Geopolitik und Uran

Worum es im Niger wirklich geht und warum ein militärisches Eingreifen wahrscheinlich ist

Die deutschen Medien verschweigen, dass es in Niger nicht um Demokratie, sondern um Uran geht. Oft wird das sogar wahrheitswidrig bestritten. Ein Fachartikel bei Bloomberg zeigt, wo das Problem für den Westen in Niger liegt.

Bei der deutschen Berichterstattung über den Putsch in Niger wird in erster Linie davon gesprochen, dass die Demokratie in dem Land vor den Putschisten geschützt werden müsse. Das ist ein Vorwand für das „dumme Volk“, denn um Demokratie geht es dort nicht. Es geht um Uran, was von deutschen Medien manchmal sogar bestritten wird, weil Niger bei weitem nicht der größte Uran-Produzent der Welt ist.

So einfach liegen die Dinge jedoch nicht, wie der Kommentar eines Energiefachmanns zeigt, der bei Bloomberg veröffentlicht wurde. Darin wird aufgezeigt, wo das tatsächliche Problem liegt, und um das zu zeigen, habe ich den Kommentar aus Bloomberg übersetzt. Im Original-Artikel sind zusätzlich viele Links und Grafiken als Quellen angegeben, die sehr lesenswert sind.

Beginn der Übersetzung:

Der lange Arm des Kremls und die Politik des Urans

Ein möglicher Verlust für Europa nach dem Putsch in Niger ist ein Gewinn für Putin.

Die Stadt Arlit, eine verlassene Siedlung am südlichen Rand der Sahara, ist der unwahrscheinliche Nullpunkt eines neuen geopolitischen Konflikts: der Kampf um die Kontrolle von Uran, dem Brennstoff für die Atomindustrie.

Dort, in den trockenen Gebirgszügen des nördlichen Niger, entdeckten französische Geologen in den 1950er Jahren das radioaktive Mineral. Seitdem haben französische Staatsunternehmen es in ihrer ehemaligen Kolonie ausgegraben und Niger zum siebtgrößten Produzenten der Welt gemacht. Im Jahr 2022 machten die Minen um Arlit 25 Prozent aller Uraneinfuhren der EU aus.

Durch einen Staatsstreich in dem verarmten westafrikanischen Land sind diese Importe nun in Gefahr geraten.

Der Rohstoff mag nicht die Schlagzeilen machen wie Öl, Gas oder sogar Kohle, aber er ist entscheidend für eine Welt, die dringend kohlenstofffreie Energie benötigt.

Der Kreml scheint zwar nicht direkt hinter dem Staatsstreich zu stehen, aber seine Propagandamaschine hat in der gesamten Sahelzone, dem Gebiet südlich der Sahara, eine anti-französische und anti-amerikanische Stimmung geschürt. Es überrascht nicht, dass es in der Region seit 2020 zu einer Reihe von Palastrevolutionen gekommen ist, unter anderem in Burkina Faso, Tschad, Guinea, Mali und Sudan.

In der Hauptstadt Niamey schwenkten die Putschisten die russische Flagge, um den französischen Imperialismus anzuprangern. Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen paramilitärischen Gruppe Wagner, begrüßte die Machtübernahme durch das Militär. Wagner ist nach dem Putsch im benachbarten Mali bereits dort tätig. Der lange Arm des Kremls mischt sich auf vielerlei Weise in die Geopolitik der Energie ein – nicht immer auf die offensichtlichste.

Wenn Niger in den russischen Orbit gerät, wäre die Welt bei der Atomenergie noch mehr von Moskau – und seinem Einfluss – abhängig. Kasachstan und Usbekistan, zwei ehemalige Sowjetrepubliken, gehören zu den größten Uranproduzenten der Welt und liefern etwa 50 Prozent des weltweit geförderten Urans. Rechnet man Russland und Niger hinzu, so steigt der Anteil auf knapp über 60 Prozent.

