EU-Sanktionspolitik

Warum EU-Sanktionen gegen Weißrussland zur weltweiten Verknappung von Lebensmitteln führen

Die EU denkt über ein Verbot für den Import von Kaliumsalzen aus Weißrussland und auch über ein Verbot des Transportes von Kaliumsalzen aus Weißrussland durch die EU nach. Die Folgen können dramatisch werden.

Kaliumsalze sind ein wichtiger Pflanzendünger und Weißrussland ist einer der größten Produzenten und Exporteure von Kaliumsalzen zur Pflanzendüngung. Wenn die EU den Import weißrussischer Kaliumsalze verbietet und ihren Bedarf bei anderen Anbietern auf dem Weltmarkt deckt, werden andere Regionen der Welt unweigerlich einen Mangel an Düngemitteln erleiden, zumal wenn die EU auch den Transit weißrussischer Kaliumsalze durch die EU verbietet. Und genau darüber wird derzeit in Brüssel nachgedacht.

Infolge der Coronakrise sind Lebensmittel derzeit weltweit knapper und damit teurer geworden. Medien berichten immer wieder darüber, dass die Preise für Lebensmittel auf dem Weltmarkt so strak steigen, wie seit sehr langer Zeit nicht mehr. Auch vor Unruhen wegen knapper und teurer Lebensmittel in einigen Teilen der Welt wird gewarnt. Immerhin hat die Coronakrise bereits die Zahl der hungernden und verhungerten Menschen ansteigen lassen.

Westliche Werte?

Die Staaten des Westens verkünden bei jeder Gelegenheit, sie wären für weltweiten Wohlstand und wollten die Armut und vor allem den Hunger bekämpfen. Die Brüsseler Pläne über Sanktionen gegen die wichtige weißrussische Düngemittelindustrie zeigen einmal mehr, dass das nur Worthülsen sind. Die Produktion in Weißrussland macht ca. 20 Prozent des weltweiten Kalium-Düngermarktes aus. Das ist ein so gewaltiger Anteil, dass er nicht kompensiert werden kann, was wiederum zwangsläufig zu einer weltweiten Verknappung und Verteuerung von Düngemitteln und in der Folge auch von Lebensmitteln führen wird. Die Leidtragenden sind dann die ärmsten Länder der Welt, die ohnehin schon vom Hunger betroffen oder bedroht sind.

Wenn die EU tatsächlich Sanktionen gegen die weißrussische Düngemittelindustrie einführt, zeigt sie einmal mehr die Verlogenheit ihrer Politik auf, denn das würde bedeuten, dass ihr der Sturz des weißrussischen Präsidenten so wichtig ist, dass sie dafür über Leichen geht. Und zwar nicht im übertragenden Sinne, sondern im wahrsten Sinne des Wortes, denn solche Sanktionen würden zu zehntausenden (oder mehr) zusätzlicher Hungertoter führen. Aber die radikalen Transatlantiker in Brüssel scheint das nicht zu stören.

Auf diese Information bin ich in einem Artikel des russischen Fernsehens gestoßen, dessen Inhalt ich zunächst überprüft habe. Da sich die darin gemachten Aussagen als wahr herausgestellt haben, übersetze ich den Artikel des russischen Fernsehens.

Beginn der Übersetzung:

Händler: EU-Sanktionen gegen „Belaruskalia“ werden Weltmarktpreise für Lebensmittel erhöhen

Die mögliche Einführung eines EU-Import- und Transitverbots für weißrussische Düngemittel wird zu einer Verknappung von Kaliumdünger auf dem Weltmarkt und einem Anstieg der Weltmarktpreise für Lebensmittel führen, so die weißrussische Kaligesellschaft.

Die Europäische Union (EU) beabsichtigt, ein Import- und Transitverbot für weißrussische Düngemittel zu verhängen. Eine solche Maßnahme wird zu einer Verknappung von Kalium auf dem Weltmarkt und zu höheren Weltmarktpreisen für Lebensmittel führen, so Belaruskalia (BPC).

„Das weißrussische Kalium macht mehr als 20 % der weltweiten Exporte aus. Die Begrenzung eines so bedeutenden Liefermenge wird unweigerlich zu einer unumkehrbaren Verknappung von Kalium und einem starken Anstieg der Preise für diese Art von Dünger führen. In der Folge werden die weltweiten Lebensmittelpreise steigen“, betont BPC.

