Nigeria hat eine Militärinvasion in Niger als letztes Mittel bezeichnet

Der Sprecher des nigerianische Präsidenten, Ajuri Ngelale, erklärte, die Staats- und Regierungschefs der ECOWAS seien der Ansicht, dass alle Optionen diskutiert werden sollten, um die verfassungsmäßige Ordnung in der Republik wiederherzustellen

Die Militärintervention der Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS) in Niger, wo Putschisten die Macht übernommen haben, ist das letzte Mittel und kein zwingender nächster Schritt. Das sagte der nigerianische Präsidentensprecher Ajuri Ngelale.

„Alle Staatsoberhäupter der [ECOWAS-]Länder sind sich einig, sie haben eine einheitliche Position. Der Konsens ist, dass alle Optionen diskutiert werden müssen, um die verfassungsmäßige Ordnung in der Republik Niger wiederherzustellen. Wir sind der Meinung, dass eine militärische Invasion in Niger nicht etwas ist, wozu wir aus Leibeskräften rennen. Es ist nicht so, dass wir morgen früh aufwachen und unserem Nachbarn den Krieg erklären werden. Sie [die Invasion] bleibt eine diskutierte Option, das letzte Mittel. Der Präsident [Nigerias Bola Tinubu] stimmt zu, dass sie das letzte Mittel ist und nicht der nächste Schritt“, sagte Ngelale in einem Interview mit Channels Television Nigeria.

Er fügte hinzu, dass der Präsident mit anderen Staats- und Regierungschefs der ECOWAS darin übereinstimme, dass der Ansatz zur Lösung der Situation in Niger weise, vernünftig und allmählich sein müsse. „Wir erhalten über geschlossene Kanäle Informationen aus der Republik Niger, dass der Druck, den wir auf ihre Wirtschaft und auf die Verantwortlichen ausgeübt haben, so groß ist, dass wir langsam einen Durchbruch am Verhandlungstisch sehen. Wir bleiben also geduldig“, erklärte der Sprecher des nigerianischen Staatschefs.

Ende Juli hatte eine Gruppe von Offizieren der Präsidialgarde in Niger rebelliert und den Sturz von Präsident Mohamed Bazoum verkündet. Der Nationale Rat für die Rettung des Vaterlandes unter der Leitung des Kommandanten der Garde, Abdourahmane Tchiani, wurde gebildet, um das Land zu regieren. Die Staats- und Regierungschefs der ECOWAS verhängten strenge Sanktionen gegen die Putschisten und forderten sie auf, Bazoum freizulassen, wobei sie mit Gewaltanwendung drohten. Der ECOWAS-Kommissar für Politik, Frieden und Sicherheit, Abdel-Fatau Musah, hatte zuvor erklärt, dass das genaue Datum für den Beginn der Militärintervention in Niger feststehe. Er ist noch nicht offiziell bekannt gegeben worden.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Tja , die ECOWAS hat wohl kapiert das sterben nicht die beste Lösung ist , jetzt muss Niger nur noch eine harte Schiene gegen Frankreich fahren , um rauszufinden ob Die auch nur bluffen .

  2. Die Chinesen waren am Bau einer Eisenbahn von Benin über Niger nach Burkina Faso interessiert. Die EU war alarmiert, und Frankreich hat das Projekt Vincent Bolloré zugeschoben. Dessen Konzern hat zwar noch nie eine Eisenbahn gebaut, aber zwangsprivatisierte („Strukturanpassungsmaßnahmen“ gemäß IWF und Weltbank oder Kreditsperre) betrieben und heruntergewirtschaftet.

    Auf der Strecke Abidjan-Ougadougou ist Bolloré unter einem Zug eine Brücke eingestürzt, und in Kamerun hatte Bolloré eine Zugkatastrophe, da wegen großen Andranges zu viele Waggons mit defekten Bremsen angehängt wurden.

    Hier nun der Versuch des Baus einer Seidenstraße aus Kunstseide Made in European Union:

    — Afrique XXI – von Rémi Carayol

    In Niger und Benin: Der Geisterzug von Bolloré – Serie

    Es war vor sechs Jahren, am 29. Januar 2016. … Vor dem Zug aus zwei Waggons in den Farben weiß-rot-schwarz und mit dem Logo von Bénirail, einem Tochterunternehmen des Bolloré-Konzerns – ein Zug, der gerade die 143 km zwischen den beiden Städten [Niamey und Dosso] im Schneckentempo zurückgelegt hat – kann Issoufou den Stolzen spielen: „Niger ist das einzige Land in Westafrika, das bislang nicht einmal einen Meter Eisenbahnstrecke hatte“…

    Das war also vor sechs Jahren. Seitdem hat Issoufou den Stab an seinen Nachfolger Mohamed Bazoum übergeben, der im Februar 2021 gewählt werden soll. Die Baustelle des Kandadji-Staudamms ist immer noch nicht fertiggestellt. Und der Bolloré-Zug, der Abidjan über Ouagadougou und Niamey mit Cotonou verbinden sollte – was als „Eisenbahnring“ bezeichnet wurde -, ist verschwunden.

    Tatsächlich ist er seit dem Tag der Einweihung nie wieder aufgetaucht, weder in Niamey, noch in Dosso oder anderswo in Niger. Die Schienen, die in aller Eile auf einer Länge von fast 150 km verlegt worden waren, sind verwahrlost. Auf einem Teil der Strecke hat sich die Natur ihr Recht zurückerobert: Die Eisenbahn ist heute von einer üppigen Vegetation bedeckt. „Es ist, als wäre dieser Zug eine Fata Morgana gewesen“, meint ironisch ein Politiker…
    […]
    Woher kommen die Schienen?
    […]
    Als die ersten Hektometer Schienen in Niamey in Betrieb genommen wurden, entgleiste die Lokomotive, die auf der Straße aus Benin herangeschafft worden war, mitten in der Hauptstadt vor den Augen der Passanten. Schon bald stellten sich die Experten des Sektors die Frage nach der Qualität der verlegten Schienen, die ihrer Meinung nach zu leicht waren, um Güterzüge zu tragen. Sie waren besorgt, daß die Schienen zu alt waren.

