Umsturzversuch

Update: Prigoschins Coup war lange vorbereitet, derzeit laufen Verhandlungen

Aus eigenen Quellen habe ich weitere Informationen über die aktuellen Ereignisse bekommen, über die ich hier berichten werde.

Die Wagner-Truppen sind in der Nacht aus dem Donbass Richtung Rostow aufgebrochen, wobei es sich aber anscheinend um nicht allzu viele Soldaten gehandelt hat. Eine vertrauenswürdige Quelle sprach von etwa 1.500 Wagner-Kämpfern.

Am Morgen haben sie die Stadt Rostow kampflos übernommen, wobei sie zielgerichtet die strategisch wichtigen Gebäude von Polizei, Geheimdienst und so weiter umstellt, aber nicht gestürmt haben. Auf diese Weise konnten sie Widerstand von Seiten der Behörden unterdrücken. Danach sind Wagner-Kolonnen weitergefahren, in Rostow haben sie angeblich nur wenige hundert Kämpfer an den strategisch wichtigen Punkten zurückgelassen.

Die Wagner-Einheiten versuchen offenbar auch in anderen Regionen um Rostow herum ähnlich vorzugehen. Außerdem bewegt sich eine Wagner-Kolonne Richtung Moskau, wo sie – nach verschiedenen Prognosen – gegen 19.00 Uhr deutscher Zeit eintreffen sollte, wenn sie das Tempo beibehält.

Bisher sind keine Forderungen von Wagner bekannt geworden, weshalb gerätselt wird, was Prigoschin eigentlich erreichen will.

Was Wagner-Leute in Rostow erzählen

Meine Freundin und Kollegin Alina Lipp ist Rostow und hat mir am Telefon eine Zusammenfassung dessen gegeben, was sie vor Ort erlebt hat. Sie hat sehr lange mit Wagner-Soldaten gesprochen, die eines der genannten Gebäude umstellt haben. Die Soldaten haben ihr klar gesagt, dass sie nicht gegen Putin sind.

Sie sind aber davon überzeugt, dass das Verteidigungsministerium vorgehabt habe, ihre Basis anzugreifen, weshalb – so deren Überzeugung – Prigoschin sich zum Handeln entschlossen hat. Ich bin überzeugt davon, dass die Soldaten diese Geschichte glauben, allerdings spricht die fast schon generalstabsmäßige Planung des Vormarsches von Wagner gegen eine spontane Aktion. Es kann also sein, dass die Führung von Wagner ihren Soldaten eine unwahre Geschichte erzählt hat, um sie in Marsch zu setzen.

Eine weitere Frage ist, warum die Kolonnen bisher ungehindert auf der Autobahn Richtung Norden vorankommen und warum sie auch beim Vormarsch auf andere Städte nicht aus der Luft angegriffen werden.

Laufen Verhandlungen?

Auch darauf haben die Soldaten Alina eine Antwort gegeben. Nachdem, was sie Alina erzählt haben, ist Prigoschin im Stab der russischen Armee in Rostow und führt von dort aus Verhandlungen mit Moskau. Ob das stimmt, lässt sich nicht überprüfen. Auch worüber dort angeblich verhandelt wird, ist nichts bekannt.

Außerdem heißt es, dass die tschetschenischen Achmat-Einheiten, die gegen Wagner marschieren, bereits vor Rostow angekommen sind, die Stadt jedoch bisher nicht betreten. Laut Alina stehen Kämpfe bevor, wobei beide Seiten offenbar zivile Verluste vermeiden wollen. Gerüchteweise wollen die Wagner-Soldaten Rostow verlassen, um „die Sache vor der Stadt zu regeln“, wie sie es ausgedrückt haben.

Bei all dem handelt es sich um Informationen, die Alina von einfachen Soldaten bekommen hat. Es muss also nicht alles der Wahrheit entsprechen, aber das ist es, was man sich unter den Wagner-Leuten in Rostow erzählt.

Die spannende Frage ist nun, ob und worauf Prigoschin und Moskau sich einigen, denn sollte es keine Einigung geben, könnte es am Abend vor Moskau zu Kämpfen kommen.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

81 Antworten

  1. Wenn nun gesagt wird, daß Wagner das schon lange plante, wieso konnte man sie gewähren lassen? Hat denn keiner gesehen wohin die Reise der Wagnerkämpfer geht ? Wie konnten sie soweit vordringen? Ich ahne nichts Gutes. Vielleicht alles so geplant.

    1. Naja.. planen heißt ja nicht, dass man es offensichtlich plant. Insbesondere den eigenen Leuten in den Rücken zu fallen ist einfach, da man weiß, wie es dort aussieht. Abgesehen davon sind das Profis.

      Insofern bin ich auch 100% davon überzeugt, dass diese ganze Aktion SEHR genau geplant gewesen sein muss. Ohne Rücksprache und Rückendeckung fängt man sowas auch nicht an.

    2. Sie sind aber davon überzeugt, dass das Verteidigungsministerium vorgehabt habe, ihre Basis anzugreifen, weshalb – so deren Überzeugung – Prigoschin sich zum Handeln entschlossen hat.

      das hört sich an als ob aber nicht ja !!! wenn der prigoschin da gelogen hat,soll er 20 jahre im knast schmoren.die ganze sache stinkt,genau wie damals in der türkei.

      1. @паровоз ИС20 578
        Meine Wahrnehmung ist, alles schaut wie gebannt auf das was momentan abläuft.
        In der Westpresse überschlägt man sich geradezu mit Artikeln und Mutmaßungen.

        Wenn alle wie das Karnickel auf die Schlange schauen……. wer weiß, wer weiß was woanders gerade passiert.
        Solange halte ich es wie Aristoteles.

      2. …ist eine „verdeckte Form“ der „mobilisierung“ !!.. …deshalb klein geschrieben, aber ein kleiner „Weckruf“ an die noch Schlafenden.. …es ist ein Kampf um „Leben und Tod“, kein „Sommernachtstraum“ !!.. …eine Mobilisierung, erschreckt Viele, obwohl Viele es wünschen.. …ist aber der Enschätzung der Politik nach zu urteilen, noch NICHT notwendig !!.. …also, „Lärmen, Trommeln schlagen, Schreien, theatralische Bilder von einem Schützenpanzer welcher Kreise dreht, daneben steht die Strassenreinigung und kehrt…“.. ….im Deutschen Reich vor 1918, gab es das Herzogtum „Sachsen -Meiningen“, welches unter dem „Theaterherzog Georg II“ ein damals europaweit bekanntes Theater hatte.. …weil sie sehr realistisch waren, nach den „Meininger Prinzipien“, wurde es im Volksmund „Meiningerei“ genannt.. …hier ist es „Wagnerei“ ??..🤣😈

        1. Viel „meiningerei“ . . .
          Kadyrows truppen verschoben, allerlei verdeckte mobilisierungen, noch mehr „panische truppenverschiebungen“ und sogar Lukaschenko erhält eine schlachterfahrene kampfgestählte truppe. Kommt für Belorossia doch gerade recht wo sich vor seinen grenzen gerade so allerlei unheil aufzutürmen beginnt . . .

