Hat China Soldaten nach Venezuela geschickt?

Hat nach Russland nun auch China Truppen nach Venezuela geschickt? RT-Deutsch berichtet darüber, dass China 120 Soldaten nach Venezuela geschickt hat. Allerdings lohnt sich da ein Blick auf die Quellen.

Ich habe die Angewohnheit, jede Meldung auf ihre Quellen zu überprüfen. Und als ich heute auf RT-Deutsch gelesen habe, dass China Soldaten nach Venezuela geschickt hat, da wurde ich misstrauisch, weil ich die Nachricht nirgendwo sonst gesehen habe. Also habe ich mir die Quellen angesehen, auf die RT sich beruft. Und die wecken Skepsis.

Die erste im RT-Artikel verlinkte Quelle verweist auf eine indische Seite namens „NewsClick“, die diese Meldung gebracht und sich dabei auf eine andere Quelle beruft, die RT ebenfalls verlinkt hat. Es hätte also gereicht, wenn RT nur diese zweite Quelle angegeben hätte, da sich die erste Quelle ohnehin auf diese zweite Quelle beruft. Die zweite Quelle ist eine libanesische Seite mit dem Namen „AlmasdarNews“, die als Herkunft der Nachricht einen Tweet zeigt, der wiederum von einem kleinen Twitter-Account mit 1.500 Followern aus Indien kommt.

Das bedeutet, dass die einzige Quelle für diese Meldung, die ich gefunden habe, ein kleiner, indischer Twitter-Account ist. Das ist mir ehrlich gesagt etwas zu wenig, um es zu glauben.

Dass RT das gemeldet hat, scheint wohl dem Wunschdenken eines Redakteurs geschuldet zu sein. Das verwundert mich, denn RT-Deutsch hat normalerweise sehr gute Quellen. Man muss aber lobend erwähnen, dass RT, im Gegensatz den Mainstream-Medien, seine Quellen immer alle verlinkt. Das macht deren Artikel transparent und nachprüfbar, was in diesem Falle aber dazu geführt hat, dass ich der Meldung mehr als misstrauisch gegenüber stehe.

Allerdings wären chinesische Truppen in Venezuela durchaus wünschenswert, vielleicht würde das zur Stabilisierung der Lage beitragen und den USA ein wenig die Lust nehmen, sich wegen Maduro mit China und Russland anzulegen. Und China hätte gute Gründe, sich in Venezuela zu engagieren, denn es hat 70 Milliarden in Venezuela investiert. Sollte Guaido die Macht übernehmen und die USA das Land wirtschaftlich beherrschen, dann könnten die chinesischen Investitionen in Gefahr geraten.

Nachtrag: Mein Misstrauen war nicht unberechtigt, China hat die Berichte inzwischen als unwahr bezeichnet und auch RT-Deutsch hatte die Größe das zu veröffentlichen und im Artikel darauf hinzuweisen, dass sie darüber auch berichtet haben. Wäre schön, wenn die Mainstream-Medien auch die Größe hätten, alle ihre Falschmeldungen hinterher richtigzustellen.

In meinem neuen Buch „Das Ukraine Kartell – Das Doppelspiel um einen Krieg und die Millionen-Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Biden“ enthülle ich sachlich und neutral, basierend auf Hunderten von Quellen, bisher verschwiegene Fakten und Beweise über die millionenschweren Geschäfte der Familie des US-Präsidenten Joe Biden in der Ukraine. Angesichts der aktuellen Ereignisse stellt sich die Frage: Ist eine kleine Gruppe gieriger Geschäftemacher möglicherweise bereit, uns für ihren persönlichen Profit an den Rand eines Dritten Weltkriegs zu bringen?

Das Buch ist aktuell erschienen und ausschließlich direkt hier über den Verlag bestellbar.

Hier geht es zum neuen Buch

Werbung

Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

Eine Antwort

  1. Wenn die Mainstreammedien in Deutschland ihre Falschmeldungen richtig stellen würden, müssten die ja mindestens die halbe Sendezeit für Richtigstellungen aufwenden ..

Kommentare sind geschlossen.