Die Folgen pro-westlicher Politik

Wie Armenien in wenigen Jahren zerstört hat, was es in Jahrzehnten aufgebaut hatte

Heute werde ich ausführlich über die Folgen pro-westlichen Politik Armeniens nach der Machtübernahme durch Nikol Paschinjan und die Auswirkungen seiner antirussischen Politik auf Armenien und Bergkarabach sprechen.

Ich schreibe viel über Armenien, weil es ein geopolitischer Schlüsselstaat in der Auseinandersetzung zwischen den USA und Russland ist. Armenien ist Mitglied des Verteidigungsbündnisses OVKS, dem eine Reihe von GUS-Staaten angehören. Die armenische Regierung liebäugelt jedoch mit der EU und der NATO und lässt die Mitgliedschaft in der OVKS derzeit ruhen.

Die deutschen Medien berichten relativ wenig über die Entwicklungen in Armenien und den anderen transkaukasischen Ländern. Diese Länder spielen in den deutschen Medien nur eine Rolle, wenn es mal wieder knallt, aber warum das passiert und wie die Vorgeschichte ist, weiß in Deutschland kaum jemand.

Hinzu kommt, dass westliche Medien nicht berichten wollen, dass Russland im gesamten Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan eine wichtige Vermittlerrolle gespielt hat und es sogar gelungen ist, die ersten direkten Gespräche zwischen den Konfliktparteien in Moskau zu organisieren und im Jahr 2020 einen Waffenstillstand zwischen Armenien und Aserbaidschan zu erreichen.

Die USA und die westeuropäischen Länder reden nur über ihre Unterstützung für Armenien. Maßnahmen zur Verteidigung zur effektiven Hilfe des Landes ergreifen sie jedoch nicht.

Heute werde ich hier sehr ausführlich auf die lange Vorgeschichte eingehen, die Armenien zu dem gemacht hat, was es heute ist. Dies wird also einer meiner gefürchteten langen Artikel, in dem ich versuche, die komplexen Zusammenhänge auch für Menschen verständlich zu machen, die das Thema nicht kennen.

Bergkarabach: Die Geschichte des Konflikts zwischen Armenien und Aserbaidschan

Der interethnische Konflikt in Bergkarabach dauert seit fast einem halben Jahrhundert an. Die Region, die historisch an der Nahtstelle zwischen dem armenischen und dem aserbaidschanischen Staat liegt, war wiederholt Schauplatz blutiger Kämpfe zwischen den beiden verfeindeten Völkern. Die gegenseitigen Ansprüche von Armeniern und Aserbaidschanern sind ethnopolitischer, kultureller und religiöser Natur.

Die Geschichte der Region Bergkarabach reicht bis in die Zeit der alten Zivilisationen zurück, als der Staat Urartu (der antike armenische Staat) im 9. bis 7. Jahrhundert v. Chr. seine Spuren in der Region hinterließ. Die erste Erwähnung des Gebiets des heutigen Bergkarabach findet sich in den Inschriften von Sarduri II, König von Urartu (763-734 v. Chr.), die im armenischen Dorf Tsovk gefunden wurden.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Macht in diesen Gebieten von einem Reich zum anderen: von den Armeniern zu den Persern, Mazedoniern, Römern und Arabern. In der Mitte des 18. Jahrhunderts verlor das Gebiet schließlich seine Unabhängigkeit und wurde Teil des Khanats Karabach und erkannte damit formell die Macht Persiens an.

Die Geschichte Karabachs blühte besonders im 19 Jahrhundert. Im Jahr 1805 wurde das Gebiet des historischen Karabachs, das offiziell den Namen Karabach-Khanat trug, zusammen mit großen Teilen des östlichen Transkaukasiens dem Russischen Reich angegliedert, was durch die Verträge von Gulistan (1813) und Turkmenchay (1828) zwischen Russland und Persien gesichert wurde.

Unter der Herrschaft des Russischen Reiches wurde Bergkarabach in die Provinz Jelisawetpol eingegliedert. In dieser Zeit begann auch die aktive Russifizierung der Region, die sich in verschiedenen Lebensbereichen wie Bildung, Verwaltung und Kultur bemerkbar machte.

Im Zuge der geopolitischen Verschiebungen im Südkaukasus wurde die Region in dieser Zeit zum Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen dem Russischen und dem Osmanischen Reich. Für das Russische Reich war die Region geopolitisch wichtig.

Im Jahr 1915 wurde die Region Karabach zum Zufluchtsort für Millionen von Armeniern, die aufgrund des Völkermords durch türkische Nationalisten aus dem Osmanischen Reich fliehen mussten. Die Region Karabach wurde ihre neue Heimat.

Nach der Massenflucht der Armenier nach Bergkarabach wuchsen die Konflikte zwischen den christlichen Armeniern und den muslimischen Aserbaidschanern, die sich ohnehin den Türken nahe fühlen.

Es begann eine Zeit des Friedens, die insgesamt bis 1917 andauerte. Nach dem Zusammenbruch des Russischen Reiches wurde Bergkarabach in den Jahren 1918-1920 im Zuge der Staatenbildung im Südkaukasus Schauplatz eines brutalen Krieges zwischen der gerade unabhängig gewordenen Republik Armenien und der neu gegründeten Demokratischen Republik Aserbaidschan, die seit ihrer Gründung territoriale Ansprüche auf wichtige armenische Gebiete in Transkaukasien erhob. Erst das sowjetische Regime konnte die Gewalt beenden. Es folgte eine Phase relativer Stabilität, die jedoch immer wieder von Unruhen unterbrochen wurde.

Anfang der 1920er Jahre wurde Bergkarabach von der Sowjetunion der Aserbaidschanischen Sowjetrepublik zugeschlagen, was territorial zwar sinnvoll war, wie ein Blick auf die Karte zeigt, was die armenische Bevölkerungsmehrheit von Bergkarabach aber ablehnte.

Beide Völker sahen sich innenpolitischen Diskriminierungen ausgesetzt und warteten auf einen günstigen Moment, um die Frage des Status der Republik Bergkarabach radikal zu lösen. In den Jahren der Perestroika und des überall in der UdSSR aufflammenden Nationalismus vor dem Zerfall der Sowjetunion nahmen nationalistische Gefühle sowohl in Armenien als auch in Aserbaidschan stark zu.

