Russland

Gibt es in Russland Unterdrückung und das Verschweigen von Stalins Verbrechen?

Es wird immer behauptet, in Russland würden Andersdenkende unterdrückt und in letzter Zeit wird auch behauptet, in Russland würden Stalins Verbrechen aus der Geschichte getilgt. Ein russischer Fernsehbeitrag zeigt anschaulich, wie unwahr das ist.

Im Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens gab es am Sonntagabend einen sehr interessanten Kommentar, der gleich mehrere der im Westen über Russland verbreiteten Klischees ab absurdum führt. Eigentlich wollte ich den Kommentar gar nicht übersetzen, weil er „sehr russisch“ ist, also ohne Kenntnis des Landes kaum zu verstehen ist. Aber weil er so eindrücklich aufzeigt, warum im Westen verbreitete Klischees über Russland unwahr sind, habe ich ihn doch übersetzt.

In dem Kommentar ging es um russische Oppositionelle, die in westlichen Medien kaum erwähnt werden, in Russland aber recht bekannt sind. Sie sind offen anti-russisch, stehen gegen alles, was die russische Regierung tut, lassen sich dafür aus dem westlichen Ausland bezahlen und veröffentlichen ihre Thesen in Russland, ohne Angst vor Strafe zu haben. In dem Kommentar des russischen Fernsehens ging es um eine solche Gruppe, die sich als „Kongress der russischen Intelligenz“ bezeichnet und ab und an offene Briefe schreibt. Wie aber passt die Tatsache, dass sie keine Strafen für das befürchten, was sie schreiben, zu der Legende, in Russland würden Andersdenkende verfolgt?

Am Ende des Kommentars schließt der Kommentator den Kreis zur Geschichte und vergleicht die, die sich heute als „Intelligenzia Russlands“ bezeichnen, mit der alten Intelligenzia, die vor hundert Jahren die Revolution unterstützt hat und der die Revolution das mit Verfolgung, Mord und Sippenhaft gedankt hat. Auch der millionenfache Mord des sowjetischen Regimes an einfachen Bauern wird erwähnt. Wie passt das zu den im Westen immer öfter verbreiteten Behauptungen, in Russland dürfe nicht an die Opfer der stalinistischen Repression berichtet werden?

Um aufzuzeigen, wie unhaltbar die westlichen Vorwürfe sind, habe ich mich doch dazu entschieden, den Kommentar aus der russischen Sendung zu übersetzen.

Beginn der Übersetzung:

Der Kongress der Intelligenzia: Was einen gescheiterten Politiker, einen ausländischen Agenten und einen Filmemacher schmerzt

Unsere Experten für alle Fragen in Russland sind der sogenannte Kongress der Intelligenzia – selbsternannte Intelligente, die immer und ausnahmslos im Einklang mit der Position der NATO und auf der Seite derer handeln, die Russland etwas wegnehmen wollen. Was für ein Kongress? Es gibt gar keinen Kongress. Welche Intelligenzia? Das ist ein russisches Wort, das schamlos verwendet werden kann und die ehrlichen Leute in Verlegenheit bringt. Von Zeit zu Zeit macht dieser mystische Kongress aus irgendeinem Grund exotische Aufrufe im Namen unserer gesamten Intelligenzia.

Erst kürzlich forderte der Kongress der Intelligenzia den Kreml auf, dringend den Wunsch zu äußern, der NATO beizutreten. Sie sagen, dass dann alle in Sicherheit sind. Diese Idee ist keineswegs neu. Im Jahr 1954 stellte Nikita Chruschtschow im Namen der UdSSR einen offiziellen Antrag auf Beitritt zum Block. Die NATO hat ihn abgelehnt. Sie hatten Angst vor einem sowjetischen Veto innerhalb des Bündnisses.

Jetzt werden wir mit den Unterschriften des gescheiterten Politikers Leonid Gozman und des ausländischen Agenten Lew Ponomarjow, der bei den Japanern um Geld bettelt, weil er sich für die Abtrennung der Südkurilen von Russland einsetzt, erneut in die NATO gedrängt. In ihrer Gesellschaft befinden sich der Menschenrechtsaktivist Valery Borshev, der einst begabte Filmemacher Andrej Smirnov und der Publizist Andrej Piontkovsky.