Uran ist nur der Anfang des so genannten Kernbrennstoffkreislaufs. Russland ist zwar auch der sechstgrößte Uranförderer der Welt, doch seine wahre Macht liegt an anderer Stelle in diesem Kreislauf: bei der Umwandlung des Rohstoffs in brauchbare Brennstäbe für zivile Reaktoren durch die so genannte Umwandlung und Anreicherung.

Nach Angaben der World Nuclear Association entfallen auf Russland fast 45 Prozent des Weltmarkts für Uranumwandlung und -anreicherung. Dieser Würgegriff hat zu einer „strategischen Verwundbarkeit“ geführt, die von US-Beamten kürzlich als „untragbar“ bezeichnet wurde. Etwa ein Drittel des gesamten angereicherten Urans, das im vergangenen Jahr von US-Versorgungsunternehmen verbraucht wurde, kam aus Russland, und zwar zu Kosten von fast einer Milliarde Dollar, die an ein direkt vom Kreml kontrolliertes Unternehmen gezahlt wurden. Mehr als ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine hat Washington die Einfuhr von russischem Kernbrennstoff noch immer nicht verboten.

In den ersten 50 Jahren des Nuklearzeitalters war Amerika unabhängig, doch mit dem Ende des Kalten Krieges gab es den Uranabbau und vor allem die komplexen Umwandlungs- und Anreicherungsprozesse weitgehend auf. Heute sind die USA weitgehend „von internationalen Quellen für Kernbrennstoff abhängig, auch von Nationen, denen unsere Interessen nicht am Herzen liegen“, so John Wagner, Leiter des Idaho National Laboratory des US-Energieministeriums.

Die Dominanz Russlands in der Kernbrennstoffindustrie ist eine Mischung aus geologischem Glück, technischer Innovation und einem gut gemeinten diplomatischen Abkommen, das Moskau und Washington kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geschlossen haben.

Erstens ist Russland mit Uranvorkommen ausgestattet, was ihm eine natürliche Rolle in der Industrie verleiht. Zum anderen haben seine Ingenieure ein System zur Anreicherung des radioaktiven Materials entwickelt, das deutlich weniger energieintensiv war als die von französischen und amerikanischen Ingenieuren bevorzugte Methode und damit weitaus billiger. Allein diese Faktoren hätten Russland eine große Rolle bei Abbau, Umwandlung und Anreicherung gesichert. 1993 vereinbarten die USA und Russland dann das so genannte „Megatonnen-zu-Megawatt“-Programm, bei dem hochangereichertes Uran aus ehemaligen sowjetischen Atomsprengköpfen in niedrig angereichertes Uran umgewandelt und an zivile Atomkraftwerke in die USA geliefert wurde. Kurz gesagt, die US-Industrie konnte nicht mit den Russen konkurrieren und starb im Desinteresse sowohl des demokratischen als auch des republikanischen Weißen Hauses langsam.

Schon vor dem Einmarsch in die Ukraine schlug die amerikanische Atomindustrie wegen ihrer Abhängigkeit von ausländischen Quellen Alarm. Seitdem sprechen Führungskräfte und Regierungsbeamte von einer Krise. Wenn jetzt noch die Probleme in Niger hinzukommen, sieht die Situation eher nach einem Notfall aus.

Die Lösung des Problems wird jedoch nicht einfach sein und würde eine intensive Zusammenarbeit zwischen den USA und Frankreich erfordern – ironischerweise die beiden westlichen Mächte, für die in Niger am meisten auf dem Spiel steht.

Washington und Paris könnten einen Plan entwickeln, um die Produktion durch die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Kernbrennstoffanlagen anzukurbeln und die diplomatische und militärische Unterstützung für uranproduzierende Länder zu verstärken, angefangen in Niger. Die Bemühungen werden nicht billig sein. Aber angesichts der Tatsache, dass Wladimir Putin gezeigt hat, dass er bereit ist, fossile Brennstoffe wie Öl und Gas als Waffe einzusetzen, muss der Westen handeln, bevor der Kreml beschließt, sogar die friedliche Nutzung von Uran zu einer Waffe zu machen, die den Übergang zu CO2-freier Energie noch schwieriger macht.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

25 Antworten

  1. Genau das ist mein erster Gedanke gewesen, als von „verheerenden Folgen weit über die Grenzen hinaus“ die Rede war – mit dem Verlust des billigen Urans für z.B. Frankreich und dem Verlust stationärer yankee-Präsenz dort im Niger und den angrenzenden Gebieten wäre der Niedergang des wertlosen westchens noch in der Beschleunigungsphase angekommen…. – deshalb halten auch wir ein massives militärisches Eingreifen direkt der betroffenen Mächte und auch vorausgeschickter Sklavenverbände für sehr wahrscheinlich.

