Nach dem Prank

Russlands Reaktion auf die Politisierung der Olympischen Spiele

Die jüngsten Äußerungen von Thomas Bach lösten in Russland deutliche Reaktionen aus.

Schon lange wird Russland unter verschiedenen Vorwänden teilweise vom Sport ausgeschlossen. Aber jetzt werden die Gründe nicht mehr verheimlicht, sondern es wird offen erklärt, dass das alles politisch motiviert ist. Russischen Athleten wurde verboten, unter ihrer Flagge an den Olympischen Spielen teilzunehmen und ihre Hymne zu singen. Zudem wurden weitere Verbote ausgesprochen: Sportler, die aktiv militärische Aktionen unterstützen oder Verbindungen zu Geheimdienst und Armee haben, werden ebenfalls von der Teilnahme an den kommenden Olympischen Spielen ausgeschlossen.

Vor einigen Tagen veröffentlichten die russischen Prankster Wowan und Lexus ein Telefongespräch mit dem Chef des Olympischen Komitees Thomas Bach. In diesem Gespräch gab er offen zu, dass der Sport durch das Olympische Komitee politisiert wird.

Unmittelbar darauf folgten Kommentare der russischen Seite. Die Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, bezeichnete die Äußerungen von Thomas Bach als „ungeheuerliche Enthüllung, die das Eingeständnis ist, dass seine Position im Widerspruch zu allen internationalen Rechtsdokumenten voll ausgenutzt wird“. Leute wie Thomas Bach „diskreditieren den Weltsport und die olympische Bewegung“, meinte sie.

Dem kann man nur schwer widersprechen. Aus dem veröffentlichten Gespräch mit Prankstern geht auch hervor, dass es beim IOC eine Sonderkommission gibt, die die Äußerungen russischer Sportler im Internet überwacht, und dass Ukrainer dieser Kommission helfen. Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, bezeichnete dies als Verstoß gegen die olympischen Prinzipien.

„Wenn das eine Kommission innerhalb des IOC ist, die sich nur um russische Athleten kümmert, dann ist das schwer zu verstehen, dann ist das eindeutig gegen die Prinzipien der sogenannten olympischen Familie – das kann ich schon sagen.“

Aber das pro-ukrainische Narrativ des IOC bringt schon lange niemanden mehr in Verlegenheit, auch wenn es von unverhohlener Russophobie zeugt. So bestätigte der ukrainische Sportminister Matwej Bledni die Worte von Thomas Bach über die Beteiligung der Ukraine an der Kommission. Er erklärte stolz, dass er bereits über eine Liste russischer Athleten verfüge, die Russland unterstützten und deshalb „non grata“ sind, und dass er diese Liste mit dem IOC teilen werde:

“Mein Ministerium verfügt über eine Datenbank mit 800 Namen von russischen und weißrussischen Sportlern, Trainern und Sportmanagern, die Russland unterstützen. Wir stellen all diese Informationen dem IOC zur Verfügung.”

Er fügte außerdem hinzu, dass sich russische Sportler in Paris nicht willkommen fühlen dürften. Es ist nicht überraschend, dass die ukrainische Regierung eine negative Haltung gegenüber allen Russen hat. Wenn möglich, würde sie alle Russen von der Teilnahme an den Olympischen Spielen ausschließen.

Aber die Tatsache, dass das IOC keinen Hehl aus seiner aktiven pro-ukrainischen Haltung macht, ihnen offen nachgibt und ihnen auch noch das Recht einräumt, zu bestimmen, wer ein guter und wer ein schlechter Russe ist, ist eine Verhöhnung aller olympischen Ideen, die ursprünglich in dieser Feier des Sports verankert waren. Am traurigsten ist, dass dies vor dem Hintergrund des Feiertags des Sports für Entwicklung und Frieden am 6. April geschieht, der den Frieden symbolisiert. Sport soll vereinen, nicht spalten – und genau das tut die derzeitige Führung des Olympischen Komitees auf Anweisung der westlichen Länder.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

26 Antworten

  1. Ich verstehe nicht, worauf Russland noch wartet und wieso Russland nicht klipp und klar sagt. „Steckt euch eure Olympischen Spiele sonst wohin, die russischen Sportler haben es nicht nötig sich von Kreaturen wie euch, demütigen zu lassen!“

