Putin trifft Lukaschenko

NATO-Truppen marschieren an weißrussischer Grenze auf

Am Sonntag haben sich Putin und Lukaschenko getroffen. Der weißrussische Präsident warnt vor einem Truppenaufmarsch der NATO.

Gerade erst hat Russland einen Teil einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates veröffentlicht, in dem vor Truppenbewegungen in Polen gewarnt wurde. Bei seinem Treffen mit Putin hat Lukaschenko die Warnung wiederholt.

Um nichts aus dem Zusammenhang zu reißen, habe ich das gesamte veröffentlichte Gespräch der beiden Präsidenten übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Putin: Lieber Alexander Grigorjewitsch, wie vereinbart, treffen wir uns heute…

Lukaschenko: Wie vor sechs Monaten vereinbart.

Putin: Das ist wahr. Wir haben es vor langer Zeit vereinbart. Wir treffen uns heute in St. Petersburg. Das Wetter ist gut, es ist Sonntagnachmittag, aber wir haben immer etwas zu besprechen.

Zu Beginn unseres Gesprächs möchte ich feststellen, dass alle unsere Pläne verwirklicht werden, und zwar schneller, als Sie und ich erwartet haben.

Ich möchte darauf hinweisen, dass sich die Wirtschaft sowohl in Russland als auch in Weißrussland in einem guten Zustand befindet. Ich habe mir die neuesten Daten angesehen: Die Wirtschaft in Weißrussland wird in diesem Jahr voraussichtlich um 3,7 Prozent wachsen. Das ist zwar eine Prognose, aber immerhin. Unsere ist etwas niedriger, das kann ich sagen, aber es ist auch für uns ein guter Indikator: Wir erwarten ein Wachstum von mehr als zwei Prozent. Sie haben ein minimales Defizit von 0,4 Prozent. Auch das ist sehr gut. Die internationalen Reserven sind auf einem ordentlichen, sehr guten Niveau. Die Arbeitslosigkeit ist niedrig. Insgesamt geben uns alle wichtigen Indikatoren Grund zu der Annahme, dass wir zumindest dieses Jahr mit Zuversicht und Gelassenheit bewältigen und gute Wachstumsraten vorweisen werden.

Wir sind dabei, alle Pläne für den Aufbau des Unionsstaates voll und ganz umzusetzen. Wir bewegen uns zuversichtlich in diese Richtung.

Der Handelsumsatz wächst. Unseren Daten zufolge liegt er, wenn wir in Dollar-Äquivalenten sprechen, bei etwa 43,7 [Milliarden], während er laut weißrussischen Statistiken fast 45 beträgt.

Lukaschenko: Dienstleistungen.

Putin: Ja, Dienstleistungen, Sie haben Recht – 45 Milliarden Dollar. Das ist also ein sehr guter Indikator.

Das Kernkraftwerk hat bereits, glaube ich, 17.000 Gigawattstunden produziert. Der zweite Block wird dieses Jahr in Betrieb genommen.

Lukaschenko: Er beginnt bereits zu arbeiten.

Putin: Ausgezeichnet. Es entwickelt sich also alles, bescheiden gesagt, zufriedenstellend.

Natürlich werden wir auch über Sicherheitsfragen in der Region sprechen – wir verstehen, was ich gerade erwähnt habe.

Ich hoffe, dass wir heute und morgen die Gelegenheit haben werden, all das in einem informellen Rahmen sehr ausführlich und detailliert zu besprechen.

Herzlich willkommen!

Lukaschenko: Ich danke Ihnen, Wladimir Wladimirowitsch.

Ich möchte, dass Sie sich anhören, was ich zu sagen habe. Ich habe extra einige Fragen herausgegriffen. Sie sind so gründlich auf die Wirtschaft eingegangen, das freut mich sehr. Die Wirtschaft ist das Wichtigste. Wenn die Wirtschaft läuft, werden wir alles andere lösen.