    Einflußgewinner wäre tatsächlich Russland – aufgrund der Ressourcenlage weltweit….. 😉😎 – und eben seiner Anhänger/Verbündeten im Gefolge.

    1. @VladTepes

      Und gerade deswegen befürchte ich, dass Frankreich und die USA den Niger, der so leicht auszubeuten war, nicht kampflos preisgeben werden.

      Neben Uran befinden sich in Niger auch große Gold-Vorkommen, auf deren Ausbeutung Frankreich ebenso wenig verzichten will.

      Dazu der lesenswerte Artikel in den Nachdenkseiten hier nachzulesen:

      [https://www.nachdenkseiten.de/?p=102028#h01]

  2. Bezeichnenderweise hat in dem Konflikt bis jetzt keiner auch nur die Absicht geäußert, die nigrische Bevölkerung zu fragen, was die eigentlich will, auch nicht die Rebellen.

    Mal etwas abschweifend: jeder Tag zeigt mehr auf, dass praktisch jeder einzelne Flecken der Erde von Imperialisten als Kolonien gehalten werden. So wie ich Staatssysteme immer mehr begreife sind auch sie nur auch Teil solcher Systeme. Mir wird immer klarer, warum der sogenannte „Staat“ so massive gegen Mensche vorgeht, die „DEN Staat“ kritisieren. Weil immer mehr Menschen draufkommen, dass es ein Gebilde zur Meinungsbildung brauchen würde, das sich tatsächlich als Diener versteht, und nicht als jemand, der „Macht“ hat.

  3. Hat die US-Militärpräsenz den Putsch in Niger ausgelöst? Dort unterhalten die USA eine Drohnenbasis und mehr als 1.000 Soldaten. Kann es sein, dass die USA seelenruhig zuschauen, wie Frankreich rausgeschmissen wird, während die USA mit der neuen Regierung bestehende Abkommen bezüglich Uran und anderen Rohstoffen neu-aushandeln?
    Die USA schlügen (konjunktiv) damit mehrere Fliegen auf einem Streich: Sie setzen Europa auf Hungerration, was die Amis mit der Sprengung der Gaspipeline bereits bewiesen haben, und darüberhinaus schnappten die Amis Frankreich anderen Industrienationen den begehrten Zugriff von Rohstoffen wie Öl, Gold und Uran vor deren Nasen weg, um es ihnen dann sehr teuer zu verkaufen. Von diesem Diel würden auch die Putschisten enorm profitieren, und sie könnten erst noch gesichts-wahrend sagen: ‚Seht her, Putin hat uns geholfen‘, obwohl die Amis die Fäden ziehen.
    Nur so nebenbei, ECOWAS ist ein Papiertiger! Einige Mitglieder der ECOWAS stellen sich offen gegen eine Invasion des Nigers! Derweil wird Wagner abwarten und Tee trinken; denn Putin wird sich da nicht einmischen, wenn er schon Gratislorbeeren erhält. Ich denke, der Braten ist gegessen…
    Hasta la vista, Amigos!

    1. Ein Artikel auf Chrissy Riegers Seite heute spricht davon, dass der Putschisten -Oberst/General ? eine US-Ausbildung genossen habe und vor Kurzem erst mit maßgeblichen US-Politikern zusammen getroffen sei. Könnte was dran sein mit der Ausbootung Frankreichs.

