US-Spitzenbeamte Victoria Nuland reiste nach Niger und führte „schwierige“ Gespräche mit Vertretern der Junta

WASHINGTON, 7. Aug. (Reuters) – Die amtierende Nummer 2 des US-Außenministeriums ist nach Niger gereist und hat am Montag Gespräche mit hochrangigen Vertretern der Junta geführt, die im vergangenen Monat die Macht ergriffen hat, aber in den von ihr als „schwierig“ bezeichneten Treffen keine Fortschritte erzielt.

Die amtierende stellvertretende US-Außenministerin Victoria Nuland war in Niamey, wie sie Reportern in einem Telefonat mitteilte, und traf sich mit Moussa Salaou Barmou, dem selbsternannten Verteidigungschef der nigrischen Junta und drei weiteren Obersten, die ihn unterstützen.

Washington bot Wege zur Wiederherstellung der demokratischen Ordnung an, sagte Nuland, aber die Vertreter der Junta zeigten wenig Interesse. Die US-Seite habe deutlich gemacht, was an wirtschaftlicher und anderer Hilfe auf dem Spiel stehe, wenn sich die Situation nicht ändere, fügte sie hinzu.

„Diese Gespräche waren sehr offen und zuweilen recht schwierig, weil wir auf eine Verhandlungslösung drängen. Es war nicht einfach, hier etwas zu erreichen. Sie haben eine ziemlich feste Vorstellung davon, wie sie vorgehen wollen, und das ist nicht mit der nigrischen Verfassung vereinbar“, sagte Nuland.

„Es war heute schwierig, und ich will das ganz offen sagen“.

Nuland sprach zwei Stunden mit Barmou und seinem Team und es gab einige Nebengespräche. Ihre Bitten um ein Treffen mit dem gestürzten Präsidenten Mohamed Bazoum oder dem Juntaführer Abdourahamane Tiani wurden nicht erfüllt.

Der Putsch, der siebte in West- und Zentralafrika innerhalb von drei Jahren, hat die Sahelzone, eine der ärmsten der Welt, erschüttert. Aufgrund seiner Uran- und Ölvorkommen und seiner zentralen Rolle im Krieg gegen militante Islamisten ist Niger für die USA, Europa, China und Russland von großer Bedeutung.

Der eingeschlossene Niger ist mehr als doppelt so groß wie Frankreich, und viele Flugrouten über Afrika führen normalerweise über ihn hinweg.

Es war unklar, wie oder wann die Verhandlungen mit den Vertretern der Junta weitergehen würden.

„Das war ein erstes Gespräch, bei dem die USA ihre guten Dienste angeboten haben. Wenn die Verantwortlichen den Wunsch haben, zur verfassungsmäßigen Ordnung zurückzukehren, sind wir bereit, dabei zu helfen und die Bedenken auf allen Seiten zu zerstreuen. Ich würde nicht sagen, dass sie in irgendeiner Weise auf dieses Angebot eingegangen sind, aber ich hoffe, dass sie darüber nachdenken werden“, sagte Nuland.

Die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS), die in der Vergangenheit Militär in unruhige Mitgliedsstaaten entsandt hat, hatte die Junta aufgefordert, bis Sonntag zurückzutreten, doch die Putschisten schlossen stattdessen den Luftraum Nigers und versprachen, das Land zu verteidigen.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

20 Antworten

    1. Ja, da wette ich dagegen.
      Die Frau ist „gefährlich“. Wenn sie die Demokratie wieder „herstellen“ möchte, so geht das auf die Schnelle nur mit vielen Koffern voll Geld für die Bosse der Junta. Aber vielleicht ging es auch gar nicht darum. Sie hat den Putsch 2014 in der Ukraine doch hervorragend gemanagt. Sie ist ein „Fachmann* in“ (was für ein Scheißdeutsch).
      Im Niger hat ganz Afrika die Chance, den Neokolonialismus los zu werden. Klar werden auch hier erst die Führungskräfte profitieren. Aber wenn es gelingt auch die Durchschnittsbevölkerung teilhaben zu lassen, dann kann das eine Initialzündung für ganz Afrika werden. Hoch gefährlich für die „demokratische Welt“, daher haben sie ihren Spitzenbeamten*in gesendet.

  1. Klartext: Die haben ihr die gebührende Abfuhr erteilt und die Gesprächsverweigerung mit Tiani ist eine deutliche Ansage. „Fuck the EU-Victoria“ und ihre Entourage werden das nicht auf sich sitzen lassen.
    Gut dass Wagner inzwischen auch in Niamey präsent ist. Der westliche Bedarf an blutigen Nasen scheint noch nicht gedeckt zu sein.

  2. Die Amis sind im Sahel Rivalen der EU und damit Freunde. Die USA und Mali „verfolgen die gleichen Ziele“. Sie schicken öfter Mal eine nette Ambassadrice mit Keksen vorbei:

    — Hamadou Ouedraogo, 19/10/2022, Source : CCRP/Primature Mali:

    Der amtierende Premierminister, Oberst Abdoulaye Maïga, empfing am Dienstag, den 18. Oktober 2022, eine US-amerikanische Delegation unter der Leitung von S.E. Frau Botschafterin Victoria Nuland, US-Unterstaatssekretärin für Politische Angelegenheiten. Dies teilte die Kommunikationsabteilung des Premierministers von Mali (CCRP/Primature) mit.
    […]
    „Die Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung bleibt das wichtigste Ziel der Übergangsbehörden, weshalb wir vor der Durchführung von Wahlen vorrangige Reformen eingeleitet haben. Dazu gehören die Verabschiedung eines neuen Wahlgesetzes, die Schaffung der Unabhängigen Wahlbehörde und die Ausarbeitung des Vorentwurfs der Verfassung“, erklärte der amtierende Premierminister.

