Neuer Krisenherd

Pakistan greift Ziele im Iran an

Nachdem der Iran am 16. Januar Ziele in Pakistan angegriffen und erklärt hat, dabei Terroristenlager angegriffen zu haben, die hinter einem schweren Terroranschlag im Iran stehen, hat Pakistan nun seinerseits Ziele im Iran angegriffen.

Am 16. Januar hat der Iran Ziele in Pakistan bombardiert, bei denen es sich nach iranischen Angaben um Basen einer Terrorgruppe handelt, die mit dem Bombenanschlag auf eine Gedenkfeier für den 2020 von den USA ermordeten General im Iran zu tun haben. Pakistan hat dagegen protestiert und nun als Antwort ebenfalls Ziele im Iran angegriffen. Die russische Nachrichtenagentur TASS hat zusammengestellt, was derzeit über die Lage bekannt ist und ich habe die Zusammenfassung der TASS übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Was über den pakistanischen Raketenangriff auf den Iran bekannt ist

Die pakistanischen Streitkräfte haben einen Tag nach einem ähnlichen Angriff aus Teheran Raketen auf iranisches Gebiet abgefeuert. Islamabad erklärte, das Ziel des Beschusses seien „anti-pakistanische bewaffnete Gruppen“.

Nach Angaben der iranischen Behörden wurden bei den Explosionen in der Provinz Sistan und Belutschistan sieben Menschen getötet, die alle keine Bürger der Islamischen Republik waren.

Die TASS hat die wichtigsten Informationen über den Angriff zusammengestellt.

Morgendlicher Angriff

  • Am Donnerstagmorgen meldete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen ungenannten pakistanischen Geheimdienstmitarbeiter Raketenangriffe auf Lager von militanten „anti-pakistanischen“ Terrorgruppen im Iran.
  • Die iranische Nachrichtenagentur IRNA meldete Explosionen in mehreren Vierteln des Bezirks Seravan in der Provinz Sistan und Belutschistan an der Grenze zu Pakistan.
  • Die Pressestelle des pakistanischen Außenministeriums erklärte, bei einer Reihe gezielter militärischer Präzisionsangriffe seien „mehrere Terroristen“ ausgeschaltet worden.
  • Die iranische Nachrichtenagentur Fars zitierte den stellvertretenden Gouverneur der Provinz Sistan und Belutschistan und erklärte, bei dem Angriff seien drei Frauen und vier Kinder getötet worden, die alle keine Bürger der Islamischen Republik seien.
  • Eine pakistanische Geheimdienstquelle teilte Reuters mit, dass Flugzeuge der pakistanischen Luftwaffe in den iranischen Luftraum eingedrungen seien, um die Angriffe auszuführen.

Der Standpunkt von Islamabad

  • Das pakistanische Außenministerium betonte, dass es die Souveränität und territoriale Integrität der Islamischen Republik Iran respektiere und der einzige Zweck des Raketenangriffs darin bestehe, „die Sicherheit und die nationalen Interessen Pakistans zu schützen“.
  • „Die Aktion von heute Morgen wurde angesichts glaubwürdiger Berichte über bevorstehende groß angelegte terroristische Aktivitäten der sogenannten Sarmachars (belutschische Nationalisten) durchgeführt.“
  • Reuters zitierte eine pakistanische Geheimdienstquelle mit der Aussage, das Ziel des pakistanischen Militär seien Terroristen gewesen, die mit der Belutschistan Befreiungsfront in Verbindung stünden.
  • Anwaar-ul-Haq Kakar, Premierminister der pakistanischen Übergangsregierung, brach seine Teilnahme am Weltwirtschaftsforum in Davos ab und flog nach Islamabad.

Die Reaktion Teherans

  • Der Sprecher der iranischen Sicherheitskräfte erklärte gegenüber Press TV, Teheran habe von Islamabad eine Klarstellung zu den Raketenangriffen verlangt.
  • Das iranische Außenministerium hat den pakistanischen Geschäftsträger in Teheran einbestellt, um Klarheit über den Angriff zu erhalten, berichtete die Nachrichtenagentur Young Journalists Club.
  • Das iranische Außenministerium hat sich bisher nicht offiziell zu dem Vorfall geäußert.

Chinas Vermittlung

  • Die Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, Mao Ning, erklärte, die chinesische Regierung sei bereit, bei der Beilegung der Differenzen zwischen Pakistan und dem Iran zu helfen, „wenn dies von beiden Seiten gewünscht wird“.
  • Peking hofft, dass sowohl Pakistan als auch der Iran „Ruhe und Zurückhaltung zeigen, eine Eskalation vermeiden“ und die gegenseitigen Differenzen weiterhin durch Dialog und Konsultationen lösen werden.

Der iranische Angriff zuvor

  • Am 16. Januar meldete die Nachrichtenagentur Tasnim einen iranischen Militärschlag mit Drohnen und Raketen auf zwei Hauptquartiere der Terrorgruppe Dschaisch al-Zolm in Pakistan.
  • Das pakistanische Außenministerium verurteilte den Angriff und bezeichnete ihn als eine Verletzung des pakistanischen Luftraums, die schwerwiegende Folgen haben könnte.
  • Nach Angaben des pakistanischen Außenministeriums wurden bei dem iranischen Angriff zwei Kinder getötet.
  • Der Außenminister der pakistanischen Übergangsregierung, Jalil Abbas Jilani, sagte in einem Telefongespräch mit seinem iranischen Amtskollegen Hosein Amir Abdollahian, Islamabad „behält sich das Recht vor, auf diese provokativen Aktionen zu reagieren“.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

20 Antworten

  1. Wahrscheinlich merken Biden und die EU jetzt plötzlich, dass Pakistan schon immer die Freiheit und Demokratie verteidigt.