    Die Quellen variieren zwar hinsichtlich der Herkunft der Schienen, aber alle sprechen von alten Schienen. Einige behaupten, Bolloré habe sie aus Kamerun geholt, als er die Konzession für Camrail erhielt, und sie stammten aus dem frühen 20. Jahrhundert. Andere behaupten, es handele sich um Schienen, die Burkina Faso von Indien geschenkt wurden und deren Ursprung auf die Kolonialzeit zurückgeht. Die Bolloré-Gruppe wollte sich auf Anfrage nicht weiter dazu äußern. Laut einer internen Quelle steht jedoch fest: „Alles wurde auf Sparflamme gemacht…“.

    Nigrische Bahnexperten, die von Afrique XXI befragt wurden, stellten außerdem Ungereimtheiten fest: Schienen wurden teilweise ohne Schotter auf dem Laterit verlegt und so bei den ersten Regenfällen weggespült.
    […]
    Im nigrischen Planungsministerium bereitete damals vor allem das metrische System Probleme. Es gibt zwei Arten der Spurweite“, erklärt ein nigrischer Techniker, „die Meterspur von einem Meter, die heute als veraltet gilt, und die Spurweite, die heute als internationaler Standard gilt, von 1,435 Metern. Dieses System wird heute von den meisten Ländern übernommen, da es sicherer ist. Bolloré hat jedoch Meterspur verlegt. Das ist unvorstellbar!“
    […]
    Au Niger et au Bénin, le train fantôme de Bolloré – Série
    https://afriquexxi.info/Au-Niger-et-au-Benin-le-train-fantome-de-Bollore

    1. Wenn man das liest, könnte es einem schwindelig werden.
      Mohamed Bazoum hat Philosophie studiert und eine Máitise in politischer Philosopie
      und Ethik abgelegt und zu dem noch als Lehrer gearbeitet.
      Da bewahrheitet sich wohl wieder mal der Spruch „Macht korrumpiert“ oder aber es verhält sich,
      bezgl. Lebenslauf wie bei Annalena Baerbock. Was ich jedoch nicht glaube.

      1. Als erstes vielen Dank, daß Sie es gelesen haben.

        Die Korruption wurde als System fest verankert in den Verträgen, die die Afrikaner bei ihrer „Unabhängigkeit“ unterschreiben mußten, und Präsidenten, die daran rütteln wollten, wurden im Auftrage Frankreichs gestürzt und oft auch ermordet.

        Bazoum grollt in Niger niemand, jedenfalls nicht sehr. Er hatte seine Schandtaten, aber keine besonders großen, er war nichts als eine Marionette.

        Anbei Leserkommentare aus einer Zeitung in Niger, von einem Nigrer und einem Franzosen:

        Ahmed 8. August 2023 at 12 h 23 min
        Frankreich auf Gedeih und Verderb seinen eigenen Unternehmen ausgeliefert:
        In Afrika wird das Image Frankreichs durch seine eigenen Unternehmen geschädigt. Die Afrikaner sind wütend auf AREVA, ERAMET, BOLLORÉ und andere. Das Schlimmste ist, daß diese Unternehmen von der Regierung, den Politikern und der Presse unterstützt werden.
        Frankreich muß „seine Unternehmen dressieren“.

        Claude BESNIER 10. August 2023 at 14 h 23 min
        Es ist schwierig, Gerechtigkeit zu üben wir haben keine integren und unabhängigen Richter mehr alles fliegt auseinander, wie wollen Sie also vor diesen Ländern glaubwürdig sein, die uns nicht mehr verstehen können

        https://levenementniger.com/comprendre-la-fraude-orano-mining-et-se-reconcilier-avec-le-niger/#comment-764

        Der Artikel, auf den sich das bezieht

        Den Betrug von Orano Mining verstehen und sich mit Niger versöhnen.
        Marc Eichinger

        ist auch von einem Franzosen. Die – also viele dort, und Marine Le Pen hat sich an ihre Spitze gestellt – wissen auch, daß es so nicht mehr weiter geht.

      2. Hier ein Bericht über Bollorés Zugkatastrophe von Éséka. Es sah aus und hatte ähnliche Folgen wie Eschede, wurde hier aber kaum zur Kenntnis genommen.

        — Afrique XXI – FANNY PIGEAUD – 4 FÉVRIER 2022

        BOLLORÉ, EIN FRANÇAFRIKANISCHES IMPERIUM (2)
        In Kamerun: Der unauslöschliche Blutfleck von Éséka

        Serie – 2016 erlebte der Bolloré-Konzern sein „schlimmstes Drama“ mit dem tödlichen Unfall eines Zuges der Camrail, einer seiner Tochtergesellschaften. Mehrere Gutachten kamen zu dem Schluß, daß diese Zugkatastrophe auf zahlreiche Fehlfunktionen zurückzuführen war. Dennoch zeigte sich die kamerunische Justiz gegenüber dem Unternehmen sehr milde, sehr zum Leidwesen der Familien der Opfer. Diese Episode, die in Frankreich wenig Beachtung fand, stellt einen unauslöschlichen Fleck in der Geschichte des Unternehmens auf dem Kontinent dar.

        [Fortsetzung unter:]
        Au Cameroun, l’indélébile tache de sang d’Éséka
        https://afriquexxi.info/Au-Cameroun-l-indelebile-tache-de-sang-d-Eseka

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