Terror in Moskau

Was derzeit über den Terroranschlag in Moskau und die Täter bekannt ist

Der Terroranschlag auf die Krokus-City-Hall in Moskau ist das Hauptthema in den russischen Medien. Hier zeige ich, wie in Russland berichtet wird, und was derzeit bekannt ist.

Natürlich war der Terroranschlag nahe Moskau das beherrschende Thema im wöchentlichen Nachrichtenrückblick des russischen Fernsehens. Ich habe hier zwei Berichte übersetzt, die dort am Sonntagabend ausgestrahlt wurden. Im ersten Bericht wurde die Chronologie des Terroranschlages nachgezeichnet, im zweiten Bericht ging es um die Festnahme der Terroristen und darum, was über ihren Hintergrund bisher bekannt ist.

Beginn der Übersetzung des ersten Berichts:

Der Terroranschlag im Krokus-City: Die Chronologie der Ereignisse

Ein endloser Strom von Menschen. Trotz des strömenden Regens bildet sich vor dem Krokus eine lange Schlange. Ganze Familien kommen, sowohl solche, die Angehörige verloren haben, als auch solche, die im Gedenken an die Opfer trauern. Sie bringen Blumen, Kerzen und Stofftiere mit. Das Mahnmal ist bereits mannshoch.

Der Parkplatz vor der ausgebrannten Halle ist voll mit Autos von Einsatzkräften. Das ist klar, denn sie sind am Ort des Terroranschlags im Einsatz. Es gibt aber auch gewöhnliche, zivile Autos, und das ist das Grauen der Situation, denn einige dieser Autos sind hier seit mehreren Tagen geparkt, weil sie denen gehörten, die bei dem Terroranschlag ums Leben gekommen sind.

Die Mörder, die um sich geschossen hatten, wurden von den in der Nähe von Brjansk festgenommenen. Die vier Terroristen sind nach Angaben des Innenministeriums ausländische Staatsbürger. Den Mördern fehlte nicht viel, und sie hätten die Grenze überquert. Nach Angaben des FSB wurden die Mörder auf der anderen Seite erwartet: „Es steht bereits fest, dass der Terroranschlag sorgfältig geplant war. Die von den Terroristen verwendeten Waffen wurden vorher in einem Versteck bereitgestellt. Nach dem Terroranschlag wollten die Täter die russisch-ukrainische Grenze überqueren und hatten entsprechende Kontakte auf ukrainischer Seite.“

Die Verhafteten haben sofort zugegeben, dass sie den Terroranschlag im Auftrag begangen haben.

„Haben sie genau gesagt, wen ihr töten solltet?“, fragte ein Beamter.

„Leute“, antwortete der Festgenommene mit zentralasiatischem Akzent.

„Welche?“

„Egal, wen!“

„Hattet ihr Waffen, wo habt ihr sie weggeworfen? Hier oder da drüben?“

„Hier.“

Am Freitag, den 22. März, eröffneten sie das Feuer auf Zuschauer, die zu einem Konzert ihrer Lieblingsband Piknik gekommen waren. Es waren nur noch wenige Minuten, bis die dritte Glocke ertönen sollte. Doch plötzlich gab es Schüsse.

Die ersten Opfer gab es am 14. Eingang der Messehalle. Ein Augenzeuge, der zufällig zu spät zum Konzert kam, sah und filmte von der Straße, wie die Schießerei begann, und rief im Wegrennen: „Die laufen da mit Maschinengewehren rum!“

Der Terroranschlag war offensichtlich gut geplant und auf die Minute genau getimt.

Um 19:55 Uhr verließen die Täter ihr Auto zwischen dem Parkplatz und dem 14. Eingang. Unmittelbar darauf haben sie auf der Straße das Feuer eröffnet. Um 20:01 Uhr begannen Augenzeugen, den Notdienst zu rufen. Um 20:03 Uhr waren die Terroristen bereits in den Konzertsaal eingedrungen und begannen, auf die unbewaffneten Zuschauer zu schießen. Dann setzten sie den Saal in Brand. Um 20:13 Uhr stiegen die Verbrecher wieder in ihr Auto. Es waren 18 schreckliche Minuten vergangen.

