Lukaschenko erklärte, dass er Anfang des Jahres vor der Vorbereitung eines Attentats auf Prigoschin gewarnt habe

Nach Angaben des weißrussischen Präsidenten nahm er einige Zeit später Kontakt mit Jewgeni Prigoschin auf, um zu klären, ob die Informationen ihn erreicht hätten. Daraufhin sagte der Gründer von „Wagner“, Wladimir Putin habe ihn vor dem bevorstehenden Attentat gewarnt.

MINSK, 25. August. /TASS/. Der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko sagte, dass er Anfang des Jahres Informationen über die Vorbereitung eines Attentats auf den Wagner-Gründer Jewgenij Prigoschin erhalten und an Moskau weitergeleitet habe.

„Als wir das letzte Mal in die [Vereinigten Arabischen] Emirate geflogen sind, erhielt ich von bestmöglich informierten Quellen sehr ernste Informationen über ein [bevorstehendes] Attentat auf Jewgeni Prigoschin. Innerhalb von zwei Stunden – so habe ich angewiesen – fanden sie den russischen Botschafter in den Emiraten und riefen ihn zu mir. Ich habe ihm ein Chiffriertelegramm an den Kreml an [den russischen Präsidenten Wladimir] Putin und [den FSB-Direktor Alexander] Bortnikow über ein Attentat auf Prigoschin übergeben“, zitiert die Agentur BelTA Lukaschenko.

Nach Angaben des weißrussischen Präsidenten nahm er einige Zeit später Kontakt mit Prigoschin auf und fragte ihn, ob die Informationen ihn erreicht hätten. Der Gründer von „Wagner“ antwortete, der russische Präsident habe ihn vor dem bevorstehenden Attentat gewarnt.

Lukaschenko hat die Vereinigten Arabischen Emirate vom 25. bis 30. Januar besucht und ist am 30. Januar nach Simbabwe gereist, von wo er am 1. Februar nach Abu Dhabi zurückflog.

Versionen und Anschuldigungen

Zu den Umständen des Absturzes des Flugzeugs mit dem „Wagner“-Gründer an Bord sagt der weißrussische Präsident, er könne weder die eine noch die andere Version bestätigen, da er „nicht an der Absturzstelle war“. Gleichzeitig hält er Annahmen über den Einschlag einer Rakete in das Flugzeug für unwahrscheinlich. „Wissen Sie, was ‚von einer Rakete getroffen‘ bedeutet? Nur der Oberbefehlshaber kann den Streitkräften einen Befehl erteilen, etwas zu tun. Dann wird der Befehl an eine bestimmt Einheit weitergegeben. Und diese Einheit gibt den Befehl einer bestimmten Stellung. Ist Ihnen klar, wie viele Menschen daran beteiligt sind? Welcher Idiot würde so etwas tun? Obwohl ich es nicht leugne: Wer weiß, vielleicht haben ein paar Verrückte beschlossen, das zu tun. Aber ich glaube es nicht“, teilte Lukaschenko mit.

„Die Tatsache, dass das Heck [des Flugzeugs] abgerissen wurde, wurde bereits bestätigt. Höchstwahrscheinlich gab es also eine Explosion an Bord. Wer sie durchgeführt hat, weiß ich persönlich nicht. Aber ich habe gesagt, dass ich Putin kenne und weiß, wie gewissenhaft, vorsichtig und umsichtig er ist, und dass ich nicht glaube, dass er so etwas tun würde. Und: Für einen Staatschef wäre so etwas verrückt. Er ist nicht verrückt“, sagte der belarussische Staatschef.

Gleichzeitig glaubt Lukaschenko, dass man Putin im Westen auf jeden Fall für den Tod Prigoschins verantwortlich machen wird. „Ich mache ihn nicht zu einem Unschuldslamm, aber ich weiß, dass man ihm alles in die Schuhe schieben wird. Und so ist es dann auch gekommen. Der Westen fing an zu schreien, andere fingen an mitzusingen, ’seht her, Putin ist bösartig und rachsüchtig‘.“ Was passiert ist, wird die Zeit zeigen. Mit der Zeit werden wir werden alles erfahren. In der heutigen Zeit ist es unmöglich, sowas zu verbergen“, sagte der weißrussische Präsident.

Lukaschenko stellte fest, dass ein Attentat auf Prigoschin für die russische Regierung keinen Sinn gehabt hätte, da sich die Situation um „Wagner“ insgesamt beruhigt, die Seiten sich geeinigt und die weitere Schritten vereinbart hätten.


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Die These von der Täterschaft Putins ist verpufft. Seine eigene Stellungnahme, die vorliegende Information von Lukaschenko sowie eine emotionsfreie Sicht auf die Dinge, auf Nutzen und Schaden des Vorfalls für die internationalen staatlichen Akteure, sprechen gegen eine Täterschaft des Präsidenten oder der ihm loyalen Entourage.

