Ukraine

Warum die Schlangeninsel so wichtig ist

Vor einer Woche hat ein ukrainischer Versuch, die Schlangeninsel im Schwarzen Meer zurückzuerobern, Schlagzeilen gemacht. Das russische Fernsehen hat erklärt, warum die Insel so wichtig ist.

Der gescheiterte Versuch der ukrainischen Armee, die Schlangeninsel einzunehmen, war das, was man im Westen Russland vorwirft: Es war der Versuch, am 9. Mai, den für Russen so wichtigen Tag des Sieges über Nazi-Deutschland, einen Propaganda-Sieg zu verkünden. Während westliche Medien sich vor dem 9. Mai mit Spekulationen darüber, was Russland am 9. Mai alles veranstalten oder ankündigen könnte, überschlagen haben, hat Russland nichts dergleichen getan. Dafür hat die Ukraine es mit der Eroberung der Schlangeninsel versucht, was aber gescheitert ist.

Warum die Schlangeninsel so wichtig ist und noch einiges mehr, hat das russische Fernsehen am Sonntag in seinem wöchentlichen Nachrichtenrückblick erklärt und ich habe den russischen Bericht übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Ein russisches Kampfflugzeug eskortiert eine IL-22M11. Dieses Flugzeug ist ein Gefechtsstand, in dem Luft-, Weltraum- und Bodenverbände in Echtzeit kontrolliert werden. So können sie Daten darüber erhalten, wie zum Beispiel motorisierte Infanterieeinheiten in der Nähe des Flusses Sewerskij Donez schießen und wie dieses Feuer von einer Drohne korrigiert wird. Sie entdeckte einen Pontonübergang und eine Ansammlung von gepanzerten ukrainischen Armeefahrzeugen, die den Übergang benutzen sollten. Daraufhin wurde die Pontonbrücke durch Artilleriebeschuss zerstört und sank, während die Ausrüstung, die es geschafft hatte, den Fluss zu überqueren, teilweise zerstört und teilweise erbeutet wurde.

„Die operative und taktische Luftfahrt und die Heeresfliegerei haben 32 Gebiete angegriffen, in denen sich Personal und militärische Ausrüstung der ukrainischen Armee befanden. Zwei S-300 Boden-Luft-Raketenwerfer und eine Radarstation in der Nähe von Schpilevka in der Region Sumy wurden zerstört“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow.

Und die Luftabwehr schoss an dem Tag 15 ukrainische Drohnen ab, darunter eine über der Schlangeninsel. Und das zeigt, dass die ukrainischen Streitkräfte die Hoffnung auf eine Revanche noch nicht aufgegeben haben. In dieser Woche unternahmen sie eine Reihe von Versuchen, mit Hubschraubern und Booten Truppen auf der Insel zu landen, was sie vorher aktiv mit Artillerie vorbereitet haben. Das Ergebnis der Militäreinsätze wurde vom russischen Verteidigungsministerium als Katastrophe bezeichnet. Und dieses Filmmaterial ist der Beweis dafür. Dutzende von unnötigen Opfern für eine billige Propaganda-Show, die mit dem 9. Mai zusammenfallen sollte. Für Russland ist das ein heiliger Tag, für die ukrainische Elite ist es ein leeres Datum.

„Die sinnlose PR-Kampagne des Kiewer Regimes zur Einnahme der Schlangeninsel am Vorabend des Tages des Sieges führte zum sinnlosen Tod von mehr als 50 ukrainischen Kämpfern und Mitgliedern von Eliteeinheiten der ukrainischen Armee sowie zum Verlust von vier Flugzeugen, zehn Hubschraubern, drei Booten und dreißig unbemannten Luftfahrzeugen“, so Konaschenkow.

So sieht die vollständige Liste der Verluste der ukrainischen Armee innerhalb weniger Tage in der Zusammenfassung des Verteidigungsministeriums aus. Vier Flugzeuge, drei SU-24-Bomber und ein SU-27-Jagdflugzeug. Zehn Hubschrauber der Typen Mi-8 und Mi-24. Drei gepanzerte ukrainische Centaur-Angriffsboote mit Marinesoldaten an Bord.

Der Angriff wurde am 7. Mai gestartet. Dabei wurde die Operation zur Eroberung der Schlangeninsel von den britischen und amerikanischen Geheimdiensten geplant. Formell hat Oberbefehlshaber Selensky natürlich den Befehl erteilt.

Die Schlangeninsel ist eine winzige Insel im Schwarzen Meer mit felsigen Ufern, die an ihrer höchsten Stelle 40 Meter erreicht. Ihre Fläche beträgt nur 20 Hektar, auf denen sich das Dorf Beloe befindet – mit einer Bank, einem Postamt, einem Leuchtturm und einem Archäologiemuseum. Aber aus militärischer Sicht ist die Schlangeninsel ein strategischer Punkt auf der Karte. Interessant sind die vorbeiführenden Schifffahrtswege, die sowohl von militärischen als auch zivilen Schiffen genutzt werden. Ein weiterer Aspekt ist die Kontrolle des Luftraums. Zu Sowjetzeiten wurden hier die Aktivitäten der NATO überwacht, und dann begann die NATO mit Hilfe des ukrainischen Militärs und ihrer eigenen Ausrüstung, die russischen Aktivitäten von hier aus zu überwachen.

