Der irakische Premierminister forderte den sofortigen Abzug der US-Streitkräfte und ihrer Verbündeten aus dem Land

Dies sei notwendig, um die Stabilität und Sicherheit der Republik zu erhalten, so Mohammed Shia‘ al-Sudani

Der Abzug der US-geführten internationalen Koalitionstruppen aus dem Irak ist notwendig, um die Stabilität und Sicherheit der Republik zu erhalten. Davon zeigte sich der irakische Premierminister Mohammed Shia‘ al-Sudani auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos überzeugt.

„Wir wollen, dass der Abzug der Koalitionstruppen aus dem Irak unverzüglich eingeleitet wird, da er notwendig ist, um die Sicherheit und Stabilität in unserem Land zu erhalten und die konstruktiven Beziehungen zu den Mitgliedsländern der Koalition zu bewahren“, betonte der Premierminister. Er wies darauf hin, dass die Streitkräfte des internationalen Bündnisses einen wichtigen Beitrag zum Sieg über die Terrororganisation „Islamischer Staat“ geleistet haben und dass man im Irak „die Hilfe der Verbündeten zu schätzen weiß“. Im Moment jedoch, so al-Sudani, „ist der IS keine Bedrohung mehr für den Irak“, so dass es für die Koalitionstruppen keinen Grund mehr gibt, im Land zu bleiben.

Ein weiterer Faktor, der die irakische Regierung gezwungen habe, den Abzug der Truppen der internationalen Allianz zu beschleunigen, seien die Angriffe auf das Hauptquartier der irakischen Sicherheitskräfte gewesen, so der Premierminister. „Vor dem Hintergrund der Angriffe auf irakische militärische Infrastruktureinrichtungen müssen wir einen Dialog über die Beendigung der Mission der Koalitionstruppen im Irak beginnen“, betonte er und fügte hinzu, dass das Bündnis selbst „diese Frage sehr ernst nimmt“.

Die Lage im Gazastreifen

Im Hinblick auf den eskalierenden Konflikt zwischen der palästinensischen Hamas-Bewegung und Israel warnte al-Sudani, dass er sich ausweitet und „zu einem Krieg führen könnte, der den gesamten Nahen Osten erfassen wird“. „Wir sind äußerst besorgt, dass sich diese Konfrontation auf die Region am Roten Meer, den Libanon, Syrien und den Irak ausweiten könnte“, sagte der Premierminister.

Al-Sudani tadelte Israel dafür, dass es die UN-Beschlüsse zu Palästina nicht umsetze, während andere Länder „die Aktionen der Israelis im Gazastreifen ignorieren“, wo „in jedem Moment Frauen und Kinder sterben“ und sich eine humanitäre Katastrophe abspiele, der die Weltgemeinschaft „hilflos gegenüberstehe“. Der irakische Premierminister wies darauf hin, dass nicht weniger als 78 Erklärungen zur palästinensischen Frage verabschiedet worden seien, von denen jedoch keine vollständig umgesetzt worden sei. Der Premierminister forderte die internationale Gemeinschaft auf, ihren rechtlichen und moralischen Verpflichtungen gegenüber den Palästinensern nachzukommen und „die israelische Besatzung zu beenden“.

Verschlechterung der Beziehungen zum Iran

Auf die Frage nach den angespannten Beziehungen zu Teheran angesichts des Beschusses der irakischen Stadt Erbil betonte Al-Sudani, dass der Iran zwar ein Nachbarstaat sei, mit dem der Irak viele Gemeinsamkeiten habe, Bagdad aber „eigene Interessen habe und niemand die Souveränität des irakischen Staates verletzen könne“. Der Premierminister wies darauf hin, dass sein Land sich nicht in die Angelegenheiten anderer Staaten einmische und das auch von seinen Verbündeten und Nachbarn verlange.

Gleichzeitig sagte Al-Sudani, dass der Irak zwar Beziehungen zu vielen Staaten unterhalte, aber nicht zulassen werde, dass sein Territorium zum Ausgangspunkt für Angriffe auf Nachbarländer werde. Der Irak, so der Premierminister, sei „ein äußerst wichtiger Akteur für die Aufrechterhaltung der Stabilität in der Region“ und glaube daher „an die Möglichkeit, die Beziehungen zu allen Ländern zu stärken“.

Die wirtschaftliche Lage des Irak

Der Premierminister räumte ein, dass der Irak derzeit stark von Energieexporten abhängig ist. Die Abhängigkeit von den Öleinnahmen habe „die irakische Wirtschaft geschwächt“, fügte al-Sudani hinzu, weshalb das Land beabsichtige, ihren Anteil am Haushalt in den nächsten drei Jahren von 95 Prozent auf 80 Prozent zu senken. Eine der größten Herausforderungen für die irakische Wirtschaft ist nach Ansicht des Premierministers die Diversifizierung ihrer Einkommensquellen, aber er glaubt, dass die Republik jetzt „auf dem richtigen Weg“ ist.

Weitere Maßnahmen, die Bagdad in naher Zukunft ergreifen will, um die wirtschaftliche Situation zu verbessern, sind verstärkte Investitionen in die Gasindustrie und die „Optimierung der Nutzung der Wasserressourcen“. „Der Irak ist dabei, sich völlig zum Besseren zu verändern“, sagte al-Sudani zuversichtlich. „Er wird bald ein einheitlicher, stabiler und starker Staat mit einer völlig neuen Wirtschaftsstruktur sein.“

Übersetzung aus der russischen Nachrichtenagentur TASS


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

10 Antworten

  1. Dunkel wars, der Mond schien helle:

    Da sagten die Amis: wir würden ja unsere Truppen abziehen, wenn die von uns gesteuerte Regierung es verlangt.