Und hier ist, was sie schmerzt, sie schreiben: „Während die Annexion der Krim zu unserer Schande tatsächlich von der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt wurde, wird die Fortsetzung des Krieges mit der Ukraine nicht unterstützt, ebenso wenig wie die gerade begonnene Invasion in Kasachstan.“

Es gibt gar keinen Krieg mit der Ukraine. Und von unserer Seite ist er auch nicht geplant. Hier passt was nicht zusammen. Und unsere Beteiligung an der Bewältigung der Krise in Kasachstan, die Entsendung von 1.500 Friedenstruppen im Rahmen der gemeinsamen OVKS-Mission, wird laut der VTsIOM-Umfrage von mehr als zwei Dritteln der Russen unterstützt, die das Geschehen verfolgen. Genauer gesagt von 71 Prozent.

Und über den NATO-Beitritt schreibt die Intelligenzia: „In den 1990er und sogar in den frühen 2000er Jahren sprachen unsere Politiker darüber. Leider wurde das Fenster zu dieser Gelegenheit verpasst. Das heißt aber nicht, dass es nicht wieder geöffnet werden kann.“

Das Fenster zu dieser Gelegenheit… Unsere Offenheit und unser geradezu labradorartiger Wunsch, ihnen die Hand zu lecken, wurde von der NATO gegen Russland eingesetzt. Wir zersägten unsere Raketen und ließen die Amerikaner in unsere militärischen und nuklearen Anlagen rein. Was konnten wir noch tun? Statt Entspannung in den Beziehungen gab es fünf Wellen der NATO-Erweiterung bis an die Grenzen Russlands. Das Ziel ist einfach und offen: Russland zu vernichten. Zerstückeln, aushungern, plündern. Wenn man sich vorstellt, dass die NATO eine „fünfte Kolonne“ in Russland hat, wie könnte diese aussehen? Und wie würde es sich anhören?

Eine weitere Proklamation des Kongresses der Intelligenzia betraf zu Beginn des Jahres Kasachstan. Sie enthielt solche Punkte: „Wir sind gegen die Beteiligung russischer Bürger und Sicherheitsorgane der Russischen Föderation an der Unterdrückung der Proteste in Kasachstan“

Hier werden wir sofort in die Irre geführt. Russische Bürger und Sicherheitsdienste der Russischen Föderation hatten nicht vor, sich an der Unterdrückung der Proteste in Kasachstan zu beteiligen. Ihre kurze Mission zum Schutz strategischer Objekte ist fast abgeschlossen. Glücklicherweise sind alle gesund und munter, haben ihre Aufgabe mit Würde erfüllt und packen bereits ihre Sachen für die Heimreise.

Weiter heißt es beim Kongress: „Wir betrachten die Stationierung russischer Einheiten dort als ein Verbrechen gegen das russische und kasachische Volk“

Ein Beispiel, bei dem die Anschuldigungen unbegründet sind. Sie sind leer.

Der nächste Satz ist aus der gleichen Serie: „Wir wollen nicht, dass unsere Mitbürger sterben und getötet werden, um diskreditierte Machthaber zu retten“

Und dann mit demselben Nachdruck darüber, dass es den Russen in Kasachstan schlechter gehen wird. Das ist ein Versuch, die Kasachen zu etwas Bösem anzustiften. Wozu das? Weiter schreiben sie über die Noblesse der Demonstranten gegen das „korrupte“ – was auch sonst? – „autoritäre Regime“. Verzeihung, da waren Terroristen, die Köpfe abgeschnitten haben, Pogrome und Plünderer, die brandschatzten, zerstörten und plünderten.

Wie gefällt Ihnen das Gesicht dieser Frau, Maria Kim? Ein koreanischer Nachname, sie ist Mutter von drei Kindern, ethnische Russin. Die Plünderer erwischten sie beim Abschließen ihres Cafés und ermordeten sie. Gibt es ein nationales Motiv? Nein, es ging um Gier. Warum verteidigen diejenigen, die sich selbst als „Intelligenzia“ bezeichnen – und Intelligenz ist streng genommen Intellekt plus Moral – vermeintlich friedliche „Demonstranten“, ohne sich um ihre Opfer zu kümmern?