Berichten zufolge gibt es auf der Insel Systeme zur Korrektur von US-Tomahawk-Marschflugkörpern. Einem der wenigen ukrainischen Journalisten, der hierher gekommen ist, zeigte man damals die zivile Infrastruktur und den Leuchtturm.

In den ersten Tagen der Militäroperation haben die russischen Streitkräfte die Schlangeninsel unter Kontrolle gebracht. Für Kiew ist die Insel auch der Schlüssel für die Versorgung mit westlichen Waffen. Die kommen jetzt aus Polen, wo die Grenze mehr als 500 Kilometer lang ist, aus der Slowakei durch die Karpaten und über Straße und Schiene aus Rumänien. Durch die Angriffe der russischen Luftwaffe auf die Eisenbahnknotenpunkte ist diese Strecke problematisch. Ein Transport auf dem Seeweg war möglich, aber die russischen Streitkräfte haben diese Möglichkeit durch den Angriff auf die Schlangeninsel, die fast an der rumänischen Grenze liegt, abgeschnitten.

Und diese Karte wurde in einem der Stützpunkte der Nationalisten in Mariupol gefunden. Es handelt sich um einen Plan zur Einnahme der Stadt Novoasovsk mit anschließendem Zugang zur russischen Grenze. Der Start war für den 8. März geplant. Die Standorte des Asow-Bataillions in und um Mariupol sind rot eingekreist. Die Pfeile zeigen den Vormarsch der Einheiten auf Novoasovsk und die Einschließung der Stadt. Auf dem Weg dorthin sollte Asow schnell alle dazwischen liegenden Siedlungen einnehmen. (Anm. d. Übers.: Weitere Informationen über den für den 8. März geplanten Angriff finden Sie hier)

Ganze Einheiten ukrainischer Soldaten – dies sind zum Beispiel Angehörige der 115. Brigade – wenden sich an ihre Kommandeure. Sie beklagen sich, dass sie nicht mehr die Kraft haben, die Befehle auszuführen: „Wir werden nicht mehr lange durchhalten – unsere Flugzeuge und unsere Artillerie funktionieren nicht, die Führung hat uns im Stich gelassen.“

Das russische Verteidigungsministerium hat diese Woche neue Beweise für militärisch-biologische Aktivitäten nicht nur Washingtons, sondern auch anderer NATO-Länder in der Ukraine vorgelegt. In den gefundenen Dokumente über Blutproben ukrainischer Bürger und die Ausfuhr verschiedener gefährlicher Virenstämme spielen polnische und deutsche Strukturen eine Rolle, die der Bundeswehr oder dem Pentagon nahe stehen. Die größten Pharmakonzerne, Schlüsselfiguren der Demokratischen Partei der USA und Stiftungen der einflussreichsten und reichsten Amerikaner – Gates, die Clintons, Soros und Hunter Biden – waren an dem Plan der beteiligt. Sie haben die Arbeit derer bezahlt, die das in der Ukraine umgesetzt haben. (Anm. d. Übers.: Die veröffentlichten Unterlagen finden Sie hier)

Es gibt auch Berichte über den Einsatz von Virenstämmen bei Experimenten mit psychiatrischen Patienten, wie hier in der Region Charkiw, und über die absichtliche Infektion von Bewohnern des Bezirks Slawjanoserbskij im Donbass im Jahr 2020 mit einer gefährlichen Krankheit.

„Mit dem Tuberkuloseerreger infizierte gefälschten Banknoten wurden in der Siedlung Stepovoye an Minderjährige verteilt. Die Organisatoren dieses Verbrechens berücksichtigten das Verhalten von Kindern, die die Angewohnheit haben, „alles in den Mund zu stecken“ und Lebensmittel mit ungewaschenen Händen zu sich zu nehmen“, sagte Igor Kirillow, Leiter der ABC-Schutztruppen der russischen Streitkräfte. Im Januar wurden alle ausländischen Teilnehmer der biologischen Programme aus dem Land evakuiert und gefährliche Stämme wurden entfernt oder vernichtet.

Eine Kinderbibliothek im Dorf Pisky-Radkiwskyj, Region Charkiw, wurde nach dem Rückzug der ukrainischen Streitkräfte vermint. Einheimische berichteten über diese letzte Aktivität der ukrainischen Kämpfer vor der Aufgabe der Siedlung. Und hier wurde in ukrainischen Geschichtsbüchern für Schulkinder, dessen Titel „Ukraine-Rus“ sofort ins Auge sticht, ein Sprengsatz gefunden. Die Bombe wurde in sicherer Entfernung auf einem Feld gesprengt.

Das gesamte Bildungssystem in der Ukraine wurde in den letzten Jahren, insbesondere nach 2014, zu einer Zeitbombe. Hier ist ein Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen russischen Soldaten und Kindern im befreiten Cherson.