Die Zentralregierung der Sowjetunion war inzwischen geschwächt, hatte ihre Autorität verloren und war nicht mehr in der Lage, den separatistischen Tendenzen entgegenzuwirken. Inoffiziell waren die Beziehungen zwischen Armenien und Aserbaidschan seit 1988 wegen des Karabach-Konflikts angespannt. Im Februar desselben Jahres verkündete Bergkarabach seine Abspaltung von der Aserbaidschanischen SSR, woraufhin es zu lokalen Auseinandersetzungen zwischen den dort lebenden Armeniern und Aserbaidschanern kam, die sich zu großflächigen Feindseligkeiten ausweiteten. Um den Vermittlungsauftrag zu erfüllen und das Problem im Rahmen der OSZE zu lösen, wurde die Minsker Gruppe gegründet, der zunächst elf Staaten, darunter auch Russland, angehörten.

Nach langen und schwierigen Verhandlungen unter Vermittlung der GUS wurde 1994 in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek ein Friedensprotokoll unterzeichnet, dem ein Waffenstillstandsabkommen folgte. Der Konflikt war zwar ausgesetzt, aber nicht endgültig beigelegt.

Die zweite Phase der aktiven Feindseligkeiten in Bergkarabach begann in der Nacht vom 2. April 2016, als sich beide Seiten gegenseitig der Verletzung des Waffenstillstands beschuldigten. Am 5. April desselben Jahres wurde unter russischer Vermittlung ein Abkommen über die Einstellung der Militäroperationen geschlossen.

Die armenische Außenpolitik nach dem Zerfall der Sowjetunion

Während der Sowjetzeit war die armenische Außenpolitik dadurch gekennzeichnet, dass wichtige diplomatische Entscheidungen von Moskau abhängig waren. Die Unabhängigkeit Armeniens nach dem Zusammenbruch der UdSSR bedeutete, dass das Land seine Außenpolitik von Grund auf neu aufbauen musste. Darüber hinaus wurde die armenische Außenpolitik unter den schwierigen Bedingungen der Depression der 1990er Jahre gestaltet. Die instabile politische Lage machte Armenien für westliche Länder uninteressant und unattraktiv, gleichzeitig gelang es aber, freundschaftliche Beziehungen zu Russland und dem Iran aufzubauen. Im Jahr 1992 wurde ein Memorandum über die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Jerewan und Moskau unterzeichnet, und in den letzten Jahrzehnten haben die beiden Länder eng zusammengearbeitet. Die Länder haben eine Kooperationsplattform geschaffen, die alle Schlüsselbereiche umfasst – Sicherheit, Wirtschaft, Kultur, Bildung, gemeinsame Integration und enge Zusammenarbeit auf internationalen Plattformen.

Anfang der 1990er Jahre war Armenien durch die Folgen des verheerenden Spitak-Erdbebens von 1988, den Zusammenbruch der Industrie und den Konflikt um Bergkarabach sowohl wirtschaftlich als auch militärisch stark geschwächt.

Russland kam zu Hilfe und garantierte die Sicherheit der Republik. 1995 wurde ein armenisch-russisches Abkommen unterzeichnet, das die Stationierung einer russischen Militärbasis in Gjumri vorsah, die die einzige russische Basis in Transkaukasien mit insgesamt 5.000 Soldaten ist.

Der Vertrag von 1997 „Über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand“, der während der Präsidentschaft der ersten Staatschefs beider Länder, Boris Jelzin und Levon Ter-Petrosjan, unterzeichnet wurde, unterstrich die besondere Rolle der Beziehungen zwischen Armenien und Russland. In dem Vertrag wurde die Entschlossenheit bekräftigt, die Freundschaft zwischen den Völkern beider Länder durch eine umfassende Zusammenarbeit der Verbündeten und eine intensive Vertiefung der Beziehungen in allen Bereichen zu entwickeln und zu festigen, um in der Kaukasusregion und in der Welt dauerhaften Frieden, Stabilität und garantierte Sicherheit zu gewährleisten.

Nikol Paschinjans Aufstieg zur Macht

Nikol Paschinjan war als armenischer oppositioneller Journalist bekannt, bevor er armenischer Ministerpräsident wurde. Er wurde häufig wegen Verleumdung und Rufschädigung verklagt und stand oft im Mittelpunkt von Skandalen. Seine Zeitung wurde später auf Wunsch der armenischen Behörden geschlossen.

2004 wurde ein Attentat auf ihn verübt, bei dem sein Auto im Zentrum von Jerewan in die Luft gesprengt wurde. Paschinjan beschuldigte einen armenischen Geschäftsmann, der der Regierung des damaligen Staatspräsidenten Robert Kocharjan nahestand, das Attentat organisiert zu haben. Danach begann er eine politische Karriere und beteiligte sich am Wahlkampf des armenischen Präsidenten Levon Ter-Petrosjan. Ter-Petrosjan wurde 2008 erneut als Kandidat für die Präsidentschaftswahlen aufgestellt, konnte jedoch nicht die für einen Sieg erforderlichen Stimmen auf sich vereinen.

Serzh Sargsjan wurde zum neuen Staatsoberhaupt gewählt. Die Anhänger des ehemaligen Präsidenten weigerten sich, das Wahlergebnis anzuerkennen, und Paschinjan wurde zum Anführer einer Protestbewegung gegen die Herrschaft Sargsjans.

Im Jahr 2010 wurde er von einem Gericht wegen der Organisation von Massenunruhen gegen die Regierung zu sieben Jahren Haft verurteilt. Nach seiner Freilassung nahm er seine politischen Aktivitäten wieder auf und beteiligte sich wiederholt an der Organisation von Demonstrationen gegen die armenische Regierung.

2015 leitete der armenische Präsident Serzh Sargsjan eine Verfassungsreform ein, um Armenien von einem Präsidialsystem in ein parlamentarisches System umzuwandeln. Die Verfassungsänderungen traten im April 2018, drei Jahre später, in Kraft. Im selben Jahr wurde die Direktwahl des Staatsoberhauptes abgeschafft. Der Präsident hatte nur noch eingeschränkte Befugnisse und die Regierung mit dem Premierminister an der Spitze wurde zum obersten Exekutivorgan. Die Opposition, darunter Nikol Paschinjan, lehnte die Änderungen in der Staatsstruktur des Landes ab und warf Sargsjan vor, sich an der Macht halten zu wollen.

