Ukraine

Mobilisierung ohne Demobilisierung und eine erbettelte Patriot: Die Ereignisse des Wochenendes

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung des Wochenendes.

Beginn der Übersetzung:

Mobilisierung erstmal ohne Demobilisierung und eine erbettelte Patriot: Die Ereignisse rund um die Ukraine

Die Werchowna Rada der Ukraine hat die neueste Fassung des Gesetzentwurfs über die Mobilmachung angenommen und an Präsident Wladimir Selensky geschickt. Dabei fehlt in dem Dokument die Bestimmung über die Demobilisierung, für deren Vorbereitung das ukrainische Verteidigungsministerium mehrere Monate benötige.

Die ukrainischen Streitkräfte verstärken die Verteidigung von Tschasov Jar, denn wenn sie diese Stadt verlieren, öffnen sie den russischen Streitkräften den Weg in mehrere Richtungen gleichzeitig und riskieren den Verlust von Gebieten bis zum Dnjepr. Gleichzeitig bittet Kiew nachdrücklich um mehrere Patriot-Flugabwehrsysteme, wird aber nur eines aus Deutschland erhalten, und es ist nicht mal klar, wann.

Die TASS hat die Ereignisse rund um die Ukraine zusammengestellt.

Verlauf der Operation

Am Wochenende haben die russischen Streitkräfte 21 Angriffe und Gegenangriffe der ukrainischen Streitkräfte abgewehrt, die Siedlung Perwomaiskoje in der DNR befreit, die Lage bei Kupjansk und südlich von Donezk verbessert und günstigere Linien bei Donezk eingenommen.

Der Gegnerverlor 2.160 Tote und Verwundete sowie 7 Panzer, 8 gepanzerte Fahrzeuge, 70 Fahrzeuge, 13 Selbstfahrlafetten, 13 Artilleriegeschütze und 5 radioelektronische Stationen. Darüber hinaus zerstörten die russische Luftwaffe und Artillerie eine deutsche IRIS-T und ein Munitionsdepot.

Die russische Luftabwehr schoss 263 Drohnen, 9 HIMARS- und Vampire-Raketetn und 4 JDAM- und Hammer-Lenkbomben ab.

Angriffe auf Städte

Die ukrainischen Streitkräfte haben eine Maschinenfabrik in Lugansk und bei Tokmak angegriffen. In der Hauptstadt der LNR erfolgte der Angriff mit Storm Shadow-Raketen, in der Stadt bei Saporoschje mit Mehrfachraketenwerfern. In beiden Fällen wurden Wohngebäude erheblich beschädigt.

In Tokmak wurden 16 Menschen getötet, zwei wurden als vermisst gemeldet, und 12 Personen wurden ins Krankenhaus eingeliefert. In Lugansk wurden neun Menschen schwer verletzt.

Der Angriff auf Tokmak sei der größte Angriff der ukrainischen Streitkräfte auf die Zivilbevölkerung gewesen, sagte Wladimir Rogow, der Vorsitzende der Bewegung „Wir sind mit Russland zusammen“, gegenüber der TASS.

Die Ukraine hat auch Gorlowka beschossen, dort wurden acht Menschen verletzt.

Die Antwort wird das Gericht geben

Die Krim bereitet weitere Klagen gegen die Ukraine vor. Die neuen Klagen betreffen nicht nur die Wirtschaftsblockade der Halbinsel, sondern auch die Lebensmittel- und Sprachblockade.

Mobilisierung ohne Demobilisierung

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, dass der Werchowna Rada in einigen Monaten der Entwurf eines Gesetzes über die Demobilisierung vorgelegt werden könnte, und dass die Arbeiten daran bereits im Gange seien.

Die Bestimmung über die Demobilisierung wurde aus dem Gesetzentwurf über die Mobilmachung ausgeklammert, der demnächst verabschiedet und Selensky zur Unterzeichnung vorgelegt werden soll. Die Rada geht davon aus, dass dies innerhalb von zwei Wochen geschehen wird.

Wie die New York Times berichtet, sind die Ukrainer letztlich eher bereit, aus dem Land zu fliehen und dabei ihr Leben zu riskieren, als an die Front zu gehen. Das ukrainische Verteidigungsministerium beabsichtigt jedoch, bis Mitte des Sommers mehr als 20 weitere Rekrutierungszentren zu eröffnen.

Alles verlieren – bis zum Dnjepr oder mehr

Die ukrainischen Streitkräfte halten es für möglich, Gebiete bis zum Dnjepr zu verlieren. Diese Meinung vertrat der Kommandeur der Spezialkräfte, Pawel Kurilenko. Er bestätigte die Spekulationen westliche Medien über einen Moment der Entscheidung im ukrainischen Feldzug.