„Wer ist Stepan Bandera für Euch?“

„Unser Papa!“

„Wusstet Ihr, dass dieser „Papa“ Khatyn verbrannt hat?“

„Wen?!“

„Khatyn. Ein Dorf in Weißrussland. Er hat Kinder bei lebendigem Leib verbrannt. Wusstet Ihr davon?“

Die Kinder wussten nichts davon, aber jetzt werden sie es wissen. In den befreiten Gebieten wird nach russischem Lehrplan unterrichtet.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

30 Antworten

  1. Danke Herr Röper
    Hatte mich schon gewundert, was dieser neuerliche Versuch einer Einnahme der Schlangeninsel wohl sollte.
    Aber wenn doch die Militärflugplätze in der Ukraine zerstört sein sollen, wo konnten dann die hier zerstörten vier Flugzeuge starten?
    Wieviele Drohnen hat die Ukraine überhaupt noch und wieviele Totschken-U?

    1. Das ein oder andere Flugfeld wird wohl noch leidlich zur späteren Übernahme intakt sein. Man darf auch nicht vergessen, dass sämtliche russische Kampfflugzeuge pistentauglich sind, d.h. auf einer gewalzten Wiese oder auch auf einem geraden Stück Straße starten und landen könnten.
      Zu Beginn der Sonderopperation waren von etwa 250 ukrainischen Kampfflugzeugen die Rede, von denen bisher 165 (inkl. derer auf der Schlangeninsel) nach russ. Angaben zerstört wurden. Ich weiß nicht was an den Gerüchten dran ist, dass ein Teil der Flugzeuge nach Rumänien verlegt wurde, um deren Zerstörung zu verhindern… Wieviele von den 250 Jets letztendlich überhaupt einsatzfähig waren, ging aus der ursprünglichen Meldung auch nicht hervor.

      Wieviele Drohnen die Ukraine hat? Offenbar genug, dass sie sich bisher jeden Tag den Verlust von durchschnittlich 5 Drohnen leisten. Die Türkei liefert auch weiterhin vertragsgemäß Byraktar TB-2, wobei die Abschussrate m.M.n. deutlich über der Produktions- bzw. Nachschubmenge liegt, denn zwischenzeitlich war auch schon mal eine ganze Weile Ruhe mit den türkischen Drohnen, bis offenbar eine weitere Lieferung eintraf…

      Selbiges gilt für die Totschka-U, wobei die aus riesigen Lagerbeständen aus Sowjetzeiten stammen, also auch nicht nachproduziert werden. D.h. wenn alle, dann alle! Man darf ja bei dieser ganzen Nummer nicht vergessen, dass die ukrainische Armee bereits seit Anfang des Jahres fast vollständig in Kampfaufstellung inkl. Munitionsnachschub und Logistik für die geplante Donbassoffensive (was ja bei uns nie berichtet wurde – bei uns waren’s die bösen Russen, die innerhalb ihrer Grenzen aufmarschierten) stand, demzufolge auch bereits riesige Waffenmengen aus den Magazinen entnommen und im Bereich der Frontlinie positioniert hatte. Den Donbassmilizen und den sie unterstützenden Russen waren zu Beginn der Sonderopperation Anfang März einige Waffendepots in die Hände gefallen, darunter waren in dem einen wohl 4500 Tonnen (!!!) Munition feldmäßig für den unmittelbaren Verbrauch beim bevorstehenden Angriff gelagert. Die ukrainischen Bestände waren aus Zeiten der ehem. Sowjetunion gelinde gesagt gigantisch. Rechnet man diese Menge in armeetypische Lkw-Ladungen von 7,5t (Nutzlast) auf einem Ural 4320 um, wie er durchaus in der ukrainischen Armee noch zu finden ist, wären das allein 600 Lkw-Ladungen um diese Munitionsmenge zu transportieren. Und das war nur ein feldmäßig eingerichtetes Zwischenlager. Schon daraus wird ersichtlich, dass dies letztendlich kein vökerrechtswidriger Angriff gewesen sein kann, sondern ein vom Völkerrecht gedeckter „Präventivschlag“ auf eine unmittelbar bevorstehende Bedrohung.

      1. Sehr verständlich formuliert. Dies und noch so einiges, was dann wird unglaublich klingen wird, werden speziell die Deutschen dann vom SIEGER erfahren in der UKRAINE. Im übrigen werden sie es zwar auch von den RUSSEN, jedoch im WESENTLICHEN von den Ukrainern selbst erfahren. Von den einzelnen Staaten der Ukrainischen souveränen Volksföderation und wahrscheinlich den „Neupolen“.

      2. « Schon daraus wird ersichtlich, dass dies letztendlich kein vökerrechtswidriger Angriff gewesen sein kann, sondern ein vom Völkerrecht gedeckter „Präventivschlag“ auf eine unmittelbar bevorstehende Bedrohung. »

        Was soll man denken vor dem Hintergrund eines aggressiven Gebarens des Westblocks allenthalben (Sport, Kultur, Wirtschaft, Finanz, Diplomatie, Militär, Terrorismus), von immer unverhohleneren Provokationen? Jahrelange Übungen ukrainischer Soldaten mit der NATO unter dem Motto #TrainToWin. Aufmarsch an der Ostflanke, „Sanktionen“ (= Repressalien). Militärische Aufrüstung der Ukraine, technisch-logistische Integration der ukrainischen Streitkräfte mit der NATO, de facto NATO Präsenz und NATO Installationen in der Ukraine.

        Ich glaube, daß die Amis schon zum 22. Juni ’21 (dem 80. Jahrestag) einen russischen Angriff provozieren wollten – was nicht geklappt hat.