Am 31. März 2018 kündigte Paschinjan den Beginn einer „Protestzeichen“-Kampagne gegen die mögliche Bestätigung von Serzh Sargsjan als Ministerpräsident an. Zwei Wochen lang marschierte er mit seinen Anhängern durch armenische Städte. Zwei Wochen nachdem das Parlament Sargsjan zum Premierminister gewählt hatte, verkündete Paschinjan den Beginn der samtenen Revolution. Unter dem Druck der Opposition trat Sersch Sargsjan wenige Tage später zurück.

Die Anhänger Paschinjans stellten jedoch neue Forderungen: die Wahl ihres Anführers zum Regierungschef und vorgezogene Parlamentswahlen. Am 30. April kandidierte Nikol Paschinjan für das Amt des armenischen Regierungschefs. Am 8. Mai 2018 wurde er zum Premierminister gewählt.

Nach seiner Machtübernahme verkündete Nikol Pasсhinjan laut und selbstbewusst von der Tribüne der Vereinten Nationen, dass er für die Demokratie kämpfen werde, und wählte Nelson Mandela zu seinem geistigen Mentor:

„Mandela sagte einmal: ‘Ich habe erkannt, dass Mut nicht die Abwesenheit von Angst ist, sondern der Sieg über sie. Mutig ist nicht, wer keine Angst hat, sondern wer die Angst überwunden hat.’ Diese Worte haben mein Bewusstsein stark geprägt, zur Bildung meiner politischen Persönlichkeit und meiner Vision beigetragen und mich dazu inspiriert, meinen ‘Marsch für die Freiheit’ in den Städten und anderen Orten meines Landes zu beginnen […] Ich hoffe, dass die demokratische Entwicklung unserer Region eines Tages Feindseligkeiten, die Gefahr von Krieg und Hass ausschließen wird. Armenien geht unbeirrt diesen Weg und setzt sich klar für Frieden, Stabilität und Versöhnung in der Region ein“.

Die Organisatoren der Proteste haben von Anfang an betont, dass es sich um einen innenpolitischen Prozess ohne außenpolitische Hintergedanken handelt. Nikol Paschinjan, der Anführer der Proteste, hatte sehr wohl verstanden, dass Armenien nicht die Ukraine ist und dass das armenische Volk, zumindest die große Mehrheit, nicht einem Führer folgen würde, der es gegen Russland aufhetzen will. Das armenische Volk forderte soziale und wirtschaftliche Veränderungen und eine Anhebung des Lebensstandards.

Paschinjans Partei hielt den Beitritt Armeniens zur Eurasischen Wirtschaftsunion zunächst für einen Fehler, der die Souveränität Armeniens, seine Sicherheit, seine normale wirtschaftliche und politische Entwicklung und eine „gerechte“ Lösung der Karabach-Frage ernsthaft gefährde. Daraufhin leitete Paschinjans Fraktion im Parlament Anhörungen zum Austritt Armeniens aus der Eurasischen Wirtschaftsunion ein.

Paschinjan hatte die Proteste zuvor angeführt und war sich sehr wohl bewusst, dass Russland im Falle eines Erfolges seines Vorhabens über die weitere Entwicklung der russisch-armenischen Beziehungen besorgt sein würde. Deshalb betonte er während der Demonstrationen immer wieder seine Loyalität zu Moskau und die Priorität der armenisch-russischen Beziehungen. Auch bei einem Treffen mit Diplomaten der russischen Botschaft in Armenien und Abgeordneten der Staatsduma sprach er darüber.

Am 14. Mai 2018 fand in Sotschi ein Gipfel der Eurasischen Wirtschaftsunion statt. Während des Treffens dankte Paschinjan Russland für seine ausgewogene Haltung zu den Ereignissen in Armenien und bekräftigte, dass niemand in Jerewan die Bedeutung der russisch-armenischen Beziehungen in Frage stellen werde.

Nach dem Treffen in Sotschi setzte Paschinjan die Ernennung seiner Regierung fort. Die überwiegende Mehrheit der neuen Kabinettsmitglieder hat ihre Ausbildung an westlichen Universitäten absolviert, was an sich kein negativer Faktor ist. Allerdings wirft ihr Hintergrund einige Fragen auf.

George Soros ist überall

Eine der bemerkenswertesten Ernennungen Paschinjans war die Ernennung von Armen Grigorjan, der zuvor als Koordinator des Wahlprogramms von Transparency International tätig war, zum Leiter des Nationalen Sicherheitsrates. Transparency International wird unter anderem von der Soros-Stiftung finanziert, dessen NGO für die Organisation von Farbrevolutionen bekannt ist. Die Soros-Stiftung betrachtet Russland als ihren Gegner und mehr als 70 Organisationen in Armenien erhalten Gelder von der Soros-Stiftung, von denen viele darauf abzielen, die russisch-armenischen Beziehungen zu untergraben und Russland in Armenien zu diskreditieren.

Der amerikanische Investmentbanker George Soros gehört zu den 30 reichsten Menschen der Welt. Soros sieht seine Hauptaufgabe darin, geschlossene Gesellschaften durch „offene Gesellschaften“ (so der Name seiner Stiftung Open Society) zu ersetzen. Zu diesem Zweck werden verschiedene Stipendienprogramme für Jugendliche, Akademiker und Forscher durchgeführt, in denen Soros ihm getreue Leute aufbaut, die später Schlüsselpositionen in Regierungen übernehmen sollen. So hat sich Soros sein Netzwerk geschaffen, über das er politische Macht ausübt.

Soros hat in vielen Staaten Putsche organisiert und mischt sich ständig in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ein. In der Türkei stellte die Stiftung ihre Arbeit ein, nachdem der türkische Präsident Tayyip Erdogan den Milliardär 2013 beschuldigt hatte, Proteste gegen die Regierung zu finanzieren. Die russische Generalstaatsanwaltschaft erklärte, Soros‘ Organisationen stellten eine Bedrohung für die Grundlagen der verfassungsmäßigen Ordnung der Russischen Föderation und die Sicherheit des Staates dar. Und auch Ungarn unter Ministerpräsident Orban hat die Soros-Organisationen aus dem Land geworfen.