„Die künstliche Schaffung eines schweren Kaliumdefizits würde die internationale Ernährungssicherheit untergraben, wäre ein garantierter Rückschlag für die globale Landwirtschaft und würde Milliarden von einfachen Menschen auf der ganzen Welt ernsthaft schaden“, so BPC.

Die IFA (International Fertilizer Industry Association) prognostiziert, dass die Kaliumknappheit auf dem Weltmarkt bis 2050 anhalten wird.

„Alle Düngemittel-Produzenten sind in diesem Jahr voll ausgelastet, können aber die aktuelle weltweite Nachfrage nach Kalium nicht befriedigen. Wir sehen, dass sich dies in den Preisen widerspiegelt, die sich in einigen Regionen in weniger als sechs Monaten bereits fast verdoppelt haben“, erklärt BPC.

„Die überwiegende Mehrheit der Länder verfügt nicht über eigene Kaliumreserven und Kaliversorgungsengpässe werden in den empfindlichsten Regionen der Welt zu einer Reduzierung oder sogar Einstellung der Kaliumanwendung führen“, sagen Experten.

Der Zusammenhang zwischen der regelmäßigen Versorgung mit Düngemitteln und der globalen Ernährungssicherheit ist offensichtlich. „Laut FAO haben 25,9 % der Weltbevölkerung – fast 2 Milliarden Menschen – Probleme beim Zugang zu Nahrungsmitteln. Und diese Zahl wächst: Jedes Jahr steigt die Zahl der hungernden Menschen auf der Erde um 10 Millionen“, betont BPC.

Die EU beabsichtigt, im Rahmen der Sanktionen gegen Weißrussland den Transit und die Einfuhr von weißrussischen Düngemitteln zu verbieten. Die endgültige Entscheidung zu diesem Thema wird am 24. Juni getroffen.

Ende der Übersetzung

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

12 Antworten

    1. Das fiel auch mir sofort ein. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird doch der Verkauf über Zwischenhändler in Russland laufen. Ich glaube, da brauchen sich weder die Produzenten in Weißrussland noch die Verbraucher Sorgen machen…

      1. Mag sein das es so ist, allerdings wird das auch wieder den Preis nach oben treiben, was sich letztlich auch wieder auf den Preis der Lebensmittel auswirken wird und somit die Ärmsten der Armen am härtesten treffen wird…
        Das sind die „WERTE“ für die wir stehen.
        Man kann nicht so viel essen (was in dem Kontext schon wieder gnadenlos zynisch klingt), wie man Kotzen möchte. Man hat einfach keine Chance diesem Dreckspack die rote Karte zu zeigen…

  1. Ganz genau das ist doch der Plan. Die Plandemie und die Dürrewellen in den USA und Südamerika allein reichten nicht aus, die weltweite Nahrungsmittelproduktion aus den Angeln zu heben.

  2. Seit diesem Jahr fährt ja Mick Schumacher, der Sohn von Michael Schumacher Formel 1 und hat Nikita Masepin in der Formel 1 als Teamkollege. Wohlgemerkt in einem US-Amerikanischen Team. Sein Vater ist ein sogenannter Oligarch, dem Urankali gehört. Auf den Autos prangert der Uralkali Schriftzug und das Logo vom Telekommunikations-Provider 1&1.

    Anfangs versuchte man auch auf Motorsportplattformen das Thema Russland aufzugreifen, wie durchgeknallt doch die Russen sind. Russische Flagge auf den Autos zu sehen, das geht ja gar nicht, der Nikita hat dem jungen Mädel an die Brüste gefasst, was man als Nerd gern selbst mal in der Jugend gemacht hätte usw. Aber die deutsche Motorsport Community hat da nicht mitgemacht. Im Gegenteil, sie hat gefragt: Was wollt ihr? Hirnlose PR? Oder Motorsport?

    Vielen Dank an HAAS das ihr als Amis so nen Propaganda Scheiß nicht mitmacht.

    Um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen. Was macht Weißrussland dann? Sie exportieren ihre Waren nach Russland oder China, per Güterzug und Russland oder China produzieren die Baustoffe für Düngemittel und exportieren diese dann per Schiff oder LKW nach Europa.