        Im letzten Trimester ’21 hat man den Druck erhöht, um eine Eskalation zu erreichen.

        Biolabore und Kernwaffen – was auch immer die Realität dahinter, diese propagandistisch verwertbaren Kriegsgründe wurden den Russen auf dem Silbertablett präsentiert.

        Georgien 2008, Beginn am 8.8.8.

        Ukraine, Beginn geplant am 22.02.2022. Das hat nicht ganz punktgenau funktioniert, aber fast.

        Wir neigen in Deutschland stark dazu, nach moralischen und juristischen Gründen zu suchen, um geistig in Einklang mit der Sache zu kommen. Habe solche Gründe einer Russin vorgetragen, die das unnötig fand (obwohl sie selber gegen den Krieg ist): „There is no need to look for reasons. It has been decided the war is necessary, so it is necessary.“ In der Tat kennen wir zwar viele Gründe, die zu Zz geführt haben, aber nicht unbedingt alle, oder können nicht alle Gründe richtig bewerten. So finde ich ihre Einstellung nicht frei von einer gewissen Weisheit: Wir wissen nicht alles, aber es mußte eben sein, weil es so entschieden wurde. Denn hätte es nicht sein müssen, wäre es nicht so entschieden worden. Ganz einfach.

        Es könnte ganz einfach sein, daß hinter den Kulissen im Winter 21/22 die Dinge zwischen den beiden Parteien völlig klar ausgesprochen wurden und man den Russen klarmachte, daß so oder so um die Ukraine ein Krieg stattfinden wird – wie Arestowitsch 2019 gesagt hat (nicht weil er so schlau wäre, sondern weil er die Planung kannte). Zu klären bliebe in diesem Krieg nur, welcher Teil der Ukraine an den Westen fällt und welcher an Rußland. War es so? Vielleicht beim Treffen von Blinken und Lawrow in Genf am 21. Januar ’22? Wir wissen es nicht. Jedenfalls hat Blinken am 22.02.2022 ein weiteres Treffen mit Lawrow abgelehnt.

        https://www.berliner-zeitung.de/news/us-aussenminister-blinken-sagt-treffen-mit-lawrow-in-genf-ab-li.213419

  2. Danke für die gelungene Übersetzung. Ich hatte in den letzten Wochen den Eindruck gewonnen, dass die Schlangeninsel zum Übungsplatz für ukrainische Dronenpiloten geworden ist. Das Ganze mit freundlicher Beteiligung der russischen Armee und Schwarzmeerflotte, die authentische Ziele bereitgestellt hatte.

    1. Yep – ich zitiere Wikipedia:
      „Bis 1948 gehörte die Schlangeninsel zu Rumänien (Stadt Sulina), wurde dann aber von der moskautreuen rumänischen Politikerin Ana Pauker in einem geheimen Protokoll vom 23. Mai 1948 der Sowjetunion übergeben, wovon die rumänische Öffentlichkeit jahrzehntelang nichts erfuhr. Noch im Jahre 1975 fragte der damalige rumänische Präsident Nicolae Ceaușescu nach Rechenschaft, wie es überhaupt möglich war, dass diese Insel in sowjetischen Besitz kam.[2] Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verhandelten in Kiew die Ukraine und Rumänien mehrere Jahre über das Schicksal der Insel. 1991 wurde dann auch der Grenzverlauf des Festlandes zwischen den beiden Staaten festgelegt, der aber bis zum Jahr 2003 umstritten war. Nachdem die NATO Rumänien zu einer besseren Sicherung seiner Landesgrenzen gedrängt hatte, unterzeichnete man am 17. Juni 2003 in Czernowitz nach zehnjährigem Streit den ukrainisch-rumänischen Grenzvertrag, der den Grenzverlauf nun verbindlich festlegt. Im Gegenzug sicherte die ukrainische Regierung zu, keine Offensivwaffen auf der Insel zu stationieren.

      Ein wichtiger Streitpunkt war unter anderem die Grenzziehung durch die Aufteilung des Schwarzmeer-Kontinentalsockels, in dem große Öl- und Erdgasvorkommen vermutet werden. Der Streit um die Grenzziehung an dem Kontinentalsockel wurde am 3. Februar 2009 durch den Internationalen Gerichtshof gelöst – Rumänien erhält etwa 79 %, die Ukraine bekommt 21 % des umstrittenen Kontinentalsockels.“

      1. …jaaaaa – und gaaaanz aktuell – „bauen“ jetzt die yankee’s die Gasvorkommen dort ab – sprich die klauen es dem rumänischen Volk – nachdem sie die Regierung zum Marionettentheater haben verkommen lassen… 🤮🤮🤮

        1. Wie sie es immer und überall machen. Siehe nur Mittelmeer vor Griechenland. Griechenland bot Merkel die Gasreseven damals bei der „Bankenrettung“ als Sicherheit an. Merkels lapidare Antwort:
          „Darüber diskutieren wir nicht!“
          Das Ende vom Lied: Die US-amerikanerischen Firmen erhielten die Förderrechte und verkaufen Europa nun dessen eigenes Gas. Irgendwie schon n bissel genial wenn man es mal emotionslos betrachtet. Aber solange die Menschen sich nur darum sorgen (müssen), wo sie die nächste Mahlzeit herbekommen, bleibt kein Platz zum nachdenken warum alles ist wie es ist.
          Naja … und einem nicht zu unterschätzender Teil der Menschen ist es schlicht egal.
          https://t.me/HandtaRico

  3. Es gibt auch Videos dieser Insel, die nach dieser Schlacht durch den russischen Verteidigungsministerium aufgenommen wurden. Zu sehen sind viele tote ukrainischen Elitesoldaten.