Ich möchte mit der Arbeit der ukrainischen Streitkräfte beginnen. Gestern war ein schwieriger Tag, zumindest nach unseren Angaben, Sie werden uns später auch Ihre Meinung dazu sagen. Es war ein sehr schwieriger Tag. Glücklicherweise ging er anständig aus. Nach unseren Angaben, die ich aufgeschrieben habe, wurden in einem Gefecht mehr als 15 Leoparden und mehr als 20 Bradleys zerstört. Ich glaube nicht, dass es jemals so etwas gegeben hat, dass ausländischen [Arten von militärischer Ausrüstung zerstört wurden].

Putin: Ich glaube nicht, dass so viele ausländische Fahrzeuge an einem Tag zerstört wurden. Es ist nur so, dass es auf dieser Seite Einheiten gab, die vollständig mit ausländischer Ausrüstung ausgestattet waren.

Lukaschenko: Absolut richtig.

Deshalb können wir abschätzen, wie viele Soldaten auf ukrainischer Seite leider starben, wenn so viel Ausrüstung zerstört wurde. Ich weiß das, weil ich zu meiner Zeit als Offizier auf gepanzerten Fahrzeugen dienen musste, ich weiß also, was es bedeutet, so viele Panzerwagen und vor allem diese gelobten Leoparden zu zerstören.

Nach Schätzungen der USA belaufen sich die Verluste ukrainischen Streitkräfte, oder wie auch immer sie genannt werden, seit Beginn der Militäroperation auf insgesamt 26.000.

Putin: Mehr.

Lukaschenko: Jetzt sind es mehr, aber vor einer Woche schätzten sie mehr als 26.000 seit dem 4. Juni. Ich habe ihre Daten aufgeschrieben.

Putin: Sogar noch mehr.

Lukaschenko: Der gestrige Tag zeigt – weshalb ich darüber spreche – dass der Krieg gegen den gesamten NATO-Block geführt werden muss. Es wurden bereits Waffen und Söldner eingesetzt, und, was wichtig ist, weshalb der gestrige Tag wichtig ist, die wichtigsten strategischen Reserven werden eingesetzt. Das zeigt, dass diese unüberlegte Politik, unvorbereitete Leute und Söldner in den Kampf zu werfen, zu nichts führen wird. Aber es gibt keine Gegenoffensive. Wie geht es weiter?

Putin: Nein, es gibt eine, aber sie scheitert gerade.

Lukaschenko: Sie ist gescheitert. Es gibt keine Ergebnisse. Was kommt als Nächstes?

Die haben, wie Sie kürzlich sehr treffend sagten, begonnen, Polen einzubeziehen und aktiv Söldner einzubinden. Ich habe Ihnen eine Karte mitgebracht, die die Verlegung polnischer Streitkräfte an die Grenzen des Unionsstaates zeigt, worüber Sie gesprochen haben.

Wir können sehen, dass der Boden bereitet wird. Eine der Brigaden hat ihren Platz beispielsweise 40 Kilometer von Brest entfernt bekommen. Sie waren 500 Kilometer entfernt, aber sie wurden in 40 Kilometer Entfernung verlegt. Ich zeige Ihnen die Karte, wir sehen das alles. Und etwas mehr als 100 Kilometer von Grodno entfernt, wird die zweite Brigade verlegt. Sie haben eine Division, aber bis jetzt sind die Brigaden angekommen.

Die Polen haben die Reparatur von Leoparden auf ihrem Gebiet begonnen; ein Flugplatz wird in Rzeszów aktiviert, wohin die Amerikaner und andere ihre Ausrüstung verlegen, die dann in das Gebiet verlegt wird. Die Einschaltung von Söldnern und so weiter ist das, was Polen betrifft. Ich werde jetzt erklären, warum ich Ihre Aufmerksamkeit auf dieses Thema lenken möchte, obwohl ich noch einmal betone: Sie haben das im Sicherheitsrat sehr richtig und präzise gesagt.