„Zuerst rannten die Leute, aber es gab ein seltsames Geräusch. Dann sah ich, dass sie von Leuten verfolgt wurden, die schossen“, sagte eine Überlebende.

Augenzeugen zufolge „rannten die Menschen in Panik, alle ohne Jacken.“

Das wichtigste Ziel der Terroristen war die nach Muslim Magomajew benannte mehrstöckige Konzerthalle. Sie bietet Platz für bis zu 6.000 Menschen. An diesem Abend gab es nur 26 unverkaufte Eintrittskarten.

Iwan Pomorin leitete eine Gruppe von 15 Kameraleuten, die das Konzert filmen sollten. Die Kollegen verständigten sich über Headsets und konnten den Saal schnell verlassen. Er erzählt uns: „Ich befahl: Vergesst die Ausrüstung! Raus aus dem Saal. Was uns gerettet hat, war, dass wir in der ersten Evakuierungswelle waren, bevor der schlimmste Andrang begann.“

Zusammen mit der Rockband „Piknik“ gelang es auch den Künstlern des Sinfonieorchesters der Region Leningrad, das Gebäude zu verlassen. „Wir hörten das Knallen von Schüssen, ich schaute ins Foyer und sah Leute in Tarnkleidung. Ich kam zurück, versammelte alle Künstler und wir gingen raus“, berichtet der Dirigent und Musiker Michail Golikow.

Nicht jeder hat verstanden, was die Geräusche im Foyer bedeuten, bis die Terroristen in den Saal gestürmt sind. Die Mörder stellten keine Forderungen und sagten nichts. Das Publikum stürzte zu den Notausgängen, andere rannten zur Bühne. Menschen versteckten sich in irgendwelchen Verschlägen.

Jaroslaw saß mit seiner schwangeren Frau im Publikum. Sie wurden wie durch ein Wunder gerettet. „Wir rannten zur Bühne, ich begann, meine Frau hoch zu heben, sie ist im dritten Monat schwanger, ich hatte mehr Angst um sie und deckte ich sie, während ich sie führte, so gut ich konnte“, sagt Jaroslaw Kusnetsow.

Ein anderer Zuschauer – er möchte sein Gesicht nicht zeigen – schlug einem Terroristen die Waffe aus der Hand, um seine Frau zu schützen: „Mir war klar, dass ich sie schützen musste. Und wenn ich zu langsam wäre, würden wir beide mit einer Salve erschossen werden. Und ich rette sie nicht, indem ich sie mich einfach vor sie stelle. Ich muss den Täter angreifen.“

Er traf die Entscheidung in einem Sekundenbruchteil. „Ich bin von links gekommen, habe mit der linken Hand das automatische Gewehr gegriffen und nach unten gezogen, und mit der rechten Hand habe ich angefangen, ihm auf den Kopf zu schlagen“, sagte er. Er hat Dutzende Zuschauer gerettet.

Islam, ein Achtklässler, führte fast hundert andere hinaus und sagte ihnen, wohin sie gehen sollten. Islam Chalilow arbeitet bei Krokus an der Garderobe und erzählt, dass dort Anti-Terror-Übungen für die Angestellten durchgeführt wurde und er daher genau wusste, wohin er die verängstigten Menschen führen musste: „Instinktiv habe ich die Leute automatisch in Richtung Expo evakuiert. Ich fing an, durch das Foyer zu schreien ’sie schießen, sie schießen!‘ Ich rief, alle sollen zur Expo rennen. Ich war der letzte, der hinter ihnen war, so dass ich wusste, dass ich niemanden zurückgelassen hatte.“

Um sich zu retten, schlugen Menschen mit bloßen Händen Fenster ein und führten die Leute heraus. Die Menschen halfen sich gegenseitig.

Ein Augenzeuge erzählt: „Meine Frau war verwundet und blutete, wir schleppten sie auf die Straße, und das erste Auto, das kam, hielt an.“

Die Taxifahrer waren bereit, die Leute umsonst mitzunehmen.