  4. „Das gesamte Bildungssystem in der Ukraine wurde in den letzten Jahren, insbesondere nach 2014, zu einer Zeitbombe. “

    Es wäre schön, Herr Röper, wenn Sie einmal Gelegenheit fänden, einige besonders abenteuerliche Inhalte dieses Bildungssystems – beginnend in den Kindergärten – hier darzustellen.

    Leider ist es mir bisher nicht gelungen, an Lehrbücher heranzukommen, aber in russischen Medien wird immer mal wieder aus dem einen oder anderen zitiert (z.B. ГЕОГРАФИЯ. Учебник для 8 класса общеобразовательных учебных заведений. Рекомендовано Министерством образования и науки Украины. П. О. Масляк, С. Л. Капирулина. 2016, oder учебник истории Украины за 7ой класс (Р.Д. Лях, Н.Р. Темирова «История Украины. С древнейших времен и до XV в.)

    „Seit Tausenden von Jahren bilden die Ukrainer einen unüberwindbaren Schutzschild zwischen Asien und Europa, der letzteres vor den Angriffen der Nomadenstämme bewahrt. Und passiert heute nicht das Gleiche, wenn ukrainische Kriegshelden den imperialen Ambitionen Russlands im Donbass entgegentreten?

    Es gibt schriftliche Zeugnisse aus der Ukraine, die bis in die Antike zurückreichen. Die Geographen und Historiker jener Zeit beschrieben den Reichtum dieses Gebiets und die Bräuche der einheimischen Bevölkerung. Interessant ist die Tatsache, dass all diese Forscher das Gebiet der Ukraine schon Tausende von Jahren vor der Neuzeit definierten und es unterschiedlich benannten – von den Karpaten bis zum Don und vom Pripjat bis zum Schwarzen Meer. Tatsächlich hat die Ukraine Jahrtausende lang in den gleichen Grenzen existiert.“
    ….
    „In Indien haben sie den Einheimischen Sanskrit und ukrainische Zahlen beigebracht. Wussten Sie, dass die Zahlen in der Ukraine erfunden wurden? Dann wurden sie an die Inder und von dort an die Araber weitergegeben.“ („Die Ukraine ist die Urheimat der Menschheit“).

    „Kiew war das Zentrum der Ausbreitung der arischen Zivilisation, die sich auf allen Kontinenten, einschließlich Amerika, ausbreitete. Die weißen Götter, die nach Amerika kamen, sprachen die ukrainische Sprache……. Die Maya-Sprache hat 200 ukrainische Wurzeln“.

    „Kiew war das Zentrum der Ausbreitung der arischen Zivilisation, die sich auf allen Kontinenten, einschließlich Amerika, ausbreitete. Die weißen Götter, die nach Amerika kamen, sprachen die ukrainische Sprache und lehrten die Einheimischen den Gopak-Tanz. Die Maya-Sprache hat 200 ukrainische Wurzeln“.

    Indien, Iran, Afghanistan, die Türkei und Griechenland sind von Nachfahren der alten Ukrainer bevölkert.

    Und falls die Franzosen sich einbilden sollten………

    „Gallien, der antike Name Frankreichs, stammt aus Galicien. Immerhin leben dort direkte Nachkommen von Galiciern.“

    Гнаткевич Э. «От Геродота до Фотия.»

    Alle Ztate aus: https://cont.ws/@potap1956/2284412

    Dies nur eine klene Auswahl der von ukrainischen „Historkern“ und anderen „Wissenschaftlern verbreiteten „Erkenntnisse“ über ihr Land und seine Geschichte. Kein Wunder, daß

    „Ukrainische Generalkonsulin lehnt Unterricht in Willkommensklassen ab

    Iryna Tybinka fordert von der Kultusministerkonferenz, dass man die ukrainischen Flüchtlingskinder in Deutschland nach dem ukrainischen Lehrplan unterrichtet.“

    https://www.berliner-zeitung.de/lernen-arbeiten/ukrainische-generalkonsulin-lehnt-unterricht-in-willkommensklassen-ab-li.217240?pid=true

    Die Kleinen könnten andernfalls stark verunsichert werden. Ob die Generalkonsulin auch gefordert hat, die so beliebten Azov-Sommercamps für Kinder hier zu ermöglichen, ist nicht bekannt.

    https://www.theguardian.com/world/video/2017/sep/04/i-want-to-bring-up-a-warrior-ukraines-far-right-childrens-camp-video

    https://www.dailymail.co.uk/news/article-3195711/Now-CHILDREN-taking-arms-Shocking-pictures-inside-Ukraine-s-neo-Nazi-military-camp-recruits-young-six-learn-fire-weapons-s-ceasefire.html

    1. Die Ukraine ist die Urheimat der Menschheit? Auf jeden Fall der weißen Rasse! Vom Stamme Ukr, der auf der heiligen Scholle der Schwarzerdsenke siedelte, verbreitete sich das Ariertum über die europäische Landmasse, freilich nicht ohne gewisse qualitative Einbußen, während es sich im Kernlande rein erhielt.