    1. Die Auflösung einer Komödie erfolgt immer erst im Letzten Akt, und von dem sind wir noch weit entfernt.

      Die wichtigste Frage, die man sich im Augenblick stellen sollte, ist: Für welches Publikum wird die Komödie gespielt? Und vielleicht auch noch: Wer hat wohl das Drehbuch geschrieben?

      Ich habe da so meine Vermutungen …

      1. Drehbuch: Prigoshin und Gerassimov vermutlich. Publikum: Der Gegner, dem Uneinigkeit vorgetäuscht werden soll, nebst Schwäche und Inkompetenz. Weiteres Publikum: Die Russen, Volk und einfache Soldaten. Kanalisierung der üblichen Unzufriedenheit der Fußtruppen, die taktisch und frontorientiert denken, mit der Militärführung, die strategisch denkt.

  2. Prigoshin war ja schon gestern in Rostow & es gab ein Video, wie er sich mit der Armeeführung dort ganz zwanglos unterhalten hat. Da war nichts aggressives sondern es sah auch wie ein Treffen unter Kollegen…..

    Es sieht fast nach einer Show aus….

    1. Was stinkt denn hier? Ist es die einfachste Erklärung nicht die einzige, die Sinn ergibt: Wagner wurde gekauft UND glaubt, dass das Vorhaben gelingen kann, weshalb es auch gelingen muss.

      1. Den Gedanken, dass Prigoshin gekauft wurde, sollte man doch mal genauer betrachten!

        Was genau sollte Prigoshin denn davon erwarten?
        Geld hat er ohne Ende, Im Westen gilt Wagner als Terrororganisation, wo sollte er hin?
        Er hat alle seine Geschäfte in Russland.
        Wagner wird vom russ. Staat ausgestattet ( es gibt in Russland wohl keine Privatfirmen, die Waffen & Munition für Armeen verkaufen) & ist der Garant wenn Wagner Aufträge ausländischer Regierungen bekommt, selbst die Soldaten werden vom russ. Staat bezahlt – also, ist Wagner letztendlich KEINE Privatfirma.
        Sie hat die Wünsche ihrer Auftraggeber zu erfüllen – in Russland ist die Regierung ihr Auftraggeber…. also bleiben Sie bei ihrem Bauchgefühl – dass das alles keinen Sinn ergibt.

        1. Prigoschin hat Geld, was ihm fehlt ist aber Macht. Für mich sieht es aus als er gekauft wurde. Er muss seiner Sache ziemlich sicher sein, da steht jemand dahinter. Ob das nun der Westen/USA ist oder vielleicht auch Russ. Oligarchen den die Sanktionen schmerzen, keine Ahnung. Aber das sind alles Mutmassungen. Hoffen wir das Beste für Russland.

      2. Ihm selber zu kaufen dürfte in diesem speziellen fall nicht viel nützen. Da gehört noch sein planungs-, führungsstab plus etliches drummherum dazu. Den einfachen soldaten kann man vielleicht noch ein märchen erzählen um sie zum mitmachen zu animieren. Der führung wohl eher nicht

    1. Das ergibt doch überhaupt keinen Sinn. Wenn ich in das Land von Putin einmarschiere, russische Kampfhubschrauber abschieße und mich dem eindeutigen Befehl verweigere, dann KANN ich nicht für Putin sein. Auch wenn Soldaten nicht die hellsten Köpfe sind, das MUSS jedem dort absolut klar sein. Aus der Nummer kommt keiner dieser Leute wieder raus, was das Ganze umso tragischer macht.

      1. @kadikadi

        hm…ist das wirklich so? Socialmedia können alles behaupten, keiner kann es überprüfen…… obwohl immer wieder ‚gewarnt‘ wird oder man sehr schön schreibt “ kann nicht überprüft werden“ – Gerüchte halten sich & Dreck bleibt danach immer kleben…..

        Die Soldaten – auch die von Wagner – befolgen Befehlen & keiner von denen wird jeder Befehl erklärt…..

        Und Sie haben vollkommen Recht – dem Bauchgefühl nachzugeben! – es ergibt überhaupt keinen Sinn!
        Aber vielleicht soll es das ja auch nicht…weil alle grübeln werden & der Rest klatscht&trascht weiter….aber alles ins beschäftigt…..

      1. Ich weiß nicht was mit Shoigu sein soll…. ein Verteidigungsminister ist doch kein Alleinherrscher.
        Er ist Putin direkt unterstellt.
        In die tägliche Arbeit wird Shoigu sich nicht einmischen – sicher auch mangels militärischer Kenntnisse – dafür gibt es Generäle.
        Wen sollte den Prigoshin als VM haben wollen? Man sollte nicht vergessen, dass PMC von Aufträgen der Regierung lebt. Wer sollte die noch beauftragen ( z.B. ausländische Regierungen)wenn die unzuverlässig gegen ihre Auftraggeber agieren?
        So würde man sich das eigene Geschäft kaputt machen….

  3. Hmmm… vielleicht doch nur eine Demo? Ich habe zwar noch nie von demonstrierenden Söldnern gehört, das wäre mal was Neues. Sind Söldner eigentlich vereidigt? Ansonsten wäre es Landesverrat, Hochverrat.

    Cola und Chips, Bier und Erdnüsse stehen bereit, es könnte spannend werden…

    Die Kommentare der vorigen Artikel sind ja teilweise grausam zu lesen. Was manche Kommentatoren alles wissen wollen, selbstverständlich ohne Belege. Ich glaube, die leiden unter einer ausgeprägten Hybris. Meines Erachtens ist die „westliche Wertegemeinschaft“ genauso überrascht, wie wir. Schade, dass die westlichen „Qualitätsmedien“ und „Qualitätspolitiker“ dieses Ereignis wieder gnadenlos ausschlachten werden.