In der St.-Nikolaus-Kathedrale, die sich gegenüber von Krokus befindet, öffnete der Dekan die Türen für die Opfer. „Etwa 60 Menschen kamen in unser Gotteshaus“, sagt Vater Vasily. „Wir haben die Lichter im Gotteshaus ausgeschaltet und die Menschen in sicheren Räumen im Keller untergebracht.“

Am selben Abend fand auf dem Messegelände auch eine Tanzmeisterschaft für Kinder und Jugendliche statt. Sie wurden vor unseren Augen in kleinen Gruppen aus dem Gebäude gebracht.

Doch die Notdienste reagierten sofort. Vor Ort wurde ein Stab gebildet. Das Krokus-Gebäude stand in Flammen. Das Feuer griff auf immer neue Teile über. Hunderte von Feuerwehrwagen waren vor Ort. Hubschrauber warfen in der Nacht mehr als 160 Tonnen Wasser ab.

Die Menschen wurden über Schiebeleitern evakuiert. Hubschrauber transportierten die Verwundeten ab. Notärzte leisteten den Verletzten psychologische Hilfe. Soldaten der Russischen Nationalgarde durchkämmten die Umgebung und untersuchten jedes Auto. Der Gouverneur des Moskauer Gebiets, Andrej Worobjow, Innenminister Wladimir Kolokolzew und der Vorsitzende des Ermittlungsausschusses, Alexander Bastrykin, trafen vor Ort ein. Jeder überwachte seinen Verantwortungsbereich.

Und das sahen wir am Ort des Terroranschlags, als es noch nicht einmal eine Absperrung gab. Die Schießerei begann direkt am Eingang, dort lagen noch die Leichen.

In der Nähe bereiteten sich die Spezialeinheiten auf den Sturm vor. Die Kämpfer, die sich hinter einem Panzerkampfwagen Tiger versteckten, zogen Schutzkleidung an. Sie nahmen Maschinengewehre und Spezialschilde.

Man konnte zuschauen, wie sich Gruppen von Spezialkräften mit schweren Waffen und Maschinengewehren auf den Angriff vorbereiteten. Sie verteilten sich um das Gebäude herum. Einige befanden sich in der Nähe des 14. Eingangs, durch den die Angreifer gekommen waren, andere gingen etwas weiter. Die Spezialeinheiten stürmten durch den 15. Eingang.

Zu diesem Zeitpunkt waren die Terroristen jedoch bereits in Richtung Brjansk unterwegs. Die vier schafften es jedoch nicht, die Grenze zu erreichen. Sie wurden bei einer gemeinsamen Spezialoperation verschiedener Einheiten festgenommen.

In dem zerstörten „Krokus“ wird noch immer der Schutt beseitigt. Erst danach werden die Ermittler die ausgebrannte Halle gründlich untersuchen können. Der Korrespondent Ainur Valiachmetow war schon drinnen und berichtete: „Wir betreten gerade den Haupteingang von Krokus-City. Alles ist noch so, wie am Vortag. Nur ein paar Meter weiter ist der Eingang zum Konzertsaal. Mitarbeiter des Katastrophenschutzministeriums sind gerade dabei, den Sockel der eingestürzten Kuppel zu demontieren, die sich über dem Konzertsaal befand. Das ist das Schwierigste, denn die Konstruktion der Halle ist aus Metall. Die Trümmer müssen von Hand zersägt werden. Es ist hier immer noch gefährlich. Mitarbeiter des Katastrophenschutzministeriums sind unter Einsatz ihres Lebens rund um die Uhr mit der Beseitigung der Trümmer beschäftigt. Bald soll ein 100-Tonnen-Kran kommen, um die großen Teile der Fundamente und die Kuppel abzutragen.“

Ermittler und Forensiker sind noch immer am Ort des Terroranschlags tätig. Und neben dem abgesperrten Bereich steht eine lange Schlange von Menschen, die Blumen zum Gedenken an die Opfer gebracht haben.

Ende der Übersetzung

Beginn der Übersetzung des zweiten Beitrages:

Die Terroristen hatten keine Chance, der Verfolgung im Wald zu entkommen

Das sind die ersten Bilder vom Ort der Festnahme der Verdächtigen. Er blickt erschrocken und zitternd.

„Ich habe auf den Prediger gehört“, sagt er.