Das antirussische Personal

Eine weitere wichtige Personalie, die Fragen über die Aussichten der armenisch-russischen Allianz aufwarf, war die Ernennung von David Sanasarjan zum Leiter des staatlichen Rechnungsprüfungsdienstes. Sanasarjan, ein ehemaliges Mitglied der „Heritage“-Partei, die mit Raffi Hovhannisjan, einem in den USA lebenden Armenier, in Verbindung steht, organisierte regelmäßig Kundgebungen vor der russischen Botschaft in Jerewan, bei denen er antirussische Slogans rief, die sich seine amerikanischen Kollegen ausgedacht hatten. Er beteiligte sich auch an Aktionen gegen den russischen Militärstützpunkt in Armenien, warf unter anderem Eier auf das Botschaftsgebäude und forderte den Abzug der russischen Truppen.

Nikol Paschinjan hat Daniel Ioannisjan, den Leiter der NGO Union der informierten Bürger, mit der Leitung der Überarbeitung des armenischen Wahlgesetzes beauftragt. Ioannisjan ist als Aktivist bekannt, der bei den letzten Parlamentswahlen Informationen über Schuldirektoren veröffentlichte, die eine andere Partei unterstützten.

Bereits 2014 verbreitete Ioannisjan in russischen sozialen Medien antirussische Propaganda im Zusammenhang mit den Ereignissen im Donbass und auf der Krim. Im Jahr 2019 drohte er bereits damit, Wladimir Putin ins Gefängnis zu bringen, und nach dem Ausbruch der Feindseligkeiten in Karabach, ging er so weit, Russland zum Feind Armeniens zu erklären.

Auf seinen Social-Media-Accounts beschuldigte Ioannisjan die Behörden Karabachs, mehr Waffen zu besitzen als Armenien selbst, aber sich auf Befehl Moskaus Aserbaidschan zu ergeben. Jerewan solle nun sofort alle russischen Besitztümer in Armenien verstaatlichen, den Zugang zu russischen Medien unterbinden und den russischen Stützpunkt in Armenien angreifen.

Am 25. Mai wurde Babken Ter-Grigorjan zum stellvertretenden Minister für Angelegenheiten der armenischen Diaspora ernannt. Der in Paris geborene Ter-Grigorjan, der wie Armen Grigorjan in den USA studiert hat, arbeitete für Transparency International und koordinierte Programme der Soros-Stiftung. Er wurde auch zum Berater des stellvertretenden Premierministers in Wirtschaftsfragen ernannt.

Mane Sandiljan, ehemalige Ministerin für Arbeit und Soziales, arbeitete viele Jahre als Buchhalterin für das US-Unternehmen Synopsys Inc. Sie vertritt pro-westliche Ansichten und glaubt, dass der Austritt Armeniens aus der Eurasischen Wirtschaftsunion neue Möglichkeiten eröffnen und das Interesse an armenischen Produkten auf dem europäischen Markt steigern wird. Diese Behauptung hatten auch Minister aus Saakaschwilis Team in Georgien aufgestellt, bis sie fast zur Zerstörung des Agrarsektors führten und Russland schließlich aufforderten, seinen Markt wieder für georgische Produkte zu öffnen.

Das Verhalten erinnert auch an die Ukraine, die nach dem Maidan verkündet hat, den Handel mit Russland einstellen zu wollen und sich wirtschaftlich dem Westen zuzuwenden, was danach innerhalb von zwei Jahren zu einer Halbierung des BIP führte. Die vollmundigen Versprechen der pro-westlichen Regierungen haben sich im post-sowjetischen Raum nie erfüllt, wie auch das Beispiel Moldawien aktuell zeigt.

Wie Paschinjan mit diesem Personal die russisch-armenischen Beziehungen verbessern wollte, blieb sein Geheimnis. Sein Personal ist eindeutig antirussisch eingestellt und hat das durch sein Handeln immer wieder bestätigt.

Noch ein antirussischer Schachzug bestand darin, das Römische Statut zu ratifizieren und dem sogenannten „Internationalen Strafgerichtshof“ (IStGH) beizutreten, während das Gericht seinen illegalen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausstellte, der deshalb illegal ist, weil das Gericht nur für Mitgliedsstaaten des Römischen Statutes zuständig ist und Russland kein Mitglied des Statutes ist. Aber dieser Haftbefehl ist ein ganz eigenes Thema.

Der Oberste Richter des Landes, Arman Dilanjan, entschied offiziell, dass das „nicht im Widerspruch zur armenischen Verfassung“ stehe, und ebnete damit den Weg für die Ratifizierung des Römischen Statuts durch das Parlament.

Damit wäre Jerewan verpflichtet, Putin in Armenien zu verhaften, sollte er das Land besuchen. Da beide Länder Mitglieder der Organisation des Vertrags über kollektive Sicherheit (OVKS) sind, einem Militärbündnis, dem auch Weißrussland, Kasachstan, Kirgisistan und Tadschikistan angehören, kann man diesen Schritt als strategische Katastrophe für Armenien betrachtet werden, da die OVKS für seine Sicherheit von entscheidender Bedeutung ist.

Es ist kein Geheimnis, dass westliche Unternehmen und Konzerne, angeführt von der Soros-Stiftung, versuchen, die über Jahre gewachsenen gutnachbarschaftlichen Beziehungen zwischen Russland und Armenien zu zerstören. Ein weiteres Beispiel für die antirussische Politik der USA ist eine Studie der RAND-Corporation, die 2019 veröffentlicht wurde.

Die Studie der RAND-Corporation von 2019 die empfiehlt, wie die USA gegen Russland vorgehen sollten. Da fast alles, was in der 354-seitigen Studie empfohlen wurde, inzwischen von der US-Regierung umgesetzt ist, zeigt das, wie groß der Einfluss der RAND-Corporation auf die US-Politik ist. Und man kann sehen, dass vieles, was derzeit Schlagzeilen macht, von langer Hand geplant war.

Das gilt auch für die Entwicklungen um Armenien und Aserbaidschan, denn die Studie hat 2019 Vorschläge gemacht, die heute bereits umgesetzt werden. Unter anderem werden im Kapitel über geopolitische Maßnahmen ein Regime Change in Weißrussland, der 2020 versucht wurde, oder die „Reduzierung der russischen Präsenz in Moldawien“, was derzeit versucht wird, vorgeschlagen. Für den Kaukasus und den Konflikt zwischen Armenien und Aserbaidschan hat RAND 2019 eine Erhöhung der Spannungen um Bergkarabach empfohlen.