    Seltsamerweise:
    Die irakische Regierung bat tatsächlich um Truppenabzug.( Ami go home). Die Amis blieben, wegen dieser Aufsässigkeit.

    Was wird jetzt?
    Zum Rauswerfen von Besatzern braucht man militärische Macht. Vielleicht helfen ja jetzt Nachbarn…

    Mal schauen ob im Auto die sitzenden Leute aufstehen…

    Eine Version:

    https://www.programmwechsel.de/lustig/geschichten/dunkel-mond-schien-helle.html

    1. Stellt mal die Frage in der Sprache ausserhalb des deutschen Denkens. Die in Davos gemachten Forderungen des Iraks geschehen auf BITTEN der Amerikaner .

      https://www.bing.com/news/search?q=americans%2c+iraq%2c+withdrawal%2c+military%2c&qpvt=Americans%2c+Iraq%2c+withdrawal%2c+military%2c+news&FORM=EWRE

      Hääähhh ? Tickt der noch ganz richtig ? Fragen sich wohl 90 % derer, welche meine Aussage lasen ..

      Die ganz simple Tatsache, dass die Amerikaner nun mal keine Möglichkeiten haben einen Schwarm an billigsten Drohnen und einen Schwarm an billigsten Raketen abzuwehren, zwingt sie nun dazu, sich klammheimlich aus dem IRAK, aber auch aus Syrien zu verziehen.

      Mit jedem Tag wird die Sache brenzliger für die Amis.

      Und so spielen sie nun die BRAVEN und werden sich mitsamt all den „Untertanen“ verziehen“ weil sie ja nicht das Völkerrecht brechen wollen. Und das würden sie ja, weil die ganze Welt nun durch Davos weiß, dass sie „NICHT MEHR EINGELADEN SIND „

        1. Jeden Tag gehen solche Bilder von fast allen russischen Militär-Nachrichten in die sozialen Medien weltweit. Ich selbst, der bis zu einem gewissen Zeitpunkt wusste was man vom Krieg berichten darf und was nicht, hätte mich nie gewagt solche Bilder zu verbreiten.

          https://dnr-news.ru/society/2024/01/18/596130.html

          Doch heute ist eben der Ukrainische Bruder gegen den man kämft, weil er sich hat benutzen lassen vom wahren Feind, nun mal in der Position, dass er nun sich auch noch von den Russen benutzen lassen muss um vielen auf der Welt zu zeigen, dass all die Milliarden an Finanzmittel einen Haufen Papier darstellen ohne militärischen Nutzen.

          Tja…. nun haben diejenigen – insbesondere die , welche schon lange solche Kriege mit den billigsten Hilfsmittel führen gegen hochgerüstete Armeen mal die Bilder die man braucht, um viele zu motivieren das zu lernen und sic h anzuschließen…..

          Und dann sausen sie los…die Schwärme ….uff die Köppe der Amis….

          Tja…. Und nun stelle man sich vor, solche Bilder zeigen dann unten am Boden die Amis…

          Muss man da noch weiterdenken…. Die Amis liegen sich winselnd am Boden …..

          Noch kennen wir solche Bilder nicht. NOCH…. NICHT !

          1. Nicht übertreiben, der Untergang des Imperiums dauert noch einige Jahrzehnte(mindestens eines). Die Schwäche und der zunehmende Einflussverlust werden jedoch immer offensichtlicher.

            1. Ach. lieber Ikarus. Niemand spricht vom Untergang des Imperiums. Wobei jedoch der Ausdruck Imperium nicht mehr „tagesaktuell“ ist. Ums jedoch in deinen Worten auszudrücken sage ich es mal so:

              Eben, um den Einflussverlust gerade im nahen Osten nicht auch für jeden Tagesschau-Sesselfurzer Offensichtlich werden zu lassen, werden sie ihre SICHTBARE Stärke (die jeder Kennt) wieder voll auf die Marine und Luftwaffen verlagern.

              Heißt aber auch dann eben, es ist vorbei mit dem Diebstahl von ÖL usw. …

              1. Tja, hoffen wir das die Schraube der Eskalation zurück gedreht wird und der Übergang in die multipolare Welt friedlichere Wege findet.

  2. „Wir wollen, dass der Abzug der Koalitionstruppen aus dem Irak unverzüglich eingeleitet wird, da er notwendig ist, um die Sicherheit und Stabilität in unserem Land zu erhalten und die konstruktiven Beziehungen zu den Mitgliedsländern der Koalition zu bewahren“

    Bitte geht, geht sofort, sonst tobt hier der Mob.

    1. Der Iran hat ja schon „Hilfeleistung“ geboten. Aber vermutlich ging es der iranischen Führung eher um Rache wegen Soleimani statt um gemeinsames Handeln.

  3. „Im Moment jedoch, so al-Sudani, „ist der IS keine Bedrohung mehr für den Irak“, so dass es für die Koalitionstruppen keinen Grund mehr gibt, im Land zu bleiben.“
    Klingt wie eine Handlungsanweisung: erleben wir zeitnah einen Wiederaufstieg bärtiger Pick-Up Fahrer? Hat das Pentagon schon eine Charge bei Toyota bestellt? Im bewehrten Perlweiss?

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