Putin im O-Ton

Putins Ansprache an die Teilnehmer des erweiterten BRICS-Plus/Outreach-Formats

Nach dem BRICS-Gipfel fand noch ein großes Treffen des sogenannten BRICS-Plus/Outreach-Formats statt, bei dem Vertreter von über 50 den BRICS nahe stehenden Staaten teilgenommen haben.

Während die westlichen Medien und Politiker von der Isolierung Russlands träumen, war der BRICS-Gipfel, bei dem Russland einer maßgeblichen Teilnehmer war, ein voller Erfolg. Im Anschluss an den Gipfel fand noch ein Treffen des sogenannten BRICS-Plus/Outreach-Formats statt, zu dem Regierungsvertreter von über 50 Staaten angereist waren, die den BRICS nahestehen und den BRICS entweder beitreten oder mit den BRICS enger zusammenarbeiten wollen.

Bei dem Treffen hat der russische Präsident Putin eine Rede gehalten, in der er die Prioritäten der russischen Außenpolitik und der BRICS umrissen hat. Natürlich durfte dabei auch Kritik am Westen nicht fehlen, wobei Putin weder den Westen insgesamt, noch die USA, die NATO oder die EU auch nur erwähnt hat. Das ist insofern interessant, weil Putin so normalerweise mit Leuten wie Nawalny umgeht, deren Namen er grundsätzlich nicht in den Mund nimmt, um sie nicht unnötig aufzuwerten.

Da ich schon länger keine Ansprache Putins mehr übersetzt habe, ist es an der Zeit, das mal wieder zu tun. Um Ihnen, liebe Leser, zu zeigen, wie Putin sich im O-Ton geäußert hat, habe ich seine Rede komplett übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Sehr geehrter Präsident Ramaphosa! Sehr geehrte Staatschefs, liebe Kollegen, liebe Freunde, meine Damen und Herren!

Zunächst einmal möchte ich dem südafrikanischen Vorsitz dafür danken, dass er das heutige, so repräsentative Treffen im BRICS-Plus/Outreach-Format organisiert hat. Dieses Gesprächsformat ist sehr wichtig. Es bietet eine gute Gelegenheit, aktuelle Themen der vorteilhaften Zusammenarbeit mit den Ländern zu erörtern, die die Ansätze der BRICS weitgehend teilen, also mit unseren gleichgesinnten Ländern. Ich freue mich, Sie alle, liebe Freunde, begrüßen zu dürfen.

Wir alle sind für eine neue multipolare Weltordnung, die wirklich ausgewogen ist und die souveränen Interessen einer größtmöglichen Zahl von Staaten berücksichtigt, die Möglichkeiten für die Umsetzung verschiedener Entwicklungsmodelle eröffnet und dazu beiträgt, die Vielfalt der nationalen Kulturen und Traditionen zu erhalten.

Ich möchte anmerken, dass die BRICS mit niemandem konkurrieren und sich niemandem widersetzen. Aber es ist auch klar, dass dieser objektive Prozess – der Prozess der Schaffung einer neuen Weltordnung – immer noch unversöhnliche Gegner hat, die versuchen, diesen Prozess zu verlangsamen und die Schaffung neuer, unabhängiger Entwicklungs- und Einflusszentren in der Welt zu verhindern.

Die Länder der sogenannten Goldenen Milliarde tun alles, um die frühere, unipolare Welt zu erhalten. Sie gefällt zu ihnen, sie profitieren davon. Sie versuchen, das System des Völkerrechts durch ihre eigene sogenannte regelbasierte Ordnung zu ersetzen, deren Regeln niemand kennt. Regeln, die, das muss man sagen, zu egoistischen Zwecken benutzt werden und die je nach politischer Konjunktur nach Belieben und im Einklang mit den Interessen gewisser Länder geändert werden.

