Neue Artikel-Serie Teil 1

Kasachstans Rolle im Kampf der USA gegen Russland

Nach ihrer Niederlage in der Ukraine suchen die USA nach neuen Wegen, Russland zu schwächen. Besonders im Fokus steht dabei Kasachstan.

Gestern habe ich eine neue Artikel-Serie angekündigt, in der ich beleuchten will, wie die USA nach ihrer faktischen Niederlage in der Ukraine weiter vorgehen können, um Russland zu schwächen. In dem Artikel habe die geopolitischen Zusammenhänge und Ziele der Beteiligten ausführlich erklärt. Das werde ich hier nicht wiederholen, daher empfehle ich meinen einleitenden Artikel als Lektüre zum besseren Verständnis des Themas.

Das politisch komplizierte Kasachstan

Kasachstan ist formell ein Verbündeter Russlands im Verteidigungsbündnis OVKS. Beim Putschversuch in Kasachstan Anfang 2022 waren es russische Truppen, die eiligst nach Kasachstan verlegt wurden und der Regierung halfen, den Putschversuch in wenigen Tagen niederzuschlagen.

Außerdem ist Kasachstan in der Eurasischen Wirtschaftsunion, es war sogar Initiator der Gründung dieser Wirtschaftsgemeinschaft, und in den GUS. Formell ist Kasachstan also ein enger Freund und sogar Verbündeter Russlands.

Andererseits sucht Kasachstan aber auch gute Kontakte zum Westen. In dem Land sind weiterhin viele aggressive und anti-russische westliche NGOs aktiv und auch ein Pentagon-Biolabor lässt die kasachische Regierung weiterhin in ihrem Land arbeiten. Und im Ukraine-Konflikt hat sich Kasachstan demonstrativ nicht an die russische Seite gestellt, vermeidet es aber auch, sich offen der anti-russischen Politik des Westens anzuschließen.

Kasachstan ist reich an Rohstoffen wie Öl, Gas, Uran seltene Erden und vielen anderen. Da es ein Land ohne Zugang zum Meer ist, ist Kasachstan beim Export seiner Rohstoffe allerdings auf seine Nachbarn als Transitländer angewiesen. Im Nord ist Russland Kasachstans Nachbar, im Süden sind es die zentralasiatischen Länder Turkmenistan, Usbekistan, Kirgisistan und China im Südosten.

Die EU-Staaten setzen bei ihrer Abkehr von russischem Öl auch auf Kasachstan, das sein Öl über die KazTransOil-Pipeline südlich an Russland vorbei nach Europa transportiert. Die USA sind daran interessiert, ihre Abhängigkeit von russischem Uran zu reduzieren und es durch Uran aus Kasachstan zu ersetzen.

Kasachstan sitzt also zwischen den Stühlen und versucht irgendwie, mit beiden Seiten zurecht zu kommen, wobei der Einfluss der USA in dem Land durch ihre ungehindert tätigen NGOs wächst. Die USA würden Kasachstan gerne auf ihre Seite ziehen und auch Kasachstan nach dem Vorbild der Ukraine zu einem „Anti-Russland“ machen.

In einem ist Kasachstan der Ukraine übrigens ähnlich, denn auch in Kasachstan hat sich nach dem Zerfall der Sowjetunion in Teilen der Bevölkerung eine anti-russische und nationalistische Stimmung entwickelt, die von westlichen NGOs wohlwollend kultiviert wird, von der Regierung (bisher) allerdings nicht unterstützt wird.

Die Bevölkerung Kasachstans besteht zu etwa zwei Dritteln aus Kasachen und zu etwa 15 Prozent aus Russen, den Rest machen andere Minderheiten aus.

Die USA und Kasachstan

Die USA sind zu einem sehr großen Teil von russischem Uran abhängig, weshalb die USA russisches Uran auch nicht unter Sanktionen gestellt haben. Allerdings wird in Washington darüber diskutiert, wie man von dieser Abhängigkeit von Russland loskommen kann. Übrigens ist es bemerkenswert, dass Russland selbst keinerlei Exportbeschränkungen für sein Uran in die USA eingeführt hat.

Russland sieht den Handel – auch mit den eigenen Rohstoffen – nicht als politische Frage, sondern als reines Geschäft, was dieses Beispiel einmal mehr zeigt. Die Propaganda des Westens, Russland würde sein Öl, Gas oder auch Uran als politische Waffe einsetzen, sind frei erfunden, denn Russland hat das noch nie getan und liefert den USA sogar jetzt noch Uran, anstatt den USA Probleme auf diesem Gebiet zu bereiten.

Im Dezember 2023 gab es ein von den Medien der Region viel beachtetes Treffen des kasachischen Präsidenten Tokajew mit dem US-Botschafter in Kasachstan David Rosenblum. Dazu wurde gemeldet, dass bei dem Treffen auch Möglichkeiten zum Ausbau der Kontakte in Bereichen wie Handel, Verkehr, Logistik, grüne Energie, Ökologie und Bergbau erörtert wurden. In einem Interview nannte Rosenblum auch kritische Mineralien als vielversprechende Bereiche der Zusammenarbeit, für die die Länder eine Vereinbarung getroffen haben, die Arbeit zu intensivieren, um sicherzustellen, dass diese Mineralien verarbeitet und an die USA verkauft werden.

Daniel Rosenblum ging auch auf das heikle Thema der Sanktionen gegen Russland und die Einhaltung dieser Sanktionen durch Kasachstan ein. Dazu sagte er in einem Interview:

„Was die Sanktionen betrifft, so muss ich vor allem sagen, dass Kasachstan ein sehr guter Partner bei der Durchsetzung der Regeln war und ist. Wir sind nicht nur mit dem Engagement der Regierung, sondern auch mit den ergriffenen Maßnahmen sehr zufrieden. Dennoch sind wir uns bewusst, dass die Gefahr besteht, dass die Sanktionen negative Auswirkungen auf Ihre Wirtschaft und auf einzelne Unternehmen haben werden. Aber wir versuchen immer, Wege zu finden, um diese Auswirkungen so weit wie möglich zu minimieren. Der Grund, warum wir sie so gering wie möglich halten wollen, ist natürlich, dass wir Kasachstan als einen guten Partner ansehen, aber auch, weil die Sanktionen nicht dazu gedacht sind, Kasachstan zu schaden.“

Diese Haltung, so der Botschafter, sei auf das Verständnis Washingtons für die geografischen Gegebenheiten Kasachstans zurückzuführen. Das Weiße Haus respektiere die Tatsache, dass Kasachstan konstruktive und positive Beziehungen zu all seinen Nachbarn unterhalten muss, und sei sich bewusst, dass dies auch weiterhin der Fall sein wird. Trotzdem ließ er deutlich durchblicken, dass die USA Kasachstan auf ihre Seite ziehen wollen:

„Unsere Vision für die bilateralen Beziehungen ist, dass wir weiterhin gemeinsame Ziele finden und dass Kasachstan die USA zunehmend als verlässlichen Partner ansieht… Kasachstan will nicht zu sehr von einem einzigen Partner, einem einzigen Land abhängig sein. Das ist es, was eine multisektorale Außenpolitik ausmacht. Und wir möchten, dass die USA ein starker Vektor der kasachischen Außenpolitik sind.“

Es ist bekannt, dass Kasachstan bei der Umsetzung der anti-russischen Sanktionen durchaus hier und da ein Auge zudrückt. Aber die USA halten sich, im Gegensatz zu anderen Ländern, bei Kasachstan mit Kritik zurück, wie diese Zitate zeigen. Das bestätigt, dass Kasachstan für die USA ein sehr wichtiges Land ist, das sie nicht mit einer allzu harten Rhetorik oder gar Strafen verärgern und letztlich näher an Russland drängen wollen. Die USA wollen Kasachstan im Gegenteil auf ihre Seite ziehen.

Kasachstan und das Öl

Das kasachische Öl ist ein Beispiel für Kasachstans merkwürdigen Umgang mit den Sanktionen. Offiziell wurde Anfang 2023 gemeldet, dass Kasachstan über die KazTransOil-Pipeline große Teile des russischen Öls ersetzen will, das die EU nicht mehr abnimmt. Das konnte man durchaus als unfreundlichen Schritt gegenüber Russland ansehen, denn Kasachstan nutzte die Sanktionen der EU, um den Marktanteil seines offiziellen Verbündeten zu übernehmen.

Aber ganz so einfach ist es nicht.

Das russische Öl ging früher an die Raffinerie in Schwedt, die dem russischen Konzern Rosneft gehörte. Inzwischen steht die Raffinerie wegen der Sanktionen unter Zwangsverwaltung der deutschen Regierung.

Offiziell verarbeitet die Raffinerie, die ganz Ostdeutschland mit Benzin, Diesel und so weiter versorgt, kein russisches Öl mehr. Allerdings ist das nicht so einfach, denn damit eine Raffinerie auf eine andere Ölsorte umsteigen kann, muss sie umgerüstet werden. Meldung über so umfangreiche Umbauarbeiten an der Raffinerie, dass sie auf das kasachische Öl umsteigen kann, habe ich jedoch nicht gesehen.