Unsere gemeinsamen Friedenstruppen haben den Zusammenbruch Kasachstans verhindert und Frieden und Ordnung wiederhergestellt. Soll man sie dafür verurteilen, ihnen eine Art Verbrechen anhängen? Was wäre, wenn sie nicht auf das SOS geantwortet hätten? Wie viele Menschenleben wären dann schon verloren gewesen? Wie viele Terroristen gäbe es dann schon in dem Land? Was hätten wir dann jenseits unserer 7.500 km langen Südgrenze? Einen zerrütteter Staat, ein blutiges Chaos, Massaker, Hunger und am Ende Verwüstung. Welcher Intelligenzia würde das gefallen? Und warum steht es überhaupt in der Tradition der heimischen Intelligenzia, Russland einfach zu hassen? Dostojewski schrieb schon darüber.

Auch Katkow schrieb dazu anschaulich: „Unsere Intelligenzia bemüht sich, sich so wenig russisch wie möglich zu zeigen, weil sie glaubt, dass dies der Sinn des Europäertums ist. Keine wahrhaft europäische Diplomatie würde es sich zur Aufgabe machen, als Dirigent fremder Interessen in den Angelegenheiten des eigenen Landes zu fungieren. Unsere Barbarei besteht nicht in ungebildeten Massen; Massen sind überall Massen, aber wir können mit voller Überzeugung und einem Gefühl der Würde zugeben, dass nirgendwo Menschen mehr Geist und Glauben haben als bei uns, und das ist keine Barbarei. Nein, unsere Barbarei liegt in unserer ausländischen Intelligenzia. Die wahre Barbarei wandelt hier nicht im grauen Mantel, sondern im Frack und sogar mit weißen Handschuhen.“

Und hier sind die Zitate unserer modernen Intelligenzia, um genau zu sein, von denen, die sich als solche präsentieren. Aus der Liste der Briefunterzeichner über Kasachstan, wie gefällt Ihnen dieser Satz von Dmitri Bykow: „Ein Patriot zu sein bedeutet heute, ein Russenhasser zu sein“

Leonid Gozman, der gescheiterte Politiker, erklärte: „Das Spektakel, das die Regierung am Tag des Sieges veranstaltet, ist ekelhaft. Die Regierung hat den Tag des Sieges in eine Apotheose der Gemeinheit und Dummheit verwandelt, eine Schande für die Erinnerung.“

Der ausländische Agent Lev Ponomarjov: „Ehrlich gesagt brauchen wir nur Geld. Wir brauchen Ressourcen. Nur westliche Fonds helfen mir. Amerikanische Staatsgelder werden direkt an mich vergeben und die Regierung duldet das, und ich existiere. Die vom US-Außenministerium eingerichteten Fonds finanzieren mich“ (Anm. d. Übers.: Gezeigt werden hier heimlich gemachte Aufnahmen eines Gesprächs von Ponomarjow)

Die Schriftstellerin Ljudmila Ulitskaja schämt sich: „Mein Land ist krank vor aggressiver Ignoranz, Nationalismus und imperialem Größenwahn. Ich schäme mich für uns alle, für unser Volk, das seinen moralischen Kompass verloren hat.“

Der Journalist Vladimir Pozner, ein Mann mit drei Pässen – dem russischen, amerikanischen und französischen -, der sich selbst als „New Yorker Pariser“ bezeichnet und in Russland nur seinen Lebensunterhalt verdient und leidet, unterzeichnete den Protestbrief der Intelligenzia wegen Kasachstan ebenfalls: „In Russland hält mich nur meine Arbeit. Ich bin kein russischer Mensch, das ist nicht meine Heimat, ich bin hier nicht aufgewachsen, ich fühle mich hier nicht ganz zu Hause, darunter leide ich. Ich fühle mich wie ein Fremder in Russland. Ich betrachte die Straßen von Paris als die meinen. Ich war vor kurzem in Paris und habe mich dort absolut glücklich gefühlt.“