    1. Das olympische Feuer und seine Verbindung zum Dritten Reich dürfte eine interessante Nachfrage bilden, wenn auch kontroverse, hinsichtlich der Ausgrenzung der russischen Sportler von den Olympischen Spielen. Die Verwendung des olympischen Feuers als Symbol der Spiele geht auf die antiken Olympischen Spiele zurück, wo es als Zeichen des Friedens und der Einheit diente. Diese Tradition wurde 1936 während der Olympischen Spiele in Berlin wiederbelebt, die von Nazi-Deutschland ausgerichtet wurden. Diese jetzige Veranstaltung wird als Propagandawerkzeug genutzt, um eine politische Agenda zu fördern und die Überlegenheit der westlichen Werte zu betonen, jetzt offensichtlich instrumentalisiert, um die Macht und den Einfluss der westlichen Wertegemeinschaft zu demonstrieren – also: neofaschistisches Propaganda-Spektakel!

  2. Westliche Staaten haben die (neuen) Olympischen Spiele zerstört.
    Ich hoffe es gibt irgendwann neue die die einstigen Ansprüche erfüllen. Dazu auch gerne mehr. Kultur und Wissenschaft und Kumst als Wettbewerb, im alten Griechenland gab es ja auch mehr „Spiele“, gern auch unter „Feinden“. Fairness.
    Damals wars.

  3. Immer weniger Sportler Russlands wollen teilnehmen. Es gibt Ausnahmen, und zwar diese:
    1. Die meisten Abweichler, die offensichtlich um jeden Preis und zu jeder Bedingung nach Paris streben, sind die Tennisspieler Russlands. Keiner von denen lebt noch in Russland. Das gilt auch für Belarus (Sabalenka).
    2.Ein ähnlich niedriges Niveau an Patriotismus zeichnet sich in den Kampfsportarten ab, z.B. bei den Ringern, ähnliches gilt für Teakwondo. Die wiederum leben alle noch in Russland. Man wird sehen, wie die Bevölkerung reagiert.
    3. Radsportler. All` diejenigen, die die Norm erfüllten sind Profis. Die wollen unbedingt teilnehmen.

    1. Solange die GIER den PATRIOTISMUS überwiegen, wird es keinen Frieden geben.
      Das ist in Russland gleich wie in der BRD.

      Die BRD ist kein Deutschland und hat nichts mit DEUTSCHEN am Hut.
      Daher wandern auch viele „Deutsche“ nach Paraguay aus, um ein „besseres Leben“ zu führen. Doch die Auswanderer sind überall auf der WELT immer noch DEUTSCHE.

      Haben sie deshalb ihr Land verraten?

      Zuviel Manipulation, Ungerechtigkeit, Korruption und Amerikanismen haben die deutsche Seele „umerzogen“. Viele können das immer noch nicht erkennen und „glauben“ der sogenannten „Politischen Elite“, die keine ist. Daher wählen viele einen anderen Weg.

      Die Amerikaner haben in DEUTSHCLAND nichts verloren, doch die zuionistische Agenda zieht immer noch.
      GERMANY MUST PERISH.

      wie sang Cohen? …. First we take Manhattan, then we take BERLIN….

  4. Das ist doch schon mal etwas, an dem man sieht, dass in Russland die w-ahlen nicht gefälscht sind, wenn man alleine in dieser IOC unterstüztern 800 Regierungstreue Sportler hat. Russland besteht doch nicht nur aus Sportlern. Bei den nNichtsportlern sind es doch eben bei den Wahlen 87,5 % der Russen gewesen, die Für den Russischen Präsidenten gestimmt haben. Eine Gegenumfrage bei Elendsky wäre dann wohl be 99% Ablehnung . Na dann mal Prost. b.schaller

  5. Vielleicht wäre ein rein russischer Wettbewerb in Russland mit entsprechenden hohen Preisgeldern eine gute Entschädigung für all die russischen Sportler die aus Patriotismus nicht an den olympischen Spielen teilnehmen,
    eine verdiente Entschädigung ?

    1. – – – und wie willst Du das machen in unserem „1984“ Überwachungsstaat?
      Die Menschen sind gleichgültig, verweigern die Wahlen, lassen sich manipulieren und denunzieren andere Meinungen – Ist das DEMOKRAITIE und FREIHEIT?

  6. Das mit dem Ausschluss russischer Sportler geht ja schon seit 2014. Es war ein Wunder, dass „die Weltgemeinschaft“ Russland die Fußball WM 2018 nicht wieder entzogen hat.