    2. So abwegig sind ihre Äußerungen nicht. Man bedenke, dass doch wohl ein Grossteil der Militärführung aus Niger
      die Militärakademien der USA absolviert haben! Und es ist auch sicherlich kein Zufall, dass die USA dann auch in Niger eine entsprechende Einrichtung haben.
      Zumal die USA ja auch selbst sehr viel Geld nach Niger gepumpt haben, dass vor allem für die Militärführung
      gedacht war und ist.
      Insofern kann es durchaus sein, dass der Handelskrieg der USA gegen Westeuropa auch auf dem Territorium von Niger stattfindet.
      Bis jetzt hat ja wohl die Militärführung nur Frankreich „angepisst“. Oder gibt es schon Info, dass sie auch gegen die US-Army vorgehen.

    3. wäre auch eine Möglichkeit, dass die Cowboys das veranstaltet haben. Sie haben die Franzosen ja bereits bei den Atom-Ubooten in Australien ausgebootet. Die französische Industrie hat damals einen bereits unterzeichneten Vertrag von 40 Mrd (Dollar oder Euro?) verloren.
      In Bolivien haben die Cowboys auch ein Theater veranstaltet und ein deutsches Unternehmen kurzerhand abgelöst, dadurch, dass sie lokale Proteste gegen den Lithiumabbau organisiert haben. Dabei wollten die Deutschen allerdings die Wertschöpfung (Weiterverarbeitung) im Land lassen, aber das ist jetzt sowieso Geschichte.

      Für wahrscheinlicher halte ich allerdings, dass beide Seiten am Uran interessiert sind. Auch unterhalten beide Staaten dort Truppenkontigente (1500 Mann Fremdenlegion, sagten die hiesigen Nachrichten von seiten der Franzosen). Die Intervention von Ecowas ist vielleicht nur für einen Vorwand um entweder zu intervenieren oder dort einen Bürgerkrieg zu starten. Oder warum haben die Europäer sofort ihre Bürger evakuiert, wenn nichts geplant wäre?

      1. ECOWAS wird nicht intervenieren, weil der Westen – insbesondere in Afrika – nicht vor aller Welt als Ausbeuter und Kolonialherr dastehen will. Deshalb halten sich auch die USA bedeckt; denn… ganz Afrika schaut auf den Niger, und die ganze Welt schaut nach Afrika!
        Franzosen sind dort verhasst!
        Niemand hat dort die Ermordung Gadafis vergessen! Der Niger wird kein zweites Libyen werden!
        Amis, Russen, China, Indien, Indonesien, Japan… werden nun die Erzeugnisse des Nigers zu Weltmarktpreisen abkaufen, wie es sich gehört! Der Niger kann seine Kunden aussuchen…
        Wie bereits Jacques Chirac 1990 sagte: ‚Ohne die Ressourcen Schwarzafrikas verschwindet Frankreich in der Bedeutungslosigkeit!‘ Das gilt für ganz Europa! Die Eroberten werden nun ihre Eroberer davonjagen! Fantastisch!

  4. Der Niger erhält 11$ für sein Uran – Frankreich verkaufte es für 218$.
    Propaganda von Seiten Russlands war daher nicht nötig.

    F hat aufs falsche Pferd gesetzt, was man bereits 2022 bis zum Frühjahr 2023 sehen konnte: Über die Hälfte der AKW produzierten nichts, sie mußten enorme Strommengen aus den Nachbarländern kaufen und trieben dort die Strompreise hoch – auch in der Brd.
    Nun kommt bald noch dazu daß sie auch noch Marktpreise fürs Uran zahlen müssen – oder sie lassen ihre Einwohner für Militäreinsätze und Waffenhilfe für ihre Vasallen zahlen, inkl den Flüchtlingen die dadurch in die EU vertrieben werden.

    Der Ökostromanteil an der Nettostromerzeugung in der Brd beträgt derzeit von 1.1.23-heute bei 59%. Die fossilen Kraftwerke kommen kaum zum Einsatz. Allerdings auch weil Frankreichs AKW gerade wieder produzieren und es günstiger ist Strom zu importieren als die eigenen fossilen Kraftwerke hochzufahren wenn es nötig ist.