Und tatsächlich meldeten deutsche Medien im Herbst 2023 Interessantes. Demnach wurde dem deutschen Zoll verboten, das an die Raffinerie gelieferte Öl auf seine Herkunft, die sich bei einer chemischen Untersuchung leicht feststellen lässt, zu überprüfen. Es stand der Verdacht im Raum, dass dort weiterhin russisches Öl angeliefert und verarbeitet wird, das auf Papier als kasachisches Öl deklariert ist.

Die Bundesregierung hätte allen Grund, davor die Augen zu verschließen, denn die Alternative wäre höchstwahrscheinlich ein massiver Engpass an Benzin, Diesel, Kerosin und so weiter in Ostdeutschland, wenn die Raffinerie auch nur vorübergehend still stehen würde.

Außerdem wurde damals gemeldet, dass der russische Konzern Lukoil an dem kasachischen Öl beteiligt ist.

Das würde bedeuten, dass – trotz der Sanktionen – entweder weiterhin russisches Öl in Schwedt verarbeitet wird, oder dass russische Konzerne auch an dem kasachischen Öl verdienen. In jedem Fall wäre es eine Umgehung der Sanktionen.

Aber sowohl Berlin, als auch Brüssel und sogar Washington verschließen davor die Augen.

Die USA werden weiterhin versuchen, Kasachstan auf ihre Seite zu ziehen und weil ihnen das Land strategisch so wichtig ist, verschließen die USA vor diesen kleinen Tricks die Augen, um Kasachstan nicht in die Arme Russlands zu treiben. Trotzdem hat Kasachstan, wie der Putschversuch Anfang 2022 gezeigt hat, das Potenzial, ein weiterer US-Vasall zu werden, um Russland zu schaden.

Ob die kasachische Regierung sich selbst einen Gefallen tut, wenn sie versucht, sich vor einer Entscheidung für eine Seite zu drücken, wird die Zeit zeigen. Der letzte, der versucht hat, eine Entscheidung zwischen Russland und dem Westen zu vermeiden, war der ukrainische Präsident Janukowitsch, der 2014 im Zuge des Maidan weggeputscht wurde. Das sollte Tokajew stets im Hinterkopf behalten, wenn er versucht, gute Beziehungen mit den USA zu unterhalten…


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

72 Antworten

  1. Ich habe in Russland Russen kennen gelernt, die aus Kasachstan mehr oder weniger hinaus gemobbt wurden. Trotz höherer Qualifikation (Ingenieurstudium), als Kasachen, mussten sie niedere Jobs annehmen – etwa unter Tage arbeiten – weil ihnen einfach kein ihrer Qualifikation entsprechender Job gegeben wurde. Den bekamen dann Kasachen.

    Wollten sie ihre Häuser verkaufen, um die Übersiedlung nach Russland zu finanzieren, wurden ihnen so lächerliche Preise geboten, dass sie die Immobilien auch hätten einfach aufgeben können.

    Der Grund lag nicht allein in der Ethnie (Russen vs. Kasachen) oder der Geschichte (Sowjetunion), sondern auch in der Religion (Islam vs. Orthodoxes Christentum).

    Was mir berichtet wurde weckte den Eindruck, dass sich Kasachstan lieber heute als morgen der noch dort lebenden Russen entledigen würde.

    1. Die Grund für die Russophobie in Kasachstan liegt in einem Minderwertigkeitskomplex der Kasachen gegenüber den Russen begründet, weil Kasachstan den eigenen hohen zivilisatorischen Entwicklungsstand nahezu ausschließlich den Russen, ebenso wie Südafrika den seinigen den Buren, verdankt.

    2. Das habe ich hier schon paarmal geschrieben. Ich war vor gut 20 Jahren dort zu einer Studienreise und erlebte, wie Russen und Deutsche zur Ausreise gezwungen wurden. Meine Gastfamilie stand auf dem Sprung in die bRD, richtig, der Häuserverkaufspreis war im Keller. Die Kinder hatten keinen Anspruch auf Plätze im Gymnasium. So geht aber friedliche Remigration, was ist daran schlecht? Rußland sollte loslassen können, Völkergemische sind nie gut und Teil der mafiösen globalen Agenda. In Völkergemischen kann eine Gruppe, die das schon immer tat, unentdeckt betrügen.

      1. Hallo Grete

        „Völkergemische sind nie gut „.

        Stimmt. Ich habe väterlicherseits polnische Vorfahren .
        Mütterlicherseits italienisches Blut .

        Nachdem ich deinen Kommentar gelesen habe, ist mir plötzlich ganz komisch geworden………

    3. Kann Marco Polo voll bestätigen. Die Eltern meiner Exfrau sind in Kasachstan lebende Russen. Dem Vater, obwohl Ingenieur der Luftfahrt und Spezialist des Flugzeugtyps Jak wurde auch unvermittelt seine Position aufgekündigt, weil man den Posten Kasachen zukommen lassen wollte. Man hat den Mann also aufgrund seiner Herkunft rausgemobbt. Das Ergebnis war, den Kasachen fehlte die Kompetenz, nichts hat funktioniert, da musste der Russe wohl oder übel wieder eingesetzt werden.
      Auch die russische Sprache wurde versucht zurückzudrängen, den Russen wurde das Kasachische aufgezwungen, aber nicht mit der Vehemenz wie in der Ukraine, deshalb herrscht da wohl noch einigermaßen Ruhe. Aber Konflikte gibts auch dort schon seit Jahrzehnten.

  2. Tja, man mag den US Imperialismus für nicht schön halten, aber zumindest für ihn hat es seine Vorteile , wenn sein Einflussgebiet auf Vasallen beruht. In der neu angedachten multipolaren Weltordnung sind es ja lauter Gleiche unter Gleichen und das bringt einen Haufen Probleme mit sich.
    Vielleicht kann sich der Eine oder Andere noch an den Post von Kadyrow etwa 9 Monate nach Beginn der MSO erinnern, in dem er beklagte, dass es nur die Russen sind, die gegen den Westen kämpfen und alle anderen sich zurücklehnen und nur zuschauen.
    Dabei ist das, was Kasachstan (an der Türkei kann man es auch sehr schön beobachten) macht einfach nur ein nationales Handeln ohne sich für irgendeine Seite fest zu legen. Man zieht seine Vorteile aus der Situation, legt sich offiziell für keine der beiden Seiten fest und ist bereit bei einer Entscheidung dann mit wehenden Fahnen zum Sieger überzulaufen und seine ewige Treue zu bekunden.
    Dabei ist Kasachstan Mitglieg der GUS und OVKS, zwei Organisationen, die immer als zukunfstweisend ausgewiesen werden. Die Kaschen werden aber, wenn es für sie brenzlich wird, nichts tun, um für den Fortbestand dieser Organisationen zu kämpfen.
    Ähnlich widersprüchlich sieht es halt auch bei der BRICS aus, die von vielen Alternativen als DIE Organisation der Zukunft gesehen wird. Zusammengehalten wird die Organisation dadurch, dass die Bedrohung durch die USA die eigenen Widersprüche derzeit immer noch übertüncht. Auch das kann aber bei innenpolitischen Wechseln sehr schnell vorbei sein…
    China und Indien haben Grenzstreitigkeiten, die nicht unter den Teppich zu kehren sind. China selbst ist durch eine recht egoistische Politik der Ausbeutng der Naturressourcen (z. B. Mekong) bei den Nachbarn nicht so sehr beliebt und drängt damit selbst das kommunistische Vietnam in die Nähe der USA. Unter Ausnutzung der Sanktionen bedienen sich sowohl China und Indien an den russischen Rohstoffen zu Dumpingpreisen, die Power of Sibiria II kann den Zeitplan nicht halten, weil die Russen von den Chinesen einen Gaspreis näher am Weltmarkt wollen, den die Chinesen nicht zu zahlen bereit sind. Durch die russischen Energiexporte nach Indien kam es im russischen Haushalt zu einem Überangebot der indischen Währung, wo keiner richtig wusste wohin damit und was auch in Indien Unbehagen auslöste. Vielleicht trug auch das zur Entscheidung der indschen Regierung bei, die russischen Militärimporte zu drosseln und wieder in Amerika Waffen zu kaufen, auch wenn diese sich in der Ukraine nicht bewährt haben…
    China mit seiner BRI sorgt dafür, dass es Rohstoffe zu für die Erzeugerländer günstigeren Bedingungen als uter der Ausbetung der alten Welt erhält und nebenbei seine Produkte in die afrikanischen Länder exportieren kann, weil es den riesigen Markt braucht. Dabei wird in logistische Projekte, Straßen, Schienen, Häfen investiert, der Umschlag in beide Richtungen muss klappen, da die Chinesen ja auch in den Rohstoffen die entsprechenden Investments haben. Russland kann dagegen in Afrika als Gegenpol zur chinesischen Übermacht auftreten und bei der Entwicklung der verarbeitenden Industrie helfen. Das was Afrika damit dann herstellt, muss allerdings nicht mehr aus China importiert werden….
    Die Haltung zu Europa und den USA ist ähnlich differenziert. Während Russland verscht autark zu werden und Binnenkreisläufe aufbaut, ist China sowohl auf den amerikanischen als auch auf den europäischen Markt angewiesen. Ebenso ist China wegen der gehaltenen Staatsanleihen aus den USA (auch wenn sie damit nur noch drittstärkster Gläubiger weltweit sind) wenig an einem Zusammenbruch des amerikanisch geführten internationalen Finanzsystems interessiert. Das dieses aus dem Gleichgewicht kommt ist nun allerdings wieder russisches Interesse, damit der Ukraine endlich der Geldhahn komplett zugedreht wird….
    Letztendlich hat die BRICS ja ihre eigene Bank, die sich aber treu und brav an die amerikanischen Sanktionen gegen die RF hält 😉
    Sollte Russland in dieser Konstellation (die eigenen liberalen Eliten sind da noch gar nicht in die Betrachtung mit einbezogen) tatsächlich über lange Sicht als Sieger hervorgehen, dann werden die Probleme, die durch den Konflikt mit den USA bisher unterm Teppich bleiben, hervprbrechen.
    Allerdings hat die RF mit einer autarken, dann national abgestimmten Wirtschaft mit Eigenversorgung in der Lndwirtschaft dann tatsächlich wesentlich bessere Karten als das exportabhängige China.