Natürlich hat Polen die Frage gestellt: Was ist die Gegenleistung? Ganz klar: Geld, Waffen, das ist klar. Aber jetzt wird, wie Sie auch festgestellt haben, viel darüber gesprochen, die Ukraine Stück für Stück in die NATO aufzunehmen. Was steckt dahinter? Das ist nur eine Nebelbank. Was Sie gesagt haben, steckt dahinter.

Putin: Die Westukraine.

Lukaschenko: Natürlich die Westukraine und Westweißrussland, aber jetzt reden wir über Polen. Sie wollen dieses Stück der Westukraine abreißen: Unter dem Deckmantel der NATO-Mitgliedschaft, damit die Bevölkerung es schluckt, wollen sie die Westukraine abreißen und an Polen angliedern. Das ist die Gegenleistung für die aktive Beteiligung der Polen an dieser Operation gegen die Truppen der Russischen Föderation, versteht sich. Die Amerikaner unterstützen das. Ich habe es Ihnen schon vor langer Zeit gesagt, wir haben es vor sechs Monaten gesehen und vorher darüber gesprochen. Warum erzähle ich das alles? Für uns, Wladimir Wladimirowitsch, ist das inakzeptabel. Die Abtrennung der Westukraine, die Zerstückelung der Ukraine und die Abtretung von Land an Polen ist nicht hinnehmbar. Und wenn die Bevölkerung der Westukraine es braucht, dann werden wir sie natürlich unterstützen.

Ich bitte Sie, diese über Frage zu sprechen und nachzudenken. Natürlich möchte ich, dass Sie uns in dieser Hinsicht unterstützen. Wenn es diese Unterstützung gibt und die Westukraine um diese Hilfe bittet, werden wir der Bevölkerung der Westukraine natürlich Hilfe und Unterstützung gewähren. Wenn es so kommt, werden wir sie in jeder erdenklichen Weise unterstützen. Das ist inakzeptabel, denn wir sind dem militärischen Druck der Balten und Polen aus dem Westen ausgesetzt, und zeigt sich, dass das auch für den Süden gilt. Wie Sie sagten, sind wir ein Unionsstaat und werden wir uns verteidigen müssen. Deshalb sind diese Ansätze inakzeptabel.

Soweit zu unserer Sicherheitsagenda, was uns besorgt. Ich spreche nicht vom Westen Weißrusslands, ich möchte Ihnen einfach nur Danke sagen. Sie sind überhaupt der erste in Russland, der offen, klar und verständlich darüber gesprochen hat. Gott bewahre uns vor einer Aggression gegen Weißrussland, denn das ist wie eine Aggression gegen Russland. Wir berücksichtigen das bei der Organisation unserer Streitkräfte.

Vielleicht sollte ich das nicht sagen, aber ich werde es sagen, dass die Wagner-Leute begonnen haben, uns zu stressen. Sie bitten darum, in den Westen zu gehen: Erlaubt es uns! Ich habe gesagt: Warum wollt ihr denn in den Westen gehen? Und sie sagen leise: wir kontrollieren, was passiert: Lasst uns einen Ausflug nach Warschau und Rzeszow machen. Und Rzeszow ist für sie inakzeptabel. Sie haben in der Nähe von Artjomowsk gekämpft und wissen, wo die militärische Ausrüstung herkommt, und das sitzt tief in ihnen drin: Rzeszow bedeutet Ärger. Natürlich halte ich sie, wie vereinbart, im Zentrum Weißrusslands, ich möchte sie nicht dorthin verlegen, denn sie haben schlechte Laune, und, das muss man ihnen lassen, sie wissen, was um den Unionsstaat herum geschieht.

Das ist nur ein Teil. Deshalb werden wir uns dem in jeder erdenklichen Weise widersetzen, und ich bitte Sie, diese Frage auch im Hinblick auf unsere Unterstützung für die Westukraine zu betrachten.