    Und wenn man ehrlich ist, bräuchten wir hier in Deutschland diese Vorkommen noch nicht einmal, weil wir durch die Eiszeit und Precision Farming einerseits genügend Vorkommen an Mineraldünger-Bausteinen haben und andererseits diese mit GPS und Bodenproben effektiv und konservativ einsetzen könnten.

    Der Westen will Kooperation und begegnet Russland, China und Co mit Sanktionen und einer medialen Hetzkampagne? Wer die Scheinheiligkeit des Westens immer noch verteidigt, der muss irgendwie als Kleinkind oft von einer Mücke gestochen wurden sein, während sein Vater die Tagesschau schreiend mit „Der Russe ist Schuld!“ kommentiert hat.

  3. Dass sich die EU nicht für hungernde Menschen bzw. hungernde wehrlose Kinder interessiert zeigt ja das Beispiel Jemen.
    Und mit Syrien hat die EU das auch vor.

    Die Erhöhung der weltweiten Lebensmittelpreise wird zu Revolutionen und revolutionären Bewegungen führen. Kurz: Mehr Chaos, mehr Gewalt, mehr Tote und Regime-Changes.
    Ob das jetzt durch Kaliumknappheit oder durch Corona-Maßnahmen passiert ist unerheblich.
    Wer hungert hat nichts zu verlieren.

    Deutschland hat wie immer Glück, da durch Agenda2010-Gerd aus Deutschland ein Niedriglohnland (bezogen auf die Produktivität) geworden ist und man mithilfe von ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen südosteuropäische EU-Lohnsklaven nutzt+Subventionen der Fleischindustrie um den Hunger der Deutschen zu stillen. Aber selbst die im Vergleich zu anderen Ländern günstigen Lebensmittelpreise hierzulande reichen nicht mehr um jeden Deutschen satt zu machen, wenn doch fast das gesamte Geld für Miete, Strom, Gas, Verkehr draufgeht und der Regelsatz für die Bedürftigen gerade einmal 446 Euro beträgt.
    Das zeigt sich schon dadurch, dass immer mehr Tafeln und Suppenküchen entstehen.

    Aber so etwas ist immer gut um das Feuer zum Entfachen zu bringen. Fragt sich dann nur wer das dann für sich nutzen wird bzw. davon profitieren wird. Die Neo-Faschisten oder die Neo-Sozialisten. Wobei authentische Sozialisten gibt es ja eh nicht mehr – dank der CIA-Unterwanderung mithilfe der NGO Kongress für kulturelle Freiheit.

  4. Das alles interessiert dieses verlogene Drecksgesindel von der EU samt diesem Hampelmann Maas in ihrem Wahn doch nicht mal ansatzweise!
    Die gesamte EU-Führung samt der meisten EU-Regierungen, insbesondere der deutschen lebt doch fernab der Realität in ihrer eigenen Traumwelt! Die sind derart abgehoben und weltfremd, die interessiert es auch nicht, dass sie damit den eigenen Bürgern und Unternehmen wie schon bei den Russlandsanktionen oder dem Corona-Wahn Milliardenverluste zufügen!

  5. Na die damals Streikenden bekommen nun die Quittung. So um die 30.000 Arbeitsplätze stehen zur Disposition. Macht ja nichts, das Opfer bringen die Anhänger des versuchten Staatsstreiches sicher gern.

    Egal was kommt, Weißrussland wird damit nur schneller in die Arme Russlands getrieben. Die wirtschaftlichen Verflechtungen werden weiter ausgebaut und ehe man sich versieht ist der EU Machttraum ausgeträumt. Gut so.
    Im Gegenzug finden die beiden Staaten sicher einen Weg ihr Produkt gewinnbringend zu vermarkten. Im nahen Osten kann man das Produkt sicher gut gebrauchen , China und Afrika auch. Wer kauft schon gern teuer wenn man auch billiger haben kann. Der ehemals über 40%ige Marktanteil muss doch zu etwas gut sein. Das Produkt liegt unter weißrussischer und russischer Erde und nicht irgendwo.
    Wer mit EU und US Lakaien nicht handeln soll der handelt eben mit deren Gegnern und da gibt es Viele.

