Reaktion auf Putins Artikel

41 Prozent der Ukrainer meinen, Russen und Ukrainer sind ein Volk

Nachdem der russische Präsident Putin in einem Artikel erklärt hat, dass er Russen und Ukrainer für ein Volk hält, hat eine Umfrage in der Ukraine ergeben, dass 41 Prozent der Ukrainer diese Meinung teilen.

Der russische Präsident Putin hat vor zwei Wochen einen sehr langen Artikel veröffentlicht, in dem er seine Sicht auf die Ukraine und Russland dargelegt hat. Der Tenor seines Artikels war geprägt von den Respekt vor dem Wunsch der Ukrainer, einen eigenen Staat haben zu wollen, aber Putin hat auch dargelegt, warum er Ukrainer und Russen für ein gemeinsames Volk hält. Und vor allem hat er die Frage gestellt, wem der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine nützt, denn gemeinsam seien beide Länder stärker, als getrennt. Dabei hat er übrigens auch auf das Beispiel von Deutschland und Österreich hingewiesen, denn historisch Interessierte wissen, dass Österreicher sich noch vor hundert Jahren als Deutsche empfunden haben. Auch wenn das heute wohl nicht mehr so ist, leben Deutsche und Österreicher in zwei Staaten friedlich zusammen, anstatt sich zu bekämpfen. Putin fragte daher, warum Ukrainer und Russen sich daran kein Beispiel nehmen. Ich habe den langen Artikel von Putin übersetzt, Sie finden ihn hier.

Anscheinend war vielen die Sprengkraft von Putins Artikel durchaus bewusst, denn er hat – so mein Empfinden – sachlich, logisch, korrekt und überzeugend argumentiert. Dem Spiegel war Putins Artikel denn auch eine Reaktion wert, auf die ich nicht noch einmal eingehen möchte, da die Reaktion des Spiegel unglaublich geschmacklos gewesen ist und sehr unappetitliche Einblicke in das Weltbild des Autors gewährt hat. Bei Interesse finden Sie hier die Details.

Sind Russen und Ukrainer ein Volk?

Eines der wichtigsten Umfrageinstitute der Ukraine nennt sich „Rating“ und dort wurde am Mittwoch eine Umfrage zu vielen Themen veröffentlicht. Neben den üblichen Fragen nach dem Vertrauen zu den unterschiedlichen Parteien und Politikern werden die Ukrainer auch regelmäßig danach gefragt, ob sie den Kurs des Landes für richtig halten und wie immer ist das Ergebnis niederschmetternd, denn aktuell sagen 67 Prozent der Ukrainer, ihr Land bewege sich in die falsche Richtung. Das ist schon seit Jahren so, nur es hat keine der Regierungen des Landes daran gehindert, fröhlich weiterzumachen. Die Ukraine ist eben eine vorbildliche Demokratie.

Besonders interessant war jedoch, dass Rating nach Putins Artikel auch danach gefragt hat, ob die Ukrainer Russen und Ukrainer als ein gemeinsames Volk, oder als zwei getrennte Völker ansehen. Wenn man bedenkt, wie heftig die anti-russische Propaganda in der Ukraine ist, dann verwundern die Ergebnisse. Immerhin wird Russland von ukrainischen Politikern seit 2014 beschuldigt, an dem Krieg schuld zu sein, den die Maidan-Regierung im April 2014 im Donbass entfesselt hat. Russland wird in der Ukraine seit 2014 überhaupt für alles die Schuld gegeben, was die Maidan-Regierungen anrichten. Außerdem wird Russland in der Ukraine offiziell als „Aggressorstaat“ bezeichnet und seit es keine oppositionellen Medien mehr in dem Land gibt, steht dieser Dauer-Propaganda nichts mehr entgegen.

Das gespaltene Land

Trotzdem haben 41 Prozent der Ukrainer geantwortet, dass sie Putins These zustimmen, dass Russen und Ukrainer ein Volk sind. 55 Prozent stimmten der These nicht zu. Die Verteilung war wie man erwarten konnte: Im russisch bewohnten Osten der Ukraine haben Putins These mehr als 60 Prozent zugestimmt, wobei man bedenken muss, dass der umkämpfte Donbass an der Umfrage nicht teilgenommen hat, sonst wäre das Ergebnis noch deutlicher ausgefallen. Im Westen der Ukraine haben hingegen 70 Prozent der Ukrainer Putins These widersprochen.

