Wall Street Journal: Nur Palästinenser mit westlichen Pässen können den Grenzübergang Rafah passieren

Nach Angaben der Zeitung können mehr als 2 Millionen Menschen im Gazastreifen nicht nach Ägypten evakuiert werden, da das Land keine große Anzahl von Flüchtlingen aufnehmen will

NEW YORK, 16. Oktober./ Nur Palästinenser mit Pässen der USA und anderer westlicher Länder können den Gazastreifen über den Rafah-Übergang verlassen, so der von den USA, Ägypten und Israel entwickelte Evakuierungsplan, berichtet die Zeitung The Wall Street Journal.

Demnach kann ein erheblicher Teil der Bevölkerung des Gazastreifens, der mehr als 2 Millionen Menschen zählt, nicht über den Rafah-Übergang nach Ägypten evakuiert werden, da die ägyptische Seite keine große Anzahl von Flüchtlingen aufnehmen will. Die Zeitung stellt fest, dass nur Palästinenser mit einem US-amerikanischen oder einem anderen westlichen Pass sowie Mitarbeiter von humanitären Organisationen den Gazastreifen verlassen können.

Die Zeitung berichtet auch, dass Ägypten sich bereit erklärt hat, humanitäre Hilfe an eine Sammelstelle im Gazastreifen in der Nähe des Grenzübergangs Rafah zu liefern. Ägyptische Beamte sagten der Zeitung, dass die USA versuchen, Vereinbarungen mit Israel zu treffen, damit die israelische Armee keine Fahrzeuge mit humanitärer Hilfe angreift.

Das Wall Street Journal hatte zuvor berichtet, dass US-Bürger die ersten sein werden, die den Gazastreifen über den Rafah-Übergang verlassen. Danach können Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft der USA und eines anderen Staates, Bürger anderer westlicher Länder, Mitarbeiter der UN und anderer humanitärer Organisationen und schließlich Mitarbeiter internationaler Unternehmen den Kontrollpunkt passieren.

Zuvor hatte der Fernsehsender Al Arabiya TV berichtet, dass im südlichen Gazastreifen ab 09:00 Uhr Ortszeit eine vorübergehende Waffenruhe in Kraft treten sollte, um die sichere Lieferung humanitärer Hilfe in die Enklave sowie die Evakuierung der Zivilbevölkerung zu gewährleisten. Ägyptische Sicherheitsquellen bestätigten gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, dass der Grenzübergang Rafah an der ägyptischen Grenze zum Gazastreifen während der fünfstündigen humanitären Pause geöffnet sein wird. Mehr als hundert Lastwagen warten darauf, El-Arish zu verlassen, um humanitäre Hilfe über den Grenzübergang in die palästinensische Enklave zu bringen. Gleichzeitig haben sowohl das Büro des israelischen Premierministers als auch die palästinensische Hamas-Bewegung den Waffenstillstand im Gazastreifen und die Öffnung des Grenzübergangs dementiert.

Am 15. Oktober kündigte US-Außenminister Anthony Blinken nach Gesprächen mit dem ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi die baldige Öffnung des Rafah-Übergangs in Kairo an.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

5 Antworten

  1. Jetzt habe ich erneut das Problem, dass der Link der TACC zwar zum Wall Street Journal führt, aber nicht zum Artikel der zitiert wird. Den würde ich aber gerne sehen und selber lesen. Warum zitierst Du die TACC anstatt den Originalartikel zu zitieren?
    Zum Thema: Ich habe von israelischen Freunden übermittelt bekommen, dass Baustellen in Israel brach liegen. Das liegt daran, dass überwiegend Palästinenser auf Baustellen arbeiten. 50.000 Palästinenser arbeiteten vor dem 7.10.2023 in Israel, trotz des Zaunes, der errichtet wurde, weil immer wieder Terroristen bei Nacht nach Israel einsickerten. 30.000 kamen illegal aus der Westbank.
    Soviel zum Thema Gaza als israelisches Gefängnis.
    Eine Mauer wurde übrigens auch von Ägypten gebaut, damit Palästinenser nicht nach Ägypten kommen. Ich darf anmerken, dass die Palästinenser seit dem Palästinakrieg, den fünf arabische Staaten 1948 gegen Israel geführt hatten zu den Vertreibungen der Palästinenser geführt haben. Das war nicht das Werk Israels. Seither jedenfalls werden Palästinenser in Lager gehalten und entrechtet. Das ist historisch erwiesen und kann sogar bei Wikipedia nachgelesen werden. Außerdem leben etwa 33% Araber in Israel, die auch im Parlament vertreten sind. Israel ist ein Apartheid Staat, wie jüngst behauptet wurde. Zu viel Unsinn, zu wenig Geschichte, … leider.