    1. Wie hoch der Anteil an der Nettostromerzeugung der sogenannten „erneuerbaren Energien“
      ist, ist relativ unwichtig.
      Denn die Zahl von angeblichen 59% sagt nur ein Durchschnittswert in den Zeitraum aus, der
      aufgrund des „Zappelstroms“ bei fast 0% und dann bei 100% liegen kann, je nach Laune der
      Natur und der benötigten Energiemenge an jeweiligen Tag.
      Ja, sie haben insoweit recht, daß es „günstiger“ ist Energie aus den Ausland zu importieren,
      als die eigenen Kraftwerke hoch- und runterzufahren.
      Dabei sollte man aber auch sagen, für „wem“ dieses günstiger ist, naemlich für die Stromerzeuger
      selber, waehrend der Endkunde teilweise horrende Preise für diesen Strom aus dem Ausland bezahlt
      und dann noch einmal zur Kasse gebeten wird, wenn zu „Hochzeiten“ von Wind und Sonne der Strom
      exportiert werden muß und sich das Ausland, welches vorher noch gut bezahlten Strom nach Deutschland exportiert hat, nun sich diesen deutschen „Flatterstrom“ noch einmal gut bezahlen laesst.
      Ja und je höher der Anteil an den „erneuerbaren Energien“ wird, desto größer wird auch das Problem,
      da Deutschland trotzdem einen zweiten fossilen Kratwerkspark zur Netzstabilisierung vorhalten muß
      und der naechste Herbst/Winter garantiert kommt…

  5. @Cipolla

    Die Idee ist ganz gut. Dabei muß der Putsch gar nicht von den USA organisiert worden sein, es genügt, wenn sie letztlich davon profitieren. Aber wird Frankreich sich das gefallen lassen? Das Land ist noch nicht ganz ein so „vorbildlicher“ US-Mustervasalle wie die BRD mit ihren trostlosen Regierungsdarstellern.

    Heutzutage muß man an die abenteuerlichsten Zusammenhänge denken, aber wahrscheinlicher ist wohl doch, daß Frankreich in Niger militärisch vorgeht. Sie werden versuchen, afrikanische Staaten vorzuschicken, die sie mit ihren Fremdenlegionären ein bißchen unterstützen. Wenn afrikanische Länder keine Lust dazu haben, werden sie eben doch selber handeln – natürlich „für Demokratie und Menschenrechte“.

  6. Nicht erst seit den Ereignissen im Niger, sondern auch schon vorher kamen die Zentralorgane der NATO in gewohnter Regelmässigkeit mit dem Lied der wichtigen Rohstoffe in der „dritten Welt“,
    und wie wichtig dem Wertewesten dort Frauenrechte, Pressefreiheit, Demokratie und fairer Handel sind.

    Einfach mal ein paar Mausklicks : Uran ist weder super teuer, auch ist der Staat Niger weder vom Exportvolumen noch von den Reserven her besonders wichtig, der Bedarf ist ebenfalls nicht exorbitant … und das ganze mal mit den generellen
    Wirtschaftszahlen wie BiP, Export- / Importpartner und so weiter kombinieren.
    Oder mal im Umkehrschluss denken : Wenn der Wertewesten wirklich Hungerpreise für ein extrem wichtiges Wirtschaftsgut zahlt, dann könnte China die westlichen Räuber ganz leicht ausstechen,
    in dem es einfach das doppelte zahlt.
    Warum die westlichen Einheitsmedien solche Artikel – gilt auch für andere Themen – schreiben , die ihnen selbst SCHEINBAR schaden, sollte doch wirklich nicht so schwer zu erkennen sein.
    Oder ?

    1. DAs ist mir auch sofort durch den Kopf gegangen. Die Amis haben sich in ihrer Pfennigfuchserei im Thema Urananreicherung selbst kastriert und wundern sich nun per Bloomberg über das würgende Gefühl in der Körpermitte.
      Interessant ist auch die Haltung der USA Sanktionen betreffend. Unser schwarzgrüner gemeiner Baerbock wäre sofort losgezogen und hätte mit Beginn der Sonderoperation die Belieferung mit Brennstäben abgebrochen. Die US-Regierung jedoch behielt Beziehungen, deren Abbruch dem eigenen Lande schaden würden, weiterhin bei.