Das zeigt, wie gespalten die Ukraine auch heute noch ist. Vor 2014, als der Donbass und die Krim noch unbestrittene Teile der Ukraine waren, war die Spaltung noch deutlicher und lag ziemlich genau bei 50:50. Daher ist der nationalistische Kurs der Maidan-Regierungen, die alles Russische im eigenen Land bekämpfen, auch so gefährlich. Sie kämpfen nicht nur in der von ihnen kontrollierten Ukraine politisch gegen fast die Hälfte ihrer Bevölkerung, im Osten des Landes kämpfen sie sogar mit Waffen gegen ihre eigene Bevölkerung.

Wenn die ukrainische Regierung nicht endlich den Weg der Verständigung geht, wird es nicht nur keinen Frieden in der Ukraine geben. Es besteht sogar die Gefahr, dass das verarmte Land unregierbar wird und auseinanderfällt. Ob das all die EU-Politiker, die Kiew unterstützen und anfeuern, verstehen? Immerhin würde das einen Failed State an den Grenzen der EU bedeuten, dabei sind Failed States bisher Erscheinungen, die wir nur aus Afrika oder Afghanistan kennen.

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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

19 Antworten

  1. Gefahr? oder doch die Lösung ?

    Zitat: „Wenn die ukrainische Regierung nicht endlich den Weg der Verständigung geht, wird es nicht nur keinen Frieden in der Ukraine geben. Es besteht sogar die Gefahr, dass das verarmte Land unregierbar wird und auseinanderfällt.“

    Mein Standpunkt : Besser heute – „Entstaatlichung der Ukraine “ als Morgen, da das Sterben im Donbass SOFORT aufhört. Wo immer auch die neuen Grenzen liegen. Was immer auch die Polen- Was immer auch die Ungarn ….. alles besser als das Heute. Die Entnazifizierung der Gebiete wird in Polen – Ungarn und der Restukraine gleichwertig vonstatten gehen können.

    Beste Lösung . Punkt.

  2. Die anderen 59%, können ja ihren Bandera Gedächnis Staat, auf den ehemaligen K&K Gebieten Eröffnen. Mit KZ Unterhaltungsparks, von Disney Konzern, Partei, SA ,SS Klamotten, von Timberlake, Boss, Daniel Hechter, Jack Wolfsskin, und Platz nehmen in einer orginalen Gaskammer und Literatur Lesungen, von Mein Kampf. Ist doch DAS passende Geschäftsmodell

  3. Kein Failed State in Europa??
    Ein herausragendes Beispiel dafür ist Deutschland selbst! Noch besser mit „shit hole country“ par excellence bezeichnet. am ende des Jahres haben wir dann auch Verhältnisse wie in der Ukraine ….

  4. Das Lustige ist, dass man auf Teufel komm raus die Länder Europas zu einem Superstaat zwangsvereinen will, aber sich genauso vehement für die Trennung der ehem. Sovietländer einsetzt! Warum soll für Europa gut sein, was für die ex. Sovietländer schlecht sein soll?

    1. Das sehe ich genauso. Völker, die das Recht auf Selbstbestimmung betonen, nennt man, wie die Katalanen, Separatisten. Das Ungesunde ist doch das gewaltsame Zusammenpferchen vieler Völker in einen Superstaat, mit dem sie keine gemeinsame Sprache, Geschichte oder Kultur haben. Wenn man so will, sind auch wie Deutschen schön in andere Länder verteilt worden. Wer schiebt denn die Grenzen der Superstaaten seit 100 Jahren willkürlich hin und her? Übrigens überall auf der Erde.

  5. Ich überlege gerade, was wohl wäre, wenn es gar keine politische Führung in der Ukraine gäbe.
    Nur Gesetze und eine Exekutive, die diese durchsetzt. Die Leute würden wahrscheinlich ihr Land wieder aufbauen in dem Bewusstsein, dass ihnen nicht so einfach alles wieder abgenommen werden würde.

    Man würde handeln, mit wem man will. Keine Ideologie, kein Kontrollwahn. Klingt nach Paradies. Wir haben uns alle viel zu sehr an diesen ‚Staat‘ gewöhnt, den man uns übergestülpt hat. Als gäbe es keine Alternativen.

