Palästinensisch-israelischer Konflikt

Wiederaufnahme der Kampfhandlungen nach siebentägigem Waffenstillstand

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse des Wochenendes rund um den Krieg im Nahen Osten, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages rund um den Krieg im Nahen Osten. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung des 1. Dezember.

Beginn der Übersetzung:

Wiederaufnahme der Kampfhandlungen nach siebentägigem Waffenstillstand: Der Konflikt in Palästina

Israel hat das Ende der Waffenruhe und die Wiederaufnahme der Kampfhandlungen angekündigt und wirft der Hamas vor, gegen die Vereinbarung zu verstoßen. Nach Angaben der palästinensischen Seite geht die Zahl der Todesopfer durch die neuen Bombenanschläge bereits in die Dutzende. Gleichzeitig berichten die Konfliktparteien und Vermittler über die Fortsetzung der Verhandlungen, um ein neues Abkommen zu erreichen.

Die TASS hat die wichtigsten Informationen über die Ereignisse im Nahen Osten zusammengestellt.

Ende der Waffenruhe

Am Morgen erklärte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, dass die radikale palästinensische Bewegung Hamas die Bedingungen des Abkommens über die Freilassung der Geiseln nicht erfüllt und das Gebiet Israels beschossen habe.

Die israelischen Streitkräfte (IDF) nahmen ihre Kampfhandlungen in vollem Umfang wieder auf und griffen 200 Ziele der Radikalen im Norden und Süden des Gazastreifens an, darunter Khan Younis und Rafah.

Nach dem Ende der humanitären Pause behauptete der militante Flügel der Hamas – die Izzeddin al-Qassam-Brigaden -, die Städte Aschkelon, Sderot und Be’er Schewa beschossen zu haben. Auch die radikale Palästinensergruppe Islamischer Dschihad kündigte die Wiederaufnahme des Beschusses an.

Auch an der Grenze zum Libanon, wo der bewaffnete Flügel der schiitischen Partei Hisbollah operiert, kam es zu einer erneuten Eskalation. Die Gruppierung erklärte, man habe das Feuer auf einen israelischen Militärposten im Viertel Jel al-Alam eröffnet.

Die Lage im Gazastreifen

Wie Reuters berichtet, wurde die Einfuhr humanitärer Hilfsgüter in den Gazastreifen über den Grenzübergang Rafah an der Grenze zu Ägypten gestoppt.

Das Gesundheitsministerium des Gazastreifens meldete 32 palästinensische Todesopfer in den drei Stunden seit Wiederaufnahme der Kampfhandlungen. Laut dem Fernsehsender Al Jazeera ist die Zahl der Todesopfer durch israelische Angriffe seit dem Ende der Waffenruhe bereits auf 66 gestiegen.

Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, ihr Kameramann im Gazastreifen sei bei einem israelischen Luftangriff getötet worden.

Razzien im Westjordanland

Israelische Sicherheitskräfte haben in der Nacht zum 1. Dezember bei Anti-Terror-Razzien im Westjordanland 15 gesuchte Palästinenser festgenommen. Der Pressedienst der Armee fügte hinzu, dass es in einigen Gebieten zu Schusswechseln zwischen bewaffneten Palästinensern und Soldaten kam, wobei auf israelischer Seite keine Verletzten gemeldet wurden.

Insgesamt wurden im Westjordanland seit der Eskalation des Konflikts rund 2.100 Palästinenser festgenommen.

Geiseln

Tel Aviv erklärte, es sei gelungen, während der Einstellung der Kampfhandlungen 110 entführte Geiseln zu befreien, darunter 86 Israelis und 24 Ausländer. Weitere 137 Geiseln, darunter 126 Israelis und 11 Ausländer, befinden sich nach Angaben der israelischen Seite im Gazastreifen. Darunter sind zwei Kinder im Alter von 4 Jahren und 10 Monaten, „von denen die Hamas sagt, sie seien tot“, erklärte der israelische Regierungssprecher Eylon Levy.