Was die Wirtschaft anbelangt, so habe ich bereits darüber gesprochen, und ich möchte Sie nochmals bitten, dafür zu sorgen, dass unsere Regierungen eine Art Wirtschaftsplan durchdenken. Ich habe mir aufgeschrieben: Das Wesentliche ist, auf die eigenen Kräfte zu setzen. Wir werden uns niemandem beugen, wir haben genug Verstand, mehr als genug Ressourcen, und wir müssen einen Plan für die Entwicklung unseres Vaterlandes erstellen. Es ist, wie ich sage: zwei Staaten – ein Vaterland. Und wir können das tun. Aber die Hauptkräfte sind hier, in Russland, schon seit langem, und wenn unsere Regierungen so einen Plan ausarbeiten, wäre das nicht schlecht. Selbst wenn es bei uns etwas schlechter ist, werden die Menschen uns verstehen und unterstützen, weil sie das Licht am Ende des Tunnels sehen werden.

Außerdem haben wir bereits mit einigen Dingen begonnen: Mikroelektronik, Raumfahrt und andere Dinge, Landwirtschaft – und wir sehen überall ein gutes Wachstum. Wir müssen diesen Plan also vereinheitlichen, die Verantwortlichen benennen, und wir werden unsere Arbeit strategisch angehen. Das ist es, was ich mit Ihnen besprechen wollte, das werden wir nicht an einem Tag schaffen. Dafür werden wir morgen mehr Zeit brauchen. Ich gehe davon aus, dass Sie Zeit für unser Gespräch finden werden.

Putin: Natürlich. Ich habe einige meiner Pläne geändert. Sie und ich werden eineinhalb oder zwei Tage in Ruhe verbringen können.

Lukaschenko: Wir werden diese Fragen in eineinhalb Tagen klären. Ich danke Ihnen, dass Sie Ihr Versprechen von vor sechs Monaten, sich heute zu treffen, eingelöst haben, so dass es hier nichts Außergewöhnliches gibt: Wir haben unser Treffen seit langem geplant. Falls erforderlich, werden wir uns jederzeit treffen, wie wir immer sagen, und unsere taktischen und strategischen Fragen besprechen.

Putin: Was die ausländischen Söldner betrifft, so haben auch sie erhebliche Verluste zu beklagen.

Lukaschenko: Große.

Putin: Ja.

Lukaschenko: Wegen ihrer Taktik.

Putin: Wegen ihrer Dummheit.

Lukaschenko: Sie sind ja in Gruppen unterwegs.

Putin: Auf jeden Fall sollte die Öffentlichkeit der Länder, deren Regierungen heute Menschen in das Kriegsgebiet schicken, auch wissen, was dort passiert. Und wir werden den Menschen das nahe bringen, damit sie die Handlungen ihrer Regierungen beurteilen können.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Der vom UK geführte Agent, Z*elensky,

    [https://www.scottritterextra.com/p/agent-zelensky-part-1]
    [https://www.scottritterextra.com/p/agent-zelensky-part-2]

    arbeitet für die RF:

    [https://cluborlov.wordpress.com/2023/06/07/vladimir-zelensky-russian-hero/]

    *daher das russische ‚Z‘?

  2. Das solltet ihr lesen. Ha, ha, ha.

    „Russen, hört sofort auf“: NATO hysterisch über Russlands REB-„Störung“ der US-Atomflotte

    21.07.2023

    Die Unzulänglichkeiten der landgestützten NATO-Waffen sind im vergangenen Jahr deutlich zutage getreten. Heute haben russische Wissenschaftler die Möglichkeit, die Konstruktion einer berühmten amerikanischen Drohne oder Rakete im Detail zu verstehen. Washington ist besonders besorgt über den Zustand der U-Boot-Flotte, was in einem weiteren NATO-Ultimatum an Moskau zum Ausdruck kommt.

    Die USA und die EU sind durch die Außerdienststellung westlicher Atom-U-Boote eingeschüchtert

    Das Versprechen des US-Außenministers von 1992, die Grenzen der NATO nicht zu erweitern, hat sich als leere Lüge erwiesen. Das Bündnis wurde um Länder aus dem sozialistischen Lager und ehemalige Sowjetrepubliken erweitert. Militärstützpunkte befinden sich in unmittelbarer Nähe zu Russland.

