baltischen Staaten, lenken. Besonders besorgniserregend ist, dass Deutschland, Italien und Japan im vergangenen Jahr zum ersten Mal gegen die Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen über die Unzulässigkeit der Verherrlichung des Nazismus gestimmt haben. Diese bedauerliche Tatsache stellt die Aufrichtigkeit der Reue dieser Staaten für die massiven Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Zweiten Weltkriegs in Frage und widerspricht den Bedingungen, unter denen sie als Vollmitglieder in die Vereinten Nationen aufgenommen wurden. Wir fordern dazu auf, diesen „Metamorphosen“, die der Position der Weltmehrheit und den Prinzipien der UN-Charta zuwiderlaufen, besondere Aufmerksamkeit zu schenken.

Herr Vorsitzender,

wie schon so oft in der Vergangenheit steht die Menschheit auch heute wieder an einer Weggabelung. Es liegt allein an uns, zu bestimmen, wie sich die Geschichte entwickeln wird. Es liegt in unserem gemeinsamen Interesse, das Abrutschen in einen großen Krieg und den endgültigen Zusammenbruch der von den vorherigen Generationen geschaffenen Mechanismen der internationalen Zusammenarbeit zu verhindern. Der Generalsekretär hat die Initiative ergriffen, im nächsten Jahr einen „Zukunftsgipfel“ abzuhalten. Der Erfolg dieses Vorhabens kann nur durch die Schaffung eines fairen und gerechten Interessenausgleichs zwischen allen Mitgliedsländern unter Wahrung des zwischenstaatlichen Charakters unserer Organisation gewährleistet werden. Bei ihrem Treffen am 21. September dieses Jahres kamen die Mitglieder der Gruppe der Freunde für die Verteidigung der UN-Charta überein, aktiv zur Erreichung dieses Ziels beizutragen.

Wie Antonio Guterres auf einer Pressekonferenz vor dieser Sitzung sagte, „wenn wir Frieden und Wohlstand auf der Grundlage von Gleichheit und Solidarität wollen, haben die Staats- und Regierungschefs eine besondere Verantwortung, Kompromisse bei der Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft zum Wohle aller einzugehen“. Das ist eine gute Antwort auf diejenigen, die versuchen, die Welt in „Demokratien“ und „Autokratien“ aufzuteilen und allen nur ihre neokolonialen „Regeln“ vorzuschreiben.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

55 Antworten

  1. Danke Thomas, für Ihre Übersetzung. Ich küsse Lawrow täglich die Füße: Superintelligent, integer, hat Substanz und alles, was er sagt, stimmt mit meiner Denke überein. Welch eine Scham, mit was für Hohlkörpern wir hier im Westen und speziell in D geschlagen sind.

    1. Was fällt den bösen Russen ein, einen deutschen Panzer mit deutscher Besatzung zu zerstören, nur weil er sich in russischem Gebiet befindet und versucht, dort möglichst viele Russen zu ermorden?
      Dafür müssen sofort neue Sanktionen verhängt werden! Ausserdem muss NATO Art. 5 ausgerufen werden!

        1. Nein, sie sind ihrer Zeit hinterher. Die Ukrainer kämpfen aktuell AUSSCHLIEßLICH auf russischem Gebiet.
          Referenden, Aufnahmeantrag in die russische Union, Zustimmung, Aufnahme. Schon mal was davon gehört. Nein? Kann man alles nachlesen. Schnee von gestern.

          Ach, sie könne, dürfen, wollen dem nicht zustimmen. Pech! Die Zeit lief außerhalb von so mancher Blase unaufhaltsam weiter. Fakten wurden geschaffen. Ob’s passt oder nicht.

    2. Sehr aussagekräftiges Video.

      Gut, dass der Text dabei ist, sonst wüßte man nicht, worum es geht. Als es interessant werden könnte, die Kamera am Panzer ist, ooh, da ist das Video zuende.