  6. Ein weiteres Eigentor der EU!
    Die Sanktionen würden nur kurzfristig den Handel von Weißrussland einschränken. In Europa würden jedoch die Kalipreise steigen. Was letztendlich die EU-Verbraucher bezahlen müssen. Für nichtEU Länder könnte durch das zusätzliche Angebot auf dem Weltmarkt der Kalipreis sogar fallen. Damit fällt die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Landwirtschaft weiter zurück.

    Aber wir sind ja eine Industrienation – Wofür brauchen wir Landwirtschaft?

    Die EU kann ja die Landwirte mit Subventionen versorgen, damit sie Blühwiesen produzieren, damit Berliner schöne Landschaften sehen können, wenn sie ihre Stadt verlassen!

  7. Lesenswert:

    https://www.fondsk.ru/news/2021/06/23/sveta-pokazyvaet-evropejcam-pulju-i-umoljaet-o-sankciah-53853.html
    «Света 10%» показывает европейцам пулю и умоляет о санкциях

    [geDeepLt]
    „Leichte 10%“ zeigt Europäern eine Kugel und bittet um Sanktionen

    „…
    Fühlt, wie Europa sich um euer Schicksal sorgt, Belarussen! Die Europäische Union hat ein weiteres, viertes Paket von Sanktionen gegen Weißrussland beschlossen, wie der Chef des Europäischen Rates, Charles Michel, mitteilte: „Heute hat die EU mit der Einführung neuer restriktiver Maßnahmen ein neues, starkes Signal der Unterstützung für das Volk von Weißrussland gesendet“, teilte er auf Twitter mit. Die Sanktionen betreffen 86 Einzelpersonen und Unternehmen. Der Hohe Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, Josep Borrell, sagte, ein weiteres Sanktionspaket sei bereit, eingeführt zu werden. Es wurde zuvor von den Außenministern der 27 EU-Länder vereinbart.

    Laut Borrell beehrte Swetlana Tichanowska die Außenminister, indem sie mit ihnen frühstückte und ihnen eine Liste der belarussischen Firmen überreichte, deren Vermögen eingefroren werden sollte.
    Die Europäische Union schloss sich der „Schnitzelfee“ an, die nach dem Willen des Schicksals an der Spitze der belarussischen Opposition stand. „Die Wirtschaftssanktionen, die wir verhängen werden, werden wirksam sein, denn sie werden der Wirtschaft des Landes schaden“, sagte Borrell.

    Der luxemburgische Außenminister Jean Asselborn sagt, dass die neuen Sanktionen „schmerzhaft sein werden und, wie ich hoffe, so schmerzhaft, dass sie das Regime in die Knie zwingen werden. Der luxemburgische Minister wünscht sich, „dass der Tag kommt, an dem Lukaschenka sich vor einem internationalen Gericht für das Leid, das er dem Volk zugefügt hat, verantworten muss.

    Eigentlich ist alles logisch: Die EU betrachtet „das Volk von Belarus“ als die sogenannte Zivilgesellschaft, d.h. die Minderheit, die sich um „Sveta 10%“ schart. Andere Bürger von Weißrussland sind nicht das Volk für die europäischen Beamten.
    So ist es auch in der Ukraine – die Maidan-Massen, die hauptsächlich aus Galizien nach Kiew gebracht wurden, wurden auch im Westen als „Volk“ betrachtet. Und als diese „Leute“ loszogen, um Menschen in Odessa zu verbrennen und im Donbass zu töten, haben die europäischen Politiker geschwiegen. Selbst jetzt geben sie ihre Schuld nicht zu.

    Nachdem der Westen die „Zivilgesellschaft“ als Instrument der Einflussnahme auf Politik und Wirtschaft anderer Staaten erfunden hat, stattet er sie mit dem Status „des Volkes“ aus und ersetzt die Mehrheit durch die Minderheit. Deshalb ist die Wahl der Mehrheit keine Wahl, sondern „Sveta 10%“ ist der Präsident von Belarus… in Litauen und Polen. Sie hat sogar die Schlüssel zu ihrer Residenz in Warschau – der polnische Premierminister hat sie ihr übergeben.