Im Grunde genommen ist auch das Kolonialismus, allerdings in einer neuen Verpackung, die übrigens gar nicht so gut aussieht, und die modernen Kolonisatoren versuchen unter dem Deckmantel der schönen Worte von Demokratie und Menschenrechten, ihre Probleme auf Kosten anderer zu lösen, indem sie weiterhin schamlos die Ressourcen aus den Entwicklungsländern abziehen.

Übrigens hat der brasilianische Präsident jetzt die Schuldenlast der Entwicklungsländer angesprochen. Natürlich werden einerseits Ressourcen in riesigen Mengen abgeschöpft, aber andererseits wird im Bereich der Kredite ein Verhältnis geschaffen, dass es fast unmöglich macht, diese Kredite zurückzuzahlen. Und das sieht nicht mehr wie eine Kreditverpflichtung aus, sondern wie eine Abgabe.

Der radikale Neoliberalismus einiger Länder stellt auch eine Bedrohung für die Errichtung einer neuen Weltordnung dar. Er zielt darauf ab, die traditionellen Werte zu zerstören, die für uns alle wichtig sind: die Institution der Familie und die Achtung nationaler und religiöser Traditionen, .

Einige Politiker sind sich nicht zu schade, sogar Neonazismus, Fremdenhass und Extremismus verschiedener Art zu rechtfertigen und Terroristen zu dulden, um ihre opportunistischen Ziele zu erreichen.

Die Mehrheit der Welt, zu der die hier anwesenden Länder gehören, hat zunehmend genug von jeder Art von Druck und Manipulation, und ist bereit für eine ehrliche, gleichberechtigte und gegenseitig respektvolle Zusammenarbeit.

Genau aus diesem Blickwinkel gehen die BRICS-Länder an die Entwicklung der vielfältigen Beziehungen zu allen hier vertretenen Ländern und anderen interessierten Staaten sowie zu regionalen Integrationsstrukturen heran, darunter die GUS, die Eurasische Wirtschaftsunion, die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die ASEAN, die Karibische Gemeinschaft und der Kooperationsrat der arabischen Staaten des Persischen Golfs.

In Anbetracht der Tatsache, dass die meisten afrikanischen Länder an unserem Treffen teilnehmen, liegt der Schwerpunkt der BRICS heute natürlich auf Afrika, und darüber sind wir in Russland sehr froh. Wir halten das für sehr richtig, zumal die Republik Südafrika heute den Vorsitz innehat.

Mit vielen von Ihnen, liebe Freunde, haben wir uns kürzlich in St. Petersburg auf dem zweiten Russland-Afrika-Gipfel getroffen, wo wir nützliche und konstruktive Gespräche geführt haben. In St. Petersburg wurde bestätigt, dass Russland und Afrika durch wachsende Bande der Freundschaft und enge, für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen verbunden sind, deren Fundamente in der Mitte des letzten Jahrhunderts während des Freiheitskampfes der Völker des afrikanischen Kontinents gelegt wurden.

Wir wissen es sehr zu schätzen, dass die afrikanischen Länder Russland gegenüber äußerst freundlich eingestellt sind. Russland ist seinerseits aufrichtig an einer weiteren Vertiefung seiner vielfältigen Beziehungen zum afrikanischen Kontinent interessiert und wir werden diese Beziehungen in der Praxis aktiv fördern und neue gemeinsame Projekte in einer Vielzahl von Bereichen durchführen.

Unser Land schenkt den Fragen der Versorgung der afrikanischen Staaten und der Weltmärkte insgesamt mit Nahrungsmitteln und Düngemitteln besondere Aufmerksamkeit. Mit anderen Worten: Wir nutzen alle uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, um einen Beitrag zu den weltweiten Bemühungen zur Bekämpfung des Hungers und zur Vermeidung einer Nahrungsmittelkrise zu leisten. Gott sei Dank haben wir das zweite Jahr in Folge eine Rekordernte eingefahren.