      Von der Ukraine lernen, heißt lügen lernen? Aber da brauchen die Russen wohl keinen Nachhilfeunterricht. Die behaupten ja heute noch, Väterchen Stalin hätte in Socken am Samowar gesessen, als er aus heiterem Himmel von den Deutschen überfallen wurde. „Isch ahnte nix, isch schwöa!“

  2. Der „direkte“ Kampf der deutschen Politiker gegen Russland wird Deutschland eines Tages noch „auf die Füsse“ fallen, denn wenn Frau „Diplomatin“ dem grossen US Bruder nachplapperte und ihre Politik für richtig hält, wird sich zukünftig rächen, aber da hält sie sich schadlos und hat Erinnerungslücken…

    1. Unser Kanzler und Führer:

      „Ich bin glücklich, daß zu unseren Soldaten nun so viele Verbündete gestoßen sind: Im Süden Italien, ganz im Norden Finnland und dazwischen nun all die anderen Nationen, die auch ihre Söhne hier nach dem Osten schicken: Ob das nun Rumänen sind oder Ungarn, Slowaken oder Kroaten, Spanier, Belgier, ja selbst Franzosen haben sich an diesem Platz getroffen … und dazu die Freiwilligen unserer germanischen Staaten aus dem Norden und aus dem Westen. Es ist schon heute ein Krieg Europas.

      Denn es ist nicht ein Krieg, den wir alle dieses Mal führen nur für unser deutsches Volk allein, es ist ein Krieg für ganz Europa und damit wirklich für die ganze Menschheit.“

      — Rede im Sportpalast, Berlin, 30. Januar 1942

      Sergei Lawrow:

      “wie Adolf Hitler die Mehrheit der europäischen Länder ergriff und sie gegen die Sowjetunion schickte“

      „eine Koalition aus fast allen Europäern, die zur Nato und EU gehören, und führen über die Ukraine ‚mit einer Vollmacht‘ einen Krieg gegen unser Land mit der gleichen Aufgabe – eine endgültige Lösung der ‚russischen Frage‘. Hitler wollte endgültig die ‚jüdische Frage‘ lösen.“

      „Anhänglichkeit an die Prinzipien der Theorie und Praxis des Nazismus“

      „Dieser Krieg wird irgendwann enden. … Doch wie es dann weitergehen soll, kann ich mir noch nicht vorstellen.“

      — Jahrespressekonferenz, 19.1.2023
      https://www.mid.ru/ru/foreign_policy/news/1848395/?lang=de

      1. Sergei Lawrow:
        “wie Adolf Hitler die Mehrheit der europäischen Länder ergriff und sie gegen die Sowjetunion schickte“

        Sieh an, der Lawrow, „Superintelligent, integer, hat Substanz und alles, was er sagt, “ (@Silvia, 1. Kommentar) verbreitet immer munter die alte Sowjetpropaganda. Wenn man das was er sagt, ernst nimmt, dann haben ja die dummen Russen bei den Amis die falsche Bestellung aufgegeben. Statt sich im lend-and-lease-Programm leichtes Gerät für einen Angriffskrieg liefern zu lassen, (Rußland rollte auf amerikanischen Rädern in den Krieg, Roosevelt führte schon verfassungsbrüchig am Kongress vorbei gegen Deutschland) hätten sie schweres Gerät zur Verteidigung gebraucht. Aber so ist das mit den Russen. Glaubt man, da wär mal einer sauber, nein, er entpuppt sich als alter Lügner und Sowjetpropagandist. Genau wie Putin.

