heute-journal meldete russischen Angriff auf Estland – Wie hat Russland reagiert?

Das heute-journal hat am Donnerstag seine Sendung mit einer Meldung über einen Angriff Russlands auf das Baltikum begonnen. Interessant ist nun, wie die russischen Medien darauf reagiert haben.

Man fragt sich ja immer, wo wird von den Medien die Kriegstrommel gerührt, wer ruft zu Hass und Krieg auf. Sind es die russischen „Staatspropaganda-Sender“ oder die „freien und kritischen westlichen Medien“? Diese Frage kann man nun an einem konkreten Beispiel anschaulich betrachten.

Ich habe über diese Sendung des heute-journal nicht sofort berichtet, weil ich die russische Reaktion abwarten wollte und die ist inzwischen erfolgt. Für alle, die nicht mitbekommen, was am Donnerstag passiert ist, hier erst einmal die Zusammenfassung.

Klaus Kleber von heute-journal eröffnete die Sendung mit folgenden Worten:

„Guten Abend, zu Wasser und zu Luft sind heute Nacht amerikanische, deutsche und andere europäische Verbündete unterwegs nach Estland, um die russischen Verbände zurückzuschlagen, die sich dort wie vor einigen Jahren auf der Krim festgesetzt haben.“

Danach folgte die Auflösung, doch kein Krieg, alles nur eine „realistische Vision“:

„Keine Sorge. Das ist nicht so. Das ist nur eine Vision. Aber eine realistische. So etwa müsste nämlich im Ernstfall die Antwort der NATO aussehen auf einen Angriff auf das Territorium eines ihrer Mitgliedsstaaten. Und sei er so klein wie Estland. Wenn das in Frage gestellt scheint, würde die Abschreckung brüchig, die seit 70 Jahren den Frieden in Europa sichert.“

Was hat so etwas in einer „Nachrichtensendung“ zu suchen? Es war keine Nachricht, es war reine „Angstmacherei“. Die Deutschen sollten daran erinnert werden, wo der „Feind“ sitzt. Dass es von Russland nie eine Drohung gegen die Balten gegeben hat, wurde nicht erwähnt. Stattdessen wurden die Zuschauer auf einen möglichen Krieg gegen Russland eingestimmt. Das nennt man normalerweise „Kriegspropaganda“.

Ich will aber gar nicht weiter darauf eingehen, wie ich eine solche Moderation beurteile, sondern will über die russische Reaktion berichten. Das heute-journal wird in einem staatlichen deutschen Sender ausgestrahlt, ich übersetze daher die Reaktion eines russischen staatlichen Senders.

Beginn der Übersetzung:

In einer Sendung des deutschen Fernsehens sagte der Moderator allen Ernstes, dass Russland die EU angegriffen habe. Erst danach sagte er, dass es nicht stimmt und dass er damit die Zuschauer auf die russische Gefahr und auf die Werte der nordatlantischen Allianz aufmerksam machen wollte. Wie erfolgreich er damit war und wie das offizielle Moskau reagiert hat, erzählt unser Korrespondent.

Der deutsche TV-Sender ZDF begann seine wichtigste Nachrichtensendung mit der Meldung, dass Russland Estland angegriffen habe. Der Journalist sagte:

„Die Amerikanische Armee ist zusammen mit deutschen und europäischen Verbündeten nach Estland unterwegs, um die Einheiten der russischen Streitkräfte zurückzuschlagen, die dort einmarschiert sind“

Der Moderator Klaus Kleber hatte es dann eilig, die erschreckten Deutschen zu beruhigen, es gab keine Invasion. Mit solchen Metaphern wolle er nur die Rolle der Nato aufzeigen, die nach seiner Meinung den Frieden in der Welt garantiert:

„Keine Sorge. Das ist nicht so. Das ist nur eine Vision. Aber eine realistische. So etwa müsste nämlich im Ernstfall die Antwort der NATO aussehen auf einen Angriff auf das Territorium eines ihrer Mitgliedsstaaten. Und sei er so klein wie Estland. Wenn das in Frage gestellt scheint, würde die Abschreckung brüchig, die seit 70 Jahren den Frieden in Europa sichert. Das Problem ist heute, dass der Bestand des Bündnisses zu seinem 70. Geburtstag brüchiger erscheint als jemals in seiner Geschichte. Einer bisher beispiellos erfolgreichen Geschichte.“

Die Reaktion der Zuschauer ließ nicht auf sich warten, sie wussten die Idee von Klaus Kleber nicht zu schätzen. Einige Reaktionen auf Twitter lauteten: „Klaus Kleber, lang nicht mehr so einen Schock gekriegt!„, „Ich finde den Moderator des „heute-journal“ schrecklich. Was soll das bedeuten?

In Russland wurde auch auf Klebers Moderation reagiert. Der Senator Alexej Puschkow nannte das „einen Angriff auf die Gehirne mit Ziel, Russland zu dämonisieren und der Nato in die Hände zu spielen„:

„Die Meldung über einen russischen Angriff im deutschen Fernsehen ist eine typische Provokation im Informationsbereich. Eine Inszenierung mit bestimmten politischen Zielen. Man will Russland dämonisieren und die Werte der Nato loben. Aber weil Russland keinerlei aggressive Absichten gegen seine Nachbarn hat, nicht gegen Estland, nicht gegen Polen und so weiter, und die europäischen Medien das auch genau wissen, mussten sie sich eben eine Aggression ausdenken. Das ist ein Angriff auf die Gehirne der europäischen Zuschauer und Teil des Informationskrieges.“

Die russische Botschaft in den USA erinnerte Kleber auf Twitter an einen Angriff, allerdings den der deutschen Streitkräfte gegen Russland 1941. Die russische Botschaft in Kanada schrieb auf Twitter:

„Beleidigend, totaler Hass, die Propaganda des Senders ZDF beleidigt das Andenken an Millionen von Sowjetbürgern, die von den Nazis getötet und zu Tode gefoltert wurden.“

Man muss hinzufügen, dass das ZDF nicht zum ersten Mal mit Materialen mit zweifelhaftem Hintergrund auffällt. So hat das ZDF mal gemeldet, dass Russland mit dem Flüchtlingsstrom Europa mit russischen Agenten überflutet. Auch ein Interview von Kleber, der Mitglied des amerikanischen Aspen-Centers ist, mit dem Siemens-Chef Joe Kaeser, wurde von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als „Inquisition“ bezeichnet.´Dort forderte er in einem Interview fünf Minuten lang eine Erklärung von Kaeser, warum er in Zeiten von Sanktionen nach Russland gefahren ist.

„Ihre Reise nach Russland ist ein Schritt gegen alles, was Merkel, Obama, die Nato und die EU gegen Russland unternehmen. Dafür muss es konkrete Gründe geben!“

Die Rechnung von Kleber ist nicht aufgegangen und seine erfundene Attacke von Russland wusste man weder in Deutschland, noch im Ausland zu schätzen.

Ende der Übersetzung

Nun kann sich anhand dieser Geschichte jeder ein Bild davon machen, wo die Aggression herkommt. Von den russischen Medien und ihrem Bericht über Kleber? Oder von Kleber und dem ZDF, die sich einen russischen Angriff ohne jeden Grund ausdenken und als Aufmacher in ihrer wichtigsten Nachrichtensendung bringen?

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Es ist ein Skandal, dass Kleber und Bellut noch nicht entlassen wurden! Kleber als Mitglied der Atlantik-Brücke und des ebenso irrationalen Aspen-Instituts ist für jeden Bürger eine Zumutung und als Mitarbeiter, nicht nur als Moderator im von Zwangsgebühren bezahlten Öffentlich-Rechtlichen Rundfunks absolut untragbar!
    Ein derartiger Unsinn hat in einem Nachrichtenjournal absolut nichts zu suchen, es ist in der Tat übelste Kriegspropaganda, aber typisch für Mitglieder solcher volksverhetzender transatlantischer Vereinigungen wie dieser Atlantikbrücke!

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