Übrigens werden wir, wie ich bereits sagte, in den kommenden Monaten sechs afrikanischen Ländern 25.000 bis 50.000 Tonnen Getreide als vorrangige humanitäre Hilfe zur Verfügung stellen und kostenlos liefern; darüber haben wir bereits in St. Petersburg gesprochen. Die Verhandlungen darüber mit unseren Freunden in diesen Ländern werden jetzt abgeschlossen. All das tun wir übrigens trotz der Hindernisse, die sich uns in den Weg stellen, trotz der illegalen Sanktionen, die gegen unsere Exporte verhängt wurden und die die Transportlogistik, die Versicherung und die Zahlungsabwicklung erheblich erschweren. Unsere afrikanischen Freunde können sicher sein, dass Russland immer ein zuverlässiger Lieferant von Agrargütern bleiben und die bedürftigsten Länder weiterhin unterstützen wird.

Genauso verantwortungsbewusst geht Russland auch mit seinen Verpflichtungen beim Export von Energieträgern um, die hauptsächlich auf sich schnell entwickelnde Märkte ausgerichtet sind. Russischer Treibstoff zu einem wettbewerbsfähigen Preis ermöglicht es befreundeten Ländern, einschließlich afrikanischer Länder, den Preisanstieg zu bremsen und die industrielle und landwirtschaftliche Produktion anzukurbeln. Das stärkt ihre Energiesicherheit und wirtschaftliche Stabilität.

Experten schätzen, dass die Weltbevölkerung bis 2050 um 1,7 Milliarden Menschen wachsen und der weltweite Energiebedarf um 22 Prozent zunehmen wird. Die Nachfrage wird vor allem in den am wenigsten entwickelten Ländern und den Entwicklungsländern steigen. Daher liegt es auf der Hand, dass es in absehbarer Zukunft keine Alternative zu fossilen Brennstoffen gibt, was bedeutet, dass die Energiewende, die natürlich notwendig ist, daher schrittweise, ausgewogen und sorgfältig kalibriert sein muss, wobei die nationalen Besonderheiten und Fähigkeiten der Länder berücksichtigt werden müssen.

Übrigens sind gewisse Länder jetzt mit den Fehlern konfrontiert, die sie bei der Planung dieses Übergangs gemacht haben. Die Probleme werden nur noch größer. Aber wir sehen die Lösung dieser Probleme in der effizienten Nutzung aller Arten von Energieträgern durch die Einführung neuer, sauberer Technologien und Maßnahmen zur Förderung der Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. Und natürlich sind wir gemeinsam mit unseren BRICS-Partnern für eine Verstärkung der gleichberechtigten technologischen Zusammenarbeit sowohl im Bereich der erneuerbaren Energien als auch in anderen wichtigen Bereichen, einschließlich der Entwicklung neuer Arten von Kernreaktoren, der Förderung von Wasserstofftechnologien und zum Beispiel der Wasserkraft und so weiter. Übrigens ist Afrika auch in diesen Bereichen unser vorrangiger Partner.

Derzeit befinden sich mehr als 30 vielversprechende Energieprojekte mit russischer Beteiligung in unterschiedlichen Entwicklungsstadien. Wir arbeiten sehr aktiv in 16 Ländern. In Ägypten zum Beispiel baut Rosatom das Kernkraftwerk Dabaa. Die Gesamtkapazität der von uns geförderten Energieprojekte beträgt etwa 3,7 Gigawatt.

In den letzten zwei Jahren sind die russischen Exporte von Erdöl, Erdölprodukten und verflüssigtem Erdgas nach Afrika um das 2,6-fache gestiegen – ein ordentlicher Anstieg.

Natürlich gilt all das, worüber wir gesprochen haben: Exporte von Nahrungsmitteln, Düngemitteln, Energieträgern, Zusammenarbeit in anderen wirtschaftlichen Bereichen sowie in Kultur, Wissenschaft, Bildung und Sport – all das gilt nicht nur für Afrika, sondern auch für andere Regionen und natürlich für die Länder, die zu unserem Treffen im BRICS-Plus-/Outreach-Format eingeladen sind. Wir werden mit all diesen Ländern konstruktive und für beide Seiten vorteilhafte Beziehungen aufbauen und die Partnerschaft ausbauen. Unser Land hat eine Menge zu bieten.

