Reuters: Die Ukraine hat das Sicherheitsabkommen zum Schwarzen Meer aufgekündigt

Die Gründe für diese Entscheidung Kiews sind unbekannt, so die Agentur

Die Türkei hatte zwei Monate lang mit der Ukraine und Russland über ein Abkommen zur Gewährleistung der Schiffssicherheit im Schwarzen Meer verhandelt, aber Kiew hat es abgelehnt. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Quellen.

Nach ihren Angaben wurden die Parteien von der UNO zu den Verhandlungen gedrängt, wobei Ankara als Vermittler fungierte. Die Ukraine war damit einverstanden, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan das Abkommen am 30. März verkündet, lehnte das jedoch im letzten Moment ab. Die Gründe für diese Entscheidung Kiews sind nicht bekannt.

Nach dem Text des Abkommensentwurfs, der in den Besitz der Agentur gelangt ist, verpflichteten sich die Parteien, Handelsschiffen im Schwarzen Meer Sicherheitsgarantien zu geben, sie nicht zu beschießen oder zu durchsuchen, wenn sie keine deklarierte militärische Fracht an Bord haben. Die Vereinbarungen sollten laut Reuters ab dem Zeitpunkt ihrer Unterzeichnung in Kraft treten.

Erdogan sagte Ende Februar, es sei notwendig, das Abkommen zu schließen, um die Sicherheit der Handelsschifffahrt im Schwarzen Meer zu gewährleisten. In diesem Zusammenhang, so Erdogan, würden die Kontakte mit der UNO fortgesetzt, um eine neue Verordnung auszuarbeiten, die einschlägige Verpflichtungen enthalten würde. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Werschinin kommentierte die Initiative Erdogans mit der Bemerkung, dass sie nichts mit dem Getreideabkommen zu tun habe.

Das Getreideabkommen lief am 17. Juli 2023 aus. Russland, das das Abkommen über den Schwarzmeerkorridor für Schiffe, die ukrainisches Getreide transportieren, im Juli 2022 mehrfach verlängert hatte, erinnerte daran, dass der Russland betreffende Teil des Abkommens – die Beseitigung von Hindernissen für Agrarexporte – nie erfüllt wurde. Moskau wies auch darauf hin, dass die Abkommen darauf abzielten, Nahrungsmittel in die ärmsten Länder zu liefern, der größte Teil des Getreides aus der Ukraine jedoch in die westlichen Industrieländer ging. Dmitrij Peskow, der Sprecher des russischen Präsidenten, erklärte, Russland sei bereit, zu der Vereinbarung zurückzukehren, aber nur, wenn der Moskau betreffende Teil erfüllt sei.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

22 Antworten

  1. Ja, die Ukrainer setzen das Getreideabkommen selber durch 🙂 Aber läuft natürlich alles nach Plan für Putin.
    Wieso wird China als größter Importeur von ukrainischem Getreide nicht kritisiert? Ich dachte RU + China sind ganz dicke Buddys… BRICS und so…

    1. Warum sollte China kein ukrainisches Getreide kaufen? Das „Erfolgsmodell“ Boykott und Sanktionen überlassen die Länder der Freien Welt lieber der anderen Seite:

      “Wir bestehen darauf, dass diese Sanktionen funktionieren. Wir können sie nicht aufheben, solange sie keine Ergebnisse liefern.”
      — Josep Borell, 13.9.2022, EU-Parlament

      “Wir haben die härtesten Sanktionen verhängt, die die Welt je gesehen hat. … Die russische Industrie ist in Stücke gerissen.”
      — Ursula von der Leyen, 13.9.2022, EU-Parlament

      „EU’s Von der Leyen: Russians taking out semiconductors from washing machines for military hardware“
      ShanghaiEye魔都眼 – 10.10.2022
      „SMG wird ganz oder teilweise von der Regierung Chinas finanziert“
      https://youtu.be/eMGN-l3VHAE

      1. Wie viel Ukrainische Ackerfläche ist denn aktuell in Chinesischem Besitz oder von China gepachtet?
        2013 gab es dazu mal einen aufschrei in der damals noch halbwegs funktionierenden Presse in D.
        Vielleicht führen sie einfach nur ihre eigenen Agrarprodukte aus. Damit dürfte dann Russland überhaupt kein Problem haben.

    1. Nein, ich lese mir das bewusst durch.
      Wieso übernehmen Sie solche diffamierenden Begriffe wie „Geschwurbel“ aus dem Mainstream? Schon schlimm, wenn die Leute nich merken, wenn Sie nur die andere Seite derselben Medaille sind. Jegliche Kritik wird einfach ignoriert, damit die kognitiven Dissonanzen nicht zu groß werden.

    1. Tut mir leid – das war eine falsche Formulierung von mir. Die Ukraine setzt das Abkommen nicht durch.
      Es hat nur Russlands Schwarzmeerflotte gedemütigt 🙂 Ohne eigene Flotte 🙂
      Übrigens bezieht sich ihre Quelle explizit auf das Abkommen. Spätere Schiffe sind demnach nicht enthalten. Komisch nur, dass überhaupt die UN als Quelle genutzt wird. Sind die nicht alle vom Westen korrumpiert?

      1. garantiert haben die ukrainer die schwarzmeerflotte nicht gedemütigt eher die briten oder wer da noch so herum rennt und aktiv ist.,nur zur klarstellung. man stelle sich das mal anders herum vor ,russland insziniert einen putsch in polen und behauptet dann,die polen würden angreifen,ist das nicht märchenhaft?

  2. Bin da doch echt mal gespannt – wie lange der Vertrag von Montreux wohl noch Bestand hat – denn nichts ist für die Ewigkeit – und Verträge mit Füßen treten doch heutzutage „Tradition“… 😤😤

  3. Ob die Ukraine das aufkündigt oder nicht, ist doch völlig nebensächlich. Wenn Russland mit den Bandera Nazis fertig ist, dann ist die Ukraine ein Binnenstaat. Das ist genauso, als würde Österreich das Abkommen aufkündigen.

  4. Es sollte klar sein, warum die Ukraine ein derartiges Abkommens nicht unterstützen will! Der am meisten geschädigte ist auf jeden Fall Russland, da dadurch alle Häfen und entsprechenden Systeme brach liegen und die Menschen dort arbeitslos sind. Dieses Problem hat die Ukraine weniger, da sie ja eh inzwischen kaum noch Industrie oder Menschen hat, diese zu bedienen.
    Weiterhin hofft Kiew wohl darauf alle betroffenen Anlieger zu seinen Gunsten entweder beeinflussen oder ärgern zu können!
    Ein derartiges Verhalten kann SO nur im Interesse der US-NATO sein, um möglichst viele Länder zu schädigen!
    P

  5. Kein Abkommen heißt, die Ukraine will das Schwarze Meer unsicher machen.
    Und das bedeutet, dass Russland geradezu genötigt wird Odessa einzunehmen und die Ukraine zu einem Binnenstaat zu machen.

  6. Warum sollte Russland wegen Odessa genötigt sein ?
    Wer hat denn Odessa gegründet ?
    Dann weiß man auch das Odessa ganz klar zu Russland gehört !
    Sollte Russland warum auch immer Kiev einnehmen , wird es keine Ukraine mehr geben , fällt die Hauptstadt , fällt auch das ganze Land !

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