Indiens Außenminister: „Die Beziehungen zu Russland waren für Neu-Delhi oft lebenswichtig“

Subramanyam Jaishankar sagte auch, dass sich die Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern ganz natürlich aus ihrer geografischen Lage ergibt, da sie gemeinsame Nachbarn in Zentralasien haben

Die Beziehungen Indiens zu Russland werden von vielen Faktoren bestimmt, sie haben sich über Jahrzehnte entwickelt und waren für das Land oft lebenswichtig, erklärte der indische Außenminister Subramanyam Jaishankar in einer Rede auf dem Global Technology Summit in Neu Delhi.

„Diese Beziehung hat sich entwickelt, weil die Dynamik der Weltpolitik in den letzten 50-60 Jahren diese Beziehung geformt hat. Ich erlebe oft, dass die Frage so formuliert wird, als ob Indien durch die Aufrechterhaltung dieser Beziehungen irgendeinen Schaden erleiden würde. Diese Beziehung hat uns mehrfach gerettet“, sagte der Außenminister.

Er antwortete auf die Frage des Moderators, wie er die Entwicklung der Beziehungen zu Russland sehe, auch im Zusammenhang mit der „übermäßigen Abhängigkeit“ von Russland in der militärisch-technischen Zusammenarbeit zu einer Zeit, in der Indien die technologische Zusammenarbeit mit den USA ausbaut, auch in sensiblen Bereichen wie der künstlichen Intelligenz und der Raumfahrt.

Jaishankar sagte auch, dass er die Verwendung des Wortes „übermäßige Abhängigkeit“ als provokativ empfinde. Der Außenminister stellte klar, dass ein Land, das gleichzeitig gute Beziehungen zu mehreren anderen Ländern unterhält, von keinem dieser Länder abhängig ist, „geschweige denn übermäßig abhängig“. Er betonte, dass sich die Zusammenarbeit zwischen Indien und Russland ganz natürlich aus der Geografie ergebe, da sie gemeinsame Nachbarn in Zentralasien hätten. „Für uns liegt hier [in der Pflege der Beziehungen zur Russischen Föderation] also eine Menge Logik verborgen“, fügte der indische Außenminister hinzu.

Jaishankar fügte hinzu, dass Indien in den letzten 30 Jahren die Liste der Länder, mit denen es Beziehungen aufbaut, erweitert hat. „Wenn man mehr Möglichkeiten hat, ist es nur natürlich, dass ein Land das Beste daraus machen will. Und um das zu tun, muss man ausgewogen und vernünftig sein – welche Möglichkeiten man nutzen sollte, in welchen Bereichen und in welchem Umfang… Es ist wie mit einem kleinen und einem großen Investitionsportfolio. Wenn ich eine große Auswahl an Investitionen habe, werde ich ein Gleichgewicht finden und mich nicht zu sehr abhängig machen“, so der Außenminister abschließend.

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

13 Antworten

  1. Und die Beziehung Indiens zu den USA ergibt sich ganz natürlich aus der großen indischen Diaspora dort, und weil die USA im Gleichgewicht der indischen Beziehungen den Rivalen China austarieren. Die Beziehungen Indiens zu Deutschland ergeben sich ganz natürlich aus Baerbock und ähnlichen Zumutungen. Indien gehört zu keinem Block, es ist sein eigener Block, wie Jaishankar es ausdrückte. Der „multivektoralen“ Außenpolitik gehört die Zukunft.

    1. ….Indien ist ja ganz aktiv in dem angelsächsischen „AUKUS- Bündnis“.. …fährt ab und zu mit einem Schiff mit ?..😎

      1. Das ist halt wie bei den Menschenrassen. Wenn alles schön gemischt ist, muss man sich schon ziemlich strecken um die, die man nicht haben will, zu definieren.

        Multipolarität funktioniert auch nur in einer Mischung. Wenn dies so nicht hält, haben wir wieder die alten Blöcke mit Mord und Totschlag.

        Ich bin z.B. zwar auch für die Zerschlagung des Dollar-Blocks, der überlebt sich in seinen Grundlagen ohnehin. Auch ein Gegengewicht zur NATO wird wohl leider erforderlich werden. Aber es ist auch nicht zielführend die Gräben zu tief zu graben, wie es der Westen schon immer getan hat. Man kann sich auch mit Respekt hassen.

        1. ….es werden „Blöcke“ bleiben… …in den BRICS, SCO und was sich noch entwickelt, werden RUS und CHIN, egal wer nachkommt, eine Konstante bleiben !!.. …RUS und CHIN Analysten, haben die „Trennung unter Mao und Chrustschow“, als die grösste strategische Fehlentscheidung in beiden Ländern der damaligen Zeit bewertet !!..
          …Beide Staaten wissen, dass nur durch ihr „Strategisches Bündnis“ die Angelsachsen auch in Zukunft gehindert werden, wieder eine „dominierende Rolle“ zu spielen !!.. …und die Länder, welche sich den BRICS usw. anschliessen oder annähern wissen, dass nur durch das Bündnis RUS und CHIN, auch ihre Unabhängigkeit gewährleistet ist !!.. ..das „Märchen, CHIN will Teile von RUS“, ist die Beruhigungspille der Globalisten, denn für RUS und CHIN spielt es in der Gegenwart keine Rolle mehr, ob das Amurgebiet zu China mal gehörte.. ….dieser „Streit“ ist beigelegt, denn in der Gegenwart, verknüpfen sich in diesem Raum, beide Staaten in einem ungeheurem Ausmass.. …siehe Nutzung von Wladiwostock als „Freihafen“ für die Chinesische Nordostprovinzen !!..😈

          1. Leider, denn in den Köpfen der meisten Menschen der vorherigen Generationen gibt es nur GUT oder BÖSE.

            Da hoffe ich auf die nachfolgenden Generationen dass sie ein solches Gesellschaftsbild über winden. Mit einer Baerbock und Co wird es nicht gelingen. Mit der UNO im derzeitigen Zustand ebenfalls nicht.