    Hey Thomas 😀 wie sieht’s aus, aus gegebenem Anlass ein Tacheles Spezial?
    Wünsche Dir alles Gute, bleib gesund und halt die Ohren steif! 😉 👍

  4. Es gibt ein interessantes Interview mit Col. Douglas MacGregor auf YT. Sucht mal nach dem Kanal „Judging Freedom“ und dort unter „Live“ (also nicht Videos) das Interview es heißt „Ukraine war – is Moscow Lying“.

    Da werden ein paar Clips von Prigoschin gespielt und er wirft darin der russischen Militärführung vor, dass sie lügen würden (u. A. seien 60 Leoparden zerstört worden) und das die Ukrainer tiefer und tiefer in die Verteidigungsstellungen eindringen würden und deswegen „unsere“ Soldaten sterben bzw. verwundet werden. Die Analyse von MacGregor halte ich für zutreffend. Prigoschin ist der Meinung, die defensive Führung des Krieges würde zu mehr toten russischen Soldaten führen als nötig und seiner Meinung nach sollte man vermutlich dem Krieg schnellstmöglich ein Ende setzen (also vermutlich die Ukraine vollständig erobern so schnell wie möglich).

    Ich denke daher, die Aktion soll ein Statement sein, die bisherige Kriegsführung zu überdenken und endlich „Nägel mit Köpfen zu machen“

    Prigoschin hat ja auch explizit gesagt er hält Schoigu und Gerassimov für Verräter, nicht dass er Putin loswerden will. Evtl. kommt auch noch diese Vertragsgeschichte hinzu, demzufolge Schoigu seine Leute befehligen dürfte. Wenn er also Schoigu für einen Verräter/Lügner/unfähig hält, würde er dies natürlich niemals akzeptieren.

    Insofern dürfte das kein Putsch sein, denn wie wir alle wissen wird ein Militärputsch ohne Unterstützung der Armee niemals funktionieren. Das weiß Prigoschin auch, aber er pokert natürlich ziemlich hoch, denn Putin muss ihm eigentlich eins drüber ziehen, wenn er noch glaubwürdig sein will.

      1. Ist Putin als Präsident denn für die Ernennung von Minstern zuständig? Ich glaube, dafür ist eine andere Stelle im Regierungsapparat zuständig. Falls Shoigu ein cleverer Verräter mit ausreichend Fähigkeiten zu verdeckter Sabotage ist, so kann Putin ihn nicht schlicht entlassen. So richtig kompliziert wird es dann, wenn auch diejenigen, die den Minister in sein Amt gehievt haben, zu dem Verräterkreis gehören. Die werden sich dann auch mit Händen und Füßen gegen eine solche Entlassung wehren. Einzig den Gerassimov könnte Putin direkt entlassen da Putin nunmal der Überboss der Russischen Armee ist. Er hat den ja auch zum Chef der MSO gemacht.
        Den Shoigu wird er nur los, indem er einen Putsch des Shoigu gegen den Präsidenten verhindern lässt und ihn zum Hochverräter macht. Das kann idealerweise von Kämpfern geschehen, die nicht unter der direkten Kontrolle des Verteidigungsministeriums stehen. Putin muss nur dafür sorgen, dass sich möglichst wenige Soldaten der RF an dem Putsch beteiligen und das die Kämpfer auf seiner Seite heile in Moskau ankommen.

        Wenn man nur mal ganz kurz annimmt, dass da eigentlich gerade ein Putsch des Shoigu gegen Putin am Laufen ist, ergeben echt viele der Ungereimtheiten plötzlich Sinn. Shoigu kann nicht über sehr viele Teile der Armee verfügen und diese in einen Putsch verwickeln. Für einen Enthauptungsschlag braucht er dafür aber auch nur die in Moskau und Umgebung stationierten. Putin hingegen kann als Oberbefehlshaber sehr wohl dafür sorgen, dass die Wagners unbehelligt in Moskau ankommen und auch zwischendurch die Infrastruktur des Ministeriums zu ihrer eigenen machen oder zumindest dem Zugriff Shoigus entziehen. Dazu braucht es nicht viele Kämpfer. Kydarows Kämpfer würden die Wagners dann lediglich unterstützen, die wurden nämlich noch mit Waffen vom Ministerium versorgt – anders als die Wagners.

        Das vordergründige Ziel, wie es Prigoshin verkündete, ist die Absetzung von Shoigu als Minister (ist für die Versorgung der Truppen mit Waffen, Gerät, Geld und Nachschub zuständig, nicht für die Strategie) und der Rauswurf von Gerassimov als minitärischer Stratege. Surowikin solle eine der beiden Positionen einnehmen.

        Da könnte sich alles sehr schnell als etwas ähnliches herausstellen, wie es schon in der Türkei zum Wechsel der Militärführung sehr zu Gunsten des Erdogan geführt hatte. Prigoshin und Kydarow hätten in diesem Szenario die Aufgabe der persönlichen Garde des Präsidenten … beide haben in der Vergangenheit ihren Unmut mit Shoigu bekundet und beide sind persönliche Kumpels von Putin himself.

        1. Empfehle https://operation-ljutsch.de/ zu lesen, hier besonders die Stelle mit dem Kremlflug mit dem deutschen Piloten Rust und dann welche Folgen dies hatte. Die innere sowjetsche Operation schaffte es das sich Gorbatschow von alten Kader in der Roten Armee trennen konnte. Dabei wurde mehrere Hundert hochrangige Offiziere – angefangen bei Armeechef und seinem Generalstab entlassen.