    1. „Vom neuen Götzen
      Irgendwo gibt es noch Völker und Herden, doch nicht bei uns, meine Brüder: da gibt es Staaten.
      Staat? Was ist das? Wohlan! Jetzt tut mir die Ohren auf, denn jetzt sage ich euch mein Wort vom Tode der Völker.
      Staat heißt das kälteste aller kalten Ungeheuer. Kalt lügt es auch; und diese Lüge kriecht aus seinem Munde: »Ich, der Staat, bin das Volk.«
      Lüge ist’s! Schaffende waren es, die schufen die Völker und hängten einen Glauben und eine Liebe über sie hin: also dienten sie dem Leben.“
      Friedrich Nietzsche

      1. Nitzsche hat da zwar ein Problem benannt, aber was er dann von sich gibt, ist einfach Blödsinn … das ist in etwa das, was heute z.B. den eigentlich „Guten“ dieser Regenbogenfarbigen so im Hirn herum geistern mag, das bewegt sich auf dem Niveau von „Kinder an die Macht“.

        1. „… aber was er dann von sich gibt, ist einfach Blödsinn …“

          Nun, als Kommunist müssen sie das Gesagte wohl zwangsläufig für Blödsinn halten, aber mit dem, was diesen „Regenbogenfarbigen so im Hirn herum geistern mag“, hat Nietzsches Philosophie nun absolut nichts zu tun. 😂

            1. Kommunismus-Experte? Meine Aussage habe ich nur aus meinem Verständnis des Zarathustra-Textes heraus getroffen. Nietzsche favorisiert darin das Individuelle und verabscheut das Allgemeine, was sich wohl kaum mit dem Kommunismus vereinbaren lässt, denke ich (ohne mich damit zum Kommunismus-Experten erklären zu wollen 😉 ).

              „Und was Nitzsche da schreibt ist, Blödsinn.“

              Nö. Nicht wenn man den Übermenschen denken kann.

              1. Da haben wir schon das erste und entscheidende Problem.
                Wer das „Individuelle“ bevorzugt und das „Allgemeine“ verabscheut, hat ein fundamentales Verständnisproblem. Und das ist so offensichtlich, daß ich mich dazu nicht auslassen werde.
                Und „Kommunismus“ zu unterstellen, er bevorzuge pauschal das „Allgemeine“, ist schlicht und ergreifend falsch.

                1. Wow, ich hab ja gar nichts unterstellt. In dem Satz sind die Worte „kaum“ und „denke ich“ untergebracht. 😅 Ansonsten siehe Lat. communis.

                  Das Verständnisproblem scheint mir nicht sehr offensichtlich, ich zumindest sehe es in diesem Zusammenhang nicht. 🤔

      1. Besser und treffender wie Nietzsche, hat es keiner auf den Punkt gebracht. Was bis Heute, das Kreutz, von uns Menschen ist. Von ehemals FREIEN Menschen, zu versklavtem Staatsbesitz.

  6. Failed States in Afrika?

    Nein eher nicht!

    Failed States findet man immer dort wo der Wertewesten Demokratie und Freiheit mittels Regimechange, Bomben und Foltergefängnissen herbeigeführt hat.

    Insofern ist die UA sicher ein Kandidat um diesen Weg zu gehen.

    Ich hatte schon 2014 prognostiziert, das die EU Politiker Russland noch bitten werden, die Nazibataillone die Sie immer noch nicht sehen können aufzulösen.

  7. Man muss nicht jeden Ball aufnehmen, der Einem unaufgefordert zugeworfen wird. Mit anderen Worten muss uns die Zukunft der Ukraine nun endlich mal nicht mehr kümmern, denn diese wurde dort schon lange (vor dem Maidan) von der separatistisch (westlich) orientierten Bevölkerung selber verspielt. Sie haben ihren Separatismus so gewollt, um den ach so „goldenen Westen“ unbedingt kennenzulernen, und sie haben ihn so auch bekommen, mit all dessen dunklen, scheindemokratischen Seiten. Wir selber jedoch haben damit nichts zu tun und sollten uns auch um uns selber kümmern – wir können nicht die ganze Welt retten …

    1. RETTEN; Können wir noch nicht mal, uns selbst. Wir können mit brav Angemeldeten Demos, mit dem Gehorsams Lappen auf, gegen den Maskenzwang demonstrieren, höchsten die Obrigkeit zum Lachen bringen. Ist unsere Taktik dabei, das sie sich zu Tode Lachen ?

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