„Du hast auf den Prediger gehört?“, fragt ein Polizist.

„Ja.“

„Und er hat dir geschrieben?“

„Sein Assistent hat mir geschrieben.“

Die Militanten wurden auf dem Weg zur russisch-ukrainischen Grenze gefasst. In der Region Brjansk hat die Polizei das Auto gefunden. Als sie zum Anhalten aufgefordert wurden, gaben sie einfach Gas und versuchten zu fliehen. Einer der Tatverdächtigen konnte noch vor Ort gefasst werden, die anderen drei flüchteten in den Wald.

In dieser Jahreszeit ist es fast unmöglich, zu Fuß im Wald zu entkommen. Der Schnee ist geschmolzen, der Boden verwandelte sich in ein Durcheinander aus Eis und Schlamm. Es ist sehr schwierig, der Verfolgung zu entkommen.

An der Operation zur Gefangennahme der Mörder beteiligten sich FSB-Beamte, Achmat-Spezialeinheiten, die Polizei und die russische Nationalgarde. Aufnahmen der ersten Verhöre wurden veröffentlicht.

„Dein vollständiges Geburtsdatum“, sagt ein Polizist.

„Ich kann kein Russisch.“

„Du hattest eine Waffe, wo hast du sie weggeworfen?“

„Meine Freunde haben sie weggeworfen, fragen Sie sie.“

Während der Operation zur Ausschaltung der gefährlichen Verbrecher wurde die Landstraße gesperrt. Das war notwendig, um sicherzustellen, dass andere Fahrer und Anwohner nicht verletzt wurden. Jetzt stellen die Ermittler die Identitäten der Organisatoren und Komplizen des abscheulichen Terroranschlags fest. Weitere Aufnahmen der ersten Verhöre:

„Was hast du im Krokus gemacht?“

„Ich habe geschossen.“

„Was? Geschossen?“

„Ich habe geschossen.“

„Auf wen geschossen?“

„Auf die Leute.“

Den Verdächtigen drohen lebenslange Haftstrafen.

Im Bereich des Basmanny-Gerichts wurden außergewöhnliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen. Die Kalantschevskaja-Straße wurde mit Metallzäunen abgesperrt und die Autos, die am Straßenrand geparkt waren, wurden von Abschleppwagen entfernt. Man kann sich dem Gerichtsgebäude nicht mehr nähern. Es ist von bewaffneten Ordnungshütern abgeriegelt. In Kürze sollen diejenigen, die den blutigen Terroranschlag im Krokus organisiert haben, hierher gebracht werden, um über ihre Untersuchungshaft zu entscheiden.

Dutzende von Ordnungskräften umstellten das Gerichtsgebäude am frühen Morgen. Zahlreiche Journalisten befanden sich innerhalb der Absperrung, nicht weit vom Eingang zum Innenhof entfernt. Die Papier der Pressevertreter wurden kontrolliert und sie durften ihre Kameras aufstellen. Das Warten auf die Anlieferung der Verbrecher zog sich den ganzen Tag hin.

Unterdessen arbeiten die Ermittler weiter mit den Terroristen. Dieses Video zeigt, wie zwei Verbrecher nacheinander in das Gebäude des Untersuchungsausschusses geführt werden. Die Gesetzeshüter bringen sie zur Befragung in das Büro der Ermittler.

Andere Aufnahmen wurden am Samstagmorgen in der Region Brjansk unmittelbar nach der Festnahme der Terroristen gemacht. Die Gesetzeshüter verhören einen der Verbrecher in einem turnhallenartigen Raum. Die Hände des Banditen sind auf dem Rücken gefesselt und seine Beine mit mehreren Lagen Klebeband gefesselt.

„Bekannte von Abdullah haben das Auto gekauft. Wir wollten mit dem Auto arbeiten.“

„Was ist es, Taxi oder Lastwagen?“

„Taxi.“

Es geht um diesen weißen Renault. Kurz vor dem Anschlag wurde das Auto in der Nähe eines Wohnhochhauses in einem Nachbarviertel von Krokus geparkt gesehen. Später, nach der Tragödie, tauchte es auf den Aufnahmen einer Dashcam auf, die am Eingang der Konzerthalle aufgenommen wurden. Mehrere bewaffnete Männer stiegen aus dem Auto, Schüsse waren zu hören.

