Politico: Die USA beginnen zu begreifen, dass sie Afrika nicht dazu zwingen können, die Beziehungen zu Russland aufzugeben

Moskau kann im Gegensatz zu Washington den afrikanischen Ländern die nötige militärische Unterstützung bieten, meint die Zeitung

Die US-Regierung beginnt zu begreifen, dass die Strategie der Beeinflussung afrikanischer Länder mit dem Ziel, deren Zusammenarbeit mit Russland zu untergraben, nicht funktioniert. Das berichtet Politico unter Berufung auf US-Beamte.

Demnach hat die Situation in Niger, das das Militärabkommen mit den USA gekündigt hat, die Regierung von US-Präsident Joe Biden dazu veranlasst, „ihren Ansatz in Bezug auf die Beziehungen zu instabilen Regionen in Afrika zu überdenken“.

In Politico heißt es, die US-Gesetzgebung erlaube es nicht, Regierungen zu finanzieren, die durch eine Rebellion an die Macht gekommen sind, aber Washington habe versucht, diplomatische Beziehungen zu afrikanischen Ländern aufrechtzuerhalten, in denen Staatsstreiche stattgefunden haben, um „Verhandlungen über Fahrpläne und Zeitpläne für demokratische Wahlen“ zu arrangieren. Die USA haben auch versucht, diese Länder von einer Zusammenarbeit mit Moskau abzubringen, indem sie „die Aktivitäten russischer Söldner auf dem Kontinent“ und die ihnen zugeschriebenen Menschenrechtsverletzungen aufdeckten.

Diese Bemühungen haben die afrikanischen Staaten nicht dazu bewegen können, ihre Beziehungen zu Russland aufzugeben, so die Beamten. Diese Länder seien zu sehr auf militärische Unterstützung angewiesen, die die USA nicht leisten können. „Der wirkliche Vorteil der Russen gegenüber den USA ist, dass sie Waffen haben und Waffen verkaufen, einschließlich Hubschrauber“, sagte einer der Gesprächspartner der Zeitung. „Es gibt viele Sicherheitsprobleme in Afrika und die Afrikaner brauchen Waffen“, fügte er hinzu.

Die Beamten wiesen auch darauf hin, dass die afrikanischen Länder die Forderungen Washingtons nach einer „vollständigen Einführung der Demokratie“ ablehnen. „Die meisten dieser Länder mögen es nicht, wenn man ihnen sagt, was sie tun sollen. Der Westen hat lange Zeit versucht, den afrikanischen Ländern beizubringen, wie man regiert, und nun sagen sie endlich ‚genug ist genug'“, so ein Beamter. Ein Beamter des US-Militärs erklärte jedoch gegenüber Politico, dass die US-Regierung es für kurzsichtig hält, die militärische Präsenz in Ländern, in denen es ihrer Meinung nach „Probleme mit der Demokratie“ gibt, vollständig aufzugeben. „Die Befürchtung ist, dass wir abziehen und Russland einmarschiert“, sagte er.

Die Situation in Niger und der Bruch des Militärabkommens mit den USA

Im März brach Niger ein Militärabkommen mit den USA, das die Einrichtung einer US-Drohnenbasis im Norden des afrikanischen Landes vorsah. Die nigrische Militärregierung begründete ihre Entscheidung damit, dass das Abkommen dem Land aufgezwungen worden sei und nicht den Interessen der Bevölkerung entspreche. Die US-Regierung erklärte, sie stehe in Kontakt mit der nigrischen Führung und werde die Situation weiter erörtern. Ende 2023 befanden sich etwa 1.100 US-Militärs in Niger, die meisten von ihnen auf einem Luftwaffenstützpunkt in der Nähe von Agadez.

Wie der Journalist John Hudson von der Washington Post berichtet, haben sich die USA bereit erklärt, ihr Militärkontingent aus Niger abzuziehen. Am 22. April bestätigte Pentagon-Sprecher Patrick Ryder, dass die USA Konsultationen mit Niger über den Abzug ihrer Truppen aus dem afrikanischen Land aufgenommen hätten.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

8 Antworten

  1. Alles klar ! Die Afrikaner, konfliktgeil und lechzend nach Waffen, bekommen diese nur von üblicherweise einmarschierenden Russen, welche Waffen haben und diese verkaufen wollen. Der engelsgleiche MIK der Amerikaner würde ja nur dann liefern, wenn zuvor die heroischen Demokratie-Tipps der USA umgesetzt worden wären. Bei einem solch blutrünstigen Gefüge bliebe nur übrig, mit Argusaugen die ständigen Menschenrechtsverletzungen der Bösen anzuprangern.
    „Oh when the Saints go marching in …“

  2. — „In Politico heißt es, die US-Gesetzgebung erlaube es nicht, Regierungen zu finanzieren, die durch eine Rebellion an die Macht gekommen sind“–

    find ich sehr interessant, also waren demzufolge die Phillipinen, Südkorea, Südvietnam, Portugal, Spanien, Griechenland, Iran, Kongo, Ukraine usw. alles Staaten in denen es keine US-genehmen Militärputsche gab sondern das waren alles demokratische Machtwechsel.

    Und die USA ist traugig darüber das sie keine überteuerten Waffen mehr an ihre Diktatoren ( ups das sind/waren ja „Demokraten“) verkaufen kann, nur weil Russland billigere und bessere Waffen verkauft.

    Die USA das Krebsgeschwür der Menschheit und der Erde

  3. „Der Westen hat lange Zeit versucht, den afrikanischen Ländern beizubringen, wie man regiert, und nun sagen sie endlich ‚genug ist genug’“

    Joh! Im Arbeitszeugnis steht „hat sich stets bemüht“.

    1. Die marodierenden Islamisten wurden von den USA gegründet, um diese Länder unter Streß zu setzen und man die Rechtfertigung für die Stationierung von amerikansichen Soldaten hatte. So einfach ist das. Die Amis schaffen erst das Problem und dann kommen sie mit der Lösung. Die Lösung bedeutet aber auch, daß sich diese Länder in Abhängigkeit von den USA begeben, das ist vom Westen so gewollt. Damit kann man diese Länder nach Belieben ausplündern!

  4. Wie leicht es den Russen war, in Syrien den Saft abzudrehen, indem sie den Ölwurm zerstörten, war allen ersichtlich. Hat die IS kein Geld mehr und wird es gefährlich sie in der Nähe zu haben, so einigt man sich mit der Regierung. Kommt da noch gute Diplomatie ins Spiel, die den Stämmen auch dient, so ist das künstlich geschaffene Problem fast vom Tisch.
    Wenn man Afrika die Demokratie bringen will, so lese man „Das grüne Buch“ von Gadhafi, die Parteiendemokratie funktioniert nicht einmal in Europa!

  5. Dem Westen geht es nicht um Demokratie und Menschenrechte, dem Westen geht es nur um wirtschaftliche Interessen. Mit Soldaten vor Ort werden die westlichen Interessen sprich Plünderungen der Länder abgesichert.
    Mit Bestechungen werden die Regierungen gefügig gemacht.

  6. „Im März brach Niger ein Militärabkommen mit den USA…“
    Nach meinem Verständnis bedeutet, einen Vertrag (oder ein Abkommen) zu brechen, die Vertragsbedingungen zu verletzen, also sich nicht an die Abmachung zu halten. Das ist etwas anderes, als einen Vertrag zu kündigen. WIe ich dem Artikel entnehme, hat Niger das Abkommen gekündigt, nicht gebrochen.

Schreibe einen Kommentar