            1. ich hatte mich neulich unter dem Artikel: „Wie der Spiegel über die Rede Lawrows …. berichtet“ darüber gewundert, wie die Spiegel Propagandisten mit der kognitiven Dissonanz zwischen ihrer „Wahrheit“ und den hier oft gut belegten Gegendarstellungen klarkommen. Nun haben wir hier wohl wieder so ein Exemplar, was sich zu Wort meldet🙈. Tja, für eine Praktikantenstelle bei einem „Qualitätsmedium“ muss man eben auch etwas „leisten“; da reicht es nicht, den Kaffee zu kochen. Eine „Karriere“ macht sich eben nicht von alleine🙈🙈

            2. GMT sagt:
              25. September 2023 um 06:43 Uhr
              @JanKa
              Adolf, Junge – bist Du es?

              Inzwischen kann ich nur noch lachen, wenn ich deinen Standardspruch lese! Dir ist alles „Nazi“! Mit psychisch Erkrankten muss man nachsichtig sein.

              Eine Zwangsstörung (Zwangsneurose oder Anankasmus) ist eine psychische Erkrankung, bei der es dem Betroffenen nicht gelingt, bestimmte, sich immer wieder aufdrängende Gedanken und Aktivitäten zu unterdrücken oder zu verdrängen

              Eventuell ist bei dir ja auch Einstülpung der Bläschen zur Signalübertragung zwischen den Synapsen blockiert. So oder so, bleib zumindest körperlich gesund!

  3. Man hält immer noch an alten, falschen „Prioritäten“ fest – naja, das wird sich wohl auch noch regulieren, wenn auch die wahren Schuldigen an den heutigen Situationen zur Rechenschaft gezogen werden…

    Ansonsten einen (noch?) spaßigen Einwurf zum Thema – hoffentlich kommt nicht mal einer dieser „spiegel-leser“ auf die Idee – den Anti-Spiegel wegen Diskriminierung zu verklagen, da ja dem „spiegel-leser“ ein Mangel an aktueller Bildung unterstellt/bescheinigt wird… 😝😝

  4. So, die Rede ist da. Gehalten an die ganze Welt auf dem größten Forum welches existiert.
    Sie kann nicht mehr „vernichtet“ werden.
    Sie kann von Politikern ignoriert werden, von Medien verstümmelt und von den Menschen missverstanden werden.
    Aber sie ist da, sie ist dokumentiert, archiviert und gesichert.

    Und sie strotzt vor Fakten.
    Vor Fakten die die Lügen, die Betrügereien und die moralische Verkommenheit des Westens (der Weltminderheit) aufzeigen.

    Die Welt ist eine andere. Die Menschen sind hellhörig geworden, vor allem der sogenannte ‚Globale Süden‘.
    Die Entscheidungsträger vieler Regionen dieser Welt sind mutiger geworden und lassen sich nicht mehr so leicht einschüchtern.

    Mit dieser Rede vor der UN-Vollversammlung ist für mich die russische Informationskampagne gestartet.
    Ab jetzt wird die Welt immer häufiger mit belegbaren Fakten konfrontiert werden. Das ignorieren, leugnen und verstümmeln dieser Fakten wird immer schwieriger werden.

    Es ist eine Frage der Zeit, wann das westliche Lügengebäude zusammenkrachen wird.

    1. Was für FAKTEN meinen Sie? Dass Russland der Ukraine mal eine vollumfassende Souveränität zugesichert hat? Das es in Russland keine Medienfreiheit mehr gibt? Dass mind. 37 Journalisten unter Putins Herrschaft ermordet wurden? Platz 164 von 180 bei der Pressefreiheit… Das sind mal FAKTEN, aber die interessieren Sie sicher nicht. Gute Nacht.

  5. Thema Kubakrise…ich finde dass dies der falsche Begriff ist und man suggestiv da auch den Russen den schwarzen Peter zu schiebt. Denn im Grunde müsste das Türkei-Krise heißen, denn es waren die Amis, die dort als Erstes Atomraketen im Vorgarten der SU stationiert haben.

      1. Höre ich auch zum ersten mal, aber bin noch keine 50. Dann war wohl Schmidt dafür verantwortlich? Und er hat sich nachher darüber beschwert, dass die Gastarbeiter nun mal da sind und nicht mehr gehen. Auch wieder ein Januskopf. Ich frage mich, was daran so schlimm gewesen wäre, die übriggebliebenen Deutschen unter sich zu lassen? Dann wäre alles etwas langsamer gegangen, aber so what? Irgendwie hatten sie es sich ja auch verdient?