Auf diesem Foto fahren die Terroristen in dem weißen Renault vom Tatort weg.

Die Folgen des Terroranschlags im Krokus sind deutlich sichtbar. Ein Teil des Gebäudes brannte vollständig aus und das Dach ist eingestürzt. Nach Angaben des Untersuchungsausschusses wurde bereits festgestellt, dass die Terroristen automatische Waffen und Brandsätze eingesetzt haben, und natürlich sind jetzt alle Bemühungen der Strafverfolgungsbehörden darauf ausgerichtet, diesen schrecklichen Terroranschlag zu untersuchen.

Der FSB erklärte offiziell, dass der Terroranschlag im Voraus geplant worden sei. Den schrecklichen Aufnahmen vom Schauplatz der Tragödie nach zu urteilen, drangen die Verbrecher in das Gebäude ein und eröffneten sofort das Feuer. Es ist möglich, dass sie Komplizen hatten. Es gibt Hinweise darauf, dass die Banditen auf dem Gelände des Gebäudes mehrere Verstecke mit Waffen und brennbaren Mischungen angelegt haben und sich im Inneren gut auskannten.

„Man hat das Gefühl, als hätten sie alle bereits verstanden, wo sie hingehen, wo sie reingehen, wo sie sich verstecken, wo sie sich umziehen und wo sie rausgehen mussten. Natürlich wird das Untersuchungskomitee das in naher Zukunft klären“, sagt Evgeny Charlamow, der Leiter der Moskauer Kriminalpolizei von 2002 bis 2004.

Die Ermittler müssen herausfinden, warum die bewaffneten Terroristen so leicht in das Objelt gelangten, in dem Tausende von Menschen waren, und vor allem, wie ihnen die Flucht gelang, bevor die ersten Sicherheitskräfte eintrafen. Die Terroristen schafften am Freitag den Weg durch die Staus auf dem Moskauer Autobahnring und es gelang ihnen, die Region Moskau zu verlassen. Offenbar waren auch die Fluchtwege sorgfältig geplant. Den Sicherheitskräften gelang es jedoch schnell, ihre Route zu verfolgen und die Banditen in der Region Brjansk zu finden. Die Spezialaktion zur Festnahme der Verbrecher wurde von Mitarbeitern der FSB-Spezialeinheiten, der Achmat-Gruppe des Verteidigungsministeriums, Polizisten und Mitarbeitern der Russischen Nationalgarde durchgeführt.

Ein Zitat der FSB-Pressestelle: „Infolge der Maßnahmen der Sicherheitsdienste und Strafverfolgungsbehörden wurden elf Personen festgenommen, darunter die vier Terroristen, die direkt an dem Terroranschlag im Krokus City Hall-Komplex beteiligt waren. Weitere Arbeiten, um die Komplizen zu identifizieren, sind im Gange.“

Nach Informationen des FSB planten die Terroristen den Grenzübertritt in der Region Brjansk. Angeblich hatten sie entsprechende Kontakte zur ukrainischen Seite, die für die Verbrechern einen Korridor vorbereitet hatte. Doch dank des koordinierten Vorgehens der Sicherheitskräfte gelang den Banditen die Flucht nicht. Die Terroristen wurden in der Region Brjansk in der Nähe des Dorfes Chatsun, 30 Kilometer von Brjansk entfernt, festgenommen. Zur Grenze wollten die Extremisten durch den Wald gelangen. Auf dem Video schreit dieser rücksichtslose Terrorist, der an der Ermordung Dutzender Menschen beteiligt war, vor Entsetzen, als Geheimdienstoffiziere ihn zu Boden ringen.

Ein anderer Verhafteter erzählt, dass ihm eine gewisse anonyme Person vorgeschlagen habe, den Terroranschlag zu verüben. Die Auftraggeber der Tat sollen Waffen und Brandsätze für sie vorbereitet haben.

„Die Waffen haben die selbst gebracht“, sagt dieser Terrorist.

„Wer sind die?“, fragt ein Polizist.