        2. Hallo Hartwig ,

          Was Generale anbetrifft in Russland , können die schneller abgesetzt sein als denen lieb ist.
          Zu Zeiten Putins ist der persönliche Kontakt mit seinen Untergebenen rein dienstlich . Wer aufmerksam verfolgte in Übertragungen bei Aussprachen ,die veröffentlicht sind ,kann sehen wenn ein Minister ,oder General Putin keine schlüssigen Antworten gibt ,ermahnt Putin diesen sehr straff mit dem Hinweis ,ob er dem Amt gewachsen ist. Putin duldet keine Schlamperei,schon gar nicht Menschen die hoch dekoriert sind und versagen.
          Putin wird vom Westen gehasst ,weil er nicht den Typ Gorbatschow,Jelzin und Breschnew verkörpert,man kann ihn nicht in eine Kaste einordnen ,schon gar nicht gegen ihn antreten ,Putin ist ein intelligenter Politiker . Er hat die Schule des KGB durchlaufen und es gelent den Dingen auf den Grund zu gehen und notfalls einzugreifen. Westliche Staatskasper haben bei weiten nicht Putins IQ.
          Was Schoigu anbetrifft : Du bist scheinbar nie beim Militär gewesen ,sonst wüsstest Du was alleine eine Truppenverlegung mit allen Instanzen erfordert , im Kriegsfalle noch brisanter , man kann nicht mit der Munition am hellichten Tagen im Convoi durch die Welt reisen als wäre alles nur ein Manöver.Bevor die Munition am Einsatzort ist ,landet diese in verschiedenen Operazionslagern ,dann vor dem Ziel in letzter Etappe muss der Weg frei von Einsicht und Beschuss sein . Keine Nachrichten werden durchgegeben , Erwin um halb 12 Uhr an der Baumgruppe kommt der Convoi mit allen benötigten Sachen an ,bitte bereitstehen zum schnellen Umschlag . Jeder Transport durchläuft der Sicherung vorab und auch während der Durchführung . In Kriegszeiten geht das nicht so zackig wie ein DHL Kuriersystem. Unterwegs liegen an verschiedenen Stellen feindliche Aufklärer ,die nur dazu da sind ,Transporte zu melden zur Bekämpfung . Das alleine nur zum Nachschub , es müssen Verwundete aufgenommen werden ,wo der Helikopter nicht am Feldlazarett diese aufnehmen kann , jede Logistik für die Front durchläuft unterschiedliche Funktionsstellen, besonders wenn sich stündlich die Lage ändert. Der Ukraine Krieg ist nicht der Afghanistan Hindukusch ,wo deutsche Soldaten und andere Kontigente in Schutzzonen ihre Basen haben ,und schwere Transportmaschinen landen können mit Nachschub. Afghanistan war kein Kampf an einer Frontlinie . In der Ukraine ist alles verteufelt schwer in Sachen Frontverlauf ,Nachschub ,Befehlskette und der richten Lageerkenntnis . Wer diesen Aufwand der Logistik von Anfang nicht ordentlich steuert ,da bekommt die Truppe an der Frontlinie den schwarzen Peter und es bleibt nur Rückzug oder die Einkesselung. Ukrainische Truppen sind mit der sowjetischen Militärstruktur vertraut ,das Format des Krieges in der Ukraine ist nicht der Vaterländische Krieg 1941 bis 1944 bis die Sowjetunion befreit war ,obwohl es ein Blitzkrieg Deutschlands war. Mit dem Krieg in der Ukraine aber nicht vergleichbar . Also , langsam mit den Vorwürfen gegen einzelne Generale , diese zu überprüfen ist Sache des Militärstabes . In der Ukraine kommt hinzu ,dass die Frontlinie 1000 Kilometer ist an der es mehr als 400 Stellungen gibt die zu versorgen sind mit allem ! Und nicht nur das ,auch Reperaturen müssen Freiluft ausgeführt werden. Jede Lagebesprechung und Angriffsoperation bedarf der Bestätigung der vorgesetzten Leitstelle . Militärlogistik ist kein Weg zum ALDI . Wenn Prigoschins Aussagen stimmen , wird Putin nachhaken,was an der Sache ist ,denn es besteht die Gefahr ,dass aus solch einem Disaster der Feind den Vorteil bekommt auch andere Truppenteile zu überlaufen ausser Gefecht zu setzen. Das wird man aber nicht öffentlich ausbreiten. Meistens folgen in solchen Schieflagen die Führungsrochaden , General an eine andere Front versetzt . Was bedeutet zurück ins Heimatland in die Etappe einer nicht wichtigen Position ,oder gänzlich Verabschiedung aus gesundheitlichen Gründen . Auch in Deutschland gibt es eine Reihe Generale , die nur Lametta tragen und sich gerne filmen lassen . Afghanistan ist die Folge von fortlaufenden Fehlentscheidungen ,überhaupt der Unterschätzung des Operationsgebietes .Wenn man den Widerstand der ersten Tage der Talibane bedenkt und den Moment der Verteidigung des Hindukusch ,das Schlagwort der Motivation in Deutschland , ein Versagen ohne Ruhm. Nun überschlagen sich aber die ,die in Afghanistan ihre Rolle nicht berherschten mit der Lageeinschätzung der Sonderoperation Russlands ,einer besser als der Andere und das Ergebnis , Putins Russland ist schwach. Kommentieren Frontlagen in der Ukraine als wären sie ein Generalsstab Selenskis. Das Medium WELT ein Lagezentrum !
          Die Ukraine bietet und verlangt minutiös neue Lageeinschätzungen , schnell zeigt sich ,welche Offiziere dem gewachsen sind. Nach dem Vorfall gestern ,bin ich mir sicher ,werden etliche Offiziere umgesetzt ,oder verabschiedet. Putin lässt sich nicht auf den Arm nehmen , das Ding hat ihn getrffen ,woraus er jetzt eine umgehende sofortige Gefahrenanalyse macht.
          Also Hartwig …. im Film über Kriege sieht man nur die Kämpfenden , aber nicht die notwendige Versorgungslogistik . Alleine die Massen von Transportgütern in Richtung 1000 Kilometerfrontlinie sind wenn du die siehst kleine Alpenstapel ,und das nicht nur einmalig ,das täglich stündlich . Flugzeuge sind zu gefährlich für diese Aufgabe.

    1. Nun darf man nicht vergessen, dass Prigoshin KEIN Militär ist – auch wenn er in letzter Zeit immer mal Filmauftritte in Uniform absolviert!
      Er wurde noch NIE bei Kampfhandlungen gezeigt, die letzten 20 Jahre ist er als Geschäftsmann in unterschiedlichen Bereichen bekannt – Militär inclusive einer militärischen Ausbildung war nicht bei…in seinem Alter könnte man sich ihn auch nur im Verwaltungsbüro vorstellen & definitiv NICHT direkt im Kampfgebiet….

  5. Noch eine von so vielen Spekulationen. Vielleicht geht es nur um schnöden Mammon. Wagner wurde gedankt und „verabschiedet“ und den Folgeauftrag haben die Tschetschenen bekommen. Das kratzt natürlich noch mehr am Ego so einer Truppe.

  6. Nun, das hört sich inzwischen doch sehr gesittet an. Niemand will herumballern. Wild West mit anschließendem Show Down bleibt dann wohl aus. Es stehen Verhandlungen an.

    Wie recht man eigentlich seinen Rentenantrag ein, wenn man freier Unternehmer und Besitzer einer Privatarmee besitzt?
    Nun, man fährt mit dem Dienstwagen vor und handelt für die Übernahme der Firma beim neuen Besitzer einen ordentlichen Goodwill aus.