    1. Klingt zynisch, ich setze noch einen Drauf:
      Pakistan wird demnächst Bush, Obama und Trump bombardieren, wegen der Nächstenliebe mit Drohnenangriffen

    1. ja äusserst prickelnd. Ist auch gut für die Klimaneutralität, Pakistan kann ja auch für einen kleinen nuklearen Winter sorgen…

  2. Verstand ist bei uns Muslimen Mangelware. Die USA und ihre Vasallen terrorisieren die muslimische Weit, aber die abgehobenen Politiker fallen über ihre Nachbarn her? In wessen Auftrag?

    Die USA helfen beiden Seiten sicher mit Waffen aus.

    1. Iran hat den schärfsten verstand der muslimischen welt, Israel und USA benutzen jetzt pakistan um weiter zu eskalieren,denn wenn Iran einmal besiegt ist steht Greater Israel nichts mehr im weg…..Islam ist eine religion keine menschen rasse „Verstand ist bei uns Muslimen Mangelware“ noch dümmer kannst du kaum klingen,do better

      1. Habibi, kennst du z.B. die Hintergründe des irakisch-iranischen Krieges? Gib mal Iran-Gate in die Suchmaschine!

        Die USA hetzten Irak auf den Iran und unterstützten heimlich beide Seiten mit Waffen.

        Seit 200 Jahren hetzen sie Schiiten gegen Sunniten, Araber gegen Türken, Säkulare gegen Fromme. Wer es nach 200 Jahren immer noch nicht kapiert, den hat Allah mit Dummheit bestraft.

        Auch an Erdoğans Rolle in Syrien sei erinnert. Ohne lokale Kollaborateure können die USA und Israel einpacken.

        1. Iran hat mitlerweile seine eigenen Waffen und Waffenindustrie.
          Viele Balutschen in der Grenzregion zu Pakistan sind salafistische Terrorgruppenanhänger und auch Mitglieder. Die fehlen keinen,wenn sie tot sind

  3. WER diktiert Pakistan?!?

    Schaut euch die Verbindungen zu den yankee’s an – das spricht schon eine klare Sprache, zudem Pakistan (neben Indien, dem Feind) auch noch Atommacht ist.

    1. Genau, und deshalb mußte Imran Khan ja auch aus dem Weg geräumt werden.
      Gott sei Dank hat er den Mordanschlag und die sonstigen Torturen überlebt und ist wieder auf freiem Fuß.

      Pikantes Detail: Am 9. August 2023 veröffentlichte The Intercept eine diplomatische Geheimdepesche, die zeigte, wie die USA Druck auf Pakistan ausübten, um Khan aus dem Amt zu entfernen. Die US-Regierung tat dies, weil Khan den Krieg gegen Russland in der Ukraine nicht unterstützte.

      Man kann nur hoffen das die Chinesischen Bemühungen erfolgreich sind.

  4. Leider sind die US-Mörderbande und ihre Vasallen immer noch stark genug, um in bestimmten Regionen durch Erpressung und Korruption Unheil zu stiften. Dabei kommen ihnen in muslimischen Ländern die Glaubenskrieger z.B. von den Sunniten und Schiiten gerade recht. In Europa gab es im Mittelalter bis ins letzte Jahrhundert auch diverse Glaubenskriege als Vorwand für Expansionsbestrebungen. Man bekommt den Eindruck, dass die Muslime die gleichen Fehler wiederholen wollen und sich relativ leicht von ihren religiösen Führern mißbrauchen lassen.
    Gegenüber Rußland und China haben die US-Mörderbande und ihre Vasallen längst die Maske fallengelassen und die Eindämmung deren wirtschaftlicher Macht zum Ziel erklärt.

  5. Pakistan Armed Forces News 🇵🇰
    @PakistanFauj
    🚨Indian and Iranian OSINT are trying to divert and claiming that IRGC camps have been targeted. This is completely Fake News and a blatant lie. The attacks were very precise and accurate on BLA & BLF targets
    [https://twitter.com/PakistanFauj/status/1747814193649365043]

    According to reports, Pakistan attacked the Baloch Liberation Front (BLF) camps in Iran with missiles and drones.
    This group consists of Baloch people who fled from Pakistan and are living in Iran, near the Pakistani border.
    [https://t.me/ResistanceTrench2/2670]

    Boris Rozhins Kommentar dazu

    „Bei dem iranischen Angriff auf Pakistan wurden neun pakistanische Staatsbürger getötet.

    Und als Pakistan den Iran angriff, wurden zehn pakistanische Bürger getötet.

    Iran und Pakistan töteten 19 pakistanische Staatsbürger.

    Die Taliban forderten die Parteien auf, die Tötung pakistanischer Bürger einzustellen.

    Die üblichen Neuigkeiten für 2024.“

    [https://t.me/boris_rozhin/110057]

  6. Bis jetzt nichts überraschendes…

    Schritt für Schritt werden die „proxys“ in Bewegung gesetzt

    Und es ist ja nur der Iran der im weg steht…
    Ich lasse mich gerne eines besseren belehren, aber soweit ich sehe haben sämtliche Arabischen Länder beschlossen „brav nach unten zu schauen“

  7. Das ist der „strategische Lohn“ der USA & Co. dafür, dass sie seit Jahrzehnten davon schwafeln, die „nationale Sicherheit“ verteidigen zu wollen, und zwar wann, wo (also auch in anderen Ländern) und wie sie wollen.

Kommentare sind geschlossen.