Und zur Abwechslung ein weiterer Unterzeichner, Grigorij Amnuel, der aus irgendeinem Grund in dem Schreiben als „Physiker“ bezeichnet wird. (Anm. d. Übers.: Amnuel ist Filmemacher) Inhaber einer „polnischen Karte“ und von Immobilien in Deutschland: „Russisch ist nicht meine Muttersprache. Wären die von Juden dicht besiedelten polnischen Gebiete nicht von Polen an die UdSSR übergegangen, hätte es keinen Holocaust gegeben, hätten die Deutschen nicht so viele Menschen vernichtet“

Nun die Frage: Warum halten wir es von Jahrhundert zu Jahrhundert für normal, dass die russische Intelligenzia Russland hasst? Können wir uns vorstellen, dass die aufgeklärte Schicht Englands oder Frankreichs, Chinas oder Japans, Indiens, Finnlands oder irgendeines anderen Landes, dass die Intellektuellen dort um „neue höllische Sanktionen“ für ihr Land betteln, sich für die bereits verhängten bedanken, offene Briefe schreiben und ihre Armee für Verbrechen brandmarken, die gar nicht existieren? Oder die Geschichte zugunsten unfreundlicher Länder umschreiben… Ja, das ist unsere – vaterländische – Tradition. Aber glücklicherweise ist die Mehrheit unserer Intelligenzia – die wirklichen Lehrer und Ärzte, Wissenschaftler und Kulturschaffenden – Patrioten, wofür sie sich keineswegs schämen. Im Gegenteil, sie leben erhobenen Hauptes, sie schaffen und lieben Mütterchen Russland.

Aber heute sprechen wir über andere. Über jene „Intelligenzia“, die sich verpflichtet fühlt, eine Art revolutionäre Tradition fortzusetzen. Aber wenn ich das so sagen darf, hat sich die Intelligenzia, die früher in unverantwortlicher Weise das Feuer in Russland geschürt hat, zum größten Teil selbst daran verbrannt. Aber das ist, wie man so schön sagt, jedem selbst überlassen. Aber sie konnten damals nicht einmal ihre Nachkommen retten. Einige wurden unmittelbar nach ihren Eltern getötet, andere wurden zu „Kindern der Volksfeinde“ erklärt. Ihre Familien tun einem leid. Und was soll man dazu sagen, dass in den Flammen der Revolution und ihrer Ergebnisse viele Millionen russischer Bauern getötet wurden? Wie geht man damit um?

Aber die Intelligenzia des frühen zwanzigsten Jahrhunderts glaubte wenigstens an ein großes Projekt: den Aufbau einer neuen Welt nach gerechten Prinzipien. Aber welche große Idee haben sie jetzt? Russland an die NATO übergeben? Die Ukraine in Armut und Demütigung stürzen? Kasachstan in den Bankrott zu treiben? Sewastopol an Amerika übergeben? Klingt nicht allzu intelligent.

Ende der Übersetzung

So, wie in diesem Beitrag zu sehen, werden die Verbrechen der kommunistischen Revolution und Stalins in Russland nicht etwa aus der Geschichte getilgt, sondern im Gegenteil als warnendes Beispiel angeführt, um aus der Geschichte Lehren zu ziehen, anstatt sie zu wiederholen.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