    1. Sie meinen mit Europa doch sicherlich die EU, oder? Denn Russland gehört selbst zu Europa, wohingegen das dysfunktionale Fehlkonstrukt namens EU ein von den USA initiiertes, organisiertes und bis heute gesteuertes Gebilde darstellt.

    2. « wesentlich bessere Karten als das exportabhängige China. » – Ich verstehe nicht, warum China „exportabhängig“ sein sollte? China exportiert viel und häuft US Staatsanleihen an. Was bringt das? China ist doch in seiner Entwicklung eher von Importen abhängig, so von Öl und moderner Fertigungstechnik, damit die Werkbank der Welt auch produktiv läuft. Oder? – Und sieht es nicht mit Deutschland genau so aus? Warum so viel exportieren? Was bringt das nationalökonomisch gesehen?

      1. „Warum so viel exportieren? Was bringt das nationalökonomisch gesehen?“
        Das ist ja das fatale an Merkels Politik gewesen. Export zu Billigastlöhnen stärkt zwar die Konzerne ruiniert aber letztlich die eigene Volkswirtschaft.
        China agiert da weitaus klüger. In China wurde die Armut abgeschafft, in Deutschland wurde sie eingeführt.

        1. „China agiert da weitaus klüger. “
          Ja, China hat den Mindestlohn entsprechend den Produktionssteigerungen angehoben.
          In deutschland wurde damals der zweite und dritte Arbeitsmarkt eingeführt, um die Lohnkosten zu drücken.
          Das ändert aber nix am chinesischen Exportüberschuss und dran, dass die chinesische Wirtschaft ein riesen Problem hat, wenn die ausländischen Absatzmärkte wegbrechen.

          1. Der Fabrik der Welt bricht nur der Absatzmarkt weg, wenn die Welt wegbricht. Priorität hat derzeit zuallererst der Binnenmarkt. Platz 2 haben ASEAN, größter Handelspartner Chinas, und Afrika, größtes Zukunftspotential. Vorgesehen (zunächst) als „Fabrik der Welt für B-Ware“. China hat die Produktion abzugeben, und die Afrikaner sind sehr interessiert.

            Wenn mal ein Markt wegbricht – wie derzeit die EU – so was kann China ohne Probleme kompensieren.

      2. @Lumi
        „Ich verstehe nicht, warum China „exportabhängig“ sein sollte? China exportiert viel und häuft US Staatsanleihen an. “ …. das ist ungefähr so, wie mit der Atombombe, es funktioniert uch, wenn Du es nicht verstehst. Das China US Staatsanleihen anhäuft ist auch auf eine veralterte Quelle zurück zu führen, da China gerade diese Anleihen mächtig reduziert hat.

        1. @hector2 – Mag ja sein, daß es irgendwie „funktioniert“, da China ja nicht kollabiert. Ich habe aber gefragt, was es bringt. Daß China den Dollar reduziert hat, weiß ich. Dennoch sind sie eine ganze Weile im System der Dollar Anhäufung gefahren. Die Frage, warum China von Exporten und nicht von Importen abhängig sein sollte, hast du nicht beantwortet. (Und zur Atombombe hast du meines Wissens noch nichts beigetragen außer „es funzt halt“, aber darum geht es mir grad nicht.)

          Ich meine, daß man exportieren sollte, um seine Importe zu bezahlen. Einfuhr und Ausfuhr sollten sich die Waage halten. Ungleichgewichte zeigen an, daß etwas faul ist, wie bei den defizitären USA und den überschüssigen Produktivländern wie Japan, China, Deutschland.

          1. @Lumi BINGO ! Was Sie über ein ausgeglichenes Import / Exportverhältnis sagen, lernte man schon aus 50 Jahre alten VWL Bücher als eine der GOLDENEN Regeln kennen.
            Dasss China Dollar Reserven abbaut, scheint ein gern geglaubtes aber erlogenes Märchen der alternativen Medienblase zu sein.
            Letzten Monat gelesen :
            ​“Der chinesischen staatlichen Devisenverwaltung zufolge lagen Chinas Devisenreserven Ende November (2023) des laufenden Jahres bei 3,1718 Billionen US-Dollar, was einem Anstieg um 70,6 Milliarden US-Dollar oder 2,28 Prozent gegenüber Ende Oktober entspricht“.
            Das betrifft nur die USA und berücksichtigt auch nicht die chinesischen Privatpersonen, welche ihr Geld in westlichen Staatsanleihen parken. Parken heißt : Nicht Investieren.
            Spätestens seit der Arisierung russischen Vermögens, sollte China doch wissen, dass deren Geld schneller eingefroren ist, als ein tief gefrorenes Suppenhuhn. Aber irgendwie scheinen die chinesischen Ökonomen und Banker die Lügen über den Dollar- / Euroverfall eher belustigend zu empfinden.
            Fakt : Mit diesen Billionen könnte China aus jeder afrikanischen Ländergruppe eine Mischung aus Schweiz und Dubai zaubern.
            Übrigens : wenn man seit Jahren im chinesischen Mainstream liest, wie sehr China sich mehr Zusammenarbeit mit Deutschland, USA und EU herbeisehnt, klingt das wie eine entwürdigende Bettelei. Da trieft der Schleim förmlich über Bildschirm und Tastatur. In deren Wirtschaftsteil ist dagegen fast nie etwas über Geschäfte oder Wünsche mit Russland zu lesen.

    3. @ hector2

      Das ist nun eine sehr „westliche“ Sicht. BRICS ist nicht gegen irgendwen befreundet, sondern eher eine stärkere Neuauflage der Blockfreien. Die Teilnahme dessen Rivalen Indien ist Garant, daß BRICS kein quasi-chinesischer Block wird, und deshalb auch für China sehr wichtig, das keinen eigenen Block wünscht, sondern ein neues System mit weltweiter Akzeptanz.

      Viele der BRICS-Länder – Mitglieder wie Teilnehmer – haben traditionell gute Beziehungen zu den USA. BRICS beabsichtigt keinesfalls, „antiamerikanisch“ zu werden; die USA werden als eine Großmacht gesehen, die bleibt, und die als ein Pol der multipolaren Welt vorgesehen ist. Als ein Vektor in der multivektoralen Außenpolitik sind die USA in vielen Ländern gefragt. Großmacht, Gegengewicht zu den anderen, aber weit weg und zu schwach, um anderen Ländern ernsthaft dreinreden zu können.

      Die Außenpolitik der USA ist „zweihändig“, wobei sich beide Hände immer wieder ins Gehege kommen. Euroatlantische Blockpolitik, besonders im Umfeld der EU und gegen China, ansonsten multivektoral. In Indien, und Vietnam, als Gegengewicht zu China. In Afrika sind die USA – wie die anderen Akteure auch – Gegner der EU, besonders Frankreichs.

      Im Sahel hat Victoria Nuland keinerlei Probleme, sich die Freundschaft mit Rußland, China, Türkiye und Nordkorea zu teilen. In Afrika wünscht man generell keine einseitigen Abhängigkeiten mehr. Wer versucht, ein Land ganz zu bekommen, oder ihm bei der Wahl seiner anderen Freunde dreinzureden, verliert es.

      In Afrika ist es besonders China, das beim Aufbau der verarbeitenden Industrie mitwirkt, und den Import von Nicht-Ressourcen priorisiert. Bei den Rohstoffen hat es sich längst überall auf der Welt als Premium-Kunde mit erstem Zugriff etabliert. An den afrikanischen Rohstoffen ist besonders Rußland interessiert, Produktions- und Liefergemeinschaften nach Vorbild der OPEC.