  7. …nebenbei geht es auch noch um den „CFA – France“.. …wenn afrikanischen Länder aus diesem „Verbund“ aussteigen, sagen Analysten verliert Frankreich 500 Mrd € pro Jahr, welche sie durch diese Form der Ausbeutung generieren !!.. ..Frankreich lebt immer noch auf den Kosten seiner ehemaligen Kolonien !!..😎😈

    1. Niger hat nach Musikanten angefragt.

      https://levenementniger.com/intervention-de-la-cedeao-le-niger-aurait-demande-laide-du-groupe-wagner-pour-se-defendre/

      Nicht ECOWAS, sondern hautsächlich der nigerianische Präsident, der auch amtierender Präsident von ECOWAS ist, droht mit Intervention. Der nigerianische Senat lehnt sie ab. Auch der Tschad lehnt eine Intervention ab, damit sind alle Nachbarländer dagegen, außer Benin und Nigeria, die sie als Drohung und allerletztes Mittel stehen lassen.

      Guinea, Mali, Burkina Faso und Niger würden im Falle einer Intervention ECOWAS verlassen, der Rest geriete über die Frage in Streit. Damit bleibt die EU als eigentliche Intervemtionsmacht, die versucht, über Druck und Abhängigkeiten Afrikaner einzuspannen, damit der gewünschte Kolonialkrieg nicht allzusehr wie ein Kolonialkrieg aussieht. Ob aus dem was wird, ist aber sehr daningestellt.

      Es geht natürlich um „Unser Uran“ für „Unsere Energiewende“. Aber nicht nur. Baerbock, Pistorius und der Führer waren in Niger, Deutschland will bedeutendste Macht im Sahel werden. Macron versagt, verliert Land für Land für „Europa“, andere Kreise, an deren Spitze sich Le Pen gestellt hat, streben ein weniger koloniales, normaleres Verhältnis mit Afrika an. Die Berliner Weltmachtinteressen schieben immer Andere vor – „Europa“, die Amis, die „syrische“ „Opposition“, „die Ukraine“, die Franzosen, Nigeria.

      Mehr als um das Uran geht es um das „Schreckbild“, daß der Streifen Guinea-Mali-Faso-Niger-Tschad-Sudan sich mit russischer (und türkischer, Erdogan steht dort auf einer Seite mit Rußland und gegen Macron) Hilfe den Berlin-Brüsseler Ansprüchen entziehen könnte. Im Norden Algerien und Libyen dazu, im Süden Centrafrique und Uganda. Mit jedem abgesetzten „proeuropäischen“ Potentaten drohen mehr Länder dazuzukommen. Je mehr die werden, desto weniger wird der Rest sich – trotz Einschüchterung und Sanktionen – von einer zumindest teilweisen normalen Kooperation mit dem „Putins Reich des Bösen“ abhalten lassen.

      1. …völlig Richtig… ..ob aber die Marionette von Nigeria, eine militärische Aktion, welche keine grosse Unterstützung hat, starten wird, ist ungewiss..
        …mit den „Berlinern“ haben sie Recht, aber DIE, sind auch nur Marionetten der Globalisten, bei deren Aktionen von Jugoslawien in den 90er angefangen bis Ukraine jetzt !!.. ….militärisch können sie sowieso nichts anstellen und industriemässig, gehen sie gerade in der Restindustrie nieder.. …schreiben doch sogar die brd – Zeitungen wie WELT, ZEIT usw… ..also, was wir schon seit Jahren vorhergesagt haben !!..😎

  8. > die den Übergang zu CO2-freier Energie noch schwieriger macht. <

    Will Biden nicht sowieso in einen Klima-Lockdown gehen? Dann wird eh alles abgeschaltet.

