Ukraine

Keine Soldaten und kein „Zauberstab“, aber ein Scholz in den USA: Die Ereignisse des 8. Februar

Hier übersetze ich die Zusammenfassung der Ereignisse in und um die Ukraine des 8. Februar, wie sie in der russischen Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht wurde.

Die russische Nachrichtenagentur TASS veröffentlicht fast jeden Abend eine Zusammenfassung der Ereignisse des Tages in und um die Ukraine. Ich versuche, möglichst jede Zusammenfassung zu übersetzen, auch wenn ich nicht garantieren kann, dass ich das jeden Tag leisten kann, zumal die Zusammenfassung mal am frühen Abend, mal spät in der Nacht erscheint.

Hier übersetze ich die Zusammenfassung des 8. Februar.

Beginn der Übersetzung:

Personalmangel bei der ukrainischen Armee und Borrell ohne „Zauberstab“: Die Situation rund um die Ukraine

Vor dem Hintergrund des Personalmangels haben die Streitkräfte der Ukraine begonnen, aktiv Söldner aus Kolumbien anzuwerben.

Die EU hat ihre Vorräte bereits geleert und verfügt über keinen „Zauberstab“, um der Ukraine mehr Granaten zu geben, sagte EU-Chefdiplomat Josep Borrell in Kiew.

Die TASS hat die wichtigsten Ereignisse rum die Ukraine zusammengetragen.

Verlauf der Operation

Die russischen Streitkräfte haben im Laufe des Tages sieben ukrainische Angriffe in zwei Abschnitten abgewehrt, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Der Gegner verlor in allen sechs Abschnitten mehr als 780 Kämpfer.

Die russischen Streitkräfte trafen im Laufe des Tages in 114 Gebieten Personal und Ausrüstung der Ukraine, teilte das Verteidigungsministerium mit. Unter anderem wurden ein HIMARS-Kampffahrzeug und ein selbstfahrender Artilleriewerfer vom Typ Krab getroffen.

Die russische Luftabwehr habe im Laufe des Tages 12 Geschosse des Mehrfachraketenwerfersystems Vampire abgefangen und 73 ukrainische Drohnen abgeschossen, teilte das russische Verteidigungsministerium mit.

Personalmangel

Die ukrainischen Streitkräfte leiden unter Personalmangel bei den Bodentruppen und die Moral der Soldaten ist gesunken, berichtet die Washington Post unter Berufung auf ukrainische Soldaten. Der Personalmangel in der Ukraine hat dazu geführt, dass die Soldaten nicht rechtzeitig ausgewechselt werden konnten. In diesem Zusammenhang wirkt sich ein langer Aufenthalt in der Kampfsituation „stark auf die Psyche“ des Personals aus.

Der Associated Press (AP) zufolge hat die Ukraine angesichts der Dezimierung ihrer Reihen damit begonnen, seit 2023 aktiv Söldner aus Kolumbien anzuwerben. Nach Angaben von Alexander Schachuri, einem Offizier der Internationalen Verteidigungslegion der Ukraine, kamen 2022 ausländische Söldner aus postsowjetischen und englischsprachigen Ländern in die Ukraine, 2023 wurde die Rekrutierung auf Lateinamerika ausgeweitet. Nach Angaben der Behörde sind es vor allem pensionierte Militärs aus Kolumbien, die zu Hunderten in die Ukraine reisen. AP erklärt das Interesse der Kolumbianer an der Ukraine damit, dass die Gehälter im Kriegsgebiet fast viermal höher sind als das, was sie in ihrem Heimatland erwarten können.

Signal von Scholz

Der Ukraine könnte trotz westlicher Hilfe bald ein ernsthafter Mangel an Waffen und Munition drohen, sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz in einem Artikel für das Wall Street Journal. Er fügte hinzu, dass die langfristigen Folgen und Kosten einer Niederlage Kiews alle Investitionen, die die westlichen Geberländer in die Ukraine „jetzt tätigen“, „zunichte machen“ würden.