    Sveta ist mit den Sanktionen zufrieden. Sie erklärt, dass „die gesamte demokratische Welt eine noch nie dagewesene Einigkeit gezeigt hat“. Sie ist zuversichtlich, dass es zu Neuwahlen kommen wird.
    Sweta soll Poroschenkos Weg gefolgt sein – sie zeigte den europäischen Außenministern eine Kugel, die angeblich aus der Lunge eines der Demonstranten stammt. Und warum etwas erfinden, wenn es die ukrainische Erfahrung gibt?
    …“
    ———————————————————————————————————————————————
    Wichtig: Das Thema der sog. „Zivilgesellschaft“ ist hier genau richtig erfaßt.

    Die „Nichtregierungsorganisation“ kommt begrifflich als dem Allgemeinwohl dienende, aus der Gesellschaft heraus organisierte (zusätzliche) Kontrolle des Staates, der Überwachung rechtsstaatlichen und der Ergänzung wohlfahrtsstaatlichen Handelns daher.

    Unter anderem durch die Übernahme/ Übertragung originär staatlicher Aufgaben (zunächst der staatlichen Wohlfahrt) wurden NGO’s tendenziell zu Überwachungs- und Kontrollorganisationen über die „Gesellschaft“ und das ohne jede „demokratische“ Legitimation, als eine Art die Gesellschaft formende, steuernde Kraft – die sich selbst als die „Zivilgesellschaft“ versteht, und dabei suggeriert, das diese „Zivilgesellschaft“ die „Gesellschaft“ sei.

    Daher die entscheidenden Frage: Wer überwacht und kontrolliert die NGO‘s.

    Die Frage wird deshalb kaum gestellt, weil die NGO ja gerade als „aus der Gesellschaft heraus organisiert“ daher kommt, als Verkörperung des Willens der „Zivilgesellschaft“, und durch die legitime (demokratische) Staatsgewalt auch als solche anerkannt und gefördert wird.

    Das ist der Anknüpfungspunkt zum „Postpolitischen Staat“, wie er 2020 hier

    https://www.thefullbrexit.com/covid19-state-failure
    „COVID-19 and the Failed Post-Political State“

    beschrieben wurde. In deutsch war der Beitrag damals bei „makroskop“ zu lesen.

    Und es läuft immer wieder auf da Gleiche hinaus: „Privatisierung“

  8. Das Problem in der Landwirtschaft ist so gut wie überall auf der Welt NICHT Nährstoffmangel, sondern ein Mangel an Mikroorganismen, welche die fast überall reichlich vorhandenen Nährstoffe in eine für die Pflanzen brauchbare, wasserlösliche Form umwandeln.

    Zum Thema Kalium habe ich dazu einmal in meinen Artikel https://www.freizahn.de/2018/07/wieviel-naehrstoffe-sind-wirklich-im-boden/ nachgesehen.
    Weltweit sind mindestens 80 mg/kg und im Durchschnitt satte 14.000 mg/kg in den Böden enthalten. Die Landwirtschaftskammer NRW empfiehlt umgerechnet 49,8 bis 199,2 mg/kg Kalium.

    In der Regel zerstören die Landwirte mittels Bodenberarbeitung, Mismangemen und Agrarchemie systematisch das Bodenleben und optimieren ihr Land für Unkräuter und Pflanzenkrankheiten, gegen die sie dann, zur Freude der Anbieter von Agrarchemie und Landmaschinen, mit großem Aufwand vorgehen, um trotzdem noch etwas zu ernten. Dabei könnten die Landwirte ohne diesen Aufwand genauso viel oder sogar mehr ernten und damit wesentlich höhere Betriebsgewinne erzielen, wenn sie die Möglichkeiten der Bodenmikrobiologie und das natürlich Zusammenspiel von Mikroorganismen und Pflanzen geschickt nutzen würden.
    Dazu kommt dann noch, dass durch die Anwendung der Agrarchemie und die mechanische Bodenbearbeitung letzlich die Nährstoffgehalte der Nahrungsmittel und die Kohlenstoffspeicherung in den Böden reduzieren. Das führt dann über eine Schwächung der Immunsystem zu Krankheiten wie jetzt der COVID-Pandemie und zugleich auch zu eine Zunahme der CO2-Konzentration in der Atmosphäre und zum Klimawande.

Schreibe einen Kommentar