    „Covid als Testlauf: Klima-Lockdown als Ziel“

    https://tkp.at/2023/08/05/covid-als-testlauf-klima-lockdown-als-ziel/

    „… Immer offener rufen Politik und Medien nach “radikalen Maßnahmen” gegen die angebliche Klimakatastrophe. Es zeigt sich, dass Covid ein (erfolgreiches) Experiment war …“

    Für Putin zum Mitschreiben, damit er lernt, was die Agenda 2030 ist:

    „… Es geht um die Agenda 2030, um die UNO-Entwicklungsziele, die mit privaten Akteuren wie WEF und milliardenschweren Stiftungen versucht werden, umzusetzen. Sie seien der Weg, um die Welt vor der „Klimakatastrophe“ zu retten. Diese Annahme steht nicht zur Debatte. Wer gedachte hätte, die Journalistin würde die Agenda hinterfragen, wie es eigentlich ihr Job wäre, liegt falsch. Sie fragt nur, wie weit man ist und wo es noch mehr braucht, um die Ziele zu erreichen, die uns retten sollen, die uneingeschränkt „gut“ wären. Die Agenda 2030 wurde zu einem Dogma, das nicht zu hinterfragen ist. …“

    Von Putin wird sie ja nicht hinterfragt, sondern schriftlich bejubelt – zuletzt auf dem Afrika-Gipfel. Ob Klima-Notstand bedeuten wird, dass russische Uran-Industrie unter US-Kontrolle übergeben wird? Vielleicht mit Schnorrlensky im Kontrollrat?

    „… wer die Medien verfolgt, der erkennt, dass gerade seit dem Sommer ein enorm heftiges Propagandagewitter beim Klima in den Medien tobt. Eine entsprechende Agenda hatte „Project Veritas“ vor einigen Monaten auch mit verdeckter Kamera einem CNN-Journalisten entlockt. Jedes Extremwetterereignis wird als Ausdruck der tobenden Klimakatastrophe dargestellt.
    … Wie viel „Radikalität“ traut sich die Gesellschaft also zu. Leonore Gewessler antwortet ihrem Ministerkollegen: “Diese Maßnahmen (euphemistische Sprache für restriktiv-autoritäre Politik, Anm.), die wir dafür brauchen, […], das sind keine radikalen Maßnahmen, das sind notwendige Maßnahmen. …“

    Dann wird die „UNO“ wohl für notwendig erklären, dass Russland jener UNO mit Guterres und Soros Uran übergibt?

    „… All das hat den Segen der UNO (in enger Kooperation mit dem privaten Akteur WEF), nur mit „radikalen“ Maßnahmen kann die Welt gerettet werden. Das sagen auch die großen Stiftungen, die der Staat dafür beauftragt. Wie berichtet, finanziert Deutschland die Gates Stiftung um an der Agenda 2030 zu arbeiten. …“

    1. Die Ziele der UNO-Agenda 2030 sind überwiegend begrüßenswert. Die klimareligiösen Länder der EU haben eine etwas spezielle Interpretation davon. Das betrifft die Außenwelt aber nicht bzw. nur indirekt in Form von Zumutungen durch die EU. So was läßt sich aber loswerden, siehe Niger.

  9. Der „Übergang zu CO2-freier Energie“ geht mir am Arsch vorbei. Ich will den überhaupt nicht. Denn auch das ist nur eine Methode den Bürger am Nasenring durch die Manege zu führen. CO2 ist ein Stück Lebenskraft. Das als Gift zu verkaufen, hat schon was. Da muss man erst mal drauf kommen. Und es zeigt auch sehr schön wie verkommen korrupt unsere sogenannten „Wissenschaftler“ sind, die dafür auch noch jede Menge an den Haaren herbeigezogene Begründungen und gefälschte „Beweise“ liefern. Jeder Wetterfurz wird zum Beweis ihrer frei erfundenen Klimakatastrophe erklärt. Jeder, der anderes vorbringt, wird zum Verschwörer oder schlimmerem.

    Früher hieß es mal „Wir Deutschen fürchten Gott, und sonst nichts auf der Welt“. Heute heißt es wohl richtiger „Wir Deutschen fürchten uns vor allem auf der Welt, außer vor Gott“. Mann, was ist aus diesem Land geworden.

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