Dass es nur ein Jahr später, also 2020 zum Krieg um Karabach kam, ist daher kaum ein Zufall.

Der zweite Karabach-Krieg 2020

Wie ich bereits erwähnt habe, bestand eines der geopolitischen Ziele der USA darin, Russlands Einfluss in der Transkaukasusregion zu schwächen. RAND hat den Krieg von 2020 sozusagen vorhergesagt. Schauen wir uns den Beginn des 44-tägigen Krieges noch einmal an.

Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan sagte am Morgen des 27. September 2020, die aserbaidschanischen Streitkräfte hätten eine Offensive in Richtung Bergkarabach gestartet und stellte fest, dass die Armee mit der mit der Situation fertig werde.

Das aserbaidschanische Verteidigungsministerium seinerseits gab eine Erklärung heraus, der zufolge Armenien gegen 04:00 Uhr deutscher Zeit begann, intensiv auf die Stellungen der aserbaidschanischen Armee und auf Ortschaften zu schießen, unter der Zivilbevölkerung gebe es Tote und Verletzte. Nach Angaben der aserbaidschanischen Verteidigungsministeriums hat das Oberkommando der aserbaidschanischen Streitkräfte beschlossen, eine Gegenoffensive entlang der gesamten Kontaktlinie zu starten. Panzereinheiten seien mit Unterstützung von Einheiten mit Raketen und Artillerie, der Luftwaffe und Drohnen an den heftigen Kämpfen beteiligt.

Nach Angaben der armenischen Regierung bombardierten die aserbaidschanischen Streitkräfte Siedlungen in Bergkarabach und Stepanakert, die Hauptstadt der nicht anerkannten Republik Bergkarabach.

Ich werde nicht auf die Einzelheiten dieses 44-tägigen Krieges eingehen, da ich damals zahlreiche Artikel zu diesem Thema geschrieben habe, aber es ist wichtig, folgendes zu erwähnen: Die antirussische Politik, die Nikol Paschinjan seit seiner Wahl verfolgte, spielte eine Schlüsselrolle bei der Niederlage in diesem Krieg.

Der Zweite Karabach-Krieg dauerte 44 Tage und wurde von Aserbaidschan gewonnen, das die Kontrolle über wesentliche Teile der an Bergkarabach angrenzenden Gebiete sowie über Teile von Bergkarabach selbst, einschließlich der Städte Schuschi und Hadrut, zurückgewann. In den verbleibenden Gebieten Bergkarabachs, die unter der Kontrolle der armenischen Streitkräfte stehen, wurden per Beschluss vom 9. November 2020 russische Friedenstruppen stationiert, deren Mandat jedoch nicht formell im Abkommen zwischen den Parteien verankert wurde. Der Latschin-Korridor, die einzige Verbindungsstraße zwischen Armenien und Bergkarabach, wurde ebenfalls unter die Kontrolle der russischen Friedenstruppen gestellt.

Paschinjan lässt Bergkarabach fallen

Ab Dezember 2022 war Karabach praktisch blockiert. Die einzige Straße, die Armenien über den Latschin-Korridor mit Karabach verbindet, wurde nun von aserbaidschanischen Grenzsoldaten kontrolliert, weil Armenien bei einem Treffen in Prag im Herbst 2022 anerkannt hatte, das Bergkarabach Teil Aserbaidschans ist, was ihm das Recht gab, dort nach eigenem Ermessen zu handeln.

Russische Vertreter wiesen darauf hin, dass das nicht im Einklang mit dem Abkommen von 2020 stehe. Der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew hat wiederholt erklärt, dass die Bergkarabach-Frage endgültig gelöst und die Souveränität über die Region wiederhergestellt sei. Er bot den Bewohnern der Region an, entweder die Region zu verlassen oder die aserbaidschanische Staatsbürgerschaft anzunehmen.

Der armenische Premierminister Nikol Paschinjan stimmte zu, dass Bergkarabach zu Aserbaidschan gehöre, merkte aber an, dass die Fragen der Rechte und der Sicherheit der Armenier in der Region im Rahmen des Dialogs zwischen Baku und Stepanakert diskutiert werden sollten und dass internationale Garantien für die Sicherheit und die Rechte der Armenier in Bergkarabach notwendig seien. Die Abgeordneten von Bergkarabach verurteilten Paschinjans Ansatz in einer Erklärung vom 22. Mai 2023 und erklärten, er ignoriere die Souveränität der Region, das Recht der Bevölkerung auf Selbstbestimmung und die effektive Ausübung dieses Rechts.

Im Juni 2021 wurde das Todesurteil für die von niemandem, nicht einmal von Armenien, anerkannte Republik Bergkarabach unterzeichnet. In Armenien fanden vorgezogene Parlamentswahlen statt, die ursprünglich für 2023 geplant waren, aber aufgrund der politischen Krise nach dem Krieg von 2020 und einem angeblichen Putschversuch im Februar 2021 vorgezogen wurden. Die Partei von Paschinjan gewann, was eine weitere Annäherung an den Westen und eine Verschlechterung der russisch-armenischen Beziehungen versprach.

Das Ende der Republik Bergkarabach

Am 19. September 2023 begann Aserbaidschan mit Kampfhandlungen in Karabach. Den Kampfhandlungen war die monatelange Blockade Bergkarabachs durch Aserbaidschan vorausgegangen, die eine akute humanitäre Krise auslöste. Die Hauptstadt Stepanakert und andere von Bergkarabach kontrollierte Siedlungen wurden bombardiert.

Am 20. September verkündete die Regierung von Bergkarabach eine vollständige Einstellung der Feindseligkeiten, die von russischen Friedenstruppen vermittelt wurde. Das Abkommen sah auch die Auflösung und Entwaffnung der karabachischen Armee und den Rückzug der verbliebenen Einheiten der armenischen Streitkräfte aus dem Einsatzgebiet der russischen Friedenstruppen vor. Die Fragen der Reintegration und der Gewährleistung der Rechte und der Sicherheit der armenischen Bevölkerung Karabachs sollen bei einem Treffen von Vertretern der karabachischen armenischen Bevölkerung und der aserbaidschanischen Behörden am 21. September in Yevlakh erörtert werden.