      Sonst ist Rußland dort auf Kraftwerke spezialisiert, sowie Militär und Waffen, auch im Sinne Chinas, der Befriedung von dessen Standorten und Seidenstraßen. Weiter liefert Rußland Dünger, Kraftstoffe, Speiseöl, Weizen, neuerdings auch Schienenfahrzeuge und Sanierung der Schwerindustrie.

      Den EU-Sanktionen gegen die unverzichtbaren russischen Lieferungen, besonders Dünger und Kraftstoffe, ist es zu verdanken, daß BRICS einen „antiwestlichen“ Aspekt als sanktionsfestes Gegensystem bekommen hat. Das ist aber Umständen geschuldet und nicht die Agenda. Die ist, ein eigenes System des Globalen Südens und Ostens als Alternative zum „westlichen“ zu schaffen. So was ist nicht „feindlich“, sondern völlig normal und legitim.

      Das „multipolare System BRICS“ basiert auf souveränen Nationalstaaten, die ihre eigenen Interessen an die erste Stelle setzen, und Beziehungen zu den Polen nach ihrer Wahl haben.

      ”He’s for China, I’m for America, but other than that, we love others.”
      — Trump über Xi, 2020

      Das Austragen von Interessenkonflikten ist als normaler Mechanismus der Bereinigung vorgesehen. Die multipolare Ordnung sieht dafür Spielregeln und Ausgleichsmechanismen vor.

      Die gemeinsamen Interessen Chinas und Rußland sind so vielfältig, daß die Symbiose bis lange nach Xi und Putin halten wird. Auf den EU-Markt ist China keineswegs angewiesen. Schrumpfend, faule Kunden, kaufen hauptsächlich billigen Krempel und Zulieferteile, deren Produktion China selber auslagert, u.a. nach Afrika. Gegenüber der EU haben China und Rußland eine völlig andere Agenda. Bei Medwedew nachzulesen.

    4. …als das exportabhängige China.

      Chinas Exportquote… da liegen nur Japan, USA und noch ein paar 3.Welt-Staaten drunter.
      Aber das ist mal wieder die übliche westliche Arroganz.

      Auf Basis dieser grenzenlosen Arroganz wird dann die Welt verbastelt und man wundert sich dann, warum man nichts auf die Kette bekommt.

          1. @паровоз ИС20 578
            „Als ein Vektor in der multivektoralen Außenpolitik sind die USA in vielen Ländern gefragt. Großmacht, Gegengewicht zu den anderen, aber weit weg und zu schwach, um anderen Ländern ernsthaft dreinreden zu können.“
            Super Beitrag 🙂 Als erstes sollte man also Herrn Röper empfehlen, diese Artikelserie einzustampfen, was will denn die USA Ksachstan und anderen reinreden.
            Danach muss man sich die Geschichte nochmals genau betrachten. Maidan? Farbrevolution, Führung der USA … ch son Quatsch aber auch ..die sind doch viel zu weit weg, um hier reinreden zu können. Dasselbe gilt nach Ihrer (westliche Logik ist es ja wohl nicht) östlichen(?) Logik dann auch für alle Farbrevolutionen.
            Letztendlich wird es Modri freuen, dass seine derzeit angeheizten ethnischen Konflikte alle auf seinen Mist gewachsen sind und mit den entfernten USA nun rein gar nichts zu tun haben können 😉

            1. Herr Röper hat keinerlei Verpflichtung, sich nach meinen Ansichten zu richten und ich habe keine, mich nach seinen zu richten. Ich achte ihn wegen seiner Toleranz bei Gegenpositionen, und wir, Sie und ich, kommen auf dieser Ebene nicht weiter.

              Weiter habe ich von „vielen Ländern“ geschrieben, bei denen das zutrifft, nicht von „allen“ Ländern. In einem großen Teil der Welt haben die USA weder die Position, noch die Stärke, noch die Ambitionen, ihnen ernsthaft dreinzureden. Selbst klassische Bananenrepubliken oder Länder wie Uganda lassen sich von Uncle Sam nicht mehr dreinreden; Mexiko hat ganz ausgezeichnete Beziehungen zu Rußland.

              Nulands Staatsbesuch in Indien, 2022, war bemerkenswert. Die Inder waren durchaus interessiert, aber Nuland hatte unmögliche Ansinnen und – schlimmer – nichts zu bieten. Im Sahel raspelt Nuland Süßholz bei den Panafrikanern, um dann – wieder zuhause, für die Euro-Atlantiker – strenges Zeugs über sie zu reden. Das wird im Sahel natürlich auch zur Kenntnis genommen. Was dort aber zählt, ist, daß sie eine verläßliche Freundin ist. Zuletzt hat sie Großes für Niger geleistet.

              In der Ukraine haben wir es mit drei Potussen und drei Agenden zu tun.

              Obama hatte zur Zeit des €-Maidan das Ziel, über einen Störkrieg ein „Lissabon-Wladiwostok“ zu verhindern. Von seinen Methoden und sonstigen Zielen abgesehen kann man ihm dafür sogar dankbar sein. Das Ergebnis eines Zusammengehens Rußlands mit der EU wäre katastrophal gewesen.

              Als Nuland den Braten roch, daß Berlin ganz andere Ziele hatte (die, die sich 2022 realisiert haben, siehe auch Merkels „Geständnis“), kam das berühmte „Fuck the EU“. Trump wußte auch, was gespielt wird, und hat Berlin und die Euros vier Jahre lang gehindert. Danach war es zu spät, denn Putin wußte es natürlich auch und hatte Zeit, Rußland vorzubereiten.

              Biden ließ sich gewinnen, aber die betr. US-Kreise haben durchaus nicht nur die gleichen Interessen in 404 wie Berlin und die Euros. Der Widerwille in den USA gegen Zelensky und die EU gleichermaßen ist inzwischen groß.

              Mit „Modri“ meinen Sie Narendra Modi? In Indien ist sehr wohl bekannt, wer dort „ethnisch“ zündelt. Ein Nest ist in Uppsala/Sverige, eins in Berlin, ein kleineres bei den Briten. Die mußten Amnesty International Indien auflösen. Soros ist auch beteiligt, aber der ist eher „Hausoligarch“ der EU als „die USA“.

              1. Als Nuland den Braten roch, daß Berlin ganz andere Ziele hatte (die, die sich 2022 realisiert haben, siehe auch Merkels „Geständnis“), kam das berühmte „Fuck the EU“.

                Mal wieder eine echte Perle! Wann hat die Nuland das gleich gesagt? War das nicht, wie sie das Gespräch abhörte, in dem Merkel verfügte, daß doch nicht Klitschko zum Interimspräsident der Ukraine ernannt wird?

                1. Jedenfalls war eine Einverleibung „Moskowiens“ durch das Neue Europa ganz und gar nicht das, was Obama im Sinne hatte, eher eine Variante dessen, was er nicht wollte. Nuland war es, die abgehört und mitgeschnitten wurde. Der Streit um die Personalien hatte durchaus mit den gegensätzlichen Plänen zu tun.

                2. @Lumi
                  Nuland äußerte dies gegenüber dem amerikanischen Botschafter in der Ukraine, als der drauf aufmerksam machte, dass die EU lieber Klitschko als zukünftigen Präsidenten hätte. Das Gespräch wurde mitgeschnitten, ich weiss allerdings, ob diesals kritischen Zeitgenossen wie Ihnen gegenüber ausreicht

                  @паровоз ИС20 578
                  „Ich achte ihn wegen seiner Toleranz bei Gegenpositionen, und wir, Sie und ich, kommen auf dieser Ebene nicht weiter.“ Toleranz bedeutet nicht nachplappern, sondern den Standpunkt seines Gegenübers als solchen zu akzeptieren. Damit habe ich Ihnen gegenüber kein Problem.
                  Allerdings habe ich den indruck, dass Du sicherlich manch interessantes Puzzleteilchen mit einbringst, dieses dann aber nach Belieben selber zurechtschneidest und die damit entstehenden Lücken im Gesamtbild gern nach dem Motto … ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt …. ausfüllst.
                  Vielleicht darf ich in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass Du bis zu dem Tag, an dem Prigoshin in Einzelteilen vom himmel fiel, hier darauf bestanden hast, dass sein Auftreten inclusive des „Marsch auf moskau“ nur Teil einer sehr gut gemachten russischen PSYOP wären. Diese „PSYOP“ hat nicht nur Popow und Suruwikin den Job sondern enigen russischen Soldaten, die sich in abgeschossenen Hubschrubern und dem Flieger befanden, das Leben gekostet….
                  Nun ist diese Geschichte vorbei und wir sind wieder beim „Weltenretter“ Trump, der so ein guter Freund von Xi und Putin ist und nach seiner Wahl alles richten wird …. Auch hier wird Dich die Zeit korrigieren, Du wirst es wegwischen, als wäre das alles nie gesagt und die nächste Räuberpistole heraus holen und vertreten. Was da die Toleranz betrifft … mach Du mal 😉

                3. Ihr beiden Experten! Natürlich weiß ich, daß Nuland das im Gespräch mit Pyatt gesagt hat und die Russen das abgehört bzw zugespielt bekommen haben. Ich hab es nur ein bißchen persifliert, um mich Паровоз anzupassen, dessen Darstellungen des US/EU/DE Komplexes eine einzige unendliche Dauerpersiflage ist („Puzzleteilchen … nach Belieben“ – ganz genau so).