„Ich weiß nicht, auf Telegam haben sie ohne Namen, ohne Nachnamen, ohne irgendetwas geschrieben.“

Die Organisatoren des abscheulichen Terroranschlags werden von den Ermittlern ausfindig gemacht. Die Arbeiten sind in vollem Gange.

Die Strafverfolgungsbehörden verhören die Festgenommenen. Einer der Terroristen wird im Krankenhaus unter ärztlicher Aufsicht befragt.

„Die Ermittler haben bereits damit begonnen, mit den Verdächtigen zu arbeiten, die von Sicherheitsdiensten und Strafverfolgungsbehörden in der Region Brjansk nahe der ukrainischen Grenze festgenommen wurden“, sagte die Sprecherin des Ermittlungsausschusses Svetlana Petrenko.

Über die Identität der Terroristen liegen nur wenige Informationen vor. Medienberichten zufolge lebten zwei von ihnen in einem Hostel im Norden Moskaus, während ein anderer als Friseur in der Stadt Tejkowo in der Region Iwanowo arbeitete. Wer genau sie zusammengebracht und den Angriff auf die Menschen im Krokus organisiert hat, ist noch unklar.

Die Ermittler arbeiten weiterhin am Tatort. Der Vorsitzende der Behörde, Alexander Bastrykin, hielt heute eine Arbeitssitzung im Krokus-Gebäude ab. Etwa zur gleichen Zeit trafen mehrere Autos am Gebäude des Untersuchungsausschusses ein. Zunächst stieg eine Gruppe von Beamten aus, und dann führten die Ordnungshüter einen Häftling mit einer Tüte über dem Kopf heraus. Nach seiner Kleidung zu urteilen, brachten die Vertreter der Sicherheitsdienste möglicherweise den Terroristen mit, der während des Verhörs zitterte und sagte, dass ihm für den blutigen Terroranschlag eine halbe Million Rubel versprochen worden sei.

Dieser Bandit war einige Tage vor dem Terroranschlag bei einer Veranstaltung im Krokus. Er wurde von einem Fotografen abgelichtet. Nach dem Foto zu urteilen, posierte der Terrorist, der gekommen war, um die Anordnung der Räume in dem Gebäude zu studieren, gerne vor der Linse.

Die Tüte hat der Häftling heute aus einem bestimmten Grund auf dem Kopf – sie dient dazu, ihn zu desorientieren. Nach kurzer Zeit wurde der Täter aus dem Gebäude geholt und in einen Lieferwagen gesetzt, der in Richtung Basmanny-Gericht fuhr.

Ende der Übersetzung


In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

11 Antworten

  1. schon krass Die Täter hatten 18 min zum ballern und konnten unbemerkt zur Halle und wieder weg. Trotz Überwachungskameras und amerikanischer Warnung. Hätte ich nicht gedacht. Russland scheint gepennt zu haben oder es war inzeniert.

    1. Die Polizei kommt immer erst dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist, egal ob sie gepennt haben und es inszeniert war. Außer beim Knöllchen vergeben sind sie sofort anwesend. Ist hüben und drüben anscheinend ne Polizeikrankeit.

    2. Trotz Überwachungskameras und amerikanischer Warnung.

      Noch so einer, der glaubt Überwachungskameras würden Verbrechen aufhalten. Und wovor haben die Amerikaner denn gewarnt? Gibt es da irgendwelche Dokumente?
      Das ist doch alles nur wieder das übliche selbstherrliche Gelaber.

    3. Nicht nur amerikanische Warnungen, der FSB hat im März selbst eine IS-Zelle ausgehoben!!!

      Quelle: https://www.fr.de/politik/anschlag-synagoge-antisemitismus-radikal-extremisten-russland-moskau-terror-terrorgefahr-92878275.html

      Terrorgefahr in russischer Hauptstadt: Putins FSB will IS-Terrorzelle ausgeschaltet haben

      Daraufhin rückten Spezialeinheiten des Inlandsgeheimdienstes FSB an, um „die Gefahr zu neutralisieren“, wie russische Medien berichteten. Offenbar eröffneten die Terroristen das Feuer während der Operation und wurden von den Beamten des Inlandsgeheimdienstes ausgeschaltet. Der Geheimdienst machte keine Angaben darüber, wie viele Terroristen insgesamt getötet wurden. Im Haus wurden verschiedenen Waffen, Munition und Sprengstoff sichergestellt.