Vor seinem Flug nach Washington, wo er am 9. Februar mit US-Präsident Joe Biden zusammentreffen wird, sagte Scholz vor Reportern, dass die von Europa und den USA zugesagte Unterstützung für die Ukraine nicht ausreiche und ein Weg gefunden werden müsse, sie zu erhöhen. Er erinnerte daran, dass „Deutschland einen sehr großen Beitrag geleistet hat, indem es Entscheidungen über den Haushalt für 2024 getroffen und sich für die nächsten Jahre verpflichtet hat.“

Gleichzeitig, so Scholz, müsse man „ein klares Signal an den russischen Präsidenten senden“, dass die Unterstützung des Westens für die Ukraine „ausreichend lange andauern und ziemlich groß sein wird“.

Europa bezahlt

Washington erwägt mehrere Optionen für die Fortsetzung der Waffenlieferungen an die Ukraine. Der Grund für die Diskussionen ist die Blockade des Gesetzentwurfs über die Gewährung von Finanzhilfe für die Ukraine im US-Kongress, berichtet die New York Times.

Da der Plan für eine mögliche Beschlagnahmung russischer Vermögenswerte in Frage steht, diskutiert das Weiße Haus darüber, „europäische Länder dazu zu zwingen, für amerikanische Waffen zu bezahlen und sie an die Ukraine zu liefern“. Parallel dazu erörtert Washington der Zeitung zufolge die Option eines Waffentauschs zwischen den USA und Drittländern, um diese an Kiew weiterzugeben.

Borrell ohne „Zauberstab“

Die EU habe ihre Bestände bereits geleert und verfüge über keinen „Zauberstab“, um der Ukraine mehr Granaten zu geben, sagte EU-Chefdiplomat Josep Borrell in Kiew. Er wies darauf hin, dass die Streitkräfte der EU-Länder „die Auffüllung ihrer eigenen Depots hinauszögern, um die Ihren zuerst zu füllen“.

Borrell fügte hinzu, dass die EU in der Lage sein wird, Kiew bis März mit insgesamt 550.000 bis -600.000 Granaten zu versorgen, während die zuvor versprochene eine Million Granaten bis Ende des Jahres geliefert werden sollen.

Die NATO will keinen Krieg

Die USA und die EU werden sich jedem Versuch widersetzen, die NATO in den Konflikt in der Ukraine hineinzuziehen, sagte Scholz. „Wir glauben nicht, dass wir uns im Krieg mit Russland befinden und suchen keine Konfrontation mit Russland“, sagte er. Der deutsche Kanzler fügte hinzu, dass die Länder des Bündnisses „die Wirksamkeit der kollektiven Verteidigung und Sicherheit“ gewährleisten sollten. Als Beispiel nannte er die Einhaltung des Kriteriums der NATO-Länder, zwei Prozent des BIP für die Verteidigung auszugeben, den Start des europäischen Programms Sky Shield Initiative sowie die Pläne Deutschlands, eine Kampfbrigade in Litauen zu stationieren.

Langsames Starlink

Das ukrainische Militär behauptet, dass die Geschwindigkeit der Starlink-Satellitenkommunikation, die es seit Mitte 2022 für Kampfeinsätze nutzt, aus nicht genannten Gründen erheblich gesunken ist. Ukrainischen Medien zufolge beträgt die Starlink-Geschwindigkeit im Osten des Landes weniger als ein Mbit/s, obwohl sie bis zu 100 Mbit/s erreichen sollte. Einigen Militärvertretern zufolge ist der erhebliche Geschwindigkeitsabfall bereits seit mehreren Wochen zu beobachten, und die Geschwindigkeit sinkt kontinuierlich weiter.

Die von Starlink bereitgestellte Kommunikation wird vom ukrainischen Militär zur Steuerung von Drohnen genutzt.

Ende der Übersetzung


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

17 Antworten

  1. Ich ritz mir diesen 8.Februar in meinen Kalenderstab, neben anderen Tagen.
    Es war ein Tag ohne gute Nachrichten, Tage ganz ohne gute Nachrichten, neben den schlechten ist wirklich selten.
    Dschungelcamp zählt nicht🤣 Aber ist zum Lachen.

  2. In einem weitereren Tass Artikel von heute, fand ich eine logische Erklärung der seltsamen Denkweise der EU-Politik ….

    https://tass.ru/opinions/19929871

    Viele Kommentatoren erwarten, dass der Westen in dieser Situation im Rahmen einer Investitionsstrategie der „Fixierung von Verlusten“ handeln wird. Um es einfach auszudrücken: Wenn Sie verlieren, schreiben Sie ab, was Sie verloren haben, und investieren Sie in etwas anderes.