      Profi Tipp: Nur eine URL je Post, dann geht der Kommentar nicht in die Quarantäne.

    2. Oh ja die ukrainische arische Rasse hat schon tolle Helden hervorgebracht. Richtig ansteckend ist die Rassenlehre.

      Rekrutierer Shawn Fuller , ein Veteran der US-Marine
      Norweger Joachim Furholm, der 2010 in Norwegen wegen Banküberfalls verurteilt worden war

      „Innerhalb des globalen Netzwerks rechtsextremer Extremisten diente er als Ansprechpartner für die Asowsche Bewegung, die militante ukrainische Gruppe, die weiße Supremacisten aus der ganzen Welt ausgebildet und inspiriert hat und der Fuller beigetreten war.“

      Arische Helden bei der Arbeit.

      „Nach dem schlimmsten solchen Angriff der letzten Jahre – dem Massaker an 51 Menschen in Christchurch, Neuseeland, im Jahr 2019 – half ein Arm der Asow-Bewegung, das rasende Manifest des Terroristen in gedruckter und Online-Form zu verbreiten, um seine Verbrechen zu verherrlichen und andere dazu zu inspirieren Folgen. “

      Und aktuell

      „Ein weißer 18-Jähriger, der militärische Ausrüstung trug und mit einer Helmkamera lebte, eröffnete das Feuer mit einem Gewehr in einem Supermarkt in Buffalo, tötete 10 Menschen und verwundete am Samstag drei weitere Personen, was die Behörden als „rassistisch motivierten gewalttätigen Extremismus“ bezeichneten.”

      https://time.com/5926750/azov-far-right-movement-facebook/

      Schon ne tolle ukrainische Arier Rassen mit reichlich Morden in ihrer 1000 jährigen Geschichte. Nur bei der Bildung hapert es in allen Schichten, vom Akademiker bis zum Grundschüler.

      Die Schlangeninsel ist das Schloss für den Hafen von Odessa und wenn der letzte Hafen weg ist dann ist die Insel der Vorposten und alles flüssige dahinter ist dann Hoheitsgebiet von Russland. Nix mehr mit verirrten NATO Dampfern vor der Krim. Hoffe Russland schenkt den Briten dann aktuelle Seekarten.

  5. Viel steht in dem Artikel aber nicht zur strategischen Bedeutung der Schlangeninsel. Kontrolle der Seewege und des Luftraumes – soviel war klar.

    Angebliche „Systeme zur Korrektur von US-Tomahawk-Marschflugkörpern“? Das erscheint mir zweifelhaft. Diese MFK nutzen laut Wikipedia neben Inertialnavigation (INS) und GPS noch den Geländekonturvergleich und einen weiteren offenbar optischen Geländevergleich (DSMAC). Für INS und GPS spielt die Insel wohl keine Rolle, für den Geländevergleich natürlich schon – aber dazu braucht man keine Systeme auf der Insel. Allenfalls wäre die Insel ein Wegpunkt, der angeflogen werden kann, um sich der über See der eigenen Position zu vergewissern – aber auch das halte ich für unnötig und daher unwahrscheinlich.

    Ohnehin wären etwaige auf der Insel vorhandene feindliche Systeme von den Russen ja bereits Ende Februar zerstört oder abtransportiert worden.

    1. @Lumi
      Wenn es auf der Insel irgendwas von Interesse gegeben hätte (z.B. ein Biowaffenlabor oder eine Nato Raketenkorrekturstation), dann wäre das schon längst auf Telegramm gewesen.

  6. Also für mich ist das nicht so klar, warum Russland so eine Insel mit aller Macht behalten will!
    Die Lage der Insel ist genau bekannt, somit ist sie ein ausgezeichnetes Ziel für Raketen und Artillerie. Zur Versorgung müssen stets Boote mit umfangreicher Luftabwehr Unterstützung benutzt werden was bei den Poseidon flugkörpern der Ukraine auch nicht so sicher zu sein scheint – oder will Russland diese Strecke als realitätsnahe Teststrecke für gerade diese Optionen nutzen?

        1. Eigentümer von Riesenyachten sind viele US-amerikanische Oligarchen, wie Soros, Gates, Musk und Omidyar, wobei die beiden letzteren Doppelstaatler sind und der erstere ein ungarischer Einwanderer.

