Darf man Studien einfach so glauben?

Der Spiegel zitiert die Bild am Sonntag, die wiederum eine Studie des Industrie- und Handelstagkammertages (DIHK) zitiert, also einer Lobbyorganisation der deutschen Wirtschaft. Hier wird von Einsparungen für Deutschland gesprochen, wenn wir nur endlich Autos benutzen, die autonom fahren. Klingt logisch, oder?
 
Zunächst frage ich mich aber etwas anderes. Warum lesen die Redakteure des Spiegel die Studie nicht einfach selbst, sondern zitieren lediglich die Bild am Sonntag? Das ist ein wenig wie das gute alte Kinderspiel „Stille Post“.
 
Daher habe ich mir die Studie einmal angesehen, die man auf der Seite des DIHK findet, wenn man sich dem Download folgt, der zu dem Artikel des DIHK zu diesem Thema verlinkt ist.
 
Sicher will ich glauben, dass autonomes Fahren Kosten spart. Computer werden sparsamer fahren, als Menschen, die Vernetzung von Autos wird dazu führen, dass die Autos automatisch Staus umfahren und wenn die Technik ausgereift ist, wird es bestimmt auch weniger Unfälle geben. Alles logisch und nachvollziehbar.
 
Aber wie ist es mit Kosten, die für die Gesamtwirtschaft entstehen? Wo sollen z.B. die Fern- Bus- und Taxifahrer arbeiten, wenn die Autos autonom fahren? Die Vergangenheit hat gezeigt, dass Automatisierung in der Industrie vor allem bei wenig qualifizierten Arbeitern – den klassischen Fließbandarbeitern – zu Arbeitslosigkeit geführt hat und dass viele der Betroffenen keine Arbeit mehr finden konnten. Die Unternehmen haben also ihre Produktivität und Gewinne erhöht, die Kosten für die entstehende Arbeitslosigkeit jedoch beim Staat abgeladen. Und es steht zu erwarten, dass sich dieses Szenario auch hier wiederholen dürfte.
 
Damit kann ich Unrecht haben und daher habe ich die Studie nach Antworten auf diese Frage untersucht. Und siehe da: Dieses Thema wird nicht behandelt. Die Studie beschäftigt sich mit den Vorteilen und Ersparnissen für die Wirtschaft, fragt aber nicht danach, was aus den Berufskraftfahrern werden soll und was gegebenenfalls deren Versorgung die Gesellschaft kostet.
 
Und genau deshalb habe ich zu Beginn meines Beitrages den DIHK als Lobbyorganisation der Wirtschaft bezeichnet, denn diese Studie rechnet vor, was die Volkswirtschaft (in diesem Fall die Arbeitgeber) durch autonomes Fahren sparen kann. Die auf der anderen Seite entstehenden Mehrkosten jedoch, werden nirgendwo auch nur erwähnt. Und auf dieser Basis fordert der DIHK Unterstützung der Politik bei diesem Projekt.
 
Das ist legitim, dafür sind Lobbyorganisationen ja da. Aber es wäre die Aufgabe der kritischen Medien (zu denen sich der Spiegel doch selbst zählt), diese Frage zu beleuchten anstatt einfach die Bild am Sonntag zu zitieren. Und „zitieren“ meine ich nicht im übertragenden Sinne, mehrere Sätze aus der BamS wurden einfach wortwörtlich übernommen. Ist copy/paste heutzutage Journalismus?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

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