    Bis zu einem gewissen Grad funktioniert diese Analogie für die Vereinigten Staaten, zumindest für einige Republikaner. Aber für die EU funktioniert das nicht.

    Vielmehr handelt es sich um einen kaskadenartigen Verlust. Dies ist der Moment, in dem ein erfahrener Pokerspieler nach einem großen Verlust die Beherrschung verliert und randaliert: Er leiht sich Geld, verkauft Schmuck, verpfändet Immobilien, um um jeden Preis zurückzugewinnen. Und wie ihr wisst, sind Emotionen in solchen Angelegenheiten ein schlechter Ratgeber und führen oft zum Verlust von allem.

    Nicht mehr und nicht weniger läuft da im Moment ab… !

  3. Die Biden Saga geht weiter.

    In der Sache geheimer Dokumente in den Anwesen Joe B.’s sieht der Generalstaatsanwalt (Attorney General) Merrick Garland von einer Anklage ab.

    Begründung: Es sei Joe B. nicht bewusst gewesen, gegen Gesetze zu verstoßen zu haben, und er habe schließlich die Unterlagen auf Verlangen herausgegeben.

    Auf CNN (TV) liest es sich so: „Special Council Report Concludes Joe Biden Willfully Retained Classified Information But Will not Face Charges.“

  4. „Wir glauben nicht, dass wir uns im Krieg mit Russland befinden und suchen keine Konfrontation mit Russland“, sagte Scholz

    Dazu kann ich nur mit einem anderen Zitat von Scholz kontern, dass alles andere klärt.

    „jo-jo-jo! Und das haben Sie geglaubt?“

    Dem Kasper zu zu hören oder auch noch zu zitieren kann nach diesem Zitat eigentlich schon als Mittäterschaft gehandelt werden.

  5. Die EU ist kein Bundesstaat und kein Militärbündnis. Hier wie anderswo werden Fakten geschaffen in diese Richtung ohne Mandat.
    Nicht gewählte supranationale Organisationen regieren uns, ob EU, NATO oder WHO. Demokratie in Deutschland 2024. Vox populi vox Dei ist vergessen.

  6. Wenigstens weiß ich jetzt, an was für einer Sorte Politiker Weimar krepiert ist. Denen hatte Erich Mühsam den „Lampenputzer“ gewidmet. Es war der Deutschen liebstes Kind, die Sozialdemokratie mit ihrem Geschwätz.

    1. Es gab auch eine zeitgemässe Karikatur aus dieser Zeit. Da stürzten sich Schweine auf einen Futtertrog und trugen dabei Frack und Zylinder.
      Seltsamerweise ist diese Karikatur im www nicht mehr zu finden. Irgendeine Zeitung brachte die zu dieser Zeit, ich hab noch ein Buch das diese Zeit betrachtete und diese Karikatur abbildet.

  7. Schlimmer geht’s nimmer: während Amerika und der Rest der Welt sich auf die Rückkehr Trumps vorbereit, kettet unser Kanzler die Zukunft Deutschlands an einem Greis, der nur noch seine letzten Tage im Weißen Haus aussiztzt und keine Chance auf Wiederwahl hat. Wenn er den anstrengenden Wahlkampf überhaupt überlebt.

  8. Scholz hat schon ein besonderes Talent im Weglächeln der eigenen Widersprüche.
    Wie passt das zusammen. Geld und noch mehr Geld für Waffen an die Ukraine aber keine Konfrontation mit Russland wollen.
    Da wird man doch verrückt wenn man dem noch zuhört.

  9. Wenn Starlink nicht so toll ist, dann muß man eben ein bisschen langsamer fliegen?

    Die Kontaktschuld mit Russland könnte zum Rohkrepierer werden. Putin strahlt Gelassenheit aus, während bei uns alles hyperventiliert. Sieger strahlen Gelassenheit aus.
    Die nächste Kontaktschuld könnte Scholz treffen, der gemeinsam mit Opa Biden Milliarden versenkt und dabei die Welt immer ein Stückchen unsicherer macht.
    Die Welt spuckt auf die Verlierer. So ist die eben.

  10. Das ist nicht die „dritte Option“, sondern „Plan A“ seit 2014. Europa ist Amerikas Hauptziel im Krieg, alles, was Russland passiert, ist eine Katastrophe.