6 Antworten

  1. Das ist ein sehr wichtiger Beitrag zur Aufklärung, darum von mir herzlichen Dank. Ich weiß aus der Verwandtschaft meines Mannes, daß die wahre russische Intelligenz seit 1990 sich in niederen Positionen wiederfindet. Sie steht nicht an der Spitze der Gesellschaft, sondern schlug sich mit mehreren niederen Arbeitsstellen durchs Leben, während sich Spekulanten des Volkseigentums bemächtigten, weil sie an entscheidenden Stellen mit internationalen Kontakten saßen. Mit ausländischer Hilfe wurde Geld gewaschen ohne Ende, Volkseigentum verscherbelt. Diese Leute sind natürlich keine Patrioten und auch keine mit Moral. Einige reiche Oligarchen, die nach politischer Macht strebten, hat Putin bestraft und ihnen wenigstens hierin Grenzen aufgezeigt, aber es gibt noch die, die sich nun als „Intelligenzia“ zusammenrotten. Diese Kosmopoliten sind natürlich keine russischen Patrioten, denen ist es herzlich egal, wo sie Geld zugesteckt bekommen. Darum ist es ihnen auch egal, was sie dafür tun müssen. Solche Verräter gibt es überall und zu jeder Zeit, gerade wir Deutschen können davon ein trauriges Lied singen. Wenn die „Intelligenzia“ den Beitritt zur NATO fordert, dann zeigt sie ihre Dummheit. Dieser Pakt hängt ganz offensichtlich an der Nabelschnur der USA und unterstützt deren Beutezüge aktiv. Wo sind denn Demokratie und Gerechtigkeit in den überfallenen Ländern geblieben? Eine Schneise der Verwüstung liegt überall, Elend und Chaos überdecken diese Länder. Fluchtmassen werden losgetreten und stiften Kriminalität und Verärgerung bei uns. Und auch Paris war einmal schöner, als es noch französisch geprägt war, Herr Pozner. Jetzt ist es ein Moloch, wie Amsterdam, London und Berlin.

    Die Forderung nach Beitritt in eine Terrororganisation klingt tatsächlich nicht sehr intelligent. Ich wünsche mir seit langem ein Aufwachen des russischen Volkes. Schon der Zar zerrte es in Kriege, die es nicht brauchte, aber seit 1917 wird es im Inneren ausgerottet und weiterhin in Kriegen verheizt.

  2. Der Wertewesten – in dem Statuen umgekippt, Straßen und Plätze umbenannt werden sowie historische Figuren von einem Moment auf den anderen zur Unperson ernannt werden können – sollte aus Russlands nüchternen und unverkrampften Umgang mit seiner Geschichte lernen.

    Doch dafür müsste der Westen erst einmal erwachsen werden.

  3. Bei uns heißt diese „Intelligenzia“ Bündnis 90 die Grünen, CDU/CSU, SPD, Die Linke. Die FDP gehört zu den opportunen Mitläufern.
    Schon Adenauer hat Deutschland an die Westmächte, die Ostgebiete an Polen verkauft und das Deutsche Volk, besonders die Heimatvertrieben, belogen. Nach ihm jeder Kanzler und je linker desto nachhaltiger. Die Folgen sehen wir heute sehr deutlich. Nachdem die BRD nicht mehr als Puffer zum Ostblock gebraucht wurde, ließ sie die internationale Hochfinanzmafia wie eine heiße Kartoffel fallen. Das kleine Geplänkel der kleinen Vereinigung wurde nur in deren Interesse durchgesetzt, weil es in Mitteldeutschland noch einiges zu holen gab. Auch hier wurden die 1945 Enteigneten von den „aufrechteh Demokraten“ um ihren Besitz gebracht. Wäre es nach Thatcher und Mitterand gegangen, sie fühlten ihre politischen und wirtschaftlichen Interessen durch ein größeres Deutschland bedroht weshalb sie auch die Kriege 1914 – 1918 und 1939 – 1945 führten, hätte sie nicht stattfinden können. Der Euro, die Zerstörung der D-Mark und die freundliche Überlassung der Leunawerke an die Franzosen waren der Preis, den der frankophile Kohl, auch wegen seiner guten Lobbykontakte in die chemische Industrie und nach Frankreich, bereit war gerne zu bezahlen. Alles was Deutschland schadet wird politisch umgesetzt, jeder Schritt zur Vernichtung des deutschen Staates wird gegangen. Dieses Land wird seit 1949 systematisch zerstört, weil es von Verrätern regiert wird. Eine Vereinigung in den Grenzen von 1937 war für die Alliierten schon 1948 keine Frage mehr, sie hatten sich für die Oder-Neiße-Linie entschlossen, damit dieses Deutschland für sie nicht mehr gefährlich werden konnte. England und Frankreich, beide ökonomisch und nach Einwohnerzahl deutlich kleiner als Deutschland, wollten sich ihren Status als „Weltmacht“ nie mehr von einem großen Deutschland streitig machen lassen. Ein Status den keine Reichsregierung jemals anstrebte.