      Russische Staatsmedien veröffentlichten Aufnahmen vom Haus der IS-Zelle, die offenbar zum afghanischen Arm der Terrorgruppe gehört. Zu sehen sind dabei die Leichen von zwei angeblichen IS-Terroristen und ihre Waffen, darunter mindestens ein Kalaschnikow-Gewehr und ein Messer sowie dazugehörige Munition. Unklar ist, ob die russische Operation und die Warnung der US-Botschaft einen Bezug zueinander haben.

      Die russische Moderatorin und bekannte Kreml-Propagandistin Margarita Simonjan äußerte sich im Kurznachrichtendienst Telegram zu der Warnung der US-Botschaft und dessen Übernahme durch die britische Vertretung. Sie konnte sich einen Vorwurf nicht verkneifen. „Preiswerte ‚Partner‘!“, schrieb Simonjan zunächst, offensichtlich ironisch, und ergänzte: „Wenn sie konkrete Informationen haben, müssen diese über die Geheimdienste weitergegeben werden. Ich hoffe, sie haben es getan. Und wenn nicht, dann ist das Komplizenschaft.“

    4. Bevor Anti-Terror Einheiten zusammenkommen und sich die Pläne der Konzerthalle ansehen und auf dieser Grundlage ihre Vorgehensweise festlegen dauert es seine Zeit. Vielleicht sollte die RF ihr Sicherheitskonzept überdenken und die Ordnungskräfte, die bei derartigen Veranstaltungen vor Ort sind, bewaffnen – sie wurden allesamt ermordet.

  2. @zusa0815

    Ach Zusa, vielleicht haben deine Amis ja gesagt: „Schau nach rechts“ … damit die Täter von links kommen konnten ?

    Ich halte es in solchen Momenten mit dem guten alten Sherlok. Wenn man alles was physikalisch unmöglich ist ausschließt, muss der Rest, auch wenn er noch so unmöglich erscheint, die Antwort sein.

  3. Mein Mitgefühl gilt allen Betroffenen.

    Die „ukrainische Spur“ überzeugt überhaupt nicht. Der IS-Anschlag erinnert an Bataclan Paris 2015.
    Der IS hat sich mehrfach zu Moskau bekannt, mit Video aus der BodyCam eines Attentäters, Fotos der Terroristen, die mit der Kleidung der Täter übereinstimmen. Authentischer geht es nicht.

    Russland versucht hier, sein Staatsversagen zu kaschieren. Es gab westliche Terrorwarnungen, sogar Russland selbst hat im März verkündet, man habe eine IS-Zelle ausgehoben,* man hätte sich also der Gefahr bewusst sein müssen. Präsident Putin hat die Warnungen in den Wind geschlagen, er als Präsident muss dafür die Verantwortung übernehmen.

    Wo waren die Sicherheitskräfte? Waren alle in der Ukraine im Kampf? Die innere Sicherheit wurde vernachlässigt, das hat zur Katastrophe geführt.
    Es braucht personelle Konsequenzen, Präsident Putin wird nicht zurücktreten, Netanjahu hat es im Oktober auch nicht getan. Es werden sich bestimmt einige russische Beamte und Minister finden, die den Kopf für das Staatsversagen hinhalten müssen.

    *
    https://www.fr.de/politik/anschlag-synagoge-antisemitismus-radikal-extremisten-russland-moskau-terror-terrorgefahr-92878275.html

  4. Doch das offensichtliche lediglich die Fassade ist.

    Bin gespannt, wie Putin sein Versprechen – auch die wahren Täter, die Hintermänner – zur Verantwortung zu ziehen! 😉😎

  5. Nuland hatte „Überraschungen auf dem Schlachtfeld“ versprochen. Offenbar hat man dessen Definition gedehnt, die Kampfzone erweitert. Putin, sollen die Russen denken, kann uns nicht schützen. Auf diese Weise wurden und werden „westliche Werte“ verteidigt, deren Bollwerk die Ukraine ist.

Kommentare sind geschlossen.