    Es ist einfach unglaubwürdig zu glauben, dass die wahren Macher der US-Politik nicht erkennen konnten, dass Sanktionen weder Putin stürzen noch die russische Wirtschaft lahmlegen würden. Basierend ausschließlich auf Open-Source-Material, das weit verbreitet ist, weiß ich das seit 2008. BRICS, BRI, gemeinsame Projekte zwischen Russland und China, die Zerschlagung der atlantischen Oligarchen – wie dumm muss man sein, um zu glauben, dass Russland im Jahr 2022 verwundbar sei Entweder auf Sanktionen oder auf den schwachen Angriff der ukrainischen Streitkräfte? Unsere Führer sind gierig und arrogant, aber sie sind nicht wirklich dumm und sie kennen die grundlegenden wirtschaftlichen Fakten schon gar nicht.

    Was sie vor allem sind, sind Gefangene des Systems, das sie regieren. So sehr die WEF-Menschen auch gerne zum Technofeudalismus übergehen würden, sie können sich dazu nicht einfach entschließen und es an einem Nachmittag durchziehen. Der Krieg gegen Russland ist in Wirklichkeit ein Krieg gegen Europa, mit dem Ziel, erstens eine völlige Abhängigkeit von den USA zu schaffen und zweitens der Bevölkerung, zunächst Europas und dann den USA selbst, die totalitärsten Maßnahmen aufzuzwingen. Ein Teil dieser Bemühungen ist die erzwungene Deindustrialisierung der EU, insbesondere Deutschlands, und die Verlagerung ihrer technologischen Produktionsbasis in die USA – wahrscheinlich zusammen mit einem erheblichen Teil der Fachkräfte, die sie betreiben und warten. Dies wird die Lieferkette der Festung Amerika wiederherstellen und gleichzeitig einen elitären und damit loyalen Kader ausländischer Arbeiter schaffen, während gleichzeitig die meisten amerikanischen Arbeiter weiterhin aus dem industriellen Produktionssektor ferngehalten werden, der laut Onkel Karl zu revolutionärem Bewusstsein führt. Das ist der Punkt, an dem „Geld“ überhaupt keinen Wert mehr darstellt und in keinem Zusammenhang mit den Produktionskosten steht. Es wird zu einem reinen Instrument zur Verhaltenskontrolle. Sei nett oder verhungere, du hast die freie Wahl.

    Ich denke, es gibt Gründe dafür, dass sie es nicht schaffen werden, aber es ist nicht dumm, es ist brillant, wenn man die anderen verfügbaren Optionen bedenkt. Die Hinrichtung hingegen verläuft meist ungeschickt, da die damit beauftragten Wahren Gläubigen größtenteils nicht so klug, sehr korrupt und schlecht informiert sind. Das ist quasi eine Voraussetzung für eine Anstellung. Heutzutage ist es schwierig, gute Hilfe zu bekommen.

  11. … also was hier Scholzi Bolzi zum „Besten“ gibt punkto NATO(D) ist wieder mal kaum zum aushalten…. nein, die NATO sucht keinen Konflickt mit Russland…. ja wass jetzt denn ? …. aber Russland wird sich 100 pro auch nicht dazu provozieren lassen…. aber mit Sicherheit und 200 pro verteidigen, sollte es vom „werte Westen“ angegriffen werden…. zu was dass denn „eskalieren“ könnte… verstehen schon Kindergärtner im Vorschulalter. Und Starlink funktioniert nicht mehr richtig ( 1Mbit/s) von möglichen 100 oder mehr…. ja meine Güte…. denkt hier jemand im „werte Westen“ Russland/Putin wäre im „Schlafwagen“ unterwegs… das kommt halt davon, wenn „Uschi“ von der Leichen und dergleichen immer noch auf „Habeck“ Märchen von wegen „Chips“ aus Waschmaschine fabulieren… und Elon… wohl zunehmend keine Lust (oder Kohle 💰) mehr für dieses „Star-Link“ am Sternenhimmel der „Kukaine“ hat….. wie dumm aber auch…. 😉🙃😅… 🦊🐾

  12. Investitionen in den Tod, typisch deutsche Kriegslogik, das hatten wir schon zwei Mal.
    Ich wäre bereit die doppelte Summe für den Frieden auszugeben.

    Aber das kann er seinem Herren nicht vermitteln, schließlich muss er weiterhin Männchen machen, mehr darf und kann er nicht.

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