In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, dass Russland im nächsten Jahr den BRICS-Vorsitz innehaben wird. Im Auftrag unserer Kollegen werden wir vor allem mit den Ländern zusammenarbeiten, die sich unserer Arbeit im Rahmen des BRICS-Plus-/Outreach-Formats anschließen.

Liebe Kollegen!

Abschließend möchte ich meine Zuversicht zum Ausdruck bringen, dass dieses Treffen sehr nützlich sein wird und, wie ich hoffe, zur Stärkung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den BRICS-Ländern, die ab nächstem Jahr nicht mehr fünf, sondern mehr Länder sein werden, und Ihren Ländern beitragen und zur Intensivierung der Zusammenarbeit in einer Vielzahl von Bereichen dienen wird.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

18 Antworten

  1. Kann sich jemand unter den hier versammelten Foristen vorstellen, dass ein Scholz, Habeck oder Baerbock eine solche Rede halten kann? Ohne Wischiwaschi, Worthülsen oder ähnlichem?

    1. Aber ohne Wischiwaschi, Worthülsen oder ähnlichem, wäre doch von Putins Rede gar nichts mehr übrig. Sollen die drei dann eine Schweigeminute einlegen, oder wie sollte das funktionieren?

      1. Ach ja, bist offensichtlich ein bedauernswerter Absolvent des westdeutschen Un-Bildungswesens. Man hat euch zwar das Lesen beigebracht, aber vergessen euch auch das Verstehen des Gelesenen näher zu bringen.
        Wirst deswegen diese Rede und so vieles in deinem Leben wohl nie verstehen.
        Aber dein Vorschlag über das Schweigen der drei finde ich wirklich Klasse. Auf wieviel zig mal kann man denn deren Schweigeminute fortlaufend vervielfältigen?

  2. Was sind die regionalen Integrationsstrukturen anderes als die EU?
    Soll die sich nun BRICS anschließen, weil Putin fairere Beziehungen anbietet? Anfangs klangen ja auch von den USA Schalmaientöne, ehe sich herausstellte, daß die EU nach US Pfeife zu tanzen hat. Da werden dann halt Marionetten eingesetzt wie die Sprechpuppe vd Layen, eine ekelhafte Person.

  3. Ja, eine sehr angenehme Rede, die sehr auf Freundschaft, Kooperation und gute Zusammenarbeit ausgerichtet war und die man gerne hört oder liest.
    Was mich aber sofort abgestoßen hat, war der Blödsinn von wegen CO2 Fußabdruck. Solange von Putin solche Töne kommen, bleibe ich misstrauisch.

    1. „Was mich aber sofort abgestoßen hat, war der Blödsinn von wegen CO2 Fußabdruck. Solange von Putin solche Töne kommen, bleibe ich misstrauisch.“
      Vielleicht sollten man auch einen Mittelweg akzeptieren, denn es muss jedem klar sein, dass nichts auf dem Planeten in unendlicher Form vorhanden ist. Das Universum lebt mit all seinen Verbindungen und macht sich SEIN Gleichgewicht. Für uns geht es darum, die Resourcen soweit es geht zu schonen, sodass sich einiges über die Zeit erneuern kann. Auch zu diesem Thema gibt es nicht nur schwarz oder weiss. mfg. b.schaller
      Die Rede ist vorbildlich, kann aber vom Werte Westen wohl kaum verstanden werden (wollen).