  6. „Es entsteht der starke Eindruck, dass die USA und das ihnen vollständig unterstellte ‚westliche Kollektiv‘ beschlossen haben, der ‚Monroe-Doktrin‘ eine globale Projektion zu geben.“

    — Sergej Lawrow

    Das war der Plan Hitlers, nach Ideen von Karl Haushofer und Carl Schmitt. Eine globale Ordnung aus „Wirtschaftsgroßräumen“ nach dem Vorbild der Monroe-Doktrin, mit dem „Neuen Europa“ als der – durch die Reichtümer des unterjochten Rußland gestärkten – führenden.

    Für das „Neue Europa“ hatte Walther Funk im Auftrag Hermann Görings eine „Europäische Wirtschaftsgemeinschaft“ entworfen, die später in der EU voll umgesetzt wurde, die Nachkriegs-EWG war nur eine Vorform. Die politische Idee des „Neuen Europa“ (und damit der EU) haben besonders Werner Daitz und Karl Megerle entwickelt, viele weitere Nazis haben Texte zu dem Thema geliefert. Darunter Adolf Hitler selber, Joachim von Ribbentrop, und der Fører Vidkun Quisling

    „Der Führer gibt seiner unumstößlichen Gewissheit Ausdruck, daß das Reich einmal ganz Europa beherrschen wird. Wir werden dafür noch sehr viele Kämpfe zu bestehen haben, aber sie werden zweifellos zu den herrlichsten Erfolgen führen. Von da ab ist praktisch der Weg zu einer Weltherrschaft vorgezeichnet. Wer Europa besitzt, der wird damit die Führung der Welt an sich reißen. In diesem Zusammenhang können wir natürlich Fragen von Recht und Unrecht überhaupt nicht zur Diskussion akzeptieren.
    […]
    Aus alledem aber hat der Führer die Konsequenz gezogen, daß das Kleinstaatengerümpel, das heute noch in Europa vorhanden ist, so schnell wie möglich liquidiert werden muß. Es muß das Ziel unseres Kampfes bleiben, ein einheitliches Europa zu schaffen.“
    — Reuth (Hg.), Joseph Goebbels Tagebücher, S. 1929

    „Der bolschewistische Koloß, den wir in seiner ganzen grausamen Gefährlichkeit erst jetzt erkennen, darf – und dies ist unser unumstößlicher Entschluß – die gesegneten Gefilde Europas nie mehr berühren, sondern soll in weitem Abstand von ihnen seine endgültige Grenze finden!“
    — Adolf Hitler, Rede zum Heldengedenktag, Berlin, 15. März 1942

    „Wir sollten Europa eine auf Europa anwendbare Monroe-Doktrin verkünden: ‚Europa den Europäern!‘ “
    — Adolf Hitler, 7.2.1945. Die Bormann Diktate vom Februar und April 1945

    „Das neue Europa kann nur auf Ruinen aufgebaut werden. Ich meine nicht die Steinhaufen einer wahnsinnigen materiellen Zerstörung, sondern auf den geistigen Trümmern des Eigennutzes, der Engstirnigkeit, der überlebten Eigenstaatlichkeit und der chauvinistischen Kirchturmspolitik. Europa muß zum Nutzen aller und auch auf Kosten aller errichtet werden.”
    — Adolf Hitler, 26.2.1945. Die Bormann Diktate vom Februar und April 1945

    Carl Schmitt: Völkerrechtliche Großraumordnung mit Interventionsverbot für raumfremde Mächte. Ein Beitrag zum Reichsbegriff im Völkerrecht, Deutscher Rechtsverlag Berlin / Leipzig / Wien 1939:

    – II. Die Monroedoktrin als der Präzedenzfall eines völkerrechtlichen Großraumprinzips Die 1823 verkündete amerikanische „Monroe Doctrine“ ist in der neueren Geschichte des Völkerrechts das erste und das bisher erfolgreichste Beispiel eines völkerrechtlichen Großraumprinzips. Sie ist daher für uns ein einzigartiger, wichtiger „precedent“. Von ihr, nicht von der Lehre der „natürlichen Grenzen“ oder dem „Recht auf Land“ oder gar den eben erwähnten Regionalpakten, ist auszugehen, wenn der Rechtsgedanke eines völkerrechtlichen Großraumprinzips zur Erörterung steht.

    https://it.de1lib.org/book/11846092/d04906

  7. „… bereiteten unsere Verbündeten in der Anti-Hitler-Koalition bereits Pläne für die Militäroperation ‚Unthinkable‘ gegen die Sowjetunion vor.“

    — Sergej Lawrow

    Der „Generalplan 1945“ der Nazis wurde aus allen Archiven „gesäubert“ und ist nicht mehr auffindbar. Es gibt aber genug Belege für dessen Existenz und ungefähren Inhalt: Eine Allianz Nazis-Westalliierte. Die wurde, nach Entsorgung der diskreditierten Spitzengarnitur, realisiert. „Rattenlinie“, „Paperclip“, „Fremde Heere Ost-Gehlen-CIA“, EWG.

    Die „Operation Unthinkable“ war in der Schwebe, bevor sie abgeblasen wurde. In Norwegen haben die Nazis nach der Kapitulation einige Wochen lang einfach weitergemacht, zusammen mit den Briten gegen die Sowjets:

    „Ernsthafte Befürchtungen rief die große Zahl auf See befindlicher faschistischer U-Boote hervor, die bisher noch nicht ihre Bereitschaft zur Rückkehr zu den Stützpunkten bekundet hatten. Die Faschisten waren, ließ man sie gewähren, sogar noch zu Verbrechen bereit. Ein Beispiel dafür könnte ich aus Tromsø anführen.
    […]
    Vor mir lag der Sammelbericht über Ereignisse, die sich in Norwegen im Laufe von fast drei Wochen nach dem Tag des Sieges zugetragen hatten. Ich will sie hier nicht vollzählig nennen, sondern nur die Unbestimmtheit der Lage bis zum 15. Mai hervorheben, als der offizielle Bevollmächtigte des britischen Kommandos endlich anordnete, auf allen in norwegischen Häfen liegenden deutschen Schiffen bei Sonnenuntergang die faschistischen Fahnen einzuholen und künftig nicht mehr zu hissen.
    […]
    Seit dem Augenblick der Kapitulation bis zum 31. Mai wurden die Offiziere und Mannschaften der bei Tromsö stationierten 6. faschistischen Gebirgsdivision nicht nur nicht entwaffnet, nein, sie konnten sich ganz nach Belieben mit ihren Waffen in der Stadt frei bewegen. … Und sie ließen sich eine solche Gelegenheit natürlich nicht entgehen.

    In der Stadt und ihrer Umgebung machten Jagd auf ihre früheren Gefangenen. Erkannten sie, daß sie Sowjetbürger vor sich hatten, ermordeten sie sie erbarmungslos, einzeln oder gruppenweise. Die britischen Behörden taten so, als bemerkten sie nichts.

    Eine solche Haltung begünstigte auch das Verbrechen, das die Faschisten am 21. Mai verübten. Sie erschossen die etwa zweitausend Insassen des sogenannten Russenlagers auf einer Insel in der Nähe von Tromsø. Selbst diese Untat löste nichts aus. Am 31. Mai war die Gebirgsdivision immer noch nicht entwaffnet.