Nach Angaben des Büros des Ombudsmanns von Bergkarabach wurden bei den Kämpfen mehr als 30 Menschen getötet, darunter sieben Zivilisten. Mehr als 200 Personen wurden verletzt, darunter 35 Zivilisten. Baku meldete einen Toten unter seinen Streitkräften.

Mehr als 100.000 Menschen haben ihre Häuser verlassen und sind nach Armenien und in andere Länder geflohen, da niemand aus Angst vor den Aserbaidschanern bleiben wollte.

Besonders bemerkenswert war, dass die Ehefrau des armenischen Premierministers, Anna Hakobjan, nur einen Monat zuvor Kiew einen demonstrativen Besuch abgestattet und an einem von der Ehefrau des ukrainischen Präsidenten, Wladimir Selensky, organisierten Treffen teilgenommen hatte.

Nikol Paschinjan erklärte, Russland habe im armenisch-aserbaidschanischen Konflikt eine Niederlage erlitten. Dmitrij Medwedew äußerte sich in seinen sozialen Netzwerken kurz, aber prägnant:

„Ein Kollege aus einem Bruderland sagte einmal zu mir: „Nun, ich bin ein Fremder für dich, du wirst mich nicht akzeptieren“. Ich sagte, was ich zu sagen hatte: „Lasst uns nicht nach der Biographie urteilen, sondern nach den Taten“. Dann verlor er den Krieg, blieb aber seltsamerweise im Amt. Dann beschloss er, Russland für seine Niederlage verantwortlich zu machen. Dann verzichtete er auf einen Teil seines Gebietes. Dann beschloss er, mit der NATO zu flirten, und seine Frau ging trotzig mit Keksen zu unseren Feinden.
Raten Sie mal, welches Schicksal ihn erwartet? „

Am 1. Januar 2024 hörte Bergkarabach offiziell auf zu existieren und ging unter die Kontrolle Aserbaidschans über. 

Die Außenpolitik von Nikol Paschinjan im Jahr 2024

Der armenische Außenminister Ararat Mirsojan sprach Ende letzten Jahres vom Wunsch Jerewans, sich der EU so weit wie möglich anzunähern“. Er sagte, das Land erwäge „vor dem Hintergrund der Herausforderungen, denen sich Armenien in den letzten drei bis vier Jahren stellen musste“ einen Antrag auf EU-Mitgliedschaft. Die Zeitung Hraparak zitierte Parlamentsquellen, wonach die armenische Regierung den Antrag spätestens im Herbst 2024 stellen will.

Den Worten folgen Taten. Nach Angaben der Sprecherin des armenischen Außenministeriums, Ani Badaljan, hat sich Außenminister Ararat Mirsojan geweigert, am GUS-Außenministerrat in Minsk teilzunehmen.
Nach der Weigerung, am GUS-Gipfel teilzunehmen, erklärte sich Jerewans zu einem Treffen mit westlichen Staaten bereit. Einige Tage zuvor hatte sich Nikol Paschinjan mit dem amerikanischen Außenminister Anthony Blinken und der Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen getroffen. Mirsojan sagte, das Treffen zwischen Armenien, der EU und den USA in Brüssel sei Teil des Annäherungsprozesses zwischen beiden Seiten:

„Es war ein wichtiges Treffen in Brüssel, und wenn ich mich recht erinnere, hat es ein solches Format noch nie gegeben. Im Rahmen des Annäherungsprozesses Armeniens an die USA und die EU ist das äußerst wichtig. Die wichtigste politische Botschaft des Treffens ist die Unterstützung der territorialen Integrität Armeniens, die wir heute brauchen.“

Kürzlich erhob er erneut Vorwürfe gegen Russland. Er äußerte seine Unzufriedenheit mit der Arbeit des gemeinsamen Luftverteidigungssystems mit Russland. Er erwähnte auch, dass viele Länder sich weigerten, Waffen an Armenien zu verkaufen, weil das Land Mitglied der OVKS sei.

In Armenien selbst wurde das Brüsseler Treffen bereits bei seiner Ankündigung mit Skepsis betrachtet. Viele Politiker und Experten bezeichneten es als weiteren Schritt in Richtung Westen und weg von Russland. Wirtschaftswissenschaftler, Politologen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens schlagen Alarm und veröffentlichen Zahlen, die zeigen, in welch schwierige Lage sich Jerewan geraten könnte, wenn es seine langjährige Freundschaft mit Moskau gegen westliche Versprechen eintauscht. Die Öffentlichkeit bezeichnet Paschinjan offen als Verräter und macht ihn für den Verlust von Bergkarabach verantwortlich, obwohl er versucht, die Schuld dafür auf Russland zu schieben.

Doch der ehemalige „Kandidat des Volkes“ hört offenbar schon lange nicht mehr auf das Volk, schottet sich mit Wachen und Polizei von ihm ab und löst jede regierungskritische Kundgebung gewaltsam auf. Offenbar hat er vergessen, wie er selbst einmal in der Menge der Demonstranten, im T-Shirt und mit Rucksack, zum Platz der Republik marschiert ist.

Das russische Außenministerium bezeichnete das Brüsseler Treffen als „unverantwortliche und destruktive Einmischung außerregionaler Kräfte in die Angelegenheiten des Südkaukasus“. Und Leonid Slutsky, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses der Staatsduma und Vorsitzender der LDPR-Partei, sagte, dass „Paschinjan Jerewan auf den Weg der Ukraine führt“.
Der prowestliche außenpolitische Kurs, den Paschinjan seit Beginn seiner Zeit als Ministerpräsident verfolgt, hat dem armenischen Volk große Verluste zugefügt. Sein angeblicher „Kampf für die Demokratie“, den er nie begonnen hat, fällt auf ihn zurück. Die Mehrheit der Bevölkerung hasst ihn, weil unter seiner Führung zerstört wurde, was über Jahre aufgebaut worden war. Und nun haben sich auch noch langjährige Regierungspartner von ihm abgewandt, was angesichts seiner Annäherung an die USA und die EU nahelag.

