Wall Street Journal: Die Ukraine sucht nach Geld, um weiter zu kämpfen

Laut der Zeitung verkauft Kiew Staatsanleihen und strukturiert Schulden auf Kosten anderer Länder um

NEW YORK, 18. September. /TASS/: Kiew versucht, durch den Verkauf ukrainischer Staatsanleihen und die Unterstützung von Finanzvermittlern zusätzliches Geld für die Fortsetzung der Kämpfe zu beschaffen, berichtet die Zeitung The Wall Street Journal.

„Wenn die Regierung das Haushaltsdefizit nicht decken kann, wird sie nicht in der Lage sein, ihre Militäraktionen zu finanzieren“, zitiert die Zeitung Vitaly Vavrischtschuk, Leiter der makroökonomischen Forschung bei der Maklerfirma ICU. Die Zeitung stellt fest, dass Kiew für die geplante 50-prozentige Erhöhung der Militärausgaben Militäranleihen an Unternehmen und Privatpersonen verkauft und Schulden auf Kosten anderer Länder umschuldet. Es wird erwartet, dass ICU noch in dieser Woche mit dem Fernverkauf ukrainischer Anleihen an Privatpersonen im Ausland beginnen wird. Dennoch schätzt das Wall Street Journal, dass „die potenzielle Investition wahrscheinlich nur ein Tropfen auf den heissen Stein ist“.

Neben anderen Möglichkeiten, die Kassen Kiews aufzufüllen, nennt die Zeitung auch die Hilfe von Vermittlern. So wird in Europa darüber diskutiert, einen Teil der Einnahmen des internationalen Verwahrers Euroclear aus der Reinvestition eingefrorener russischer Vermögenswerte an die Ukraine zu überweisen. Nach dem Bericht des Unternehmens belief sich der Nettogewinn aus den sanktionierten Vermögenswerten auf 1,283 Milliarden Euro. Die internationale Verwahrstelle Euroclear, die den größten Teil der eingefrorenen russischen Vermögenswerte beherbergt, erhebt eine 20-prozentige Steuer auf die Gewinne aus Transaktionen mit diesen Vermögenswerten. Dieses Geld wird bereits in die Ukraine transferiert, und nun geht es um eine zusätzliche Steuer.

Nach Angaben der Financial Times hatte die Europäische Zentralbank die EU-Kommission zuvor gewarnt, dass die Beschlagnahme von Gewinnen aus Geschäften mit eingefrorenen russischen Vermögenswerten das Vertrauen in den Euro als Weltwährung untergraben und die globale Finanzstabilität erschüttern könnte. Den Quellen der Zeitung zufolge hat die Bank die Vertreter der EU-Kommission unter vier Augen darüber informiert, dass selbst eine teilweise Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte zugunsten der Ukraine ein schlechtes Signal an die globalen Finanzmärkte senden würde. Demnach könnte ein solcher Schritt das Interesse anderer Zentralbanken am Euro erheblich schmälern, insbesondere wenn die EU-Kommission ohne die Unterstützung der G7 handelt.

Am 10. April erklärte der belgische Finanzminister Alexander De Geest gegenüber der Zeitung Le Soir, dass Belgien allein auf der Euroclear-Plattform russische Guthaben in Höhe von 250,6 Milliarden Euro eingefroren habe und dass sich die Einnahmen dieser Verwahrstelle aus deren Wiederanlage im Jahr 2022 auf 821 Millionen Euro und im ersten Quartal 2023 auf weitere 734 Millionen Euro beliefen. Am 12. Mai gab die belgische Regierung eine Erklärung ab, in der sie erklärte, dass sie 92 Millionen Euro, die sie als Teil der Steuereinnahmen aus den in Russland eingefrorenen Vermögenswerten erhält, zur Unterstützung der Ukraine bereitstellen wird.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

  1. Sitting Bull war der Häuptling, der gegen General Custer gekämpft hat. Bevor er in den Kampf gezogen ist, hat auf eine „Vision“ gewartet. Als er sie bekam, sagte er, daß sie den Kampf gewinnen würden, warnte aber seinen Stamm, keine Kriegsbeute zu nehmen, also die Soldaten anzurühren, weil ds schlimme Folgen hätte. Die Indianer gewannen gegen Custer, wurde aber später von anderen Einheiten überfallen und nach Kanada vertrieben. Da leben sie bis heute unter ärmlichen Bedingungen.

    Das fällt mir gerade ein. Also, die Vermögenswerte der Russen betrachtet man auch hier als Kriegsbeute, was schon Zweifel an der Aufrichtigkeit der Regierungen wecken muß. Und was ein fahles Licht auf die wirkliche Absicht wirft.
    Ich glaube nach wie vor, daß es dem Westen inoffiziell um das russische Öl und Gas geht und daß sie die Waffenlieferungen als Investitionen in die Zukunft betrachten.
    Wer bezahlt die Waffen?
    Woher sollte die Ukraine das Geld haben?
    Die Regierungen werden immer unverschämter, die greifen in den Staatshaushalt und bezahlen die Waffen mit unserem Geld. Was als Rinnsal begann, ist ein reissender Fluß geworden.

    Es ist aber meist so, daß die, welche zu Unrecht nach der Krone greifen, auch gleich zu Anfang alles Geld verplempern und dadurch schnell bewegungslos werden.

  2. Es wird erwartet, dass ICU noch in dieser Woche mit dem Fernverkauf ukrainischer Anleihen an Privatpersonen im Ausland beginnen wird.

    Das ist doch mal ein Zock für alle, für die Wirecard immer zu langweilig war.
    Sollten die Russen die Ukraine nicht umhauen, steht da der gesamte Westen hinter, sollte daher eine sichere Anlage sein. 😉

  3. Das läuft alles unter dem Thema GAME OVER !
    Jeder der hier behauptet hat das die Geschichte in der Ukraine noch Jahre gehen wird , bekommt jetzt die Antwort auf diese Behauptung .
    Was dieser ukrainische Bettler noch so von sich gibt , ist unbedeutend !

    1. Das mag ja sein, aber es gibt das Sprichwort der „Kicks of a dying horse“. Das heißt, selbst wenn das Tier praktisch tot ist, schlägt es immer noch wild um sich, und dann ist es am allergefährlichsten.

  4. Artikel-Zitatauszug:

    „Die internationale Verwahrstelle Euroclear, die den größten Teil der eingefrorenen russischen Vermögenswerte beherbergt …“

    Immer wieder erstaunen mich die Parallelen an Erfahrungen, die ich mit ‚meinem‘ (damals noch von mir so geliebten) Vaterland machen musste und dem Schicksal der russländischen Föderation.

    Beschlagnahmte Vermögenswerte wurden also b e h e r b e r g t.

    Bei mir wurden persönliche Vermögenswerte ‚in Obhut verbracht‘ und verlotterten schlussendlich in dieser.

    Was für ein dreckiges Worthülsenpack sich innerhalb sozialisierter ‚Vereinigungen‘ unterschiedlichster Bezeichnungen verbirgt.
    Nicht zu fassen, weil bei genauer Betrachtung asozial, Weltengemeinschaften spaltend, Kriege herauf beschwörend/initiierend.

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