  7. Der letzte Punkt ist wirklich interessant:

    Wladimir Putin hat eine Reihe von wichtigen Gesetzen unterzeichnet:

    ▪️Das bei Verstößen gegen das Kriegsrecht mit einer Geldstrafe von 500 bis eintausend Rubel oder einem Verwaltungsarrest von bis zu 30 Tagen, bei Beamten von eintausend bis zweitausend Rubel oder einem Verwaltungsarrest von bis zu 30 Tagen geahndet werden können;

    ▪️Wurde die Straftat unter Verwendung eines Fahrzeugs begangen, kann das Fahrzeug zusammen mit einer Geldstrafe eingezogen werden;

    ▪️Verurteilte können bei Abschluss eines Dienstvertrages in den russischen Streitkräften vorzeitig entlassen werden;

    ▪️Alle die Vorbestraft sind und Personen mit eingeschränkter Diensttauglichkeit können Verträge mit den russischen Streitkräften abschließen;

    ▪️Die Russische Föderation führt Gründe für die Befreiung von der strafrechtlichen Verantwortung für Personen ein, die während der Mobilisierung, des Kriegsrechts oder in Kriegszeiten einen Dienstvertrag bei den russischen Streitkräften unterzeichnet haben.

        1. Am 13. Juni erklärte Putin: „Das Verteidigungsministerium schliesst nun Verträge mit allen ab, die weiterhin im Gebiet einer militärischen Sonderoperation dienen wollen“. Und erliess u.a. die Gesetzesbestimmung: „Die Russische Föderation führt Gründe für die Befreiung von der strafrechtlichen Verantwortung für Personen ein, die während der Mobilisierung, des Kriegsrechts oder in Kriegszeiten einen Dienstvertrag bei den russischen Streitkräften unterzeichnet haben.

          Der Wagner-Boss Prigoschin wollte keinen Vertrag abschliessen und will auch nicht, dass „seine“ Söldner Dienstverträge abschliessen, also abwandern. Diese doppelte Verstimmung, im Kern die Auflösung seiner Söldnerfirma, bewog ihn zu meutern – eine Entschädigung für die Enteignung zu fordern: „Gerechtigkeit!“

          Der Konflikt um die Übernahme der PMC (private military companies) schwelt schon länger und es ist durchaus wahrscheinlich, dass „die Meuterei“ abgesprochen war, um den Gegner (NATO) zu verwirren und zweitens Putin als Hardliner und Lukaschenko als Problemlöser darzustellen (Imagepflege). Drittens besteht die Möglichkeit, den Minister of Defence Sergei Shoigu zu ersetzen, der von Putin beim letzten Meeting des Security Council (22.06.2023) vorgeführt wurde und von Prigoschin heftig kritisiert wird. Der neue Dienstvertrag schützt Prigoschin vor Strafe und über eine Entschädigung hat man sich geeinigt.

  8. @Contra: Intelligenz!! Es ist ein Unterschied, ob ich den Soldaten Informationen gebe, was sie günstigerweise bei Gefangennahme sagen, oder ob sie gar nicht wissen, wo sie sich befinden. Nach Berichten aus Kiew brachten die russ. Soldaten sogar Güter des täglichen Lebens mit. Zum Teil wurde auch gegen örtliche Erzeugnisse getauscht.

  9. „Eine weitere Frage ist, warum die Kolonnen bisher ungehindert auf der Autobahn Richtung Norden vorankommen und warum sie auch beim Vormarsch auf andere Städte nicht aus der Luft angegriffen werden.“

    TASS Liveticker – https://tass.ru/proisshestviya/18104113:
    18:03: Автотрассы в Липецкой области перекопали для полной остановки проезда техники, приостановлено движение по части дорог регионального значения.

    Die Autobahnen in der Region Lipezk wurden komplett aufgegraben und der Verkehr auf einigen regionalen Straßen eingestellt.

  10. wäre auch für ein tacheles spezial mit ehrengast alina lipp

    thomas, halt uns auf dem laufenden – beste quelle russland ever – unser mainstream feiert schon ne siegesparty mit viel häme – aber oft kommt es ja anders als man denkt – ich wünsche der russischen regierung insgesamt einen sieg – und ja, ich BIN parteiisch – und westlich sozialisiert …

  11. Bisher babe ich kolportierte Meinungsverschiedenheiten zwischen Putin und Prigoshin für westliches Propagandagetöse gehalten, aber wenn Herr Präsident sich im russischen Fernsehen dazu äussert, ist das wohl nicht nur Westpropaganda.

    Kein Ruhmesblatt für Putin, wenn Ihm „so was“ als ehemaliger KGB-Mann passiert. Ich gehe davon aus, dass Putin formell „siegen“ wird, aber seine Ablösung in absehbarer Zeit erfolgen wird, ähnlich wie bei Nikita Sergejewitsch Chruschtschow nach der Kuba-Krise.

  12. Die NatoUSA haben eingekauft. Irgendwas müssen sie ja tun. In Germany liegt die AfD bei 20 %, die Unterstüzung für die Ukraine wird zur Farce, es ist nix mit Putin weg und Russland zerstückeln. Söldner töten für Geld. Wer mehr zahlt ist Chefe.