    Zurück zu den Palästinensern in Israel. Ihne wurde nun die Arbeitserlaubnis entzogen. Die Leute haben schlichtweg ANGST!

    1. El Pais: Im Gegensatz zur Ukraine hat sich die EU im Gaza-Konflikt viel weniger stark engagiert.

      Josep Borrell: Die Lösung der Situation der Menschen, die in dem Freiluftgefängnis Gaza gefangen sind, liegt nicht in den Händen der EU. Es ist eine skandalöse Situation, eine Schande, aber es liegt nicht in unserer Hand, sie zu lösen. … Uns wird oft vorgeworfen, dass wir mit zweierlei Maß messen. Aber die internationale Politik ist größtenteils die Verwaltung doppelter Standarts.

      Josep Borrell: Los europeos debemos estar dispuestos a pagar un precio por apoyar a Ucrania y mantener la unidad”
      https://elpais.com/internacional/2022-08-11/josep-borrell-los-europeos-debemos-estar-dispuestos-a-pagar-un-precio-por-apoyar-a-ucrania-y-mantener-la-unidad.html

      Für den „Garten“ gibt es andere Standarts als für den „Dschungel“. Freigang zum Arbeiten gab es übrigens auch in den Freiluftgefängnissen Südafrikas.

    2. Borrell: Europäische Union ist ein „Garten“, der Rest der Welt ein „Dschungel“

      In seiner Rede zur Einweihung einer Universität in Belgien zeigt der EU-Außenpolitikchef, wie sehr der „europäische Exzeptionalismus“ noch immer lebendig ist.
      […]
      Die EU, so Borrell, biete die beste Kombination aus „politischer Freiheit, wirtschaftlichem Wohlstand und sozialem Zusammenhalt“, die die Menschheit je erlebt habe.

      „Der Rest der Welt ist nicht gerade ein Garten. Der größte Teil des Rests der Welt ist ein Dschungel, und der Dschungel könnte in den Garten eindringen. Die Gärtner sollten sich darum kümmern, aber sie werden den Garten nicht durch den Bau von Mauern schützen“, sagte Borrell.

      Er betonte, daß die Europäer sich „viel stärker“ mit dem Rest der Welt auseinandersetzen und ihr „Privileg“ positiv nutzen müssten.

      Das europäische Engagement in der Außenwelt, insbesondere Belgiens, hatte dazu geführt, daß den Afrikanern die Hände abgeschnitten und unendlich viele Ressourcen gestohlen wurden.

      Source: Agencies (edited by Al-Manar English Website) – October 14, 2022
      Borrell: European Union is a ”Garden,” Rest of The World a ”Jungle”
      https://english.almanar.com.lb/1711888

  2. DIESER TASS-ARTIKEL IST FÜR DIE TONNE
    Vor einer Stunde meldet Times Of Israel:
    „Den dritten Tag in Folge werden die Hoffnungen palästinensischer Doppelstaatsangehöriger, den Gazastreifen zu verlassen, zunichte gemacht, da die Grenze zu Ägypten geschlossen bleibt.“
    https://www.timesofisrael.com/liveblog_entry/foreigners-in-gaza-plead-with-egypt-to-show-compassion-and-allow-them-to-cross/

    Wir vergessen gerne, dass noch 200 israelische Geiseln im Gazastreifen sind. Es sind Männer, Frauen, Kinder und Babys.
    https://www.timesofisrael.com/liveblog_entry/hanegbi-says-issue-of-israeli-hostages-in-gaza-is-central-part-of-every-discussion/

    Außerdem wird Israel aus dem Gazastreifen und vom Norden her beschossen.

    „Der jordanische König Abdullah II. erklärt, dass weder sein Land noch Ägypten palästinensische Flüchtlinge aufnehmen werden, und erklärt dies zu einer „roten Linie“.“ berichtet die Times of Israel.
    https://www.timesofisrael.com/liveblog_entry/jordans-king-abdullah-ii-palestinian-refugees-entering-jordan-or-egypt-is-red-line/

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