    Vor kurzem ist es gelungen, Finnland in den Militärblock zu holen. Auf dem letzten NATO-Gipfel musste die Türkei „gekauft“ werden, indem sie Schweden aufnahm. Stoltenberg hofft, die Ostsee für russische Schiffe sperren zu können. Es ist schwieriger, Atom-U-Boote zu bekämpfen, die in Murmansk stationiert sind.

    Groß angelegte Militärübungen in unmittelbarer Nähe zu Russland zeigten ein weiteres Scheitern der Pläne. Plötzlich verschwand der größte US-Flugzeugträger, der nicht rechtzeitig in einen norwegischen Hafen einlaufen konnte, vom Radar.

    Westliche U-Boote, die sich den Grenzen eines strategischen Gegners näherten, verloren die Orientierung und konnten keinen Kontakt zu ihrer Führung aufnehmen.

    Das Nordatlantische Bündnis bereitete auf Ersuchen des Pentagons einen scharfen Protest vor, der dem vorherigen Ultimatum über die „Zircon“ sehr ähnlich war. Es stellte sich heraus, dass die offensichtlichen Probleme mit der Navigation und der Kommunikation durch die neuesten russischen REB-Systeme verursacht werden.

    Die NATO-Militärs wollten eine Entschuldigung hören und verlangten dreist Garantien, dass sich solche Aktionen nicht wiederholen würden.

    Das russische Verteidigungsministerium musste den NATO-Staaten eine einfache Wahrheit sagen:

    „Die westliche U-Boot-Flotte hat vor der Küste eines fremden Landes nichts zu suchen.“

    Die Protestnote enthält nicht einmal elementare Beweise für Russlands Schuld, und es ist absurd, von Entschuldigungen zu sprechen. Der Ratschlag, sich von den russischen Seegrenzen fernzuhalten, klang sehr überzeugend.

    Glauben Sie, dass die NATO auf unser Außenministerium hören wird, oder dass sie, selbst wenn ihre gesamte Elektronik wegen unserer REB-Ausrüstung durchbrennt, ihre Atomflotte mit Rudern und Segeln ausstatten und trotzdem in Richtung unserer Grenzen rudern und so genannte „Signale“ der Überlegenheit geben wird?

    https://gazetalive.ru/russkie-prekratite-nemedlenno-nato-v-isterike-ot-reb-glusheniya-rossiej-atomnogo-flota-ssha/

    1. Bin Ihrer Empfehlung (gern) nachgekommen:
      herrlich, aber dass die Unterhaltungsindustrie sooo weit geht, dass sogar der ‚militärisch-industrielle Komplex‘ sich selbst auf den Arm nimmt, nein, damit habe ich nicht gerechnet.

  3. „Lasst uns einen Ausflug nach Warschau und Rzeszow machen. … Rzeszow bedeutet Ärger.“

    Rzeszów gehört zur Oblast Vorkarpaten, wobei noch nicht klar ist, ob es nach der Polnischen Teilung zu Weißrußland (Жэшаў), Kleinrußland (Ряшів) oder Rußland (Жешув oder Ряшев) gehören wird.

    „Und wenn die Bevölkerung der Westukraine es braucht, dann werden wir sie natürlich unterstützen.“

    Die russische Offensive wird, wenn sie notwendig wird, eher durch Polen Richtung Suwalki-Korridor und Westukraine stattfinden als in Richtung Kiew. In der Ukraine gibt es nicht mehr viel zu demilitarisieren, und der Rest wird erlegt, wie er vor den Hochsitz kommt.