    1. Mal zu dem Wort Söldner ,was hier immer kursiert aus Unkenntnis .

      Viele kennen das Model der Franzosen , die in der Geschichte auch nicht rühmliche Fremdenlegion
      Legion Etrangere . Als diese gegründete wurde ,waren die Bedingungen anders als heute . Jeder Scheich , jeder kleinere Diktator nutzte diese als Streitkraft für seine Ziele . Morden Plündern fremdes Land aneignen und die Führung zerschlagen war deren Auftrag. Im Prinzip ein Unternehmen ,keine reguläre Armee . Eine militärische ausgerichtete Formation ,die nur die Ideale der Fremdenlegion für Geld vertrat. Im Prinzip ein Dienstleister des Tötens. Personellen Zulauf hatten die zur Genüge und auch Werbemethoden die anrüchig waren. Es stimmt,dass dort nicht Menschen sich verdingten ,die aus der Heimat aus kriminellen und anderen Gründen fliehen mussten.Die dort dienten wussten , es gab keine Garantien des Überlebens und sie waren dem Tode geweiht ohne Schutz fielen sie in die Hände der Verteidiger . Sie wurden bestialisch hingerichtet für ihr Mission in fremden Landen. Sie hatten kein Recht auf Gefangenschaft. In jedem Kopf eines Söldners gab es nur eines kämpfen bis aufs äusserste , leben oder sterben ,nur nicht in die Häde des Gegners fallen. Sie waren mit diesem Bewusstsein gedrillt. Wer bei der Legion angekommen war , lernte gehorchen ,er hatte keinen Schutz und kämpfte dann um sein Leben. Klar , man bezahlte diese gut , weglaufen für die Zeit eines Vertrages konnten sie nicht ,die Legion erklärte sich zur Heimat ,Vater und Mutter. Noch vor dem zweiten Weltkrieg wurden Söldner vogelfrei gestellt ,sie hatten keine Rechte auf Gefangenschaft ,sie waren Mörder für Geld . So verhielten sie sich auch so um ihrem Wirken einen grausigen Ruf voraus zu stellen.In der Anfangszeit operierten sie nur im nahen Umkreis Afrikas und arabischen Teilen. Die Bewaffnung war so ausgerichtet ,dass immer nur Nahkämpfe möglich waren . Das änderte sich nach dem 2. ten Weltkrieg . Die Modernisierung für schnelle Einsätze und Fernwaffen wurden eingeführt ,das Personal wurde nicht wie früher eingesammelt in Kneipen und geflohenen Zuchthäuslern , man brauchte Führungskräfte ,die Kampferfahren waren . Zulauf der ex SS und Wehrmacht bekamen sie. Sie wurden so aufgestellt ,das die schnelle Beweglichkeit nicht mehr dem Wüstenmarsch entsprach ,denn auch bei der Fremdenlegion erkannte man ,jeder Kämpfer ist wichtig . Verluste ,die waren eingeplant und man machte deshalb bis zum letzten Mann weiter . Siehe in Vietnam 1953 …Tod ist uns eine Ehre ! So wurden sie auch vernichtet. Dann Algerien im Bund mit den Franzosen , auch wenn die Franzosen das politisch nicht zugaben . Bis hin zum Irakkrieg und Afghanistankrieg . Die Legionäre haben auch Forderungen gestellt wegen Entlohnung Absicherung einer Art Rente und Obdach. Die Legion garantierte den Söldnern gute Bezahlung ,bei Verletzung lebenslange Sicherung und Unterkunft in eigenen Siedlungen. Wer das überstand die Einsätze , hat keine Sorgen . Seit Jahren ist die Legion in Frankreich als Ehrenlegion anerkannt , Söldner können legal befördert ,ausgezeichnet werden vom französischen Staat. Nur als Fazit gesehen , das ist ein russisches Roulette sich der Legion anzuvertrauen. Auch heute noch ,haben sie kein Anrecht auf Gefangenschaft , und einen Vertrag durchzustehen auf 5 Jahre bei schlimmsten Einsätzen ,das ist was für Abenteurer ,die nur ein kurzes Lebensziel immer im Hinterkopf haben. Die Legion wird nichtfinanziert vom Staat , sie sind Dienstleister , das Geld wir bei Vertrag vom Auftraggeber fällig ! Je nach Schwierigkeitsgrad erheben sie die Höhe der finanziellen Ansprüche. Die marschieren dort auf , wo ein normaler Wehrdienstleistender es verweigern kann ,zwar mit Folgen ,aber die Legionspolitik ,kann sich keine Armee erlauben. Die Wagner Gruppe ist eine paramilitärische Einheit mit einem Vertrag unterschrieben von einem Staat , der Begriff Söldner ist nicht zutreffend ,auch wenn sie für mehr Geld kämpfen als der normale Soldat. Die Gruppe Wagner hat in Russland eine legale Erlaubnis ,hat einen Vertrag mit dem russischen Staat als Dienstleister für militärische Schutzoperationen für den Staat Russland . Da gibt es klare Regeln ,wieweit deren Einsatz erlaubt ist ,auch international.Die Kämpfer der Wagner Gruppe haben einen Vertrag als Angestellter ! Das unterscheidet den Status der Wagner Paramilitärs zum Schutze von der Legion,die einen haben nur die Erlaubnis einer Verteidigungsmacht , die anderen sind eine Angriffskampfeinheit ,wo der Ziel des Einsatzes nicht legalen Regeln entspricht.

  13. Lest euch mal den Müll durch, den Prigoschin die Tage von sich gibt. Der steht doch unter Drogen. Rationales Handeln braucht man da nicht mehr suchen.

    > Prigoschin hat erneut heftig gegen die Militärführung in Moskau gewettert und deren offizielle Kriegsgründe infrage gestellt. Entgegen der russischen Propaganda-Behauptung sagte Prigoschin in einem am Freitag von seinem Pressedienst auf Telegram veröffentlichten Video, Russland sei vor Kriegsbeginn überhaupt nicht durch die Ukraine gefährdet gewesen. Die angeblich „wahnsinnige Aggression“ vonseiten Kyjiws und der Nato habe es so, wie die russischen Behörden regelmäßig behaupten, nie gegeben.
    „Die militärische Spezial-Operation wurde aus ganz anderen Gründen begonnen“, sagte Prigoschin. Der Krieg sei aus seiner Sicht gestartet worden, „damit Schoigu den Titel eines Marschalls erhält. (…) Und nicht, um die Ukraine zu demilitarisieren und zu denazifizieren.“

    1. Also so eine Ansicht habe ich noch nicht gehört , vieles was Prigoschin durch die Wertemedienkultur angedichtet wird auch mit em Ziel des Putsches stammt aus dem Buch – Münchhausen ,unsere Leitfigur und unser Idol !

  14. Es gibt eine historische Parallele zu Prigoschin.

    Wallenstein

    Er war Heerführer seiner eigenen Privatarmee die vom Kaisers beauftragt wurde und ganz nebenbei auch Besitzer einer gewaltigen Rüstungsindustrie. Die restlichen Generäle das Kaisers schmiedeten allerlei Ränke gegen ihn.
    Und irgendwann entledigte man sich ihm weil er zu mächtig und eigensinnig wurde.

    So ein Privatunternehmer als Heerführer seiner ‚Majestät‘ ist schon eine sehr merkwürdige Position. Und ohne Dramatik wird sein Abtritt auch nicht von Statten gehen.

    1. Nun ist aber Prigoshin KEIN Rüstungsindustriebesitzer & auf die Versorgung, Ausstattung , Bezahlung & Auftragsvergabe durch die Regierung angewiesen.

      Wenn er sich über angebliche Nichtlieferung von Ausrüstung & Munition beschwerte, fragt man sich doch, wie will er dann gegen die russ. Armee antreten oder gar den VM stürzen? Und das alles ohne Putins Zustimmung?