  4. Der große Unterschied zur G7 ist alle Länder sind gleichberechtigt und nicht die Vasallen einer Nation, der USA!
    Das so viele Menschen immer noch an die ihnen ständig eingetrichterten so genannten westlichen Werte glauben kann ich ja verstehen. Ging es ja der Masse in den westlichen Ländern besonders in der „BRD“ bis 1990 wirtschaftlich sehr gut und heute noch gut. Zumindest hat man genügend zu „fressen“. Nur sollte man langsam mal erkennen das diese so genannten Werte nur so lange galten bis sich der „Real existierende Sozialismus“ abgeschafft hat. Seit dem ist ein ständiger, schleichender Niedergang des Sozialstaates zu beobachten. Die Krönung war Harz 4 und die endgültige Umsetzung der Agenda der „goldenen Milliarde“ begann mit Corona! Was so auf die Menschen in der westlichen Wertegemeinschaft zukommt wurde uns in solchen Filmen wie Matrix oder Das fünfte Element gezeigt, man darf sich freuen. Fußfesseln für Kinder werden in den USA schon verkauft, natürlich schön bunt und spielerisch damit keiner auf schlechte Gedanken kommt! Auch gibt es in den USA unterdessen ein Kid zu kaufen mit dem man die kompletten biometrischen Daten des Kindes an eine Erfassungsstelle weitergeben kann. Auch das dient natürlich nur dem Schutz des Kindes!!! Dieser Kid erschien just nach der Ausstrahlung des Films von Mel Gibson über den Kinderhandel. Ein Schelm der böses dabei denkt! Jeden Falls kann man nur noch sagen: „Willkommen in der Zukunft!!!“

    1. @ Vieles der heutigen Absurditäten haben sie in Hollywood ausgesponnen, als Testballon sozusagen. Die Fußfesseln für Kinder sind dasselbe wie der Chip beim Hund, eine billige Ausrede zur besseren Überwachung. Jede Aktion hat 2 Seiten, nur, daß die Globalisten grundsätzlich die häßliche Seite für uns auswählen. Wer garantiert die angepriesene Gleichberechtigung? Bis wann gilt die? Braucht die Welt „regionale Integrationsstrukturen“? Reichten nicht früher Länder und deren Regierungen? Ist es nicht so, daß man von oben, also als selbsternannter Weltenherrscher, „Blöcke“ besser korrumpieren kann? Das dazu genommene Äthiopien wird kommunistisch angeführt, wie auch die Chinesen. Wollen wir soziale Punktesysteme? Hier im Landkreis gibt es diese bereits für die Vergabe von Baugrundstücken. Da muß der Käufer ehrenamtliche Aktivitäten nachweisen, z.B. Wahlhelfer 😉
      Kann es dann sein, daß wir dann den Monopolsozialismus gegen den der UdSSR eintauschen, ihn sozusagen durch die Hintertür einführen? Ich erlebte den DDR Sozialismus ohne das Recht auf Haus- und Bodeneigentum, mit gleicher Entlohnung und Arbeitszeit für alle. Mir hats gereicht.

    2. @Schwarzer

      Solange deutsche Mütter ihre Babys zur Coronaimpfung brachten, sollten wir uns mehr darauf besinnen endlich einmal gegen den deutschen Mist vorzugehen.
      Denn die nächste Impfung steht schon vor der Tür, wird sich das deutsche Volk wieder zum Lackaffen machen lassen?

  5. Zu der jetzt anstehenden BRICS–Erweiterung möchte ich den Focus einmal auf die langfristigen geostrategischen Auswirkungen richten. Frankreich verliert zurzeit die Kontrolle über sein „ehemaliges“ Kolonialreich. Bisher brauchte es nur die Herrschercliquen zu bezahlen, um die Rohstoffe billigst auszubeuten. Wegen der algerischen Obstruktionshaltung sind die französischen Einrichtungen in den Ländern der Sahara und der Sahelzone nicht zu versorgen. Zwar hat der libysche Bürgerkrieg de facto zu einer Zweiteilung des Landes geführt, und der türkische Einfluss auf Bengasi mittels importierter ISIS–Kräfte könnte eine Versorgungsroute in diesem Bereich öffnen, jedoch dürfte Ägyptens BRICS–Beitritt dieser Möglichkeit einen Riegel vorschieben.