                4. Weshalb der Anschlag auf Prigoshin, wenn er von Putin längst abserviert war?

                  Dazu ein früherer Versuch und weitere Anschläge auf Persönlichkeiten seiner Umgebung wie Dugina, sowie (mißlungene) auf Dugin und Malofeew. Selbst Röper und Lipp, die nur als Randfiguren zu diesem Kreis gehören, stehen auf den Listen von Mirotvorets und Molfar.

                  Neben Ukrops und Azawad-Terroristen (EU-nah, Mali), die offen bekannten, Prigoshin zu liquidieren zu beabsichtigen, hat auch Soros ihn als Hauptwidersacher identifiziert:

                  „Soros Testament
                  Am 16. Februar 2023 hielt George Soros … auf der Münchner Sicherheitskonferenz eine Rede, die als Meilenstein bezeichnet werden kann….

                  Laut Soros war er [Prigoshin] der entscheidende Faktor, der die Situation umkehrte. … Was seine Überschätzung der Gefahr durch Jewgeni Prigoschin betrifft, so war ich zunächst geneigt zu glauben, dass Soros hier mit seiner Jagd nach auffälligen Symbolen falsch liegt. Aber er hat zu oft Recht. Außerdem weiß er, wozu eine kleine, aber geschlossene Gruppe von Leidenschaftsträgern fähig ist. Mit der Unterstützung solcher Gruppen hat Soros….“

                  21.02.2023, Alexander Dugin
                  https://katehon.com/de/article/george-soros-letzte-rede-die-kriege-der-offenen-gesellschaft-und-das-klima-als-mitstreiter

                  Daneben gibt es in den USA eine langjährige Prigoshin-Besessenheit, seit der „Trump zum Präsidenten gemacht“ hat. Man sehe sich allein Prigoshins persönliche Sanktionen an, meist wegen „Desinformationsdelikten“, und die paranoiden Artikel in „atlantischen“ Insider-Organen. Daß diese Kreise solche Probleme öfters durch Mord lösen, läßt sich allein aus freigegebenen CIA-Akten belegen.

                  Prigoshin hatte also einen ganzen Schwanz von „Liquidierern“ hinter sich her. Fast alles Profis erster Sorte, die abgelassen hätten, wenn sie ihn für „kaltgestellt“ und also nicht mehr gefährlich gehalten hätten.

                  Auf Ihren “ ‚Weltenretter‘ Trump, der … alles richten wird“ gehe ich nich weiter ein, da so etwas Ihren Denkkategorien entspricht und nicht meinen.

                5. Паровоз, Putsch von und Anschlag auf Prigoshin haben nichts mit dem Ukro Terror gegen Dugina & Co zu tun. Prigoshins Putsch war eingetaktet mit der Ukro Gegenoffensive. Strelkow hat es so gelesen, daß Prigoshin natürlich Hintermänner hat, die sozusagen Rußland verraten und gegen den Westblock kapitulieren wollen. Diese Hintermänner hat Putin nicht liquidiert und vielleicht nicht einmal ermittelt. Sie können weiter agieren. Der Mord an Prigoshin geht laut Strelkow aufs Konto dieser Hintermänner, die ihren Mohr beseitigen, der seine Schuldigkeit nicht getan hat bzw dabei über Luka gestrauchelt ist ; über Luka, weil Putin zwar mit seinen TV Ansagen die Meuterer aus dem Konzept brachte, zur harmonischen Bereinigung der Lage aber nicht im Stande war. De facto führte während des Putsches Luka den russischen Staat. So wies er Bortnikow an, den Chef des FSB, das Verfahren gegen Prigo einzustellen. Starker Tobak, das ganze.

                  https://t.me/strelkovii/5729 ff sowie 5767

                6. Prigoshin war kein Militär und nicht der operative Führer von „Wagner“, was im übrigen ein Kampfname und keine offizielle Bezeichnung ist. Vermutlich eine Organisation des GRU außerhalb des regulären Militärs, jedenfalls eine rein staatliche, aber nicht offizielle Veranstaltung. Die afrikanischen „Wagner“ werden von Rußland auf Basis von Verträgen zwischen den Regierungen gestellt.

                  Prigoshin war Spezialist für Informationskrieg und PSYOP, erstklassig, sowie Organisator und Repräsentant. Deshalb ist es naheliegend, die „Auftritte“ als PSYOP zu nehmen. Besonders bei dem „Aufstand“ gab es viele Hinweise, daß er nicht das war, was er zu sein schien.

                  Was er wirklich war? Das ist geheim, für keine Version gibt es ausreichend Belege. Plausibel ist, daß es ein von Prigoshin inszenierter Pseudoaufstand war, der „die Ratten aus den Löchern holen“ sollte. Und Vorwand für eine Umgruppierung nach Belarus.

                  Polen hatte übertrieben und bekam Warnungen, kurz vor direkten russischen Angriffen zu stehen, sogar Drohungen wegen möglicher Kommandoaktionen der Wagner, und ist bald darauf zurückgerudert. Man hat überraschend entdeckt, daß die Banderisten Bandera verehren, Zelensky sei „undankbar“, und man habe keine Munition mehr.

                  Direkt nach dem „Aufstand“ hat Lawrow übrigens die Afrikaner beruhigt, es sei nichts, der Einsatz der „Wagner“ in Afrika bleibe unverändert. Das ist bemerkenswert.

                  — L.L – abamako – 27 juin 2023 mali news:

                  Diplomatie: Rußland hält trotz der Wagner-Rebellion an der Zusammenarbeit mit Mali und der Zentralafrikanischen Republik fest.

                  … erklärte der russische Außenminister Sergej Lawrow, daß die gescheiterte Rebellion der paramilitärischen Gruppe Wagner in Rußland keine Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen Rußland und den afrikanischen Ländern haben werde. … Darüber hinaus bestätigte der Minister, daß die paramilitärische Gruppe Wagner ihre Operationen in Mali und der Zentralafrikanischen Republik fortsetzen werde. … Er sagte, er habe mehrere Unterstützungs- und Verständnisanrufe von seinen afrikanischen Kollegen erhalten….

                  Diplomatie : la Russie maintient sa collaboration avec le Mali et la Centrafrique malgré la rébellion de Wagner
                  https://maliactu.net/diplomatie-la-russie-maintient-sa-collaboration-avec-le-mali-et-la-centrafrique-malgre-la-rebellion-de-wagner/

                7. Yevgeniy Prigozhin’s Africa-Wide Disinformation Campaign
                  https://www.state.gov/disarming-disinformation/yevgeniy-prigozhins-africa-wide-disinformation-campaign/

                  Die afrikaweite Desinformationskampagne von Jewgenij Prigoschin
                  OTHER RELEASE
                  NOVEMBER 4, 2022
                  „Die USA … [haben] sich klar zu den destabilisierenden Auswirkungen sowohl der russischen Desinformation als auch der weltweiten Aktivitäten der Wagner-Gruppe geäußert.“
                  VEDANT PATEL
                  STELLVERTRETENDER HAUPTSPRECHER
                  AUSSENMINISTERIUM

                  ☭ ☭ ☭ ☭ ☭ ☭ ☭ ☭ ☭

                  Das war Prigoshins Domäne. Er hat den „Fonds zur Bekämpfung der Repression“ gegründet, dem Röper nahesteht, und die Einsätze von Dugins Panafrikanern geleitet, deren gefürchtetste Kemi Séba und Natalie Yamb, „La Dame de Sochi“, sind. Die Informationswagner in Afrika haben die Franzosen regelrecht zum Jaulen gebracht, sogar Macron persönlich.

                  Der Geist dahinter ist Dugin, der mit Malofeev eine „Denkfabrik“ betreibt. Die verkehren mit Seiner Heiligkeit Kirill, des Patriarchen von Moskau und ganz Rußland, Röper, und Lawrow. Auch Alastair Crooke und Larry Johnson wurden bei denen letztens gesichtet.

                  Es gäbe da weit mehr zu sagen und an Material, aber das wurde hier zu lang. Anders denn als PSYOP-Direktor kann ich mir die Teilnahme Prigoshins an den „Aufstand“ bei all dem nicht vorstellen.

  3. „Formell ist Kasachstan also ein enger Freund und sogar Verbündeter Russlands.“

    „Staaten haben keine Freunde, nur Interessen.“ (Charles de Gaulle)

  4. Hmm – wer sich zwischen 2 Stühle setzt – fällt meistens auf den Hintern…
    Kasachstan sollte besser auf Taten schauen als auf Worte hören.

    1. Guter Rat an Tokajew: »Wer mit dem Teufel essen will, braucht einen verdammt langen Löffel.«
      Am Ende bleibt nur das Vasallentum!