    Die Agenda dahinter ist ebenfalls klar wie Kloßbrühe:

    Russland ist eine dermaßen sportaffine Nation, dass der Adidas-Trainingsanzug zum russischen Alltagsgut geworden ist. Wer Russland über den Sport angreift, greift das Land dort an, wo es sich mit sich selbst identifiziert und will es demütigen.

    Ich bin deshalb schon lange der Ansicht, dass Russland in allen relevanten Sportdisziplinen alternative Spiele ausrichten sollte, insbesondere eine Alternative zu den olympischen Sommerspielen. Dazu müsste Russland dann alle BRICS-Staaten als Teilnehmer gewinnen und diese gleichzeitig dazu ermutigen, nicht mehr an den Spielen des Westens teilzunehmen.

    Und dann beginnt der echte Wettkampf:

    dann können nämlich die Rekorde und Bestleistungen beider Veranstaltungen verglichen werden. Und sollte sich dann herausstellen, dass bei den BRICS-Spielen durchweg die besseren Leistungen erbracht werden, wissen die Sportler des Westens, dass sie im Leistungsvergleich die zweite Geige spielen . . . und werden sich wünschen, sich wieder mit den TOP-Leuten im direkten Vergleich messen zu können.

    Also einfach den Spieß umdrehen. Das dürfte in wenigen Bereichen einfacher (und wirkungsvoller) sein, als im Sport.

    1. RF könnte mit einer zeitgleichen Veranstaltung beginnen. In den darauffolgenden Jahren könnte das dann erweitert werden. Es gibt ja bereits einige Länder, die wegen Sanktionen bereits jetzt von den atlantischen Olympischen ausgeschlossen werden.

    2. Der Westen „weiss“ dann nur, dass die bösen russischen Untermensch*innen massiv Doping einsetzen und das bei „ihren“ Spielen nicht kontrolliert wird – das ist dann die einzige Erklärung, warum die Alternativen Spiele bessere Ergebnisse bringen.
      Genau wie Putins bessere Ergebnisse bei Wahlen nur durch Wahlbetrug erklärt weeden können, oder die besseren Ergebnisse von russischen Universitäten auf niedrigere Standards zurückgeführt werden, anstatt auf die Tatsache, dass es in Russland um das Fach geht und nicht darum wer am meisten gendert und am lautesten „EU, EU über alles“ singt.

  7. Man braucht sich nicht zu wundern wenn man die Geschichte der neuen Olympischen Spiele kennt.
    Olympia 1936 in Nazideutschland war nur möglich weil Frankreich, das diese hätte austragen sollen, darauf zugunsten des Hitlerregimes verzichtete. Der Gründer Coubertin schwärmte von diesen Spielen und über Hitler.

    Zeit daß Russland seine eigene Olympischen Spiele gründet. Weg von den wertloswestlichen Dopingbetrügern.

  8. Der olympische Gedanke wurde bereits 1984 bei den Olympischen Spielen von Los Angeles zerstört. Keine Spiele vorher wurden dermaßen dem Kommerz unterworfen wie die diese. Seit dem geht es mit Olympia nur noch bergab, es wird Zeit das sich etwas neues etabliert. Sollen doch der Wertewesten und ihre Stiefellecker ihr „Olympia“ haben. Der Rest, 140 Staaten der Welt, machen ihre eigenen. Übrigens die alten Griechen drehen sich gerade im Grab rum, sie sehen was aus ihren Spielen geworden ist.

  9. Frau Sacharowa bemerkt zwar vieles sehr richtig, trifft aber hier nicht den entscheidenden Punkt.

    Wenn man die Politisierung der Spiele kritisieren möchte, dann ist es von ihr inkonsequent ja sogar widersprüchlich ausgerechnet die fehlenden russischen Flaggen und Hymnen zu kritisieren.
    Fest steht, die O-Spiele sind schon lange politisiert und gerade die Flaggen, Hymnen und Medaillenspiegel zeigen dies sehr deutlich.
    Viel wichtiger wäre es anzusprechen, dass die Olympischen Spiele dazu da sind, trotz Politik und trotz der Kriege, die Olymia in der heutigen Zeit weder stoppen noch verhindern kann, ein Zeichen zu setzen, dass diese Konflikte auch überwinden werden können.