    1. Taktisch gesehen (also zum Waffeneinsatz) ist die Schlangeninsel sicher eher ungeeignet, weil eben nur sehr kostenintensiv (im Sinne von Versorgung und Material). Da hast Du wohl recht.
      A B E R…:
      Aus strategischer Sicht (Informationsbeschaffung/Frühwarnsystem) ist sie (fast) jeden Preis wert.
      – Du kannst von dort aus einen sehr großen Bereich des Meeres einsehen. Weit bis in NATO-Gebiet (umgekehrt bis zur Krim – also Sewastopol, dem russischen Hauptstützpunkt und Hafen im Schwarzen Meer).
      – Schiffe, Flugzeuge, anfliegende Raketen können SEHR – SEHR – VIEL früher entdeckt werden und so die Vorwarnzeit drastisch verlängern (oder wenn sie in der Hand des Gegners ist… -> verkürzen (weil man die Infos dann eben nicht hat…!
      – Eine Insel… so klein sie auch sein mag, verbraucht keinen Treibsoff. Zumindest nicht in dem Maße wie es ein Schiff täte. dass man zudem auch noch entsprechend sichern müsste, denn Schiffe haben keine Bunker…. (Denke nur mal an die Moskwa)
      usw. usw. usw.
      Alles in allem ist es sehr viel günstiger eine kleine Garnison auf der Insel zu versorgen als ständig ein Schiff in der Gegend zu haben, als auch unbedingt zu verhindern, dass sie und die damit einhergehenden Informationen dem Feind nutzen.
      Natürlich wären die eigenen Truppen auf der Insel schwer gefährdet. Aus strategischer Sicht überwiegen aber die Wichtigkeit der von dort beschaften Informationen, wie auch die Möglichkeit durch das Halten der Inseln dem Feind wichtige eigene Infos’s vorzuenthalten, das Leben der dortigen Soldaten um ein vielfaches. Aber so ganz Schutzlos sind sie ja auch nicht, wie man an den fehlgeschlagenen Versuchen, die Insel zurück zu erobern sehen kann.
      https://t.me/HandtaRico

  7. Muss mal wieder was loswerden! Ich weiss nicht, wie Sie das anstellen, aber diese ganzen Übersetzungen und Texte, die Sie raushauen. Das ist der Wahnsinn! Ich hoffe, Sie haben helfende Hände…

    Nun zu einem kleinen privaten Urteil:

    Mann ich liebe den Igor Konaschenkow!

    Das ist für mich der Inbegriff eines Militärsprechers. Schon wie der redet! Wie eine Kalashnikow…
    Klar, ausdrucksstark und Inhaltsorientiert!
    Nachdem man den gehört hat, weiss man wo man dran ist…
    Manchmal muss ich mir das zwei, bis dreimal anhören (auch ohne Untertexte). Ist immer im Twitterkanal zu finden und der bekommt immer ein Herz. Ich hoffe, dass er für seine Aufklärungs-/ und Informationsarbeit nach dem Krieg noch befördert wird.

    1. @wodkaontherocks
      Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl! Es handelt sich hier nicht um einen Krieg, sondern um eine militärische Sonderoperation. Das sagt Herr Konaschenkow doch klipp und klar.

    2. Alter ich lieg am Boden…. Was für ein absolut genialer Vergleich! Gar nicht mal so auf Igor Konaschenkow bezogen, sondern auf die Kalaschnikov…!

      „Klar, ausdrucksstark und Inhaltsorientiert!“

      Im Ernst: Geh nach Russland und mach da ne Werbeagentur auf…! Nen besseren Verkaufssloagen für ein Sturmgewehr gibt es nicht…! Echt man, einfach nur geil! Hab Tränen in den Augen.

      PS: Ich würde sofort bei Dir anfangen.

  8. Hallo Thomas, erstmal nochmals herzlichen Dank für Deine Arbeit. Ich, und viele Andere schätzen sie sehr. Allerdings hätte ich hie und da Anmerkungen. Zu diesem Artikel sogar eine Warnung! Und zwar geht es um die letzten der Zeilen der Übersetzung: „„Wusstet Ihr, dass dieser „Papa“ Khatyn verbrannt hat?“

    Sollte es sich um Katyn handeln (und nicht Chatyn – zwecks anglo-sächsischer Schreibweise), könnten wir mit einer Vermischung und Relativierung zweier unterschiedlicher Kriegsverbrechen zu tun haben.

    Bandera war mitnichten für das Verbrechen von Katyn verantwortlich. Da hat das NKWD ca. 20 000 in Ostpolen gefangen genommene polnische Offiziere und Beamte, die keinen Widerstand geleistet hatten, hingerichtet. Dies geht definitiv auf das Konto der Sowjetunion, wennauch nicht explizit auf das Konto der ethnischen Russen, denn die – in dem 12 köpfigen Gremium das das Urteil unterschrieben hatte – waren nur zu viert vertreten.

    Bandera und seine OUN und UPA sind für andere, schreckliche Verbrechen verantwortlich. Seine ukrainischen Nazis haben in Wolhynien und Ost-Galizien 100- bis 200 000 Menschen bestialisch abgeschlachtet. Mehrheitlich Polen, aber auch Juden und andere Ethnien. Da ist das Odessa-Massker ein Klacks dagegen. Ich will hier keine Details anführen, aber wer sich für Abgründe der menschlichen Abartigkeit intereessiert: kein Horror ist mehr erschütternd. Absolut keiner. Nicht mal von Stephen King oder aus Hollywood.

    Ich finde, das sollte man wirklich fest halten. Sonst laufen die Russen, die Bandera zurecht der Verbrechen beschuldigen, aber ihm Katyn in die Schuhe schieben wollen, der Gefahr der bewussten Lüge. Das Glaube ich nicht, auch wenn die Letzteren glauben, dass es stimmt.