Der britische General und ehemalige Chef des Strategischen Kommandos Richard Barrons meinte, die Ukraine könne den Konflikt bereits in diesem Jahr verlieren, da sie „zu der Einsicht kommen wird, dass sie nicht gewinnen kann“.

Tschasov Jar als zentraler Punkt

Kiew hat Truppen in das Gebiet von Tschasov Jar verlegt, einem der wichtigsten Knotenpunkte in Richtung Slawjansk und Kramatorsk, der letzten großen besetzten Städte der DNR, sagte Igor Kimakovsky, ein Berater des DNR-Chefs, gegenüber der TASS.

Kimakovskys Informationen wurden indirekt vom ukrainischen Oberbefehlshaber Alexander Syrsky bestätigt. Er sagte, dass die ukrainischen Streitkräfte aufgrund der schwierigen Lage an der Verstärkung der Verteidigungsanlagen in dem Gebiet arbeiteten.

Die Befreiung von Perwomaiskoje in der DNR biete zusätzliche Möglichkeiten für die russischen Streitkräfte, so Kimakovsky.

Waffenlieferungen

Die Ukraine wird ein Patriot-Flugabwehrsystem erhalten, nachdem sie die europäischen Länder schon lange um mindestens sieben Systeme gebeten hatte.

Deutschland wird eines der von der Bundeswehr betriebenen Systeme nach Kiew schicken. Dieses Flugabwehrsystem wird das dritte sein, das Berlin während des Konflikts in der Ukraine entsendet. Gleichzeitig ist es für die Ukraine schwierig, auch nur zu erahnen, wann genau sie das System erhält.

Nach der Erklärung des deutschen Verteidigungsministeriums rief Bundeskanzler Olaf Scholz in Kiew an. Berichten zufolge ging es in dem Gespräch um die Stärkung der ukrainischen Luftabwehr.

Kiews Freunde

Selenskys „Friedensformel“-Konferenz droht zu einer Versammlung der „Freunde Kiews“ zu werden und nicht, wie im Westen geplant, zu einem repräsentativen Forum. Das Portal InsideOver hat die Weigerung der wichtigsten nicht-westlichen Länder, an dem Treffen teilzunehmen, analysiert.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

4 Antworten

  1. Also der kleine aus Kiew denkt wirklich das 7 zusätzlich Patriot System einen signifikanten Unterschied bringt würde ?? Der lebt wirklich in seiner ganz eigenen Welt.. Wobei er jetzt 8 Systeme benötigt da er gestern wieder ein weiteres deutsches Iris System verloren hat.. Wieviel hat er jetzt noch von denen 1-2 Systeme ?? Wieviel hat eigentlich Deutschland von diesen Iris Dinger noch rumstehen ?? Und man vergessen nicht das Iris im Gegensatz zu Patriot im Grunde neu entwickelte Zeug ist..

  2. Und was genau soll ein Patriotsystem bewirken? Die Ukis werden ebstimmt wieder so schlau sein und das Ding wieder nur wenige Kilometer hinter der Front parken wo es dann binnen weniger Minuten weggeknallt wird.
    Das ist doch der Hauptgrund warum die Ukis nahezu ihre gesammte Luftabwehrkapazität eingebüßt haben, weil sie einfach alles zu dicht an die Front gefahren haben. Egal was der Westen geliefert hat, sobald es irgendwo in der Nähe der Front auftaucht, ist es Schrott oder findet sich ein paar Wochen später im Moskauer Museum wieder.

    1. Das Hauptproblem seh ich da eher das es Kiew noch immer nicht auf die Reihe gebracht hat eine vernünftige Tarnung usw. zusammen zubringen.. Und das gilt jetzt nicht nur für die Patriot sondern für alles..
      Wen man sich die Drohenden Aufnahmen der Russischen Seite bei der Aufklärung und der Zerstörung ansieht, die Dinger stehen meist irgendwo frei herum und das gilt nicht nur für das Abschuss System sondern auch die Kommando Einheit.. Da kann man ja gleich ein Schild mit einen großen Pfeil aufstellen mit der Aufschrift „bitte einmal draufhalten“
      Auch sollte man siech die Frage stellen welche voll Pfosten auf die Idee kommen sie am helllichten Tag zu verlegen und ja ich weiß das Russland vermehrt auch Drohnen mit Nachtsichtig verwenden aber man muss sie es ihnen ja nicht so einfach machen.. Für mich sieht es so aus das die Verluste Kiew egal sind für sie kosten diese Dinger samt Raketen ja nichts bezahlen und für Nachschub sorgen dürfen ja andere… „Tarnen und Täuschen“ mag ja für viele ein altes Konzept sein nur bei der heutigen neuen technischen Möglichkeiten der Aufklärung und vor allem wen man mit militärischen Ressourcen Haushalten muss sollte es wieder ganz oben stehen..

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