      1. Ein Vergleich hinkt natürlich immer. Man soll das nicht eins zu eins vergleichen, es geht mir um die Parallelen in der Konstellation. Hier der Chef, dort der freie Unternehmer der einen Auftrag ausführt dort die anderen Generäle. Eine systemisches Zusammenspiel, dass nicht ewig gut laufen kann. Und dann auch noch Bachmut, eine Aufgabenstellung die automatisch für interne Konflikte sorgt.

    2. Wenn man das Ganze von der dramaturgischen Seite her betrachtet, dann wird klar, dass seine Position die er bislang innehatte nicht mehr länger haltbar war. Der Mohr Prigoschin hat mit Bachmut seine Schuldigkeit getan und muss jetzt von der Bühne gehen. So ist das nun mal machtpolitisch. Da ging kein Weg daran vorbei. Wenn das Prigoschin verstanden hat, dann könnte sein „Aufstand für Gerechtigkeit“ der Versuch sein, lebendig und zu günstigen Bedingungen abzutreten.

  15. Ich hatte immer den Eindruck, dass sich Prigo eine Späßchen erlaubt. Da klagt er über Munitionsmangel und brav greifen die Ukies genau dann an. Um festzustellen, dass er doch noch Munition hat. ebenso, als er behauptete, die russische Armee sei zu Tausenden geflohen. Und so fort. Wenn sie in Kiew eine Großoffensive anvisieren, dann legen sie jetzt los. Könnte aber anders enden, als sie denken.

    Oder Prigo will wissen, wer ihn denn in dieser Rolle so alles anruft. Das kann man sich denken: ein Roderich Kiesewetter bietet Leopard-Panzer an. War abzusehen.

    Sollte das tatsächlich ernst gemeint sein, dann hat er sich völlig ins Abseits manövriert. Einen Krieg, den er selbst wesentlich gestaltet hat, findet er plötzlich, nach 16 Monaten, sinnlos. Da hat er sich politisch völlig ins Abseits manövriert. Den kann niemand mehr ernst nehmen.

  16. @ 76. sonderlandser Division und Konsorten.

    rasiert euch die Oberlippe bürste wieder ab. eure feuchten Träume werden nicht wahr.

    Mitteilung des Pressedienstes des Präsidenten der Republik Belarus:

    Heute Morgen informierte der russische Präsident Wladimir Putin seinen belarussischen Amtskollegen über die Lage im Süden Russlands beim privaten Militärunternehmen Wagner. Die Staatsoberhäupter einigten sich auf gemeinsame Aktionen.

    Als Folgemaßnahme zu den Vereinbarungen führte der Präsident von Belarus Gespräche mit dem Chef von Wagner PMC Jewgeni Prigoschin, nachdem er die Situation zusätzlich über seine eigenen Kanäle und im Einvernehmen mit dem Präsidenten Russlands präzisiert hatte.

    Die Verhandlungen wurden den ganzen Tag über fortgesetzt. Infolgedessen einigten sie sich darauf, dass die Auslösung eines blutigen Massakers auf dem Territorium Russlands unzulässig sei. Jewgeni Prigoschin akzeptierte den Vorschlag des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko, die Bewegung bewaffneter Personen der Wagner-Firma auf dem Territorium Russlands zu stoppen und weitere Schritte zur Deeskalation der Spannungen zu unternehmen.

    Derzeit liegt eine absolut profitable und akzeptable Option zur Lösung der Situation vor, mit Sicherheitsgarantien für die Wagner-PMC-Kämpfer.

    Wie bereits berichtet, hat der Präsident von Belarus heute auch zwei Treffen mit dem Machtblock des Landes zu dieser Situation abgehalten.

      1. Nehmen Sie’s nicht zu schwer: die sind wie die Kakerlaken: sobald es finster wird, kriechen sie aus ihren Löchern.
        Man fragt sich weshalb diese Penner den ganzen Tag Medien konsumieren die sie nicht ausstehen können. Na ja, jedem das Seine…

  17. Also ich habe mir das lange angeschaut und mein erster Gedanke war auch:

    Oh Scheiße, Prigoshin ist zu stark. Putin hat nicht aufgepasst und jetzt.. muss er „weg“! Ganz schnell, bevor das Land selbst im Bürgerkrieg endet, denn ein interner Putsch ist krass gefährlich für Russland als ganzes und alle Entscheider darin.

    Putin hat das mit seinem Aufruf zum Widerstand ja auch mehr oder weniger bestätigt.

    Doch dann hatte ich einen Wandel…

    Was wenn das ein neuer Trick ist.. und der geht so!

    1. Prigoshin mimt das angriffslustige Arschloch, weil er seine Unabhänigkeit behalten will.
    2. Putin muss reagieren und ruft eine totale Mobilisierung aus.
    3. Dann stehen Ihm ca. 5 Mio. Kämpfer zur Verfügung.

    Vorher hätte er das nicht gekonnt, aber mit dem „internen Terror“ – Thema, könnte er diesen Schritt begründen und dann richtig für Ruhe sorgen.

    Ausserdem kommen mit dieser Maßnahme eine Menge Ratten aus Ihren Löchern und können deshalb vermutlich auch schneller erkannt werden. In Weißrussland versucht auch gerade ein Teil der Armee zu putschen. Hört und sieht hier auch keiner.. Da fängt es schon an!

    Was ist aber der Grund für diese Maßnahme:

    1. Die Ukraine hat angekündigt in der 3. totalen Mobilisierungswelle! ca. 100.000 neue Krieger für das Militär zu organisieren.
    2. Beim jetzigen Verlauf würde das die Operation vermutlich doch umkehren. Aus dem Grenzstillstand würde ein Vorteil für die ukrainische Armee erwachsen. Vor allem mit der westlichen Militäraufklärung und Technig (Raketentechnik, die Kampfpanzer sind Schrott).
    3. Prigoshin hatte bis zum 4. Mai die Stadt Artemovsk vollkommen eingenommen und danach die „Schlüssel“ übergeben.
    4. Danach waren die im Hinterland und Ihr Vertrag lief zum 01.06.23 aus. Schoigu hatte den auch nicht verlängert.
    5. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass Prigoshin seine ca. 25.000 Leute ab dem 01.07. nicht mehr bezahlen kann und das ist für jede Organisation schädlich.
    6. Putin musste die „Privatarmeeen“ unter Vertrag nehmen, um einen Putsch im Keim zu ersticken. Aus diesem Grund wurde dieses Szenario aufgebläht.