    Aber indem Russische Sportler gezwungen werden politische Erklärungen abzugeben und indem Russische Sportler in ihrer nationalen Identität diskriminiert werden beraubt sich die Olympiade dieser Fähigkeit diese Gegensätze überwinden zu können.

    1. P.S.: Und wenn man sieht wie der IOC Präsident Herr Bach sich äußert, dann wird klar dass die Oympischen Spiele, ihrem eigenen Geiste enthoben und in ihr Gegenteil, nämlich zu einer politischen Waffe umfunktioniert wurden.

  10. Zu DDR-Zeiten hatte ich großes Interesse an vielen Sportarten, wobei sich das Angebot an Übertragungen in einem begrenzten Umfang befand. Mit der Zulassung von immer mehr Profisportlern, dem damit verbundenen Kommerz und dem Übertragungsangebot rund um die Uhr ließ mein Interesse drastisch nach. Den absoluten Todesstoß für viele Sportarten wird die Zulasssung von Transen oder umgefummelten Männern in Frauendisziplinen geben.
    Wenn die moralischen Ansprüche des Wertloswestens ehrlich wären, dürften weder die USA, Israel und noch ein paar andere Länder schon lange nicht mehr bei Sportereignissen dabei sein.

  11. Das schlägt dem olympischen Geist ins Gesicht.

    Er sah seit jeher vor, dass während der Spiele zwischen allen Parteien Frieden herrschte.

    Aber unsere schreibende Hurengilde schreibt, wofür sie bezahlt wird – Profis halt.

  12. Russische Sportler werden ausgeschlossen, weil Russland einen Krieg in der Ukraine führt. Als die USA ihre Kriege in Afghanistan, Vietnam und sonstwo führte, war nie die Rede davon, US-Sportler auszuschließen. Heuchelei ist das, nichts anderes, und die ultranationalirdischen Ukrainesportler sind auch nie von Ausschluss bedroht, wetten?

    1. Ja, die Doppelmoral der westlichen Regierungen ist zum Kotzen.
      Sie nehmen sich jede Gemeinheit heraus. Macht ein Nichtmitglied dasselbe, dann wird die Empörungsmaschinerie hochgefahren und die verlogene Medienpropagandamaschine macht da voll mit.

  13. Viel sinnvoller wäre es, die Teilnahme Israels an der Fußball-EM und beim Eurovision-Song-Contest, vor dem Hintergrund offen gezeigter Kriegsverbrechen der israelischen Armee zu Hinterfragen ob es wirklich mit den“westlichen Werten“ vereinbar ist, dieses Land teilnehmen zu lassen, und endlich zu Erkennen, dass dieses Land aufgrund seiner brutal praktizierten Menschenverachtung unwürdig ist, an Veranstaltungen teilzunehmen, die dem Sinn u.Zweck dienen, die Menschen zu verbinden, und die Völkerverständigung zu fördern. Hinzu kommt, Israel liegt nicht in Europa. Israel ist das einzige außereuropäische Land das bei EM’s und CSC’s vertreten ist. Warum nimmt Israel an europäischen Veranstaltungen teil? Der Grund hierfür wird wohl sein, dass Israel nirgendwo sonst willkommen ist,
    außer in Europa. Die Frage, warum es so viel Hass und Ablehnung gegen diesen Staat gibt, ist eigentlich nur eine rhetorische Frage.
    600 toten israelischen Soldaten stehen 35.000 getötete, und 75.000 verletzte Palästinenser gegenüber, die
    Verschütteten die noch unter den Trümmern liegen, werden überhaupt nicht erwähnt. Es werden sehr,
    sehr Viele sein. „Israel im Krieg gegen die Hamas“ das berichten die Medien einstimmig. Das ist kein
    Krieg, sondern ethnische Säuberung, es ist das Ausrotten des palästinensischen Volkes, als Folge eines
    Gefangenenaufstandes der seit 70 Jahren übelst Unterdrückten gegen die Unterdrücker.

  14. Die derzeitigen Vorgänge in der Welt – Krieg in Ukraine und im Nahen Osten, die Spannungen zwischen USA und China und zwischen den westlichen Staaten und Russland – laufen auf eine künftige Zweiteilung der Welt hinaus.
    Ich frage mich, wozu die UNO noch gut sein soll? Die NATO macht sowieso, was sie will und kümmert sich nicht um Resolutionen der UN.

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