Verhandlungen

Trotz des erneuten Beschusses setzen die Hamas und Israel ihre Gespräche über die Wiederherstellung einer Waffenruhe im Gazastreifen fort, so das Außenministerium von Katar, das die Gespräche vermittelt.

Nach Angaben der Hamas hat Tel Aviv mehrere Vorschläge abgelehnt, die auf ein Abkommen für eine neue Pause abzielen. Osama Hamdan, Mitglied des Politbüros der radikalen palästinensischen Bewegung, sagte, die Hamas strebe weiterhin einen Waffenstillstand an.

Der israelische Radiosender Kan zitierte einen ungenannten Vertreter Israels, der sagte, dass „die Verhandlungen so lange unter Beschuss stattfinden werden“, bis die Radikalen sich bereit erklären, die israelischen Geiseln freizulassen.

Die Lage der Russen im Konfliktgebiet

Es liegen keine Informationen über Opfer unter den Russen im Gazastreifen vor, sagte Aliya Saripowa, Sprecherin der russischen Mission bei der Palästinensischen Autonomiebehörde. Ihr zufolge warten etwa 200 Personen von der von Russland erstellten Liste auf ihre Evakuierung.

Der schrittweise Abzug ausländischer Staatsangehöriger über den Rafah-Kontrollpunkt wurde für alle Staaten aufgrund der Operation zum Austausch von Geiseln gegen palästinensische Gefangene ausgesetzt. Es gebe jedoch keine Informationen über die Wiederaufnahme der Evakuierung nach dem Ende des Waffenstillstands, sagte Saripowa.

Das russische Außenministerium teilte zuvor mit, dass insgesamt 762 von 950 Antragstellern aus der Enklave evakuiert und mit Sonderflügen des Ministeriums für Katastrophenschutz aus Kairo nach Moskau gebracht worden seien.

Darüber hinaus trafen am Freitag mehr als 100 palästinensische Flüchtlinge als Teil einer zweiten Gruppe in Grosny ein. Zuvor hatte Tschetschenien bereits 50 Flüchtlinge, darunter 27 Kinder, aufgenommen.

Reaktion auf den Waffenstillstand

Hamas-Politbüromitglied Khalil al-Haya äußerte die Ansicht, dass US-Außenminister Anthony Blinken Israel „grünes Licht“ für die Fortsetzung der Kampfhandlungen gegeben habe. Auch die Regierung der Enklave ist dieser Ansicht und machte in einer Erklärung die internationale Gemeinschaft, unter Führung der USA, für das Vorgehen Tel Avivs verantwortlich.

Unterdessen erklärte der Nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses, dass Washington mit den Regierungen Katars, Ägyptens und Israels über die Möglichkeit einer Rückkehr zum Waffenstillstand berät.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte seinerseits, dass die israelischen Streitkräfte so lange weitermachen werden, bis sie ihre Ziele erreicht haben. Dazu gehören die Rückkehr der Geiseln, die Zerstörung der Hamas und die Garantie, dass „der Gazastreifen nie wieder eine Bedrohung für Israel sein wird“.

Der iranische Außenminister Hosein Amir Abdollahian rief dazu auf, die Auseinandersetzungen zu beenden, „bevor es zu spät ist“, und sagte, es sei nicht möglich, die Geiseln mit Hilfe von Kampfhandlungen zu befreien.

Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, bezeichnete das Ende der Waffenruhe als eine Katastrophe.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

7 Antworten

  1. WAS SAGT DAS VÖLKERRECHT ZUM ISRAELISCH-PALÄSTINENSISCHEN KONFLIKT?

    Aus Sicht des Völkerrechtes stellt sich der israelisch-palästinensische Konflikt recht einfach dar: Gemäß den Beschlüssen der UNO, hier seinen die die UN-Resolution 181 von 1947 und die UN-Resolution 242 von 1967 genannt, haben die Palästinenser das Recht auf einen eigenen souveränen Staat Palästina mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. Diese Formel impliziert unter anderem, daß Palästina das Recht hat, über eine eigene Armee zu verfügen. Alle auf seinem Gebiet bisher errichteten jüdischen Siedlungen und Ost-Jerusalem müssen an den Staat Palästina übergeben werden. Jeder Palästinenser oder deren Nachkommen, der aus dem Staatsgebiet von Israel vertrieben worden ist, hat ein Rückkehrrecht. Israel hat diejenigen zu entschädigen, deren Eigentum zerstört worden. Dies betrifft ca. 700.000 Palästinenser, welche nach 1948 von den Juden aus Israel und ca. 400.000 Palästinenser, welche 1967 im Folge des Sechstageskrieges aus dem Westjordanland vertrieben worden sind.

  2. Diese terroristischen Superrassisten dort in Jaffa werden aufpassen müssen, daß ihr künstliches Staatsgebilde nicht im Nirvana verschwindet – denn langsam aber sicher bildet sich im nicht-yankee-diktierten und von den Hinterzimmermafioten infiltrierten „Rest der Welt“ Protest und Widerstand… 😤😤

  3. Was für ein Wahnsinn, was für eine Hölle, was für eine wahnsinnige Hölle, die uns, der Menschheit, von geisteskranken Führern wieder oder weiterhin aufgezwungen wird, anstatt diese zu zwingen, in dieser Hölle zu verglühen, denn dort ist ein geisteskranker Automat ohne Seelenantrieb, der sich Führung anmaßt, am besten aufgehoben!

    Konkret kann es nur einen in diesem Gebiet geben: Entweder die Palästinenser oder wie auch immer sie heißen mögen oder aber der Judenstaat alias Israel, den es ja nie hätte geben dürfen IN DIESEM GEBIET!

    Sie werden bis zum letzten kämpfen und damit diese Hölle aufrecht erhalten. Anstatt einfach mal einen ganz neuen Ansatz zu finden! Ich meine, wer ist auch eigentlich so „leicht irre“ und will dort unten in dieser weitgehenden Wüste leben?! Als ob es keine weit schöneren Gebiete gäbe auf dieser Erde.

    Ein neuer Ansatz wäre, den Millionen Juden ODER Palästinensern eine deutlich schönere Gegend in ausreichender Größe zu schenken. Das sollte freilich nicht Deutschland oder Europa sein, das sind bereits seit Jahrtausenden besetzte Gebiete. Aber vielleicht wollen die geisteskranken Führer hier einen Austausch, einen Bevölkerungsaustausch! Das wäre dann wie in Palästina, wo „Israeliten“ gegen „Palästinenser“ ausgetauscht werden sollen. NICHT WAHR?!

    Na ja, es gilt weiterhin: Wo ein gesunder Wille ist, ist auch ein gesunder Weg! Manchmal muß man nur viel Verstandesleistung investieren, um diesen zu finden und zu gehen.

    Widerlegt des mal!

  4. Insgesamt wurden im Westjordanland seit der Eskalation des Konflikts rund 2.100 Palästinenser festgenommen.

    Da bleiben sie wohl auch, ohne Verhandlung, recht lange Zeit.
    Die Hamas kämpft da gegen rassistische Windmühlen.

    Ich warte jetzt noch auf den 100.000ten toten Semiten im Gazastreifen und den Auszug der Palästinenser mit Narrhalla-Marsch. Auf den Tribünen Olaf, Armageddon, Steinmeier und Blinken. Alle bezeugen, das Israel eine Demokratie ist und sich daher ans Völkerrecht halten muss.

  5. Seit wann gibt es in einer FIRMA Demokratie und seit wann muss sich eine FIRMA ISRAEL an das Völkerrecht halten ?
    Dumme Situation , täuscht man einen Staat vor , ist das Völkerrecht ein Problem , agiert man als FIRMA , besteht immer die Gefahr das man auffliegt !

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