    Eine der beiden größten Überraschungen war für mich der Beitritt Äthiopiens. Wenn man diesen jedoch im Zusammenhang mit dem Beitritt Ägyptens und Saudi–Arabiens sieht, dann wird, unter Berücksichtigung der möglichen russischen Marinebasis im Sudan, das Rote Meer ein russisches Binnenmeer mit dem Suez–Kanal am einen und dem chinesischem Stützpinkt am Bab el Mandeb, am anderen Ende. Gleiches gilt für den Persischen Golf, wo sich die Erzfeinde Iran und Saudi–Arabien unter Einschluss der Vereinigten Arabischen Emirate geeinigt haben.

    Die zweite große Überraschung war für mich Argentinien, aber auch hier ergibt sich in der geostrategischen Betrachtung eine „Einkesselung“ der britischen Besitzungen Falklands, Südgeorgien, Ascension und St. Helena, die im Falle eines Falles niemals zu halten wären. Ich rechne hier auch auf der gegenüberliegenden Seite des Südatlantiks damit, dass Südafrika nicht der einzige afrikanische BRICS–Staat bleiben wird. Auch Diego Garcia dürfte seinen strategischen Wert schnell verlieren.

    Wir sehen meiner Meinung nach den ersten harten Schlag gegen das amerikanische Imperium. Der Dollar, der es den USA in den letzten Jahrzehnten ermöglicht hat, den Reichtum der Welt für`n Appel und´n Ei aufzukaufen stirbt (Hohn Connally 1971: Der Dollar ist unsere Währung, aber Euer Problem!). Damit stirbt auch die Fähigkeit der USA, durch militärische Mittel (bisher die Projektion von Macht mittels der Trägergruppen an nahezu jeder Stelle des Globus´) den eigenen Willen durchzusetzen. Selbst, wenn es gelänge, die durch die Unterstützung der Ukraine geleerten Arsenale wieder durch Waffensystemkäufe aufzufüllen: die für eine Kriegswirtschaft erforderliche industrielle Infrastruktur wurde in den letzten Jahrzehnten komplett zerstört. Das amerikanische System (Vasallenstaaten in NATO, UNO, EU…) ist am Ende. Wie lange es letztendlich dauert, vermag ich natürlich nicht zu sagen, aber Mackinder´s Alptraum dürfte Wirklichkeit werden (https://de.wikipedia.org/wiki/Heartland-Theorie). Die Reste der Deep–State–Assets (u.a. Kasachstan und Georgien) dürften sich nicht ewig halten.

    Nach mehreren Jahrhunderten (je nachdem, wann man in die Geschichte einsteigt) ist das Ende der anglo–amerikanischen Herrschaft über die Welt eingeleitet.

    1. …Sehr guter Kommentar, Danke !.. …sie beleuchten ALLE Aspekte der Geopolitik, zurück bis zur „Haertland – Theorie“ !!..
      …so wie die jetzige Aufstellung ist, sitzen die Angelsachsen vor dem riesigen Eurasischen Kontinent, nur noch wie die „Frösche“ auf ihren Flugzeugträgern, oder okkupierten Inseln und Halbinseln !! (Japan, Südkorea, usw..)…
      ….und ihre Schlussfolgerung, „…ist das Ende der anglo–amerikanischen Herrschaft über die Welt eingeleitet.“, trifft den Nagel, voll auf den Kopf !!..
      …die Frage ist nur noch, „Wie werden die Angelsachsen (Globalisten, Neocons, internationale Elite usw.)“ reagieren ??..😎😈

    2. Ohne Bündnisse von Personen in den 90er Jahren, einer Periode, wo der Unterschied zwischen kriminellen Organisationen, der Wirtschaft, Banken und den städtischen Organen und deren Repräsentanten sehr schwer auszumachen war, ist im Kreml die heutige herrschende Rolle der politischen und wirtschaftlichen Elite Rußlands zu erklären noch die Macht des KGBs. Die gebetsmühlenartig vorgebrachte Entschuldigung, das seien die üblichen Geburtswehen des Transformationsprozesses, trägt hier nicht. Schon allein deshalb, da aus heutiger Sicht diese historische Struktur die wesentliche Ursache dafür ist, daß Rußland sich zu einem undemokratischen Staat entwickelte . Weil das so ist, werden Beziehungsgeflechte geheimgehalten.
      Rußland ist kein Retter auf dem weißen Pferd!!!