Aber er hat Moskau vorgeworfen, Armenien im Kampf um Karabach nicht zu helfen. Vor dem Hintergrund, dass Armenien Bergkarabach erstens nie als Teil seines Landes angesehen und zweitens nicht einmal als Staat anerkannt hat, sind die Vorwürfe Paschinjans reichlich absurd.

Paschinjans ziemlich widersprüchliche und absurde Politik wird Armenien auf Jahre hinaus Probleme bereiten. Das Land läuft, wie auch Moldawien, Gefahr, das Schicksal der Ukraine wiederholen.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

17 Antworten

  1. Das Problem dort ist, daß verschiedene „Interessenten“ dort ein Stück vom regionalen Kuchen abhaben wollen – seien es Ressourcen, seien es geopolitische Aspekte oder auch religiöse Hintergründe, die Region dort ist seit Jahrhunderten wie ein großer siedendheißer Kochtopf – bei dem niemand mehr weis, was man alles an Zutaten reingeschmissen hat.

    Und auch nicht ganz direkt zum Thema – doch ebenso brisant –

    https://test.rtde.tech/kurzclips/video/203468-opposition-in-moldawien-unser-land/

    …es braut sich was.

  2. Warum verwendet Herr Röper den Begriff „sowjetisches Regime“? Was will er damit ausdrücken? Offiziell nannte sich das Sowjetunion oder Sowjetmacht.
    Die Förderung nationalistischer Bewegungen hat sich als das wirksamste Werkzeug zur Zerstörung von Mehrvölkerstaaten erwiesen. Schon Gorbatschow bediente sich dieser Methode, um die baltischen Staaten Richtung Westen zu treiben. Noch besser funktioniert das, wenn man wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Völkern schafft, wie man es in Jugoslawien praktizierte. Leider merken alle beteiligten Völker erst wenn sie wieder in Armut vereint sind, dass man sie erfolgreich gegeneinander aufgehetzt und betrogen hat.

  3. Mit der immergleichen Systematik wird einem die immergleiche Erklärung verkauft. Wenn ein Staatslenker gegen Russlands Interessen handelt, dann ist er auf jeden Fall ein Feind seines Volkes. Denn jedes Volk ist per Definition auf der Seite Russlands oder aber ein Vasall der bösen US. Da wäre es doch verständlich, ja geradezu ein Akt der Befreiung aus der Tyranei, wenn irgendwann Russland auch dieses „verräterische“ Land mit militärischer Gewalt überzieht um das Volk von seiner gewählten Regierung „zu befreien“. Dieses Narrativ zu Armenien wurde mir hier jetzt in 4-6 Wochen schon mindestens 5x in den Kopf geträufelt. Noch 3x dann bin ich überzeugt, im Zweifel wird sich in Armenien doch dann bestimmt auch noch eine unterdrückte russische Minderheit finden lassen.

    *..illegalen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin ausstellte, der deshalb illegal ist, weil das Gericht nur für Mitgliedsstaaten des Römischen Statutes zuständig ist und Russland kein Mitglied des Statutes ist.. * ..made my day..

    1. @DnRI

      Mit der immer gleichen Leier verbreiten Sie hier dummes Zeug! Oberflächlich & irgendwie hat ihr Tag nur Struktur wenn Sie gegen Russland hetzen können(?)

      WARUM genau sehen Sie nicht, dass Armenien – aus den im Artikel genannten Gründen – Interessen des armenischen Volkes vertreten sollte & könnte wenn es seine Beziehungen – wirtschaftliche & kulturelle & wie bisher – zu Russland nicht zerstören würde?
      Sie meinen tatsächlich – warum genau? – dass es ausschließlich im Interesse Russlands liegt, die Beziehungen zu Armenien & umgekehrt, nicht zu zerstören?

      Was will man denn bezwecken damit, dass die Beziehungen zerstört werden? Warum soll das im Interesse des armenischen Volkes sein?
      Was haben die Armenier davon?

      Was den Haftbefehl angeht – selbstverständlich ist der ‚Illegal‘ – plakativ , kurz & bündig ausgedrückt!
      Mal davon abgesehen, dass der ISTGH tatsächlich NICHT zuständig ist, würde der in keinem Rechtstaat der Welt schon aus juristischen Gründen von keinen Richter unterschrieben werden!

      Unbelegte Behauptungen ohne den geringsten Nachweis als Grundlage für einen „Haftbefehl“ zu nehmen, würde die ganze Welt in ein Untersuchungsgefängnis verwandeln!

      Stellen Sie sich einfach nur mal vor, ICH würde SIE einer pädophilen Straftat bezichtigen, schriftlich an ein Gericht schicken – glauben Sie wirklich, dass ohne jegliche Ermittlung & Prüfung des Sachverhaltes, Sie in U-Haft genommen würden?
      Wenn Sie das allerdings befürworten, wäre ich dafür, in DE ganz viele Gummizellen bauen zu lassen, denn Sie wären damit auch besser dort aufgehoben!

    2. ‚The Kingdom‘ – ist IStGH-Vertragspartei des Rom-Statuts, Russland nicht.

      Rishi Sunak verkündet öffentlich, „ausländische Gerichte nicht mehr anzuerkennen.“ Also auch die EMRK und GH in Strasbourg nicht.

      Für diesen Rechtsbruch müsse gelten: Karim Ahmad Khan‚muss nur mal kurz um die Ecke‘, um den eigenen Premier Sunak hinter Gitter zu bringen. Um der Geltung seiner eigenen Person als Ankläger, nämlich Khan, und dem Gerichtshof mehr Respekt zu verschaffen!!! Sowas nennt man in U.S.A. – die Erzwingungshaft … und wird geradezu inflationär gebraucht. Und in Deutschland im Auftrag der Lumpensammler … (-pardon) … -sender!

      Und macht Khan das? Nein, macht er nicht. Also keep calm, Heuchler!

    3. Es ist evident, dass die Ukraine und Armenien beide jeweils im Modus einer verdeckten Regimewechseloperation von den USA als Klientelstaaten erworben worden sind. Ich hege ernstliche Zweifel, dass beispielsweise die Aufhebung des gesetzlichen Verbots zur Veräußerung von landwirtschaftlichen Nutzflächen an ausländische Privatpersonen und Unternehmen durch die Regierung Poroschenko tatsächlich im Interesse der ukrainischen Allgemeinbevölkerung gewesen ist.