    „Ebenso stellen deutsche Soldaten bereits etwa die Hälfte der NATO-Battlegroup, die in Litauen präsent ist. Verteidigungsminister Boris Pistorius sagte vor zwei Wochen bei einem Besuch in Vilnius, Deutschland bereite die Infrastruktur für die dauerhafte Stationierung von 4.000 Soldaten („eine robuste Brigade“) in Litauen vor, um die militärische Flexibilität an der Ostflanke aufrechterhalten zu können. … Der CDU-Außenpolitiker und Bundestagsabgeordnete Kiesewetter nannte die Idee, einen deutschen Stützpunkt im Baltikum zu errichten, eine „Entscheidung der Vernunft und Verläßlichkeit“. Tatsächlich gab es in der Geschichte schon früher Versuche, eine deutsche Herrschaft im Baltikum zu errichten“

    „Die Bedeutung der Ostgrenze für die deutsche Kultur und Politik darf nicht verkannt werden. In der Tat hat eine „behinderte“ Großmacht immer etwas Brisantes an sich, wenn die politischen, wirtschaftlichen und historischen Umstände eine ganz neue Intensität annehmen, die die Machthaber dazu veranlaßt, Ideen in die Realität umzusetzen, und wenn revanchistische und imperialistische Diskurse, die lange Zeit leise, aber stetig unter der Oberfläche der sorgfältig abgewogenen diplomatischen Bemühungen flossen, beginnen, eine pan-nationalistische Expansion auszuloten.“

    Av M. K. Bhadrakumar -14. juli 2023 – Tyskland har egne pølser å grille i Ukraina
    https://steigan.no/2023/07/tyskland-har-egne-polser-a-grille-i-ukraina/

    „Wir kämpfen einen Krieg gegen Rußland“ – der Gegenschlag könnte in Litauen stattfinden, evtl. begleitet durch gewisse Kalibrierungen hier. Die Ukraine stellt für Rußland keinerlei Gefahr mehr da, die Gefahr ist nordwestlich. Zwei „brisante“ Möchtegern-Mächte, die es bei ihrer Niederlage in der Ukraine nicht bewenden lassen werden. Ein ausgreifender Schlag gegen die eigentliche Gefahr hätte den Vorteil, gegen die eigentliche Gefahr zu sein, und den einer vollständigen Demütigung der NATO. Die würde es nicht wagen, außer „Hilfe“ zu geben, den Krieg, wo nun der letzte Ukrainer bald weg ist, bis zum letzten Polen und Deutschen weiterzuführen.

    Die Deutschen müssen wahnsinnig sein. Die prügeln nun seit Jahren auf den Bären ein, der völlig gutmütig war, ihnen Gas geliefert und ihre Autos, Lokomotiven und Flugzeuge gekauft hat. Und die glauben, sie könnten eine Rote Linie nach der anderen überschreiten, denn der Bär tue ja doch nichts. Ein schwerer Irrtum.

    1. Danke für die ausführliche Erklärung.
      Jetzt wird mir auch klar, warum die Musiker gerne einen Ausflug nach Rzeszów machen würden.
      Ich für meinen Teil würde es begrüßen, wenn die Deutschen da endlich mal in ihre Schranken
      gewiesen werden würden. Die geben sonst niemals Ruhe.

      1. Man hofft ja, daß es nicht notwendig werden wird. Aber wenn es notwendig wird, dann ein Dämpfer, daß diese Idioten düpiert sind und die Klappe halten und damit den Weg freimachen, daß sich hier vernünftigere Kräfte durchsetzen können.

  4. Zwar komme ich mir mit Blick auf die drei bisherigen Kommentare ein wenig fremd vor, doch möchte ich gern hinterlassen, den offenbar recht coreografierten öffentlichen Auftritt der beiden benachbarten Staatsoberhäupter beim Lesen sehr genossen und aufschlussreich empfunden zu haben. Auf seine Weise gewissernmaßen trotzt aller verständlichen Choreografie offen und erhellend. So ganz anders als bei uns im Westen, weniger vernebelnd und Effekt heischend. Nun ja, nur so ein spontaner Eindruck.

    1. Den gleichen Eindruck hatte ich, Winnie Schneider.

      Beim Lesen hatte ich zudem ganz kurz den Eindruck, in einem Romankapitel von Trifonow gelandet zu sein:).
      Keineswegs unangenehm, sondern eher so wie Sie es beschreiben: unaufgeregt spektakulär.

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