  6. Hallo Grete, mir hätte es auch gereicht nur waren in diesem Land einige Sachen sehr reformbedürftig und andern seits sind die Masse den vorgegaukelten ach so schönen Seiten des Westens erlegen. Wenn man gerade die heutige „BRD“ betrachtet waren wir, in vielen Dingen die besonders die menschliche Seite des Lebens betreffen, vor 30. Jahren bedeutend weiter.
    Der Rest ihrer Fragen wird durch die Imperialismustheorie von Marx und Lenin bestens beantwortet. Will heute zwar keiner mehr hören, sie wird aber gerade in der heutigen Zeit mehr als bestätigt.

    1. In UK, USA, Kanada und vielen „dritte Welt“ Länder nimmt das Interesse an Lenin seit ca. 10 Jahren wieder zu.
      Besonders, seit es Seiten wie marxist.org gibt, wo man sehr schnell findet was man sucht ohne sich durch Tonnen von Büchern zu quälen.

      1. Linke und Globalisten treffen sich also bei Lenin, dann hatte Frau Honecker ja doch Recht oder der Klaus, der Schwab. „Ihr werdet nichts besitzen und doch glücklich sein“, tolle Zukunft.

        Was wir schon haben
        1. Gleichgeschaltete Presse, aber nicht in Staatsbesitz, sondern in wenigen Händen, global vernetzt
        2. keine staatlichen Kombinate und LPGs, sondern globale Monopolkonzerne und Bodenspekulanten in Privathand weniger ohne ethische Werte (Tango Korrupti, Rußland hat gelernt, siehe meinen Kommentar weiter oben)
        3. Kritiker werden bestraft
        Vorher hatten wir im Ostblock nationalen Sozialismus, jetzt ist er international samt Volksvermischung=Völkermord, kann sein, daß Putin den wieder einführen will—>reich sind da die Funktionsträger=Mafia

  7. „fossile Brennstoffe“ entspricht dem lügenhaften wertewestlichen Narrativ. Im Russischen heißt es laut deepl Kohlenwasserstoffbrennstoffe: углеводородному топливу.

    Bislang schrieb ich immer von „irdischen Brennstoffen“, was zwar geologisch genau ist, aber physikalisch ungenau. Aus Pflanzen und Tieren entstehen niemals Brennstoffe, weil sich in Steinen nur Abdrücke von Pflanzen und Tiere befinden, auch in Steinkohle und Braunkohle. Die Besonderheit von Kohlesteinen besteht in ihrer Brennbarkeit, was aber keine Qualität von Pflanzen und Tieren ist.

    Biogas wird aus Faulgasen gewonnen, ist aber kein Indiz für die Entstehung von Erdgas. Das erinnert an das Geschehen in Därmen von Tieren und Menschen. Anders als Erdöl sind die Faulschlämme extrem umweltverseuchend und giftig, während Erdöl von Bakterien im Laufe einiger Monate rückstandsfrei zerlegt wird. Was unterscheidet Menschenwerk von der Schöpfung? Die bisherigen Unglücke aus Biogasbetrieben werden schamhaft verschwiegen. Das jedoch sollte niemanden wundern.

    Braunkohle und Steinkohle, Erdöl und Erdgas befinden sich allesamt in oder auf der Erde in Tiefen, in den es niemals Pflanzen oder Tiere geben kann, selbst wenn sich die Erdschale 100km tief umfalten würde. Sie hat Besseres zu tun. Die tiefsten Bohrungen reichten bis etwa 12km. Die russische Forschung ist schon viel länger für die Entstehung der Kohlenwasserstoffe aufgeschlossen, die sich auf der Erde sowie auf einigen Planeten und Monden laufend neu bilden und daher unerschöpflich sind.

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