    Für die Russophonen verweise ich nochmal auf das Video von Lew Werschinin, der hier auch nur spekuliert, weil einfach nichts anderes übrig bleibt, da offiziell nur sehr wenig bekannt ist, ja nicht mal die These einer Bombe bisher bestätigt:

    Почему убили Пригожина? / Лев Вершинин
    https://youtu.be/Y0ryOtMM9Lc

  2. Seit über 20 Jahren liest man immer wieder, über welche wichtigen Informationen der Belarus Geheimdienst verfügt und diese oft sehr effektiv nutzt. Alle Achtung für so ein „kleines“ Land.

  3. Ich verstehe die Aufregung nicht ! Putin hat Prigoschin ja so quasi begnadigt und Ihm die Absolution erteilt, er konnte nach Weissrussland ins Exil und hätte da ein ganz normales Leben führen können, wie andere Rentner auch., nur erheblich luxuriöser. Weiter konnte Putin seinem ehemaligen Günstling nicht entgegen kommen.

    Was macht der Unglücksrabe? Geht wieder nach Russland und macht weiter. So hatte man sich nicht verglichen. War Putins Gnadenakt schon nicht Macchiavellistisch, das ging nun entschieden zu weit, wer nicht hören will, muss fühlen! Schade um die Piloten und die hübsche Stewardess, die mit der Sache nichts zu tun hatten.

    1. Sehr wahrscheinlich hat Prigoshin nicht auf eigene Faust diesen Putsch unternommen, sondern wurde als Instrument dazu von Leuten im Hintergrund eingespannt, ob es sich dabei nun um Kräfte der Nomenklatura oder irgendwelche Oligarchen handelte. Diese Leute haben in jedem Fall etwas zu sagen und viel zu verlieren.

      Nun ist es zu einer Art Reintegration von Prigoshin ins System gekommen, und das ist für diese Leute gefährlich, die ihn schließlich im schwierigen Moment das Risiko allein haben tragen lassen und selber im Hintergrund geblieben sind.

      Die Öffentlichkeit weiß nichts von einem solchen Hintergrund. Es wurde auch in den russischen Massenmedien (TV, TASS & Co) offenbar überhaupt nicht thematisiert, weil diese Medien natürlich in ähnlicher Weise kontrolliert werden wie ARD und ZDF. Die Möglichkeit einer Verschwörung innerhalb der Elite gegen Putin ist einfach zu starker Tobak für die Masse.

      Wie sehen diese Leute hinter dem Prigoshin Wagner Putsch wohl die Rehabilitation von Prigoshin im Zuge seiner gezeigten medialen Zurückhaltung einerseits und seiner Arbeit für Rußland in Afrika andererseits? Das ist für sie gefährlich, denn Prigoshin weiß zuviel. Er könnte sie verraten, und diese Leute haben viel zu verlieren.

      Daher haben sie ihn beseitigt.

      Dies ist die Einschätzung von Strelkow (wenn ich ihn richtig verstehe), die ich von allen am überzeugendsten finde.

      t.me/s/strelkovii/5729 ff vom 26. Juni
      t.me/s/strelkovii/6285 aus dem Gefängnis von vorgestern

      Dies wäre in jedem Fall ein weiteres Zeichen dafür, daß gewichtige Kräfte im Lande die Autorität des Präsidenten und seine Entscheidungen absolut nicht respektieren, sondern ihre eigene Agenda haben, die mit den Interessen des Landes, so wie Putin sie versteht, nichts zu tun hat.

  4. Die logische Frage ist doch Cui bono? Es bringt nichts im Kaffeesatz zu rühren und alle möglichen Mutmaßungen anzustellen. Was zählt sind klare Beweise und Fakten. Ich denke der weißrussische Präsident hat mit seiner sachlichen klaren Aussage alles gesagt.
    Bis aber manche Sachen klar ans Tageslicht kommen, dauert es manchmal verdammt lange.

    1. Die Schwabulierungen der Blöd-Lügen-und Hetzmedien sind noch dubioser.-Die sagten doch tatsächlich,daß der Kreml das Ableben von Prigoschin noch gar nicht bestätigt hat.-Das war vor einer guten Stunde nach 24 Uhr So.-Zeit.

      1. Vollkommen unwichtig , bei dieser Geschichte darf man keiner Seite glauben , die Nummer ist so faul das Sie schon stinkt und wenn man hier schaut was die selbsternannten „Experten“ hier im Vorfeld so alles von sich abgesondert haben , dagegen ist sogar eine Wahrsagerin auf dem Rummelplatz seriös !

Schreibe einen Kommentar