    1. „Wir haben nichts vergessen!“

      „Die faschistischen Besatzer und ihre Helfershelfer haben 9.200 belarussische Dörfer niedergebrannt. Mehr als fünftausend davon samt den Einwohnern. Und wir wissen, wie das alles anfängt: von „Rassentheorien“ und Ideologien, die die Überlegenheit einer Menschengruppe gegenüber einer anderen predigen, bis hin zur Einteilung in Überlegene und Untermenschen. Das Schreckliche daran ist, dass diese Lehren auch heute noch weltweit ihre Anhänger finden.“

      „Es ist wahr: Der Zweite Weltkrieg war nicht nur ein Krieg, er wurde zum planmäßigen Massenmord an den slawischen Völkern. An diesem denkwürdigen Abend, am Vorabend eines weiteren Jahrestages der Tragödie von Chatyn, adressiere ich meinen Appell an all diejenigen, die die Nazi-Symbole wieder beleben wollen.“

      „Ich appelliere an alle, die davon überzeugt sind, dass ‚im Faschismus die Rettung unserer Zivilisation gelegen hat.‘ Ich wende mich an jene, die die Kriegsverbrecher verherrlichen und die weiß-rot-weiße Fahne verehren, die zur Fahne der Massenmörder wurde. Wir haben uns dieses Problems angenommen und wir werden der ganzen Welt beweisen und zeigen, was Völkermord ist und dass diejenigen, die uns heute zu belehren versuchen, kein Recht dazu haben. Allen, die sich täuschen und täuschen lassen, sage ich: Komm und sieh! Komm nach nach Chatyn, Borki, Ola, Dalva, Ussakino, Schunewka, Osaritschi, komm zu den Gedenkstätten ‚Trostenez‘, ‚Jama‘, ‚Krasny Bereg‘.“

      – Rede des Präsidenten Lukaschenko in der Gedenkstätte Chatyn, 22.3.2021

      https://deu.belta.by/president/view/wir-haben-nichts-vergessen-rede-des-prasidenten-lukaschenko-in-der-gedenkstatte-chatyn-56516-2021/

    2. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage … Bundestagsdrucksache Nr.: 19-302 vom 20.12.2017

      (Frage 13.) „Inwieweit sind nach Auffassung der Bundesregierung militärische Handlungen der Wehrmacht im Rahmen des [Ostfeldzuges] grundsätzlich als verbrecherisch einzustufen?“
      (Antwort:) „Die Einordnung damaliger militärischer Handlungen der Wehrmacht als verbrecherisch im strafrechtlichen Sinne ist einzelfallbezogen vorzunehmen. Als verbrecherisch könnten Handlungen konkreter Täter einzustufen sein, die gegen anwendbares Recht verstießen, insbesondere Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit.“

      https://www.sevimdagdelen.de/wp-content/uploads/19-302-Gedenken-an-den-75.-Jahrestag-des-Sieges-der-Roten-Armee.pdf

      Der Ostfeldzug selber, angefangen mit Hitlers Weisung Nr. 21 an die Wehrmacht „Fall Barbarossa“ vom 18.12.1940 und dem „Generalplan Ost“, gelten aus Sicht der Bundesregierung nicht als Verbrechen. Auch die Vernichtung von Dörfern samt ihren Einwohnern nicht, die ja keineswegs „Handlungen konkreter Täter“ waren, sondern Teil der allgemeinen Kriegsführung. Stattdessen wehen in der EU Nazifahnen. Die der Kollaborateure und Massenmörder des „Weißruthenischen Zentralrates“ haben praktischerweise kein Hakenkreuz, das merkt ja keiner. Die Nazifahne ist in der EU als Symbol der „Opposition“ gegen den „Diktator“ anstelle der weißrussischen oft verwendet worden.

      Über Chatyn oder den Generalplan Ost gibt es in der BRD keinerlei Kenntnis. Die Geschichte des II. Weltkrieges wurde komplett umgefälscht. Um einige Grundereignisse, die sich nicht aus der Welt schaffen ließen, wurde eine völlig andere Geschichte herumgedichtet.

      Die Wahrheit findet sich nur noch im Ausland oder antiquarisch: In der DDR, aber auch in der alten BRD gab es gute Bücher, besonders Dokumentenbände. Da kann man bei den Nazis selber im Original nachlesen, daß es stimmt, was Lukaschenko oder die Militärhistorische Gesellschaft Rußlands heute sagen.

  9. Praktisch alles, was wir heute in der BRD über die sowjetische Seite des II. Weltkrieges erfahren, stammt von Goebbels. Auch das Narrativ über Katyn (nicht zu verwechseln mit Chatyn). In Goebbels Tagebüchern läßt sich nachlesen, daß er in Sorge war, seine Propaganda könne zusammenbrechen, wenn herauskäme, daß die Polen mit deutschen Patronen erschossen worden sind. Es kam heraus, hat aber nichts geändert.

    Es gab eine kriminalistische Untersuchung in Katyn, bei der nachgewiesen Wurde, daß die Story von Goebbels auf vielfältige Weise nicht mit der Realität zusammenpasst:

    Report of Special Commission
    for Ascertaining and Investigating the Circumstances of the Shooting of Polish Officer Prisoners by the German-Fascist Invaders in the Katyn Forest
    https://sascha313.files.wordpress.com/2014/06/d804_r9-t78-19441.pdf

Schreibe einen Kommentar