    2. Eine sehr „europäische“ Denkweise. In der multipolaren Ära sind multivektorale Beziehungen der Normalfall. Eine einseitige Bindung Kasachstans an Rußland-China wäre für alle Beteiligten auf Dauer problematisch.

  5. Die Usa macht ständig irgendwo Putsche oder Versuche dazu. WARUM kann Russland das nicht da wo es nötig ist?!
    Ziel muß eine neue Sowjetunion sein. Natürlich eine sozialistische, ansonsten würde Russland sich selbst eine Falle stellen. Es braucht wohl erst wieder eine kommunistische Regierung, immerhin ist die KPRF regelmäßig die zweitstärkste Partei und die wahren Kommunisten RKAP gibts auch noch.

    Kritik an der Führung in Russland, leider etwas versteckt auf den Seiten von RT:

    Irankrieg? Russland-Experte Gilbert Doctorow rät zu Militärbündnis Russland-China-Iran-Nordkorea
    https://de.rt.com/international/194491-irankrieg-russland-experte-gilbert-doctorow/
    Leider würde jedoch „proaktives Handeln“ nicht zu den Stärken der von Washington als feindlich ausgemachten Staaten zählen. Auch Putin habe viel zu zögerlich auf die spätestens seit 2014 in der Ukraine schwelende Krise reagiert. Eine Militäraktion gegen Kiew etwa zu Zeiten des „Euromaidan“ wäre für Moskau „in wenigen Tagen“ zu gewinnen gewesen. Weil aber die Ukraine seither vom Westen aufgerüstet wird, dauere der Krieg nicht nur Tage, sondern „seit zwei Jahren an“…
    „Aus meiner Erfahrung mit der liberalen russischen Intelligenz würde ich sagen, dass ihr Programm die Kapitulation vor Washington ist. Sie würden lieber als Gastprofessoren nach Harvard, Yale und Stanford eingeladen werden und als Berater für amerikanische Unternehmen arbeiten, als mit dem Westen in Konflikt zu geraten. Da Putin zu glauben scheint, dass die Duldung von Subversion ein Zeichen von Demokratie ist, könnte er wohl von den erforderlichen Druck-Maßnahmen abgehalten worden sein, um zu beweisen, dass er nicht, wie der gesamte Westen behauptet, ein Diktator sei. Putin hätte viele Leben retten können, wenn er die Propaganda seiner Feinde ignoriert und Russland energischer verteidigt hätte.“

    1. Gegenargumentation:
      Russland war 2014 noch nicht vorbereitet für einen größeren Konflikt mit dem Westen.
      Die Wirtschaft war nicht autark genug um Sanktionen durchzustehen, die Hyperschallwaffen waren noch nicht bereit und die Koalitionen mit China und dem Iran nicht gefestigt genug.
      Russland hätte die Ukraine 2014 einnehmen können und wäre daran kaputt gegangen.

      1. Ja, das ist eindeutig richtig. Bereits Sun Zi wußte, daß man einem Krieg, den man nicht sicher gewinnen kann, ausweichen soll. Zuerst gute Pläne und gute Vorbereitungen, und dann.

  6. „Der Grund, warum wir sie [die Nachteile der Sanktionen für Kasachstan] so gering wie möglich halten wollen, ist natürlich, dass wir Kasachstan als einen guten Partner ansehen, aber auch, weil die Sanktionen nicht dazu gedacht sind, Kasachstan zu schaden.“

    Wenn Kasachstan von den USA als ein guter Partner angesehen wird, als was gilt dann die BRD?
    Ein untertäniger Vasall oder ein Idiot der sich für die Interessen der USA in beide Knie schießen darf?

    1. Es ist Sache der Deutschen, welche Rolle sie da wählen. Als Gernegroß in „dienender Führung“ als „Vizeweltmacht“ beginnen sie übrigens, den Cowboys mächtig auf den Wecker zu fallen. Sollte Trump die Wahl gewinnen, bekommt der Gernegroß einen Tritt.

  7. « Es ist bekannt, dass Kasachstan bei der Umsetzung der anti-russischen Sanktionen durchaus hier und da ein Auge zudrückt. » – Das klingt so, als hätten diese Strafmaßnahmen der USA irgendeine Rechtsverbindlichkeit für unbeteiligte Dritte. Zwar nennen sie es „Sanktionen“, und die Russen haben diese Terminologie schwächlicherweise übernommen, aber das erschafft noch lange keine völkerrechtliche Legalität.

    « Der letzte, der versucht hat, eine Entscheidung zwischen Russland und dem Westen zu vermeiden, war der ukrainische Präsident Janukowitsch … » – Was ist mit Luka? Erdo? Modi? Da gibt es schon einige, die sich nicht haben festlegen lassen.

    Die USA sind nicht allmächtig. Ihre Atombomben funzen nicht. Ihre Farbrevolutionen auch nicht immer. Massenhaft für Uncle Sam sterben wollen sie auch nicht mehr. Die Stärke der USA ist zum Großteil die Schwäche der anderen, die sich zur Entschuldigung auf den nuklearen Popanz berufen.

    1. Kasachische Waren, die „westliche“ Komponenten (Teile, Lizenzen, geistiges Eigentum) enthalten, unterliegen den Sanktionen und dürfen nicht nach Rußland geliefert werden. Desgleichen Re-Exporte. Gegen „Missetäter“ können Sekundärsanktionen verhängt werden. Nach EAWU-Regeln dagegen dürfen die Waren frei nach Rußland flotieren.

      Wenn die Amis da zu genau hinsehen, ist Ärger unvermeidlich. Der wird leicht ein Schuß ins eigene Knie, wie die EU-Sanktionen deutlich beweisen. Also drücken sie lieber ein Auge zu.

      Kaum ein Land läßt sich zu einer Entscheidung „Rußland oder Westen“ nötigen. So zugespitzt ist die Lage eigentlich nur im Umfeld der EU. Indien hätte gern mehr USA in den Vektoren seiner Beziehungen, wegen des übermächtigen Rivalen China. Problem ist, daß die Amis zu wenig zu bieten haben. Ähnlich in vielen anderen Ländern.

      1. Hallo liebe Dampflok, ist jetzt total abseits des Themas (Entschuldigung an Alle, die sich gestört fühlen), aber mir ist gerade wichtigwichtig eingefallen zu deinem Thema Kriegsgeilheit der Deutschen! ..sorry, OT…das was du siehst, kann ich jetzt auch sehen, aber ich interpretiere es anders! Deutsche wollen braver Klassenbester sein, und wenn das AT-Gebot lautet: Seid fruchtbar, mehret euch, macht euch die Erde untertan… dann wollen die Deutschen genau DAS TUN! Und ja, ich bin einer von denen und lebe mitten unter denen, ABER das ist NICHT Kriegsgeilheit, das ist Strebertum! Und diese fanatische Aggression, die du wahrnimmst (ich kann es auch sehen, wenn ich das sehen will), das ist „Tatkraft“ und „Führungsstärke“! Verstehst du? Wir werden auf so etwas gedrillt! Das ist nicht normal . Der Corona-Terror war genau wegen dieser deutschen Eigenschaften von „Disziplin“, „Organisationstalent“, marschieren in Reih und Glied…etc so besonders grauenhaft hier in Schland!
        Hatten wir schon mal hier im Forum in der Diskussion: eigentlich wollen Deutsche nur „gut“ sein….
        Auch jetzt die Aufmärsche „gegen rechts“: Völlige Verblendung in Idiotenuntiefen, geblendet von Truglichtern des besserwessis und „gutmenschen“ und „hach, ich habe den holocaust verhindert“-Idiotie.
        wegen off-topic, abseits des Themas….um doch noch den Bogen zu kriegen:
        YO, Kasachstan; der Spruch geht so: Schlimm ist es für die Feinde der usa, aber wehe den Freunden der usa!! (oder so ähnlich), YO!

        1. Wir sind nun im 25. Kriegsjahr, seit „Kosovo“. In jedem dieser Jahre war ich entsetzt wegen unserer Kriege, und habe die Leute gefragt. Sie gestehen nicht offen ein, kriegslüstern und blutdürstig zu sein. Es kommt „unsere internationale Verantwortung“, „Hilfe“ bei der Beseitigung von „Diktatoren“, es sei richtig, daß Deutschland sich „engagiere“. Gern zitieren sie Hitler, daß „Deutschland nicht mehr länger untätig zusehen könnte“.

          Bei weiteren Nachfragen und Erwähnung gewisser Tatsachen, die ihnen durchaus bekannt sind, geraten sie in Empörung, oft in einen Haß, als würden sie mir gerne persönlich eine Portion „Demokratie & Menschenrechte“ verpassen.

          Wir haben hier Millionen echter Monster, blutdürstig, kriegswütig, hemmungslos, so gepflegt und freundlich sie im Alltag auch erscheinen.

          1. „Wir haben hier Millionen echter Monster, blutdürstig, kriegswütig, hemmungslos“ – Ja neh, ist klar ! Doch die Gruppe der antideutschen Deutschhetze ist bereits in ihrer Anlage schizophren.-Wozu auch der Hetzer und Lügner Delmer seinerzeit gehörte.