    Sollte man sich da wundern, daß sich die Faschisten der Kapitulation entzogen, wo dies nur möglich war, und daß sich noch mindestens 37 U-Boote auf See befanden? … Schon die dritte Woche nach der offiziellen Kapitulation war die Nordflotte gezwungen, sich für den Fall unverhoffter Abenteuer der Faschisten in voller Gefechtsbereitschaft zu halten.“

    Admiral Arseni Grigorjewitsch Golowko
    Zwischen Spitzbergen und Tiksibucht
    Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, Berlin, 2. Auflage 1989, S. 245-247

  8. Diese Rede ist wie ein warmer Regen auf meine geschundene Seele in diesem „besten Deutschland aller Zeiten“! Es ist mit Abstand das Beste das man heute zu „hören“ bekommt und zeigt zugleich auf welchem Niveau die Gesellschaften in der westlichen Welt abgesunken sind, natürlich mit freundlicher und absoluter raffinierter Hilfe der westlichen „Eliten“ mit ihren Hofschranzen den Mainstreammedien. Als in der DDR Aufgewachsener und mit dem stetig kritischen Blick auf die Medien (Kunst des zwischen den Zeilen lesen) aufgewachsener Mensch verfolge ich diese Entwicklung seit 1990. Man könnte ein Buch darüber schreiben denn diese Manipulation der Menschen zieht sich durch fasst alle Lebensbereiche der Gesellschaft, deshalb ist sie auch nicht so einfach zu durchschauen. Es geht einem selber manchmal so das man es nicht durchschaut, vor allem nicht im Stress des Alltagslebens. Erst wenn man Zeit hat die Puzzlesteine zu einem Gesamtbild zusammenzusetzen erkennt man die Hintergründe. Es ist ein perfekt ausgeklügeltes System und man müsste den Hut ziehen wenn es nicht so pervers wäre. Erschwerend kommt heute noch dazu, dass gehört auch in das System, den Menschen wurde abgewöhnt eine sachliche auf Argumenten basierende Diskussion zu führen. Vorgelebt durch die Masse unserer „Politiker“ unter die Masse gebracht durch die ganzen, diversen Talkshows. In die Kinder gepflanzt bereits in der Schule! Allumfassend halt und deshalb so erfolgreich!

    1. ja, ich finde es auch immer regelrecht erholsam, wenn sich Lawrow wieder mal zu Wort meldet. Man kann eigentlich immer davon ausgehen, dass sehr überlegte und vernünftige Dinge gesagt werden, im Gegensatz zu den hysterischen „wertewestlichen“ Schwachsinnstiraden. Ein Lichtblick in finsteren Zeiten! Eigentlich kann man Lawrow auch als deutschen/europäischen Politiker bezeichnen, da er als einer der sehr wenigen auch uns die Sachlage gut erklärt und auch wir davon profitieren könnten, wenn wir es denn wollten….

  9. Für mich ist es auch sehr erfreulich, dass Rußland endlich offensiver der westlichen Lügenpropaganda entgegen tritt. Zu lange wurde in vielen Bereichen der US-Mörderbande und ihren Vasallen die Deutungshoheit politischer und wirtschaftlicher Vorgänge überlassen. In den Ländern, die von den USA und der EU beherrscht werden hat sich seit Jahren eine extrem rußlandfeindliche Haltung bei der Mehrheit der Bevölkerung gebildet. Insofern ist es wichtig, dass Rußland in anderen Teilen der Welt seinen Einfluß für die Bildung einer multipolaren Weltordnung geltend macht.

    1. Naja, noch vor wenigen Jahren hätte sich auch Russland sowas nicht leisten können. Man musste eben auf die richtige Zeit und die passende Gelegenheit warten, sonst hätte man sich ähnlich blamiert wie die westlichen Läner heute.

  10. Ich kann in der Rede nur russische Phrasen erkennen „wahre Demokratisierung; fairer Interessenausgleich…“. Und die Wirklichkeit sieht doch ganz anders aus – Andersdenkende werden in Russland mundtot gemacht bzw. exekutiert. Hier nun in China o-ä. die wahre Demokratie zu erkennen ist hahnebüchend – ganze Bevölkerungsgruppen werden von der KP einer Doktrin unterworfen. Und nun die putschierenden Militärs in der Sahelzone als Demokraten zu feiern ist ebenso albern – ohne den Einfluss von den Wagnersöldnern würde Russland keinen Fuß in die Tür kriegen… In meinen Augen nix mit „geistiger Größe“.