  4. George Soros, ein Schüler der Rothschild-Stiftung, war nicht überall: In der Sowjetunion hatten sie keinen Zugriff. Dank der Regierung von Lenin und Stalin wurden sie nach 1917 zusammen mit anderen Konzernen/Bourgeoisie aus dem Land geworfen bzw ihre Produktionsmittel enteignet.
    Stalins Regierung (Regime gibts nur im Kapitalismus) hat Armenien/Aserbaidschan befriedet.

    Wer zu russischer/sowjetischer Geschichte wenig Ahnung hat (auch wenn er meint dank Brd-Schulverblödung und ARD-Geschichtsdokus alles zu wissen) der sollte anfangen zu recherchieren.

    Ein guter Start ist das Buch von Gerhard Schnehen – Stalin. Eine marxistische Biografie. Es kostet 20 Euro und ist zB direkt vom Zambon-Verlag portofrei erhältlich. Das derzeit beste, aktuellste Buch zu Russland/Sowjetunion/Stalin mit den neusten freigegebenen Quellen aus dem Kreml. Außerdem ist es spannend geschrieben und kein trockener Geschichtsunterricht.
    https://zambon.net/shop/de/shop/302/gerhard-schnehen-stalin.-eine-marxistische-biografie

    1. Nein, der Begriff Regime bezeichnet in der Politologie eine von einer bestimmten politischen Mentalität bzw. Ideologie geprägte politische Ordnung, jeweils unabhängig vom Wirtschaftsmodell des betreffenden Staates, folglich gibt es demokratische, diktatorische, oligarchische oder monarchische Regime. Der ideologisch bornierte Diktator Stalin hat den ethno-nationalen Konflikt zwischen Armeniern und Aserbaidschanern lediglich durch die exzessive Anwendung staatlich-administrativer Gewalt für einen bestimmten Zeitraum zu unterdrücken und die historisch gewachsenen Animositäten durch die suggestive Propagierung der Völkerfreundschaft im öffentlichen Bewusstsein zu unsichtbar machen vermocht, jedoch keine auf einer freien und fairen Kommunikation im Rahmen eines transparenten Diskurses basierende Aussöhnung zwischen den beiden Völkerschaften herbeigeführt.

  5. Leo Ensel hat zu dem Thema eine dreiteilige Artikelserie verfasst.

    1) globalbridge.ch/alle-externen-akteure-haben-versagt-armenien-nach-dem-sturm-i/
    2) globalbridge.ch/arzach-wurde-geopfert-armenien-nach-dem-sturm-ii/
    3) globalbridge.ch/die-ungewisse-zukunft-armenien-nach-dem-sturm-iii/

  6. Vorsicht: kein später April-Scherz – es ist DIE! 14 Uhr Nachricht im Deutschlandfunk
    (Anm.: alles was in der Nachricht – nach ‚chinesischer‘ oder ‚russischer Spion‘ riecht, GROßGESCHRIEBEN!)

    Istanbul: „Steinmeier tauscht sich mit AKTIVISTEN über RECHTsstaatlichkeit aus – Bundespräsident Steinmeier hat sich bei seinem BESUCH in der Türkei mit VERTRETERN DER ZIVILGESELLSCHAFT getroffen. In einem VERTRAULICHEN GESPRÄCH sei es vor allem um das Thema Rechtsstaatlichkeit gegangen, hieß es nach ANGABEN der Nachrichtenagentur AFP – AUS DEM UMFELD des Bundespräsidenten. Dabei sei auch die Lage von Inhaftierten angesprochen worden. Über die DETAILS DES GESPRÄCHS sowie die IDENTITÄT der GesprächsPARTNER sei STILLSCHWEIGEN VEREINBART worden.“

    AFP (sic! … nicht Anadolu) … und … UMFELD = Dunkelfeld?

    Ich fürchte, dann wenn der Millî İstihbarat Teşkilâtı hier mitliest, dann kriegt Recep Tayyip Erdoğan
    Frank-Walter gar nicht mehr zu Gesicht. Wird der sich grämen!

    So unglaublich! Der BP als Spion und De-Legitimierer eines demokratischen Staatswesens und eines Mitglieds der NATO. Bin ich jetzt der Wahnsinnige – oder wer?

    1. Das heißt doch nur unser Bundesschlumpf hat, als Bote der Interessen des Westens, die Helfer des Westens in der TR getroffen und ihnen neue Befehle mitgeteilt. So einfach ist das. Man wird mit allen Mitteln in 2028, bei den nächsten Wahlen, eine Marionette des Westens , versuchen zu installieren. Ob diese Rechnu g aufgeht, wir werden es sehen.

  7. Nikol Paschinjan sieht wohl erst einmal nur die Euro, die dieses Land sicher zuerst einmal bekommen würde, dass viele viele Jahre des Bedauerns darüber folgen, würde er wahrscheinlich gar nicht mehr erleben.
    Außerdem – Armenien ist so wie Georgein nicht Europa sondern Eurasien, die EU hat sich dort überhaupt nicht einzumischen. Ich hasse diesen Verein inzwischen bis aufs Blut!

  8. Es ist vielleicht etwas naiv von mir, aber nachdem ich mir noch einmal die Karte angeschaut habe, wäre es nicht besser für Russland, einfach dieses Land machen lassen was es will. Was hat Russland von Armenien, nur Probleme. Armenien ist doch nur für den Westen interessant, wenn sie Russland damit ärgern können. Wirtschaftlich braucht der Westen Armenien nicht. Es ist wieder ein Nettoempfänger, in einem sich langsam zersetzenden Europa. Wenn man zwischen 2 verfeindeten Ländern vermitteln muss, ohne Aussicht auf Erfolg kann man nur verlieren. Aserbaidschan ist Russland dann doch näher. Bin dann mal gespannt, wie die Türkei reagiert, wenn sie in die NATO wollen.

  9. Was hier bei dieser Betrachtung leider GAR NICHT berücksichtigt wird ist die INTERNE KORRPUTIONSLAGE Aller Beteiligten! OHNE die Berücksichtigung der Korruption unter der bekanntlich ab einem bestimmten Grade JEDER zu leiden hat, ist diese ganze Beschreibung zwar recht „NETT“ aber leider BEDEUTUNGSLOS!

    P

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