            1. Immerhin führen wir seit 25 Jahren Krieg, ununterbrochen, einen nach dem anderen, nun Ostfeldzug gegen Rußland. In dieser Zeit haben wir zusammen mit unseren Kriegskoalitionären Millionen von Menschen umgebracht. Wie kann das sein, wenn es diese kriegslüsternen Elemente gar nicht gibt? Wer hat diese Parteien, die diese Kriege führen, eigentlich gewählt?

          2. Der Krieg hat 1914 angefangen, seit Weihnachten 1914 gibt es keinen einzigen Tag Frieden mehr auf Erden. Und es ist nicht schland allein, sondern das 7köpfige Monster aus der Johannes-Offenbarung (G7), was die Länder verwüstet. Speziell im Jugoslawien-Krieg hat doch ein Joschka Fischer den Leuten vorgelogen, Milosevic sei ein neuer Hitler und mann müsse bombardieren, um den neuen Holocaust zu verhindern. Unterstelle niemals Bösartigkeit, wenn Dummheit als Erklärung ausreicht; und die Menschen sind dumm, ganz allgemein. (und feige: Milgram-Experiment! in usa!)—Das spricht alles für meine These.
            Aber lass uns das später noch mal ausdiskutieren, wenn es zum Thema passt!
            Danke Angelique, du meinst, die Dampflok ist ein Antideutscher? Ja, das erklärt so Einiges….

            1. @Rosendorn

              Alle Achtung!
              Vernichtung Jugoslawiens und Joschka Fischer, sind untrennbar von einander.

              Und wenn man mit Mitbürgern reden (nicht in diesem Chatt)
              Und 99% nicht einmal wissen dass der Angriff auf Jugoslawien den Krieg zurück nach Europa gebracht hat, geschweige denn das Deutschland dabei hier in Europa die erste Geige gespielt hat.
              Dann so ein Kommentar zu lesen, wo man sich sogar noch an die Namen der jenigen im Zusammenhang erinnert.

              Auf die einzelperon runter gebrochen läuft in Deutschland doch überall noch hier und da ein helles Köpfchen rum!
              Auf die Masse bezogen, ist Deutschland degenerierte als jeh zuvor…

            2. Das ist ja nun absurd. Westeuropa ist ein ewiger Kriegsherd und hatte auch von Napoleon bis 1914 nie Frieden.

              „Der Vormarsch der Kolonialarmee sollte mehr als vier Jahrzehnte dauern, in denen Millionen von Menschen starben und mehr als 100.000 Soldaten der Kolonialarmee getötet wurden.“
              1er Novembre 1954 – 7 Octobre 2023 : il ne peut y avoir de conscience sans histoire
              https://www.algeriepatriotique.com/2023/11/01/1er-novembre-1954-7-octobre-2023-il-ne-peut-y-avoir-de-conscience-sans-histoire/

              Das ist nur Frankreich in Algerien. Viele weitere Kolonialkriege, die Kongo-Greuel, die Opiumkriege, die Ausrottung der Indianer in Nordamerika. Nach 1918 und nach 1945 gab es weitere Serien von Kolonialkriegen, dann von Neokolonial- und Interventionskriegen.

              Deutschland hatte immerhin 1945 bis 1999 Frieden, wenn auch in den ersten und letzten Jahren der Periode noch nicht ganz / nicht mehr ganz.

              1999 waren die Deutschen (Mehrheitsgesellschaft) ganz zitterig und besessen davon, endlich wieder Krieg führen zu dürfen. Was immer Milošević getan oder nicht getan hatte – Jugoslawien hatte weder Deutschland angegriffen noch hatte Deutschland ein UNO-Mandat noch sonst eine Zuständigkeit. Damit war es ein verbotener Angriffskrieg. Das war offen bekannt. Alle Befürworter dieses Krieges waren schlicht kriegslüsterne Verbrecher.

              1. @паровоз

                Absolut richtig ihre Aussage!

                Sämtliche kriegstreiberein Deutschlands finden unter absoluter geselschaftlicher Unterstützung statt.
                Bis heute werden und wurden von der Bevölkerung ausschließlich Parteien gewählt und unterstütz die sich ohne wenn und aber für Krieg aussprachen.

                Oder andersherum, zeigen sie mir nur eine Partei in Deutschland, die sich gegen Krieg ausspricht und nur die kleinste nennswerte gesellschaftliche Unterstützung hat….

                1. Yr, die Parteien werden aber NICHT WEGEN Krieg gewählt!!!!
                  Wenn ich freundlich an die Wahlversprechen VOR der Wahl erinnern darf!: Kein Zwangsabspritzen („Impfpflicht“) und KEINE Waffenlieferungen in Kriegsgebiete!
                  Die Schäflein wählten die alternativlose EinParteiDiktatur, was sonst?
                  Es ändert sich ja gerade….

                  Übrigens: ich habe die NICHT gewählt

                2. @ Rosendorn

                  Natürlich wurden diese Parteien gewählt, um Krieg zu führen. Das tun sie nun seit 25 Jahren, und keine hat auch nur im Entferntesten angedeutet, sich aus den „Auslandseinsätzen“ zurückziehen zu wollen.

                  Vom Hindukusch wurden sie verjagt. Welches Recht und welche Zuständigkeit hatten sie, Afghanistan 20 Jahre lang in „verbrannte Erde“ zu verwandeln?

                  Sehen Sie sich diese Äußerungen von vor der Wahl an. Das sind offen Extremisten, Verbrecher, Abschaum, der in Krieg und Massenmord eine Heldentat sieht. Und einzig blutlüsterne Fanatiker, die Krieg und Massenmord wünschen, haben so etwas gewählt.

                  „Unsere Sicherheit wird nicht nur, aber auch am Hindukusch verteidigt.“
                  —Struck, Regierungserklärung

                  „Afghanistan ist ein bitteres Ende, ist eine schwere Niederlage“
                  „Die nüchterne Wahrheit zu #Afghanistan ist: Wir Europäer haben gegen die Entscheidung der #USA zum Abzug kaum Widerstand geleistet, weil wir mangels eigener Fähigkeiten keinen leisten konnten.“
                  — A. Kramp-Karrenbauer, 2.9.2021

                  „Das bedeutet, daß unsere bewaffneten Kräfte schon vor dem 31. August aus Sicherheitsgründen das Land verlassen müssen und der Westen erneut von einer autoritären, mittelalterlichen und gewalttätigen Ideologie der Taliban besiegt wird“
                  — Armin Laschet, laut Urdu Point, 26.8.2021

                  „Wir können nicht zulassen, dass die Chinesen und die Russen die Kontrolle über die Situation übernehmen und Kabul unterstützen, während wir irrelevant werden.“
                  — Josep Borell, 19.8.2021

                  „Frieden wurde hergestellt“
                  Aus mit Teppichen, Bettzeug, Kleidung und sogar Ziegen gefüllten Lastwagen blicken rund 200 afghanische Flüchtlinge über den Horizont hinaus in Richtung Spin Boldak im Süden ihres Landes und warten darauf, aus Pakistan nach Hause zurückzukehren.
                  The Dawn, Pakistan / AFP, August 25, 2021
                  https://www.dawn.com/news/1642579/peace-has-been-established-as-thousands-flee-afghanistan-some-refugees-want-to-go-back

                3. @Yr – « nur eine Partei in Deutschland, die sich gegen Krieg ausspricht und nur die kleinste nennswerte gesellschaftliche Unterstützung hat »

                  Das ist die AfD, die hat sich als einzige dagegen ausgesprochen. Sicher nicht perfekt, aber der einzige Lichtblick. Daher wird sie vom System auch massiv bekämpft und erhält wenig „gesellschaftliche Unterstützung“, was ja bedeutet Presse, Verbände, Kirchen etc auf seiner Seite zu haben – in diesem BRD Judenstaat.

              2. Njet, nix FRIEDEN! Es gab einen „Waffenstillstand“, das ist ein Unterschied. Wir gehen von unterschidlichen Wahrnehmungen und Definitionen aus ! Ich rede von FRIEDEN, den es letztmalig an Weihnachten 1914 AD gab! Er heißt auch so: WEIHNACHTSFRIEDEN! Schau die Ereignisse damals und FÜHLE dich hinein in damals, vor 110 Jahren! Wenn du das nicht verstehen kannst, lass gut sein….

                1. 1945 hatten wir keinen „Waffenstillstand“, sondern eine vollständige und bedingungslose Kapitulation. Und wenigen Jahre später, nach Beendigung der letzten Kriegswirren, Frieden.

                2. Ja, richtig, Kapitulation. und dann was mit Feinstaatklausel o.Ä., aber keinen FRIEDEN. Aber lass gut sein, wenn du nicht verstehen kannst oder willst, was FRIEDEN ist….. mann kann ein Pferd zum Wasser führen, trinken musss es selber!
                  Lumi, Danke.

        2. @Rosendorn – « ABER das ist NICHT Kriegsgeilheit, das ist Strebertum! … etc »

          Super Kommentar, voll erfaßt, Nagel auf den Kopp getroffen, exakt so schaut’s aus.