    1. Du warst doch sicher vor Ort – und hast deine Behauptungen selber überprüft?!? – Nein?!? – ergo von dir wieder nur Propagandaschlacht ohne Beweise – wieviel hast du als Salär denn so abgesahnt?!? 😝😝

  11. Lawrow ist eine lebende Legende
    Wie er feststellt;

    „…Besonders besorgniserregend ist, dass Deutschland, Italien und Japan im vergangenen Jahr zum ersten Mal gegen die Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen über die Unzulässigkeit der Verherrlichung des Nazismus gestimmt haben. Diese bedauerliche Tatsache stellt die Aufrichtigkeit der Reue dieser Staaten für die massiven Verbrechen gegen die Menschlichkeit während des Zweiten Weltkriegs in Frage und widerspricht den Bedingungen, unter denen sie als Vollmitglieder in die Vereinten Nationen aufgenommen wurden…“

    Es ist leider die Wahrheit was Herr Lawrow in seiner Rede sagte.

    Demzufolge ist es ein deutsches Nazi-Regime das an der Macht ist und das die Nazis immer im Hintergrund mitgemischt haben

    Eine verlorene Verbrecherbande mit ihren verlogenen Goebbels Medien

    1. „Deutschland hat sich wie in den Vorjahren gemeinsam mit seinen Partnern in der Europäischen Union (EU) der Abstimmung enthalten. Dafür war vor allem ausschlaggebend, dass der Entwurf Personen, die sich in den 40er-Jahren für die Unabhängigkeit der baltischen Staaten von der Sowjetunion eingesetzt haben, pauschal eine Verbindung zu den nationalsozialistischen Verbrechen unterstellt“ – Wenn Du recherchierst erhälst Du eine Antwort – dass Lawrow so was weglässt ist ja klar, oder? Eine Änderung der Formulierung hat Russland abgelehnt, weshalb die Stimmenenthaltung seit Jahren Bestand hat. Übrigens, der erste Satz der Begründung lautet: „Die Bundesregierung lehnt jede Verherrlichung des Nationalsozialismus kompromisslos ab.“ Nun weißt Du es und hast den Sturm im Wasserglas.

  12. Ich bewundere Russland sehr und die Menschen dort, speziell tritt die gewählte Regierung ein für eine friedliche neue Welt, wo Kooperation im Mittelpunkt .

    Aber die geschichtliche Betrachtung scheint jeder zu übernehmen, welche „westliche“ kabale Geschichts-Schreiber in die Welt setzten.
    Es ist ja eine Tatsache, dass Deutschland in den 1930 ziger Jahren kurz vor einer Hungerkatastrophe stand . Und plötzlich, in wenigen Jahren , stieg Deutschland auf und erschuf eine neue Wirtschaftskraft wie ein Wunder, so dass der „böse Diktator „als Mann des Jahres gefeiert wurde auf dem Frontcover des Time Magazin . Schon damals scheint die Gehirnwäsche mit diesem Begriff gearbeitet zu haben.

    Also was war es wirklich , das die bösen Deutschen so „verbrochen“ haben !?
    Wie konnten sie trotz der irrationalen Schuldenlast vom Versailler Lügendiktat es schaffen, sich neu zu erfinden!?
    Der Autor Larry Romanoff, der dazu etwas beiträgt, ist weltweit angesehener Autor und wird in über 50 Sprachen übersetzt.
    https://www.bluemoonofshanghai.com/politics/11211/

  13. Es ist deprimierend: der stereotypen antirussischen Propaganda des Westens entspricht nun die Rede Sergej Lawrows vor der UN. Das eine wie das andere eine Beleidigung des Denkens ! Schade, ich hielt ihn bislang für souveräner !
    Aber wie sagt der Russe richtig: Политика грязная !

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