    Die US-Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten kündigte an, daß ihr Land und Mali die gleichen Ziele verfolgen. „Wir wollen ein souveränes, wohlhabendes, sicheres und demokratisches Mali“, sagte sie. Die Diplomatin begrüßte die Verabschiedung des Wahlgesetzes und meinte, die Vereinigten Staaten von Amerika seien stolz darauf, ein großer Partner Malis zu sein, das sie in vielen Bereichen (militärische Ausbildung, Gesundheit, Bildung…) unterstützten.“

    Coopération Mali/États-Unis : La Sous-Secrétaire d’Etat aux Affaires Politiques américaine reçue par le Chef du Gouvernement par intérim
    https://burkina24.com/2022/10/19/cooperation-mali-etats-unis-la-sous-secretaire-detat-aux-affaires-politiques-americaine-recue-par-le-chef-du-gouvernement-par-interim/

    Nuland war im Oktober in Mali, sowie Burkina Faso und Niger. Der Besuch verlief freundlich und respektvoll, anders als der von Baerbock in Mali, über den hier (mit Grund) gar nicht berichtet wurde. Worauf sie hinaus wollte, ist nicht bekannt.

  3. Ich lese da heraus:
    Ich habe versucht sie zu kaufen, aber sie sind Stur. Wir müssen womöglich mehr bieten als Dollars und Drohungen. (Den etwas anderes ist es nicht wenn sie „darauf hinweist was an wirtschaftlicher und anderer Hilfe auf dem Spiel stehe, wenn sich die Situation nicht ändere“)

  4. Es läuft so wie es immer läuft:

    Die USA taucht auf und offenbart:

    „Entweder du spielst mit … es warten 50 Millionen Dollar US auf einem offshore Konto auf den Bahamas und ein „demokratisch gewählter Chefsessel auf Lebenszeit…

    …ODER es kommt der große Hammer… und wir lassen dich abknallen… denk daran was Thomas Sankara passiert ist: this will happen to you … es ist deine Entscheidung: Wenn du es nicht machst… machts ein anderer!“

    Mal gespannt, ob die Putschisten umfallen. 😎

  5. Weis diese strunzdoofe, von Haß zerfressene Schrippe „No-Land“ überhaupt, was Junta bedeutet, wo der Begriff herkommt?!? 😝😝

    Na mit den yankee-Mafia-Erpressungs-Methoden wird die da nicht weit kommen – ergo ist der Krieg dort unvermeidbar, denn auch Niger und viele andere Staaten dort haben die Nase von den „Kolonialen“ gestrichen voll!

      1. Nun stellt sich dann noch die Frage – ob das „Konsumenten-Schaaaaf“ noch verstehet, was DIE sagt, ist doch die reale Bildung schon so tief gesunken, daß ein neuer Begriff für den Bereich unterhalb des Hadopelagials gefunden werden muß 😝😝

  6. „… Gespräch, bei dem die USA ihre guten Dienste angeboten haben.“ (Nuland)
    Der Lacher am Morgen. Es fallen die ‚guten Dienste‘ der Nuland in Kiew ein, wo sie mit ihren Auftritten den Putsch befeuerte. Auf dem Marktplatz von Niamey dürfte sie es mit ihrer Brötchen-Tüte etwas schwerer haben – die Afrikaner scheinen aufzuwachen.

    1. Einem „fallenden Imperium“ sind leider Ungeheuerlichkeiten aller Art zuzutrauen. Zwar passt es den Angelsachsen bestimmt garnicht, dass jetzt, wo sie sich gerade im Ukraine-Krieg gegen Russland verzockt haben und sich auf einen kriegerischen Auftritt gegen China vorbereiten, ihnen auch noch in Afrika die Felle davon schwimmen.

  7. Ausgerechnet einer aggressivsten Neocons. Ohne den Krieg in der Ukraine hätte der Westen schon längst unter den üblichen Vorwänden losgeschlagen. Jetzt muß man vorsichtiger sein.

  8. US-Spitzenbeamte Victoria Nuland…

    Hahahah was für ein Witz ist das denn, von wegen Spitzenbeamte, da hüner geschwätzt von der ollen ist doch nur Hühnerkacke und interessiert mein toten.

    Genauso wie das geschwätzt vom Kinderbuchautor der nur Märchen erzählt und keinen blassen Schimmer von Wirtschaft hat, oder die möchtegern Außenministerin die keinen vernünftigen Satz zu Stande bekommt und von Geographie wie Geometrie keinen blassen Schimmer hat…

  9. Nun wird wohl Macrönchen die Fremdenlegion aktivieren. Ein offizielles Eingreifen der Amerikaner vor der Wahl im nächsten Jahr ist wohl eher unwahrscheinlich. Die Franzmänner aber sind Teil des Auslaufmodells EU. Die sollen, können und brauchen das billige Uran. Das große Problem dabei, die Kohle ist alle und der Euros und Dollar könnten sich mittelfristig als Ramsch herausstellen. Selbst den größten Banditen schwant wohl, dass Korruption gegen Dollar in Zukunft ein Minusgeschäft sein könnte. Der nächste Krisenherd bahnt sich an und Afrika wird der nächste Schauplatz sein. Die Amerikaner können das im Augenblick überhaupt nicht gebrauchen, Taiwan und China steht auf der Agenda. Dieser Monat wird noch einige „Überraschungen“ bringen und es werden Weichen gestellt, die über Krieg und Frieden auf den Kontinenten entscheiden. Ich bin anerkannter Berufspessimist und halte es mit dem Murphys Gesetz „„Anything that can go wrong will go wrong““

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