      2. паровоз ИС20 578 gestern um 22:02 Uhr zur Legalität der „Sanktionen“:

        Kasachische Waren, die „westliche“ Komponenten (Teile, Lizenzen, geistiges Eigentum) enthalten, unterliegen den Sanktionen und dürfen nicht nach Rußland geliefert werden.

        Hab tatsächlich noch nichts darüber gelesen, wie die Legalität oder auch nur Legitimität dieser „Sanktionen“ begründet wird. Tatsächlich gibt es weder das eine noch das andere. Es ist pure Willkür der USA, die nicht einfach Hoheit und Verfügungsgewalt über die „westliche“ Technologie beanspruchen können. Allein das „geistige Eigentum“ ist ein Witz. Ein Großteil der geistigen Leistung, die in den USA geliefert wird, kommt von Einwanderern und beruht somit auf den erzieherischen Leistungen der übrigen Welt.

        1. Ob USA und EU gemäß Völkerrecht überhaupt zu solchen Sanktionen befugt sind, ist, gelinde gesagt, sehr zweifelhaft. Aber egal ob legal, sie setzen ihr „Recht“ eben durch. Wer sie nicht einhält, bekommt selber welche. „Steuer auf Souveränität“ nannte Lawrow das. Und sonstige Folgen bis hin zu Humanitärem Bombing.

          1. Genau. In einem Rechtsstaat gäbe es dafür einen Paragraphen, aufgrund dessen man klagen könnte. Aber es ist eben Geopolitik – ein rechtsfreier Raum. Ich meine, dies wird schön erklärt in diesem meiner Erinnerung nach sehr guten Vortrag über Geopolitik von Dr. Hans Neuhoff vom Oktober ’22 (Sezession @ Youtube).

            1. Das Völkerrecht funktioniert dadurch, daß die Länder sich gewöhnlich daran halten, was sie meist tatsächlich tun. Derart systematische Verstöße wie durch den westlichen Block, der sie im Namen seiner selbsterklärten „regelbasierten Ordnung“ für sein gutes Recht hält, gibt es selten, und sie sind gefährlich.

  8. Das Russland mit geschickten Taktieren sich weiterhin bewaehren muss, dass es eine starke fuehrung im weltgeopolitik einnehmen kann liegt auf der hand. Aber jedem Staat der mit den USA irgendwie Buendnisse eingeht, wird spaetestens seit Nordstream 2 sprengung klar sein, dass die Nordamerikaner es entweder nur mit schwachen feinden, auch vasallen genannt, oder mit starken feinden, konkurrenten genannt , zu tun haben. Deswegen haben auch gerade die international agierenden russischen Medien eine wichtige Aufgabe dieses Bild des kolonialen, ideologisch fanatischen und rassistischen westens anhand von unzaehligen Beweisen aufzuzeigen, also ein Agendasetting zu betreiben.
    Allerdings ohne ein hoffungsvolles Entwicklungsszenario wird es schwierig. Beim Thema Autarkie also gleichwertiger gegenseitiger Interessensausgleich sehe ich am ehesten ein positives Bild.
    Die hybriden Angriffe der Nordamis kann man eher als Test fuer die Robustheit des eigenen Systems ansehen. Da muss man allerdings vor den Russen den Hut ziehen, wie sie das gemanaged haben, vor allem wir Deutschen koennen da viel lernen, bevor wir in die totale geistig, wirtschaftlich Degeneration abdriften.

  9. Mann muss einfach ein für alle mal verstehen das die USA und Russland nicht in der gleichen Liga spielen. (Haben sie noch nie getan)
    Für Russland geht es darum eine starke oder schwache Position als Regionalmacht zu haben
    Für die USA geht es darum die gesamte Welt zu kontrollieren

    Und wenn es für Russland in der Ukraine (Georgien, Kasachstan etc….) um Leben und Tod geht …
    Ist es für die USA lediglich etwas, wo man vorbei schaut wenn es in Asien oder Na Ost aktuell nichts zutun gibt

    1. Nur es is halt so, daß es inzwischen auch für die USA und den „Westen“ insgesamt um Leben und Tod geht – denn das Spiel „Wir drucken das Geld und ihr baut die Druckerpressen“ neigt sich dem Ende …

      1. @ Humml

        Ich würde sagen, „Jain“
        Sie haben zwar recht..
        Aber dieses System hält sich schlicht weg, weil es kein Ersatz gibt.
        Und die BRICS Plänen, es wird zwar viel geredet aber realistisch betrachtet ist der $ als Weltreservewärung mindestens noch 10 Jahre unverzichtbar..

        Die USA sind lange nicht mehr das was sie mal waren, aber sie sind auch nicht so Tod wie viele das gerne darstellen …

        Und wer „den längeren Atem“ am Ende hat, ist in meinen Augen nicht so offensichtlich…

        1. Ein Pfund Sterling war früher richtig viel Geld. Nach dem Verlust des Empire hatte das Pfund eine drastische Wertberichtigung, aber untergegangen ist Britannien deshalb nicht.

          Die USA haben eine heftige Krise. Der Dollar wird am Ende vielleicht nur noch so viel wert sein wie ein Yüan. Aber sie können sich schon erholen und neu sortieren, wie Rußland nach Jelzin. Andere Länder kommen ohne die Gelddruckerei aus und entwickeln sich gut, während die Gelddruckerei die USA auch innerlich zerrüttet.

          Mit der Idee eines „geopolitischen Europa“ bis zum Kaukasus, gar mit einem einverleibten 404 und „Moskowien“, wird es dann vorbei sein. Das IV. Reich wird untergehen wie das III. Reich, Hitlers „Neues Europa“.

          Für einige Länder Europas (Ungarn, Serbien) ein Vorteil. Sie sind dann endlich wieder sie selber, und bereit, sich auf die multipolare Ära einzustellen. Für andere ein Untergang ihrer Welt, die aber nun einmal nicht mehr in die reale Welt paßt.

  10. Die Führung in Kasachstan sollte einen Blick auf die Karte werfen. Sie wird sehen, dass Russland, China und İran in ihrer Nachbarschaft liegen. Da spielt die Musik!

    Mit seinen Nachbarn sollte man gut auskommen und kooperieren. Wer wegen eines kurzfristigen Vorteils auf die USA setzt, könnte wie viele andere enttäuscht werden.

    Sollte die Regierung in Kasachstan glauben, dass Russlands Kräfte in der Ukraine gebunden sind und sie deshalb ungestraft ein doppeltes Spiel spielen kann, verkennt sie die geopolitische Großwetterlage in Zentralasien.

    Mich wundert, warum es Moskau nicht gelungen ist, in Kasachstan russlandfreundliche Politiker zu fördern und an die Schalthebel zu bringen.

  11. „Konzeption der Außenpolitik der Russischen Föderation (gebilligt vom Präsidenten der Russischen Föderation, Wladimir Putin, am 31. März 2023)“

    „63. Die russische Föderation ist an der Aufrechterhaltung einer strategischen Parität, friedlichen Koexistenz mit den USA und Aufstellung eines Gleichgewichts der Interessen zwischen Russland und den USA unter Berücksichtigung ihres Status der größten Atommächte, besonderer Verantwortung für strategische Stabilität und Zustand der internationalen Sicherheit im Ganzen interessiert.“

    https://www.mid.ru/ru/detail-material-page/1860586/?lang=de

    Warum sollte Kasachstan das nicht auch dürfen? Alldieweil es in den USA bedeutende freundliche Kräfte gibt, die den nächsten Präsidenten stellen könnten. Die Gefahr ist woanders:

    „59. Die Mehrheit der Staaten Europas führen eine aggressive Politik gegenüber Russland durch, die auf die Schaffung der Bedrohungen für die Sicherheit und Souveränität der Russischen Föderation, Erhalt einseitiger wirtschaftlicher Vorteile, Untergrabung der innenpolitischen Stabilität und Verschwemmung der traditionellen russischen geistig-sittlichen Werte, Schaffung der Hindernisse für die Zusammenarbeit Russlands mit Verbündeten und Partnern gerichtet ist.“

    „59. 1) Senkung des Niveaus und Neutralisierung der Bedrohungen für Sicherheit, territoriale Integrität, Souveränität, traditionelle geistig-sittliche Werte und sozialwirtschaftliche Entwicklung Russlands, seiner Verbündeten und Partner seitens unfreundlicher europäischer Staaten, Nato, EU und Europarats“

    1. « Aufrechterhaltung einer strategischen Parität »

      Die besteht schon lange nicht mehr. Sie hängt nur noch zum Schein an der amerikanischen Lüge der Atombombe, auf welche Rußland sich verläßt, wohl wissen, daß die USA niemals ihre eigene Lüge desavouieren werden, sei es nun die Atombombe oder die Mondlandung oder 9/11 oder auch nur den Mord an JFK. Nicht mal die Titanic/Olympic Lüge wurde zugegeben.

      1. Über die Atombombe diskutiere ich mit ihnen nicht. Dazu wurde hier bereits alles gesagt.

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