    Entweder Prigoshin ist wirklich verrückt geworden und hofft darauf, dass er mit seinen Söldnern Putin ans Bein pinkeln kann. Das glaube ich aber nicht, denn eine Stadt zu belagern ist für Putin überhaupt kein Problem.
    Oder
    Das ganze ist ein abgekartetes Spiel, um Gegner „einzuladen“ eventuelle Planspiele vorzuverlegen, da diese glauben, Russland sei mit diesem abtrünnigen Putschisten geschwächt und wäre ein gutes Ziel.

    Wie auch immer, es eskaliert gerade etwas gewaltig und an von der Leyen´s, Bidens, oder irgend eines anderen wichtigen Politikers Stelle würde ich beten, dass es kein aktiver Putsch wird, denn wäre es einer, der Putin und oder Russland vor die Existensfrage stellen würde, dann könnte es schneller zu dieser atomaren Explosion kommen, als uns lieb ist, denn wer glaubt denn, dass Puten so einfach seinen Stuhl räumt und einem Putschisten, wie Prigoshin, der von Politik überhaupt keinen Schimmer hat, seinen Stuhl anbietet. Vorher wird alles abgeschossen, was irgend eine Sprengkraft hat.

    Also ich bete dafür, dass es eine Finte ist und die Leute da wissen, was sie tun.

    Leider haut Prigoshin jedem verbal so richtig auf die Fresse, was nicht unbedingt die feine russische Art ist, aber wer weiß, vielleicht gibt es ja noch ein Einlenken. Zu wünschen wäre es ja. Prigozhin trifft sich mit dem stellvertretenden Verteidigungsminister Russlands, Yunus-bek Jewkurow, dem stellvertretenden Chef des russischen Militärgeheimdienstes, Generalleutnant Wladimir Alexejew, und dem Kommandeur des westlichen Militärbezirks, General Sergej Kusowlew.

    Hier die nicht nette Übersetzung während des Gesprächs mit Vertretern des russischen Militärs und des Geheimdienstes…

    https://t.me/VladimirTupin/31213

    Insgesamt aber eine sehr riskante Sache für Russland zur jetzigen Zeit. Ich selbst verstehe das eigentlich auch nicht. Es ist mir zuwider eine solche Beteiligung zu sehen. Ich hoffe Putin bekommt es in den Griff. Unnütz Energie und Leute verschwendet, falls es wirklich zutreffen sollte… Mannohmann! Das hätte ich nicht gedacht. Das ist NICHT hilfreich!

  18. Ich weiß nun nicht, was für ein Wahrheitsgehalt da drinnensteckt, oder was Lukaschenko Prigoshin hätte anbieten können, was nicht Putin schon längst hätte tun können, aber laut dieser Quelle ist das Problem wohl beseitigt worden und Prigoshin würde seine Truppen, nach dem er „Sichereheitsgarantieen“ bekommen habe, abgezogen…

    Hier der Link dazu: https://deu.belta.by/president/view/alexander-lukaschenko-fuhrte-gesprache-mit-wagner-chef-jewgeni-prigoschin-65385-2023/

    Was meint Ihr dazu?

  19. Von langer Hand vorbereitet, dass Zeigen die Bilder. Dann gibt es zwei Varianten. 1. von ganz langer Hand und dem Ausland? Dagegen spricht die geringe Truppenstärke. 2. Palastrevolution gegen Schoigu und Gerassimov? Dafür spricht die geringe Truppenstärke, dass ungehinderte Vorankommen und die gezielte Besetzung des Generalstabes in Rostow. Dann habe ich nur eine Frage: Wie kaputt ist diese Welt?

  20. Derzeit wird ja gemutmasst, dass Prigoshins Bedingungen waren
    – Rücktritt von Schoigu und Gerassimow
    – Straffreiheit für ihn und die Wagnerleute.

    Wenn das der Fall ist, ist es eine Katastrophe für den russischen Staat. Die einzige Lösung wäre, Prigoschin so schnell und unauffällig wie möglich zu töten.

    1. Es ist keine Katastrophe, absolut nicht.
      Der Wertewesten hätte sich doch die Handflächen vor Freude blutig gerieben, wenn russische Soldaten gegen russische Söldner gekämpft hätten, neben und mit denen sie noch vor wenigen Tagen Seite an Seite gegen die Ukros gekämpft hatten und wo der eine dem anderen in komplizierter Situation den „Arsch“ gerettet hat.
      Man stelle sich die Stimmung und Zustimmung oder Ablehnung unter den Angehörigen der betreffenden der Seiten vor. Das hätten sie gern, diese Typen vom vereinigten Westen.
      Warum Prigoschin den Rückzug befohlen hatte. Schaut Euch die Landkarte an. Wo Prigoschins Leute sich befanden, bevor er dem Kompromiß zugestimmt hatte. Es ist ein fast menschenleeres Gebiet, ohne wesentliche Siedlungsbauten.
      Dieser Ort wäre doch geeignet gewesen, die Putschisten zur Abschreckung für künftige derart zu verschrecken, daß diese schon vor Angst die Finger davon lassen.
      Die nun von den aufgeschreckten sich betroffen aber doch zufriedenen Medien, projezierten große, nein noch größere Angst vor dem Atom-Putin auf Bildschirme, auf Papier und in die Ohren der Schrecklüsternen in den ehemaligen Unionsstaaten .

  21. Peskow hat inzwischen verlautbart, dass es keine Verhandlungen über das Verteidigungsministerium oder Armeekommando gab. Hoffen wir, dass es stimmt. In dem Fall hat Prigoshin die Auflösung der Wagner PMC und die Rettung seines Arschs gegen das Leben der 15 getöteten Piloten verkauft. Kein schlechter Deal, aber für den russischen Staat vertretbar. Vielleicht kann Prigoschin unter Lukaschenkos Fuchtel noch was gutmachen.

  22. Ein Blick auf die Landkarte genügt: Der Wagner-Marsch auf Moskau zeigt, warum Russland die NATO in der Ukraine nicht dulden kann.

    Am Sonnabend hat ganz Russland den Atem angehalten und die Kilometer gezählt, die die Wagner-Söldner noch von der Hauptstadt entfernt waren. Das wird vielen Russen in Erinnerung gerufen haben, wie nah die Ukraine ist.
    Sie werden nun noch stärker zu ihrem Präsidenten und ihrer Armee im Existenzkampf gegen die NATO halten.
    https://lupocattivoblog.com/2023/06/27/der-wagner-marsch-auf-moskau-zeigt-warum-russland-die-nato-in-der-ukraine-nicht-dulden-kann/

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