            Doch meine Hoffnung für meine Enkel bleibt erhalten, wenn sich die die jetzt Krieg führen umbringen wird es leichter werden für jene die gemeinsam die Welt gestalten werden.

            1. ….solange die angelsächsischen „Globalisten, Neocon, Hochfinanz usw. „irgendeinen poltischen Einfluss haben, ist es unumgänglich, dass sich die Freien Länder um den „Gegenpol“ versammeln, UM vor den räuberischen Übergriffen der Obengenannten sich zu schützen !!..
              …aber die Zeiten, wo die Obengenannten ungestraft Länder überfallen, verwüsten und ausplündern durften, sind dank der militärische und ökonomischen Stärke von CHIN und RUS vorbei !!..😈

      2. Das Problem Indiens mit den USA ist: Indien hätte gern mehr USA in seinem multivektoralen Gleichgewicht, aber die USA können nichts bieten. So ist der Elefant doch China einige Schritte näher gekommen, als ihm eigentlich lieb ist (BRICS-System).

        1. …das „Urproblem“ ist das britische Kolonialproblem mit der Grenze im Himalaya.. …ein Inder schrieb mal, dass „…durch Nehru dieses Problem erst entstanden ist !!“…
          …habe mich aber mit dieser Problematik nicht beschäftigt !!..😈

          1. Nehru hat Karten von Britisch-Indien geerbt mit lauter „Linien“, die britische Ansprüche markierten, von denen die Chinesen oft gar nichts wußten. Und dann haben die Inder von chinesischen Landkarten erfahren, daß die Chinesen „quer durch Ladakh“ eine neue Straße von Xinjiang nach Tibet gebaut hatten. Schon daß sie vom Bau der Straße gar nichts gemerkt hatten, zeigt ja, daß dort eigentlich kein Indien mehr war.

            1. …da Modi beste Verbindungen zu Russland hat, wirtschaftlich und auch militärisch, wird es den Angelsachsen nicht gelingen, Indien auf IHRE Seite zu ziehen !!.. …Modi weiss was er im „Spiel“ mit CHIN und RUS für Karten hat !!.. …er betreibt ja nicht die „Schaukelpolitik“ wie sie Janukowitsch und vor 2020 auch Lukaschenko betrieben hat !!.. ….siehe „Indischen Diesel“ für die EU – Staaten !!..😈

              1. Das riesige „Anspruchsgebiet“ Ladakh, bis weit nach Xinjiang und Tibet hinein, kann oder will Modi nicht aufgeben, während China die Frage gern geregelt und aus der Welt hätte, damit sie in Zukunft nicht mehr stört. Faktisch haben beide je eine Linie der realen Kontrolle, um das „Niemandsland“ dazwischen prügeln sie sich manchmal. Keine Schußwaffen. Über die meisten anderen „Linien“ haben sich Indien und China bereits geeinigt.

                Das größere Problem ist das Trauma der indischen Unterlegenheit, woran China nichts ändern kann, es ist nun einmal deutlich stärker. Rein „eurasisch“ wäre Indien der „Junior“ oder die „zweite Geige“ hinter China, deshalb die Rolle als eigene Weltmacht mit guten Beziehungen zu den USA, aber auch Japan und Südkorea, als Gegengewicht.

                Indien „verschaukelt“ niemanden, als Weltmacht hat es das Recht auf eine multivektorale Außenpolitik. Die Türkei und Vietnam halten es ähnlich, aber auch viele afrikanische Länder, die keine einseitigen Abhängigkeiten wünschen.

                Gerade die USA als Weltmacht, aber sehr schwache, die sich leicht in ihre Grenzen weisen und nötigenfalls wieder loswerden läßt, ist als „Vektor“ beliebt. Genau wie die Türkei, tüchtig, leistungsfähig, aber nur eine kleine Großmacht. China dagegen muß auf Zurückhaltung achten, da sonst leicht als allzu tüchtig und übermächtig empfunden.

                1. ….sollen sich weiter prügeln, hat aber wenig Einfluss auf die Gesamtpolitik der BRICS und im Verhältnis der §beiden Prügler“ !!.. …die verhandeln ja auch schon längere Zeit, kleine Fortschritte soll es geben.. …hat Zeit !!..
                  ….im Moment gibt die „Schwache Weltmacht“ gerade zu, den Ukraine – Krieg verloren zu haben !!.. …schauen sie nach „drüben“ und in der brd – Kolonie, den Röpcke an !!😈

                2. Der Grenzstreit ist Folklore, es gibt gefährlichere Sportarten. Einzig in der EU hoffen sie jedesmal, daß es nun hoffentlich endlich kracht zwischen Indien und China. Modi und Jaishankar sind ausgezeichnete Staatsmänner.

                  Indien ist eine China gleichwertige Weltmacht. Den Platz kann es noch nicht ausfüllen, das ist aber nur eine temporäre Unpäßlichkeit.

                  Eine andere temporäre Unpäßlichkeit sind die Probleme, die der „Schwachen Weltmacht“ daraus erwachsen, daß sie nicht einsieht, doch eine Liga unterhalb von Indien und China zu sein.

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