  4. Man möchte meinen, so blöd kann man doch eigentlich gar nicht sein, wie die im Beitrag gebrachten Zitate von Vertretern dieses „Kongresses der Intelliganzia“ belegen. Wenn es aber nicht Blödheit ist, was diese Leute antreibt, dann muss es sich nicht bloß vereinzelt sondern durch die Bank um Agenten des politischen Westens handeln.

  5. „Agenten des politischen Westens“? Schräge Gegenthese: Nützliche Hampelmänner der Regierung – an der langen Leine. Eine grundlegende politische Opposition, abseits der Schaumschläger, sehe ich genausowenig wie in Deutschland. Aber das ist Sache der Russen selber.
    Was nicht nur geschichtlich von großem Interesse wäre (und was wir die nächsten 100 Jahre kaum erleben werden): Freier Zugang von Historikern zu den Archiven (meinewegen der Militärbezirke) bis 1945 und Veröffentlichung der Ergebnisse. Trifft übrigens genauso auf die nach Amerika verbrachten NS Akten zu. Die staatstragenden Erzählungen würden nach und nach mit der Wahrheit konfrontiert.

  6. Man sieht schon an den Namen, wessen Geistes Kind diese Herrschaften sind.

    russ. Gozman, deutsch Gussmann, engl. Guzman, ist ein gutes Beispiel dafür.

    Der Artikel zeigt die Verbindung aber nur sehr zaghaft auf, wenn er zwischen den Zeilen auf die russische Revolution und die Herkunft der Berufsrevolutionäre verweist. Wo kamen die denn her? Aus dem Westen, finanziert vom Westen (Wallstreet), als die ärmliche Verwandschaft ihrer reichen Bankstersippschaft, die ein bis dahin autarkes Wirtschaftsgebiet (russ. Zarenreich) zur Ausplünderung an die westliche Hochfinanz ausliefern sollten.

    Wundert es daher, dass ihre als Intelligenzia wirkenden Nachfahren alles Russische doof finden und den Westen so toll?
    Ja warum wohl? Weil sie keine Russen sind (abgesehen von ihren Vornamen vielleicht), sich nicht als Russen identifizieren und auf den ethnischen Russen mit Verachtung blicken, genauso wie auf die russische Kultur im Ganzen. Und was sie stört ist, dass ihre Vettern im Westen, die näher an den Honigtöpfen der Wallstreet und City of London sitzen, auf sie mit Geringschätzung blicken, weil sie „nicht geliefert haben“, denn Russland ist immer noch nicht zum Plündern durch die West-Bankster freigegeben, nachdem der letzte Versuch während der Jelzinjahre vom bösen Putin beendet worden ist. Und wie hat er das gemacht? Durch ein „Einiges Russland“. Kein Wunder, dass sie gegen nationale Ideen geifern.

    Das gleiche Phänomen findet sich hierzulande natürlich genauso (abgehobene Eliten und das „Pack“). Eine geistige, politische und wirtschaftliche Elite, die sich nicht mit dem Volk identifiziert, weil es mit diesem Volk meist gar keine gemeinsamen Wurzeln hat, oder nur sehr geringfügig (und in den unteren Rängen).
    Sonst wären wir auch nicht da, wo wir heute sind.

    Übrigens darf aus genau diesem Grund Stalin in Russland sehr wohl kritisiert werden. Er hat die Globalistenfraktion (Trotzkisten) und damit die erste (fremde) Generation der Revolutionäre entmachtet, viele von ihnen umbringen lassen, dem Ausverkauf der Sowjetunion einen Riegel vorgeschoben und sie zu einem autarken Machtblock ausgebaut. Damit ist er für die Nachfahren der Trotzkisten natürlich ein Böser, einmal weil er viele ihrer Vorfahren auf dem Gewissen hat, und weil er die damals geplante Weltrevolution (InterKom) erheblich behindert hat.

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